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Transkript:

WWW.GRIMMLAND.DE MYTHOS DEUTSCHLAND 2012 Mythen, Märchen, Sagen, Legenden und Geschichten / Reise- und Ausflugsziele / Tipps und touristische Angebote Neandertal Wismar Xanten Lausitz Eisenach Saalfeld Kyffhäuser Erlebnisreich München Hameln Auf den Spuren der großen deutschen Mythen, den Schauplätzen sagenhafter Erzählungen, romantischer Märchen und alter Legenden. Tal der Loreley Sababurg PRÄSENTIERT VON Rheingau

2

INHALT Editorial / Grußwort 2 Deutschlands Märchen- und Sagenwelten Eine Einführung 4 Die Brüder Grimm Ihr Leben und Werk 12 Reiseziel Grimmland 25 30 35 40 Schöpfungsmythen Das Nibelungenlied Doktor Luther zu Wartburg Kyffhäuser Reiseziel: Neandertal Reiseziel: Worms Reiseziel: Eisenach Reiseziel: Kyffhäuser Erlebnisreich 45 50 55 60 Störtebeker-Legende Krabat-Sage Im Land der Feen Ein Münchner im Himmel Reiseziel: Hamburg Reiseziel: Lausitz Reiseziel: Saalfeld Reiseziel: München Spezial: Deutsche Märchenstraße Spezial: Rheinische Sagenweg 65 70 95 100 Der Rattenfänger Dornröschen Die Rheinromantik Die Loreley Reiseziel: Hameln Reiseziel: Sababurg Eine Einführung Reiseziel: Tal der Loreley 75 80 105 110 Der Lügenbaron Tischlein deck Dich Die sieben Jungfrauen Der Mäuseturm von Bingen Reiseziel: Bodenwerder Reiseziel: Klausenhof Reiseziel: Oberwesel Reiseziel: Bingen 85 90 115 120 Die Stadtmusikanten Rotkäppchen Die Heinzelmännchen Ein Märchenschloss Reiseziel: Bremen Reiseziel: Schwalm-Knüll Reiseziel: Köln Reiseziel: Burg Eltz 3

Die Loreley 5

Der Rheinische Sagenweg Die Loreley ch weiß nicht, was soll es bedeuten, dass ich so Itraurig bin... Dies sind die berühmten Zeilen von Heinrich Heine, mit denen der Zauber beschrieben wird, der von dem sagenumwobensten aller Orte im Mittelrheintal ausgeht: dem Loreleyfelsen. Dieser 193 Meter hohe Schieferfelsen wurde im Jahr 2002 mitsamt dem Tal der Loreley zum UNESCO-Welterbe erklärt. Kein Wunder, dass die Schönheit dieser außergewöhnlich faszinierenden Landschaft bereits zahlreiche Künstler zu ihren Werken inspiriert hat: Der Rhein hat hier mit 22 Metern seine tiefste, engste und gefährlichste Stelle und liefert dem Szenario vor dem berühmten Felsen mit einer schar- fen Rechtsbiegung das dazugehörige dramatische Fundament. Bis ins 19. Jahrhundert hinein waren die Felsklippen und Strom- schnellen in dieser engen Schlucht äußerst gefürchtete Hindernisse für Schiffer und Flößer, von denen viele hier verunglückten und die sinnenbetörende Loreley zuweilen als Ausrede benutzten. Da das Rheintal an dieser Stelle auch für sein ungewöhnliches Echo berühmt war, hatte sich schon im 13. Jahrhundert ein Mythos um diesen Felsen gebildet. Clemens Brentano erschuf aus dem Namen des Felsens Lurlei im Jahre 1800 die Zauberin Lore Lay, und seitdem ranken sich unzählige Erzählungen um die Sage von der verführerischen Jungfrau. In Bacharach lebte einst eine wunderschöne Jungfrau. Ihr Name war Loreley, und ihre Augen strahlten einen Zauber aus, dem sich kein Mann entziehen konnte. Viele versuchten ihr Herz zu gewinnen, ge- lungen ist dies jedoch nur einem, einem Ritter von der Burg in Bacha- rach. Dem Glück der beiden war leider keine lange Dauer beschieden, denn schon bald musste der Ritter in den Krieg ziehen. Der Kummer der Loreley war groß, unentwegt war sie in Gedanken bei dem fernen Geliebten. Die Sehnsucht in ihren Augen ließ sie aber nur noch reizvol- ler erscheinen, und so wuchs die Zahl der Bewerber mit jedem Tag. Unter ihnen waren auch zwei Männer, die der Kirche nahe standen, und als sie ebenfalls abgewiesen wurden, klagten sie die Loreley in ihrer Enttäuschung beim Bischof an: Sie ist eine böse Zauberin. Der Bischof ließ sie zu sich kommen, und auch er konnte seine Augen vor dem Zauber der Jungfrau nicht verschließen. Da er aber ein gerechter Kirchenmann war, konnte er an ihrem Liebreiz nichts Schändliches entdecken. Die Loreley kniete vor ihm nieder und brach in Tränen aus. Hochwürden, sprach sie zu ihm, ich bin so unglücklich und verbreite nur noch Leid. Am liebsten würde ich sterben. Der Bischof aber erwiderte: Sterben sollst du nicht, nur für diese Welt. Nonne sollst du werden, dann wirst du deinen Frieden finden. Und er befahl drei Rittern, sie in das nahe gelegene Kloster zu bringen. Als sie an dem hohen Felsen am Rhein vorbeikamen, bat die Loreley: Lasst mich diesen Felsen besteigen. Ich möchte so gerne noch einmal das Schloss meines Liebsten sehen und den Anblick des Tals genießen, bevor ich Gottes Braut werde. Die Männer gewährten ihr diese Bitte, und so stieg sie zur Spitze hinauf und schaute über den Strom. In diesem Moment näherte sich ein Schiff, das die Flagge ihres geliebten Ritters trug. Freudig schrak sie zusammen. Im nächsten Moment meinte sie, auch den Geliebten selbst zu erkennen und streckte ihre Arme nach ihm aus. Dabei vergaß sie jedoch, dass sie am Rand des Felsens stand, und als sie einen Schritt nach vorne tat, stürzte sie hinab und versank in den Fluten des Rheins. Da sie aber, wie der Bischof gesagt hatte, nicht von dieser Welt gehen sollte, lebte die Loreley fortan als Nixe in den Tiefen des Rheins weiter. Oft tauchte sie allerdings aus dem Wasser auf und stieg in der Dämmerung oder bei Mondenschein auf den Felsen und ließ ihren betörenden Gesang erklingen, während sie ihr goldenes Haar kämmte. Ebenso romantisch wie tragisch wussten fortan die Dichter zu berichten, dass so manche Schiffer am Felsenriff und in den Strudeln untergingen, weil sie nicht mehr auf den Lauf des Schiffes achteten, sondern von den himmlischen Tönen der wunderbaren Jungfrau gleichsam vom Leben abgelöst wurden, wie das zarte Leben der Blumen sich in ihrem süßen Duft verhaucht. Eine weitere Sage berichtet von dem Sohn des Pfalzgrafen, der damals in dieser Gegend sein Hoflager aufschlug, da ihm die schöne Jungfrau nicht aus dem Sinn ging. Sie hatte sein Herz entflammt, und so ließ er Ei ne h e r r l i c he, e w i g f r i s c he Bl ü t e am Ba u m e d e r Volkspoesie ist d ie Sa g e. aus Sagenkranz aus Hessen-Nassau von Carl Heßlers sich eines Abends stromabwärts fahren, um nach ihr Ausschau zu halten. Die Sterne standen schon am Himmel, und der Mond hinter dem mächtigen Felsen warf sein Licht bis tief ins Tal, als der süße Klang ihres Gesangs in seine Ohren drang. Und dann erblickte der Jüngling auch die Loreley, die nicht weit entfernt auf einer Klippe saß. Ihr Haar schimmerte golden im Schein des Mondes. Er nötigte den Schiffer, den Felsen anzufahren, und wollte hinüberspringen. Doch er sprang zu kurz und versank im Strom. So sehr man auch nach ihm suchte, der Unglückliche blieb verschwunden. Und so mussten seine Begleiter alleine zurückfahren und dem Pfalzgrafen die schreckliche Nachricht überbringen. Von Schmerz und Wut erfüllt, befahl der Graf sogleich, dass man diese Frau gefangen nehmen solle, tot oder lebendig, um ihrem verführerischen Treiben ein Ende zu setzen. Ein Hauptmann erklärte sich bereit, sie an Ort und Stelle zu ertränken. Der Pfalzgraf willigte ein, und so wurde der Felsen vom Rhein her umstellt. Bald schon hatten sie die Jungfrau erblickt, die mit einer Bernsteinkette geschmückt oben auf der Spitze saß. Der Hauptmann kletterte mit dreien seiner Leute den Felsen hinauf. Was habt ihr hier zu suchen?, rief die Loreley, als sie die Männer kommen sah. Der Hauptmann ant wor tete: Du Zau be rin, du sollst von hier oben in den Rhein springen. So, antwortete sie, der Rhein soll mich holen? Daraufhin warf sie ihre Kette in den Fluss und begann zu singen: Vater, geschwind, geschwind, die weißen Rosse schick deinem Kind, es will reiten mit Wogen und Wind! 6

An d e n Rh e i n, an d e n Rh e i n, zieh n i c h t an d e n Rh e i n, m e i n So h n, ich r ate d i r g u t: Da g e h t d i r d a s Leben zu lieblich ein; d a b l ü h t d i r zu freudig der Mut! aus Warnung vor demrhein von Karl Simrock Kaum hatte sie geendet, rauschte ein starker Sturm heran und peitschte das Wasser zu hohen Wellen auf. Plötzlich erhoben sich zwei der riesigen Wellen, nahmen die Gestalt von Pferden an und trugen die Jungfrau hinab in den Strom. Jetzt erst erkannte der Hauptmann, dass die Loreley eine Nixe war und menschliche Gewalt ihr nichts anhaben konnte. Als die Männer zurückkehrten, trafen sie dort zu ihrem Erstaunen auch den tot geglaubten Sohn wieder glücklich vereint mit seinem Vater an. Nur an eine große Welle, die mich weit entfernt zärtlich ans Ufer legte, kann ich mich noch erinnern, schloss der Jüngling seine Erzählung von den Umständen seiner wundersamen Rettung. Die Liebe zu der Jungfrau begleitete ihn zeitlebens, und manchmal, wenn ihn abends die Sehnsucht an das Ufer des Rheins zog, glaubte er tief unten im Fluss den verführerischen Klang ihrer Stimme zu hören. Gesehen wurde die Loreley nie mehr, aber der Mythos rankte seitdem noch intensiver um diesen Felsen und lockt die Menschen aus aller Welt bis heute hierher. 7 7

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Rheinischer Sagenweg Auf den Spuren der schönsten Sagen und Geschichten entlang Rhein, Mosel, Lahn und Nahe Die Loreley Ich weiß nicht, was soll es bedeuten, Dass ich so traurig bin; Ein Märchen aus alten Zeiten, Das kommt mir nicht aus dem Sinn. Die Luft ist kühl und es dunkelt, Und ruhig fließt der Rhein; Der Gipfel des Berges funkelt Im Abendsonnenschein. Die schönste Jungfrau sitzet Dort oben wunderbar; Ihr goldnes Geschmeide blitzet, Sie kämmt ihr goldenes Haar. Sie kämmt es mit goldenem Kamme, Und singt ein Lied dabei; Das hat eine wundersame, Gewaltige Melodei. Den Schiffer im kleinen Schiffe Ergreift es mit wildem Weh; Er schaut nicht die Felsenriffe, Er schaut nur hinauf in die Höh. Ich glaube, die Wellen verschlingen Am Ende Schiffer und Kahn; Und das hat mit ihrem Singen Die Loreley getan. Aus dem "Buch der Lieder" von Heinrich Heine 9

Der Rheinische Sagenweg Öffnungszeiten ganzjährig in Betrieb Auskunft: 02223 / 92090 Preise (Berg- und Talfahrt) Erwachsene: 9 Kinder von 6 bis 13 Jahren: 5 Bergbahnen im Siebengebirge AG Drachenfelsstraße 53 D 53639 Königswinter Tel.: 02223/92090 info@drachenfelsbahn-koenigswinter.de www.drachenfelsbahn-koenigswinter.de ab 69 p.p./dz Anzahl / Art der Zimmer 48 DZ, 8 EZ, 3 Appartments, 4 Suiten Schlosshotel Rheinfels Schlossberg 47 56329 St. Goar am Rhein Tel.: 06741/802-0 info@schloss-rheinfels.de www.schloss-rheinfels.de Öffnungszeiten März bis Oktober täglich von 10-17 Uhr Eintrittspreise Erwachsene: 2,50 Kinder von 6 bis 14 Jahren: 1,50 Loreley Besucherzentrum Auf der Loreley 56346 St. Goarshausen Tel.: 06771/599093 info@besucherzentrum-loreley.de www.besucherzentrum-loreley.de ab 33 p.p./dz Anzahl / Art der Zimmer 1 EZ, 5 DZ, 4 Junior-Suiten, 1 Turmsuite Weinhaus Weiler Marktplatz 4 55430 Oberwesel Tel.: 06744/9305-0 weinhausweiler@t-online.de www.weinhaus-weiler.de Königswinter Drachenfelsbahn Der Drachenfels ist das Wahrzeichen des Siebengebirges. Mit 321 Meter Höhe ist er Anziehungspunkt für Menschen aus aller Welt. Fast 32 Millionen Fahrgäste hat die Drachenfelsbahn seit ihrer Eröffnung 1883 schon den steilen Felsen hinauf zum Gipfel des Vergnügens gefahren, von dem sich bei gutem Wetter das Panorama von der Eifel bis nach Köln erstreckt. St. Goar am Rhein Schlosshotel Rheinfels ****S Nirgends auf der Welt drängen sich auf engstem Raum so viele Burgen, steile Weinberghänge und enge Gässchen mit verwinkelten Fachwerkhäusern wie im Tal der Loreley. Hier auf den Rheinhöhen und gegenüber dem legendären Loreleyfelsen liegt Schloss Rheinfels, ein Refugium des Wohlbefindens in historischen Mauern, ausgezeichnet als Gastgeber des Jahres 2005. St. Goarshausen Loreley Besucherzentrum In der Ausstellung im Loreley Besucherzentrum wird dem Besucher anschaulich nahegebracht, was dieses sagenumwobene Gebiet ausmacht. Neben dem Mythosraum, in dem ein Film Geschehnisse, Menschen und Situationen rund um den Rhein und die Region wiedergibt, besteht in der Ausstellung selbst die Gelegenheit, mit fast allen Sinnen mehr zu erfahren. Oberwesel Weinhaus Weiler ***S Im Weinhaus Weiler einem liebevoll restaurierten und besonderen Ort in Oberwesel wird die herzliche Gastlichkeit des Mittelrheintals spürbar. Tradition verbindet sich hier mit modernem Ambiente. Die Gästezimmer sowie das nostalgisch eingerichtete Restaurant bieten Ihnen ein geschmackvolles Zusammenspiel von Stil und Individualität. Das Rheintal, besonders die Region zwischen Bonn und Mainz, gilt als eine der schönsten Landschaften Europas. Eindrucksvolle Landschaften gibt es zwar überall auf der Welt, das Besondere des Mittelrheins aber liegt darin, dass das melodramatische Panorama der Natur zugleich als Kulisse für die Darstellung menschlicher Leidenschaften und Schicksale diente. Wo die Wälder von Vulkaneifel und Siebengebirge, Westerwald, Hunsrück, Taunus und Rheingau den Lauf des Stromes und seiner Nebenflüsse begleiten, gesäumt von steilen Weinbergen und mit dem Fels verwachsenen Ritterburgen, da gab es das vielfache Echo für die großen Gefühle, die sich in der Musik Richard Wagners, der Literatur Clemens Brentanos, Johann Wolfgang von Goethes, Heinrich Heines und Karl Simrocks, der Malerei William Turners sowie in den Baudenkmälern, Burgen und Schlössern widerspiegeln. Anfang des 19. Jahrhunderts hatten Dichter und Künstler das wildromantische Rheintal entdeckt und sich in seinen Bann ziehen lassen eine Landschaft, die zudem wie kaum eine andere Region mit Sagen und Geschichten gesegnet ist. Die Stimmung, die all dies bei ihnen auslöste, beflügelte ihre Schaffenskraft und inspirierte sie zu Werken, in denen sich diese intensiven Gefühle widerspiegeln. Daher gilt der Mittelrhein auch als Ursprung der deutschen Romantik. Die Rheinromantiker haben damit eine Reisewelle ausgelöst, die bis zum heutigen Tage anhält. Im Begleitbuch zur Route sind zahlreiche Sagen und Geschichten zusammengetragen, die zu dem kulturellen Schatz der Städte und Orte entlang des "Rheinischen Sagenwegs" gehören und den Rhein zu einem so sagenumwobenen Fluss gemacht haben. Manche von ihnen wurden bereits seit dem Mittelalter überliefert, andere haben sich später entwickelt. Eine der herausragendsten Sagen, auch im wahrsten Sinne des Wortes, ist die von der verführerischen "Lo reley". Nüchtern betrachtet war und ist die Loreley zunächst nichts weiter als ein 193 Meter hoher Felsen an einer der engsten und gefährlichsten Stellen des Rheins, an der früher viele Schiffe kenterten und Bootsmänner ums Leben kamen. Die personifizierte Sagengestalt der "Loreley" ist erst durch das von Clemens Brentano im Jahr 1800 verfasste Gedicht "Lore Lay" erschaffen worden. Mit Heinrich Heines 1824 veröffentlichtem Gedicht, das mit den 10

bekannten Worten Ich weiß nicht, was soll es bedeuten beginnt, hat der Mythos um die betörende Jungfrau weltweiten Ruhm erlangt, was dazu beigetragen hat, dass jährlich Hunderttausende von Besuchern aus dem In- und Ausland zu diesem Felsen reisen. Dies verdeutlicht, welch große kulturelle, aber auch touristische Bedeutung diese und andere Sagen und Geschichten für die Region hatten und haben. Heutzutage lässt sich zwar kaum genau sagen, wann bzw. wie eine Sage entstanden ist. Sagen aufgenommen hatten. 1818 folgte dann der zweite Teil ihres Werks "Deutsche Sagen" mit der Zusammenstellung geschichtlicher Sagen. Die erfolgreichste Sammlung war jedoch die des Germanisten Karl Simrock, die unter dem Titel "Rheinsagen aus dem Munde des Volkes und deutscher Dichter" erstmals 1837 erschien. Es wundert daher dies alles zu Grunde gelegt nicht, dass die rheinischen Sagen und Geschichten über die Jahrhunderte seit ihrer Entstehung nichts Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal Die Loreley Clemens Brentano erschuf aus dem Namen des Felsens "Lurlei" im Jahre 1800 die Zauberin Lore Lay, und seitdem ranken sich unzählige Gedichte und Erzählungen um die Sage von der verführerischen Jungfrau. Das bekannteste Gedicht von der Loreley schuf der Dichter Heinrich Aber im Gegensatz zu Märchen, die keine reale Grundlage haben werden Sagen meist mit tatsächlich existierenden Orten in Verbindung gebracht oder ranken sich um Personen, die wirklich gelebt haben. Sagen sind häufig nichts anderes als alte Geschichten, die einen wahren Kern haben. Um sie herum entwickelte sich dann im Laufe der Zeit durch Hinzudichtung oder Veränderung eine Erzählung, die diese Begebenheit, diesen Ort oder einen bestimmten Menschen in eine Dramaturgie einbettete, wie sie von denen, die die Geschichten weitererzählt haben, gewollt war. Seit dem Beginn der "Rheinromantik" wurden die Sagen in unzähligen Buchausgaben immer wieder neu verfasst, da sie sich beim Publikum ungebrochener Beliebtheit erfreuten. 1816 hatten die Brüder Grimm eine Sammlung deutscher Ortssagen herausgegeben, in die sie bereits einige rheinische Heine, erstmals veröffentlicht 1824. Zum Volkslied, das in Japan fast jedes Kind kennt, wurde es durch die Vertonung von Friedrich Silcher im Jahr 1837. Seit 2002 ist der 193 Meter hohe Felsen mitsamt dem "Tal der Loreley" UNESCO Weltkulturerbe. von ihrer Faszination verloren haben: Sie haben Bezug zu ihrer realen Umgebung, wecken Erinnerungen und Sehnsüchte und spiegeln die kulturellen und gesellschaftlichen Eigenheiten der Zeit und der Gegend ihrer Entstehung wider. Sie erzählen von Landschaften, Gebäuden und Denkmälern, die oftmals erst durch sie ihren touristischen Reiz erhalten haben. Mit dem "Rheinischen Sagenweg" ist eine Ferienstraße entstanden, die an diese sagenhafte Tradition anknüpft und literarisch zu über 100 faszinierenden Sehenswürdigkeiten zwischen Düsseldorf und Mainz führt. An 48 Orten entlang des Rheins sowie seiner Nebenflüsse Mosel, Lahn und Nahe erzählen sie von romantischen und tragischen Sagen, wundersamen Legenden und interessanten Geschichten, die Teil der Geschichte und Kultur des Rheinlandes sind. Präsentiert von www.k-d.com 11

Der Rheinische Sagenweg Beispiel für eine redaktionelle Präsentation/Anzeige für Sehenswürdigkeiten, Hotels und Restaurants ab 65 EUR p.p./dz Magdeburg Historisches Herrenkrug Parkhotel **** Anzahl / Art der Zimmer Preis pro Person: 26 EZ ab 96,00 EUR 100 DZ ab 65,00 EUR 21 Juniorsuiten ab 87,50 EUR Historisch residieren Das Herrenkrug Parkhotel befindet sich verkehrsgünstig, nur 5 km vom Zentrum und 9 km von den Autobahnen A2 und A14 entfernt inmitten des 46 ha großen Herrenkrug Parks am malerischen Elbufer direkt neben Galopprennbahn & Golfplatz. Das Haus vereint historische, liebevoll restaurierte Jugendstilräume mit einem harmonisch angepassten geschmackvollen Neubau. Ausstattung Hotel: Das Parkrestaurant DIE SAISON verführt mit feiner Gault Millau gekürter Küche. Der Wellness- & Spa Bereich mit Panoramaschwimmbad, Whirlpool, Sauna, Türkischem Dampfbad, Aroma-Erlebnisduschen und Sonnenterrasse sowie die Schönheitsfarm stehen für nachhaltige Entspannung. Ausstattung Zimmer: Die 147 überdurchschnittlich großen, individuell und mit viel Liebe zum Detail gestalteten Zimmer und Junior-Suiten des Hotels bieten fast ausschließlich Parkblick und idyllische Ruhe und eine hochwertige 4*S-Ausstattung. Zertifizierung: 4 Sterne Superior Besonderheiten: einmalige Lage im Grünen an der Elbe, Jahrhunderte alter Baumbestand, historisches Jugendstilambiente Tagungsmöglichkeiten: 10 Tagungsräume, Gesamtkapazität 900 Personen, Jugendstil-Festsaal, Ausstellungsfläche innen ca. 1.200 qm, Ausstellungsfläche außen ca. 10.000 qm, 3 x in Folge Platz 1 bei den Besten Tagungshotels in Deutschland Anmeldefristen / Sonstiges: nach Verfügbarkeit Kontakt Historisches Herrenkrug Parkhotel Herrenkrug 3, D-39114 Magdeburg Tel. +49 (0) 3 91 / 8 50 80, Fax +49 (0) 3 91 / 8 50 85 01 info@herrenkrug.de www.herrenkrug.de REISE IN DIE VERGANGENHEIT 2 Übernachtungen im komfortablen Doppelzimmer, 2 x Frühstück vom Herrenkrug Buffet, 1 x Eintritt in die Ausstellung Aufbruch in die Gotik, 1 abendliches Candle-Light Dinner im Jugendstilrestaurant, Nutzung des Wellness- & Spa Bereiches, Nutzung der Fahrräder, kostenfreies Parken ZEITREISE ZWISCHEN GOTIK, JUGENDSTIL & GEGENWART 1 Übernachtung im komfortablen Doppelzimmer, 1 x Frühstück vom Herrenkrug Buffet, 1 x Eintritt in dieausstellung Aufbruch in die Gotik, 3-Gang Menü zum Abendessen im Jugendstilrestaurant, Nutzung des Wellness- & Spa Bereiches, Nutzung der Fahrräder, kostenfreies Parken 247,00 EUR pro Person im DZ 185,00 EUR pro Person im EZ 97,00 EUR pro Person im DZ 128,00 EUR pro Person im EZ 12

Wimmel3_Titel 09.04.2008 16:51 Uhr Seite 1 Illustriert von Andreas Ganther Literaturempfehlung ÜBERSICHTSKARTE Rheinischer Sagenweg Nordsee Ostsee Für Erwachsene Klaus-Peter Hausberg Rheinische Sagen & Geschichten 416 Seiten, über 100 Sagen und Geschichten, 48 farbige Illustrationen von der Kölner Künstlerin Gerda Laufenberg, ergänzt durch touristische Informationen zu den 48 Stationen des Rheinischen Sagenweg (über 300 farbige Abbildungen) Kartonierte Ausgabe 12,0 x 20,5 cm ISBN 3-7616-1869-7 Preis: 14,95 Hamburg Berlin Dresden Frankfurt München Für Kinder ab 6 Jahren Elisabeth Mick Mit der Maus auf Rheinreise 2000 Jahre Geschichte von Düsseldorf bis Mainz 240 Seiten mit 19 s/w und 248 farbigen Abbildungen, 4 Karten Mit Gutscheinen für einmal freien Eintritt für ein Kind in 29 Museen und Burgen entlang dem Rheinischen Sagenweg Kartonierte Ausgabe 15,8 x 21,0 cm ISBN 3-7616-2069-4 Preis: 16,95 Für Kinder ab 3 Jahren Unterwegs Unterwegs mit der Familie mit der Familie ROMANTISCHER RHEIN Bachems Wimmelbilder Romantischer Rhein Bachems Wimmelbilder Mit kostenlosem Informations Service für Erwachsene auf dem Fa milien portal: www.unterwegs-mit-der-familie.de. Riesenformat (12 Pappseiten) Illustriert von Andreas Ganther 27 x 37,7 cm ISBN 3-7616-2253-7 Preis: 12,95 Der Rheinische Sagenweg lädt ein: sich auf die Spuren der Vergangenheit mit ihren aufregenden Sagen und Geschichten zu begeben; zu einer Reise an die romantischen Orte der Handlungen, die von den Sagen und Geschichten erzählen und zum Mythos der "Rheinromantik" beigetragen haben; sowie zu einer Neuentdeckung der vielen reizvollen Sehenswürdigkeiten, aufregenden Landschaften und wunderschönen und gastfreundlichen Orte am Mittelrhein sowie Mosel, Lahn und Nahe. ADAC e.v. - Kartographie Thematik Sagen und Geschichten, Kultur Art der Route Autoroute, Radwanderroute, Wanderweg (Rheinsteig), Schiffstouren mit der Köln-Düsseldorfer Länge 586 km Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz Weitere Informationen Projektbüro "Rheinischer Sagenweg" c/o Edition Grimmland im J.P. Bachem Verlag Ursulaplatz 1 D 50668 Köln Tel.: +49 (0) 221 / 16 19-330 Fax: +49 (0) 221 / 16 19-332 E-Mail: kontakt@rheinischersagenweg.de www.rheinischersagenweg.de Urlaubsregionen Romantischer Rhein, Tal der Loreley, Rheinsteig, Mosel, Lahn-Taunus, Naheland, Rheingau Internetseite www.rheinischersagenweg.de 13

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