Netzwerktreffen AvenirSocial Zentralschweiz vom 27. Oktober 2009 Presse/Soziale Arbeit



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Transkript:

Netzwerktreffen AvenirSocial Zentralschweiz vom 27. Oktober 2009 Presse/Soziale Arbeit Vorstellung Wie machen es andere? Presseinputs sozialer Stellen mit der Aufforderung: Sie haben 50 Zeilen - was würden Sie bringen? Warum? Wie? Wie sieht ein guter Pressetext aus? Wie komme ich in die Zeitung? Freischaffende - aktuelle Themen Der Journi ruft an - was machen Sie? Kommunikationskonzept - wer kommuniziert was - wie?

Was ist ein guter Pressetext? Journalisten sind immer im Stress Gehen Sie davon aus, dass jeder Journi völlig im Stress ist. Er muss sich oft innert Stunden in ein Thema einarbeiten. Immer seltener hat er wirklich Zeit, etwas ausreichend zu recherchieren. Deshalb möchte er möglichst einen Text, den er 1:1 drucken kann. Ohne langes blabla - ein Einführungsbrief, wenn überhaupt, muss klar und ohne Schnörkel sein. Sagen Sie nur etwas, wenn Sie wirklich etwas zu sagen haben Informieren Sie nur, wenn Sie wirklich etwas zu sagen haben, sei das beim Print, auf der Page oder in Massenmails. Jedes Jahr ein netter Jahresbericht interessiert rein gar niemanden. Aber es ist etwas passiert (in Ihrem Heim wurde geschlagen), sie planen was ganz Neues, ein Ausbau steht bevor, es gibt einen spannenden Wechsel in der Leitung etc. (Küchenzuruf nach Henri Nannen, Sterngründer)!! Ein Text muss kurz, klar, konkret sein Das Wichtigste gehört in den Anfang in Titel und Lead. Nehmen Sie sich Zeit den richtigen Titel zu finden. In den Lead gehört die Zusammenfassung - er muss aber auch "gluschtig" machen. Eine gute Schreibe ist aufgebaut nach der Chronologie - Das Wichtigste kommt zuerst. Das Unwichtigste am Schluss - der Journi will von hinten streichen können. Vielleicht hat er plötzlich wegen einem wichtigen anderen Ereignis viel weniger Platz, als ursprünglich vorgesehen. Arbeiten Sie mit den W-Fragen genau wie in der Projekt- oder Einzelarbeit. Beachten Sie, dass alle W-Fragen möglichst geklärt sind: Wer, Was, Wo, Wann, Wie Warum, Woher? TEXT Das Wichtigste am Anfang Von unten wird gekürzt

Das Schreiben: - Schreib einfach - sei konkret mit Beispielen! s. Beispiel unten Gassenküche - Bring Betroffenheit - holt die Leser auch beim Gefühl ab s. Beispiel unten Gassenküche - möglichst Hauptsätze, keine langfädigen Nebensätze, wenn Nebensätze, dann in klarem Zusammenhang Beispiel: Die Stühle, die immer in der Küche stehen, stelle ich vorübergehend in den Flur. Besser: Die Küchenstühle stelle ich vorübergehend in den Flur. - Hauptsachen in Hauptsätze, Nebensachen in Nebensätze, keine Schachtelsätze Beispiel: Der Polizist, der an der Ecke, die abends den stärksten Verkehr aufweist, Dienst tat, ergriff, als er den Unfall, der ihm zunächst, weil er einen geparkten Wagen notierte, entgangen war, bemerkte, sofort alle nötigen Massnahmen. Alles klar? Besser: Der Polizist bemerkte an der abends meistbefahrenen Ecke einen Unfall nicht, weil er einen Falschparker notierte. Dann aber ergriff er alle Massnahmen. - schöne Dramaturgie (abwechselnder Satzbau) - aktiv schreiben Beispiel: In das Ledergeschäft in der Bahnhofstrasse ist am Freitag von drei Jugendlichen eingebrochen worden. Besser: Drei Jugendliche sind am Freitag in das Ledergeschäft in der Bahnhofstrasse eingebrochen. - sich Zeit nehmen, das richtige Wort zu finden - positiv formulieren, keine Verneinungen keine UN... unzulassig, unrichtig, unpünktlich, unentgeltlich sondern verboten, falsch zu spät, gratis Höhepunkt dazu sind doppelte Verneinungen: nicht unwesentlich : ist wesentlich Nicht ohne ist mit. Nicht unzweckmässig ist zweckmässig etc. - Fremdwörter wo immer möglich meiden, sonst kurz einführen - in der Kürze liegt die Würze Beispiel: Die gemachten Aussagen sind klar formuliert: Besser: Die Aussagen sind klar. ReaderScan Ein Leser kann den Faden maximal 3 Sekunden lang halten. So müssen Schachtelsätze oft mehrmals gelesen werden. Oder - die andere Variante: Ihr Leser steigt aus. Legt Ihren Text beiseite. Sie haben seine Aufmerksamkeit verspielt und ihm unnötig Zeit gestohlen. Ihr Text landet im Eimer. Deshalb: es lohnt sich in Texte zu investieren - lieber wenige dafür ganz gute.

Beispiel: Gassenküche Basel Wir freuen uns, Ihnen den Jahresbericht 2008 zu überreichen und Sie über die Ereignisse und Aktivitäten des vergangenen Jahres zu informieren. Dank dem unermüdlichen Einsatz des Teams, den unzähligen Arbeitsstunden der Freiwilligen, der Arbeit des Vorstandes und vor allem dank der grosszügigen Unterstützung aller Spenderinnen und Spender konnte die Gassenküche einmal mehr ihren Leistungsauftrag erfolgreich erfüllen. Die Gassenküche bleibt für viele randständige Menschen ein tragender Pfeiler in ihrem Leben und bietet neben den Mahlzeiten oft auch die einzige Möglichkeit, soziale Kontakte zu knüpfen und eine stressfreie Umgebung zu erleben. Für Ihre Treue und Solidarität danken wir Ihnen von Herzen! Wir sind gut ins neue Jahr gestartet und würden uns freuen, wenn Sie uns auch weiterhin unterstützen, damit wir im Dienst unserer Gäste tätig sein können. GÄHN!!!! Schnarch und pfuss. Wer will das lesen? Nur kurz im Jahresbericht stöbern so finde ich: Tigel: Wo gibt es die spannendsten Tischgespräche in der Stadt Basel? In der Gassenküche am Lindenberg. Wie in einer grossen Familie wird hier Tag für Tag das Essen geschöpft. Mit dem kleinen Unterschied, dass es für 5 Franken zu haben ist. 48308 Essen hat die Gassenküche 2008 verteilt. Gäste sind Menschen, die in Not geraten sind aber nicht nur. "Wir fragen nicht nach Gründen - alle sind willkommen", sagt uns Hans Muster, Leiter der Gassenküche. Egal ob drogensüchtig oder der Nachbar von nebenan, der nicht alleine Essen mag. Insgesamt verkehren bei uns gegen 30* Nationalitäten - wo gibt es spannendere Tischgespräche? Konkrete Beispiele bringen wer verkehrt hier? Warum, wie oft etc. *Annahme abzuklären

Die andere Seite - der Journi ruft an: Er wird von der Telefonistin, zur Sozi, zum Chef der dann 14 Tage in den Ferien ist - weitergereicht. So schaffen wir nie Vertrauen. Er wird nie mehr anrufen. Wenn Sie nicht gleich Auskunft geben möchten, fragen Sie nach bis wann der Journi die Infos braucht. Es ist immer möglich zurückzurufen, auch zur Verifizierung des Journis. Hier wiederum - informieren Sie klar und kurz. Gehen Sie partnerschaftlich mit dem Journi um - denn: Wo immer es an Gewissheit fehlt, muss das Gerücht in die Lücke springen. von Silvio Bertolami, Journalist Weltwoche und Blick Aktuelle Beispiele dazu liefert der Sozialdienst Bern und ehemals Frau Stocker in Zürich. Der Sozialdienst der Stadt Bern braucht für eine Nachfrage, wie Sie mit Autobesitzern umgehen, geschlagene 14 Tage für eine Antwort. Der Text dazu wurde bereits 13 Tage vorher gedruckt...

Kommunikationskonzept / oder wie gehe ich mit den Medien um Es braucht eine Strategie, um an die Medien zu kommen - der erste Schritt dazu ist ein Kommunikationskonzept. Darin steht - wer wird, was auf welchen Kanälen warum kommunizieren. Als Beispiel das Konzept von AvenirSocial in der Auslage. Erfolg bei den Medien Aus dem Konzept heraus gibt es eine klare Strategie. Womit gehen wir an die Medien, wann versenden wir Massenmails, was steht auf unserer Homepage - wann informieren wir unsere Mitglieder wozu? Institutionen, die wild Massenmails versenden, deren Homepage veraltet mit schlechter Leserführung ist, die Zeitungen laufend mit Infos eindecken, haben kaum Chancen wirklich wahrgenommen zu werden. Für AvenirSocial könnte das heissen: Wir machen eine Jahresplanung und entscheiden, wann Mails rausgehen - und zu welchen Themen. Wir organisieren zu einem wichtigen Thema einen jährlichen Presseanlass - der ist aber von A-Z geplant und hat Tiefgang. Sonst lassen wir es lieber sein. Medienlandschaft Wir haben eine genaue Übersicht über die zentralschweizerische Medienlandschaft und wissen, welche Themen wo gedruckt werden. Es gibt jemanden, der aktiv die Medien betreut und die wichtigsten Bezugspersonen bei den Medien und auch freie Journalistinnen kennt. (Guter alternativer Zugang zu den Zeitungen.) Zugang zu den Medien finden wir über aktive Themen: Verwandtenunterstützung - wir schalten uns taggleich ein und geben ein State als Berufsverband ab. Krankenkassendebatte - wir erarbeiten eine Stellungnahme für AS Zentralschweiz. Zeitgleich zur Santesuisse. Whistleblower Zürcher Prozess - AvenirSocial hat eine eigene Meinung und gibt diese am Tag des Prozesses weiter. So lernen wir die Journis kennen und sie uns. Können Sie normal und interessant mit uns sprechen, sind wir in Ihrer Kartei und werden zukünftig zu Themen angefragt!