Konfliktmanagement- Kongress 2008



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Transkript:

Konfliktmanagement- Kongress 2008

Forum 4 Ein Bericht über das Pilotprojekt des BKK Landesverbandes Niedersachsen-Bremen, der niedersächsischen Betriebskrankenkassen und des Contarini-Instituts für Mediation der FernUniversität in Hagen Referentin: Wiebke Klinkenborg Justitiarin, Datenschutzbeauftragte Seite 2

Einführung Die Krankenkassen stehen unter großem Wettbewerbsdruck. Die Kundenzufriedenheit ist ein wichtiger Leistungsindikator geworden. Seite 3

Einführung Es gelten verbindliche, gesetzlich festgelegte Kataloge. Leistungen müssen abgelehnt werden, wenn kein Anspruch besteht. Seite 4

Einführung Häufig sind Widerspruch und Klage die Konsequenz für die Kundenzufriedenheit ein Worst-case-Szenario. Vor diesem Hintergrund initiierten der BKK Landesverband Niedersachsen-Bremen und das Contarini-Institut für Mediation der FernUniversität in Hagen ein Pilotprojekt Mediation im Gesundheitswesen. Seite 5

Einführung Erste positive Erfahrungen mit der Mediation hatten die Betriebskrankenkassen zuvor mit der gerichtsnahen Mediation vor dem Sozialgericht Hannover sammeln können. Über 1.000 streitige Fälle konnten dort beigelegt werden. Seite 6

Projektverlauf Im Mai 2005 fand die Auftaktveranstaltung für das Projekt beim BKK Landesverband Niedersachsen-Bremen in Hannover statt. Einsatzmöglichkeiten von Mediation in der täglichen Arbeit der Krankenkassen wurden vorgestellt. Seite 7

Projektverlauf Insbesondere das Widerspruchsverfahren bietet Raum für den Einsatz von Mediation. Es äußerten fast alle Teilnehmer ein positives Interesse an der Mediation. Seite 8

Projektverlauf Geeignet erscheinende Fälle wurden ausgewählt und nach eingehender Überprüfung fiel dann die endgültige Entscheidung, ob Mediation sinnvoll ist. Um Versicherte für das Projekt zu gewinnen, wurden ihnen Informationsschreiben zugesandt. Seite 9

Erste Ergebnisse Bisher haben sich zwei Betriebskrankenkassen aktiv am Projekt beteiligt. Alle sieben Verfahren - aus unterschiedlichen Bereichen - wurden erfolgreich abgeschlossen. Seite 10

Erste Ergebnisse Widersprüche wurden zurückgezogen. Kosten für die Einberufung des Widerspruchsausschusses, wie die Gerichtskosten in einem evtl. folgenden sozialgerichtlichen Verfahren wurden eingespart. Seite 11

Erste Ergebnisse Alle bisherigen Verfahren wurden in einer durchschnittlich 1 ½ bis zweistündigen Mediationssitzung beendet. Beteiligt waren die Versicherten, ein Justitiar der BKK, der Leiter bzw. ein Mitarbeiter der zuständigen Abteilung, Frau Wiebke Klinkenborg als externe Spezialistin/Beraterin für Fragen zum SGB und Frau Anja Schoop selbständige Mediatorin. Seite 12

Erste Ergebnisse Die Verfahren fanden in einem Besprechungszimmer der Deutschen BKK in Wolfsburg, in Geschäftsstellen, aber auch in der Praxis der Mediatorin statt. Die Evaluation zeigt eine hohe Zufriedenheit aller Beteiligten mit der Mediation. Seite 13

Erste Ergebnisse Es wurden Ergebnisse entwickelt, die alle Beteiligten zufrieden stellten oder jedenfalls akzeptieren konnten. Aus Sicht der Versicherten steigert das Verfahren insbesondere die Transparenz der Entscheidungen. Seite 14

Erste Ergebnisse Die Anliegen des Versicherten wurden ernst genommen, was Verständnis auch für den Fall ermöglicht, falls ein von den Versicherten gewünschtes Ergebnis nicht erzielt werden konnte. Die Beteiligten von Seiten der Betriebskrankenkassen schätzen insbesondere die geordnete von Missverständnissen freie Kommunikation als hilfreich und wertvoll ein. Seite 15

Erste Ergebnisse Das Ziel, die Kundenzufriedenheit sicherzustellen, wurde vollkommen erreicht. Viele Versicherte betonten ihre Zufriedenheit im Nachhinein nochmals ausdrücklich und bedankten sich für die Möglichkeit, ihre Ansichten in einer durch die Mediatorin sichergestellten sachlichen Atmosphäre noch einmal persönlich vorbringen zu dürfen und damit ernst genommen zu werden. Seite 16

Ausblick Konflikte mit Versicherten werden immer wieder auftreten. Um Konflikte zu beenden, setzen niedersächsische Betriebskrankenkassen in ausgewählten Fällen die Mediation als Alternative ein. Seite 17

Ausblick Es steigt die persönliche Zufriedenheit durch eine geordnete Kommunikation unter Einbeziehung eines neutralen Dritten. Die Versicherten sehen in ihm bzw. ihr jemanden, der/ die ihnen dabei behilflich ist, ihr eigenes Anliegen deutlich zu machen. Seite 18

Ausblick Es ergeben sich Lösungsräume, an die zuvor niemand gedacht hat, obwohl sie so naheliegend sind. Versuchen Sie es auch einmal! Sie werden sehen es lohnt sich! Seite 19

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!