N 3 Oktober 2010. Editorial 10 Jahre Kooperation Neue Halle für BIOGROS Aktuelles Zur OIKOPOLIS-Gruppe. Imprimé sur du papier recyclé



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OiKOPOLiS insight N 3 Oktober 2010 Editorial 10 Jahre Kooperation Neue Halle für BIOGROS Aktuelles Zur OIKOPOLIS-Gruppe Imprimé sur du papier recyclé

Editorial Liebe Leserin, lieber Leser, In dieser OIKOPOLIS-Insight sollen zwei Dinge im Vordergrund stehen. Zum einen sind wir gerade dabei, den ganzen Betrieb von BIOGROS, außer die Verwaltung, in eine neu angemietete Halle in derselben Zone d Activité hier in Munsbach zu verlegen. Und zum anderen haben wir in den letzten Monaten sehr er folgreich die Ablösung des alternativen Fonds High Tide aus der Reihe der Aktionäre vollziehen können. Vor gerade mal 10 Jahren war der Baubeginn für das erste OIKOPOLIS- Gebäude, das hauptsächlich für die Nutzung von BIOGROS geplant war. Angesichts der früheren von BIOGROS genutzten sehr überschaubaren Räumlichkeiten in Howald, war die geplante Größe des Projektes eine richtige Herausforderung. Konzeption, Finanzierung, Bauplanung und Umsetzung hat uns damals aufgrund der bescheidenen zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel sowie knapper Manpower schon einiges abgefordert. So schien es uns damals ein Ding der Unmöglichkeit, als der ziemlich erfahrene Bauleiter der Baufirma uns mitteilte, dass wir ruhig davon ausgehen sollten, dass wir dieses Gebäude in 15 Jahre nicht mehr so nutzen würden, wie es jetzt geplant sei. Er sollte recht behalten. Denn kaum war die Halle im Sommer 2001 fertiggestellt, rückte damals auf Grund der BSE-Krise die biologische Landwirtschaft viel stärker ins Blickfeld der Öffentlichkeit. Die Konsequenz war, dass wir durch den darauf folgenden Bio-Boom schon vier Jahre später das Trockenlager nach Hamm auslagern und die Größe der Kühlräume quasi verdoppeln mussten. Und heute, weitere fünf Jahre später, sind wir dabei das umzusetzen, was der Bauleiter uns vorausgesagt hatte, und was wir uns vor 10 Jahren nicht in den kühnsten Träumen vorstellen konnten. Tatsächlich werden wir die Halle im kommenden Jahr durch den Auszug von BIOGROS einer anderen Nutzungen zuführen. Was die BSE-Krise vor knapp 10 Jahren für den Aufschwung der Bio- Landwirtschaft und die Vermarktung dieser Produkte bedeutete, trifft nun wohl auch auf die Finanz- und Wirtschaftskrise als auslösender Faktor für eine veränderte Bewusstseinslage im Umgang mit Geld zu. Alle alternativen Bankeinrichtungen, sogar die kleine luxemburgische Initiative etika, die gemeinsam mit der BCEE ein ethisches Konto verwaltet, haben in den letzten drei Jahren gewaltige Zuwächse zu verzeichnen. Sowohl die holländische Triodos- Bank, als auch die deutsche GLS- Gemeinschafts-Bank wurden in diesen Jahren als nachhaltigste Bankinstitute innerhalb Hollands resp. Deutschlands gewählt. Diese Zeiterscheinung spiegelt sich wohl auch daran, dass wir in einem relativ kleinen Kreis, das sind unsere bisherigen Aktionäre, Darlehensgeber aber auch MitarbeiterInnen, die Käufer für die von High-Tide angebotenen Aktien finden konnten. Die verkauften Aktien übersteigen bei weitem die Summe der Zeichnungen unserer zwei aufwendigen öffentlichen Zeichnungen von 1999 und 2006. Sicher spielt auch mit, dass wir zum einen inzwischen eine Vorgehensweise entwickelt haben für den Verkauf und die Bewertung der außerbörslichen Aktien, als auch, dass wir nun in der Lage sind, eine der Geschäftslage angepasste Dividende auszuzahlen. Am 18ten August war bei SPIEGEL- ONLINE unter dem Titel Umfrage Neun von zehn Deutschen fordern neue Wirtschaftsordnung unter anderem folgendes zu lesen: Hamburg Es sind bemerkenswerte Zahlen: 88 Prozent der Deutschen wünschen sich eine neue Wirtschaftsordnung. Der Kapitalismus sorge weder für einen sozialen Ausgleich in der Gesellschaft noch für den Schutz der Umwelt oder einen sorgfältigen Umgang mit den Ressourcen. Das hat eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid im Auftrag der Bertelsmann Stiftung ergeben, aus der die Zeit zitiert. Droht nun die Revolution? Wohl kaum. Denn die Bürger sind eher nachdenklich als wütend: Sie sehen die Verantwortung nicht nur bei Politikern und Wirtschaftsführern, sondern auch bei sich persönlich. Laut Zeit sind vier von fünf Deutschen der Ansicht, dass jeder seine Lebensweise dahingehend überdenken sollte, ob wirtschaftliches Wachstum für ihn alles ist. Soziale Beziehungen, Gesundheit und Umweltbedingungen sind einer großen Mehrzahl wichtiger als Geld und Besitz zu mehren.... Wenn man solche Umfrageergebnisse liest, merkt man, dass auch in der Wirtschaft, also nicht nur in der Landwirtschaft, ein Paradigmenwechsel fällig ist. Dieser passiert natürlich nicht von heute auf morgen, aber die Zeichen zeigen in eine solche Richtung, und das läßt hoffen. Auszug aus Spiegel Online: http:// www.spiegel.de/wirtschaft/soziales Änder Schanck 2

10 Jahre Kooperation Bio- erfrëschend a gesond! wir ein kleines Sortiment in den Regalen präsentieren, das aber weiter ausgebaut werden kann. Vanille/Schokolade 500ml oder 4 x 100ml Vanille oder Erdbeere 4 x 125ml Ganz neu und gerade rechtzeitig für den Sommer brachte nun die BIOG unter ihrer Marke und in Kooperation mit LUXLAIT die Eissorten Vanille und Schokolade im praktischen Vierer-Pack sowie im 500-Gramm-Becher auf den Markt. Für deren Ver trieb mit einer entsprechen Tiefkühllogistik konnte La Provençale gewonnen werden. BIOG as d Mark vun der BIOG (BIO Bauere Genossenschaft Lëtzebuerg) an vu BIOGROS S.A. Nach 10 Jahren BIOG-Milch in Kooperation www.biog.lu mit Luxlait nun neue BIOG-Eiskreme und BIOG-Joghurt vun Hëpperdang! Nëmmen daat Bescht aus eiser BIOG-Molkerei um Schanck-Haff 10 ans de coopération réussie www.biog.lu auf den Markt kam, war die BIOG- Milch. Mit den neuen Produktionsanlagen der Luxlait auf dem Roost wird es nun möglich, weitere Bio-Milchprodukte auf den Markt zu bringen. Zum Einen bekommt der Joghurt natur Geschwister. Mit den neuen Sorten Erdbeere und Vanille wollen Erste Umsatzzahlen zeigen, dass die beiden neuen Joghurts sich bis jetzt noch nicht endgültig durchsetzen konnten, wohingegen die beiden Sorten Eis doch sehr er folgreich im Markt platziert werden konnten. Änder Schanck, Geschäftsführer von - Natur BIOG, und Claude Steinmetz, Direktor - Mager von Luxlait, stellten - Kräuter am 29. April rechtzeitig zur Frühjahrsmesse - Knoblauch - Basilikum 2010 zwei neue BIOG-Joghur ts sowie die brandneuen Eiskreationen von BIOG vor. «nach Camembert-Art» Die Nachfrage nach Bio-Produkten steigt in Luxemburg stetig an. Doch leider müssen nach wie vor viele dieser Produkte importiert werden. Im Milchbereich sind dies vor allem Produkte aus Deutschland, weil dort eine Reihe von großen Molkereien sich über Jahren einen Vorsprung in diesem Sektor erarbeitet hat. Hier in Luxemburg versucht die BIOG- Genossenschaft zusammen mit dem Bio-Großhändler BIOGROS dieser Situation Herr zu werden, indem sie die BIOG-Marke stetig ausbauen. Das erste Produkt, das unter der neuen Marke BIOG vor jetzt genau 10 Jahren biologesch-dynamesch Demeter steht für Lebensmittel aus biologisch-dynamischer Landwirtschaft. www.demeter.lu BIOG as d Mark vun der BIOG (BIO Bauere Genossenschaft Lëtzebuerg) an vu BIOGROS S.A. www.biog.lu 3

Neue Halle für BIOGROS Neue Halle für BIOGROS Interview geführt mit Volker Manz, der für die Planung der Einrichtung, der Durchführung der notwendigen Um- und Ausbauten der neu zu beziehenden Halle, als auch für den Umzug für BIOGROS verantwortlich ist. Volker Manz Vor 10 Jahren war Baubeginn der ersten Halle von OIKOPOLIS, und inzwischen plant BIOGROS neue Schritte. Woran liegt das? Volker Manz: Wir haben uns in letzter Zeit sehr stark mit der Frage neuer Räumlichkeiten für BIOGROS auseinandergesetzt. Zum einen wechselte bei der 2005 in Hamm angemieteten Lagerhalle der Eigentümer und der danach uns zugestandene Mietvertrag wurde nur noch mit kurzen Kündigungsfristen verlängert. Zum anderen führt ein zweistelliges Wachstum unausweichlich dazu, dass die vorhandenen Lokalitäten langsam zu klein werden. Im Frischebereich, das ist Obst und Gemüse sowie Milchprodukte, konnten wir uns letztes Jahr helfen, indem die OEKimmO SA den Teil der Halle des früheren, provisorischen NATURATA-Ladens ausbaute und an BIOGROS vermietete. Auch im Trockenbereich, also in Hamm, stoßen wir an unsere Grenzen, und können nur noch begrenzt neue Produkte aufnehmen. BIOG/BIOGROS haben im vergangenen Jahr sich gemeinsam mit der Verband-Gruppe für ein Bauvorhaben in einer Grünzone in der Nähe von Mersch eingesetzt. Warum beteiligt ihr Euch denn an so einem umstrittenen Projekt? Volker Manz: Da wir auch längerfristig strategisch planen müssen, hatten wir schon frühzeitig die Fühler ausgestreckt, um eine größere Halle im näheren Umfeld von Münsbach zu finden. Im Jahr 2007 gab es eine Gelegenheit auf dem Pottaschberg, 10 km Autobahnstrecke entfernt von Munsbach. Diese für uns damals sehr attraktive Möglichkeit hat sich dann aber zerschlagen. Im Mai letzten Jahres erreichte uns das sehr entgegenkommende Angebot von De Verband und der LSG (Lëtzebuerger Saatbau Genossenschaft), dass wir im neu geplanten Agrarzentrum auf dem Roost mitbauen könnten. Nach längeren Diskussionen in der Direktion von BIOGROS und im Vorstand der BIOG waren wir bereit, uns vorerst unverbindlich an diesem Projekt zu beteiligen. Wir blieben bei dieser Entscheidung, auch nachdem die Planer im Juni 2009 kurz vor den Parlamentswahlen, ohne unser Wissen, den vorgesehenen Ort vom Roost in Richtung in den Lengten bei Mersch abänderten. Erst dann meldete sich vehementer Widerstand aus den Reihen aller Umweltverbände, weil der neue Bauplatz sich in einer Grünzone befindet. Die Begründungen der verantwortlichen Vorstände von BIOG und BIOGROS, trotzdem dem umstrittenen Projekt treu zu bleiben, waren die unbezahlbar hohen Grundstückspreise in Luxemburg und die Aussichtlosigkeit eine Alternative zu finden. Wir operieren nämlich auch im Bio-Bereich nicht im luftleeren Raum, - vor allem die Konkurrenz aus Deutschland ist sehr stark. Ohne passende und bezahlbare Räumlichkeiten wäre es definitiv schlecht bestellt um die Zukunft der Bio-Landwirtschaft in Luxemburg. 4

Neue Halle für BIOGROS Jetzt gibt es doch noch eine Alternative, sogar eine bessere als die beiden vorgenannten, Pottaschbierg und die in der Nähe von Mersch? Volker Manz: Inzwischen, aber erst rezent in diesem Jahr 2010, hat sich eine total neue Situation ergeben, weil wir ganz in der Nähe vom OIKOPOLIS-Zentrum, gerade mal 500 Meter entfernt in derselben Aktivitätszone einen Teil einer Logistik -Halle mit einer Fläche von 4.200 m 2 auf zehn Jahre anmieten konnten. Dank der oben erwähnten Wirtschaftskrise gab es jetzt nämlich unerwartet andere Konstellationen, als vor 2 Jahren und wir können in diesem Fall von einem enormen Glückfall sprechen, dass wir gerade im richtigen Moment hier vor Ort fündig wurden. Alles was wir im neuen Ort vorfinden, ist von vorneherein für Logistik geplant, das passt optimal zu BIOGROS. So eine Gelegenheit konnte man nicht abschlagen. Wie ist die Zeitplanung für den Umzug und was macht BIOGROS nun in den freiwerdenden Räumlichkeiten im OIKOPOLIS I? Volker Manz: BIOGROS hat inzwischen den Vertrag in Hamm gekündigt und ist gerade dabei neue Regale aufzustellen, um bis Ende September das Trockensortiment von Hamm dorthin umzulagern. Desweitern ist eine größere Investition in Höhe von etwas mehr als einer Million Euro für Kühlhäuser, einen belastbaren Zwischenboden von 1100 m 2 und diverse Räume für Verpackung und Büros geplant. Wir gehen davon aus, dass wir bis Ende März des Jahres 2011, also in knapp sechs Monaten, mit den Frischeprodukten und der Verpackung von Obst und Gemüse dorthin umziehen können. Ohne dass wir uns definitiv festlegen wollen, sind weitere Verarbeitungsstufen von Bioprodukten, unter anderem Kartoffelschälen im größeren Stil für Großküchen, in den frei werdenden Räumlichkeiten von OIKOPOLIS I geplant. Ein Spezialist für solche Arbeiten ist bereits eingestellt. OIKOPOLIS-Insight: In einem nächsten OIKOPOLIS-Insight werden wir den neu aufgestellten Betrieb BIOGROS eingehender vorstellen. 5

Aktuelles Stefan Dahm Neuer Chef-Koch im Restaurant Seit Anfang Juni dieses Jahres hat Stefan Dahm als neuer Chefkoch das Ruder in unserem NATURATA Restaurant übernommen. Durch den Misserfolg im Snack und auch der Tatsache, dass im Restaurantbereich die allgemeine Wirtschaftskrise auch bei uns für weniger gute Resultate im letzten Jahr gesorgt hatte, wurde die Veränderung mehr als notwendig. Stefan Dahm wird nun zunehmend mit neuen kreativen Menus in Erscheinung treten. Er möchte mit frischen Impulsen das Beste aus der Luxemburgischen, französischen und deutschen Küche auf den Teller bringen, und natürlich alles in Bio-Qualität! Herr Dahm bringt große Erfahrung mit. Vor seinem Engagement bei uns war er mehrere Jahre als Sous- Chef in einem Sterne-Hotel beschäftigt. Sein beruflicher Werdegang erlaubte es ihm zudem, Erfahrung in Cateringdienstleistungen und dem Betreuen von Großveranstaltungen zu sammeln. Wir hoffen, dass es ihm gelingt, mit neuem Elan und durch kontinuierliche gute Qualität der Gerichte das Blatt zu drehen. Erste positive Zeichen sind jetzt nach einigen Wochen schon durchaus wahrnehmbar. Neues Kassenund Waagensystem bei NATURATA Seit Mitte Juli ist die erste NATURATA Filiale in Munsbach mit einem neuen Kassen- und Waagensystem als Pilotprojekt ausgestattet worden. Nach erfolgreicher Testphase wurden dann die anderen Filialen in Erpeldange, Merl, Dudelange, Foetz und Rollingergrund umgestellt, bzw. sind gerade noch in der Umstellung. Das neue System ermöglicht eine schnellere Abwicklung an der Kasse, ein bessere Koordinierung und Einspielung der Preise, die zentral verwaltet werden, sowie erleichtert die Erstellung von Statistiken. Alles Dinge, über die ein moderner Betrieb im Einzelhandel, ob nun ökologisch oder nicht, heute verfügen muss. Desweiteren bietet das damit verbundene Waagesystem vielfältige Entlastungen für das Marktpersonal, das damit besser strukturiert arbeiten kann. In diesem Kontext wurden für den Obst- und Gemüsebereich einfach zu bedienende Selbstbedienungswaagen mit Touchscreen gewählt, die kombiniert mit Waagen an der Kasse einen schnelleren Durchgang der Kunden ohne zu große Warteschlangen ermöglichen sollen. Dies wird natürlich eine gewisse Zeit der Eingewöhnung des Personals sowie der Kunden bedürfen. Die Einführung dieses Systems setzte die Nutzung von transparenten Tüten für Obst und Gemüse voraus, dies damit an der Kasse eine Kontrolle der Produkte leicht möglich bleibt. Die transparenten Tüten sind kompostierbar und ohne GMO hergestellt und damit genauso ökologisch vertretbar wie Papiertüten. 6

Aktuelles Der slowenische Agrarminister Zidan und sein luxemburgischer Kollege Schneider auf Besuch im OIKOPOLIS POLIS - Gruppe erklärte. Die Besucher waren insbesondere beeindruckt über die Tatsache, dass die Bio-Bauern- Genossenschaft BIOG zusammen mit den Aktionären aus dem Kreis der Konsumenten Haupteigentümer der OIKOPOLIS-Gruppe sind. Für den slowenischen Agrarminister stellte sich die Frage, wieso trotz diesen bewährten und leistungsfähigen Einrichtungen nicht mehr Landwirte auf die Bio-Landwirtschaft umstellen würden. Der dann folgende anschauliche Rundgang durch die Räumlichkeiten der verschiedenen OIKOPOLIS- Betriebe hinterließ bei den Besuchern einen guten Eindruck. Zum Abschied meinte der slowenische Agrarminister Židan, es bliebe noch manche Arbeit für ihn in seinem Heimatland Slowenien zu leisten. Am 28. September besuchten der slowenische Agrarminister Dejan Židan zusammen mit seinem luxemburgischen Kollegen Romain Schneider und einigen Beamten aus den Landwirt-schafts-Ministerien der zwei EU-Länder die OIKOPOLIS- Betriebe in Munsbach. Änder Schanck führte sie zunächst in die Mall des NATURATA Marktes, wo er anhand von Schaubildern (Vom Bauern auf den Teller) und Organigrammen die Kooperation der luxemburgischen Bio-organisationen (Demeter, BioLABEL und IBLA), sowie dann auch die Zusammenhänge der Bio-Vermarktungsstrukturen der OIKO- Herr Schanck ( links ) erläutert den Besuchern die Struktur der OIKOPOLIS-Gruppe Tiefkühltruhen Kühlregale Neue Glastüren an den Kühlschränken - eine nachhaltige Investition Es ist bekannt, dass biologisch angebaute Lebensmittel in Bezug auf die Energiebilanz in der Regel besser dastehen als konventionelle Produkte. Dies geschieht vor allem durch den Verzicht auf mineralische Stickstoffdünger, der bei der Produktion sehr energieaufwendig ist. Hinzu kommt, dass durch die Art der Bodenbearbeitung und die vielseitige Fruchtfolge Kohlenstoff im Humus des Bodens eingespeichert wird. Zusätzlich zu dieser Sachlage engagieren sich die Betriebe der OIKOPOLIS-Gruppe, um weitere Einsparungen von Energie und damit auch weniger Ausstoß von CO 2 - Gasen zu erreichen. So hat NATURATA im Laufe dieses Jahres Glastüren an fast allen Kühlregalen in den Geschäften eingebaut. Fachleute sprechen von einer 30-50% Einsparung an Energie, wenn nur verhindert wird, dass die abgekühlte Luft nach vorne in den Verkaufsraum entweicht. Dasselbe gilt für das Anbringen von durchsichtigen Abdeckungen auf die Tiefkühltruhen. Die Kunden haben die Veränderung, die den Einkauf leicht erschwert, sehr gerne akzeptiert wohlwissend, dass eine gute Kühlkette, die auch noch energiesparend ist, ganz im Sinne ihres Einkaufs in den NATURATA - Läden liegt. 7

Zur OIKOPOLIS-Gruppe Organigramm der OIKOPOLIS-GRUPPE Stand September 2010 BIOG- Genossenschaft BIOGROS SA 1.500 Aktien 15.312 A-Aktien 676 B-Aktien 100% Zur OIKOPOLIS- Gruppe Aktienverkauf von High-Tide Auch in diesem OIKOPOLIS- Insight können wir Neues zu unserer Unternehmensgruppe vermelden. Der im Oktober 2007 bei uns mit knapp einer Million Euro an Kapital eingestiegene Triodos Innovation Fond, der dann ein Jahr später seinen Namen in High-Tide abänderte, hat uns ein weiteres Jahr später überraschend mitgeteilt, dass er seine Aktien verkaufen möchte. Nachdem es nicht möglich war, kurzfristig einen neuen institutionellen Investor als Ersatz zu finden und aber gleichzeitig andere Aktionäre, insbesondere auch die BIOG-Genossenschaft und OIKOPOLIS sàrl signalisiert hatten, weitere Aktien zu kaufen, haben wir Anfang dieses Jahres im Verwaltungsrat von OIKOPOLIS- Participations SA beschlossen, die OIKOPOLIS sàrl 17.888 A-Aktien 24.379 A-Aktien 9.576 B-Aktien OIKOPOLIS-Participations SA Insgesamt 67.632 Aktien 57.379 A + 10.252 B-Aktien 100% NATURATA SA 1.650 Aktien 100% Privat - Aktionäre nun frei gewordenen Aktien allen bisherigen Aktionären anzubieten. Vorgesehen war, dass die Gesellschaft Oikopolis sàrl in einem ersten Schritt die gesamten Anteile von High-Tide mittels eines Bankdarlehens übernimmt und sie dann danach an die Interessenten weiterverkauft. Wir konnten uns in den folgenden Monaten mit High Tide über einen Preis der Aktienpakete einigen. Anfang Juni wurde dann über die OIKOPOLIS sàrl die Rücküberweisung des Kapitals vorgenommen und der zwei Jahre zuvor abgeschlossene Key-Shareholder-Vertrag zwischen der Genossenschaft BIOG, OIKOPOLIS sàrl. und High Tide aufgelöst. In der Folge hat dann OIKOPOLIS sàrl den größten Teil der Aktien an Privatinteressenten abgetreten. Obschon bei Verfassung dieses Artikels die Abwicklung aller Abtretungen aufgrund der Ferienzeit noch nicht vollständig abgeschlossen ist, können wir jetzt schon festhalten, dass von den 20.000 Aktien etwas mehr als 16.600 von den bisherigen Aktionäre, Darlehensgeber und Mitarbeiter übernommen wurden. Es Naturata Snack in der Groussgaas geschlossen OEKimmO SA 4.200 Aktien 8 ist vorgesehen, dass die restlichen 3.400 Aktien von der BIOG-Genossenschaft erworben werden. Diese überraschende Bereitschaft der Privataktionäre weiteres Kapital in die OIKOPOLIS-Gruppe einzubringen, zeigt, dass doch das Vertrauen in unser Handeln weiter zugenommen hat. Mit dem Ziel, die gewachsenen Strukturen der OIKOPOLIS-Gruppe zu vereinfachen, haben wir dann im Rahmen dieser Umstrukturierung auch noch erreicht, dass die verbliebenen Kleinaktionäre von NATURATA SA und BIOGROS SA ausgezahlt wurden. Das Ergebnis dieser Veränderung ist nun, dass diese beiden Betriebe, genauso wie OEKimmO SA, ab diesem Sommer 100%ige Tochtergesellschaften der OIKOPOLIS-Participations SA sind. Im nebenstehenden Organigramm haben wir die neue Situation dargestellt, wobei anzumerken ist, dass die Aufteilung der Aktionäre von OIKOPOLIS-Participations SA noch nicht definitiv feststehen. Mit dem Ausscheiden von High-Tide aus dem Kreis der Aktionäre ist auch der von dem Fonds entsandte Vertreter im Verwaltungsrat Herr Frans de Clerck offiziell bei Gelegenheit der Generalversammlung Ende Mai ausgeschieden. Als früherer Mitbegründer und Leiter von Triodos Belgien sowie Berater der Triodos Bankgruppe mit Sitz in Holland und als Mitinitiator von Global Alliance for Banking on Values, einer Allianz von den 11 größten ethischen Banken weltweit, hatten wir natürlich eine hochkompetenten Streiter für unsere Sache mit am Tisch, den wir sicher vermissen werden. Seine Stelle im Verwaltungsrat wird Dr. Martin Kox, ein langjähriger Aktionär und Unterstützer unsere Initiativen einnehmen. Es gibt innerhalb einer Unternehmens-Gruppe wie OIKOPOLIS nicht nur Erfolge. So mussten wir den im Februar 2009 eröffneten NATURATA -Snack in der Groussgaass in der Stadt Lëtzebuerg schließen, nachdem wir es trotz allen Anstrengungen nicht geschafft hatten, dieses Geschäft auch nur halbwegs in schwarze Zahlen zu bringen. Mit etwas Verzögerung konnten wir den, doch auf längere Zeit, eingegangene Mietvertrag an einen Nachfolger abgeben, so dass sich die Höhe der Verluste in Grenzen hielt. Impressum: Herausgeber/Redaktion/Copyright : OIKOPOLIS Participations S.A. 13, Parc d Activité Syrdall, L-5365 Münsbach. Tel: 26 15 19 10. www.oikopolis.lu. Layout: Oiko-Consulting, Tel: 26 15 35 70. 01101500