Ausbildungscurriculum Psychiatrie und Psychotherapie



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Ausbildungscurriculum Psychiatrie und Psychotherapie MediClin Klinik an der Lindenhöhe Offenburg Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik

Um ein hohes Maß an inhaltlicher Qualität zu gewährleisten, sind die Inhalte eines MediClin- Ausbildungscurriculums zentral vorgegeben und für alle Kliniken und Abteilungen verbindlich. Um die Aktualität und Qualität der Ausbildungscurricula gewährleisten zu können, findet im 2-Jahresrhythmus eine Zertifizierung durch die MediClin-Akademie statt. Bei Fragen, Wünschen und Anregungen steht Ihnen neben dem ausbildungsbeauftragten Oberarzt immer ein Ansprechpartner der MediClin-Akademie unter der unten genannten Telefonnummer zur Verfügung. 01/2013 01/2015 Privat-Dozent Dr. med. Dipl.Biol. Ulrich Frommberger Chefarzt ulrich.frommberger@mediclin.de Dr. Beate Martinez-Funk Ausbildungsbeauftragte und Leitende Oberärztin beate.martinez@mediclin.de MediClin Klinik an der Lindenhöhe Bertha-von-Suttner-Str. 1 77654 Offenburg www.klinik-lindenhoehe.de www.mediclin.de Januar 2013 2

Inhaltsverzeichnis 1 Präambel...4 2 Weiterbildungsordnung Facharzt Psychiatrie und Psychotherapie...5 2.1 Weiterbildungsziel...5 2.2 Weiterbildungszeit...5 2.3 Weiterbildungsinhalt...5 3 Abbildung der Weiterbildungsordnung in der MediClin Klinik an der Lindenhöhe...8 4 Ausbildungsgrundlagen an der MediClin Klinik an der Lindenhöhe...8 4.1 Klinikstruktur...8 4.1.1 Weiterbildungsermächtigungen...8 4.1.2 Stellenplan...8 4.2 Organisation der Ausbildung...8 4.2.1 Bewerberprofil...8 4.2.2 Vereinbarkeit von Beruf und Familie...9 4.2.3 Ausbildungsbeauftragte Oberärztin...9 4.2.4 Weiterbildungsgespräche...9 4.3 Weiterbildungsinhalte der MediClin Klinik an der Lindenhöhe...9 4.3.1 Einarbeitungszeit...9 4.3.2 Aufnahme und Diagnostik...10 4.3.3 Medizinische Versorgung der Patienten...10 4.3.4 Tätigkeit auf der Bettenstation...10 4.3.5 Arbeit im multiprofessionellen Team...10 4.3.6 Vorgespräche in der Klinik...10 4.3.7 Sozialmedizinische Begutachtung...10 4.3.8 Klinikinterne Fortbildung...11 4.3.9 Überregionale Fortbildungsveranstaltung der Klinik...11 4.3.10 Weiterbildungskurse, Kongresse...12 4.3.11 Verfügbare Medien und Übungsplätze...12 4.3.12 Klinische Forschung und universitäre Lehre...12 5 Rotationsmodule...13 6 Hausübergreifende Rotationsprogramme...13 7 Zusatzbezeichnungen und Profilierungen...13 Januar 2013 3

1 Präambel Mit dem Ausbildungscurriculum möchte die MediClin Klinik an der Lindenhöhe ihren Anspruch als attraktiver Arbeitgeber dokumentieren und unterstreichen. Ein definiertes Weiterbildungscurriculum unterstützt die zielgerichtete Ausbildung der Ärzte. Die auszubildenden Ärzte verpflichten sich im Gegenzug, sich die notwendigen theoretischen Kenntnisse selbständig anzueignen und an den klinikinternen Weiterbildungsangeboten regelmäßig teilzunehmen. Damit ist das Ausbildungscurriculum ein Instrument, das sowohl den Interessen der Mitarbeiter nach einer strukturierten, nachvollziehbaren und planbaren Weiterbildung wie auch denen der Mediclin Klinik an der Lindenhöhe Rechnung trägt. Das Ausbildungscurriculum unterstützt zudem die Führungsebene der MediClin Klinik an der Lindenhöhe in dem Bestreben, Kompetenzen und Diensttätigkeiten innerhalb eines sehr breiten klinischen Spektrums qualitativ hochwertig vorzuhalten. Die Mediclin Klinik an der Lindenhöhe ist eine Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik. Dies bedeutet, dass eine große Zahl (1300 Patienten/Jahr) in nahezu allen Bereichen psychischer Störungen behandelt werden. Als Klinik der Vollversorgung werden auch alle psychiatrischen Notfälle aus dem Versorgungsgebiet der nord-westlichen Ortenau behandelt, incl. der Patienten, die von den umliegenden Kliniken eingewiesen werden. Die Versorgung ist abgestuft und kann in der Psychiatrischen Institutsambulanz, teilstationär in der Tagesklinik sowie vollstationär auf einer der störungsorientierten Stationen behandelt werden. Der schulenübergreifende Therapieansatz beachtet die verschiedenen Ebenen, die bei psychischen Störungen betroffen sind: soziale Ebene, die psychische Ebene, die biologische Ebene. Entsprechend werden Arbeit, Wohnen und soziale Sicherung mittels des Sozialdienstes betreut; die psychische Ebene mit Methoden der Psychotherapie (insb. Verhaltenstherapie, aber auch psychodynamische Therapie, EMDR etc.) behandelt. Dies schließt auch Paar- und Familiengespräche sowie Angehörigenbetreuung mit ein. Die biologische Ebene berücksichtigt die Möglichkeiten der Psychopharmakotherapie, Lichttherapie, Wachtherapie. Begleitend finden Ergo-/Arbeits-/Kunsttherapie statt wie auch Physiotherapie/Sport. Die Weiterbildungsinhalte werden in einem Weiterbildungsverbund aus acht Kliniken des Ortenaukreises vermittelt (Kapitel 4). Sowohl für Erwachsenenpsychiatrie (PD. Dr. Ulrich Frommberger) wie auch im Bereich Kinder- und Jugendpsychiatrie (Prof. Dr. Ulrich Strehlow) verfügen die Chefärzte über die volle Weiterbildungsbefugnis. Ein Austausch zwischen den Kliniken ist möglich. Eine Überarbeitung und Aktualisierung dieses Ausbildungscurriculums erfolgt nach ca. zwei Jahren. Dabei sollen die Erfahrungen und Überlegungen der auszubildenden Ärzte mit dem Ausbildungscurriculum angemessen berücksichtigt werden. Januar 2013 4

2 Weiterbildungsordnung Facharzt Psychiatrie und Psychotherapie Grundlage ist die Weiterbildungsordnung der Landesärztekammer Baden-Württemberg vom 15. März 2006 (in der Fassung der Änderungssatzungen vom 21. September 2011) für den Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie. 2.1 Weiterbildungsziel Ziel der Weiterbildung im Gebiet Psychiatrie und Psychotherapie ist die Erlangung der Facharztkompetenz nach Ableistung der vorgeschriebenen Weiterbildungszeit und Weiterbildungsinhalte. 2.2 Weiterbildungszeit 60 Monate bei einem Weiterbildungsbefugten an einer Weiterbildungsstätte gemäß 5 Abs. 1 Satz 1, davon 12 Monate in Neurologie 24 Monate in der stationären psychiatrischen und psychotherapeutischen Patientenversorgung können bis zu 12 Monate in der Schwerpunktweiterbildung des Gebietes angerechnet werden können bis zu 12 Monate Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie oder Psychosomatische Medizin und Psychotherapie oder 6 Monate im Gebiet Innere Medizin oder in Allgemeinmedizin, Neurochirurgie oder Neuropathologie angerechnet werden können bis zu 24 Monate im ambulanten Bereich abgeleistet/angerechnet werden 2.3 Weiterbildungsinhalt Erwerb von Kenntnissen, Erfahrungen und Fertigkeiten in: der psychiatrischen Anamnese und Befunderhebung der allgemeinen und speziellen Psychopathologie psychodiagnostischen Testverfahren und neuropsychologischer Diagnostik den Entstehungsbedingungen, Verlaufsformen, der Erkennung und der Behandlung psychischer Erkrankungen und Störungen der Krankheitsverhütung, Früherkennung, Prävention, Rückfallverhütung unter Einbeziehung von Familienberatung, Krisenintervention, Sucht- und Suizidprophylaxe der Erkennung und Behandlung von Verhaltensauffälligkeiten im Kindes- und Jugendalter der Krankheitsverhütung, Erkennung und Behandlung von Suchterkrankungen einschließlich Intoxikationen und Entgiftungen und Entzug, Motivationsbehandlung sowie Entwöhnungsbehandlung einschließlich der Zusammenarbeit mit dem Suchthilfesystem der facharztkompetenzbezogenen Zusatzweiterbildung Suchtmedizin als integralem Bestandteil der Weiterbildung einschließlich der Substitutionstherapie bei Opiatabhängigkeit der Erkennung und Behandlung psychischer Erkrankungen bei lern- und geistig behinderten Menschen den Grundlagen der Sozialpsychiatrie Januar 2013 5

den Grundlagen der psychosozialen Therapien sowie Indikation zu ergotherapeutischen, sport- und bewegungstherapeutischen, musik- und kunsttherapeutischen Maßnahmen der Behandlung von chronisch psychisch kranken Menschen, insbesondere in Zusammenarbeit mit komplementären Einrichtungen und der Gemeindepsychiatrie der praktischen Anwendung von wissenschaftlich anerkannten Psychotherapie- Verfahren und Methoden der Erkennung und Behandlung gerontopsychiatrischen Erkrankungen unter Berücksichtigung interdisziplinärer Aspekte den neurobiologischen Grundlagen psychischer Störungen, den Grundlagen der neuropsychiatrischen Differentialdiagnose und klinisch-neurologischer Diagnostik einschließlich Elektrophysiologie der Konsiliar- und Liaisonpsychiatrie und -psychotherapie der Erkennung und Behandlung psychischer Erkrankungen aufgrund Störungen der Schlaf-Wach-Regulation, der Schmerzwahrnehmung und der Sexualentwicklung und -funktionen einschließlich Störungen der sexuellen Identität der gebietsbezogenen Arzneimitteltherapie einschließlich Drugmonitoring, der Erkennung und Verhütung unerwünschter Therapieeffekte sowie der Probleme der Mehrfachverordnungen und der Risiken des Arzneimittelmissbrauchs der Krisenintervention, supportiven Verfahren und Beratung den Grundlagen der forensischen Psychiatrie der Anwendung von Rechtsvorschriften bei der Unterbringung, Betreuung und Behandlung psychisch Kranker Weiterbildung im speziellen Neurologie-Teil: Krankheitslehre neurologischer Krankheitsbilder Methodik und Technik der neurologischen Anamnese Methodik und Technik der neurologischen Untersuchung Indikationsstellung, Durchführung und Beurteilung neurophysiologischer und neuropsychologischer Untersuchungs- und Behandlungsmethoden Indikationsstellung, Durchführung und Bewertung der Elektroenzephalographie sowie evozierten Potentiale Grundlagen der Somato- und Pharmakotherapie neurologischer Erkrankungen Definierte Untersuchungs- und Behandlungsverfahren Psychiatrie: 60 supervidierte und dokumentierte Erstuntersuchungen 60 Doppelstunden Fallseminar in allgemeiner und spezieller Psychopathologie mit Vorstellung von 10 Patienten 10 Stunden Seminar über standardisierte Befunderhebung unter Anwendung von Fremd- und Selbstbeurteilungsskalen und Teilnahme an einem Fremdrater-Seminar Durchführung, Befundung und Dokumentation von 40 abgeschlossenen Therapien unter kontinuierlicher Supervision einschließlich des störungsspezifischen psychotherapeutischen Anteils der Behandlung aus den Bereichen primär psychischer Erkrankungen, organisch bedingter psychischer Störungen und Suchterkrankungen 40 Stunden Fallseminar über die pharmakologischen und anderen somatischen Therapieverfahren einschließlich praktischer Anwendungen 10-stündige Teilnahme an einer Angehörigengruppe unter Supervision 40 Stunden praxisorientiertes Seminar über Sozialpsychiatrie einschließlich somatischer, pharmakologischer und psychotherapeutischer Verfahren Gutachten aus den Bereichen Betreuungs-, Sozial-, Zivil-, Strafrecht Januar 2013 6

Definierte Untersuchungs- und Behandlungsverfahren Psychotherapie: 100 Stunden Seminare, Kurse, Praktika und Fallseminare über theoretische Grundlagen der Psychotherapie insbesondere allgemeine und spezielle Neurosenlehre, Entwicklungs- und Persönlichkeitspsychologie, Lernpsychologie und Tiefenpsychologie, Dynamik von Gruppe und Familie, Gesprächstherapie, Psychosomatik, entwicklungsgeschichtliche, lerngeschichtliche und psychodynamische Aspekte von Persönlichkeitsstörungen, Psychosen, Suchterkrankungen und Alterserkrankungen 16 Doppelstunden autogenes Training oder progressive Muskelentspannung oder Hypnose 10 Stunden Seminar und 6 Behandlungen unter Supervision in Kriseninterventionen, supportive Verfahren und Beratung 10 Stunden Seminar in psychiatrisch-psychotherapeutischer Konsil- und Liaisonarbeit unter Supervision 240 Therapiestunden mit Supervision nach jeder vierten Stunde entweder in Verhaltenstherapie oder tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie bzw. in wissenschaftlich anerkannten Psychotherapieverfahren und Methoden im gesamten Bereich psychischer Erkrankungen einschließlich Suchterkrankungen, bei denen die Psychotherapie im Vordergrund des Behandlungsspektrums steht Selbsterfahrung: 150 Stunden Einzelselbsterfahrung oder 150 Stunden Gruppenselbsterfahrung entweder in Verhaltenstherapie oder tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie oder in einem anderen wissenschaftlich anerkannten Verfahren. Die Selbsterfahrung muss im selben Verfahren erfolgen, in welchem auch die 240 Psychotherapiestunden geleistet werden 35 Doppelstunden Balintgruppenarbeit oder interaktionsbezogene Fallarbeit Januar 2013 7

3 Abbildung der Weiterbildungsordnung in der MediClin Klinik an der Lindenhöhe Die MediClin Klinik an der Lindenhöhe bietet ein vierjähriges Ausbildungscurriculum, das weite Teile Weiterbildung zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie umfasst. Lediglich die Balintgruppen, Entspannungsverfahren und die Selbsterfahrung werden hier nicht angeboten. Um diese Weiterbildungsteile zu finanzieren, erhalten die Ärzte in Weiterbildung einen jährlichen Ausbildungsbeitrag von derzeit 600. Der neurologische Teil der Ausbildung kann nicht in der MediClin Klinik an der Lindenhöhe angeboten werden. Es besteht jedoch die Möglichkeit, den Teil der Weiterbildung an einer neurologischen Klinik der Umgebung durchzuführen. 4 Ausbildungsgrundlagen an der MediClin Klinik an der Lindenhöhe 4.1 Klinikstruktur 4.1.1 Weiterbildungsermächtigungen Psychiatrie und Psychotherapie: 4 Jahre durch Herrn PD Dr. Ulrich Frommberger Kinder- und Jugendpsychiatrie: 4 Jahre durch Herrn Prof. Dr. Ulrich Strehlow 4.1.2 Stellenplan 1 Chefarzt 4 Oberärzte/-innen 16 Ärzte (Fach- und Assistenzärzte) 5 Diplom-Psychologen 4.2 Organisation der Ausbildung 4.2.1 Bewerberprofil Als mögliche Bewerber kommen Berufsanfänger nach dem Studium, bereits in Weiterbildung befindliche Assistenten, Austauschassistenten im Rahmen der psychiatrischen, neurologischen oder allgemeinmedizinischen Weiterbildung oder Fachärzte mit dem Wunsch zum Erlangen einer Zusatzbezeichnung/Profilierung infrage. Unsere Bewerber haben zudem auch Interesse an: Medizin auf der Grundlage des bio-psycho-sozialen Krankheitsmodells Begegnung mit Menschen in schwierigen Lebenssituationen Interdisziplinärem Arbeiten Teamfähigkeit und sozialer Kompetenz Der Verbindung von Klinik und Wissenschaft Januar 2013 8

4.2.2 Vereinbarkeit von Beruf und Familie Von besonderer Bedeutung ist für unser Team die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Unsere Team- und Arbeitsstrukturen sind seit Jahren darauf ausgerichtet. Daher bietet unsere Klinik besonders familienfreundliche und individuell abzustimmende Arbeitszeiten, dies gilt insbesondere auch für die Beteiligung an Nacht- und Wochenenddiensten. 4.2.3 Ausbildungsbeauftragte Oberärztin Die ausbildungsbeauftragte Oberärztin (Frau Dr. Beate Martinez-Funk) koordiniert und steuert die Ausbildung in der MediClin Klinik an der Lindenhöhe. Sie wird vom Chefarzt ernannt. Sie ist für die Mitarbeiter der erste Ansprechpartner. Sie ist für die Verbindlichkeit und Weiterentwicklung des Ausbildungscurriculums verantwortlich. 4.2.4 Weiterbildungsgespräche Mitarbeitergespräche werden jährlich durch den Chefarzt gemäß den Vorgaben der Weiterbildungsordnung geführt. Hierbei werden folgende Aspekte thematisiert: Persönliche Lernziele basierend auf dem Ausbildungscurriculum und dem Rotationsprogramm Bisheriger Ablauf des Rotationsprogramms und der zuletzt durchgeführten Rotationen (Erreichungsgrad, ausstehende Maßnahmen etc.) Festlegung weiterer Ziele und Rotationen nach Vorbildung, Fähigkeiten, Neigungen und Möglichkeiten des Mitarbeiters Erwartungen des Chefarztes an den Mitarbeiter. Die Ziele und der bisherige Erreichungsgrad werden durch den Mitarbeiter und den Chefarzt festgelegt und protokolliert. Eine Überprüfung und Neuformulierung wird jährlich vorgenommen. Das von der Ärztekammer vorgegebene Logbuch zur Dokumentation der Ausbildung ist unter dem Link: http:/www.aerztekammer-bw.de/10aerzte/30weiterbildung/09/gebiete/27.pdf abzurufen. 4.3 Weiterbildungsinhalte der MediClin Klinik an der Lindenhöhe 4.3.1 Einarbeitungszeit Für die Einarbeitungszeit besteht ein Plan, der eine strukturierte Einführung in die Abläufe und Strukturen der Klinik vorsieht. Zusätzlich liegt seit Anbeginn der Klinik ein Klinikordner vor, der Anfängern in der Psychiatrie und neuen Mitarbeitern einen konkreten Leitfaden gibt. Für jede Station/Funktionseinheit wurden Stationskonzepte entwickelt, die den Hintergrund der störungsorientierten Behandlung sowie die konkreten Strukturen der Therapien auf der jeweiligen Station beschreiben. Neuen Mitarbeitern dient dies als konkrete Orientierung und Einstieg in den klinischen Alltag. Die ersten Bereitschaftsdienste werden frühestens nach zwei Monaten durchgeführt, sind jedoch individuell vereinbar. Dem geht eine Einarbeitung auf der geschlossenen Station voraus um die Abläufe in psychiatrischen Notfallsituationen zu kennen. Damit haben die Kolleginnen und Kollegen genügend Zeit, die Abläufe kennenzulernen und Sicherheit zu gewinnen. Januar 2013 9

4.3.2 Aufnahme und Diagnostik Ca. 1300 stationäre und teilstationäre Aufnahmen im Jahr erfordern eine strukturierte Vorgehensweise. Dazu sind die Abläufe und formellen Tätigkeiten festgelegt. Am Tag der Aufnahme wird der Patient dem Oberarzt vorgestellt, eine (zumindest vorläufige) Diagnose erstellt und das weitere Vorgehen festgelegt. Zum Aufnahmebefund gehört neben der aktuellen Symptomatik mit dem zentralen psychopathologischen Befund auch die Vorbehandlung(en) und die biographische Anamnese, um sich ein Bild über den lebensgeschichtlichen Hintergrund zu machen, auf dem die Erkrankung entsteht. Differentialdiagnostisch werden neben der Einweisungsdiagnose weitere komorbide Störungsbilder erfasst und über den körperlichen Befund auch die somatischen Erkrankungen erfasst. Eine testpsychologische Eingangsdiagnostik auf elektronischer Grundlage kann durch weitere Testdiagnostik ergänzt werden. Die Testdiagnostik am Ende des Aufenthaltes gibt Auskunft über den Therapieverlauf. 4.3.3 Medizinische Versorgung der Patienten Der körperlichen Verfassung der Patienten wird mit der Erhebung des körperlichen Befundes, der initialen Zusatzdiagnostik (Labor, EKG, EEG, ggf. cct oder cmrt) sowie ggf. einer internistischen Konsiliaruntersuchung vor Ort Rechnung getragen. Ggf. stehen zu weiteren somatischen Untersuchungen das nahe gelegene Klinikum, niedergelassene Spezialisten sowie die Freiburger Universitätsklinik zur Verfügung. 4.3.4 Tätigkeit auf der Bettenstation Die Patientenbetreuung und -verantwortung incl. Aufnahme, Therapie und Entlassung obliegt jeweils dem Assistenzarzt. Die Leitung der Therapie ist eine ärztliche. Diese wird vom Oberarzt unterstützt. Regelmäßige Visiten, Einzel- und Gruppengespräche sind wesentliche Elemente, in denen Therapie stattfindet. Dazu gehören auch Paar- und Familiengespräche in der Angehörigenarbeit. Zusätzlich wird viel Wert auf Psychoedukation gelegt um die Information des Patienten über seine Erkrankung zu steigern, die Compliance/Adhärenz zu verbessern und auch die Verantwortlichkeit des Patienten für seine Gesundheit zu fördern. 4.3.5 Arbeit im multiprofessionellen Team Die ärztliche Tätigkeit ist eingebettet in die Arbeit des multiprofessionellen Teams (Pflege, Ergo- und Physiotherapie sowie die Sozialarbeit). In wöchentlichen Teamsitzungen werden die Informationen, Wahrnehmungen und Erfahrungen ausgetauscht und die Wochenziele für die Therapie festgelegt. Die Arbeit im therapeutischen Team ist sowohl für die Ausbildung, den Informationsaustausch wichtig wie auch in einer unterstützenden, tragenden Funktion bis hin zur Burn-out-Prophylaxe. 4.3.6 Vorgespräche in der Klinik In der Institutsambulanz können Vorgespräche vor der teilstationären Behandlung stattfinden. Ansonsten sind Vorgespräche im Alltag nur in Ausnahmefällen durchführbar. 4.3.7 Sozialmedizinische Begutachtung Zur Facharztausbildung gehört auch die Erstellung von Gutachten. Die Anfragen kommen von Gerichten (Betreuungsgutachten, Sozialgerichtsbarkeit), Berufsgenossenschaften, Privaten Krankenversicherungen. Januar 2013 10

Aufgrund des Themenschwerpunktes Traumafolgestörungen in der Klinik werden zu diesem Thema relativ viele Gutachten nachgefragt. Die Gutachtenerstellung ist nicht nur eine interessante Zusatzaufgabe und Nebenverdienstmöglichkeit, sondern eröffnet auch die Chance, sich mit einem Patienten und der spezifischen Fragestellung ausführlicher auseinanderzusetzen und damit selbst mehr Vertiefung und Klarheit in manchen Bereichen zu erreichen. 4.3.8 Klinikinterne Fortbildung Die klinikinterne Fort- und Weiterbildung verfolgt mehrere Ziele. Zum einen dient sie der Ausbildung zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie. Im Rahmen eines Weiterbildungsverbundes, in dem auch Elemente der Facharztweiterbildung für Psychosomatik wie auch Kinder- und Jugendpsychiatrie berücksichtigt werden, können innerhalb von vier Jahren die vorgeschriebenen theoretischen Weiterbildungsinhalte absolviert werden. Auch für Fachärzte besteht die Möglichkeit, Themen zu vertiefen. Die in Psychotherapie-Ausbildung befindlichen Ärzte und Psychologen nehmen an der 14-tägigen Supervision beim Chefarzt teil. In 14-tägigen Qualitätszirkeln werden Themen zur (Ablauf-)-Organisation, vertiefende Psychopharmakaseminare, psychiatrische Notfälle und weitere punktuell ergänzende Weiterbildungsinhalte besprochen. Fallseminare mit Vorstellung von Patienten jeder Station ergänzen die praktische Weiterbildung. In einem weiteren Strang der Weiterbildung für alle Therapeuten der Klinik - wie auch vor allem für das Pflegepersonal - werden sowohl theoretische wie auch praktische Aspekte des Umgangs mit den Patienten gelehrt und geübt. Alle Mitarbeiter der Klinik nehmen an einem Deeskalationstraining teil, in dem der Umgang mit fremdaggressiven Patienten geübt wird. Fixierfortbildungen ergänzen das Programm. Hausinterne Schulungen finden statt zu Notfallmanagement, Sicherheit in der Klinik incl. Löschübungen. Um die Mitarbeiter im Umgang mit Stressfaktoren zu schulen und zu schützen, haben alle die Gelegenheit, an drei Tagen ein Achtsamkeitsseminar zu besuchen mit Übungen zum Transfer in den Alltag. In drei Mal pro Woche stattfindenden Teamkonferenzen werden die aktuellen Aufnahmen und Entlassungen, die Vorkommnisse im Spät-/Nachtdienst sowie am Wochenende besprochen, aktuelle Maßnahmen festgelegt und auf theoretische Hintergründe Bezug genommen. Auf jeder Funktionseinheit finden Supervisionen statt mit externen, in der Psychiatrie sehr erfahrenen Supervisoren. Themenbezogene Fortbildungen (z. B. DBT, CBASP) unter der Teilnahme aller Mitarbeiter einer Funktionseinheit fördern die Gruppenkohärenz und die therapeutische Kompetenz der Schwerpunktstationen. 4.3.9 Überregionale Fortbildungsveranstaltung der Klinik Im Rahmen des Weiterbildungsverbundes finden ca. acht Mal pro Jahr Veranstaltungen mit externen Referenten zu aktuellen Themen statt. Das Frühjahrssymposium mit mehreren Referenten widmet sich Themen wie Circadiane Rhythmik bei psychischen Erkrankungen oder der Achtsamkeit in Klinik und Praxis. Januar 2013 11

4.3.10 Weiterbildungskurse, Kongresse Die Mitarbeiter sollen an diesen Veranstaltungen teilnehmen. Dies wird auch im Dienstplan möglichst berücksichtigt. Die Teilnahme an Kongressen wie dem DGPPN- oder DeGPT- Kongress wird gewünscht und gefördert. Dazu stehen den Assistenten bis zu 5 Weiterbildungstage nach Absprache mit dem Chefarzt zur Verfügung. Spezielle Weiterbildungskurse werden teilweise innerhalb der Klinik abgehalten (z.b. Begutachtung, AMDP-Training) oder bei externen Veranstaltern besucht (z.b. EMDR). 4.3.11 Verfügbare Medien und Übungsplätze Frei zugängliche Bibliothek/aktuelle Fachzeitschriften Frei zugängliches Klinikarchiv mit Befunden, Fotos, Fachvorträgen, Präsentationen Frei zugänglicher Internet-Anschluss 4.3.12 Klinische Forschung und universitäre Lehre Die Klinik ist in Verbindung mit dem sehr nahe gelegenen Ortenau-Klinikum Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Freiburg. Assistenten beteiligen sich an der Lehre bei Praktikanten, Famulanten und Medizinstudenten im Praktischen Jahr. Es besteht die Möglichkeit zu psychologischen Diplomarbeiten/Masterarbeiten in Zusammenarbeit mit den umliegenden Universitäten. In Zusammenarbeit mit der Universität Freiburg besteht für Ärzte die Möglichkeit zur Promotion zum Dr. med., da der Chefarzt an der Medizinischen Fakultät der Universität Freiburg habilitiert ist. Daten aus klinischen Forschungsprojekten werden auf nationalen und internationalen Fachkongressen vorgetragen. Januar 2013 12

5 Rotationsmodule Die Rotation stellt einen strukturierten Ausbildungsablauf dar, der einer zielgerichteten und effizienten Ausbildung Rechnung trägt. Die Reihenfolge der Rotation ist dabei von untergeordneter Bedeutung. Angestrebt sind Rotationszeiten auf einer der geschlossenen/geschützten Stationen, einer offenen Station sowie einer Station mit spezifischen Psychotherapiekonzepten. Der Verbleib auf einer Station beträgt mindestens ein Jahr, max. zwei Jahre. So wird gewährleistet, dass unter enger oberärztlicher Supervision die Kenntnisse in Diagnostik und Therapie der auf der jeweiligen Station schwerpunktmäßig behandelten Krankheitsbilder vertieft werden können. In der Regel findet der Weiterbildungsassistent auf der Station einen erfahrenen Kollegen vor, der durch langjährige Tätigkeit ebenfalls über ein fundiertes Wissen verfügt zur Behandlung der dort vorhandenen Störungsbilder. In der Tagesklinik werden Patienten aller Bereiche behandelt. Daher werden hier erfahrene Assistenten in fortgeschrittener Weiterbildung eingesetzt. Da die Klinik einen Vollversorgungsauftrag hat, werden in den Spät-/Nacht-/ Wochenenddiensten die Assistenten mit allen akuten Krankheitsbildern konfrontiert. Auch als Springerdienst (im Rotationsprogramm) wird die Kompetenz erfahrener Assistenten gefordert. Aufgrund der organisatorischen Besonderheiten eines Klinikbetriebes besteht kein absoluter Anspruch der Mitarbeiter auf eine bestimmte Reihenfolge oder den nahtlosen Übergang von einer Station auf die nächste. Gleichwohl besteht das Ziel des Ausbildungscurriculums in der weitgehenden Einhaltung der vorgegebenen Struktur. Jeder Mitarbeiter soll je nach Ausbildungsstand die oben angegebenen Stationen durchlaufen. Quereinsteiger mit Vorkenntnissen werden vom Chefarzt dem Ausbildungsniveau entsprechend den Stationen zugewiesen. 6 Hausübergreifende Rotationsprogramme Mit den umliegenden neurologischen Kliniken wird im Einzelfall entweder ein Austausch vereinbart oder die Absolvierung des neurologischen Pflichtjahres unterstützt. Auch eine Abordnung ist möglich, so dass eine unmittelbare Rückkehr nach dem neurologischen Pflichtjahr gewährleistet ist. 7 Zusatzbezeichnungen und Profilierungen Nach erfolgreich abgeschlossener Facharztweiterbildung besteht die Möglichkeit der Erlangung von Profilierungen Dies erfolgt nach Vereinbarung mit der ärztlichen Leitung und nach vorhandenen Vorkenntnissen. Folgende Profilierungen können angeboten werden: Psychotraumatologie (nach individueller Absprache) Therapie der chronischen Depressionen (nach individueller Absprache) Januar 2013 13