Bankgeheimnis hat sich erledigt



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Transkript:

https://klardenker.kpmg.de/bankgeheimnis-hat-sich-erledigt/ Bankgeheimnis hat sich erledigt KEYFACTS - 52 Staaten schließen Abkommen gegen Steuerhinterziehung - Bankkunden müssen angeben, in welchem Land sie steuerpflichtig sind - Fiskus erhält Daten über Guthaben, Zins- und Dividendenerträge 17. November 2014 52 Staaten haben ein Abkommen gegen Steuerhinterziehung unterschrieben. Sie wollen jährlich Daten über Auslandskonten ihrer Staatsbürger austauschen. Die Regelungen haben das richtige Maß gefunden. Für Steuerhinterzieher wird es endlich schwieriger, den Behörden durch die Flucht in Steueroasen zu entkommen. Bereits ab 2016 werden Kunden bei Kontoeröffnung erklären müssen, in welchem Land sie steuerpflichtig sind. Banken werden dann alle steuerlich interessanten Informationen ihrer ausländischen Kunden 1/5

an die Finanzämter der Kunden senden. Zu den relevanten Daten gehören unter anderem Angaben zu Guthaben und Zins- und Dividendenerträgen. Bisher war der Kampf gegen Steuerhinterzieher schwer. Die Bemühungen der EU waren groß, Erfolge nicht wirklich vorhanden. Schlupflöcher wurden fleißig genutzt. 10 Jahre verhandelten die Verantwortlichen über die EU-Zinsrichtlinie. Im Kampf gegen Steuerhinterzieher halfen die rechtlichen Regelungen kaum zu viele Kapitalanlagen waren ausgenommen. Dann preschten die US-Amerikaner mit FATCA vor. Jede Bank soll Erträge, erzielte Erlöse und sogar die Konto- und Depotstände ihrer US-Kunden an den US-Fiskus liefern. Zwar gab es kleinere Probleme mit dem Datenschutz, doch der deutsche Staat löste diese schnell: Er schloss ein Abkommen mit den USA und verpflichtete die deutschen Banken, die Daten ihrer US-Kunden an eine staatliche Behörde zu melden, die diese dann an den US-Fiskus weiterleitet. Im Gegenzug bekommt Deutschland die Informationen der Deutschen mit einem Konto in den USA. Und der deutsche Fiskus? Der kaufte zunächst CDs fragwürdiger Herkunft, um Deutschen mit nicht steuerlich erklärten Vermögen in der Schweiz habhaft zu werden. 40.000 Deutsche haben 2014 Selbstanzeige wegen Steuerhinterziehung erstattet. Warum so kompliziert, wenn die Amerikaner zeigen, wie es wirklich geht. Nicht einmal zwei Jahre hat es gedauert, dass Deutschland und einige andere Early Adopters -Staaten einen dem FATCA vergleichbaren internationalen Datenaustausch zwischen den Finanzverwaltungen von mehr als 50 Staaten vereinbarten. Am 29. Oktober 2014 haben diese in Berlin ein Abkommen geschlossen, den automatischen Informationsaustausch einzuführen. Dies gilt natürlich nicht nur für deutsche Banken. Sondern für alle Banken in Staaten, die das Abkommen in Berlin geschlossen haben. Darunter 2/5

die bisher für nicht versteuerte Vermögen so interessanten Staaten wie Luxemburg, Österreich und die Schweiz. Letztere allerdings mit einem Jahr Verzögerung. Die Eidgenossen benötigen für die technische Implementierung offensichtlich mehr Zeit. Was das bedeutet? Für die Banken: Viel Aufwand. Sie werden einige Ressourcen benötigen, um die Informationen zu sammeln und zu melden. Für Auslandskonten sind das unter anderem Name, Adresse, Steueridentifikationsnummer, Kontostände und Einnahmen. Für die Inhaber nicht versteuerter Vermögen: Viel Stress. Es wird schwierig werden, für sein Geld noch einen diskreten Platz zu finden. Wer will schon Millionen in einer Bananenrepublik ohne funktionierendes Rechtssystem parken? Dann doch lieber eine Selbstanzeige. Und für den Fiskus: Viel Wissen. Er wird viel erfahren über die ausländischen Bankverbindungen seiner Bürgen. Um es klar zu sagen: Für ein Konto im Ausland gibt es Gründe, die nichts mit Steuern zu tun haben. Das vergangene Jahrhundert mit zwei Weltkriegen hat gezeigt, dass ein versteuertes Depot in der Schweiz aufgrund politischer Stabilität und eigener Währung ein guter Notgroschen sein kann. Was ich mich aber frage: Warum wir eine anonyme Abgeltungssteuer im Inland brauchen, bei der die Bankkunden ihre Erträge nicht mehr in der Einkommensteuererklärung deklarieren müssen wenn deren Erträge bei ausländischen Banken künftig dem Fiskus gemeldet werden. Keine Steuerhinterziehung mehr möglich? Steuerschlupflöcher für Kapitalerträge wird es immer geben. Aber sie auszunutzen wird schwieriger und es wird viel mehr kosten. Auch kann weiterhin jeder Staat autonom entscheiden, welche Einkünfte er in welcher Höhe besteuert. Der Informationsaustausch stellt aber zukünftig sicher, dass die Einkünfte nicht mehr hinterzogen werden, indem sie einfach in der Steuererklärung vergessen werden. Mit Lux Leaks hat dies nichts zu tun. Bei dem Thema Datenaustausch geht es um illegale Steuerhinterziehung von Privatpersonen. Bei den Lux Leaks geht es um legale, aber so an sich nicht gewollte Steuervermeidung von 3/5

Unternehmen. Sebastian Meinhardt Partner, Tax Nachricht schreiben Unsere Services ZUSAMMENGEFASST»Es wird schwierig werden, für sein Geld noch einen diskreten Platz zu inden. «Für Steuerhinterzieher wird es schwieriger, den Behörden durch die Flucht in Steueroasen zu entkommen. Bereits ab 2016 werden Kunden bei Kontoeröffnung erklären müssen, in welchem Land sie steuerpflichtig sind. Banken werden dann alle steuerlich interessanten Informationen ihrer ausländischen Kunden an die Finanzämter der Kunden senden. Die Finanzverwaltungen von mehr als 50 Staaten, darunter auch Luxembourg, Österreich und die Schweiz, vereinbarten einen dem US-amerikanischen FATCA vergleichbaren internationalen Datenaustausch. KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, ein Mitglied des KPMG-Netzwerks unabhängiger Mitgliedsfirmen, die KMPG International Cooperative ("KPMG International"), einer juristischen Person schweizerischen Rechts, angeschlossen sind. Alle Recht vorbehalten. 4/5

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