Simulationsstudie einer solar unterstützten Nahwärmeversorgung mit Langzeit-Wärmespeicher im Gebäudebestand in Eggenstein-Leopoldshafen



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Transkript:

Simulationsstudie einer solar unterstützten Nahwärmeversorgung mit Langzeit-Wärmespeicher im Gebäudebestand in Eggenstein-Leopoldshafen A. Schenke 1), D. Mangold 1) 1) 2) 3), H. Müller-Steinhagen 1) Solar- und Wärmetechnik Stuttgart (SWT) ein Forschungsinstitut der Steinbeis-Stiftung Pfaffenwaldring 1, D-755 Stuttgart Tel: +49-()711-685-3896, Fax: +49-()711-685-3242 Email: schenke@swt-stuttgart.de 2) Universität Stuttgart, Institut für Thermodynamik und Wärmetechnik (ITW) 3) DLR Stuttgart, Institut für Technische Thermodynamik (ITT) 1. Einleitung Die solar unterstützte Nahwärmeversorgung mit Langzeit-Wärmespeicher wird in Deutschland seit 1995 erfolgreich umgesetzt. Bis zu 5 % an Primärenergie für Trinkwarmwasser und Heizung werden mit diesem Konzept solar gedeckt. Die bisher umgesetzten Demonstrationsanlagen wurden jedoch nur beim Neubau von Wohnsiedlungen realisiert. In Eggenstein-Leopoldshafen soll dieses Konzept bei Bestandsgebäuden umgesetzt werden. Ziel ist, den jetzigen Primärenergiebedarf von 22 MWh/a durch Sanierung der Gebäude und Erneuerung der Anlagentechnik auf ca. 13 MWh/a zu senken. Die Solaranlage soll 5 % dieses zu erreichenden Rest- Wärmebedarfs decken, so dass insgesamt ca. 7 % an fossilen Energieträgern im Vergleich zum jetzigen Bestand eingespart werden können. Die Simulation mit TRNSYS [1] soll eine optimale Abstimmung der einzelnen Systemparameter zueinander liefern. 2. Aktueller Gebäudebestand und Sanierung Das Versorgungsgebiet mit einer Nutzfläche A N von 1742 m² umfasst eine Grundund Hauptschule (Baujahr 197), eine Sporthalle (1971), ein Hallenbad (1975) sowie eine Feuerwehr. Damit entspricht es einem typischen Versorgungsgebiet der siebziger Jahre, wie es in vielen Gemeinden existiert. Die Gebäude wurden bis jetzt über ein Nahwärmenetz versorgt, das mit der Wärmeenergie zweier Gaskessel (je 75 kw) aus der Heizzentrale in der Schule gespeist wurde. Mit dem Bau einer zusätzlichen Sporthalle wurde im Jahr 23 begonnen. Bild 1: Lageplan des Schulzentrums in Eggenstein- Leopoldshafen im geplanten Endausbau [Quelle: PKi [2]]

Die Netzvor- bzw. Netzrücklauftemperaturen sind aktuell auf 7 C bzw. 4 C ausgelegt. Da es Probleme mit der Regelung gibt, wird mit einer konstanten Vorlauftemperatur von 7 C in das Netz gespeist. Geplant sind die schrittweisen Sanierungen der Schule, der alten Sporthalle und des Hallenbades. Mit der Sanierung der Schule soll noch in diesem Jahr begonnen werden. Die Sanierung der anderen Gebäude ist in den darauf folgenden zwei bis vier Jahren geplant. Die ersten Kollektoren (6 m²) wurden bereits auf der neuen Sporthalle installiert. Die übrigen Kollektoren werden auf den Dächern der Bestandsgebäude installiert. Die Netzvorlauftemperatur soll auf 6 C abgesenkt werden. 3. Wärmebedarf Der Gesamtwärmebedarf des Versorgungsgebiets im Bestand beträgt 1766 MWh/a (siehe Tabelle 1, Messwerte aus den Wärmemengenzählern). Durch den Anschluss der neuen Sporthalle an das Nahwärmenetz wird der Bedarf auf 195 MWh/a ansteigen. Nach der Sanierung der Schule, der bestehenden Sporthalle und des Hallenbades sinkt der Gesamtjahreswärmebedarf auf 115 MWh/a. Tabelle 1: Messdaten der Wärmeverbräuche des Schulzentrums (Mittelwerte der Jahreswärmeverbräuche der Jahre 1988-1998) Gebäude Einheit Messdaten (1988-1998) Schule MWh/a 695,9 Sporthalle MWh/a 347,8 Hallenbad MWh/a 54, Feuerwehr MWh/a 15,2 Netzverluste MWh/a 141,7 Summe MWh/a 1765,9 Ölverbrauch l/a 1598,4 Ölverbrauch MWh/a 16, Gasverbrauch m³/a 111161,5 Gasverbrauch MWh/a 1186,3 Gesamt Öl/Gas MWh/a 2192,3 Nutzungsgrad Kessel,81 4. Simulation Bei der Simulation wurde das thermische Verhalten der Gebäude im unsanierten und sanierten Zustand mit Prebid [3] abgebildet. Die Wärmelasten der einzelnen Gebäude wurden anschließend mit TRNSYS ermittelt. Mit dem Wärmebedarf aus der Lastsimulation wurde das Nahwärmenetz im sanierten Zustand simuliert. Dabei wurden Kollektoren, ein saisonaler Heißwasser-Wärmespeicher sowie ein Kessel zur Nachheizung berücksichtigt. Für den erdvergrabenen Heißwasser- Wärmespeicher wurde das Modell XST [4] verwendet, welches nach [5] angepasst wurde. Durch die Simulation wird das optimale Verhältnis zwischen Kollektorfläche und Speichervolumen ermittelt.

5. Ergebnisse der Simulation 5.1 Lastsimulation Auffällig ist die jährliche Lastverteilung des Schulzentrums. Sie unterscheidet sich von der eines reinen Wohngebiets, wie es z.b. in Friedrichshafen besteht (siehe Bild 2). Der Simulation liegt der in [5] entwickelte Wetterdatensatz Franken zugrunde. Anteil am Jahreswärmebedarf [%] 2 18 16 14 12 1 8 6 4 2 Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Friedrichshafen Eggenstein Simulation Eggenstein Messdaten Bild 2: Vergleich der Lastverteilung über das Jahr in Friedrichshafen (Messdaten 22) und Eggenstein (Simulation unsaniert; Messdaten gemittelt über die Jahre 1988-98) Der Anteil der Last ist in Eggenstein im Winter deutlich höher als in Friedrichshafen. Besonders am Anfang des Jahres, wenn nicht mehr viel Wärme im Langzeit- Wärmespeicher vorhanden ist, liegt der Anteil der Wärmelast 2-25 % über dem Anteil in Friedrichshafen. Im Sommer liegt dafür der Anteil der Last in Eggenstein 5 % 55 % unter der Last in Friedrichshafen, was sich negativ auf das Anlagenverhalten (Stagnationszeit Kollektorfeld) auswirkt. 5.2 Simulation der Anlagentechnik Die Simulation der Anlagentechnik ergab bei Variation der Parameter Kollektorfeldgröße (AColl) und Speichergröße (VolSP) die in Bild 3 dargestellten Ergebnisse. Durch die geringe Lastabnahme im Sommer muss zur Vermeidung von Stillstand des Kollektorfeldes das Verhältnis VolSP/AColl relativ groß sein. Für eine genauere Auslegung wurde zusätzlich um die in Bild 3 gekennzeichneten Bereiche detailliert simuliert. Für ein System mit 35 % solarem Deckungsanteil am Gesamtwärmebedarf ergibt sich eine energetisch optimale Auslegung für eine Kollektorfläche von 115 m² und einem Speichervolumen von 195 m³. Der Speicher erreicht dort seine Maximaltemperatur von 98 C im Sommer und es findet gerade keine Stagnation im Kollektorfeld statt. Für ein System mit 5% solarem Deckungsanteil ergeben sich die Parameter zu 165 m² Kollektorfläche und 363 m³

Speichervolumen. Der Speicher erreicht hier ebenfalls die Maximaltemperatur von 98 C und eine Stagnation des Kollektorfeldes wird vermieden. Solarer Deckungsanteil [%] bzw. max. Speichertemperatur [ C] 1 9 8 7 6 5 4 3 2 1 TSPmax fsol Stagnation 6 8 1 12 14 16 18 2 22 24 26 Kollektorfläche [m²] 1 9 8 7 6 5 4 3 2 1 Stagnation Kollektorfeld [h] VolSP/AColl fsol,5 fsol 1, fsol 1,5 fsol 2, fsol 2,5 fsol 3, fsol 3,5 TSPmax 1, TSPmax 1,5 TSPmax 2, TSPmax 2,5 TSPmax 3, TSPmax 3,5 Stag 1, Stag 1,5 Stag 2, Stag 2,5 Bild 3: Solarer Deckungsanteil und Stagnation des Kollektorfeldes in Abhängigkeit der Kollektorfeld- und Speichergröße 6. Kostenberechnung Die Abhängigkeit der solaren Nutzwärmekosten von der Kollektorfeldgröße und dem Speichervolumen ist in Bild 4 dargestellt. Interessant ist die Auffächerung der solaren Nutzwärmekosten bei kleiner Kollektorfläche und die Umkehrung bei großen Kollektorflächen. Dies ist hauptsächlich darin begründet, dass die auf das Volumen bezogenen Kosten [ /m³] des Speichers mit zunehmender Speichergröße abnehmen. Die Kosten für die oben ausgewählten Systemgrößen sind in Tabelle 2 zusammengefasst. Die letzte Spalte gibt einen Ausblick auf die solaren Nutzwärmekosten, wenn sich die Speicherkosten zukünftig reduzieren [6]. Tabelle 2: Kosten der oben ausgewählten Anlagensysteme für 35 % und 5 % solaren Deckungsanteil für die Klimaregion Franken bzw. Würzburg Klimaregion solarer Deckungsanteil Kollektorfläche [m²] Speicher -volumen [m³] Investitionskosten [T ] (mit MWST u. Planung) jährl. Gesamtkosten [ /a] (mit Betrieb u. Wartung) solare Nutzwärmekosten [ /kwh] solare Nutzwärmekosten Zukunft [ /kwh] 35% 115 195 96 793,19,15 Franken 5% 165 363 136 1118,191,151 Würzburg 35% 11 275 16 8655,213,163 5% 155 51 149 12144,211,161 Die Simulation mit dem TRY-Wetterdatensatz Würzburg zeigt den Einfluss der Klimadaten auf die notwendige Auslegung für Eggenstein bei den unterschiedlichen solaren Deckungsanteilen. Die Investitionskosten liegen ca. 1 % höher, die solaren

Nutzwärmekosten ca. 12 % höher als bei Verwendung des Klimadatensatzes Franken (siehe auch [5]). Des Weiteren tritt Stagnation im Kollektorfeld auf (ca. 6 h/a)..24 Solare Nutzwärmekosten [ /kwh].23.22.21.2.19.18.17.16.15.14 6 8 1 12 14 16 18 2 22 24 26 Kollektorfläche [m²] VolSP/ Acoll,5 1, 1,5 2, 2,5 3, 3,5 Bild 4: Solare Nutzwärmekosten in Abhängigkeit von Kollektorfläche und Speichergröße 7. Ausblick In einer weiteren Untersuchung soll die Ergänzung des Systems durch eine Wärmepumpe untersucht werden. Probleme bei der Auslegung bereitet vor allem die unsichere Ausführung der geplanten Sanierungen. So ist z. B. die Sanierung des Hallenbads auf unbestimmte Zeit verschoben. Dies führt zu höheren Netzrücklauftemperaturen, was den solaren Nutzwärmeertrag mindern und die solaren Nutzwärmekosten weiter erhöhen wird. 8. Literatur [1] TRNSYS Version 15. User Manual. Solar Energy Laboratory, University of Wisconsin, Madison und Transsolar, Stuttgart. [2] Pfeil, M.; Koch, H.: Energieversorgung Schulzentrum Eggenstein-Leopoldshafen, Vorplanungsstudie, PKi, Stuttgart 7/21 [3] Prebid: An Interface for Creating the Building Description of TYPE 56, Version 4.1.1, Transsolar, Stuttgart [4] TRNSYS-Type 142: XST Multi-Flows Stratified Temperature Storage Model with Full-Mixed Storage Layers [Mazarella 1994] [5] Raab, S.; Mangold, D.; Heidemann, W.; Müller-Steinhagen, H.: Einfluss des Klimas auf die Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit solar unterstützter Nahwärmesysteme, 14. Symposium Thermische Solarenergie. 12. 14. Mai 24, Bad Staffelstein. [6] BMU-Projekt: Weiterentwicklung der Erdbecken-Wärmespeichertechnologie, Förderkennzeichen: 32967E; ITW, Universität Stuttgart, 24 Das diesem Bericht zugrunde liegende Vorhaben wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) unter dem Förderkennzeichen 32967F gefördert. Die Autoren danken für die Unterstützung. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt bei den Autoren.