Erfahrungsbericht Auslandspraktikum in den USA



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Transkript:

Erfahrungsbericht Auslandspraktikum in den USA Katja Kromer, Bachelor Wirtschaftsingenieurwesen WS 2013 14, Firma Metalforming Inc., USA Katja_Kromer@gmx.de Allgemeine Angaben zum Auslandspraktikum und Vorbereitung Im Wintersemester 2013/2014 steht für mich mit dem Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen im 5. Semester das Praxissemester an. Von Anfang an steht fest, dass ich die Zeit nutzen will um Auslandserfahrung zu sammeln. In meinen Augen sehr wichtig weil es einen sowohl persönlich, als auch kulturell, sprachlich und im Allgemeinwissen um einiges bereichert. Natürlich will ich in ein englisch sprachiges Land, da dies einfach meiner Meinung nach die wichtigste Sprache für den internationalen Handel ist. Durch meinen Kontakt zur der deutschen Firma Schechtl in Edling, bei der ich schon ein paar Praktika und Projekte gemacht habe, finde ich meinen ersten Ansprechpartner, der mir bei der Suche einer ausländischen Firma hilft. Zufällig bestehen Geschäftskontakte zwischen der Firma Schechtl und einer Firma mit Namen Metalforming, Inc. in Amerika. Kurzerhand stelle ich meine Bewerbung, natürlich auf Englisch, fertig, und übermittle sie zur Personalbeauftragten von Metalforming. Nach ein wenig Wartezeit erhalte ich meine Zusage für den Zeitraum Anfang August bis Anfang Dezember 2013, welcher gerade dem Pflichtpraktikumszeitraum von 18 Wochen entspricht. Mit der Zusage und der folgenden Vorfreude beginnt natürlich auch der Stress weil es einiges zu organisieren gilt: Wohnung in Amerika, Visum, finanzielles und auch Dinge, die einem davor gar nicht bewusst sind wie der aktuellen Arbeitsstelle Bescheid geben und Überbrückungslösungen finden oder Zwischenmiete der Studentenwohnung organisieren. Die schwierigste Aufgabe ist dabei das Visum zu erhalten. Dazu muss ich mir erst eine private Versicherung suchen die dem Rating des Visums entspricht. Gleichzeitig braucht man eine Organisation die einem beim Erhalt des Visums hilft. In meinem Fall ist das ein J1 Visum und die Organisation, die mich dabei unterstützt, hat ihren Sitz in Seattle und heißt CICD. Die gesamte Zeitdauer bis zum Erhalt des Visums beläuft sich bei mir auf ca. 4 Monate. Das Visum erhalte ich pünktlich einen Monat vor Abreise und es nimmt mir eine Menge Zweifel und Stress, weil es nicht immer einfach ist sich durch die Formalien zu kämpfen. Beim Suchen einer Gastfamilie bekomme ich Unterstützung von meiner Personalbeauftragten, die mir die Familie eines Mitarbeiters der Firma empfiehlt. Somit ist auch dieser Punkt nach kurzem Kennenlernen per Email abgeschlossen. Ein wenig schockieren mich die Kosten, die ich jetzt schon habe, obwohl ich noch nicht einmal drüben bin. Bei einem Semester in Amerika muss man schon mit 2000 rechnen, die man vorstrecken muss. Dafür bewerbe ich mich noch für ein Stipendium bei der Organisation DAAD, welches mir mit der Erhaltsbestätigung in finanzieller Hinsicht einige große Probleme löst. Nun geht es noch darum vor allem Flug und Zwischenmiete so geschickt wie möglich zu wählen. Beim Buchen des Flugs entscheide ich mich dafür, eine Woche vor Praktikumsbeginn anzureisen um beim eigentlichen Praktikumsstart nicht mehr vom Jetlag geschwächt zu sein. Nach Praktikumsende fliege

ich erst knapp 3 Wochen später zurück um mir Gelegenheiten für Reisen im Nachhinein offen zu lassen. Reisen während meinem Praktikums und auch die danach buche ich allerdings nicht weil ich mir denke es ist besser mich von den Leuten vor Ort über Sehenswertes beraten zu lassen. Bleibt nur noch jemanden zu finden, der mein Zimmer zwischenmietet. Hier habe ich Glück und die erste Besichtigung kommt zum Vertrag. Gerade weil der Mietvertrag zur schwierigen Zeit aus Sichtweise von Studenten Ende Dezember endet hätte es nicht besser laufen können. Nach so viel Organisation muss es ja auch einmal einfach gehen können! Bei Kleinigkeiten wie der Autoabmeldung greifen mir noch meine Eltern unter die Arme und auch beim Ausziehen bekomme ich reichlich Unterstützung, sodass ich zwar sehr unter Stress und Aufregung stehend, aber pünktlich wie geplant Ende Juli nach Amerika abhebe. Unterkunft Wie schon erwähnt habe ich Glück und mit Hilfe meiner Personalbeauftragten eine Wohngelegenheit bei einem der Mitarbeiter angeboten bekommen. Ich habe mein eigenes Zimmer sogar mit Bad und mein erster Eindruck lautet nur typisch amerikanisch! Wie in Amerika für die meisten Familien üblich hält meine Gastfamilie zwei Hunde. Was mir auch gleich auffällt ist, dass hier sehr viele Flächen komplett mit Teppichboden ausgelegt sind. Mit meiner Gastfamilie verstehe ich mich von Anfang an einfach super, auch wenn es natürlich seine Zeit dauert bis man sich v.a. an das ständige Englisch reden gewöhnt hat. Das Haus steht in einer Siedlung, die auch sehr denen aus amerikanischen Filmen gleicht. Es ist sehr ruhig und mit vielen Grünflächen, aber das liegt im Allgemeinen einfach an der gesamten Gegend wie ich im Laufe der Zeit erst feststelle. Mein Vorteil ist, dass ich mich nicht gleich anfangs um ein Auto kümmern muss, da ich mit meinem Gastvater in die Arbeit fahren kann. Außerdem ist für Amerikaner das Auto nicht von so wertiger Bedeutung wie für uns Deutsche. Deshalb darf ich sowohl das Auto meiner Gastfamilie fahren als auch das Auto meines Praktikumsbetriebes. Im Endeffekt kaufe ich mir gar kein Auto weil es durch die Offenheit der Amerikaner leicht ohne geht. Praktikum und Praktikumsbetrieb Die Firma Metalforming, Inc. ist ein kleines Unternehmen mit 30 Mitarbeitern. Es ist ein Handelsunternehmen welches Maschinen zur Blechbearbeitung von Lieferanten aus aller Welt einkauft und im amerikanischen und kanadischen Gebiet vermarktet. Dabei ist es die Firma mit den höchsten Umsätzen dieser Branche in ganz Amerika. Metalforming lässt sich grob unterteilen in die Kategorie Softwareentwicklung und Vermarktung der eingekauften Maschinen. Hierbei gibt es die Arbeitskräfte, die die Vorgänge über Computer und Papiere steuern, und die so genannten Techniker, die nach dem Kauf einer Maschine zu dem jeweiligen Kunden fahren, diese montieren, in Betrieb nehmen und die Kunden einweisen. Mein Aufgabengebiet während meines Praktikums ist äußerst breit gefächert. Grundsätzlich habe ich die freie Wahl welche Vorgänge ich gerne sehen und lernen würde. So entscheide ich mich für einen schrittweisen Durchlauf der Firma, von Einkauf der Maschine bis zum weiteren Verkauf. In den Softwareentwicklungsbereich gehe ich nicht, da dieser nicht dem Gebiet entspricht, welches ich in meiner weiteren Karriere einschlagen will.

Gerade weil ich bei der Firma Schechtl gelernt habe, wie die Maschinen hergestellt werden, ist es umso interessanter zu sehen wie sie letztendlich weiter vermarktet werden. Natürlich hilft mir diese Vorkenntnis auch grundsätzlich für das Verständnis dieser Handelsgeschäfte. So erhalte ich viele Einblicke in den Vermarktungsprozess, beginnend mit dem Einkauf der Maschinen, weiter über die Lieferung der Container, dem Entladen, der Bearbeitung der Papiere, der Buchhaltung mit den Zahlungsvorgängen zwischen Metalforming und Lieferanten sowie zwischen Metalforming und den Käufern bis zur Logistik im Bezug auf die Vermarktung in Amerika und Kanada. Außerdem arbeite ich in der Service Abteilung mit, welche darauf spezialisiert ist, Kunden bei der Ersatzteilbestellung und bei Reparaturen zu unterstützen. Im Lager kann ich mein handwerkliches Wissen aufbessern, da Metalforming auch gebrauchte Maschinen einkauft und wieder verkauft, wodurch ich viele technische Einblicke bei der Wiederaufbereitung und Instandsetzung alter Maschinen erhalte. Begleitet werden die theoretischen Lernvorgänge durch unzählige, meist kleinere Projekte, bei denen ich auf mich alleine gestellt bin und mit allen möglichen Abteilungen zusammenarbeiten kann, um die nötigen Informationen zu erhalten. Der Höhepunkt ist dabei definitiv die wichtigste Ausstellung für die Firma im ganzen Jahr, nämlich die sogenannte Metalcon, welche jedes Jahr in einer anderen Stadt ist. Dieses Jahr ist sie ausgerechnet in Atlanta, weshalb ich die Möglichkeit habe, das Organisieren in aller Ausführlichkeit zu unterstützen und natürlich auch die Ausstellung selbst von Aufbau bis Abbau zu erleben. Das Praktikum an sich ist folglich sehr lehrreich, was sowohl amerikanische Arbeitskulturen betrifft, also auch die Themengebiete, die direkt in Verbindung mit meinem Studium stehen. Alltag und Freizeit Durch die Arbeitsstelle fällt es mir nicht schwer, Anschluss zu finden, was natürlich auch zusätzlich dadurch gefördert wird, dass ich bei einer Familie wohne und nicht alleine eine Wohnung habe. So sind erste Unternehmungen im amerikanischen Alltag der Besuch bei dem in Georgia berühmten Stone Mountain, ein Baseballspiel der Braves, einige Ausflüge nach Atlanta, ein Konzert von Panic! At the disco und einige gemütliche Abende zum besseren kennen lernen. Schon bald kommen Wochenendausflüge wie die Ostküste, New York oder die Niagara Fälle dazu. Was mir besonders gut gefällt sind die gemütlichen Abende in einer Bar. In Amerika spielt nämlich fast überall immer eine Live Band, weshalb solche Abende erst recht gemütlich werden. Da es so viel zu sehen gibt ist es schwer sich binnen 5 Monaten an einen richtigen Alltag zu gewöhnen, weil einfach jede Gelegenheit genutzt wird, neue Dinge zu entdecken. Dennoch spielt sich nach längerer Zeit ein gewisser Wochenrhythmus ein. Ich gehe zum Beispiel jeden Dienstag mit meinem Gastvater zum Bowling weil er in einer Turniermannschaft spielt und treffe mich gerne Mittwochs mit Arbeitskollegen. Auch gehe ich oft ins Kino oder verbringe Zeit draußen. Erwähnenswert ist auch, dass ich ein sehr breites Spektrum an Essenskultur kennen lerne weil Amerikaner kaum zuhause kochen, sondern immer essen gehen. So erlebe ich fast jeden Tag eine neue Art von amerikanischer Küche.

Nach meinem Praktikum unternehme ich noch einen Ausflug in den Westen, um dort die letzten zwei Wochen typische Hot Spots wie San Francisco, die Coast Highway 1 und Las Vegas zu erleben. Fazit Gerade im Bezug auf diese letzte Erfahrung kann ich nur empfehlen beide Küstenseiten ausführlich zu erleben. Die beiden Seiten von Amerika sind sehr unterschiedlich, und gerade wenn man schon die Möglichkeit hat beides zu sehen sollte man es auch tun, da man von dem Land plötzlich einen komplett anderen Eindruck erhält. Genauso ist es mit Nord und Süd. Mein Aufenthalt war im Süden, dem man nach sagt viel entspannter und zurückgelehnter zu sein. In meinem eigenen Vergleich mit New York oder den Niagara Fällen kann ich das auch nur bestätigen. Die USA ist ein sehr interessantes Land mit vielen verschiedenen Kulturen und Regionen. Gerade deshalb fällt es mir auch so unglaublich schwer einen speziellen Ort zu empfehlen. Jeder Besuch hat mich auf seine Art beeindruckt, sei es durch eine andere Kultur, besondere Landschaft oder neuen Lebensgewohnheiten sowie Menschencharaktere. Im Bezug auf die Arbeit ist mir am meisten die Arbeitskultur aufgefallen. Eine solche Gelassenheit wäre in einem deutschen Unternehmen niemals denkbar. Dies ist natürlich vor allem anfangs sehr schwierig für mich, weil wir hier viel mehr Arbeitsdruck gewohnt sind. Mitgenommen habe ich dabei für meine Zukunft aber mit Sicherheit, dass man auch mit Gelassenheit an sein Ziel kommt, auch wenn es häufig so aussieht, wie wenn man sein Ziel ohne Eile und Stress nicht mehr erreichen könnte. Oft sollte man sich vielleicht gerade bewusst ein wenig zurück lehnen um wieder neue Kraft für den nächsten, dafür umso größeren, Sprung zu sammeln! Ein großer Dank gilt hierbei natürlich ausdrücklich dem deutschen Akademischen Auslandsdienst DAAD, ohne dessen Unterstützung ich niemals dieses breite Spektrum an Erfahrungen hätte sammeln können, ja der es mir überhaupt ermöglicht hat das Praktikum ohne große finanzielle Sorgen antreten zu können! Katja Kromer

Fotoanhang