5.7 Zuviel oder zuwenig: Suchaufträge verbessern



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Die Phrasensuche kann auch mit Bedingungen und anderen Suchbegriffen durchgeführt werden. In diesen Fällen wird anstelle eines einzelnen Suchbegriffs die gesamte Phrase mit ihren Anführungszeichen eingesetzt. Wer also Dokumente sucht, in denen zumindest der Begriff Basler Zeitung zwingend vorkommt, so würde der Phrase «Basler Zeitung» ein Pluszeichen ohne Leerschlag vorangestellt. Dieses Pluszeichen bezieht sich dann auf die gesamte Phrase. 5.7 Zuviel oder zuwenig: Suchaufträge verbessern Hat der Dienst den Suchauftrag ausgeführt, zeigt er in der Regel die Ergebnisse direkt an. Dabei lässt sich meist schon anhand der Trefferzahl sehen, wie gut der Auftrag formuliert worden ist. Natürlich liegt es nahe, sich zunächst einige der angezeigten Adressen anzuschauen. In den meisten Fällen wird das Ergebnis im ersten Anlauf jedoch nicht befriedigen. Zwei Situationen können eintreten: Die gewünschte Information wurde nicht oder nicht in der zu erwartenden Menge gefunden; die Zahl der angezeigten Treffer ist zu klein. Oder aber die Zahl der Treffer ist zu gross und die gesuchten Informationen sind zwar möglicherweise in der Trefferliste enthalten, doch diese herauszusuchen wäre aufgrund der grossen Anzahl Adressen unsinnig. Hat ein Suchauftrag zu wenige Treffer erzielt, so sollte der Suchauftrag erneut, aber weiter gefasst, definiert werden. Dazu bieten sich folgende Möglichkeiten: Wortteilsuche: Einige Suchdienste suchen nur exakt nach dem, was der Benutzer eingegeben hat: Wer nach dem Begriff «Währung» sucht, findet nicht auch Dokumente, in denen von mehreren «Währungen» die Rede ist. Wer nach beiden Begriffen suchen will, kann wohl einen Suchauftrag formulieren, in dem beide Begriffe vorkommen. Einfacher jedoch ist es, automatisch nach Begriffen mit dem Wortteil «Währung» suchen zu lassen. Einige Suchmaschinen und Suchfunktionen von Katalogdiensten (z.b. Excite, Yahoo) tun dies bei jedem Begriff bereits von sich aus; in diesen Fällen braucht das Folgende nicht beachtet zu werden. Manchmal (z.b. Infoseek) wird bei häufigen Begriffen mitunter vollautomatisch nach Wortstämmen gesucht, allerdings meist nur auf englisch (dog-dogs, mouse-mice) und nicht immer besonders in- 173

telligent (z.b. wird auch nach den zehn, auf den Suchbegriff im Wörterbuch folgenden Wörtern gesucht). Bei einigen anderen Suchmaschinen (z.b. Altavista, Fireball) ist es möglich, durch Zufügen sogenannter Wildcards, Platzhalter- oder Trunkierungszeichen nach Variationen des Suchbegriffs zu suchen. Das geschieht meist das Asterix- bzw. Sternchen-Zeichen «*», manchmal auch das Fragezeichen «?» oder beides. Einige wenige Suchdienste verwenden wiederum eine völlig eigene Zeichensetzung oder erlauben Wildcards nicht (z.b. Lycos, Hotbot). Wer einen Suchbegriff um ein Sternchen erweitert («währung*»), weist den betreffenden Suchdienst an, sämtliche Wörter zu suchen, die mit dem jeweiligen Begriff beginnen (z.b «Währungen», «Währungskrise», «Währungspolitik»). Wird das Sternchen vor den Begriff gesetzt («*währung»), so sucht der Dienst nach Wörtern, die mit dem betreffenden Begriff aufhören (z.b. «Landeswährung», aber auch «Bewährung»). Diese Funktion bieten heute aber nur die wenigsten Suchmaschinen an. Natürlich kann in diesem Fall das Sternchen auch vor und nach dem Begriff plaziert werden («*währung*»). In diesem Falle wird nach Wörtern gesucht, in denen irgendwo die genannte Zeichenfolge vorkommt (z.b. «Bewährungsvorschrift», «Währungswandel», «Landeswährungen»). Gewisse Suchsysteme führen bei einem doppelten Asterix («**») eine Wortstammsuche durch (z.b. «sing**» findet «singen», «sang», «gesungen» etc.). Das Fragezeichen wird weniger häufig gebraucht und nicht von allen Suchdiensten als Wildcard unterstützt. Wo dies jedoch der Fall ist, lassen sich damit innerhalb von Suchwörtern Variationen erfassen. Wer nicht mehr genau weiss, ob es «Schadenersatz» oder «Schadensersatz» heisst, kann mit dem Begriff «Schaden?ersatz» nach beiden Varianten suchen lassen. Manchmal kann anstelle des Fragezeichens auch das Sternchen verwendet werden. Der Umgang mit Wildcards verlangt etwas Erfahrung: Wie die genannten Beispiele zeigen, werden plötzlich Begriffe gefunden, die mit dem gesuchten Thema im Grunde nichts zu tun haben (aus «*währung» wird sowohl «Landeswährung» als auch «Be- 174

währung»). In der Phrasensuche können Wildcards zum Teil nicht eingesetzt werden. Unterschiedliche Schreibweisen: Manchmal liegt eine zu geringe Trefferquote daran, dass ein Begriff verschiedene Schreibweisen kennt. So heisst es in der Schweiz zwar «Redaktor» und «Wissenschafter», in Deutschland dagegen ist «Redakteur» und «Wissenschaftler» die korrekte Bezeichnung. Wer Dokumente aus beiden Ländern mit solchen Begriffen sucht, wird vorzugsweise nach allen häufigen Schreibweisen suchen lassen. Das kann entweder über den Einsatz von Bedingungen (z.b. «redaktor OR redakteur») geschehen, aber unter Umständen auch über Wildcards (z.b. «redakt?r», wobei dies zum Teil auch Begriffe wie «Redaktionsverteiler» als Treffer finden würde. Auch Namen können auf verschiedene Weise geschrieben werden. Während der Schachweltmeister, der gegen den IBM- Supercomputer «Deep Blue» antratt und in einem vielbeachteten Turnier Mitte 1997 verlor, in deutschsprachigen Medien als «Garri Kasparow» bezeichnet wurde, nannten ihn englischsprachige Zeitungen und Zeitschriften «Garry Kasparov». Vielleicht wäre in diesem Fall «Deep Blue» als (Phrasen-)Suchbegriff für Informationen über besagten Anlass besser. Synonyme, Abkürzungen: Der Einsatz von Synonymen bietet sich in den meisten Fällen an, um das Suchergebnis auszuweiten. Wer nach Informationen über Journalisten sucht, kann alternativ dazu auch nach Redaktoren suchen lassen («journalist OR redaktor»). Ähnlich hilfreich kann auch der Einsatz von typischen Abkürzungen sein. Ein immer wieder zitiertes Beispiel ist die Suche nach Informationen über Englischkurse im englischsprachigen Ausland. Wer nach Wörtern wie «english» und «courses» sucht, wird zwar schon etwas finden, das ihm weiterhilft. Die Abkürzung «EFL» («english as a foreign language», zu deutsch «Englisch als Fremdsprache») liefert dagegen bessere Ergebnisse. Die Abkürzung «EFL» ist nicht nur spezieller und damit ein grundsätzlich geeigneterer Suchbegriff als Alltagswörter wie «english» oder «course». Sie hat sich auch auf breiter Ebene etabliert, wie viele andere Akronyme auch. Wer zum Beispiel Informationen über die SBB sucht, wird als Suchbegriff nicht «Schweizerische Bundesbahnen» wählen, sondern kurz und bündig SBB. Die Ausnahme: Es werden Informationen aus 175

dem Hause SBB selbst gesucht. Diese werden das Kürzel SBB zwar auf ihren Seiten aufführen. In offiziellen Informationsunterlagen wird jedoch zweifellos der formellere, volle Namen verwendet werden. Er würde sich in einem solchen Fall besser eignen. Ähnliche Taktiken lassen sich übrigens auch zur Suche nach Informationen in Zeitungsarchiven anwenden: Während «seriösere» Blätter meist Namen von Firmen, Techniken oder Produkten in voller Länge zitieren, verwenden volksnähere Publikationen bevorzugt Akronyme, sofern sich diese durchgesetzt haben. Geeignete Abkürzungen sind nicht immer sofort zur Hand. Wer sein Suchergebnis durch die Suche nach eindeutigen Abkürzungen erweitern möchte, sollte sich daher einige der angezeigten Treffer anschauen. Womöglich enthalten bereits diese Seiten Hinweise auf typische Abkürzungen, die ein noch breiteres Suchergebnis erzielen könnten. Abkürzungen können auch bei der Suche nach Firmeninformationen weiterhelfen. Es sollte allerdings nicht das übliche Firmenkürzel, sondern die Abkürzung der Börse benutzt werden. Damit wird eine Firma eindeutig identifiziert. Wer beispielsweise nach Nachrichten über Microsoft als Unternehmen sucht, sollte nicht «Microsoft» als Suchbegriff verwenden. Die Mehrheit der Treffer hätte zwar mit den Produkten von Microsoft zu tun, nicht jedoch mit der Firma selbst. Besser ist das offizielle Börsenkürzel «MSFT»: Es ist nicht nur ziemlich einzigartig, was Streuverluste eliminiert (z.b. «AAPL» statt «Apple»). Es bleibt überdies immer gleich, selbst wenn der Firmenname in verschiedenen Schreibweisen existiert. Die Nennung von Börsenkürzeln gehört heute (zumindest in US-Medien) in der Unternehmensberichterstattung zum Standard. Börsenkürzel sind für Suchaufträge in diesem Umfeld folglich ein idealer Suchbegriff. Wo im Internet Börsenkurse angeboten werden, lassen sich meist auch die Börsenkürzel nachschlagen. Meist ist dabei von «symbol lookup» die Rede (z.b. cbs.-marketwatch.-com/-data/-lookup.-htx, Tickersearch via fast.-quote.-com/-fq/-quotecom/-quote). 176

Mehrere Sprachen: Werden zu wenige Treffer erzielt, so kann das daran liegen, dass nur nach Suchbegriffen in einer bestimmten Sprache gesucht wurde. Es gibt zwar heute Techniken, mit denen Suchsysteme mit Suchbegriffen in der einen Sprache in Dokumenten einer anderen Sprache suchen können. Doch so weit sind die meisten Suchdienste noch nicht. Wer Informationen über die Arbeit eines Redaktors sucht, sollte in seinem Suchauftrag auch die englische Übersetzung «editor» verwenden es sei denn, er sucht nur deutschsprachige Informationen. Kleinschreibung: Suchbegriffe sollten normalerweise keine Grossbuchstaben enthalten. Kommen in dem vom Benutzer eingetippten Suchbegriff Grossbuchstaben vor, suchen die meisten Suchdienste nach exakt der vorgegebenen Gross-Klein-Schreibweise. Wer als Suchbegriff «Schweiz» verwendet, findet somit nur «Schweiz». Wer dagegen «schweiz» eingibt, findet zwar auch alle Dokumente, in denen «Schweiz» mit einem grossen «S» enthalten sind, aber auch andere, kleingeschriebene Begriffe wie «schweizerisch». Hat ein Suchauftrag zu viele Treffer erzielt, hilft es unter Umständen, die gefundenen Adressen anders sortieren zu lassen (vgl. S. 161). Nutzt dies nichts, so muss der Suchauftrag enger definiert werden. Dazu bieten sich folgende Möglichkeiten: Zwingende Begriffe: Der Suchauftrag kann um weitere, zwingende Begriffe erweitert werden. Handelt es sich um genügend spezifische Wörter, wird dies eine deutliche Wirkung zeigen. Begriffe können in den meisten Suchdiensten durch Voranstellen eines Pluszeichens («+») für zwingend erklärt werden (vgl. S. 169). Es werden nur noch Treffer angezeigt, in denen dieses Wort vorkommt. Alternativ kann auch der Operator «AND» benutzt werden (vgl. S. 170). Meist zeigt die Sichtung einiger Treffer, ob ein neuerlicher Suchlauf mit einem (zusätzlichen) zwingenden Begriff naheliegt. Sperrbegriffe: Haben viele der gefundenen Dokumente nichts mit dem gesuchten Thema zu tun, so liegt dies meist daran, dass die verwendeten Suchbegriffe mehrere Bedeutungen haben. Das Wort «Apple» steht einerseits für Äpfel, andererseits heissen auch mehrere Firmen so, insbesondere eine bekannte Computerfirma. Wer im Internet auf Englisch nach Äpfeln sucht, wird mit dem Suchbegriff «Apple» vermutlich vor allem Dokumente über eben jene Computerfirma fin- 177

den, da Informatikthemen im Internet zurzeit noch übervertreten sind. Hier hilft ein Sperrbegriff weiter: Es ist dies ein Begriff, der zwar in den unerwünschten Dokumenten typischerweise vorkommt, nicht jedoch in jenen, die der Benutzer tatsächlich sucht. Der Suchdienst wird alle gefundenen Dokumente, in denen ein solcher Sperrbegriff enthalten ist, nicht mehr anzeigen. Im Beispielfall wären «computer» oder «macintosh» zweifellos geeignete Sperrbegriffe. In den meisten Suchdiensten werden Sperrbegriffe durch Voranstellen eines Minuszeichens («-») geschaffen (vgl. S. 169). Alternativ kann auch der Operator «NOT» bzw. «AND NOT» verwendet werden (vgl. S. 170). Sperrbegriffe sind ein nützliches, oft unterschätztes Werkzeug, um nach Informationen «am Rande» eines Themengebiets oder ausserhalb einer momentan gerade aktuellen Diskussion zu suchen. Wer beispielsweise zur Zeit der Massaker in Algerien nach dem Stichwort «Algerien» suchte, stiess in Pressearchiven vor allem auf Berichte über die Greueltaten. Die wenigen anderen Meldungen über das Land gingen in den vielen Berichten über das damals aktuelle Thema unter. Mit dem Sperrbegriff «Massaker» hätten alle diese aktuellen Berichte mit einem Schlag entfernt werden können. Dieselbe Taktik lässt sich für die Suche nach Informationen über Personen oder Unternehmen, über die sehr häufig berichtet wird, anwenden. Fachwörter: Fachwörter sind genauer als Laienwörter. Wer vertiefte Informationen über ein Gebiet sucht, hat meistens mehr Erfolg, wenn er Suchbegriffe wählt, die in dieser Form nicht häufig benutzt werden. Auch wissenschaftliche Bezeichnungen können sich eignen. Wer beispielsweise nach Hintergrundinformationen über AIDS sucht, sollte nicht «AIDS» als Suchbegriff verwenden. Er fände damit zweifellos viele Informationen, aber vermutlich zu viele. Besser wäre die Suchphrase «acquired immune deficiency syndrome, jene Bezeichnung, aus der das Akronym AIDS entstanden ist. Damit fallen sämtliche Dokumente weg, die das Thema AIDS nur oberflächlich behandeln oder am Rande streifen. Es wird jedoch keine einzige wissenschaftliche Abhandlung über AIDS geben, in der 178

nicht auch der wissenschaftlich korrekte, volle Ausdruck verwendet wird. Auch jeder eingehendere, seriösere Bericht in der Presse oder in Nachschlagewerken wird ihn verwenden. Oft hilft bereits ein Blick in ein Lexikon, um geeignete Fachwörter zum gesuchten Thema nachzuschlagen. Wer zum Beispiel Informationen über den Kaffeeanbau sucht, findet im Lexikon etwa unter dem Stichwort «Kaffeepflanze» vermutlich den Hinweis auf den lateinischen Namen «coffea» oder die Pflanzengattung der «Rötegewächse», aber auch die Namen verschiedener Kaffeesorten wie «Robusta» oder «Arabica» und der wichtigsten Anbaugebiete. Das Lexikon selbst mag nicht viele Informationen über den Kaffeeanbau enthalten, doch kann es so bei der Formulierung des Suchauftrags nützlich sein. Nicht immer wird die volle Bezeichnung eines Fachwortes überall gleich geschrieben. Ein in den USA gebräuchliches Akronym für Informationen über den täglichen Vitaminbedarf ist «USRDA». Ausgeschrieben bedeutet dies «US Recommended Dietary Allowances». Immer wieder wird die Abkürzung aber auch mit «US Recommended Daily Allowances» zitiert. Grossschreibung: Wird nach einem Namen oder einer anderen Bezeichnung gesucht, die über eine typische Gross-Klein-Schreibweise verfügt, sollte auch der Suchbegriff entsprechend abgefasst werden. Sobald der Suchbegriff auch Grossbuchstaben enthält, achten die meisten Suchdienste auf die genaue Gross-Klein-Schreibweise. Wer nach der Microsoft-Softwaresammlung «BackOffice» sucht, sollte demnach nicht «backoffice» als Suchbegriff verwenden, sondern die Original-Schreibweise «BackOffice» mit grossem «B» und «O». Freilich spielt das im konkreten Fall kaum eine Rolle, denn Microsofts BackOffice ist so stark im Internet vertreten, dass beide Suchbegriffe zum Erfolg führen werden. Wer nun aber gerade nicht Microsofts BackOffice sucht, sondern andere Dokumente mit dem Begriff «backoffice», kann die Original-Schreibweise als Sperrbegriff benutzen. Der Suchauftrag würde in diesem Falle «backoffice - BackOffice» lauten: Es sollen alle Seiten gesucht werden, in denen das Stichwort Backoffice vorkommt, doch anzeigen soll der Suchdienst nur jene, in denen das Wort nicht in der Microsoft- Schreibweise mit dem grossen «B» und «O» vorkommt. 179