SACH INFORMATION Der Skisport ist hierzulande Volkssport, mehr noch:teil der österreichischen Identität und zugleich ein maßgeblicher Wirtschaftsfaktor. Der alpine Wintersport trägt den Hauptanteil der derzeit rund 60 Millionen Winter- Nächtigungen in Österreich. Mit etwa 50 Millionen Skifahrertagen erwirtschaften die Seilbahnen einen Gesamtumsatz von 4,8 Milliarden Euro. MASSIVE EINGRIFFE IN DIE NATUR Die Kehrseite der Medaille: Der hohe Landschaftsverbrauch (für Pisten, Lifte, Straßen und Parkplätze), die langen An- und Abreisewege drei Viertel der Skitouristen kommen mit dem Auto und sind im Schnitt 200 Kilometer unterwegs sowie der hohe Stromverbrauch des Schneekanonen- und Liftbetriebs machen das Skifahren (und ebenso das trendige Snowboarden) zu einer der am meisten die Umwelt belastenden Sportarten. Aber es gibt umweltverträglichere und zudem im Sinne der körperlichen Gesamtbeanspruchung gesündere Alternativen: Allen voran den Tourenskilauf eine Kombination aus Bergsteigen und Skifahren von hohem Erlebniswert; ebenso den Skilanglauf oder das Schneeschuhwandern. Allseits beliebte Wintersportarten sind das Eislaufen des Menschen schnellste Fortbewegungsart ohne mechanische Hilfsmittel sowie das Rodeln. Schnee(schuh)wandern ist eine reizvolle und gesunde Alternative zum umweltbelastenden Skifahren und Snowboarden. SCHNEE PASSÉ DURCH DEN WANDEL Erfolg oder Misserfolg des Wintertourismus sind von einem Faktor direkt abhängig dem Vorhandensein von Schnee. Und diesbezüglich hat es der schneearme Winter 2006/07 der in ganz Österreich bisher wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen erneut deutlich vor Augen geführt: Der vom Menschen verursachte Klimawandel stellt eine massive Bedrohung für den Alpenraum und die Zukunft des heimischen Wintertourismus dar. Laut OECD müssen rund 70 Prozent der Skiregionen in Österreich um ihre Schneesicherheit und damit ihre Existenzgrundlage fürchten. Die Prognosen der Klimaforscher besagen, dass sich die Zahl der schneearmen Winter künftig häufen und die Schneegrenze um rund 300 Meter nach oben verschieben wird. Das bedeutet, dass Skigebiete unter 1.500 Meter Seehöhe also die meisten in Niederösterreich aufgrund der klimatischen Erwärmung kaum Überlebenschance haben.von derzeit insgesamt 266 Seilbahnunternehmen in Österreich befinden sich nur rund die Hälfte oberhalb von 1.500 m und lediglich 20 Prozent oberhalb von 1.800 m. Skifahren ist in Österreich Volkssport aber die Klimaerwärmung bedroht viele tiefer gelegene Skigebiete. Rodeln ist nicht nur bei Kindern eine beliebte Wintersportart. ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH 7.8
SACH INFORMATION DREI VIERTEL DER SKIGEBIETE GEFÄHRDET Derzeit gelten in Österreich rund 200 Skigebiete als schneesicher, was bedeutet, dass sie an 100 Tagen in Folge eine ausreichende Schneedecke aufweisen können. Bei einem Temperaturanstieg um ein Grad Celsius wären nur noch 75 % schneesicher, bei +2 C Erwärmung bloß 55 % und bei +4 C ZUSAMMENFASSUNG: Im Alpenraum ist die Erwärmung bisher dreimal so stark ausgefallen wie im globalen Durchschnitt plus 1,8 Celsius in den vergangenen 150 Jahren. Laut Prognosen der Klimaforscher wird es bis Ende des 21. Jahrhunderts um vier bis sechs Grad wärmer werden Skigebiete unter 1.500 Meter Seehöhe haben kaum Überlebenschancen. Auf den Pisten Niederösterreichs wird Skifahren schon ab Mitte des Jahrhunderts nicht mehr rentabel sein. Alternative Konzepte sind also gefragt. Auch Schlittenfahren ist ein Sport von hohem Erlebniswert für die ganze Familie. gar nur noch jedes vierte Skigebiet. Zum Vergleich: Allein in den vergangenen 30 Jahren stieg die Temperatur im Alpenraum um 0,5 C.Viele Seilbahnunternehmer reagier(t)en darauf mit massiven Investitionen in Beschneiungsanlagen sowie den Ausbau höher gelegener Regionen. All das wird freilich auf längere Sicht nichts helfen, wenn sich die Prognosen zum Klimawandel bewahrheiten sollten: Laut Berechnungen des neuesten globalen Klimamodells (ECHAM5) steht den Alpen bis zum Ende des 21. Jahrhunderts ein mittlerer Temperaturanstieg zwischen vier und sechs Grad bevor. 7.8 ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH
DIDAKTISCHE UMSETZUNG Wintersportgebiete bis in Höhen von 1.800 Metern werden wegen der Klimaerwärmung in Zukunft kaum mehr ohne energie- und wasseraufwändige Beschneiungsanlagen auskommen. Die beträchtlichen Eingriffe in die Natur werden dann im Sommer sichtbar. Luft und Wasserhaushalt werden beim saisonalen Massenansturm stark beansprucht. Es gibt aber auch umweltschonende Winteraktivitäten und Angebote der Bahn zur autofreien Anreise in den Wintersportort. LERNZIELE: Erfahren, dass der Massentourismus beim Schifahren schädliche Auswirkungen auf die Umwelt hat. Im Gegenzug dazu lernen sie sanft-touristische Schiregionen kennen. Kennenlernen von Alternativen für die Gestaltung eines Winterurlaubs. Schnee bietet viele Möglichkeiten zum Spielen. FERIENSPASS IM SCHNEE ORT: Klassenzimmer. ZEITAUFWAND: eine Unterrichtseinheit. MATERIALIEN: Fotoecken, Plakatpapier, Plakatstifte, Malstifte, Zeichenpapier, Arbeitsblatt 1. KOSTEN: gering. UMSETZUNG: Jedes Kind nimmt einige Fotos von Winteraktivitäten der eigenen Familie mit. Die Bilder werden mit Erlebnissen oder Erklärungen beschrieben, nach Aktivitäten gruppiert und mit Fotoecken auf ein großes Plakat geklebt. Die Sammlung wird mit Unterstützung der Lehrperson um alle Alternativen zum Schifahren vervollständigt. Für die einzelnen Sportarten wird besprochen, was alles an Ausrüstungen und technischen Anlagen für die Ausübung notwendig ist. Die verschiedenen Spielmöglichkeiten (Schneeballschlacht, Schneemann/Iglu bauen, Pferdeschlitten fahren) und Sportarten im Schnee (siehe Arbeitsblatt 1) und auf Eis (Eislaufen, Eistanzen, Eishockey, Eisstock schießen) können die SchülerInnen in einer bunten Winterferien-Zeichnung darstellen. Kinder lieben es, im Schnee herumzutoben. Das Plakat mit den verschiedenen Wintersportarten kann man auch mit ausgeschnittenen Bildern aus Wintersportartikelkatalogen oder Prospekten von Wintersportorten ausgiebig illustrieren. ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH 7.8
DIDAKTISCHE UMSETZUNG Schifahren ist hierzulande ein Volkssport. Einige SchülerInnen könnten sich auch einen kurzen Werbespot für einen klimafreundlichen Winterurlaub überlegen, den sie den anderen Kindern in einem selbstgebastelten Fernseher aus Karton präsentieren. FREUNDLICHER WINTERURLAUB ORT: Klassenzimmer. ZEITAUFWAND: eine Unterrichtseinheit. MATERIALIEN: Plakatpapier, Stifte, Arbeitsblatt 2. KOSTEN: keine. UMSETZUNG: Der Wintertourismus in einem stark frequentierten und in einem sanft-touristischen Wintersportort wird gegenübergestellt. Dazu werden die unterschiedlichen Situationen auf den Straßen, Parkplätzen, Liften, Pisten, in den Restaurants, Schihütten, Unterkünften, Geschäften, Aprés-Schi-Lokalen und Freizeiteinrichtungen (Schwimmbad) beschrieben. Weiters wird gesammelt, welche Rohstoffe (Treibstoff, Wasser, Strom, Heizmaterial) eine intensive Wintersportnutzung in den Bereichen Personenbeförderung, Beschneiung, Pistenpräparierung, Beleuchtung, Unterhaltung,Verpflegung und Beherbergung der Gäste nötig macht. Die Ergebnisse werden auf einem Plakat aufgezeichnet und beschrieben. Für die Planung eines klimafreundlichen Winterurlaubs überlegen die SchülerInnen Anreisevarianten (Bahn, Bus, Autoreisezug, Auto) und in der Folge alle Wege, die sich im Tagesablauf im Winterferienort ergeben. Quell- und Zielpunkte sind dabei das Quartier, Pisten bzw. Liftstationen, Restaurants und Supermarkt. Sie überlegen, mit welchen Verkehrsmitteln (Schibus, Schneeschuhe, Pferdeschlittenfahrt, Langlaufschi, Elektro- Taxi) man am besten Abgase auf all diesen Wegen sparen kann. Das Arbeitsblatt 2 gibt auch einen guten Überblick über einen umweltfreundlichen Schiurlaub. INFO SERVICE: Für eine autofreie Anreise zum Schiurlaub bietet die ÖBB das Wedelweiß -Ticket mit Bahnfahrt, Unterkunft und Schipass, oder das Snow & Fun -Schivergnügen für einen Tag mit Bahnfahrt, Transfer ins Schigebiet und Schitageskarte. 7.8 ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH
ARBEITSBLATT Heute findet ein Rennen von verschiedenen Wintersportlern statt. Kennst du alle diese Sportarten? 7 6 2 Schneebobfahren Snowboarden 1 Langlaufen Rodeln Winterwandern Schitourengehen 5 Schneeschuhwandern 4 3 Welche Sportarten üben die Rennteilnehmer aus? Ordne die Startnummern richtig zu! ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH 7.8
ARBEITSBLATT Lies den Text genau durch und beantworte dann die fünf Fragen! FREUNDLICHER WINTERSPASS IN WEISSENDORF! Reisen Sie ohne Stress und Stau an und ab mit der Bahn! Unser preiswertes Inklusiv- Angebot beinhaltet die Bahnfahrt, den Transport zwischen Bahnhof und Hotel, die Loipenkarte und die Weißendorf-Card für drei oder sechs Tage! Mit dieser Karte können sie in Weißendorf mit unserem Langlaufbus, dem Wintersporttaxi oder dem Pferdeschlitten unterwegs sein. Sie können aber auch zu Fuß oder mit Langlaufschi durch den Ort laufen. Die Langlaufloipen durch und rund um Weißendorf sind gut präpariert und führen durch eine malerische Landschaft. Nahe dem Ortszentrum liegen eine Natureisbahn, ein Eisstockplatz und drei Naturrodelhänge. Benutzen kann man all das nur, wenn es kalt genug und schneereich ist. Schneekanonen haben wir nämlich nicht, denn die brauchen viel Wasser und Energie. Damit Sie mit leichtem Gepäck anreisen, können Sie hier Langlaufausrüstungen, Schneebobs, Rodeln, Eislaufschuhe und Schneeschuhe ausleihen. Wir sind ein Wintersportort der sanften Art. Die verschneiten Wälder und Wiesen hier sind ungestörter Lebensraum für Wildtiere und Pflanzen. Unsere Landschaft blieb von Baggern verschont, die das Gelände für Pisten und Liftanlagen bearbeiten. Im Sommer blüht und gedeiht bei uns alles in bunten Farben. Die Pflanzen haben nach der Schneeschmelze mehr Zeit zum Wachsen als jene unter dem harten Kunstschnee. Die Umwelt ist uns viel wert, deshalb wollen wir sie nicht zu stark belasten! Unsere Gäste laden wir ein, bei uns ihren Winterurlaub zu genießen aber mit Rücksicht auf die Natur! 1. Welche An- und Abreiseart unterstützt Weißendorf? 2. Wie kann man in Weißendorf unterwegs sein? 3. Welche Winteraktivitäten bietet Weißendorf? 4. Was gibt es in Weißendorf nicht? 5. Welche Vorteile für die Natur gibt es im Sommer? 7.8 ÖKO LOG NIEDERÖSTERREICH