Orientierung. Robert Merls Durchbruch in der Elite. Gold und Silber. Gold und Bronze

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Transkript:

www.oefol.at Nr. 3/2011 Orientierung Das Magazin des Österreichischen Fachverbandes für Orientierungslauf Robert Merls Durchbruch in der Elite Preis: 6, Euro Gold und Silber für Gernot Kerschbaumer bei den CISM-Games (Militär-WM) in Brasilien Gold und Bronze für Michaela Gigon und Tobias Breitschädel bei der MTB-O-WM in Italien

Inhalt 4 OL: WM in Frankreich Aufwärtstrend für Österreichs Team erkennbar 8 OL: Robert Merl ist Juniorenweltmeister 10 MTB-O: 7. Weltmeistertitel für Michaela Gigon, Bronze für Tobias Breitschädel und Michaela Gigon 14 OL: CISM World Games Gernot Kerschbaumer ist Militärweltmeister 16 OL: Seniorenweltmeisterschaft in Ungarn 17 MTB-O: Austria-Cup-Wochenende in Ungarn 18 OL: 6 Days of Austria 20 OL in Grönland 21 OL in Island 22 Orthopädie: Analyse des Fußabdrucks 24 Kurzmeldungen 27 Aufgelesen 28 Going to the Top: Run2gether-Laufwoche und LA-Training in Graz 29 Nachwuchsförderung: SLSZ Wien West 30 Vereinsporträt: Naturfreunde Steiermark 31 Ankündigungen des ÖFOL 32 Termine Der Österreichische Fachverband für Orientierungslauf wird gefördert aus Mitteln des Foto: Kurt Fesselhofer Impressum: Orientierung Das Magazin des Österreichischen Fachverbandes für Orientierungslauf. Medieninhaber, Herausgeber und Verleger: Österreichischer Fachverband für Orientierungslauf (ÖFOL), A-1040 Wien, Prinz-Eugen-Straße 12. Telefon: (01) 505 03 93. E-Mail: oefol@tele2.at. Chefredakteurin: Traude Fesselhofer (redaktion@oefol.at). Mitarbeiter dieser Ausgabe: Erik Adenstedt, Harald Bauer, Ernst Bonek, Emanuel Braun, Tobias Breitschädel, Markus Buchtele, Florian Elstner, Martin Friedl, Michaela Gigon, Erich Göschl, Christof Haingartner, Gerfried Hoch, Denise Hlosta, Thomas Hlosta, Sandrina Illes, Herbert Kanai, Gernot Kerschbaumer, Tobias Killmann, Christian Knapp, Günter Kradischnig, Gerald Mayrhofer, Michael Melcher, Thomas Mühlbacher, Jörg Schaumann, Philipp Schiel, Richard Schuh. Layout: Hans Ljung. Druckerei: Niederösterreichisches Pressehaus, A-3100 St. Pölten, Gutenbergstraße 12. Anzeigenverwaltung: ÖFOL-Sekretariat, A-1040 Wien, Prinz-Eugen-Straße 12, Telefon (01) 505 03 93, (oefol@tele2.at). Erscheinen: vierteljährlich. Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Jahres-Abo-Preis: 20,- Euro. Einzelpreis: 6,- Euro. Coverfotos: Großes Foto: Robert Merl sorgte für die bisher beste österreichische WM-Platzierung der Herren ( Hans Gemperle). Unten links: Militär-Weltmeister Gernot Kerschbaumer ( Stephan Seeböck). Unten rechts: Medaillengewinner Michaela Gigon und Tobias Breitschädel ( Michaela Gigon). 2 Orientierung» Nr. 3/2011

Aus meiner Sicht Foto: Kurt Fesselhofer Welch erfolgreicher Sommer für Österreichs Orientierungs-Sportlerinnen und -Sportler! Gernot Kerschbaumer setzt einen neuen Karriere-Höhepunkt mit Militärweltmeistertitel und Militärvizeweltmeistertitel, Gold und Silber für Robert Merl bei der Juniorenweltmeisterschaft und somit die ersten Medaillen für Österreich bei einer JWOC, bereits der siebente Weltmeistertitel für die beeindruckend beständige Michaela Gigon im MTB-O zum Drüberstreuen noch eine Bronzemedaille im WM-Sprint und die Wahl zum Sportstar 2011 in Wien und erstmalig auch eine MTB-O-WM-Medaille bei den Herren durch Tobias Breitschädels dritten Platz über die Mitteldistanz. Auch weitere Platzierungen der Österreicherinnen und Österreicher bei Junioren-WM, Elite-WM und MTBO-WM (Elite und Junioren) bereiten Freude. Diese Erfolge sind zuallererst ein Verdienst der Athletinnen und Athleten selbst. Hartes Training über viele Jahre, Fokussierung auf ein Ziel und persönlicher finanzieller Einsatz ist allen gemein. Unterstützung durch Eltern, Verein, persönliche Trainer und Arbeitgeber das österreichische Bundesheer sei hier besonders hervorgehoben sind wichtige Faktoren. Der österreichische Staat hilft durch finanzielle Förderungen. Einen kleinen Beitrag leistet auch der Verband durch seine Trainer, Kaderkurse und Strukturen. Bei allen Erfolgen darf man jedoch das Augenmerk auf den Nachwuchs nicht verlieren. Beim MTB-O erleben wir gerade eine goldene Generation, die sich mit viel Freude selbst organisiert und gegenseitig motiviert. Dieses Niveau zu halten wird sehr schwierig. Auch beim OL stimmt der Blick auf die Teilnehmerzahlen mancher Jahrgänge nachdenklich, wenngleich gerade bei den Juniorinnen ein paar viel versprechende Sportlerinnen nachrücken. In einigen Wochen findet die alle zwei Jahre abzuhaltende Mitgliederversammlung des ÖFOL statt. Bei dieser werden unter anderem Präsidium und Vorstand des Fachverbandes neu gewählt. Eine Gelegenheit, auch die vergangenen zwei Jahre zu reflektieren und über Gelungenes und weniger Gelungenes nachzudenken. Nicht alles Geplante und Angedachte konnte umgesetzt werden; viel Zeit geht mit dem Alltagsgeschäft drauf. Vor allem die Schwierigkeiten der Ehrenamtlichkeit zeigten sich so waren diese beiden Jahre im Verband auch von einigem personellen Wandel geprägt. Dennoch sehe ich die letzten zwei Jahre, die weitgehend konfliktfrei und in guter Grundstimmung abgelaufen sind, im Grunde positiv. Persönlich stehe ich für eine weitere Periode zur Verfügung, wenn von der Mitgliederversammlung so gewünscht. Mein Dank gilt allen Präsidiums- und Vorstandsmitgliedern sowie allen anderen ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitern des ÖFOL, die in den letzten zwei Jahren im Verband aktiv waren, insbesondere auch jenen, die sich nunmehr von ihrer Tätigkeit zurückziehen. Es werden einige Funktionen neu zu besetzen sein ich freue mich hier auch über neue Gesichter, besonders über junge. Wer sich einbringen möchte, kann gerne mit mir Kontakt aufnehmen. Eine schöne und erfolgreiche Herbstsaison wünscht Erik Adenstedt, Präsident des ÖFOL Orientierung» Nr. 3/2011 3

Österreichs Team bei der JWOC: vordere Reihe (v. li.): Anja Arbter, Laura Ramstein, Lucija Telisman, Robert Merl, Lisa Pacher, Julia Bauer; Mitte: Lukas Scharnagl, Simon Arbter, Manuel Gassner, Philipp Schiel, Xander Berger, Anna Simkovics; hinten: das Betreuerteam Rolf Gemperle, Libor Zříd kaveselý und Birgit Eisl JWOC, 2. bis 9. Juli 2011, Rumia und Wejherowo, Polen Robert Merl ist Juniorenweltmeister Robert Merl sorgte für die bislang erfolgreichste JWOC aus österreichischer Sicht. Aber auch andere österreichische Teilnehmer überzeugten mit sehr guten Leistungen. Von Philipp Schiel Fotos: Julia Bauer und Lisa Pacher Österreichs Damenstaffel: Anna Simkovics, Anja Arbter und Julia Bauer Am 30. Juni reiste ein Großteil unseres Teams mit dem Flugzeug zur JWOC, unter anderem nicht an Bord unser Trainer Libor Zříd kaveselý, der den Flug unglücklicher Weise verpasst hatte. Trotz aller Mühe ihn noch einzuchecken haben zehn Minuten nicht ausgereicht, um bis zum Flieger Julia Bauer zu gelangen. Die Verspätung aufgrund eines Verkehrsunfalls bescherte ihm eine fast schlaflose Nacht, die er damit verbrachte, den Rückstand auf uns wieder aufzuholen und das mit dem Auto. Am nächsten Vormittag war ein Training angesetzt, um uns optimal auf die JWOC einzustimmen. Die Karte, ähnlich den Lang-, Mittel- und Staffel-Karten, war geprägt durch zahlreiche Hügel und großflächig verzweigte Grabensysteme. Durch sowohl gute Belaufbarkeit als auch entsprechend gute Sicht waren die technischen Anforderungen nicht besonders hoch, allerdings war sehr genau auf die Gräben und die teilweise recht feinen Höhenkurven zu achten. Am Samstag haben wir die recht kleinen Model Event Karten in den Nordteilen der Lang- und Sprint-Gebiete für lockere Trainings genutzt. Es gab keine großen Überraschungen, aber die Sprint-Karte 8 Partystimmung Das Teammaskottchen Anna Nilsson-Simkovics versprach einen spannenden Wettkampf, der am nächsten Tag anstand. Sprint Der Start des Sprints war auf einem teilweise eingezäunten Sportareal, gefolgt von einem recht einfachen Waldteil, und von dort ging es in die trickreiche polnische Stadt Le- Philipp Schiel bork, die einiges abverlangte. So verlor auch Robert Merl auf einer Route kurz vor Schluss einige Sekunden und musste sich mit Blech begnügen nur 1,3 Sekunden von Bronze entfernt und 12,7 Sekunden hinter dem Sieger Lucas Basset aus Frankreich. Für das Team und auch ihn selbst jedoch auf jeden Fall ein Grund zum Feiern! Österreichs schnellste Dame, Julia Bauer, konnte mit Rang 18 ebenfalls ein ausgezeichnetes Ergebnis erreichen. Langdistanz Die Langdistanz, mit 11 km und 400 Hm für die Herren und 7,6 km und 280 Hm für die Damen, verlangte vor allem physisch einiges von den Läufern. Es gab nur wenige Dickicht-Passagen, essentiell für das Orientieren waren hier großteils die Höhenlinien. Julia Bauer lief wieder ein ganz tolles Rennen und damit auf den 10. Platz. Robert Merl sicherte sich in einem span- Orientierung» Nr. 3/2011

nenden Finish mit einem richtig starken Lauf diesmal den 2. Platz hinter dem Norweger Yngve Skogstad und damit die erste JWOC-Medaille für Österreich. Für Robi war das aber noch nicht genug, drei Tage später gelang ihm noch Größeres. Karte der Mitteldistanz Wejherowo Kalwaria, Maßstab 1 : 10.000, Äqu. 5 m mit der Siegerroute von Robert Merl Ida Bobach (DEN, Mitte) gewann gleich dreimal Gold, im Sprint vor Emma Klingenberg (DEN, links) und Tereza Novotná (CZE, rechts) Mitteldistanz Die Karte, westlich an die Langdistanz- Karte anliegend, war dieser sehr ähnlich, eine große Zahl von Sümpfen gestaltete sie aber abwechslungsreicher. Die Qualifikationsläufe fanden im südlichen Teil der Karte statt, hier war das Gelände eine Spur flacher, also weniger Höhenmeter als im Finale. Durch eine technisch sehr gute Leistung und ein konstant hohes Tempo ist es mir (Philipp Schiel) gelungen, mit nur 25 Sekunden Rückstand Zweiter in meinem Heat zu werden. Für das Finale haben sich mit guten Leistungen Anja Arbter, als 3. ihres Vorlaufs, Anna Nilsson-Simkovics, Laura Ramstein, Julia Bauer und recht entspannt Robert Merl qualifiziert. Im Finale habe ich mich leider durch einen großen Fehler um eine gute Platzierung gebracht. Die Damen liefen durchwegs gute Rennen, ganz besonders Anja Arbter, die auf dem tollen 12. Platz landete. Und Robi hat sich hier wieder einmal selbst übertroffen: Mit einer unglaublich starken Leistung holte er sich seine zweite Medaille. Er, der Russe Dmitry Nakonechnyy und der Finne Topias Tiainen liefen exakt die gleiche Zeit so gab es gleich drei Goldmedaillen in einem Bewerb und den ersten Junioren-Weltmeistertitel für Österreich! Staffel Anna Nilsson-Simkovics durfte das Staffelrennen für Österreich eröffnen, im ersten, recht einfachen Teil der Strecke war es für sie kein Problem, das hohe Tempo der Konkurrenz aufzunehmen und bis nach der Zuseher- Schleife beizubehalten. Im Robert Merl steigerte sich von Rennen zu Rennen: Platz 4 im Sprint, Silber über die Langdistanz, Juniorenweltmeistertitel über die Mitteldistanz schwierigeren zweiten Teil unterlief ihr allerdings ein Fehler, der sie auf Platz 15 zurückversetzte, dennoch ein richtig guter Lauf. Zusammen mit den starken Leistungen von Julia Bauer, die Bestzeit auf ihrer Strecke lief, und Anja Arbter mit der 8.-besten Zeit auf der Schlussstrecke erreichte die Damenstaffel den sehr guten 8. Platz. Auch für Österreichs Herren lief die Staffel recht gut. Manuel Gassner übergab nach der ersten Strecke mit nur knapp 2 Minuten Rückstand auf Platz 22 an Robert Merl. Dieser übernahm auf der zweiten Strecke sogar die Führung. Mir als Schlussläufer gingen leider am Ende der anstregenden JWOC-Woche recht bald die Kräfte aus. Ich konnte das Tempo nicht halten und fiel in dem recht knappen Rennen auf den 14. Platz zurück. Staffelgold konnte sich im Heimrennen die Mannschaft aus Polen sichern und bei den Damen setzten sich die Schwedinnen durch. Robert Merl erfolgreichster Herr der JWOC Mit Gold, Silber und Rang 4 war Robert Merl der erfolgreichste männliche Teilnehmer der JWOC. Bei den Damen war die Dänin Ida Bobach das Maß aller Dinge: Sie gewann alle drei Einzeldisziplinen und mit der Staffel auch noch Bronze. Ergebnisse, Karten und Fotos: http://www. jwoc2011.pl/ Orientierung» Nr. 3/2011 9