OrgelMatinee um Zwölf 2016



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Transkript:

OrgelMatinee um Zwölf 2016 Asamkirche Maria de Victoria VOM 17. APRIL BIS 2. OKTOBER 2016 JEDEN SONNTAG UM ZWÖLF EINE REIHE DES KULTURAMTES UND DER SPARKASSE INGOLSTADT GEFÖRDERT VOM

Asamkirche Maria de Victoria Orgel von Jann/Kuhn, 1986/2008 2

Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Liebe Musikfreunde, seit 1990 widmen wir diese sommerliche Konzertreihe der Königin der Instrumente. Die Orgelmatinee im wunderbaren Ambiente der Asamkirche Maria de Victoria hat sich rasch zu einem gerne besuchten Treffpunkt für Musikliebhaber aus Nah und Fern entwickelt. Kultur an historischer Stätte: im Geiste des weltumspannenden, universalen Anspruchs, der vom einzigartigen Deckengemälde des Cosmas Damian Asam ausgeht, bieten wir nicht nur den einheimischen Künstlern, sondern ebenfalls international renommierten Organisten ein Forum. Ganz herzlich danke ich Ihnen für den regen Besuch und für Ihre Spendenbereitschaft. Immerhin konnten in den zurückliegenden Jahren mit Ihrer Unterstützung einige wertvolle Instrumente erworben werden. Herzlich danke ich der Sparkasse Ingolstadt und dem Istituto Italiano di Cultura, die unsere Reihe fördernd begleiten. Ihnen, liebe Besucher, wünsche ich viel Freude beim Erleben eines Gesamtkunstwerkes. Gabriel Engert, Kulturreferent 3

Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Papst Benedikt XVI. über Kirchenmusik Obwohl ich damals noch ein ziemlich einfältiger Bub war, habe ich begriffen, dass wir mehr als ein Konzert erlebt hatten, dass es gebetete Musik, dass es Gottesdienst war. Papst Benedikt am 15. Januar 2009 über ein Konzert, das er zusammen mit seinem Bruder Georg während der Salzburger Festspiele 1941 in der dortigen Stiftskirche besuchte. Auf dem Programm stand die unvollendete Missa c-moll KV 427 von Wolfgang Amadeus Mozart. Grußwort des Kirchenrektors Allein Gott in der Höh sei Ehr und Dank für seine Gnade darum dass nun und nimmermehr uns rühren kann kein Schade. Ein Wohlgefallen Gott an uns hat nun ist groß Fried ohn Unterlaß all Fehd hat nun ein Ende. So lautet die erste Strophe des geistlichen Liedes von Nikolaus von Hof aus dem 16. Jahrhundert, das auch heute noch in aller Munde ist. Allein Gott in der Höh sei Ehr Soli Deo gloria - einzig Gott zur Ehre, diesem Motto S. D. G. befahlen große Komponisten wie Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel oder Joseph Haydn ihre Werke. Kirchenbauten wie Maria de Victoria erweisen Gott in ihrer Pracht alle Ehre. Als tönende Architektur, Harmonie ordnet die Musik den Menschen. Das Bild von der Musica mundana humana instrumentalis ist alt und hat doch nichts von seiner Bedeutung eingebüßt. Möge das Gotteslob für Augen und Ohren Sie berühren und Ihnen in den Konzerten der Orgelmatinee Freude schenken. 4 Bernhard Oswald Münsterpfarrer, Kirchenrektor von Maria de Victoria

Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Grußwort Cari amici della musica, Italien und Deutschland stehen seit Jahrhunderten in einem regen kulturellen Austausch. Dies gilt im Besonderen für die geistliche Musik, für die Orgelmusik und Vivaldi. So wurde der römische Kapellmeister Pierluigi da Palestrina gerade in Süddeutschland zum Vorbild wahrer Kirchenmusik. Girolamo Frescobaldi begründete eine Toccaten-Tradition, die über Johann Jakob Froberger und Matthias Weckmann bis zu Jan Pieterszoon Sweelinck, Dietrich Buxtehude und Johann Sebastian Bach weiterwirkte. Zahlreiche deutsche Musiker wie Georg Muffat, Simon Mayr beide waren an der Landesuniversität in Ingolstadt eingeschrieben oder Wolfgang Amadé Mozart studierten und wirkten in Italien, italienische Künstler wiederum besetzten im 17. und 18. Jahrhundert wichtige Positionen an deutschen Höfen. Als Generalkonsul Italiens und Leiter pro tempore des Istituto Italiano di Cultura in München freue ich mich über die originelle und einzigartige Idee der Orgelmatinee in Ingolstadt und über das breite Forum, das unseren namhaften italienischen Organisten und der italienischen Musik in dieser Reihe gewährt wird. Gerne habe ich die Schirmherrschaft über die Konzerte der italienischen Künstler übernommen. Der Orgelmatinee wünsche ich weiterhin ihren großartigen Erfolg. Cordiali saluti Renato Cianfarani Generalkonsul der Republik Italien in München 5

Sonntag, 17. April 2016, 12 Uhr Johann Sebastian Bach 1685 1750 Concerto C-Dur BWV 594 für Orgel nach dem Concerto D-Dur Grosso Mogul RV 208 für Violine, Streicher und Basso continuo von Antonio Vivaldi (1678 1741): Allegro Concerto A-Dur für Cembalo, Streicher und Basso continuo BWV 1055 Allegro Larghetto Allegro ma non tanto Concerto E-Dur für Violine, Streicher und Basso continuo BWV 1042 Allegro Adagio Allegro assai Yves Ytier Miranda, Barock-Violine Yuna Lee, Barock-Violine Waleska Sieczkowska, Barock-Violine Christina Sontheim, Barock-Viola Anderson Fiorelli, Barock-Violoncello Günter Holzhausen, Violone Georg Staudacher, Orgel und Cembalo 6

Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Bachs Übertragungen von Streicherkonzerten für ein Tasteninstrument sind ein prominentes Beispiel für die Rezeption Vivaldis durch seine Zeitgenossen. Mit seinen geschickten Bearbeitungen gelang es Bach mitunter sogar, das Original im Detail noch zu verbessern. Die Herausforderung an den Interpreten besteht umgekehrt darin, in seiner Spielart möglichst dem feurigen Verve eines Geigenvirtuosen der Barockzeit nachzueifern. (G.S.) Die Cembalokonzerte entstanden in Leipzig etwa zwischen 1729 und 1740, als Bach das von Telemann gegründete Collegium Musicum leitete und Konzerte im Zimmermannischen Caffee- Hauß veranstaltete. Nach einem ersten Experiment 1720/21 im fünften Brandenburgischen Konzert setzte Bach hier erstmals in größerem Umfang das Cembalo als Soloinstrument ein. Während Bach in erster Linie als Virtuose an Orgel und Cembalo hohes Ansehen genoss, trat er zumindest in jungen Jahren auch als versierter Geiger in Erscheinung. So ist es naheliegend, dass er auch den Solopart in seinen Violinkonzerten selbst ausführte. Später überarbeitete er diese Werke zu Cembalokonzerten und transponierte sie in andere Tonarten. Bachs rege Transkriptionspraxis beweist, dass das Arrangieren von Musik für andere Instrumente nicht erst eine Mode unserer Zeit ist, sondern bereits vor Jahrhunderten verbreitet war. (G.S.) 7

Sonntag, 24. April 2016, 12 Uhr Dietrich Buxtehude Um 1637 1707 Praeludium g-moll BuxWV 149 Tomaso Albinoni 1671 1751 Sinfonia B-Dur für Streicher und Basso continuo T. Si 6 Allegro Adagio Allegro Antonio Vivaldi 1671 1741 Nisi Dominus für Sopran, Streicher und Basso continuo RV 608 Nisi Dominus (Allegro moderato) Vanum est vobis (Largo) Surgite postquam sederitis (Presto) Cum dederit selectis suis somnum (Largo) Sicut sagittae in manu potentis (Allegro) Beatus vir implevit (Andante) Gloria patri (Larghetto) Sicut erat in principio (Allegro) Amen (Allegro) Gabriel Konjaev, Orgel Agnes Preis, Sopran Viktor Konjaev, Violine Alexander Konjaev,Violine Vadim Makhovsky, Viola Nikoloz Shamugia, Violoncello Tamaz Lomidze, Kontrabass 8

Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Dietrich Buxtehudes Orgelwerk umfasst nahezu alle Gattungen und Formen der damaligen Tastenmusik und erweist ihn als einen Komponisten, der die verschiedensten Kompositionsstile souverän beherrschte und miteinander zu verbinden wusste. Albinoni, in Venedig zur Welt gekommen, ließ sich zunächst im väterlichen Unternehmen zum Spielkartenhersteller ausbilden und nahm daneben Violin-, Gesangs- und Kompositionsunterricht. Später widmete er sich ausschließlich der Kunst und betrieb eine Gesangsschule. Berühmt wurde er mit Opern, Kantaten und seiner Instrumentalmusik. Antonio Vivaldi, Il prete rosso, lehrte ab 1703 am Ospedale della Pietà, einem Konservatorium für Frauen. Für seine Schülerinnen schrieb Vivaldi Werke in unterschiedlichsten Besetzungen, darunter auch eine große Zahl von geistlichen Stücken. Berühmt waren die öffentlichen Konzerte des Instituts, die ob ihrer herausragenden Qualität manchem Berufsmusiker der Lagunenstadt das Fürchten lehrten. 9

Sonntag, 01. Mai 2016, 12.30 Uhr Bitte beachten Sie die geänderte Anfangszeit. Johann Sebastian Bach 1685 1750 Praeludium e-moll BWV 548,1 Arcangelo Corelli 1653 1713 Sonata La Folia für Violine und Streicher op. 5/12 (Bearbeitung von Alexander Konjaev) Antonio Vivaldi 1671 1741 Concerto g-moll für zwei Violinen, Streicher und Basso continuo RV 517 Allegro Andante Allegro Georg Staudacher, Orgel und Cembalo AsamCollegium Viktor Konjaev, Violine Alexander Konjaev, Leitung und Violine 10

Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Johann Sebastian Bachs monumentales Praeludium BWV 548,1 paart den traditionellen Vorspiel-Charakter mit der modernen italienischen Konzertform, die auf der Gliederung in Ritornelle beruht Abschnitte kehren auf verschiedenen Tonstufen wieder. Corellis Werke hatten weitreichenden Einfluss auf die Entwicklung der Kammermusik, der Kirchen- und Kammersonate sowie der Gattung des Concerto grosso. Sein virtuoser Musizierstil wurde zur Grundlage der modernen Violintechnik des 18. und 19. Jahrhunderts und inspirierte zahlreiche Komponisten. Sie spielen Violine, Flöte, Orgel, Oboe, Violoncello, Fagott kurz, kein Instrument ist so groß, daß es ihnen Angst machen würde, berichtet Charles de Brosses bewundernd um 1740 über das Mädchen-Orchester des Ospedale della Pietà. Vivaldi, aus der Corelli-Tradition kommend, wirkte dort als Lehrer. 11

Donnerstag, 05. Mai 2016, 12 Uhr Christi Himmelfahrt Johann Sebastian Bach 1685 1750 2. Brandenburgisches Konzert F-Dur für Blockflöte, Oboe, Violine, Trompete, Streicher und Basso continuo BWV 1047 (Allegro) Andante Allegro assai Lobet Gott in seinen Reichen Oratorium Festo Ascensionis Christi (Himmelfahrts-Oratorium) BWV 11 (1735) Chor Lobet Gott in seinen Reichen Evangelist (Tenor) Der Herr Jesus hub seine Hände auf Rezitativ (Bass) Ach, Jesu, ist dein Abschied schon so nah? Arie (Alt) Ach, bleibe doch, mein liebstes Leben Evangelist (Tenor) Und ward aufgehoben zusehends Choral Nun lieget alles unter dir Evangelisten (Tenor und Bass) Und da sie ihm nachsahen gen Himmel fahren Rezitativ (Alt) Ach ja! so komme bald zurück Evangelist (Tenor) Sie aber beteten ihn an Arie (Sopran) Jesu, deine Gnadenblicke Choral Wenn soll es doch geschehen Anna Karmasin, Sopran Carmen Artaza, Alt Frieder Lang, Tenor Virgil Mischok, Bass CONCERTO DE BASSUS Justus Willberg, Blockflöte Theona Gubba-Chkheidze, Barock-Violine Birgit Heller-Meisenburg, Barock-Oboe Christoph Well, Trompete Valentina Cieslar, Barock-Violine Mirjam Sendtner, Barock-Violine Tina Sontheim, Barock-Viola Laura Kneser, Barock-Violoncello Dietrich Haböck, Violone MünsterVocalisten Franz Hauk, Maestro al Cimbalo 12

Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Die Brandenburgischen Konzerte waren Auftragswerke für den Marktgrafen Christian Ludwig von Brandenburg, der im März 1721 die autographe Widmungspartitur erhielt. Mit der Besetzung des zweiten Konzertes führte Bach eine zur damaligen Zeit völlig unbekannte Kopplung von Holzbläsern wie Oboe und Flöte mit Trompete und Violine ein. Die Musik zum Eingangschor des Himmelfahrt-Oratoriums entstammt vermutlich der verlorengegangenen Thomasschul- Kantate Froher Tag, verlangte Stunden vom Jahre 1732. Die Alt-Arie und die Sopran-Arie gehen auf die ebenfalls verlorene Hochzeitskantate Auf, süß entzückende Gewalt zurück, wobei Bach die erstgenannte auch als Agnus Dei in die h-moll-messe einfügte. Mit den zwei Meisterwerken des Thomaskantors soll nicht nur ein hohes Kirchenfest musikalisch vertieft werden. Die Münstermusik widmet dieses festliche Konzert Herrn Hanns Dieter Reiß, der sich von 1995 bis 2014 als Vorsitzender des Vereins Freunde der Musik am Münster e.v. engagierte. Für seinen kulturellen Einsatz sei ihm nochmals ganz herzlich gedankt. Diese Matinee dauert etwa 50 Minuten. Präsentiert vom Verein Freunde der Musik am Münster e.v. und dem Kulturamt der Stadt Ingolstadt. www.muenstermusik-ingolstadt.de 13

Sonntag, 08. Mai 2016, 12 Uhr Georg Friedrich Händel 1685 1759 Concerto g-moll für Orgel und Orchester op. 4/3 HWV 291 Adagio Allegro Adagio Allegro Georg Philipp Telemann 1681 1767 Ouverture D-Dur für Viola da Gambe, Flauto traverso, Streicher und Basso continuo TWV 55:D6 Ouverture La Trompette Sarabande Rondeau Bourrée Courante Gigue ENSEMBLE BAROCKIN Kozue Sato, Flauto traverso Pavel Serbin, Viola da Gamba Johannes Berger, Orgel und Cembalo Dmitry Lepekhov, Barock-Violine Katharina Müller, Barock-Violine Marina Momeny, Barock-Viola Felix Stross, Barock-Violoncello Günter Holzhausen, Violone 14

Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr 1734 war es der Londoner Opern-Konkurrenz gelungen, Händel viele Gesangsstars wie Farinelli abzuwerben. Händel verlegte sich daraufhin nicht nur aufs englischsprachige Oratorium, er suchte mit seinen in Theatern dargebotenen Orgelkonzerten einen virtuosen instrumentalen Kontrapunkt zu setzen, was ihm überwältigend gelang. Zu Lebzeiten galt Telemann als ein europaweit anerkannter Tonsetzer, im 19. Jahrhundert änderte sich dieses Bild: Noch vor wenigen Jahren galt er als platter Vielschreiber, der mehr produziert hat als Bach und Händel zusammen [ ] Heute steht er [ ] als der interessante Meister jener mächtigen Generation gleich hinter Bach und Händel. stellte Hans Joachim Moser 1952 fest. Einen wesentlichen Anteil an dieser Renaissance hatte gewiß die einsetzende historische Aufführungspraxis. 15

Foto: Otto Schwarz DIE NEUE BACH-ORGEL im Liebfrauenmünster Ingolstadt FESTTAGE ZUR WEIHE 5. Mai bis 22. Mai 2016 VERANSTALTUNGEN Eine Veranstaltungsreihe des Vereins Freunde der Musik am Münster e.v. in Zusammenarbeit mit der Münsterpfarrei und dem Kulturamt der Stadt Ingolstadt. www.orgeltage-ingolstadt.de

Pfingstsonntag, 15. Mai 2016 Im Liebfrauenmünster findet um 10 Uhr im Rahmen des Festgottesdienstes die Weihe der neuen Bach-Orgel aus der Werkstatt von Kristian Wegscheider statt. Wegen dieses Ereignisses entfällt heute die Matinee in Maria de Victoria. Anton Bruckner 1824 1896 Missa f-moll für Soli, Chor und Orchester (1868) Eugène Gigout 1844 1925 Grand Choeur dialogué für Orgel und Orchester (1881) Alexandre Guilmant 1837 1911 Symphonie d-moll für Orgel und Orchester op. 42 (1874/1878): Finale. Allegro assai Jaewon Yun, Sopran Katrin Sander, Alt Harald Thum, Tenor Niklas Mallmann, Bass Münsterchor, Projektchor & Münsterorchester Martin Sokoll, Klais-Orgel Olivier Latry, Chororgel Um 20.15 Uhr spielt Olivier Latry, Titulaire an der Kathedrale Notre Dame in Paris und Professor am Conservatoire National, im Liebfrauenmünster das erste Konzert an der neuen, von Kristian Wegscheider aus Dresden erbauten Bach- Orgel. 17

Das weitere Programm der Festwoche Sonntag, 15. Mai 2016 um 17 Uhr Kamerariat (Hohe Schulstrasse 4) Schritte zur neuen Bach-Orgel Montag, 16. Mai 2016 um 10 Uhr Liebfrauenmünster Ingolstadt Festgottesdienst Joseph Haydn, Missa Johannis de Deo Hob. XXII :7 (Kleine Orgelmesse) MünsterVocalisten, CONCERTO DE BASSUS Dienstag, 17. Mai 2016 Liebfrauenmünster Ingolstadt Führungen an der Bach-Orgel Anmeldung (maximal 10 Personen, Dauer ca. 50 Minuten) unter Tel. 0 84 65/9 59 97 98, info@orgeltage-ingolstadt.de Dienstag, 17. Mai 2016 um 19 Uhr Kamerariat (Hohe-Schul-Straße 4) und Liebfrauenmünster, Chorraum Ver/Stimmungen mit Orgelbaumeister Kristian Wegscheider Franz Hauk, Orgel Mittwoch, 18. Mai 2016 um 20 Uhr Liebfrauenmünster Ingolstadt, Chorraum Mit Bach durch das Kirchenjahr Britta Schwarz, Mezzosopran Michael Schönheit, Orgel Donnerstag, 19. Mai 2016 Liebfrauenmünster Ingolstadt Führungen an der Bach-Orgel Anmeldung (maximal 10 Personen, Dauer ca. 50 Minuten) unter Tel. 0 84 65/9 59 97 98, info@orgeltage-ingolstadt.de 18

Das weitere Programm der Festwoche Donnerstag, 19. Mai 2016 um 19.30 Uhr Liebfrauenmünster Ingolstadt, Chorraum Präsentation aller Register Mit Orgelbaumeister Kristian Wegscheider Franz Hauk, Orgel Freitag, 20. Mai 2016 um 20 Uhr Liebfrauenmünster Ingolstadt, Chorraum Violine & Orgel Theona Gubba-Chkheidze, Barock-Violine Franz Hauk, Orgel Samstag, 21. Mai 2016 um 12 Uhr Liebfrauenmünster Ingolstadt SamstagOrgel Oboe & Orgel Georgi Kobulaschwili, Oboe Evi Weichenrieder, Orgel Sonntag, 22. Mai 2016 um 10 Uhr Liebfrauenmünster Ingolstadt Festgottesdienst Franz Stickl Missa C-Dur für Soli, Chor und Orchester (1725) Johann Joseph Fux, Jubilate Deo MünsterVocalisten, CONCERTO DE BASSUS Sonntag, 22. Mai 2016 um 20.15 Uhr Liebfrauenmünster Ingolstadt, Chorraum Orgelabend Edgar Krapp Weitere Infos: www.orgeltage-ingolstadt.de 19

Pfingstmontag, 16. Mai 2016, 12 Uhr Diese Matinee findet im Chorraum des Liebfrauenmünsters an der neuen Bach-Orgel statt. Joseph Haydn 1732 1809 Concerto C-Dur für Orgel und Streicher Hob. XVIII:8 (um 1760) Moderato Adagio Finale. Allegro Johann Sebastian Bach 1685 1750 Also hat Gott die Welt geliebt Kantate am zweiten Pfingsttag BWV 68 (1725): Mein gläubiges Herze Georg Friedrich Händel 1685 1759 Sonate g-moll für zwei Violinen und Basso continuo op. 2/2 HWV 387 (um 1700) Andante Allegro Largo Allegro Sandra Scholler, Sopran CONCERTO DE BASSUS Theona Gubba-Chkheidze, Barock-Violine Saschka Haberl, Barock-Violine Jakob David Rattinger, Viola da Gamba Franz Hauk, Orgel 20

Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Die musikalische Ausgestaltung der liturgischen Feiern mit Chor und Orchester war eine selbstverständlich geübte Praxis im barocken Österreich. Die Hauptkirchen größerer Städte verfügten ebenso wie die Stifte und Klöster über ein hauptamtlich angestelltes Musikpersonal. Während der Organist nur kurze Vor- und Nachspiele sowie Chorbegleitungen zu übernehmen hatte, bot sich zum Graduale und zum Offertorium die Gelegenheit, konzertant hervorzutreten. Für diese Auftritte sind Haydns Orgelkonzerte bestimmt. Das pfingstfreudig jubilierende Herz in der Arie aus BWV 86 tönt Bach ins Sprüngen und Koloraturen ab. HWV 387 zählt zu den frühesten annähernd datierbaren Kompositionen Händels. Ob das Werk noch aus Halle stammt oder bereits in Hamburg geschrieben wurde, kann wegen des verschollenen Autographs nicht bestimmt werden. 21

Sonntag, 22. Mai 2016, 12 Uhr Diese Matinee findet im Chorraum des Liebfrauenmünsters an der neuen Bach-Orgel statt. Heinrich Schütz 1585 1672 Symphoniae Sacrae I (1629): Jubilate Deo omnis terra für Bass, zwei Violinen und Basso continuo SWV 262 Georg Friedrich Händel 1685 1759 Concerto B-Dur für Orgel und Orchester op. 4/2 HWV 290 (1735) A tempo ordinario e staccato Allegro Adagio e staccato Allegro ma non presto Wolfgang Amadeus Mozart 1756 1791 Exsultate, jubilate Motette für Sopran, Streicher und Orgel KV 165 (1773) Anna-Lena Elbert, Sopran Niklas Mallmann, Bass CONCERTO DE BASSUS Theona Gubba-Chkheidze, Barock-Violine Saschka Haberl, Barock-Violine Christina Sontheim, Barock-Viola Dietrich Haböck, Violone Franz Hauk, Orgel 22

Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Heinrich Schütz gilt als der bedeutendste deutsche Komponist des Frühbarocks. Um den Anschluss an die neuesten Errungenschaften der Musik nicht zu verlieren, besuchte Schütz 1628 zum zweiten Mal Venedig bzw. dessen Umgebung, wo er über ein Jahr lang blieb. Dass er dabei Claudio Monteverdi begegnete, ist denkbar, aber nicht gesichert. Dort hörte er neue theatralische Musik und empfing so maßgebliche neue Impulse für sein Werk. Auch das erste Buch seiner Symphoniae sacrae zeugt von diesem Aufenthalt. Händels Opernunternehmen hatte seit 1732 mit dem Niedergang der italienischen Opera seria zu kämpfen. Beschleunigt wurde dieser vom enormen Erfolg jüngerer Komponisten mit Singspielen englischer Sprache und durch den Wettbewerb mit dem Konkurrenzunternehmen, der sogenannten Opera of the Nobility unter Nicola Porpora (1686 1768), der 1734 fast sämtliche Gesangsstars Händels abgeworben hatte. Händel reagierte mit einer Doppelstrategie: Er schuf das englischsprachige Oratorium und mit seinen auf einer Theaterorgel gespielten Orgelkonzerten eine neue Attraktion. Der Erfolg gab Händel recht. Die Motette KV 158 entstand in Mailand für den Kastraten Venanzio Rauzzini er sang die Partie des Cecilio bei der ersten Aufführung des Lucio Silla KV 135. In der dreisätzigen Anlage greift Mozart die oberitalienische Gattungstradition der Solomotette auf. 23

Sonntag, 29. Mai 2016, 12 Uhr Orlando Lasso / Francesco Rognoni 1530/32 1594 / 15?? 1626 Susanna ung jour Johann Georg Albrechtsberger 1736 1809 Concerto B-Dur für Altposaune und Orgel (1769): Allegro moderato Johann Sebastian Bach 1685 1750 Praeludium und Fuga C-Dur BWV 545a Carl-Maria von Weber 1786 1826 Romance c-moll für Tenorposaune und Orgel J 129 Alexandre Guilmant 1837 1911 Morceau Symphonique es-moll für Tenorposaune und Orgel op. 88 (um 1890) Robert Schlegl, Posaune und Moderation Margarethe Schlegl, Orgel Verwendete Instrumente: Barockposaune nach Drewelwecz / Hainlein, Fa. Meinl Klassische Posaune nach Johann Simon Schmied, Fa. Meinl Posaune der deutschen Romantik, Fa. Kuhn, 1920 Posaune der französischen Romantik, Fa. Courtois, 1901 24

Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Diesem Programm liegt die Idee eines kleinen Instrumentenmuseums to go zugrunde. Aus vier verschiedenen musikgeschichtlichen Epochen werden Originalkompositionen für Posaune auf dem für die jeweilige Zeit authentischen Instrument Kopie oder Originalinstrument vorgetragen. Der Klangeindruck ist vielschichtig und abwechslungsreich, kurzweilig und interessant. Die instrumentenbaulichen Unterschiede der Posaunen können nach dem Konzert gerne vor Ort begutachtet werden. 25

Sonntag, 05. Juni 2016, 12 Uhr Carlos Seixas 1704 1742 Concerto em Lá Maior para cravo e orquestra de arcos Allegro Adagio Giga Allegro Antonio Soler 1729 1783 Sonata De Clarines C-Dur Allegro moderato Georg Friedrich Händel 1685 1759 Concerto F-Dur für Orgel und Orchester op. 4/5 HWV 293 Larghetto Allegro Alla Siciliana Presto AsamCollegium Arno Hartmann, Orgel und Leitung 26

Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Mit vierzehn Jahren trat Seixas die Organistenstelle der Dreifaltigkeitskirche Coimbra an, die zuvor sein Vater bekleidet hatte. Ab 1720 lebte er in Lissabon, wo er zunächst Organist, darauf Vizekapellmeister an der Königlichen Kapelle unter Domenico Scarlatti und nach dessen Tod Kapellmeister wurde. Soler war Chorknabe in der Escolania de Montserrat bei Barcelona. Etwa 1750 wurde er Kapellmeister an der Kathedrale von Lleida. 1752 trat er den Hieronymiten von El Escorial bei und amtierte dort seit 1757 als Kapellmeister. Er gab am Hofe dem spanischen Prinzen Don Gabriel täglich Klavierunterricht und stellte als Unterrichtsmaterial raffinierte Sonaten bereit, die, was die technischen und musikalischen Herausforderungen angeht, mit Domenico Scarlatti verglichen wurden. HWV 293 entstand vermutlich Anfang 1735 für eine Aufführung mit dem Oratorium Deborah, die am 26. März 1735 with a new Concerto on the Organ; Also the first Concerto in the Oratorio of Esther stattfand. 27

Sonntag, 12. Juni 2016, 12 Uhr Pavel Josef Vejvanovský Vor 1640 1693 Sonate g-moll für Trompete und Orgel Andante sostenuto Bewegt Tempo primo Allegro moderato Sehr gehalten Tempo primo Johann Kaspar Kerll 1627 1693 Toccata quinta Jean Baptiste Loeillet 1680 1730 Sonate C-Dur für Trompete und Orgel Largo cantabile Allegro Largo espressivo Allegro Johann Gottfried Walther 1684 1748 Wer nur den lieben Gott lässt walten Choralvorspiel LV 60 Pietro Baldassare Vor 1690 nach 1768 Sonate F-Dur für Trompete und Orgel Allegro Grave Allegro Hans-Paul Fuß, Trompete Christian Ledl, Orgel 28

Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Vejvanovský studierte zwischen 1656 und 1660 am Jesuitenkolleg in Troppau und machte dort mit Heinrich Ignaz Franz Biber Bekanntschaft. 1664 wurde er Mitglied der Kapelle des Olmützer Fürstbischofs Karl Liechtenstein-Kastelkorn, in dessen Sommerresidenz zu Kremsier Heinrich Ignaz Franz Biber bis 1670 als Kapellmeister wirkte. Nach Bibers unverhoffter Abreise nach Salzburg übernahm Vejvanovský die Nachfolge bis zu seinem Tod im Jahre 1693. München als Leiter der Hofkapelle und Oper und Wien als Hoforganist und Organist am Stephansdom sind die wichtigen beruflichen Stationen von Kerll. Ausgebildet wurde er in Wien und Rom, wo er bei Giacomo Carissimi und vielleicht auch bei Girolamo Frescobaldi studierte. Jean-Baptiste Loeillet, in Gent geboren, lebte seit 1705 in London und wirkte dort als Komponist, Cembalist, Flötist und Oboist. Seine Werke wurden in England teilweise unter dem Namen Lully registriert. Walther wurde 1702 Organist an der Erfurter Thomaskirche. 1707, mit nur 23 Jahren, wurde er zum Organisten der Stadtkirche St. Peter und Paul in Weimar gewählt, wo er Freundschaft mit Johann Sebastian Bach schloss. Nach 1720 war Baldassare mehrere Jahre Kapellmeister der Kongregation des Oratorio di S. Filippo Neri. Er unterhielt Beziehungen zum Kaiserhof in Wien und vermutlich nach Bologna, wo vier seiner Oratorien aufgeführt wurden. 29

Sonntag, 19. Juni 2016, 12 Uhr Pekka Kostiainen *1944 Jaakobin isot pojat The sons of Jacob (1984) Georgius Bardos 1905 1991 Parasceve Suite: Eli, Eli (1928?) Peter Tschaikowsky 1840 1893 Chrysostomos-Liturgie op. 41 (1878): Cherubinischer Lobgesang György Orbán *1947 Daemon irrepit callidus (1997) Felix Mendelssohn-Bartholdy 1809 1847 Richte mich Gott op. 78/2 (1843/44) Der 22. Psalm: Mein Gott, warum hast du mich verlassen op. 78/3 (1843) Undine Smith Moore 1904 1989 Daniel, servant of the Lord (1952) Jugendkammerchor Ingolstadt Eva-Maria Atzerodt, Leitung 30

Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Der Jugendkammerchor Ingolstadt hat sich in dieser Saison an ein anspruchsvolles Konzertprogramm herangewagt. Einen Ausschnitt daraus präsentieren die jungen Sängerinnen und Sänger gewohnt engagiert und intonationssicher in der Orgelmatinee. Es erklingen dann die harmonischen Klänge von Pekka Kostianes Jaakobin isot pojat, Lajos Bardos getragenes Eli, Eli sowie Peter Tschaikowskys eindringlicher Cherubinischer Lobgesang. Schwungvollmächtig erklingen außerdem Richte mich Gott und der teils doppelchörige 22. Psalm von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Mit viel Energie wird das Ensemble darüber hinaus György Orbans Daemon irrepit callidus und den Gospel Daniel, servant of the Lord zu Gehör bringen. Ulla Seitz 31

Sonntag, 26. Juni 2016, 12 Uhr Johann Sebastian Bach 1685 1750 Pièce d orgue BWV 572 Henry Eccles 1670 1742 Sonate g-moll für Violoncello und Basso continuo Grave Courante Adagio Vivace Georg Philipp Telemann 1681 1767 Sonate a-moll für Oboe und Basso continuo ( Siebenzehnte Lection des Music=Meisters. Oboe solo. ) Siciliana Spirituoso Andante Vivace Evi Weichenrieder, Orgel und Cembalo George Kobulashvili, Oboe Andrea Riemer, Violoncello 32

Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Piéce, pl. Piéces [gall.] wird hauptsächlich von Instrumental- Sachen gebraucht, deren etliche Theile ein gantzes Stück zusammen constituiren. (Johann Gottfried Walther, Musikalisches Lexikon, 1732). In Bachs BWV 572 werden drei recht unterschiedliche Abschnitte attaca miteinander verbunden. Henry Eccles, wahrscheinlich ein Bruder des Komponisten John Eccles wurde in England geboren. Über sein frühes Leben ist nichts bekannt. Er reiste 1713 in Begleitung des Herzogs d Aumont nach Frankreich, wo er fortan lebte. Spätestens ab 1720 lebte er in Paris, wo er zu den Vingt-quatre Violons du Roy am französischen Hof unter Ludwig XV. gehörte. Obwohl seine Verwandtschaft ihn schon früh von einer musikalischen Karriere abhalten wollte, brach Telemann 1701 sein Jurastudium ab, um sich ausschließlich der Musik zu widmen. Er war der angesehenste Komponist seiner Zeit und einer der führenden Persönlichkeiten im Musikleben des frühen und mittleren 18. Jahrhunderts. Eine Gedenkplatte des Komponisten befindet sich vor dem Hamburger Rathaus. 33

Sonntag, 03. Juli 2016, 12 Uhr Felix Mendelssohn Bartholdy 1809 1847 Präludium und Fuge c-moll op. 37/1 (1833/1837) Trond Kverno *1945 Ave maris stella Javier Busto *1949 Himno a la Virgen Ave Maria Sergej Rachmaninoff 1873 1943 Ave Maria Bogorodice Devo Marienlob Vzbrannoj voevo Felix Mendelssohn Bartholdy 1809 1847 Elias op. 70 (1846): Denn er hat seinen Engeln befohlen (1844) Warum toben die Heiden op. 78/1 (1843/44) Knut Nystedt 1915 2014 Laudate Dominum Roberto Bonetto, Orgel Ingolstädter Motettenchor Eva-Maria Atzerodt, Leitung 34

Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Johann Sebastian Bachs musikalische Welt ist der Ausgangspunkt bei Mendelssohn, freilich ergänzt um eine moderne Harmonik und eine thematisch-motivische Komponente. Das Marienlob steht bei der Sonntagsmatinee im Saal der Marienkongregation Maria vom Sieg (Maria de Victoria) im Mittelpunkt des Programms des Ingolstädter Motettenchors. Dabei wechseln sich Chorwerke der zeitgenössischen norwegischen Komponisten Trond Kverno und Knut Nystedt sowie des baskischen Komponisten und Chorleiters Javier Busto mit den romantischen Kompositionen von Felix Mendelssohn Bartholdy und Sergei Rachmaninoff ab. Die achtstimmigen Psalmvertonungen Denn er hat seinen Engeln befohlen (Psalm 91, 11-12) und Warum toben die Heiden (Psalm 2) erfüllen in den melodischen Bögen, in den Proportionen und klanglichen Entwicklungen das Ideal von klassischer Schönheit und Ausgewogenheit, Mendelssohn verlagert dabei den romantischen Ausdruck auf die klangliche Ebene. Dabei vermeidet er wortausdeutende Effekte und setzt statt dessen auf wohlkalkulierte Kontraste in Besetzung, Lage und Kompositionsstil. Eva Maria Atzerodt 35

Sonntag, 10. Juli 2016, 12 Uhr Johann Sebastian Bach 1685 1750 Toccata und Fuga F-Dur BWV 540 Johann Sebastian Bach Concerto c-moll für Violine, Oboe, Streicher und Basso continuo BWV 1060 R Allegro Largo ovvero Adagio Allegro Andreas Liebig, Orgel und Cembalo CONCERTO DE BASSUS Theona Gubba-Chkheidze, Barock-Violine und Leitung Marine-Amélie Lenoir, Barock-Oboe Nagi Uesugi, Barock-Violine Mirjam Sendtner, Barock-Violine Tung Ou Yang, Barock-Viola Laura Kneser, Barock-Violoncello Dietrich Haböck, Violone 36

Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Sowohl die ausgreifende formale Disposition der Toccata F-Dur BWV 540 als auch ihre virtuosen Anforderungen machen es wahrscheinlich, dass Bach den Satz zunächst für einen repräsentativen Zweck anläss lich eines Besuches in Weißenfels, wohl im Jahre 1716, konzipierte: Die Orgel der dortigen Schloss kapelle wies den für diese Zeit ungewöhnlichen, bis zum f 1 reichenden Pedalambitus auf. In der anschließenden Fuga führt Bach zwei Themen durch, kombiniert sie schließlich. Bachs Concerto ist zunächst überliefert in der Version für zwei Cembali und Streicher. Freilich wurde, wohl auch wegen der herausragenden Qualität des Werks, spekuliert, dass der Thomaskantor ursprünglich eine Fassung mit Violine und Oboe im Sinn hatte. Während das erste Cembalo auffallend viele Sechzehntel- Figuren aufweist, wie sie für Bachs Geigenstimmen typisch sind, hat das zweite Cembalo eher Kantilenen zu spielen, die er gerne Blasinstrumenten wie der Oboe anvertraute. 37

Sonntag, 17. Juli 2016, 12.30 Uhr Bitte beachten Sie die geänderte Anfangszeit. Bernardo Storace Um 1637 um 1707 Ballo della Battaglia Alessandro Scarlatti 1660 1726 Sonata in G K. 455 Pietro Morandi 1745 1815 Concerto VIII Giovanni Morandi 1777 1856 Sonata I in C Paolo Benedetto Bellinzani 1682 1757 144 Versetti per organo: 12 Versetti in D Gianni Della Vittoria *1972 La Battaglia (2016) Gianni Della Vittoria, Orgel 38

Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Alles Wissen über das Leben Storaces stammt einzig aus dem Vorwort zu seiner 1664 in Venedig veröffentlichten Sammlung, unter dem Titel Selva di varie compositioni d intavolatura per cimbalo ed organo pastorale. Hier gibt er sich als Vizekapellmeister des Senates der Stadt Messina aus. Die Sammlung besteht aus zahlreichen Variationen über bekannte Tänze und Melodien der Epoche. Alessandro Scarlatti, in Sizilien geboren, wirkte als Kapellmeister in Rom, Florenz und Neapel. Er entwickelte die dreisätzige Opernouvertüre und suchte seine Werke dramatisch, mit stark kontrastierenden Affekten zu gestalten. Hier wurde er zum musices instaurator maximus zum größten Erneuerer der Musik, wie die Grabinschrift lautet. Pietro Morandi studierte in Bologna, unter anderem beim berühmten Giovanni Battista Martini. 1763 wurde er Organist und Kapellmeister am Dom in Pergola, ab 1778 dann am Dom in Senigallia. Giovanni, sein Sohn, heiratete 1804 die Sängerin Rosa Paolina Morolli, deren erfolgreiche Karriere er fortan begleitete. Als Rosa starb, folgte er seinem Vater als Kapellmeister in Senigallia nach. Bellinzani wirkte in einigen Regionen Italiens: Friuli, Veneto, Emilia, Marche und Umbrien. Er komponierte Messen, Duette, Madrigale, Litaneien und ein Magnificat. Sein erstes bekanntgewordenes Werk ist das 1700 geschriebene Requiem für Soli, zwei Violinen und Orgel. In La battaglia werden unterschiedliche Stilrichtungen gegenübergestellt, Stimmen kämpfen gegeneinander das Ganze gepaart mit einem Augenzwinkern, nicht ganz ernst gemeint. 39

Sonntag, 24. Juli 2016, 12 Uhr Carl Philipp Emanuel Bach 1714 1788 Concerto G-Dur für Orgel, Streicher und Basso continuo Wq 34 (1755) Allegro di molto Largo Presto Antonio Vivaldi 1678 1741 Concerto g-moll für zwei Violoncelli, Streicher und Basso continuo RV 531 Allegro Largo Allegro Nikoloz Shamugia, Violoncello Quirin Witty, Violoncello AsamCollegium Giampaolo Di Rosa, Orgel und Leitung 40

Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Als ältester Sohn Johann Sebastian Bachs hat Carl Philipp Emanuel dem Clavier nicht nur ein theoretisches Lehrwerk gewidmet, sondern auch 60 Konzerte für ein Tasteninstrument geschrieben. Allein zwei Konzerte tragen den Zusatz per l organo ovvero il Cembalo concertato. Die Orgel wird dabei in der Art eines Cembalos behandelt. Die musikgeschichtliche Relevanz von Antonio Vivaldi wurde lange Zeit verkannt und erst im 20. Jahrhundert von Arnold Schering in angemessener Weise gewürdigt. Von Vivaldis umfangreichem Schaffen sind 770 gesicherte Werke überliefert, neben zahlreichen Opern komponierte er hauptsächlich Konzerte, davon rund 450 Solokonzerte. 41

Sonntag, 31. Juli 2016, 12 Uhr Dietrich Buxtehude 1637 1707 Praeludium, Fuga und Ciaconia C-Dur BuxWV 137 Johann Sebastian Bach 1685 1750 Triosonata I Es-Dur BWV 525 (Ohne Tempobezeichnung) Adagio Vivace Jehan Alain 1911 1940 Choral dorien (1938) Pierre-Alexandre Boëly 1785 1858 Fantaisie und Fuge B-Dur op. 18/6 (1856) Douglas Lawrence, Orgel 42

Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr 1668 wurde Buxtehude Nachfolger von Franz Tunder an St. Marien in Lübeck, dessen zweite Tochter Anna Margaretha er am 3. August desselben Jahres heiratete; dort übernahm er als Werckmeister auch Verwaltungsaufgaben und die Rechnungsführung. 1705 legte Johann Sebastian Bach die mehr als 400 Kilometer von Arnstadt nach Lübeck zu Fuß zurück, um sein musikalisches Vorbild Buxtehude zu hören; vermutlich nahm er auch Unterricht bei ihm. Bachs Triosonaten sind 1727 bis 1732 entstanden; der Bachbiograph Johann Nikolaus Forkel berichtet, Bach habe sie als Unterrichtsmaterial für seinen ältesten Sohn Wilhelm Friedemann Bach geschrieben. Alain beschäftigte sich mit Literatur, bildender Kunst, außereuropäischen Rhythmen, Gregorianik und auch mit griechischen Tonsystemen, die er bei Maurice Emmanuel im Unterricht am Conservatoire in Paris kennengelernt hatte. Bereits in seiner Jugend begeisterte sich Boëly für die Musik von Bach, Haydn und Beethoven. Um 1852 musste er die 1840 angetretene Organistenstelle an Saint-Germain l Auxerrois in Paris zugunsten eines seiner Schüler aufgeben, da dem Pfarrer Boëlys strenger Stil missfiel. Unter den wenigen Zuhörern, die sein kontrapunktisch ausgerichtetes Orgelspiel schätzten, befanden sich Gigout, Franck und Saint-Saëns. 43

Sonntag, 07. August 2016, 12 Uhr Hochzeits-Klänge Richard Wagner 1813 1883 Lohengrin (1850): Brautchor Treulich geführt Edward Elgar 1857 1934 Salut d Amour für Violine und Orgel op. 12 (1888) John (Johannes) Zundel 1815 1882 Voluntary F-Dur Gabriele Vignali 18. Jahrhundert Elevazione Johann Sebastian Bach 1685 1750 Orchestersuite III D-Dur BWV 1068 in der Bearbeitung für Violine und Orgel: Air Antonio Diana 19. Jahrhundert Rondo-Polonese Charles Gounod 1818 1893 Méditation sur le 1er prélude de Bach (Ave Maria) für Violine und Orgel (1852/59) Felix Mendelssohn Bartholdy 1809 1847 Bühnenmusik zu Ein Sommernachtstraum op. 61 (1842): Hochzeitsmarsch Ludwig Schmid, Orgel und Percussion Michaela Mirlach-Geyer, Orgel und Percussion Eva Wilczek, Violine und Percussion 44

Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr London, 25. Januar 1858. Prinzessin Victoria & Prinz Friedrich heiraten. Der Erzbischof, so heißt es, sei ein bisschen nervös gewesen. Braut und Bräutigam dagegen hätten die Zeremonie souverän hinter sich gebracht. Victoria, die älteste Tochter der englischen Königin Victoria und Friedrich Wilhelm von Preussen, der später einmal für kurze Zeit deutscher Kaiser werden sollte. Die Eltern der Braut sind jedoch nicht nur fortschrittlich, sondern auch kunstsinnig. Sie denken noch sehr gerne zurück an den Besuch von Felix Mendelssohn Bartholdy auf Buckingham Palace. König Albert hat ihm auf der Orgel vorgespielt; die Queen ein paar seiner Lieder gesungen. Mendelssohn selbst hat am Klavier improvisiert. Groß war das Entsetzen, als fünf Jahre später die Nachricht kam, dass Mendelssohn in so jungem Alter verstorben sei. Und jetzt die Trauung der Tochter zu deren Ende sich die Eltern der Braut ganz etwas besonderes ausgedacht haben: Zum Auszug erklingt Felix Mendelssohn Bartholdys Hochzeitsmarsch aus dem Sommernachtstraum auf der Orgel. Das ist neu und gibt der Welt tatsächlich einen dauerhaften Impuls. Seit diesem Tag ist Mendelssohns Hochzeitsmarsch aus dem Hochzeitszeremoniell in unseren Kirchen nicht mehr wegzudenken. (BR Klassik Was heute geschah, 25.01.2016) 45

Sonntag, 14. August 2016, 12 Uhr Alessandro Scarlatti 1660 1725 Toccata nel primo tono: Preludio Dietrich Buxtehude 1637 1707 Ciaccona e-moll BuxWV 160 Johann Sebastian Bach 1685 1750 Praeludium und Fuga G-Dur BWV 541 Padre Davide da Bergamo (Felice Moretti) 1791 1863 Suonatina in Fa maggiore per Offertorio o Postcomunio Enrico Pasini *1937 Cantabile II For you Louis-James-Alfred Lefébure-Wely 1817 1869 Sortie Es-Dur Stefania Mettadelli, Orgel In Zusammenarbeit mit der Comune di Carrara 46

Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Als Kapellmeister in Rom, Neapel und Florenz widmete sich Alessandro Scarlatti zwar vorwiegend der Vokalmusik, er schuf allerdings auch eine Reihe von respektablen Werken für Tastenmusik. Mit Sonaten machte sich dann sein Sohn Domenico einen Namen. Buxtehude ist der berühmteste Vertreter der Norddeutschen Orgelschule. 1668 wurde er Nachfolger von Franz Tunder an St. Marien in Lübeck. Er führte die von seinem Vorgänger eingeführte, seit 1673 Abendmusiken genannte Reihe adventlicher geistlicher Konzerte fort, die ihn als Komponisten und virtuosen Organisten bekannt und berühmt machte. Die Tonart G-Dur war auch für Bach mit heiteren und virtuosen Attributen verbunden, wie Johann Mattheson in seiner Schrift Das Neu=Eröffnete Orchestre 1713 feststellt: G-dur / hat viel insinuantes und redendes in sich; er brillirt dabey auch nicht wenig, und ist so wol zu serieusen als munteren Dingen gar geschickt. In der Nähe von Bergamo geboren, besuchte Moretti die Musikschule von Simon Mayr in Bergamo und trat 1818 unter dem Ordensnamen Davide in das Franziskanerkloster Santa Maria in Campagna (Piacenza) ein, wo er auch als Organist tätig war. Enrico Pasini, in Rom geboren, begann bereits als Kind Klavier zu spielen, sehr früh verfasste er eigene Kompositionen. Während des Studiums entdeckte er nach einer Begegnung mit dem berühmten Organisten Ferdinando Germani seine Liebe zur Orgel. Enrico Pasini lebt in Cagliari auf Sardinien. Lefébure-Wély wirkte 1847 bis 1857 an der neuerbauten Cavaillé- Coll-Orgel der Kirche La Madeleine, von 1864 an der gerade fertiggestellten und mit 100 Registern größten Orgel von Cavaillé-Coll der Kirche St. Sulpice in Paris. Als genialer Improvisator und Komponist vermochte er die neuen Möglichkeiten der modernen Orgel effektvoll einzusetzen und ließ sich von volkstümlichen Themen wie Can-can oder Elemente der Salonmusik und Operette inspirieren. Seit Juni 1962 besteht zwischen Ingolstadt und Carrara eine Städtepartnerschaft (www.ingolstadt.de/partnerstaedte). 47

Sonntag, 21. August 2016, 12 Uhr Dietrich Buxtehude 1637 1707 Praeludium g-moll BuxWV 163 Bernardo Storace 1637 1707 Aria sopra la Spagnoletta Balletto Ballo della Battaglia Francesco Antonio Bonporti 1672 1749 Inventione a Violino Solo Col Basso Continuo op. 10 (1712): Inventione II h-moll Largo Balletto Allegro Scherzo Andante Capricio Allegro Monika Westner, Barockvioline Nicolò Sari, Orgel und Cembalo 48

Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Bach suchte Buxtehude 1705/06 in Lübeck auf und überzog dabei gewaltig den ihm gewährten Bildungsurlaub. Dies führte am 21. Februar 1706 zu einem strengen Verhör vor dem Kirchenvorstand in Arnstadt: Er habe nur auf 4. Wochen solche[n Urlaub] gebethen, sey aber wohl 4. Mahl so lange außengeblieben. Ille [Bach]. Hoffe das orgelschlagen würde unterdeßen von deme, welchen er hiezu bestellet, dergestalt seyn versehen worden, daß deßwegen keine Klage geführet werden können. Nos [Vorstand:] Der Organist Bach habe bißhero etwas gar zu lang gespiehlet, nachdem ihm aber vom Herrn Superint deswegen anzeige beschehen, währe er gleich auf das andere extremum gefallen, vnd hätte es zu kurtz gemachet. Nos. Verweißen ihm daß er leztverwichenen Sontags unter der Predigt in Weinkeller gangen. Einige Monate später kündigte Bach und ging nach Mühlhausen. Eine 1664 in Venedig gedruckte Sammlung weist Storace als Vizekapellmeister des Senates der Stadt Messina aus. Storace orientiert sich an Vorbildern von Girolamo Frescobaldi und schrieb zahlreiche Variationen über bekannte Tänze und Melodien der Epoche, unter anderem der Passacaille, Ciacona, Passamezzo, Pastorale, Romanesca, sowie über die Themen La Spagnoletta und La Monica. Bonporti, wohl Schüler von Corelli, wirkte von 1715 bis 1721 in seiner Geburtsstadt Trient, danach in Padua. Bedeutend sind seine 1712 in Bologna veröffentlichten Inventioni per Violino Solo, die teilweise als Abschriften Johann Sebastian Bachs erhalten blieben und diesem zeitweise sogar zugeschrieben wurden. 49

Sonntag, 28. August 2016, 12 Uhr Bach und die Italienische Orgelmusik des 19. Jahrhunderts Johann Sebastian Bach 1685 1750 Praeludium et Fuga C-Dur BWV 531 Padre Davide da Bergamo 1791 1863 Elevazione d-moll (Recitativo Andante cantabile Allegro con spirito) Sinfonia C-Dur (Largo non troppo Allegro vivace Più mosso) Giuseppe Verdi 1813 1901 Drei Versetti per il Gloria aus La Traviata in der Bearbeitung von Carlo Fumagalli (1822 1907) Sinfonia zu La Forza del destino in der Bearbeitung von Francesco Almasio (1806 1871) Mario Ciferri, Orgel 50

Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Bachs Frühwerk, das mit einem fulminanten Pedalsolo beginnt, entstand vermutlich in Lüneburg. Wir sehen und hören förmlich den jungen Virtuosen, der Manuale und Pedale zum Glühen bringt. Padre Davide da Bergamo, von seinen Lehrern wenig geschätzter Schüler an Simon Mayrs Musikschule in Bergamo, schrieb Hunderte von Orgelwerken und erreichte beachtliche Popularität. Italien nicht nur im 19. Jahrhundert das Land der Oper: Auch in der Kirche zur Messfeier fanden die flotten Melodien eines Verdi begeisterten Eingang, der Organist präludierte sie sogar als Einlagen während des Gloria. 51

Sonntag, 04. September 2016, 12 Uhr Georg Muffat 1653 1704 Toccata decima Pedro José Blanco Um 1750 1811 Concierto G-Dur Johann Sebastian Bach 1685 1750 Praeludium G-Dur BWV 541,1 Johann Pachelbel 1653 1706 Canon D-Dur für Harfe und Orgel Joseph Gabriel Rheinberger 1839 1901 Orgelsonate e-moll op. 132 (1882): Scherzoso Marcel Georges Lucien Grandjany 1891 1975 Aria in Classic Style für Harfe und Orgel op. 19 Beate Fürbacher, Harfe Manfred Hößl, Orgel 52

Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Georg Muffat studierte in Frankreich bei Lully und in Italien bei Corelli und Pasquini. Beide Stilrichtungen prägen sein eigenes Schaffen. Pedro José Blanco, auch Pedro Josef, war ein spanischer Komponist, Organist und Harfenist. Aus Blancos Leben sind kaum biographische Anhaltspunkte überliefert. Einige Zeit wirkte er als Organist und Harfenist der Domkapelle zu Cuenca. Wahrscheinlich war er in ähnlicher Position auch an der Kathedrale in Ciudad Rodrigo tätig. Virtuosität und ausgelassener G-Dur-Jubel bestimmen BWV 541. Wilhelm Friedemann Bach spielte das Stück 1733 bei seiner Bewerbung um die Organistenstelle an der Sophienkirche in Dresden. In den letzten Jahren geriet Pachelbels Kanon ursprünglich für drei Violinen und Basso continuo komponiert zunehmend erfolgreich in die Klassik-Hitparade. Auch für die erlesene Besetzung Harfe und Orgel gibt es ein Arrangement. Rheinberger war als Kompositionslehrer am Münchner Konservatorium eine Kapazität von internationalem Rang. Zu seinen Schülerinnen und Schülern zählten unter vielen anderen Max Bruch, Sophie Menter, Engelbert Humperdinck, Ermanno Wolf- Ferrari, Joseph Renner jun., Richard Strauss, und Wilhelm Furtwängler sowie eine ganze Generation junger US-amerikanischer Komponisten wie Horatio Parker und George Chadwick. Grandjany war ein herausragender französischer Harfenvirtuose. Er leitete Harfenklassen in Fontainebleau, New York und Montreal. 53

Sonntag, 11. September 2016, 12 Uhr Pellegrino Tomeoni 1729 1816 Postcommunio Anonimo Toscano 18. Jahrhundert Messa Piana: Offertorio Elevazione Postcommunio Ite Missa est Johann Bernhard Bach 1676 1749 Ciaccona g-moll Jean-Marie Leclair 1697 1764 Sonate A-Dur für Violine und Basso continuo op. 9/1 Adagio Allegro assai Andante Menuetto. Allegro moderato Giulia Biaghetti, Orgel Lucia Swientek, Violine 54

Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Tomeoni, in Lucca geboren, studierte in Neapel und kehrte 1748 in seine Heimatstadt zurück, wo er von 1750 bis 1778 als Kapellmeister am Kollegiatstift in Camaiore, von 1779 bis 1785 an St. Michele in Foro in Lucca und von 1785 bis 1816 am Kollegiatstift in Pietrasanta wirkte. Johann Bernhard Bach studierte zusammen mit Johann Sebastian Bach in Weimar. 1695 wurde er Organist in Erfurt und Magdeburg, später in Eisenach. Chaconne bezeichnet eine Ostinato-Form mit einem sich ständig wiederholenden, vier bis acht Takte dauernden Harmonieschema. Leclair, selbst ein Virtuose auf der Violine, fand in seinen Kompositionen zu einer Synthese von französischen und italienischen Stilelementen. Seine Concerti und Sonaten sind denjenigen von Antonio Vivaldi ebenbürtig. 55

Sonntag, 18. September 2016, 12 Uhr Felix Mendelssohn Bartholdy 1809 1847 Sonate c-moll op. 65/2 (1844/45) Grave Adagio Allegro maestoso e vivace Fuga Robert Schumann 1810 1856 Skizze Des-Dur op. 58/4 (1845) Giovanni Battista Sammartini Um 1700 1775 Sonate G-Dur für Violoncello und Basso continuo Allegro non troppo Grave con espressione Vivace Florian Schwarzbeck, Violoncello Filippe Verissimo, Orgel und Cembalo 56

Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Mit seinen sechs Orgelsonaten schuf Mendelssohn eine neue Gattung, die von Komponisten wie Gabriel Joseph Rheinberger oder Max Reger erfolgreich weiterentwickelt wurde. Auch die spätere französische Orgelsymphonie könnte in dieser Tradition gesehen werden. Nicht Polyphonie, sondern klangliche Kompaktheit stehen bei Schumanns Skizzen im Vordergrund, ein Satztyp, der besonders in Frankreich von Lemmens bis Widor Karriere machte. Giovanni Battista Sammartin war Kapellmeister an Sant Ambrogio und einer weiteren Kirche in Mailand. Sein Stil beeinflusste Christoph Willibald Gluck, den er 1736 bis 1741 unterrichtete. Gegen Ende seines Lebens, in den Jahren 1770 und 1771, erlebte er die Auftritte Wolfgang Amadeus Mozarts in Mailand. Mit weiteren Musikerkollegen, darunter Johann Christian Bach und Luigi Boccherini, pflegte er persönlichen Kontakt. 57

Sonntag, 25. September 2016, 12 Uhr Johann Pachelbel 1653 1706 Ciaccone d-moll Johann Gottfried Walther 1684 1748 Concerto h-moll LV 133 nach dem Concerto e-moll für Violine, Streicher und Basso continuo RV 275 von Antonio Vivaldi Allegro Adagio Allegro Domenico Zipoli 1688 1726 Toccata d-moll Gioachino Rossini 1777 1856 in Orgelbearbeitungen von Giovanni Morandi (1777 1856): Marcia militare (Allegro vivace) Sonata per organo (Andantino Allegro) Marcia Pasredoublè (Tempo di marcia) Federica Ianella, Orgel 58

Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Pachelbel war ab 1678 Organist an der Predigerkirche in Erfurt. Dort unterrichtete er Johann Christoph Bach den Jüngeren, der wiederum seinen jüngeren Bruder Johann Sebastian unterwies. 1692 kehrte Pachelbel nach Nürnberg zurück und übernahm das Organistenamt an St. Sebald. Ab 1702 war Walther Organist an St. Thomas in Erfurt. Concerto del Sigr. Meck ist die Orgelstimme überschrieben. In Wirklichkeit stammt die Vorlage nicht vom Eichstätter Hofkapellmeister Johann Meck (um 1690 1758), sondern vom berühmteren Antonio Vivaldi. Zipoli übernahm 1710 das Amt des Organisten der Santa Maria in Trastevere in Rom. Während dieser Zeit in Rom komponierte er seine ersten Messen und Oratorien. 1716 wurde er Mitglied des Jesuitenordens. Er lebte ein Jahr lang in Sevilla. Im April 1717 begann seine Reise nach Südamerika, wo er drei Monate später ankam und sich schließlich bei Córdoba niederließ. Verdi war zwar kein Organist, seine Melodien forderten allerdings bereits die Zeitgenossen zu zahlreichen Transkriptionen für Orgel heraus. 59

Sonntag, 2. Oktober 2016, 12 Uhr Georg Friedrich Händel 1685 1750 Concerto F-Dur für Orgel und Orchester HWV 295 (1739) Larghetto Allegro Organo ad libitum: Larghetto Allegro Erland Hildén *1963 Four animals for organ (2016): Jaguar Johann Sebastian Bach 1685 1750 Concerto a-moll für Violine, Streicher und Basso continuo BWV 1041 Ohne Tempobezeichnung Andante Allegro assai Alexei Tschubini, Violine AsamCollegium Erland Hilden, Orgel, Cembalo und Leitung 60

Sonntag, 29. August 2004, 12.00 Uhr Händels Orgelkonzerte gehören zu seinen berühmtesten Werken und erlangten innerhalb weniger Jahrzehnte einen Bekanntheitsgrad, welchen später nur Ludwig van Beethovens Klaviersonaten erreichten. Sie waren als Zwischenaktmusiken bei den Aufführungen seiner Oratorien in London bestimmt und rechtfertigten die von Händel vorgenommenen Erhöhungen der Eintrittspreise. HWV 294 war ursprünglich als Konzert für Harfe angelegt. Erstmals aufgeführt wurde das Werk als Einlage für HWV 75 Alexander s Feast, um damit wohl das Harfenspiel des griechischen Sängers Timotheus zu veranschaulichen. Interpret des Harfenkonzerts soll Walter Powell junior, ein bekannter Virtuose der Zeit gewesen sein. Für den zweiten Satz von HWV 295 griff Händel unter anderem auf das Capriccio Cucù von Johann Kaspar Kerll zurück. Daher rührt der Beiname des Konzertes Kuckuck und Nachtigall. Das Stück beschreibt jeweils einen der vier Tier-Archetypen der Keros-Indianer in Peru. Der Jaguar ist der Beschützer des Dschungels aber auch der Vermittler von Leben und Tod. Der Jaguar geht ohne Angst auf der Regenbogen-Brücke ins ewige Leben und wieder zurück er ist also der emotionale Heilsbringer. Möglicherweise schrieb Bach seine Violinkonzerte für Johann Georg Pisendel oder Jean-Baptiste Volumier in Dresden vielleicht auch für sich selbst, denn sein Sohn Carl Philipp Emanuel bescheinigt ihm im Nekrolog, bis ins hohe Alter die Violine rein und durchdringend gespielt zu haben. 61