Ausstellung Gewerkschaft Kultur Widerstand Foyer und KIBS im DGB Haus am Kornmarkt 5-7 Dienstag, 15.10. 2019 bis Ende des Jahres KIBS- Öffnungszeiten Mo. Do. 8:30 Uhr -12 und 13 16 Uhr Freitag 8.30 13 Uhr Auf 25 Plakaten finden sich kulturelle Aktionen in den Kämpfen um gute Arbeitsbedingungen, für Frieden und gegen Rassismus, für Frauenrechte. Dargestellt sind die Tätigkeit von Verlagen und Verbänden, eigene Bildungsarbeit, Musik, Ausstellungen und Schriften. Die Gründung der Volksbühne Nürnberg e.v., das Wirken von Erich Ude und Jonas Lanig, die Arbeit ihrer Mitglieder bis in die heutige Zeit sowie wie ihre Vorläuferorganisationen im vergangenen Jahrhundert.
Gefördert durch: die Stadt Nürnberg, Kulturreferat, das Bund-Länder-Kommune Städtebauförderungsprogramm Soziale Stadt den DGB Region Mittelfranken den Ver.di Bezirk Mittelfranken den Ver.di OV Fachbereich Medien, Kunst und Industrie den GEW Kreisverband Nürnberg Nürnberg
Die Gründung der Nürnberger Volksbühne e.v. in den 90 ger Jahren viel in eine Zeit, in der in anderen Städten die Theater durch kommunale Sparmaßnahmen geschlossen wurden. Mit der Gründung der Nürnberger Volksbühne e.v. wollten wir zum Erhalt der damaligen städtischen Bühnen beitragen und die Kleinkunstszene unterstützen. Heute besuchen wir Vorstellungen im Staatstheater und die Kleinkunstbühnen haben sich etabliert, u.a. durch eigene ABO-Strukturen. Die Nürnberger Volksbühne wirbt insbesondere in den Dienststellen und Betrieben und versucht mit ihrem Angebot Menschen zu erreichen, denen der Genuss von Kunst und Kultur nicht in die Wiege gelegt wurde. Die Volksbühne Nürnberg e.v. ist ein gemeinnütziger Verein, der über ausschließlich ehrenamtliche Strukturen verfügt.
Die Nürnberger Volksbühne hatte ihre Vorläuferorganisationen z.b. Die DGB Kulturgemeinschaft in den 50iger bis 70iger Jahren, dessen Geschäftsführer Willi Prölß war. Nach 1945 und insbesondere in den 80iger Jahren wurden gewerkschaftliche Themen auch mit den Mitteln der Kunst und Kultur in die Öffentlichkeit gebracht. Diese Themen sind auch heute noch hochaktuell * Arbeitszeitverkürzung, 35 Stundenwoche * Erhalt von Arbeitsplätzen * für die Rechte der Frauen * gegen Rassismus und für Frieden. Die Gewerkschaften verfügten über eigene Musik-, Theater- und Kabarettgruppen. Schrieben Literatur im Werkbund oder im VS der Schriftsteller. Lernten bei Arbeit und Leben und eigener Bildungsarbeit, lasen Bücher aus der Büchergilde, feierten ihre Feste.
Wünsche für die Zukunft Das Thema kulturelle Teilhabe ist aktueller den je. Die soziale Spaltung der Gesellschaft ist noch ausgeprägter als bei Gründung der Nürnberger Volksbühne. In Nürnberg leben über 20% der Bevölkerung an der Armutsgrenze mit steigender Tendenz. Nürnberg will europäische Kulturhauptstadt werden, dies könnte für Gewerkschaftsmitglieder für die Kulturschaffenden, die Schriftsteller, die Journalisten, die Schauspieler und Maler oder Musiker, ein Anlass sein, sich neu zu vernetzen, um dem Sozialen in der Kultur und der Kultur im Sozialen wieder eine Stimme zu geben. In der Ausstellung wird gezeigt, wie sich vorangegangene Generationen auseinander setzten. Die Themen sind auch heute noch aktuell.
Udo Achten Udo Achten, geboren 1943, ist Papiermacher, Sozialarbeiter, Diplom-Pädagoge und Autor. Seit 1969 ist er in der gewerkschaftlichen Bildungsarbeit tätig, 1970 1988 an Bildungseinrichtungen der IG Metall zum Beispiel in Sprockhövel. Zahlreiche Veröffentlichungen (mehr als 40 Bücher), Ausstellungen und Filme zu gewerkschaftlichen, pädagogischen und kulturellen Themen. Auch mit Nürnberg war er verknüpft, in den 80igern und 90igern half er mit bei gewerkschaftspolitischen und kulturellen Aktivitäten. Seine Titel heißen nicht nur: Illustrierte Geschichte des 1. Mai Tarifpolitik oder 8 Stunden sind kein Tag, gemeinsam lernensolidarisch handeln, sondern auch Recht auf Arbeit Recht auf Faulheit oder Lachen links oder Süverkrüps Liederjahre. Wir freuen uns ihm zuzuhören, wenn es über die Kraft der Kultur im Kampf für gute Arbeitsund Lebensbedingungen redet.
Manfred Schwab Der Mai heißt mit Vornamen Erich. Und das seit mehr als 45 Jahren. In Coburg, der fränkischthüringischen Schwanzquaste des bayerischen Löwen, geboren und aufgewachsen. Dort Elektriker-Lehre, später Redaktions-Volontär bei der Neue Presse. Über den Zweiten Bildungsweg Studium der Sozialarbeit in Nürnberg, der Soziologie, Pädagogik und Neueren deutschen Literaturgeschichte in Erlangen (M.A.). Berufstätig in Baden-Baden, Köln und Nürnberg, u.a. als Redakteur, Pädagoge, Bildungsreferent und VHS-Dozent, auch Gewerkschafts-Angestellter bei ver.di. Mitglied im "Werkkreis Literatur der Arbeitswelt e.v." seit 1972 (langjähriger Nürnberger Werkstatt-Sprecher) und in der Neuen Gesellschaft für Literatur, Erlangen. Langjähriges Mitglied im bayerischen Landesvorstand des "Verband deutscher Schriftsteller" (VS). Der Werkkreis: Sie wollen die Probleme der arbeitenden Menschen, der Arbeitswelt darstellen und als gesellschaftliche bewusst machen. Er tut es auch immer wieder in eigenen Veranstaltungen, zahlreichen Veröffentlichungen und viel male am 1. Mai: Seitdem Erich Ude eins seiner Gedichte am 1. Mai vortrug, heißt für ihn der 1. Mai Erich mit Vornamen.
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