BOGY. des. Gymnasiums Aulendorf. in Klasse 10, Schuljahr 2012/13



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Transkript:

Ines Krafzik Ährenweg 4 88326 Aulendorf 07525/2790 ines.krafzik@web.de BOGY des Gymnasiums Aulendorf vom 22. Oktober 26. Oktober 2012 in Klasse 10, Schuljahr 2012/13 beim Finanzamt Ravensburg Broner Platz 12 88250 Weingarten Leiter des Finanzamtes Ravensburg - Herr Robert Sattler Stellvertretender Leiter des Finanzamtes Ravensburg - Roland Eberhardt Ausbildungsleiter des Finanzamtes Ravensburg - Adolf Huber

Inhaltsverzeichnis 1. Persönliche Eignung und Neigung Seite 2 2. Die Suche nach meinem Berufserkundungsplatz Seite 2 3. Das Finanzamt Ravensburg Seite 3, 4 3.1. Der Aufbau des Finanzamtes Seite 5 4. Ablauf und Formen der Erkundung - Meine Tagespläne Seite 6 4.1. Montag, 22. Oktober 2012 Seite 7 4.2. Dienstag, 23. Oktober 2012 Seite 8, 9, 10 4.3. Mittwoch, 24. Oktober 2012 Seite 11 4.4. Donnerstag, 25. Oktober 2012 Seite 12 4.5. Freitag, 26. Oktober 2012 Seite 13 5. Studium zum Bachelor of Laws in der Steuerverwaltung - Finanzbeamter Seite 14, 15 5.1. Überblick Ausbildungsweg Seite 16 5.2. Vorbildungsvoraussetzungen für das Examen als Steuerberater Seite 17 6. Arbeitsmarktsituation Seite 18 7. Bewertung und eigene Beurteilung Seite 18 8. Informationsquellen Seite 19 9. Erklärung der Fachbegriffe Seite 19 10. Teilnahmebestätigung Seite 20 11. Danksagungen Seite 21 12. Anlagen Seite 22 ff. Seite 1

1. Persönliche Eignung und Neigung Da ich gerne mit Menschen arbeiten würde und ich gute Noten in Mathematik und Deutsch habe, wäre dies eine gute Voraussetzung für einen Beruf, der mit Steuerrecht und mit dem Finanzwesen zu tun hat. Deshalb werde ich mich wahrscheinlich nach dem Abitur dazu entschließen, ein Duales Studium in diese Fachrichtung zu machen. Ein praxisorientiertes Studium ist abwechslungsreich, aber auch sehr anstrengend, wie ich von meiner Cousine gehört habe. Das Gute daran ist, dass man gleich von Anfang an ein attraktives Gehalt monatlich erhält. 2. Die Suche nach meinem Berufserkundungsplatz Im März dieses Jahres war ich mit meinen Eltern auf der Bildungsmesse in Ravensburg und habe mich dort nach verschiedenen Berufen und Studiengängen erkundigt. Dort fiel mir der Stand des Finanzamtes Ravensburg positiv ins Auge. Herr Huber, der Ausbildungsleiter, betreute den Stand. Er gab mir erste Informationen zu den verschiedenen Berufsfeldern bzw. Studiengängen. Gleichzeitig informierte er mich, dass man nur ein Praktikum von der Schule aus machen kann. Da ich mich für ein Duales Studium interessiere, habe ich mich für dieses Praktikum entschlossen. Als wir den Termin für das BOGY - Praktikum erhielten, schrieb ich eine schriftliche Bewerbung an das Finanzamt Ravensburg. Bereits nach fünf Tagen erhielt ich die schriftliche Zusage und freute mich sehr darüber. Seite 2

3. Das Finanzamt Ravensburg Das Finanzamt Ravensburg hat seinen Sitz in Weingarten. Es sind zurzeit circa 270 Beschäftigte, darunter 19 Auszubildende beschäftigt. Das Finanzamt Ravensburg gehört zu der mittleren Größe der Finanzämter in Deutschland. Es gliedert sich in 17 Sachgebiete und ist in drei Gebäuden untergebracht: - Hauptgebäude Broner Platz 12 mit Service Center (Zentrale Informations- und Annahmestelle) und Veranlagungsbereich - Erweiterungsgebäude Broner Platz 10 mit Außenprüfungsdiensten, Grundstückswert- und Kraftfahrzeugsteuerstelle, Rechtsbehelfsstelle, Vollstreckungsstelle, Lohnsteuer-Arbeitgeberstelle und Zentrale Umsatzsteuerüberwachungsstelle und Finanzkasse - Steuerfahndungsstelle des Finanzamts Ulm mit Dienstsitz in der Lazarettstr. 5. Der Amtsbezirk umfasst ca. 161.000 Einwohner auf 686 km 2 Fläche in 18 Gemeinden. Der Finanzamtsbezirk deckt sich nicht mit dem Landkreis Ravensburg. Das Finanzamt Wangen verwaltet die bisher zum Altkreis Wangen gehörenden Gemeinden des Landkreises Ravensburg. Das Finanzamt Sigmaringen verwaltet die Gemeinden Altshausen, Ebersbach-Musbach, Eichstegen, Hoßkirch, Königseggwald, Riedhausen, Unterwaldhausen, die früher zum Altkreis Saulgau gehörten. Das Finanzamt ist im Einzelnen zuständig für die Festsetzung und Erhebung folgender Steuern: Einkommensteuer (einschl. Lohnsteuer und Kapitalertragsteuer) Körperschaftsteuer Kirchensteuern Solidaritätszuschlag Umsatzsteuer Grunderwerbsteuer Kraftfahrzeugsteuer Seite 3

Des Weiteren werden im Finanzamt folgende Aufgaben wahrgenommen: Außenprüfungsdienst Einheitsbewertung (Grundvermögen) Festsetzung der Gewerbesteuermessbeträge für die Gemeinden Festsetzung der Grundsteuermessbeträge für die Gemeinden Seite 4

3.1. Der Aufbau des Finanzamtes Einspruchsverfahren BSV GrEST Grundstückswertstelle Geschäftsstelle Poststelle Registratur Zentrale Rechtsbehelfsstelle allgemeine Organisation Personal + Haushalt PersGes KöSt LaFo Ausbildung Veranlagung Aufbau eines Finanzamtes Kasse Vollstreckung Beitreibung Zahlungsverkehr Buchhaltung Vollzieher Innendienst V-Bezirk (ESt + ANV) USt VA ZÜV Zentrale Zuständigkeiten Kundenverkehr ZIA VVSt + Scanner Prüfungsdienste Erklärungen allgemeine Verwaltung für Veranlagung Bescheidverteilung Aktenabgaben + Aktenübernahme LST USt Ap ErbSt Steufa StraBu (Konzern-) BP LaFo - Prüfer

4. Ablauf und Formen der Erkundung Mein Wochenplan von Montag, 22. Oktober 2012 bis Freitag, 26. Oktober 2012 Montag, 22. Oktober 2012 8:00-12:00 Ausbildungsbezirk Frau Rist 13:00-15:30 Informations- und Annahmestelle Herr Sonntag Dienstag, 23. Oktober 2012 8:00-10:00 Poststelle Herr Ams 10:00-12:00 Beleglesestelle Herr Kachel 13:00-14:30 Kasse Herr Heinzelmann 14:30-15:30 Grundstückswertstelle Herr Schülling Mittwoch, 24. Oktober 2012 8:00-12:00 Vollstreckung Herr Feiner 13:00-15:30 Vereine Herr Wachter Donnerstag, 25. Oktober 2012 8:00-12:00 LSt- Arbeitgeber Herr Denzel 13:00 15:30 Rechtsbehelfsstelle Herr Möhrle Freitag, 26. Oktober 2012 8:00 12:00 Ausbildungsbezirk Frau Rist Da ich jeden Tag in verschiedenen Bezirken war und viele verschiedene Sachen kennenlernte, habe ich jeden Tag einen Bricht geschrieben. Den ausführlichen Tagesbericht habe ich am Dienstag geschrieben. Seite 6

Montag, 22. Oktober 2012 8:00-12:00 Uhr stellvertretender Leiter des FA und Ausbildungsbezirk Nachdem ich am Montagmorgen um 8 Uhr im Finanzamt Ravensburg in Weingarten war lernte ich den stellvertretenden Leiter des Finanzamtes Herrn Eberhardt kennen. Herrn Huber, der Abteilungsleiter für den Ausbildungsbezirk lernte ich bereits im März auf der Bildungsmesse kennen. Bei Herrn Eberhardt musste ich eine Erklärung unterschreiben bezüglich des Steuerrechts. Danach ging es für mich weiter in den Ausbildungsbezirk zu Frau Rist. Dort habe ich als erstes die Grundinformationen zu dem Finanzamt bekommen. Wie es aufgebaut ist, was die Aufgaben sind und auch den Ausbildungsplan. Danach durfte ich mit einer Auszubildenden, die gerade in diesem Bezirk arbeitet, einige Steuererklärungen von Privatpersonen prüfen. 13:00-15:30 Uhr ZIA Am Nachmittag ging ich zu der ZIA (Service-Center für den Publikumsverkehr). Dies war sehr interessant und abwechslungsreich, weil man in diesem Bezirk mit den Personen persönlich auf ihre Fragen eingeht und löst. Herr Sonntag hatte an diesem Nachmittag Kunden, die entweder die Steuerklasse auf der Steuerkarte ändern ließen, Schüler bzw. Studenten die eine Lohnsteuerkarte beantragten und Kunden, die die Einkommensteuererklärung brachten und fragen dazu hatten. Durch die unterschiedlichsten Aufgaben, ging dieser Nachmittag sehr schnell vorbei. Seite 7

Dienstag, 23. Oktober 2012 8:00-10:00 Uhr Poststelle Heute Morgen begann ich meinen Arbeitstag an der Poststelle. Die Briefe werden dort maschinell geöffnet. Anschließend werden sie mit einem Eingangsstempel abgestempelt und in das Fach des jeweiligen Bezirks gelegt. Die gesamte Post wird nach dem Abstempeln zu Herrn Sattler, dem Leiter des Finanzamtes, gebracht, damit dieser die Post durchschauen kann. Zusammen mit Herrn Ams erledigte ich diese Aufgaben. 10:00-12:00 Uhr VVSt Beleglesestelle Sämtliche beim Finanzamt eingereichte Steuererklärungen müssen an die Beleglesestelle weitergegeben werden. Die amtlichen Steuererklärungsvordrucke werden gesichtet und eingescannt. Der Scanner übernimmt die Daten der Vorder- und Rückseite. Danach muss vom jeweiligen Bearbeiter der Beleglesestelle eine umfassende Korrektur vorgenommen werden. Erst dann können vom Veranlagungsbezirk die weiteren Schritte also die Veranlagung des Steuerfalls durchgeführt werden. Ich durfte in diesem Bezirk die Steuererklärungsvordrucke einscannen und danach am Computer die nicht lesbaren Zeilen bearbeiten und korrigieren. Es gibt verschiedene Verfahren, darunter auch das Elster-Verfahren, das der jeweilige Steuerpflichtige ausfüllen kann. Diese hat mir Herr Kachel erklärt. Elster-Verfahren : Beim Elster-Verfahren unterscheidet man zwischen komprimierten Steuererklärungen und den papierlosen authentifizierten Steuererklärungen. Beide Arten werden über das Elstermodul elektronisch an das Finanzamt übertragen. Seite 8

Komprimierte Steuererklärung: Bei der komprimierten Steuererklärung gibt der Steuerpflichtige mithilfe eines EDV- Programms die relevanten Daten in seinen Computer ein. Danach sendet er die Elster- Erklärung zwar an die Finanzbehörde, muss aber trotzdem seine Steuererklärung zu Hause ausdrucken, unterschreiben und an das Finanzamt weiterleiten. Nach Eingang der Elster-Erklärung gibt der Bearbeiter des Finanzamtes durch die Eingabe einer Telenummer die Erklärung zur weiteren Bearbeitung frei. Authentifiziertes Verfahren: Bei diesem Verfahren lässt sich im Vorfeld der Steuerpflichtige beim Finanzamt registrieren und führt eine Authentifizierung durch. Er bearbeitet seine Steuererklärung ähnlich dem Elster-Verfahren zu Hause am Computer und sendet diese dann an die Finanzverwaltung. Hier wird auf den Ausdruck der Steuererklärung für das Finanzamt verzichtet, da die Finanzverwaltung auf Grund der überspielten Werte die Steuererklärung ausdruckt. Durch die Authentifizierung wird darum auf eine Unterschrift verzichtet 13:00-14:30 Uhr Kasse Nach der Mittagspause durfte ich zur Kasse zu Herrn Heinzelmann. Dieser erklärte mir die Vorgänge und Aufgaben der Kasse im Finanzamt. Die Mitarbeiter dieser Abteilung buchen die Geldeingänge und die Geldausgänge. Bareinzahlungen dürfen in der ZIA nicht angenommen werden, lediglich der Vollstrecker darf bar abkassieren und übergibt am Ende des Tages das Geld dieser Abteilung. Die Bareinnahmen werden in einem Kassenbuch manuell eingetragen. Seite 9

14:30-15:30 Uhr Grundstückswertstelle Die Grundstückswertstelle ist zuständig für die vollständige Abwicklung von Erwerbsvorgängen, die sich auf Immobilien beziehen. Sie setzt die Grunderwerbsteuer fest (bezieht sich auf die Höhe des Kaufpreises) und erledigt die Feststellung des Einheitswerts des Grundbesitzes. Die festgestellten Einheitswerte sind elementarer Bestandteil zur Ermittlung der Grundsteuer. Ich durfte mit Herrn Schülling einen Einheitswertbescheid schreiben und den Grundbesitzwert berechnen, an einem frei erfundenen Beispiel. Die Akte von dem Haus meiner Eltern durfte ich auch anschauen. Herr Hestermann hat mich an diesem Nachmittag in dem Bezirk besucht. Seite 10

Mittwoch, 24. Oktober 2012 8:00-12:00 Uhr Vollstreckung Heute durfte ich mit Herrn Feiner zur Vollstreckung. Die Vollstreckungsstelle ist zuständig für die Beitreibung nicht entrichteter fälliger Beträge (in der Regel nach Mahnung). Die Beitreibung vor Ort wird durch eigene Vollziehungsbeamte durchgeführt. Wir waren in Aulendorf und Zollenreute unterwegs. Dort sind wir zu den Steuerpflichtigen gefahren, die wöchentlich oder monatlich einen bestimmten Steuerbetrag bar an Herrn Feiner aushändigen. Auch händigt Herr Feiner denen, die ihre Beiträge nicht bezahlen, eine Mahnung aus. 13:00-15:30 Uhr Vereine Nach der Mittagspause ging ich in den Neubau zu dem Bezirk Vereine. Dort begrüßte mich Herr Wachter, der in diesem Bezirk Abteilungsleiter ist. Er erklärte mir zunächst warum es den Bezirk Vereine im Finanzamt überhaupt gibt. Es gibt ihn deshalb weil auch Vereine an das Steuerrecht gebunden sind. Dieser Bezirk prüft speziell nur Vereine. Er sagte mir, dass jeder Verein eine Satzung haben muss. In dieser muss folgendes enthalten sein. 1. Name und Sitz, 2. Zweck, 3. Steuerbegünstigung (Gemeinnützigkeit), 4. Auflösung / Wegfall des bisherigen steuerbegünstigten Zweckes. Dort wird auch der Überschuss von den Ein- und Ausgaben ermittelt. Nach der kurzen Einführung, fragte er mich ob auch ich in einem Verein tätig sei. Wir holten die Akte vom Musikverein Blönried-Zollenreute, in dem ich Mitglied bin, heraus und überprüften diese Akte zusammen. Seite 11

Donnerstag, 25. Oktober 2012 8:00-12:00 Uhr LSt- Arbeitgeber Die Lohnsteuer-Arbeitgeberstelle durfte ich am Donnerstagmorgen anschauen. Herr Denzel erklärte mir zuerst die Aufgaben dieser Stelle. Bei der Lohnsteuer- Arbeitgeberstelle melden die Arbeitgeber die ihren Arbeitnehmern einbehaltenen Lohnsteuerabzugsbeträge an. Sie gibt den Arbeitgebern außerdem auf Anfrage Auskünfte zu auftretenden Zweifelsfragen. Danach habe ich mit der Sachbearbeiterin, Frau Wulf, einen Fall bearbeitet und einen Brief geschrieben, indem dem Arbeitgeber mitgeteilt wird, wie hoch der Beitrag ist, den er für seine Arbeitnehmer bezahlen muss. Es werden dort auch die monatlichen Meldungen von den Arbeitgebern bearbeitet. 13:00-13:30 Uhr Herr Eberhardt Herr Eberhardt nahm sich am Donnerstagmittag noch einmal Zeit für mich. Er erkundigte sich bei mir wie es mir gefallen hat und gab mir auch noch einen Prospekt für das Studium zum Bachelor of Laws in der Steuerverwaltung sowie weitere Informationen zur Ausbildung im gehobenen Dienst. Danach brachte er mich zur Rechtsbehelfsstelle. 13:30-15:30 Uhr Rechtsbehelfsstelle In der Rechtsbehelfsstelle wurde ich sehr freundlich von Herrn Möhrle empfangen. Er ist der Leiter dieses Bezirkes, obwohl er schwer körperbehindert ist. Er erklärte mir folgendes. Jeder Rechtsbehelf wird zunächst von dem Arbeitsgebiet, das den angefochtenen Verwaltungsakt erlassen hat, nochmals überprüft. Sollte nach dieser Prüfung keine Einigung zwischen dem Steuerpflichtigen und dem Finanzamt erzielt werden, wird ein gerichtliches Verfahren eingeleitet. Die Betreuung dieses Gerichtsverfahrens wird von einem Sachbearbeiter dieses Bezirkes übernommen, bis der Fall abgeschlossen ist. Seite 12

Freitag, 26. Oktober 2012 8:00-12:00 Uhr Ausbildungsbezirk Am Freitag war ich den ganzen Vormittag bei Frau Rist und bei der Auszubildenden Sarah. Zuerst besuchten wir einen einstündigen Vortrag über das neue ELStAM - Verfahren, das ab 01.11.2012 erstmals in Kraft tritt. Den Mitarbeitern vom Finanzamt wurde in dieser Sitzung die Arbeitsweise über dieses Verfahren noch einmal erklärt. Danach war ich mit Sarah im Archiv des Finanzamtes, dort legten wir verschiedene Bescheide in die jeweilige Akte ab. Das Archiv ist nach den Steuernummern (wird ohne Leerzeichen geschrieben) geordnet. Die Steuernummer in Baden-Württemberg ist ein Bundeseinheitliches Schema und setzt sich wie folgt zusammen: Bundesfinanzamtsnummer Ravensburg persönliche vierstellige Unterscheidungsnummer Prüfziffer z.b. 28 77 311 / 1234 5 Bundeslandsnummer Baden-Württemberg Bezirksnummer innerhalb des Bereiches des jeweiligen Finanzamtes Aulendorf Sie wünschen mir weiterhin viel Erfolg in der Schule und würden sich freuen wenn ich mich im Jahr 2014 bei ihnen bewerben würde. Seite 13

5. Studium zum Bachelor of Laws in der Steuerverwaltung - Finanzbeamter Die Voraussetzungen zu diesem Studium sind gute Noten in Mathematik und Deutsch. Außerdem benötigt man die allgemeine Hochschulreife, die fachgebundene Hochschulreife oder die Fachhochschulreife. Das Studium findet an der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen in Ludwigsburg statt und dauert drei Jahre. 21 Monate sind Fachstudien, die in vier Abschnitte aufgeteilt sind. Dazwischen ist man insgesamt 15 Monate im Finanzamt, wo man die praktischen Seiten kennenlernt. Das heißt, man wendet das theoretische Wissen gleich in der praktischen Arbeit im Finanzamt vor Ort an und vertieft es. Man ist Mitglied im Team und arbeitet an realen Fällen mit. Während des Studiums finden regelmäßig Prüfungen statt. Nach dem erfolgreichen Abschluss wird der Hochschulgrad Bachelor of Laws verliehen. Gleichzeitig erwirbt man damit die Befähigung für die Laufbahn des gehobenen Dienstes in der Steuerverwaltung. Man kann interessante Aufgaben, zum Beispiel bei der Betriebsprüfung, der Steuerfandung oder auch einen Lehrauftrag an der Hochschule Ludwigsburg, übernehmen. Vorteile während des Studiums: rund 1.000 Euro pro Monat vom ersten Tag an keine Studiengebühren flexible Arbeitszeiten Theoretischer Teil des Studiums: Allgemeines und Besonderes Steuerrecht Privatrecht und Öffentliches Recht Wirtschaftswissenschaften Verwaltungslehre und Datenverarbeitung Arbeits- und Selbstorganisation sowie Verwaltungsmanagement Sozialwissenschaftliche Grundlagen des Verwaltungshandels Seite 14

Der Praxisbezug wird bei der Ausbildung groß geschrieben. Es ist ideal, wenn man im Team arbeitet und sich gut organisieren kann. Man nimmt von Anfang an zum Beispiel an Verhandlungen und Dienstbesprechungen teil oder ist im Außendienst bei Betriebsprüfungen. Man lernt die Einkommens- und Vermögensverhältnisse steuerlich zu beurteilen. Seite 15

5.1. Überblick Ausbildungsweg duales System Veranlagung Finanzkasse ZIA Dauer: 3 Jahre BP gehobener Dienst Theorie Praxis Ausbildungs - Finanzamt FH Ludwigsburg Rechtsbehelfsstelle Personengesellschaft Vollstreckung Abschluss

5.2. Vorbildungsvoraussetzungen für das Examen als Steuerberater STEUERBERATER - EXAMEN BERUFSPRAXIS Praktische Tätigkeit in einem Umfang von mindestens 16 Wochenstunden auf einem Gebiet der von Bundes - oder Landesfinanzbehörden verwalten Steuern 10 Jahre Berufspraxis 2 Jahre Berufspraxis *) 3 Jahre Berufspraxis (bei erfolgreich abgelegter Prüfung zum Bilanzbuchhalter odersteuerfachwirt 7 Jahre) Hochschulstudium mit einer Regelstudienzeit von mindestens 4 Jahren *) (Wirtschafts- oder Rechtswissenschaften) Hochschulstudium mit einer Regelstudienzeit von weniger als 4 Jahren (Wirtschafts- oder Rechtswissenschaften) Berufsausbildung als Steuerfachangestellte/r oder gleichwertige kaufm. Ausbildung Allgemeine Hochschulreife, fachgebundene Hochschulreife oder Fachhochschulreife Abgeschlossene Schulausbildung *) Wurde in einem Hochschulstudium (Wirtschafts- oder Rechtswissenschaften) ein erster berufsqualifizierender Abschluss (bachelor) und in einem, einen solchen Abschluss voraussetzen, weiteren Hochschulstudium (Wirtschafts- oder Rechtswissenschaften) ein weiterer Berufsqualifizierenden Abschluss erworben (master), werden die Regelstudienzeiten beider Studiengänge zusammengerechnet; Zeiten der praktischen Tätigkeit werden berücksichtigt, soweit sie nach dem Erwerb des ersten berufsqualifizierenden Abschluss liegen.

6. Arbeitsmarktsituation Die aktuelle Personalsituation ist günstig. Die Steuerverwaltung ist auf der Suche nach gutem und engagiertem Nachwuchs. In diesem Beruf hat man auch als Frau seine Vorteile, denn man kann sich zum Beispiel bei der Familienplanung eine berufliche Auszeit nehmen und wird danach wieder eingestellt. 7. Bewertung und eigene Beurteilung Ich ging mit gemischten Gefühlen zum BOGY, da ich nicht wusste, was alles auf mich zukommt. Ob ich mit diesen Aufgaben zurechtkomme und ob ich auch etwas selbständig machen darf. In der gesamten Woche habe ich mich sehr wohlgefühlt. Ich habe gelernt, welche Arbeiten man im Finanzamt ausübt und wie umfangreich die verschiedenen Abteilungen sind. Jeder hat seine Aufgaben die er bearbeiten muss. Ich kann nun sagen, dass das Berufspraktikum für mich eine Bereicherung war, denn ich habe wichtige neue Erfahrungen gemacht und ich weiß nun, dass die Arbeit in einem Finanzamt sehr interessant und abwechslungsreich ist. Seite 18

8. Informationsquellen http://www.fa-ravensburg.de www.was-gibts-zu.klotzen.de 9. Erklärung der Fachbegriffe Bezirk - Abteilung Seite 19

FINANZAMT RAVENSBURG FINANZAM'T RAVENSB{,jRG, 88248 WEINGARTEN Frau lnes Krafzik Ahrenweg + 88326 Aulendotf Weingarten. 26.10.2012 Bcarbeiterin: Frau Weiß Telefbn: 07511403-0 Durchrvahl: 07 51 1403-201 Telelax: 075'1/403-303 Aktenzeichen: P 3150 SG: l/11a ([]ei Ant'"1'ort bittc angeben) Teilnahmebestätigung Sehr geehrte Frau Krafzik, hiermit bestätige ich, dass Sie beim Finanzamt Ravensburg in absolviert haben. tn der Zeit vom 22. Oktober 2012 bis 26. Oktober 2012 Weingarten ein berufsorientiertes Praktikum (BOGY) Für die Zukunft wünsche ich lhnen alles Gute Mit freundlichen Grüßen,i../ t'*{ <'-'" / Hrb", (Ausbildungsleiter) Dienstgebäude Broner Platz l2 88250 Weingarten Öffn ungszeiten Service Center (ZIA) Montag. Dienstag 8.00 Uhr - l5:30 LJhr M ittrvoch Donnerstag Freitag ENIail : poststelle@fa-ravensburg.bwl.dc 8:00 tjhr - l7:30 Uhr 8:00 LJhr - l5:30 Uhr 8:00 Uhr - l2:00 LJhr Bankinstitut Konto-Nr. BLZ Deutschc Bundesbank Filiale Ulnr 006500I500 630 000 00 Kreissparkasse Ravensburg 86500500 650 riol l0 IBAN BIC I nternet: http ://www. ta-ravensburg. dc DE l 0 6300 0000 006s 00 I 5 00 MARKDEI- I630 llrt=", Sie die Vorteile der elektronischen Steuererklärung unter www.elsterformular.de oder holen Sie sich bei unserem Service-Center eine kostenlose CD. Elster-Online: kostenlos ' sicher ' schnell

11. Danksagungen Ich möchte mich herzlich bei dem Finanzamt Ravensburg dafür bedanken, dass sie mir dieses Berufspraktikum ermöglicht hat. Mein Dank gilt auch dem Ausbildungsleiter, Herrn Huber sowie allen Mitarbeitern, die sich Zeit für mich genommen haben, meine Fragen beantworteten und mir so einen Einblick in das Berufsleben gaben. Mein Dank gilt auch Herrn Rihm, für die Vorbereitung zur Berufserkundung, sowie Herrn Hestermann, für den Besuch am Arbeitsplatz. Seite 21

12. Anlagen 1. Zusage für den Praktikumsplatz zu Seite 2 2. Verpflichtung nach 1 des Gesetzes zu Seite 7 3. Bilder zu Seite 8 4. Aufbau der Finanzkasse zu Seite 9 5. BEISPIEL Berechnung des Grundbesitzwerts BEISPIEL Einheitswertbescheid BEISPIEL Grundsteuerberechnung zum Einheitswertbescheid zu Seite 10 6. Satzungen zu Seite 11 7. drei Flyer zu Elster zu Seite 13 8. Vorgaben für die Aufstellung der Ausbildungspläne der Finanzwärter/innen zu Seite 14 9. Die Ausbildung im gehobenen Dienst der Steuerverwaltung zu Seite 14 10. Flyer zum Studium Bachelor of Laws in der Steuerverwaltung zu Seite 14 Seite 22