Grundkurs Stromnetze Anne Palenberg ---- 14.06.2011 Neue Netze für Erneuerbare Energien



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Transkript:

Grundkurs Stromnetze Anne Palenberg ---- 14.06.2011 Neue Netze für Erneuerbare Energien

Inhalt Was hat Klimaschutz mit dem Stromnetz zu tun? Technische Grundlagen Flankierende Maßnahmen zum Netzausbau

Das Stromnetz als Flaschenhals der Energiewende? Herausforderungen: Übertragungsnetz Verteilungsnetze (C) S. Hainz, pixelio

Stromnetz Höchstspannung meist 220 / 380 kv Hochspannung meist 110 kv Mittelspannung 1-60 kv Niederspannung < 1 kv Grafik: Arosa Energie: http://www.arosaenergie.ch/strommarktoeffnung/netzebenen/jnq9odimbd1kzxu.html

Frage: Wie lang sind die Netze?

Stromkreislängen

Übertragungsnetzbetreiber Quelle: Wiki Creative Commons, Urheber: Ice gixxe

Was hat Klimaschutz mit dem Stromnetz zu tun? Heutiges Stromnetz Großkraftwerke an Verbrauchsschwerpunkten Zentrale Einspeisung Transport von Erzeugung zum Verbraucher Stromnetz der Zukunft Dezentrale Einspeisung Zentrale Kraftwerke im Meer Europäisches Stromnetz Transport in beide Richtungen Intelligentes Stromnetz Verbindung zu Speichern

Übertragungsnetz: Neue Energiestandorte DUH

EE brauchen flexible Ergänzung Quelle: SRU 2010

Quelle: ABB Stromerzeugung:

Versorgungssicherheit Übertragungsnetz Kraftwerk Quelle:www.technolen.eu

Technische Grundlagen Übertragungstechniken: Drehstrom = drei miteinander verkettete Wechselströme (AC) Gleichstrom (DC) / HGÜ Verlege - Techniken Freileitung Erdkabel Seekabel Thomas Alva Edison Quelle: wikimedia commons George Westinghouse Quelle: Library of Congress Prints and Photographs Division

Drehstrom AC HDÜ Anwendungen Vermaschte Netze Freileitung außer unter Städten Vorteile Einfach und günstig transformierbar Nachteile Übertragungsverluste Auf See: ab 60 km bei Seekabeln nicht verwendbar An Land: ab 500km unwirtschaftlich

Gleichstrom DC HGÜ Anwendungen Fern-Übertragung ab 200-500km Seekabel: ab 30km Vorteile Verlustarm auf langen Strecken Nachteile Nicht transformierbar Umrichterstationen technisch aufwendig & teuer Kaum mehrpunktfähig

Freileitungen oder Erdkabel? bis 60 kv Technik: Erdkabel schon lange Stand der Technik, Verlegung in Deutschland meist als Erdkabel Kosten: Freileitung / Erdkabel vergleichbar Foto: ABB Copyright: BMU / Edelhoff

Freileitungen oder Erdkabel? 110 kv Technik: meist Freileitung, in Städten als Erdkabel, Kabel Stand der Technik Foto Schrader Kosten: Mehrkosten Erdkabel ~ Faktor 2 (abhängig von Untergrund etc.) sehr eingeschränkte Anerkennung der Mehrkosten durch die Regulierungsbehörde (Verbesserung durch NABEG Entwurf geplant) Beispiel für Bürgerprotest, Prignitz

Freileitungen oder Erdkabel? 220/380 kv Technik: Standard Freileitung, in Deutschland Wechselstrom (AC), Ausnahme: Seekabel (meist DC); international bislang nur Erfahrung mit AC- Übertragung bis zu ca. 25 km (London, Kopenhagen), technische Probleme Foto Schrader Errichtung einer neuen 380-kV-Leitung im Amprion-Netzgebiet Kosten: Mehrkosten Erdkabel Faktor 2,5 (DC) bis 4,5 (AC) (ETG des VDE 2011) Foto Hänlein 380-kV Kabel Berlin-Friedrichshain/Marzahn

Netzintegration Windstrom nach Dena I Offshore Wind Anbindung geplant bis 2015 (DENA I) 850 km Drehstrom Enlag-Teilkabelpiloten Keine Kabelpiloten bis 2020 (DENA I) 1050 km Dreh- oder Gleichstrom Zusätzlich wichtig: Verteilnetz: dezentrale Einspeisung Seekabelverbindungen Grafik: Eigene Bearbeitung nach UCTE-Daten und Dena-Netzstudie 2005

Flankierende Maßnahmen zum Netzausbau Technische Optimierung Intelligente Netze (Smart Grid) Speicher

Intelligente Netze (Smart Grid) Quelle: Agentur für Erneuerbare Energien

Speicher Kurzzeitspeicher Für Stunden / Tage z.b. Pumpspeicher Heute: ca. 0,04 TWh el Langzeitspeicher Für Wochen/ Monate Kavernenspeicher Druckluft Wasserstoff Oder z.b. emethan Speicherkap. in D > 200 TWh th im existierenden Erdgas Netz

Wir sind auf dem Weg. Laminski Raphael Rohe (www.rohe-design.de)/ pixelio.de

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Für Fragen: Palenberg@duh.de