Wollen Sie ein Bild aussehen lassen, als wenn der Meister persönlich den Pinsel geschwungen hat? Photo Paint bietet eine Reihe von Effekt Filter, die direkt auf das Photo angewendet werden. Leider werden dabei in den meisten Fällen eine Menge der Details nicht mehr dargestellt. Unter Einsatz von Ebenen (Photo Paint bezeichnet diese als Objekte) und einer speziellen Technik wird dieses Manko beseitigt. Damit gelingen gemalte Bilder per Mausklick. Photo Paint 9 öffnen und Bild laden 1 Im Windows Verzeichnis >Programme finden Sie >Corel Draw9, im Unterverzeichnis öffnen Sie dann >Photo Paint9. Sollten Sie Photo Paint zum ersten Mal öffnen, müsste das Andock-Fenster Objekte sichtbar sein. Ist dies nicht der Fall, klicken Sie in der >Eigenschaftsleiste auf den Button >Objekte, alternativ geht das auch mit (Strg+F7). Das Andock-Fenster Objekte ist eines der wichtigsten Steuerelemente in Photo Paint und sollte bei jeder Arbeit aktiv sein. Vielleicht werden Sie fragen, warum erst das Andock-Fenster Objekte öffnen und danach die eigentliche Datei? Beim nachträglichen Öffnen würde das >Andock-Fenster Objekte über dem Bild oder der Datei liegen und die Sicht beeinträchtigen. Für die folgenden Schritte ist das Andock-Fenster Objekte unverzichtbar, es wird als Steuerzentrale für die wichtigsten Funktionen genutzt. Aktivieren Sie das Hilfsmittel Objekt-Auswahl und laden Sie über >Datei>Öffnen von der CD im Verzeichnis >Kapitel 11>Zubehör das Bild (man bezeichnet es auch als Datei) >714023-300dpi.Mit der Taste zentrieren Sie das Bild auf der Arbeitsfläche. Um vor eventuellen Überraschungen sicher zu sein, sollten Sie Ihr Dokument von Anfang an über >Datei speichern im Photo Paint eigenen CPT Dateiformat speichern. Je nach Konfiguration Ihres Rechners ist es leider nicht ganz auszuschließen, dass Corel Photo Paint ohne ersichtlichen Grund mit einer Fehlermeldung aufwartet und jeden weiteren Dienst verweigert. Nur durch einen Neustart von Corel Photo Paint ist ein Weiterarbeiten möglich. Ohne eine Speicherung sind die Daten verloren und Sie dürfen dann wieder ganz von vorn anfangen. Laut einem aktuellen Werbespruch wäre das wirklich schade, schade, schade..
Neues Objekt aus Hintergrund erstellen (neue Ebene) 2 Sie brauchen ein neues Objekt aus dem Hintergrund, mit anderen Worten, ein Duplikat vom Ausgangbild soll in einer neuen Ebene über dem Hintergrund liegen. Hierzu klicken Sie im Andock-Fenster Objekte auf das Wort Hintergrund und geben über die rechte Maustaste den Befehl >Alles auswählen, damit ist das gesamte Bild maskiert. Ebenfalls im Andock-Fenster Objekte erzeugen Sie mit einem Klick auf den Button >Objekt aus Maske erstellen das neue Objekt. Über einen Doppelklick auf den Namen >Objekt2 öffnen Sie das Dialogfenster >Objekteigenschaften, hier geben Sie dem Objekt den Namen >Malfläche. Unter diesem Namen ist es nun auch im Andock-Fenster Objekte aufgeführt, der Name ist blau unterlegt, so erkennen Sie das neue Objekt ist markiert.
Unschärfefilter Gaußsche Unschärfe und Modus Zusammenführen anwenden 3 Im Andock-Fenster Objekte muss das Objekt Malfläche weiterhin markiert sein, für einen späteren Schritt kopieren Sie über >Bearbeiten>Kopieren dieses Objekt in die Zwischenablage. Rufen Sie danach auf >Effekte>Unschärfe>Gaußsche Unschärfe, im Dialogfenster schieben Sie den Regler für Radius auf einen Wert von 25 Pixel und weisen zu mit >OK. Zu Recht werden Sie sich fragen, Was soll das?, das ganze Bild ist nur noch total unscharf zu sehen. Vielleicht sind Sie auch der Meinung, bestenfalls eignet sich das Bild nur noch als Beispiel um eine sehr eingeschränkte Sehschärfe ohne Einsatz einer Brille zu dokumentieren. Eine kleine weitere Aktion und Sie werden staunen. Im Andock-Fenster Objekte wählen Sie aus dem Modus Objekte zusammenführen die Einstellung >Dividieren und schieben den daneben liegenden Regler für die Deckkraft auf 80%. Ihr Bild wirkt jetzt schon wie eine Malarbeit mit allen Bilddetails. Bei einer kritischen Betrachtung sind die fehlenden Maloder Pinselstriche auffallend. Für Abhilfe sorgt hier einer der nächsten Arbeitsschritte. Hinweis: Hierbei gilt zu beachten, bei einem Bild mit nur 72 dpi sind die Werte für den Filter Gaußsche Unschärfe geringer. Je nach Motiv wird für den Modus Objekt zusammenführen, möglicherweise erst eine geringere Prozentzahl das optimale Resultat bringen. Für diese Technik gibt es keine allgemein gültigen Einstellungen, nur durch Experimentieren gelangen Sie an das Ziel.
Bild optimieren mit Effektfilter Ränder suchen und Modus Zusammenführen 4 Photo Paint hält auch noch einen Filter bereit, mit dem die Konturen der Zeichnung besser dargestellt werden. Doch zuerst wird das Bild (Objekt), das Sie vorhin in die Zwischenablage kopiert haben, wieder eingefügt, hierzu führen Sie aus >Bearbeiten>Einfügen>Als neues Objekt. Im Andock-Fenster Objekte ist das neue Objekt oben angeordnet und der Name ist blau unterlegt. Mit einem Doppelklick auf den Namen öffnen Sie das Fenster Objekteigenschaften, hier vergeben Sie den Namen Kontur. Das weiterhin markierte Objekt verändern Sie über >Effekte>Kontur>Ränder suchen, im Dialogfenster aktivieren Sie Randtyp weich und schieben den Regler auf 55. Um das Resultat dieser Aktion richtig zu beurteilen, wird im Andock-Fenster Objekte im Modus Objekte zusammenführen die Einstellung >Subtrahieren gewählt und der Wert für die Deckkraft auf 50 gesetzt. Damit wirkt das Bild wie eine Bleistiftzeichnung, die anschließend mit Wasserfarben coloriert wurde. Auf jeden Fall eine reizvolle Abwechslung für Ihre Bilder.
5 Wie bereits in Schritt 3 erwähnt, vermisst man beim genauen Betrachten, und je nach persönlichem Geschmack, eine sichtbare Pinselstruktur. Auch das ist machbar, hierzu verwenden Sie einen Filter der schon in Photo Paint seit Version 6 oder 5 zum Standard gehört. Das Besondere ist, Sie wenden den Filter nicht direkt auf das Bild an, sondern auf die Ebene (Objekt) Malfarbe, die mit dem Gaußschen Weichzeichner bearbeitet wurde. Da diese Ebene (Objekt) zusätzlich im Modus Objekt zusammenführen mit einer Deckkraft von 80% eingestellt ist, erhalten Sie nur mit dieser Kombination den gewünschten Effekt. Pinselstrukturen hinzufügen Markieren Sie im Andock-Fenster Objekte das Objekt Malfläche, mit einem Klick auf den Namen. Rufen sie dann auf >Effekte >Angepaßt>Alchemie, im Dialogfenster klicken Sie zuerst auf den Button >Zurücksetzen und wählen dann unter Stil: die Voreinstellung >Pastell weich, abschließend klicken Sie auf OK. Nun dürfen Sie das Resultat begutachten, ein Meisterwerk mit Pinsel und Farbe ist Ihnen da gelungen. Es ist eine perfekte Visualisierung von handgemachter Colorierung. Einige der Anwender hätten sich vielleicht an dieser Stelle eine ausführliche Beschreibung vom Effektfilter Alchemie gewünscht. Drei weitere Kapitel hätten dafür nicht ausgereicht, also werde ich noch nicht einmal den Versuch starten. Ich empfehle Ihnen durch Experimentieren mit unterschiedlichen Voreinstellungen und veränderten Werten, die Wirkungsweise selbst zu erkunden. Wenn Sie wie in Schritt 1 empfohlen das Bild im Dateiformat CPT gespeichert haben, bleiben die Ebenen (Objekte) und der Original Hintergrund erhalten. Sie haben so die Möglichkeit zu einem späteren Zeitpunkt, Teile der Ebenen weiter zu bearbeiten. Soll das Bild als TIFF oder JPEG Datei eingesetzt werden, geschieht dies über >Datei>Exportieren, Photo Paint erstellt dabei eine Kopie, gleichzeitig werden aber alle Objekte mit dem Hintergrund kombiniert. Haben Sie genug Speicherplatz auf Ihrer Festplatte, dann ist das doppelte Speichern die richtige Wahl.
6 Das hier verwendete Beispielphoto finden Sie ebenfalls auf der CD >Kapitel 11>Zubehör>887016-300dpi. Es werden exakt die gleichen Aktionen mit identischen Werten ausgeführt. Mit einer Ausnahme, im Dialogfenster Alchemie-Effekte wählen Sie noch einmal die Voreinstellung >Pastell weich, aber dann klicken Sie wie in der Abbildung zu sehen auf das rechte, obere Pinselmuster und auf der Karte >Größe schieben Sie den Regler auf 25, abschließend mit >OK bestätigen. Variation mit geänderter Pinseleinstellung Jetzt wird auch das kleine Manko der vorgestellten Technik sichtbar, je nach Ausgangsphoto treten Farbänderungen auf, die in Kauf genommen werden müssen. Der ein oder andere Anwender empfindet es aber nicht als Manko, sondern erfreut sich an der neuen Farbgebung. Ganz gleich zu welcher Gruppe Sie auch gehören mögen, ich wünsche Ihnen viel Erfolg mit den gemalten Bildern. copyright 2000 by kay michael kuhnlein