CellitinnenForum. Zeitschrift der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria DIGITALISIERUNG

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02 2020 CellitinnenForum Zeitschrift der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria DIGITALISIERUNG

WILLKOMMEN Ein frischer Anstrich Das Cellitinnen Forum hat einen neuen Look bekommen Mit unserem frischen Design schaffen wir für Sie: Eine leserfreundliche Heftführung durch das Magazin Eine klare Gliederung mit neu gestalteten Rubriken Interessante Infografiken zu komplexen Themen Viel Spaß beim Lesen und Entdecken! Jetzt neu mit Kreuzworträ tsel auf S. 71 Willkommen Was für eine Zeit! Als wir diese Ausgabe des CellitinnenForums planten, wollten wir mit dem Titelthema Digitalisierung darlegen, welche Perspektiven der digitale Wandel unserem Verbund bietet und wo wir zurzeit stehen: In den Büros erleichtert die Digitalisierung Arbeitsprozesse, in der Medizin werden Befundungen dank der Menge an Datenvergleichen immer präziser und für alte Menschen bietet der digitale Wandel die Chance, so lange wie möglich selbstbestimmt zu leben. Die Corona-Krise zeigt uns nun, welche Bedeutung digitale Technologien haben, wenn Die Corona-Krise in Kliniken und Senioreneinrichtungen zeigt, welche Bedeutung schnell und flexibel auf Unvorhergesehenes wie Epidemien reagiert werden muss. Viele digitale Technologien Bewohner der Seniorenhäuser und Patienhaben... ten bleiben dank Smartphone oder Tablet zumindest über Videotelefonie oder Skype in Kontakt mit ihren Angehörigen. Für den reibungslosen Ablauf im Hintergrund der Einrichtungen sorgen viele Mitarbeiter aus dem Homeoffice heraus, über Datenleitungen mit dem Unternehmen verbunden. Ohne die digitalen Möglichkeiten wären diese Zeiten für Bewohner, Patienten und Mitarbeiter noch viel schwieriger zu bewältigen. Unter anderem deshalb wird die Fortentwicklung der Digitalisierung weiterhin fester Bestandteil der Unternehmensstrategie in unseren Einrichtungen bleiben. An dieser Stelle danke ich ausdrücklich und von Herzen allen Mitarbeitern für ihren großartigen Einsatz und die sehr gute abteilungs- und hausübergreifende Teamarbeit in den letzten Wochen und den Bewohnern, Patienten sowie Angehörigen für ihr Verständnis und ihre Geduld. Ich kann nachvollziehen, das die Sperrung der Einrichtungen für Sie sehr belastend, wenn nicht gar unerträglich war oder ist. Trotz aller Einschränkungen und Beschwernisse wünsche ich Ihnen, dass Sie gut über den Sommer kommen! Thomas Gäde, Geschäftsführer der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria CellitinnenForum 02 2020 3

INHALT INHALT Inhalt 26 59 12 32 51 FORUM 32 Die Welt wird digital 52 Jede Minute zählt MENSCHEN 6 Meldungen 13 Porträt: Torsten Fricke 16 Der digitale Wandel im Klinikbetrieb 20 Krankenhaus 4.0 24 St. Marien-Hospital schon heute voll digital! 26 Flexibel arbeiten und digital planen 27 Das clevere Zuhause 28 Wieder auf den eigenen Füßen stehen 30 Digitalisierte Pflegedokumentation immer zur Hand 35 Drei Krebszentren arbeiten mit dem Da Vinci-Roboter 35 Beten mit dem Smartphone CORONA SPEZIAL 38 Danksagungen, Seniorenhäuser, Krankenhäuser KOMPETENZ 46 Rund um die Uhr im Einsatz 48 Wohin im Notfall? 49 Neue Technik am Brustzentrum 50 Gut Hören dank Operation Foto: Melanie Zanin 54 Was tun, wenn Kinder Übergewicht haben? 56 Norderweiterung setzt Maßstab 58 Die Jahresthemen der Hospitalvereinigung St. Marien 59 New Work? Klingt gut. Aber im Krankenhaus? 60 Hurra Wir werden älter! 61 Azubi-Coaching 62 Gemeinsam für ein würdevolles Lebensende 63 Hände in guten Händen 66 Philanthropen gesucht 68 Über den Tellerrand geschaut 70 Stiftungsfest im Seniorenhaus St. Josef STANDARDS 3 Editorial 71 Rätsel 72 Unsere Krankenhäuser 75 Unsere Seniorenhäuser 74 Impressum 4 CellitinnenForum 02 2020 CellitinnenForum 02 2020 5

FORUM FORUM Meldungen Wie kann ein Krankenhaus effektiv Energie sparen? Ein Krankenhaus hat besondere Anforderungen im Bereich der Energie. Die Weiterentwicklung in der Medizintechnik und beispielsweise das Betreiben einer Notfallambulanz vierundzwanzig Stunden am Tag, sieben Tage in der Woche, erfordern eine komplexe Infrastruktur und einen hohen Energieaufwand. Die Geschäftsführung des Heilig Geist-Krankenhauses will bei steigenden Energiekosten nun sowohl den Energieverbrauch effektiv senken als auch unabhängig davon einen Beitrag zum Klimaschutz leisten und hat deshalb beschlossen, sich an den LEEN-Netzwerken (Lernende Energieeffizienz-Netzwerke) zu beteiligen. Das Fraunhofer Institut entwickelte das sogenannte LEEN-Managementsystem. In diesem Fall ist die RheinEnergie AG der Netzwerk-Träger. Die Idee dahinter: Betriebe einer Region, einer Branche oder eines Konzerns arbeiten zusammen und lernen voneinander, um Energie noch besser zeit- und kosteneffizient zu nutzen. Aus der Region Köln beteiligen sich 39 Unternehmen, davon 13 Krankenhäuser an diesem Netzwerk. Der regelmäßige Austausch von Erfahrungswerten mit anderen Unternehmen, die ähnlich aufgestellt sind und ähnliche Anforderungen haben, soll zu neuen Lösungsansätzen führen. Erfahrene Leitungskraft mit zusätzlicher Aufgabe Dagmar Esser ist seit 2008 bei der Seniorenhaus GmbH beschäftigt und hat sich von der Wohnbereichsleitung über die Bereichsleitung Pflege & Sozial- Kulturelle Betreuung (SKB) zur gestandenen Seniorenhausleiterin entwickelt. Seit 2014 leitet sie das Marienkloster in Düren. Ihr besonderer Fokus, um die Belange der Bewohner zu erfüllen, liegt dabei auf der Teamarbeit: Ich bin stolz auf mein Team, das auch bei herausfordernden Situationen kommunikativ und handlungssicher agiert. Ihr Know-how bringt sie nun auch als Leitung im Seniorenhaus Christinenstift in Nideggen ein. Dagmar Esser ist sich der zusätzlichen Herausforderung bei der Leitung zweier Einrichtungen bewusst. Sie baut verstärkt auf Teamwork. Neben der Leitung der beiden Standorte schult und begleitet sie auch in den Bereichen EDV-gestützte Pflegedokumentation und Grunddienstplangestaltung. Wir wünschen ihr für das neue Führungsspektrum eine weiterhin sichere Hand und Gottes reichen Segen. Generationswechsel im Cellitinnen-Seniorenhaus St. Gertrud in Düren Nachdem sich Helmut Klein nach 22 Jahren Betriebszugehörigkeit in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedete, wurden die Zuständigkeiten für die Seniorenhäuser der Region Düren neu verteilt. Seit 2005 leitete Klein erfolgreich und mit viel Herzblut zwei Einrichtungen: Das St. Ritastift und das Cellitinnen- Seniorenhaus St. Gertrud. Das Cellitinnen Seniorenhaus St. Gertrud führt seit März Stefan Burghaus. Er geht aus dem Traineeprogramm der Seniorenhaus GmbH hervor und konnte bereits Führungserfahrung als Elternzeitvertreter der Leitung des Seniorenhauses Serafine, Würselen, sammeln. Hier halfen dem studierten Gesundheitsökonom seine langjährigen Erfahrungen als Pflegefachkraft, um insbesondere die unterschiedlichen Fachbereiche zu koordinieren. Nach der Zeit im Seniorenhaus Serafine übernahm er die Aufgabe als Qualitätsmanager für die Region Köln. Zeitgleich war er als Dienstplandisponent tätig. Ich freue mich, diese Erfahrung in meine neue Aufgabe einzubringen, berichtet Burghaus. Wir wünschen ihm viel Erfolg und einen tollen Start. Willkommen im alten Zuhause! Susanne Foerster begann 2010 im Seniorenhaus St. Ritastift in Düren als Bereichsleiterin Pflege & Sozial Kulturelle Betreuung (SKB) und kehrt nun mit neuer Funktion zurück. Als examinierte Altenpflegerin war ihr bewusst, dass gute Pflege immer dann entsteht, wenn alle Mitarbeiter zufrieden den Arbeitsalltag erleben können. Hier sieht Foerster eine wichtige Aufgabe, auf die man in Leitungspositionen positiven Einfluss nehmen kann. Mit großer Freude übernahm sie 2011 die Leitung des Seniorenhauses Serafine in Würselen. 2014 folgte der Aufbau der Pflegeberatung für die Region Düren, bis sie 2016 zusätzlich die Leitung des Seniorenhauses Christinenstift in Nideggen annahm. Nun freuen wir uns sehr, dass Foerster die Leitung des Seniorenhauses St. Ritastift übernommen hat, und damit zu ihren Wurzeln zurückkehrt. Wir wünschen ihr einen guten Start und viel Erfolg. 6 CellitinnenForum 02 2020 CellitinnenForum 02 2020 7

FORUM FORUM Hospitalvereinigung: Dank und Berufung Für seine zehnjährige Tätigkeit im Aufsichtsrat der Hospitalvereinigung St. Marien GmbH wurde Josef Achilles geehrt. Der 66-Jährige ist seit 1991 als Vorstandsmitglied der Stiftung Krankenhaus St. Josef in Wuppertal tätig. Dr. Klaus Tiedeken, Vorsitzender des Aufsichtsrates, betonte in seiner Laudatio das große Engagement von Achilles für den Wuppertaler Klinikverbund. Im Jahr 2009, als es um die Integration des Krankenhauses St. Josef ging, habe er sich in besonderer Weise eingesetzt. In den Folgejahren habe der ehemalige Banker als Mitgesellschafter des Klinikverbundes St. Antonius und St. Josef wesentlich dazu beigetragen, dass die Einrichtungen eine positive Entwicklung nehmen konnten. Achilles ist zudem Mitglied der Findungskommission, die die Auswahl neuer Chefärzte für alle Krankenhäuser vornimmt. Berufung von Werner Dacol Zum 01.01.2020 wurde Werner Dacol in den Aufsichtsrat der Hospitalvereinigung St. Marien GmbH berufen. Der 66-jährige Wirtschaftsexperte war Geschäftsführer der Aachener Siedlungs- und Wohnungsbaugesellschaft und viele Jahre Treuhänder für das Kloster der Cellitinnen zur hl. Maria. Mit Werner Dacol hat der Aufsichtsrat insgesamt 10 Mitglieder (v. l.): Hans Mauel, Sr. Katharina Maria Finken, Werner Dacol, Prof. Dr. Elmar Doppelfeld (stv. Vors.), Wilhelm Straaten, Dr. Klaus Tiedeken (Vorsitzender), Dr. Eva Steinhausen, Dr. Wolfgang Reetz (stv. Vors.), Josef Achilles und Udo Stürmer sowie Arnhard Orend (Berater) Kapelle mit der Pilgermadonna in den Hausgemeinschaften St. Augustinus, Köln-Nippes Pilgermadonna bezieht ihr endgültiges Zuhause Am ersten Adventsonntag 2019 zog die Pilgermadonna der Seniorenhaus GmbH der Cellitinnen zur hl. Maria in ihr endgültiges Domizil ein. In den Hausgemeinschaften St. Augustinus in Köln-Nippes hat sie nun ihren festen Platz in der Hauskapelle. Hier können Bewohner, Angehörige und Mitarbeiter ihre Verehrung, Bitten und ihren Dank vortragen. Zugleich wird die Muttergottes-Statue bei bestimmten Anlässen, wie Krankensalbungen, Marienandachten und Prozessionen ihren Standort verlassen und zu den Menschen gehen. Hinter der Maria, wie sie mittlerweile genannt wird, liegt eine ereignisreiche einjährige Pilgerreise mit Gastaufenthalten in allen Senioreneinrichtungen der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria und damit verbundenen vielfältigen menschlichen Begegnungen. Neue RTZ-APP für mehr Kundenservice Ambulante Rehabilitation, Physiotherapie oder Fitness: Das therapeutische Angebot des RTZ Regionales Therapie-Zentrum in Wuppertal ist groß. Über alle Leistungen informiert ab sofort eine eigene App. Ein Gewinn für Patienten und Mitarbeiter. Denn oft sind es die vielen kleinen Dinge im Alltag, wie Terminvereinbarungen oder -absagen per Telefon, die Zeit kosten. Mit der neuen RTZ APP können Patienten jetzt Neuer Chefarzt für die Kardiologie Zum 1. Mai hat Prof. Dr. Jan-Malte Sinning die Chefarzt-Position der Klinik für Innere Medizin III Kardiologie am St. Vinzenz-Hospital übernommen. Der 43-jährige Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie kommt von der Uniklinik Bonn und war dort zuletzt Sektionsleiter der Interventionellen Kardiologie. Er tritt in die Fußstapfen von Priv.-Doz. Dr. Wolfgang Fehske, der sich in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Sinning begann seine Karriere bei der Bundeswehr und absolvierte das Medizinstudium in Köln. Im Laufe seiner Berufslaufbahn bildete sich die interventionelle Kardiologie als sein medizinischer Schwerpunkt heraus. Als Personaloberarzt und Sektionsleiter war er bereits mit Mitarbeiterverantwortung und -führung vertraut und bringt so fachlich wie organisatorisch ein hohes Maß an Wissen und Kompetenz ein. unkompliziert und vor allem rund um die Uhr Termine anfragen oder absagen. Ein weiteres Plus: Der Rückrufservice mit individueller Themenauswahl. Um die App nutzen zu können, ist kein Download aus dem App- Store notwendig. Die APP läuft über den Browser des Smartphone. Interessierte erreichen sie über den abgebildeten QR-Code oder den nachfolgenden Link: rtz.appyourself.net. 8 CellitinnenForum 02 2020 CellitinnenForum 02 2020 9

FORUM FORUM Neues Angebot für den Kölner Norden: KV-Notdienstpraxis am Heilig Geist-Krankenhaus Großzügige Spende Seit Januar befindet sich eine Notdienstpraxis der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein im Heilig Geist-Krankenhaus in Köln-Longerich. Sie liegt im Erdgeschoss des Krankenhauses, in unmittelbarer Nähe zur Notfallambulanz, und ist täglich geöffnet. Sie ist die erste An- laufstelle für Menschen aus dem gesamten Kölner Norden, Nippes und Teilen der Innenstadt, die akut gesundheitlich in Not sind und außerhalb der regulären Praxisöffnungszeiten dringend eine ambulante Behandlung benötigen. Noch in diesem Jahr wird es einen gemeinsamen Schalter geben, so dass eine Anmeldung im Krankenhaus oder für die Notdienstpraxis am gleichen Ort getätigt werden kann. Eine gemeinsame Ersteinschätzung der Patienten soll sicherstellen, dass der richtige Versorgungsbereich schnell aufgesucht wird. Klassenfahrt nach Münster Die Chefärzte des Kölner St. Vinzenz- Hospitals verbrachten mit ihren Ehefrauen ein Wochenende in Münster, der ehemaligen Wirkungsstätte von Prof. Dietmar Pennig. Zum Essen ging es in das Restaurant Rotkehlchen im quirligen Stadtteil Martini. Anschließend entdeckte die Gruppe zu Fuß Deutschlands Fahrradhauptstadt: Sie besuchte den sehenswerten Münsteraner Wochenmarkt und die Ausstellung Turner. Horror and Delight. In der Traditionsgaststätte Stuhlmacher stärkten sich alle mit einem zünftigen Essen. Natürlich durften dabei nach münsterländischer Tradition Pumpernickel und ein Korn aus dem Zinnlöffel nicht fehlen. Am Nachmittag ging es wieder zurück nach Köln, wo die großartige und hoffentlich nicht letzte - Klassenfahrt endete. An dieser Stelle senden alle Teilnehmer ein herzliches Dankeschön an die Organisatoren! Neue Leitung in Troisdorf-Spich Raissa Konstantinova tritt die Nachfolge von Christiane Kröger an, die in den wohlverdienten Ruhestand gewechselt hat. Seit November 2016 ist Konstantinova als Bereichsleitung Pflege & Sozial-Kulturelle Betreuung (SKB) tätig. Durch ihre langjährige Erfahrung im Pflegebereich ist sie mit allen Mitarbeitern, Bewohnern und deren Angehörigen sehr vertraut. Unter dem Motto: Jede neue Lage ergibt eine neue Perspektive arbeitet sie im Seniorenhaus Hermann Josef Lascheid intensiv mit den Angehörigen zusammen. Die Zufriedenheit der Bewohner, Angehörigen und Mitarbeiter liegt ihr besonders am Herzen. Als Leitung habe ich mir die Aufgabe gesetzt, die vorhandenen Netzwerke zu pflegen und auszubauen. Den Kontakt zur Kirchengemeinde, zu den Ortsvereinen und unseren ehrenamtlichen Mitarbeitern möchte ich weiter positiv gestalten, freut sich die neue Senioenhausleiterin. Wir wünschen Frau Konstantinova viel Kraft für die neue Aufgabe. Seniorenhausleiter Marc Stutenbäumer, sein Team, die Bewohner und deren Angehörige konnten sich über ein großzügiges Geschenk freuen. Erika Eschbach hatte der Kölner Einrichtung Heilige Drei Könige eine Skulptur des Künstlers Ralf Knoblauch gespendet. Die im Kreis angeordneten Heiligen Drei Könige begrüßen nun die Gäste und Bewohner der gleichnamigen Einrichtung von ihrem Ehrenplatz im Eingangsbereich aus. Bereits zweimal war die 87-Jährige zur Kurzzeitpflege im Seniorenhaus. Mit dem Geschenk verbunden ist ihr großes Dankeschön an das Team der Einrichtung für die gute Pflege und die angenehme Zeit im Haus. 10 CellitinnenForum 02 2020 CellitinnenForum 02 2020 11

FORUM PORTRÄT Fitness mit Kollegen weil Sport zusammen schweißt Stressabbau, Gewichtskontrolle oder den Rückenschmerzen vorbeugen: Die Gründe, um Sport zu treiben, sind individuell. Nur manchmal fehlt es schlichtweg an Zeit. Ideal, wenn sich Arbeit und Freizeit unkompliziert ergänzen. Jede Woche bietet der Klinikverbund St. Antonius und St. Josef deshalb Pilates, Yoga, Aquafitness, Gerätezirkel und sogar Skigymnastik an. Natürlich kostenlos, weiß Gabriele Fichthorn, Fort- und Weiterbildung, BEM-Beauftragte sowie lokale IT-Sicherheitskoordinatorin. Es sind Angebote, die die Mitarbeiter zu schätzen wissen, das zeigen die Teilnehmerzahlen. Aktuell sind 54 Mitarbeiter angemeldet, die regelmäßig zum Training kommen. Sport mit Zum 01.05.2020 hat Klaus Weiß die Chefarzt-Position der Klinik für Innere Medizin I Allgemeine Innere Medizin und Gastroenterologie am St. Vinzenz- Hospital übernommen. Der 54-jährige Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie ist bereits seit 2002 Oberarzt seines Fachbereiches im Nippeser Krankenhaus. Als Chefarzt wird er nun die Abteilung eigenverantwortlich führen und leiten. Während seiner Zeit als Leitender Oberarzt und Leiter der Endoskopieabteilung entwickelte Weiß diese kontinuierlich fort. Seit 2002 stiegen die dortigen Untersuchungszahlen von rund 500 im Jahr 2001 auf weit Kollegen fördert nicht nur die eigene Gesundheit, sondern auch das Zwischenmenschliche. So ist beim Workout die ein oder andere enge Freundschaft entstanden. Damit wird Betriebssport auch zu einem wichtigen Teil der Unternehmenskultur. Wann es nach der Coronakrise weitergeht, wird rechtzeitig bekannt gegeben. Neuer Chefarzt für die Gastroenterologie über 5.000 Untersuchungen und endoskopische Eingriffe im Jahr 2019. Auch das Untersuchungsspektrum konnte in diesem Zeitraum weiter ausgebaut und ständig modernisiert werden. Neben dem Schwerpunkt der Gastroenterologie vertritt er mit seinem Team die Allgemeine Innere Medizin im St. Vinzenz-Hospital als fach- und abteilungsübergreifende Disziplin. Weiß ist verheiratet und hat drei Kinder. In seiner Freizeit unternimmt er Ausflüge und Reisen mit der ganzen Familie: Wandern, Radfahren oder ans Meer Hauptsache, frische Luft und viel Bewegung. Erzählen Sie etwas über sich: Ich bin Torsten Fricke und arbeite in der IT der Seniorenhaus GmbH. Nach meiner Ausbildung zum Informations- und Telekommunikationselektroniker kam ich 2011 zu den Cellitinnen. In meiner Freizeit spiele ich Volleyball. Meine zweite Leidenschaft ist das Surfen geworden. Was schätzen Sie an Ihrem Beruf? Wollten Sie schon immer IT ler werden? Neben der beruflichen Vielfalt schätze ich besonders den Kontakt zu Menschen und die Möglichkeit, helfen zu können. Ich mag es, Fehler im System ausfindig zu machen und zu beseitigen. Die Fehlersuche gleicht oft dem Lösen eines Rätsels, und ich liebe Rätsel. In meiner Kindheit stand auf meiner Berufswunschliste eigentlich Polizist und Tennisprofi. Mit 13 kaufte ich mir meinen ersten eigenen PC. Nach zwei Tagen musste ich ihn allerdings zurück zum Händler geben, da ich ihn bereits kaputt konfiguriert hatte und Systemdateien löschte, die ich nicht hätte löschen sollen. Für die Reparatur des PCs musste ich damals einen Monat lang Zeitungen austragen. Ab da stand mein Berufswunsch fest. Torsten Fricke Mitarbeiter der IT Was sind Ihre Pläne für die Zukunft? Die IT-seitige Betreuung von Mitarbeitern aus 19 Einrichtungen bindet schon viel Zeit. Dennoch arbeiten meine Kollegen und ich momentan an der Weiterentwicklung der IT-Strategie sowie an der Digitalisierung der EDV-Einstellungsbögen. Hier hilft uns insbesondere die Anwendung Help Desk. Diese Funktion ermöglicht für alle eine einfachere und schnellere Bearbeitung und eine höhere Transparenz. Torsten Fricke surft nicht nur im Internet! 12 CellitinnenForum 02 2020 CellitinnenForum 02 2020 13

Thema Digitalisierung Foto: istock 14 CellitinnenForum 02 2020 CellitinnenForum 02 2020 15

Der digitale Wandel im Klinikbetrieb Papierlose Arbeitsprozesse in deutschen Krankenhäusern sind für Einige die Lösung vieler Probleme, Andere befürchten den Niedergang zwischenmenschlicher Beziehungen, wenn Algorithmen oder künstliche Intelligenz in die Diagnostik und Therapie eingreifen. Foto und Grafik: istock Die Behandlungsqualität kann ohne Digitalisierung nicht auf dem gewohnt hohen Niveau gehalten werden Der digitale Wandel hat unsere Welt innerhalb der letzten 20 Jahre entscheidend verändert und auch vor den Krankenhaustüren nicht Halt gemacht: Eine vollständige digitale Patientenakte und der automatisierte Datenaustausch vom Krankenhaus zum Hausarzt, Datenanalysen, die beispielsweise die Ausbreitung von antibiotika-resistenten Krankenhauskeimen erkennen, ein elektronischer Medikationsprozess, bei dem die Medikamente von der Apotheke für jeden Patienten individuell dosiert und verpackt direkt auf die Station geliefert werden, oder eine digitale Entscheidungsunterstützung, mit der Empfehlungen von pflegerischen oder therapeutischen Maßnahmen aufgrund einer Analyse der Patientendaten erfolgen, sind keine Zukunftsmusik. Algorithmen und Daten liefern Ärzten und Pflegefachkräften mehr und mehr das nötige Werkzeug, um eine möglichst fehlerfreie Diagnose oder einen auf individuelle Bedürfnisse optimal abgestimmten Therapieplan zu erstellen. Und ohne die Rolle der Mediziner schmälern zu wollen, deren Kompetenz und Erfahrung weiterhin für eine gute Genesung der Patienten ausschlaggebend sind: Die Behandlungsqualität kann ohne die Digitalisierung der Kliniken nicht auf dem gewohnt hohen Niveau gehalten werden. Wenn Sie einen Radiologen fragen, ob er Angst hat, dass sein Arbeitsplatz künftig durch Algorithmen ersetzt wird, so antwortet dieser selbstbewusst, dass der Zuwachs der Bildmengen in der Radiologie so rasant voranschreitet, dass er jede Form der künstlichen Intelligenz willkommen heißt, die ihm dabei hilft, diese steigenden Aufkommen zu systematisieren und auszuwerten. Außerdem minimiert die Digitalisierung der Patientendaten das Fehlerrisiko, wenn diese nicht mehr händisch, möglichst noch mit einer unleserlichen Handschrift, dokumentiert werden müssen. Doch bei aller Technik-Euphorie: Das Gespräch Arzt Pflegefachkraft Patient können Algorithmen nicht ersetzen. Das Zwischenmenschliche bleibt. Es wird wegen der Flut an Informationen womöglich sogar noch wichtiger. Nach Einschätzung einer externen Beratungsfirma gehören die Kliniken Ein Krankenhausinformationssystem (KIS) bezeichnet alle Systeme der Informationsund Kommunikationstechnik, die Informationen und Daten innerhalb eines Krankenhauses erfassen, bearbeiten, speichern und nutzbar machen. Dabei handelt es sich sowohl um medizinische als auch administrative Patientendaten. Puls- und Blutdruckwerte, Medikamentengabe, Röntgenbilder, Operationsverlauf alle Werte fließen ein in die elektronische Patientenakte. Diagnosen und Therapiemaßnahmen werden direkt in das Krankenhausinformationssystem eingespeist und stehen Pflegefachkräften und Ärzten mit einem Klick zur Verfügung. 16 CellitinnenForum 02 2020 CellitinnenForum 02 2020 17

im Cellitinnenverbund bezogen auf die IT schon heute zu den Top zehn Prozent der deutschen Krankenhäuser. Der Verbund wird seine Vorreiterrolle in den kommenden fünf Jahren weiter ausbauen, so das strategische Ziel. Konkret stehen Projekte zum Ausbau des Krankenhausinformationssystems (KIS) in allen Einrichtungen an: Die elektronische Patientenakte wird flächendeckend eingeführt, die Anästhesie an das System angebunden und der Bereich Schmerzmedizin digital dokumentiert. Der Medikamentenkreislauf wird in allen Einrichtungen vollautomatisiert und telemedizinische Methoden werden ausgebaut. Ein besonderes Augenmerk bis 2025 liegt auf der besseren Vernetzung mit den Patienten im Vorfeld und Nachgang des Krankenhausaufenthalts und auch der Kontakt und Austausch aller Teilnehmer im Gesundheitswesen, wie zum Beispiel zu den niedergelassenen Ärzten, Die Krankenhäuser im Cellitinnenverbund sind digital gut aufgestellt wird dank Digitalisierung besser und schneller. Dabei werden die Vorgaben des Gesetzgebers, allen voran der Datenschutz, besonders berücksichtigt. Redundante Rechenzentren und hohe IT-Standards, die Schadsoftware und Datendiebe abwehren, sorgen schon heute für eine maximal mögliche Sicherheit. Deutsche Krankenhäuser investieren rund 2,6 Prozent ihres Umsatzes in IT-Systeme. Angesichts knapper Ressourcen zum Beispiel in der Pflege ist das ein hoher Aufwand. Neben den oben aufgeführten guten Gründen für den Einsatz digitaler Systeme und künstlicher Intelligenz in Kliniken birgt das Ignorieren des digitalen Wandels allerdings auch die Gefahr, in der deutschen Krankenhauslandschaft von Technologieunternehmen überrollt zu werden. Ein Amazon-Krankenhaus ist keine ferne Fiktion, ebenso wenig wie Um für Katastrophen oder Ausfallzeiten gerüstet zu sein, wird ein zweites, räumlich vom Originalrechenzentrum getrenntes, redundantes Rechenzentrum komplett dupliziert. Die Duplizierung gilt sowohl für die Hard- als auch für die Software und die jeweils aktuellen Daten. Sollte das Originalrechenzentrum ausfallen, so kann der Betrieb im zweiten Rechenzentrum fortgesetzt werden. Unter Telemedizin versteht man den Austausch zwischen Ärzten oder Arzt und Patient über Diagnosen und Therapien mittels moderner Telekommunikationsverfahren. Dazu zählen u.a: die Teleüberwachung eines Patienten oder die Online- Video-Sprechstunde. Grafik: istock ein von Google entwickeltes Krankenhausinformationssystem. Für den Patienten ist es aber wichtig, dass die Kontrolle im Gesundheitswesen nicht gänzlich an rein gewinnorientierte Unternehmen übergeben wird. Momentan schöpfen europaweit nur drei Kliniken den Markt der digitalen Möglichkeiten voll aus und erreichen damit in dem global anerkannten EMRAM-Ranking die Bestnote sieben: eine Klinik in Portugal und zwei in den Niederlanden (mehr zum Stand der Kliniken im Cellitinnenverbund vgl. Seiten 20-23). Die deutsche Krankenhauslandschaft hinkt hinterher und erreicht auf einer Skala von 0 (keine Digitalisierung) bis 7 (papierloses Krankenhaus) nur einen Durchschnittswert von 2,3 (Deutscher Krankenhausreport 2019). Für Europa sieht es mit einem Durchschnittswert von 3,6 nur unwesentlich besser aus. INFO Um den Anschluss an eine optimale Versorgung der Patienten nicht zu verlieren, gibt es für die Krankenhaus-IT und den Gesetzgeber also noch einiges zu tun. Dass Patienten schon vor der Aufnahme im Krankenhaus Fragen oder Aufklärungsbögen online beantworten und ausfüllen, im Anschluss noch einen Blick auf die Speisekarte der nächsten Woche werfen und die letzten Röntgenbilder hochladen, sind bereits technisch gelöste Herausforderungen. Eine Aufnahme im Krankenhaus per Barcode mittels einer App auf dem Smartphone des Patienten oder ein digitaler Wegweiser zur besseren Orientierung in den weiten Fluren der Stationen sind nur weitere Bausteine, die schon heute flächendeckend zum Einsatz kommen könnten. Dr. Pascal Grüttner Leiter des Dienstleistungscenters IT (DLC IT) Wir müssen die Zügel für den digitalen Wandel in den Händen behalten Der Verein Digital Health Germany e.v. vernetzt Bürger, Beteiligte des Gesundheitswesens, Forschungseinrichtungen, die Gesundheitsindustrie und junge Start-Up-Unternehmen. Ziel des Digital Health Germany e.v. ist es, zentral von Köln aus ein deutschlandweites Gesundheitsnetzwerk zu etablieren, in Deutschland zu positionieren und in den internationalen Austausch einzubinden. Neben den Krankenhäusern der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria gehören die Uniklinik Köln und die Städtischen Kliniken zu den Gründungsmitgliedern. Dr. Pascal Grüttner vertritt als stellvertretender Vorsitzender des Vereins die Krankenhäuser der Stiftung. Für 2020 arbeitet der Verein an einer Corona-Warn-App mit, die mittels Testdaten infizierter Personen dabei helfen soll, rasche und gezielte lokale Eindämmungen durchführen zu können - selbstverständlich unter Wahrung des Datenschutzes und der Bürgerrechte. 18 CellitinnenForum 02 2020 CellitinnenForum 02 2020 19

Krankenhaus 4.0 Der Weg zum papierlosen Krankenhaus erfolgt in den Häusern des Cellitinnenverbundes systematisch. Welche Hürden noch zu nehmen sind, erklären im Interview Patrick von der Horst und Stefan Pasche. INFO Bei der Telematik handelt es sich um eine einrichtungsübergreifende Kommunikationsinfrastruktur, die alle Akteure des Gesundheitswesens Kliniken, Apotheken, Arztpraxen, Krankenkassen miteinander vernetzt. Eine Grundlage der Telematik ist die digitale Patientenakte, die ab 2021 flächendeckend eingeführt werden soll. Mit einem 25-köpfigen Team arbeiteten Patrick von der Horst, Geschäftsführer des Kölner Heilig Geist-Krankenhauses, und Stefan Pasche, Projektmanager IT der Hospitalvereinigung St. Marien, die Zielvorgaben bis 2025 aus. Als Mitglied des IT-Lenkungsausschusses treibt von der Horst die Umsetzung der Vorgaben voran und behält die Entwicklungen in Politik und auf dem IT-Markt im Auge. Herr Pasche, sie arbeiten gerade an der flächendeckenden Einführung der digitalen Patientenakte. Welche Vorteile bietet diese? Für einen Patienten können alle relevanten Daten Befunde, Röntgenbilder, OP-Berichte, Medikamentengaben und weitere Therapieempfehlungen in digitaler Form und damit an jedem Arbeitsplatz zur Verfügung gestellt werden. Für Arzt und Pflege bedeutet es also ein Mehr an Transparenz, bessere Lesbarkeit der Anordnungen und jederzeit Zugriff auf alle relevanten Informationen. Damit unterstützt die digitale Patientenakte die täglichen Abläufe und die Zusammenarbeit in der Klinik. Diese digitale Patientenakte im Krankenhaus ist übrigens nicht zu verwechseln mit der von der Politik seit Jahrzehnten geforderten elektronischen Gesundheitsakte, in der alle Krankheiten und Therapien eines Menschen von der Wiege bis zur Bahre gespeichert sind. Technisch wäre auch dies möglich, jedoch sind noch einige Aspekte, wie die Möglichkeit des Patienten, selektiv Daten freizugeben oder Schnittstellen zu allen am Markt befindlichen Krankenhausinformationssystemen, zu klären. Doch warum findet die digitale Krankenhaus- Patientenakte trotz der vielen Vorteile nur zögerlich Einzug in den deutschen Kliniken? Pasche: Hinter der Einführung verbirgt sich eine Vielzahl von Anforderungen: Verfügt die Klinik bereits über ein schnelles, sicheres und stabiles Grafik: istock drahtloses, lokales Netzwerk (WLAN)? Wie lässt sich die digitale Patientenakte in das bestehende IT-Kliniksystem einfügen? Wie sieht die IT-Infrastruktur der Dienstleister (Labor, Apotheke etc.) aus, damit der Datenaustausch stattfinden kann? Welche Arbeitsprozesse müssen in den Kliniken auf die digitale Patientenakte abgestimmt werden? Schließlich greifen wir in bestehende Arbeitsabläufe ein. Ärzte und Pflegefachkräfte müssen die Anwendung beherrschen, also sehr gut geschult sein, bevor sie am Krankenbett Daten auf einem mobilen Eingabegerät dokumentieren. Die Einführung der digitalen Patientenakte ist außerdem keine einmalige Investition. Das System muss dauernd angepasst und weiterentwickelt werden und verursacht so laufende Kosten, die erst einmal erwirtschaftet werden müssen. Von der Horst: Für die angestrebte Digitalisierung der Krankenhäuser gibt es zwar Fördermittel des Landes NRW, beispielsweise für die Einführung der Telematikinfrastruktur. Doch diese decken die tatsächlichen Kosten der Digitalisierung nur zu einem kleinen Teil ab. Der Rest muss aus eigenen Mitteln oder Fördermitteln, die eigentlich für Gebäude oder medizintechnische Ausstattung gedacht sind, finanziert werden. Bei dem schon engen Budgetrahmen tun sich viele Kliniken schwer, den digitalen Wandel zu vollziehen. Wie weit ist der digitale Wandel in den Klinken der Cellitinnen zur hl. Maria vorangeschritten? Von der Horst: Die Kliniken der Hospitalvereinigung sind im deutschlandweiten Vergleich gut aufgestellt. Alle Einrichtungen verfügen über ein gut ausgebautes WLAN, ein gemeinsames Rechenzentrum und einheitliche PC-Systeme, die Grundvoraussetzungen für den digitalen Wandel. Unser Vorteil ist, dass wir mit einem Krankenhausinformationssystem (KIS) arbeiten und nicht mit mehreren konkurrierenden Systemen. Dadurch müssen neue Anwendungsmöglichkeiten nur einmal entwickelt werden, sodass die Einrichtungen in der Anwendungsbreite und tiefe sehr weit sind. Wenn wir in den kommenden Jahren in allen Häusern die digitale Patientenakte eingeführt haben, werden wir nach Einschätzung eines externen Beratungsunternehmens den EMRAM-Level 5 erreicht haben. Für das St. Marien-Hospital in Köln gilt dies bereits, und auch das Heilig Geist-Krankenhaus wird dieses Level noch in diesem Jahr erreichen. Das bedeutet allerdings nicht, dass wir uns zufrieden zurücklehnen können. Pasche: Wir haben auf der Basis unseres einheitlichen KIS in den einzelnen Kliniken verschiedene Anwendungen in Pilotprojekten eingeführt und ausprobiert, bevor die anderen Einrichtungen einzelne Module übernommen haben. So 20 CellitinnenForum 02 2020 CellitinnenForum 02 2020 21

INFO Wo hebt sich die Hospitalvereinigung in puncto Digitalisierung von anderen Kliniken ab? Von der Horst: Einige Dinge haben wir ja bereits genannt. Außerdem erscheint es mir wichtig zu erwähnen, dass Digitalisierung bei uns ein strategisches Unternehmensziel ist. Das bedeutet: Die Geschäftsführer tragen den Wandel nicht nur mit, sondern treiben ihn voran. Digitalisierung beginnt im Kopf das ist sowohl wörtlich als auch im übertragenen Sinn gemeint. Im Budget der Kliniwurde im St. Marien-Hospital zunächst die digitale Fieberkurve und später die digitale Medikationsanordnung eingeführt. Alle für die Behandlung relevanten Informationen für Ärzte und Pflegefachkräfte aus der digitalen Patientenakte laufen hier zusammen, zum Beispiel die Vitalwerte des Patienten (Blutdruck, Puls, Medikation). Das Dienstleistungscenter (DLC) IT führte dann auf der Intensivstation des St. Vinzenz-Hospitals die digitale Intensivkurve ein, die über die üblichen Vitalwerte hinaus unter anderem Informationen zur Herzfrequenz, Blutgassättigung und Atemfunktion direkt von den Medizingeräten erfasst, anzeigt und speichert. Darüber hinaus haben die Mediziner Zugriff auf die Vorerkrankungen, Operationsdaten und verordnete Medikamente. Im Heilig Geist-Krankenhaus wird die digitale Fieberkurve gerade für die operierenden Fachbereiche angepasst. Gleichzeitig arbeiten die Mitarbeiter des DLC IT dort an der Einführung des Medikationsmoduls in das KIS, das Ärzte und Pflegefachkräfte dabei unterstützt, falsche Dosierungen oder unerwünschte Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten zu vermeiden. Die Wuppertaler Einrichtungen, die in den letzten Jahren stark mit An- und Umbauten beschäftigt waren, planen, die erprobten Systeme der beiden Kölner Häuser zu übernehmen. Von der Horst: Alle diese Systeme arbeiten für den Patienten nicht sichtbar im Hintergrund und Zur Beschreibung des Digitalisierungsgrades eines Krankenhauses wird international EMRAM (Electronic Medical Records Adoption Model) verwendet, welches in sieben Stufen eingeteilt wird. Die höchste Stufe 7 entspricht dem vollständig papierlosen Arbeiten tragen zu seiner Sicherheit bei. Den digitalen Wandel in unseren Einrichtungen selbst erfährt der Patient beispielsweise im St. Franziskus- Hospital, wenn er im Internet auf der Grundlage des Systems Doctolib einen Termin in einer der Fachabteilungen bucht. Vieles wäre bereits heute möglich, wie das Auslesen in den Kliniken der auf Fitnessarmbänder oder Gesundheit-Apps gespeicherten Vitalparameter. Doch sind die technischen Möglichkeiten da schneller als der Gesetzgeber. Wie anwenderfreundlich sind die Systeme? Von der Horst: Unser KIS wurde, wie im Übrigen alle gängigen Systeme, vor 20-25 Jahren entwickelt. Da bastelte Steve Jobs noch an seinem iphone und Technik war noch nicht intuitiv, also selbsterklärend. Die Systeme sind sehr stabil, hinken aber in der Anwenderfreundlichkeit hinterher. Grafik: istock ken ist der digitale Wandel eine feste Position. So können wir im Verbund das Thema sehr systematisch und mit Rückendeckung angehen. Pasche: Aus der Projektgruppe heraus haben sich kleinere Arbeitsgruppen, sogenannte Think Tanks, gebildet, die an klar vorgegebenen Themen arbeiten. Der IT-Lenkungsausschuss, dem neben Herrn von der Horst ein weiterer Krankenhaus-Geschäftsführer, ein Kaufmännischer Direktor, der Leiter des DLC IT und die Bereichsleiterin der DLC s angehören, behält den Überblick, priorisiert die Einführung von Systemen, und dirigiert die Projekte. Darüber hinaus verlassen wir uns nicht auf die Module großer Anbieter, sondern ziehen für überschaubare, kleinere Probleme jüngere Unternehmen, also Start-ups, hinzu. Dabei nehmen wir in Kauf, dass nicht jede Lösung zu uns passt. Wir sind bis zu einem gewissen Grad experimentier- und risikofreudig. Wie sieht es mit dem Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) in Krankenhäusern aus? Von der Horst: Da gibt es sehr vielversprechende Ansätze wie die Unterstützung der radiologischen Parick von der Horst Diagnostik oder das digitale Netzhaut-Screening bei der Diagnose von Diabetes. KI wird mit Zuschüssen gefördert, allerdings fehlt für den Einsatz in Kliniken der gesetzliche Rahmen. Außerdem müssen die digitalen Systeme einer Klinik erst stabil stehen, bevor an den Ausbau der KI gedacht werden kann. Sie haben an unseren Bundesgesundheitsminister Jens Spahn einen Wunsch frei! Von der Horst: Es ist gut, dass Spahn die Dinge vorantreibt. Schön wäre im Bereich digitaler Wandel ein einheitlicher, verlässlicher Standard, damit die Kliniken Investitionssicherheit haben. Zum Beispiel bei der elektronischen Patientenakte. Wir gehen mit Spahn, aber er muss den Kliniken bitte auch die finanziellen Mittel zur Verfügung stellen. Pasche: Stattdessen werden den Krankenhäusern im Moment eher die Mittel gekürzt, zum Beispiel wenn die Anschlussversorgung eines Patienten nicht gewährleistet ist und er deshalb länger in der Klinik bleiben muss. Vielen Dank für das Gespräch! Stefan Pasche 22 CellitinnenForum 02 2020 CellitinnenForum 02 2020 23

St. Marien-Hospital schon heute volldigital! Wie die digitale Patientenakte in der Praxis funktioniert, zeigt das St. Marien-Hospital in der Kölner Innenstadt. Wenn die Patienten zur Untersuchung kommen, müssen sie nicht mehr einen Stapel Papier in der Hand halten. Simon Knauf, Stationsleiter St. Marien-Hospital Alle notwendigen Daten sind bei den Mitarbeitern in der Diagnostik bereits auf dem Bildschirm. Pflegemitarbeiter und Ärzte greifen auf ein zentrales System zu, in dem alle patientenbezogenen Daten erfasst sind. Eine enorme Zeitersparnis für die Mitarbeiter und mehr Sicherheit für die Patienten. Überall auf den Fluren und Gängen des St. Marien-Hospital sieht man kleine Wagen, auf denen vollständige mobile Arbeitsplätze mit Laptop-PCs eingerichtet sind. Diese mobilen PCs begleiten jede Arztvisite und jede Pflegetätigkeit. Sowohl Ärzte als auch die Pflegenden tragen alle Patientendaten hier ein, von Blutwerten, Temperatur und Stuhlgang bis zu ärztlichen Verordnungen, wie zum Beispiel eine Röntgenuntersuchung. Das dabei erstellte Bild inklusive radiologischem Befund wird ebenfalls in die Akte eingepflegt. Wenn der Patient wieder auf der Station ist, sind seine Ergebnisse schon da. ALLE DATEN UND VERORDNUNGEN AUF EINEN BLICK Auf die Papierakte konnten Pflegekräfte und Ärzte nicht gleichzeitig Als eher kleines Haus im Verbund mit längeren Verweilzeiten, war das St. Marien-Hospital als Pilotprojekt besonders geeignet zugreifen, so dass man sich immer absprechen musste, wer die Akte wann haben kann, sagt Regina Wasserlechner, Beauftragte für Qualitätssicherung in der Pflege im St. Marien-Hospital. Sie hat die Umstellung von Papier auf digital von Anfang an begleitet. Durch die Digitalisierung habe sich auch das Problem der Lesbarkeit verschiedener Handschriften erübrigt, ergänzt sie. Als eher kleines Haus im Verbund mit längeren Verweilzeiten, war das St. Marien-Hospital als Pilotprojekt besonders geeignet, berichtet IT- Leiter Dr. Pascal Grüttner. Gemeinsam mit der Softwarefirma, die den Prozess am Anfang ebenfalls eng begleitet hat, wurden die ersten Mitarbeiter geschult, die dann ihrerseits ihr Wissen an die Kollegen weitergegeben haben. Dass es am Anfang auch ein paar Widerstände gegeben hat, sei normal, meint Wasserlechner. Inzwischen sind aber alle von den Vorteilen, vor allem der Zeitersparnis, überzeugt. Zumal inzwischen auch die Verordnung und Zuteilung der Medikamente digital abgebildet werden. Das erleichtert uns die Arbeit ungemein, sagt Stationsleiter Simon Knauf. Wir müssen zum Beispiel nicht jedes Mal warten, bis der diensthabende Arzt vor Ort eine Veränderung der Medikation abzeichnet, da er die Verordnung direkt in der digitalen Akte vornehmen kann. PLUSPUNKT BEI DER ANSPRACHE NEUER MITARBEITER Auch bei Einstellungsgesprächen mit jungen Mitarbeitern und Auszubildenden sei die voll digitale Arbeitsweise ein eindeutiger Pluspunkt für das Haus, berichtet der stellvertretende Pflegedirektor Dominik Müller. Bei den Jüngeren gibt es ohnehin keinerlei Berührungsängste, bestätigt auch Wasserlechner. Bleibt die Frage nach der zwischenmenschlichen Interaktion, die bei aller Digitalisierung drohen könnte, verloren zu gehen. Werden Patienten dadurch nur noch zu einer Nummer im System? Diese Gefahr sehen die Pflegekräfte im St. Marien-Hospital nicht. Wir sprechen ja trotzdem mit den Patienten, messen Fieber und Blutdruck. Nur schreiben wir die Ergebnisse dann nicht auf ein Blatt Papier, sondern tippen sie direkt in den Computer, erklärt Knauf. Da die Dokumentation auf diesem Weg viel schneller geht als früher, haben die Pflegekräfte im Idealfall sogar eher mehr Zeit für ihre Patienten. 24 CellitinnenForum 02 2020 CellitinnenForum 02 2020 25

Flexibel arbeiten und digital planen Im Flexpool am St. Franziskus-Hospital nutzen Pflegekräfte die digitale HLthCare-App. Seniorenhausleiter Mathias Junggeburth bespricht mit Gertrud Skodda das AAL-Gadget für die Türsicherheit. Der Name ist Programm: Im Flexpool am St. Franziskus- Hospital arbeiten Pflegekräfte genau dort, wo sie gebraucht werden und freie Schichten zu besetzen sind. Das erfordert viel Offenheit und die Bereitschaft, sich in verschiedene Arbeitsbereiche einzuarbeiten. Im Gegenzug können die Pflegekräfte weitgehend selbst bestimmen, zu welchen Dienstzeiten sie im Einsatz sein wollen. Für beide Seiten ist das eine echte Win- Win-Situation: Das Krankenhaus kann freie Schichten mit eigenem qualifizierten Mitarbeitern abdecken. Die Fachkräfte haben den Vorteil, dass sie Familie, Freizeit oder Studium optimal mit einem qualifizierten Job in Festanstellung verbinden können. Damit dieses Flex-Modell funktioniert, braucht es neben gut ausgebildeten Mitarbeitern auch zuverlässige Organisation und ein Höchstmaß an Transparenz. Um das zu gewährleisten, nutzt das St. Franziskus-Hospital seit 2020 die mobile HLth-Care-App. Pflegedirektor Nicolas Düppengießer sieht in der digitalen App viele Vorteile: Jeder Mitarbeiter im Flexpool hat seinen Dienstplan auf dem Handy jederzeit dabei, Änderungen sind in Echtzeit einsehbar und auch das Tauschen von Diensten ist relativ einfach per Klick zu regeln. Die Pflegebereichsleitung muss den Tausch nur noch freischalten. Das Programm verfügt auch über eine Hilfe-Funktion: Die Qualifikationen beispielsweise bestimmte Fortbildungen und Sprachenkenntnisse sind für jeden Mitarbeiter hinterlegt. So können Pflegekräfte sehen, ob derzeit ein Kollege mit bestimmten Kenntnissen im Dienst ist, den man bei Unterstützungsbedarf kontaktieren kann. Nicolas Düppengießer mit der HLthCare-App Modernes und agiles Arbeiten mit dem Einsatz digitaler Tools kann ein echtes Erfolgsmodell bei der Gewinnung neuer Mitarbeiter sein. Die acht Pflegefachkräfte, die aktuell nach dem Flexpool-Modell arbeiten, konnten alle von extern für das St. Franziskus-Hospital gewonnen werden, betont Düppengießer. Er ist davon überzeugt: Smarte Lösungen wie die HLthCare-App werden in den nächsten Jahren sicher auch in anderen Bereichen der Pflege Einzug halten. Das clevere Zuhause für Senioren Ambient Assistent Living (AAL) ein Technologiekonzept für ein verlängertes sicheres Wohnen in den eigenen vier Wänden. Im März wurde die erste von 25 Service-Wohneinheiten im Seniorenhaus St. Josef in Meckenheim zur AAL Musterwohnung eingerichtet. Das Konzept umfasst Methoden, Konzepte, elektronische Systeme, Produkte und Dienstleistungen, die das alltägliche Leben älterer oder behinderter Menschen situationsabhängig und unaufdringlich unterstützen. Seniorenhausleiter Mathias Junggeburth beschreibt das Konzept als alltagstaugliche Assistenzlösungen für ein selbstbestimmtes Leben. Die Technik passt sich an die Bedürfnisse des Mieters und an dessen Lebensumfeld an. Das Konzept AAL vereint Unterkonzepte wie Heimautomatisierung, Big-Data Management, Energie-, Risiko- und Qualitätsmanagement. In einer einjährigen Planungsphase hatte eine Arbeitsgruppe zusammengesetzt aus Mitarbeitern der Pflege, Pflegeleitungen, Qualitätsmanagern und dem technischen Leiter den konkreten Bedarf der Mieter erfasst. Anschließend wurden die Komponenten ein Hausnotrufsystem, in den Fußleisten versteckte Sturzer- kennungshilfsmittel, Bewegungs- und Aktivitätsmelder auf Herz und Nieren getestet. Als erste Mieterin erklärte sich Gertrud Skodda bereit, ihre Wohnung für den Erfahrungsaustausch im Testzeitraum zu öffnen. Die Auswahl an Systemen hat sie sehr überlegt getroffen, denn von einer automatischen Herdabschaltung, einem Überbrühschutz oder einer Schlafüberwachung in ihrem Bett hielt sie nichts. Noch mehr wäre möglich: sprachgesteuerte Unterstützungssysteme könnten Raumtemperatur, Beleuchtung und Senderauswahl (TV / Radio) voreinstellen, sobald der Mieter die Wohnung betritt. Ist er außer Haus, könnte ihm das AAL-System Fragen wie: Kaffeemaschine oder Herd aus? Fenster geschlossen? beantworten. So kann die digitalisierte Welt als echte Hilfe wahrgenommen werden. Mathias Junggeburth Seniorenhausleiter 26 CellitinnenForum 02 2020 CellitinnenForum 02 2020 27

Der Therapieroboter im Einsatz Wieder auf den eigenen Füßen stehen Therapieroboter können schwerstbetroffenen Patienten helfen, wieder auf den eigenen Füßen zu stehen. Eine komplexe Stützvorrichtung hält den Patienten, während Orthesen an den Beinen die Laufbewegung nachahmen. Der Patient erfährt das Gefühl, selbst wieder zu laufen. Die Diagnose eines Aneurysmas, also einer Gefäßerweiterung im Kopf, traf Monika Khefifi aus heiterem Himmel. Sie war aus einem ganz anderen Grund zum Arzt gegangen. Sofort war klar, dass operiert werden musste. Unter der Operation kam es komplizierend zum Schlaganfall, der zunächst eine komplette Lähmung nach sich zog. Das kann lei- der vorkommen und wir sehen immer mal wieder solche Patienten in der Frührehabilitation, berichtet Dr. Pantea Pape, Chefärztin der Klinik für Neurologische und Fachübergreifende Frührehabilitation am St. Marien-Hospital Köln. Für viele Patienten ist es schwer, dann wieder auf die Beine zu kommen. Die Therapie ist aufwendig und langwierig. Seit Anfang 2020 verfügen das St. Marien-Hospital und das ihm angeschlossene Neurologische Therapiecentrum (NTC) über einen der wenigen Gangroboter, in denen auch schwerstbeeinträchtigte Patienten das Gehen wieder erlernen können. Dank der Unterstützung durch Spenden, zu denen das Haus in den letzten beiden Jahren aufgerufen hatte, konnte das Gerät jetzt für ein Jahr geleast werden. Damit kann das St. Marien-Hospital seinen Patienten eine der fortschrittlichsten und effektivsten Gangtherapien anbieten, die derzeit zur Verfügung stehen. OPTIMALE HERAUS- FORDERUNG DES PATIENTEN Ihre Unterstützung macht den Unterschied! Der volle Kaufpreis für den Therapieroboter beträgt 170.000 Euro. Dank der freundlichen Unterstützung zahlreicher Spender und Förderer konnten wir den Lokomat zunächst für ein Jahr leasen. Um unseren Patienten langfristig diese fortschrittliche und effektive Gangtherapie zu ermöglichen, benötigen wir Ihre Hilfe. Daher unsere Bitte an Sie: Helfen Sie mit ihrer Spende Patienten dabei, wieder neu laufen zu lernen. Mit Ihrer Unterstützung können Sie dafür sorgen, dass der Therapieroboter Lokomat den Patienten des St. Marien- Hospitals und des ihm angeschlossenen Neurologischen Therapiecentrums (NTC) auch in Zukunft zur Verfügung steht. Ganz gleich, ob einmalig oder dauerhaft: Jede Spende ist wichtig und hilft uns, Menschen wieder auf die eigenen Beine zu bringen. Spendenkonto: St. Marien-Hospital Kunibertskloster 11-13 50668 Köln-Innenstadt IBAN: DE82 3702 0500 0001 2223 11 Bank: Bank für Sozialwirtschaft BIC: BFSWDE33XXX Kennwort: Therapieroboter Lokomat Jeder Spender erhält selbstverständlich eine Spendenbescheinigung. Nicht nur ein Schlaganfall auch Morbus Parkinson, Multiple Sklerose, Querschnittslähmung oder längeres Liegen nach einem Sturz bei älteren Patienten - es gibt viele Gründe dafür, dass ein Mensch nicht mehr selbstständig gehen kann. Der Gangroboter Lokomat verschafft den Patienten dank eines ausgefeilten Stützmechanismus das Gefühl, wieder auf den eigenen Beinen zu stehen. So dient das Training sowohl dem Wiederaufbau von Muskulatur und Ausdauer als auch der Stimulation des Gehirns, was vor allem bei neurologisch bedingten Gehstörungen entscheidend ist. Fast spielerisch wird auch betagten Patienten ermöglicht, unter Körpergewichtentlastung und ohne Schmerzen, Bewegungen durchzuführen und damit die Muskeln zu trainieren, berichtet Prof. Dr. Ralf- Joachim Schulz, Chefarzt der Geriatrie. Erstmals ist es in Köln möglich, Patienten mit Teilbelastung nach Operationen in dem kürzlich gegründeten Alterstraumatologischen Zentrum im Rahmen dieses ganzheitlichen Ansatzes zu therapieren. Die behandelnden Therapeuten stellen alle Gangparameter wie Geschwindigkeit, Belastung und Roboterunterstützung optimal auf die gewünschte Therapieintensität elektronisch ein. Während der Rehabilitation ist es entscheidend, dass die Patienten entsprechend ihren individuellen Fähigkeiten und darüber hinaus gefordert werden. Sensoren erfassen, ob und wie aktiv der Trainierende eine Bewegung mitmacht. Die speziell geschulten Mitarbeiter steuern das Training dann so, dass bestehende Funktionen aktiv eingebracht werden und noch schwach ausgeprägte Bewegungen gezielt trainiert werden können. HÖHERE MOTIVATION DURCH DIREKTES FEEDBACK Am Bildschirm bekommt der Trainierende seine Erfolge direkt angezeigt. Zahlreiche spielerische Übungen motivieren Patienten dazu, ihre Ziele zu erreichen. Ihre Aktivität beeinflusst dabei direkt die Ausführung der Aufgabe, das Gangbild und die Geschwindigkeit. Das sorgt für maximale Effektivität des Trainings, denn der Patient wird durch das Feedback nachweislich zu besseren Leistungen motiviert, wie auch Monika Khefifi bestätigt: Es ist ein gutes Gefühl, über das Laufband zu gehen und die direkte Rückmeldung über den Bildschirm weckt so richtig den Ehrgeiz. 28 CellitinnenForum 02 2020 CellitinnenForum 02 2020 29

Digitalisierte Pflegedokumentation immer zur Hand Die Pilotphase der digitalisierten Pflegedokumentation mit Hilfe von Smartphones wurde in den Kölner Hausgemeinschaften St. Augustinus erfolgreich abgeschlossen. Im Gespräch mit der Bewohnerin dokumentiert Nadine Stania als Qualitätsbeauftragte alle wichtigen Daten direkt online und erspart so extra Laufwege. Seit November letzten Jahres wurden Smartphones in der Pflege der Hausgemeinschaften St. Augustinus erfolgreich erprobt. Im Gespräch mit Nadine Stania, Pflegefachkraft und Qualitätsbeauftragte, wurden Vor- und Nachteile dieser Digitalisierung beleuchtet. Die Smartphones mit der jederzeit abrufbaren Pflegedokumentation wurden zunächst in der Kurzzeitpflege getestet. Seit Februar werden sie auch im stationären Bereich eingesetzt. Zunächst war es eine Umgewöhnung für die Mitarbeiter, die Handys statt der Computer für die Erfassung der Pflegedokumentation zu verwenden, doch sie haben sich schnell darauf eingestellt. Darüber hinaus war es sowohl für Angehörige und Bewohner als auch für die Mitarbeiter eine ungewohnte Situation, aktiv mit einem Smartphone beim Bewohner zu sein. Um hier alle Beteiligten abzuholen, informierten die Pflegekräfte unsere Bewohner und deren Angehörige über den Einsatz. Die Smartphones sind durch einen Cellitinnen-Aufdruck als Arbeitsmittel gut erkennbar. Datenschutz und Sicherheit werden großgeschrieben. Mit einem Strahlen berichtet Stania, dass die Testphase sehr erfolgreich war. Die Vorteile, die Dokumentation für jeden Bewohner jederzeit und überall im Haus abrufen zu können, überwiegen. Da die Dokumentation auch direkt bei dem Bewohner aktuell verfügbar ist, werden unnötige Laufwege verringert. Auch die Dokumentation nach der Pflege ist durch einfaches Bestätigen der Pflegemaßnahmen eine große Zeitersparnis. Zusätzlich verfügen die Smartphones über eine Spracherkennung. Somit kann die Pflegefachkraft die Dokumentation einsprechen und der Pflegeakte hinzufügen. Diese ist dann stets auf dem aktuellsten Stand. Auch die Kamerafunktion unterstützt die Pflegenden. So können Wunden unmittelbar mit dem Smartphone aufgenommen und der Dokumentation beigefügt werden. Aber auch für die Leitungskräfte hat die direkte Dokumentation Vorteile, berichtete Stania. In einem Echtzeit-System kann sie unmittelbar verfolgen, ob alle geplanten Leistungen und Maßnahmen auch beim Bewohner ankommen. Auf Abweichungen kann sie schnell reagieren. Durch die Digitalisierung der Doku, machen wir uns auch als Arbeitgeber attraktiv. Viele junge Kollegen erwarten eine moderne Dokumentation und sind offen für neue Arbeitsmittel, da diese bereits Smartphones in nahezu allen Lebensbereichen nutzen, so Stania. Natürlich kommen die Vorteile für den Mitarbeiter unmittelbar dem Bewohner zu Gute, sei es als Faktor Zeit oder durch die verbesserte Informationssituation. So spürt der Bewohner, wenn die Pflegekraft nicht mehr aus der Pflegesituation heraus muss, um weitergehende Informationen aus der Dokumentation einzuholen. Und bei vielen Bewohnern überwiegt die Neugier für die moderne Technik. Damit die sensiblen Daten überall in der Einrichtung auf den Geräten verfügbar sind, erfolgt eine Anbindung über ein gesichertes WLAN Netzwerk. Die Anmeldung auf der Pflege-App erfolgt durch Benutzererkennung und Passwort. Ein Zugriff auf das Internet ist nicht möglich. Zentral verwaltet und geschützt werden die Geräte durch ein Mobile Device Management (MDM). Dieses bietet eine Übersicht aller Apps, zusätzlich können Installationen und Deinstallationen von Apps angestoßen werden. MDM-Regelwerke schränken das Gerät auf die notwendigen Funktionen ein. Zusätzlichen Schutz bietet der sogenannte KIOSK Modus. Dieser begrenzt das Gerät auf die unternehmensspezifischen Applikationen. Sollte ein Gerät abhanden kommen, kann eine Fernlöschung aller Daten aktiviert werden. 30 CellitinnenForum 02 2020 CellitinnenForum 02 2020 31

Die Welt wird digital Das papierlose Büro bis heute wird dieser Vorsatz nicht in allen Unternehmen verfolgt. Anders bei der ProServ Management GmbH. Angelika Mahler zeigt, wie schnell sich jeder Mitarbeiter einen Überblick über seine freien Tage, Schulungen oder Dienstreisen verschaffen kann. Um die Augen zu schonen, arbeiten die Mitarbeiter komfortabel an zwei großen Bildschirmen. Während einige Unternehmen noch in Papier und Aktenordnern ersticken, haben es Theresa Halber und André Müller deutlich leichter. Die Vorgänge sind digital abgesichert und auf PCs, Notebooks oder Tablets schnell zur Hand. Fotos: Melanie Zanin Die ProServ Management GmbH, Tochtergesellschaft der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria und Versorger von Krankenhäusern, Seniorenheimen und Arztpraxen, hat dies erfolgreich umgesetzt. Berge von Kopien und Aktenordner gehören der Vergangenheit an. Ein Einkaufsvolumen von 65 Millionen Euro, das entspricht 60.000 Rechnungen pro Jahr, wird papierlos abgewickelt. Dies wirkt sich positiv auf die Umwelt aus: Der Papierverbrauch sank um jährlich 250.000 Blatt. Alexander Petereit, Prokurist sowie kaufmännischer Leiter, und Johanna Brendel, Leiterin Controlling, nahmen diese Herausforderung 2018 in die Hand. Sie kämpften sich durch Softwareangebote, verglichen Preise sowie mögliche Lösungsansätze. Sie führten Optimierungsgespräche mit potenziellen Anbietern und nahmen mit ihrem Team an zahlreichen Schulungen und Tests teil. Seit Dezember 2019 werden warenwirtschaftliche Rechnungen der Tochtergesellschaft ProServ Rhein- Erft GmbH digital geprüft: E-Mail- Rechnungen werden direkt in das Programm weitergeleitet; Papier- Rechnungen erhalten einen Barcode und werden per Scanvorgang in das Programm überführt. Die Belege werden automatisch ausge- 32 CellitinnenForum 02 2020 CellitinnenForum 02 2020 33

Alexander Petereit und Johanna Brendel prüfen die Anbieter der Softwarelösungen für die ProServ. Die Rechnung (links) wird anhand der Umsatzsteuernummer automatisch mit der Bestellung (rechts) abgeglichen. lesen, indem ein Abgleich über die Umsatzsteueridentnummer und die bereits vorhandene Bestellung stattfindet. Stimmen Preise und Mengen überein, erfolgt am Bildschirm die sachliche und dann die Zahlungsfreigabe. Nicht nur das Controlling profitiert von diesem Prozess, auch der Bereich Direktgeschäft im Customer Service. Anhand der Rechnungen werden Bestellungen und Aufträge automatisch generiert. Diese Optimierung verschafft den Mitarbeitern mehr Zeit für die individuelle Kundenbetreuung. Auch andere Bereiche der Pro- Serv sind bereits digital unterwegs. Die Personalabteilung arbeitet mit einer Software, in welcher Zeiterfassung, Urlaubsanträge, Schulungen oder Dienstreisen festgehalten, beantragt und genehmigt werden. Auf Knopfdruck lässt sich die Lohnabrechnung bearbeiten. Der Mitarbeiter hat alle persönlichen Informationen wie Jahresurlaub, Überstunden und Fehlzeiten sofort im Blick. Kaum hat die ProServ ein Projekt abgeschlossen, steht das Nächste an: Die Controlling-Software wird mit dem digitalen Archiv verknüpft. Dies ermöglicht einen direkten Zugriff auf die Rechnungen, welche z.b. zu Kostenüberschreitungen geführt haben. Zweimal klicken und der Bösewicht wird sichtbar gemacht. Somit gehören Besuche in dunklen und staubigen Archiven im Keller der Vergangenheit an. Fotos: Melanie Zanin Drei Krebszentren arbeiten mit dem Da Vinci-Roboter Das zertifizierte Prostatakrebszentrum der Klinik für Urologie am Heilig Geist-Krankenhaus setzt die roboterassistierte Operation mit dem Da Vinci X-System bereits seit Jahren ein. Neben radikalen Prostatektomien, also dem Entfernen der Prostata, werden auch Eingriffe an der Niere und dem Nierenbecken mit dem Roboter durchgeführt. Deutschlandweit operieren aber nicht nur Urologen, sondern auch immer mehr andere Fachbereiche mit diesem High-Tech- Gerät. Der Da Vinci ermöglicht die Vorteile eines laparoskopischen Eingriffs (Schlüsselloch-Eingriff) auch bei komplexen Operationsverfahren. Zu den Vorteilen einer solchen minimalinvasiven Operation mit kleinstmöglicher Gewebeverletzung gehören ein geringerer Blutverlust, bessere kosmetische Ergebnisse und weniger postoperative Schmerzen. Am Heilig Geist-Krankenhaus arbeiten mittlerweile alle drei von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifizierten Krebszentren mit dem Da Vinci-Robotersystem: Das Prostatakrebszentrum, unter der Leitung von Chefärztin Dr. Petra Stamm, das gynäkologische Krebszentrum, unter der Leitung von Chefarzt Dr. Claudius Fridrich und seit letztem Jahr auch das Darmkrebszentrum, unter der Leitung von Chefarzt Prof. Ernst Eypasch. Eine Besonderheit ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit der drei Zentren, die in besonderem Maße durch das Roboter-System möglich ist. Da alle drei Fachbereiche über Da Vinci-erfahrene Operateure verfügen, können auch komplexe fachübergreifende Operationen im Becken und Bauchraum gemeinsam geplant und durchgeführt werden. Daraus ergeben sich Synergieeffekte über das Fachgebiet hinaus. 34 CellitinnenForum 02 2020 CellitinnenForum 02 2020 35

Beten mit dem Smartphone Digitalisierung um jeden Preis: Wo liegt die Grenze zwischen Assistenz und Verlust der menschlichen Zuwendung? Es mag etwa fünf Jahre her sein: Katholische Diakone hatten sich zum Vespergebet versammelt. Ich war dabei und zog kurz vor Beginn mein Smartphone aus der Manteltasche. Neben mir saß ein anderer Teilnehmer, der mich von der Seite stirnrunzelnd ansah. Unausgesprochen aber deutlich war in seinem Blick die Frage: Kannst Du nicht wenigstens jetzt die Finger von deinem Smartphone lassen? Wir wollen doch gleich mit dem Gebet anfangen. Er selbst hatte schon das klassische Gebetbuch an der richtigen Stelle aufgeschlagen. Ich wollte natürlich ebenfalls genauso beten, aber mit meiner Stundenbuch-App auf dem Handy, die ich mir damals schon heruntergeladen hatte. Beten mit dem Smartphone ich kann es mir, was das Stundengebet angeht, gar nicht mehr anders vorstellen. Das geht sicher auch den mittlerweile 170.000 Anwendern so, die dieses Produkt inzwischen nutzen. Natürlich behält für mich das Gebetbuch seinen eigenen Wert, aber die App hilft mir ungemein, das Beten in meinen Tagesablauf zu integrieren. Und es ist doch gut, wenn es mir dadurch erleichtert wird, meinen Alltag zu unterbrechen und betend mit Gott in Kontakt zu treten. Für die umfassenden und komplexen Digitalisierungsprozesse in unserer Gesellschaft ist das nur ein kleines Beispiel. Es zeigt wie diese Entwicklungen mittlerweile auch in die religiöse Lebenswelt hineinreichen. Der Digitalisierung als globalem Trend kann man sich nicht entziehen, erfasst diese Entwicklung doch alle Lebensbereiche immer schneller und weitreichender. MENSCHLICHE ZUWENDUNG VERSUS PERSONALEINSPA- RUNG Wie wird aber dabei die über allem stehende Würde des Menschen gewahrt, wenn man an die damit verknüpften Themen Teilhabegerechtigkeit, Datenschutzsensibilität, Jugendmedienschutz oder allgemein die Auswüchse der Hasskommunikation im Internet denkt? Aus christlicher Sicht steht dabei eine kritische Wachsamkeit und der Einsatz für das, was dabei menschendienlich ist, ganz obenan. Ethische Fragestellungen ergeben sich auch in der Bewertung zum Einsatz technischer und Beten mit dem Smartphone ich kann es mir, was das Stundengebet angeht, gar nicht mehr anders vorstellen. elektronischer Assistenzmittel, die das selbstbestimmte Wohnen im Alter ermöglichen. So bieten Ambient Assisted Living -Systeme ein digital unterstütztes Leben für ältere und benachteiligte Menschen in ihrer Wohnumgebung. Erkennungssensoren am Herd, spezielle Beleuchtungen in Wohnungen und auf Wegen, Sturzsensoren und vieles mehr sollen Sicherheit und Komfort erhöhen und soziale Teilhabe fördern. Dabei ist Qualität solcher Entwicklungen zu beachten. Es ist ein Unterschied, ob ein Pflegeroboter von Menschen mit erheblichen Einschränkungen der Unterstützung von Selbstständigkeit dient oder ob damit versucht wird, Personalengpässe auszugleichen. Anders ausgedrückt, was in dem einen Fall dazu führt, nicht für jeden Handgriff auf andere angewiesen zu sein, kann in dem anderen Fall das Verlorengehen grundlegender menschlicher Zuwendung bedeuten. Technische Entwicklungen sind ausgerichtet auf ihre Verbesserung und die Steigerung ihrer Effektivität. Zugleich ist damit das Ziel einer Kostenoptimierung verbunden. Wenn der Einsatz solcher Assistenzmittel ökonomische und organisatorische Vorteile erbringen mag, so darf das Nachdenken über deren menschenwürdig vertretbaren Einsatz nicht nachlassen. Aus ethischer Sicht gilt es, diese Entwicklungen weiterzudenken und mit Adelheid von Stösser zu fragen: Wo und an welchem Punkt wollen wir eine Grenze ziehen? Was ist sinnvoll und hilfreich und was nicht? Sollte es jemals dazu kommen, dass Roboter serienmäßig zur Beaufsichtigung und Befriedigung der körperlichen Bedürfnisse von pflegebedürftigen Menschen eingesetzt werden, dürfte das das Ende unserer Kultur bedeuten. Diakon Wolfgang Allhorn Leiter Stabsstelle Kirchliche Unternehmenskultur 36 CellitinnenForum 02 2020 CellitinnenForum 02 2020 37

CORONA SPEZIAL CORONA SPEZIAL Von Herzen, danke! Diese Unterstützung ist überwältigend! Aus der Nachbarschaft gespendete belegte Brötchen, Obstteller und Süßigkeiten hielten die Mitarbeiter in den Einrichtungen bei Kräften, besonders in der Auf- und Umbauphase der Stationen und Wohnbereiche. Ohne die vielen tausend Liter Desinfektionsmittelspenden könnten die strengen Hygienevorschriften nicht eingehalten werden und die vielen kostenfrei gelieferten Schutzmasken sichern Patienten, Bewohner und Mieter der Seniorenhäuser sowie Mitarbeiter vor Infektionen. Gespendetes Mobiliar half den Kliniken, neue Intensivbereiche schnell einzurichten.wir danken den vielen großen und kleinen Wohltätern für die großzügige und unkomplizierte Hilfe! Hygiene spielt eine Schlüsselrolle Schnell hat das Reinigungsunternehmen ProKlin auf die herausfordernde Situation reagiert und in den Krankenhäusern Corona-Teams etabliert. Diese übernehmen die Schlussdesinfektionen in den Ambulanzen und Untersuchungsbereichen oder sind auf den Quarantänestationen tätig. Außerdem realisierte das Unternehmen kurzfristig 24-stündige Anwesenheitsdienste und weitete die Bereitschaftszeiten aus, um die Krankenhäuser insbesondere in den Notfall- und Fieberambulanzen mit Reinigungskräften zu unterstützen. In den Seniorenhäusern erfolgen die Vollreinigungen bis auf weiteres nun täglich. Die Mitarbeiter gehen in der aktuellen Krisensituation oft über ihre Leistungsgrenzen hinaus, bieten in allen Bereichen ihre Unterstützung an und helfen, wo sie können. Pausenlos im Einsatz Ein großes Dankeschön an alle Mitarbeiter, die sich in allen unseren Einrichtungen dafür einsetzen, den Patienten, Bewohnern und Mietern das Leben trotz Besuchersperre so angenehm wie möglich zu machen. Alle packten mit an, als Stationen oder Wohnbereiche erweitert oder abgegrenzt werden mussten. Sie beruhigen Angehörige, nutzen ihre Kontakte zu Lieferanten von Reinigungs- und Schutzmaskenlieferanten, übernehmen in den Seniorenhäusern für Bewohner und Mieter die Einkäufe oder sorgen dafür, dass diese ihre Mahlzeiten auf den Zimmern einnehmen können. Mit vielen Ideen und Aktionen gestalten sie die Isolationsmaßnahmen erträglich. Grafik: istock Wildwest auf dem Desinfektionsmittelund Schutzmaskenmarkt Die Mitarbeiter der ProServ Management GmbH sind seit Januar pausenlos im Einsatz, um der Nachfrage der Kliniken und Seniorenhäusern nach Desinfektionsmitteln und Schutzkleidung gerecht zu werden. Der Aufwand, um an das begehrte Gut zu kommen, ist oft abenteuerlich: Mitarbeiter fahren bis nach Amsterdam, um Waren direkt am Hafen in Empfang zu nehmen sicher ist sicher. Teilweise wurden bis zu hundert Prozent Vorkasse verlangt, ohne den Geschäftspartner überhaupt zu kennen. Auf diese Angebote ging man natürlcih nicht ein. Seriöse Offerten von nicht seriösen zu unterscheiden, erfordert Menschenkenntnis und manchmal muss man sich auf das Bauchgefühl verlassen. Für den Kraftaufwand bedanken wir uns herzlich. 38 CellitinnenForum 02 2020 CellitinnenForum 02 2020 39

CORONA SPEZIAL CORONA SPEZIAL Aus den Seniorenhäusern Gemeinsam gegen Corona Über Wochen ohne Kontakt nach außen zu leben und zu arbeiten, ist für die Bewohner der Seniorenhaus GmbH der Cellitinnen zur hl. Maria eine echte Herausforderung. In diesen Zeiten ist die Kreativität der Mitarbeiter besonders gefragt. Ob Pflege, Betreuung, oder Hauswirtschaft: Alle Mitarbeiter finden Möglichkeiten, den Bewohnern die Zeit so angenehm wie möglich zu machen, und den Kontakt zu ihren Angehörigen aufrechtzuerhalten. So gibt es Gespräche, Konzerte und Andachten am Gartenzaun, Videotelefonie und Grüße über Whatsapp, es gibt Geschenke aus der Nachbarschaft und jede Menge süße Nervennahrung. Ich spreche nicht nur für mich, wenn ich sage: Wir Ehrenamtler freuen uns auf den Tag, wo wir wieder ins Seniorenhaus können und die Bewohner in gewohnter Weise begleiten dürfen. Magdalene Böcker, Ehrenamtliche im Cellitinnen-Seniorenhaus St. Gertrud in Düren Kontakte gegen Einsamkeit Eigentlich begleitet Sabine Westerfeld Bewohner und ihre Angehörigen bei der Erstellung von Patientenverfügungen. Wegen des Besuchsverbots in der Corona-Krise bietet sie den Bewohnern nun die Möglichkeit, Videotelefonate mit ihren Lieben daheim zu führen. Stift und Papier in Coronazeiten Aus ganz Deutschland erreichen das Seniorenhaus St. Anna Briefe über die Aktion Stift&Papier. Die liebevoll geschriebenen Worte fremder Menschen erlauben den Bewohnern Einblicke in das Leben der neu gewonnenen Brieffreunde und laden zu Phantasiereisen in bildhaft beschriebene Gärten und Erlebnisse ein. Ein wunderbares Engagement gegen Einsamkeit und für mehr Miteinander! Singen und Beten am Gartenzaun Der Lockdown traf die Seniorenhäuser ausgerechnet auf dem Höhepunkt des Kirchenjahres, den Kar- und Ostertagen. Alle Gottesdienste wurden abgesagt. Da die Bewohner aber die Innenhöfe und Gärten im außergewöhnlich schönen Frühlingswetter gerne nutzen, wurde in mehreren Häusern mit Singen und Beten am Gartenzaun die lebendige Mitfeier der Festtage auf Sicherheitsabstand ermöglicht. Bewohner, Mitarbeiter und Angehörige feierten begeistert das Fest der Auferstehung und Ermutigung zum Leben. Die Aktion wird fortgesetzt. Mit Nadel und Faden Als das medizinische Schutzmaterial knapp wurde, haben die Mitarbeiter in den Seniorenhäusern begonnen, Masken zu nähen. Ehrenamtliche Mitarbeiter haben zuhause Stoffe geschnitten und Masken vorgefertigt. Insgesamt kamen so bisher über 2.000 Masken zusammen! 40 CellitinnenForum 02 2020 CellitinnenForum 02 2020 41

CORONA SPEZIAL CORONA SPEZIAL Aus den Krankenhäusern Berichterstattung Intensivmediziner wie Prof. Dr. Jürgen Lutz am Kölner St. Vinzenz-Hospital sind für die Medien in diesen Zeiten gefragte Interviewpartner. Welle der Anerkennung Vor der Coronakrise Benötigte FFP2-Schutzmasken pro Krankenhaus/Tag 150 Stück Stück 20 100 Stück Während der Coronakrise Benötigte einfache OP-Masken pro Krankenhaus/Tag (unter Berücksichtigung, dass Mitarbeiter auch eigen genähte Masken trugen) Anzahl der Intensivbetten 400 Stück 77 Betten 139 Betten Nadelöhr Intensivstation Corona-Besuchsverbot Das Besuchsverbot verlangt den Patienten und ihren Angehörigen in diesen Zeiten einiges ab. Um den Kontakt für die am schwersten Betroffenen zu ihren Familien zu ermöglichen, ist auf der Intensivstation des Kölner St. Franziskus- Hospitals Videotelefonie per Ipad oder über Facetime möglich. Weiß oder grün? Unterstützen Sie unsere Intensivstationen Für die Behandlung von COVID-19- Patienten haben unsere Krankenhäuser in den vergangenen Wochen zusätzliche Intensivbetten und Beatmungsplätze geschaffen, Fieberambulanzen und Isolierstationen eingerichtet. Dieses besondere Engagement zur Versorgung der Bevölkerung verdient zu Recht eine ausreichende finanzielle Unterstützung. Daher setzen wir auf Ihre Corona- Hilfe zur Stärkung unserer Intensivmedizin: Zeigen Sie mit Ihrer Spende Solidarität, Verantwortung und Dank! Ihre Unterstützung wird zu 100% dort eingesetzt, wo sie im Rahmen der aktuellen Herausforderung am dringendsten benötigt wird. Helfen Sie uns im Kampf gegen COVID-19. Täglich erhielten auch die Wuppertaler Krankenhäuser auf facebook Dank und Zuspruch im Kampf gegen die Pandemie. Das spornte die Mitarbeiter an. Schließlich hatten sie den kompletten Umzug der Klinik für Onkologie in das corona-patientenfreie Krankenhaus St. Josef zu stemmen. Die intensivmedizinischen Kapazitäten wurden erweitert und Mitarbeiter von den Normalstationen auf der Intensivstation eingearbeitet eine große Herausforderung für alle Beteiligten, wie hier im St. Marien-Hospital. Auch im Mutterhaus der Cellitinnen zur hl. Maria liefen die Nähmaschinen heiß. Die Cellitinnenschwestern Laurentia (vorne), und Archangela (re) sowie Schwester Dominica von den Teresian Carmelites versorgten das benachbarte Heilig Geist-Krankenhaus in Köln mit den begehrten Schutzmasken. SPENDENKONTO Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria Bank für Sozialwirtschaft IBAN: DE97 3702 0500 0001 4723 01 Verwendungszweck: Corona-Hilfe Spendenformulare finden Sie auch auf den jeweiligen Internetseiten der Krankenhäuser unter www.cellitinnenhaeuser.de 42 CellitinnenForum 02 2020 CellitinnenForum 02 2020 43

Kompetenz 44 CellitinnenForum 02 2020 CellitinnenForum 02 2020 45

KOMPETENZ KOMPETENZ Rund um die Uhr im Einsatz Notfallversorgung im Krankenhaus St. Josef. Schnitt- oder Platzwunden, gebrochene Arme oder Herzinfarkt-Patienten in der Zentralen Notaufnahme im Krankenhaus St. Josef in Wuppertal herrscht reges Treiben. Verteilt auf drei Schichten betreut das Team aus Medizinern und Pflegern jeden Monat rund 800 Patienten, Tendenz steigend. Nach einer Bauzeit von zwei Jahren ist der dreistöckige Neubau am Krankenhaus St. Josef im August 2019 fertiggestellt worden. Zeitgleich nahm damit das Akutkrankenhaus den Betrieb auf. Damit sind auch am Standort in Elberfeld Notfall- und Akutmediziner im Dauereinsatz. 365 Tage im Jahr, sieben Tage in der Woche, 24 Stunden am Foto: istock Tag gewährleisten sie die bestmögliche Versorgung der Patienten. Durch die Erweiterung um eine unfallchirurgische und internistische Kompetenz, wurde das Leistungsspektrum des Krankenhauses St. Josef im vergangenen Jahr stark erweitert. Das fachliche Spektrum des Hauses ergänzen seit Sommer 2019 vier neue Kliniken: Die Klinik für Chirurgie I (Allgemein- und Visceralchirurgie), die Klinik für Chirurgie II (Unfallchirurgie), die Klinik für Innere Medizin I (Pneumologie) und die Klinik für Innere Medizin II (Gastroenterologie). Alle Bereiche kümmern sich um die Intensiv- und Notfallpatienten. Im Neubau befinden sich neben der Rettungswagenanfahrt, die neue hochmoderne Intensivstation mit elf Betten, das neue Bettenhaus mit 56 Betten auf drei Etagen und die Zentrale Notaufnahme. DER MENSCH IN GUTEN HÄNDEN Jeder Tag verläuft hier anders, das Patientenaufkommen ist kaum planbar, weiß Philipp Schöllgen, ärztlicher Leiter der Notaufnahme im Krankenhaus St. Josef sowie im Petrus Krankenhaus in Wuppertal. Denn in der Medizin existiert keine klare Definition eines Notfallpatienten. Das heißt, jeder Patient, der glaubt, umgehend medizinische Hilfe zu benötigen, gilt gleichermaßen als Notfallpatient wie der vom Rettungsdienst Eingelieferte. Um die eintreffenden Notfälle optimal behandeln zu können, geht es in der Notaufnahme nicht nach Ankunft, sondern nach objektiv festgestellter, medizinischer Dringlichkeit, so der Notfallmediziner. Die Grundlage dazu liefert ein wissenschaftlich untersuchtes Ersteinschätzungssystem: Die Manchester Triage. Mit Hilfe bestimmter Diagramme, vordefinierter Fragen und spezifischer Befunde ermitteln geschulte Pflegekräfte, wie dringend ein Patient behandelt werden muss. Dazu teilt die Triage Patienten in fünf Kategorien ein: Beginnend bei lebensbedrohlichen Notfällen, die sofort ärztliche Hilfe benötigen. Bis hin zu Patienten, bei denen keine wirkliche Dringlichkeit ersichtlich ist. Das sind dann in der Regel diejenigen, die je nach Betrieb, auch mal zwei Stunden warten müssen. Damit die Wege bei der Versorgung von Notfällen so kurz wie möglich und die Abläufe effizient sind, liegt die Intensivstation im Krankenhaus St. Josef unmittelbar neben der Notaufnahme so können auch schwere Fälle optimal versorgt werden. EXZELLENTE NOTFALLVERSORGUNG Mediziner und Pfleger geben viel, damit es anderen schnell besser geht. Der Mensch in guten Händen : der Leitspruch der Cellitinnen gilt selbstredend auch für die Notfallversorgung im Krankenhaus St. Josef. Doch Patienten schnellstmöglich medizinisch zu versorgen, ist das eine. Das andere ist die menschliche Komponente. Die größte Herausforderung sind daher nicht immer die Erkrankungen oder Verletzungen, sondern die Patienten, weiß Schöllgen. Regelmäßige Schulungen sowie Fachweiterbildungen sichern das hohe medizinische Niveau und die Einhaltung der neuesten internationalen Standards der Notfallmedizin. Dazu verfügen viele Mediziner über umfangreiche notärztliche Erfahrungen oder sind selbst für den Rettungsdienst der Stadt Wuppertal im Einsatz. Der professionelle Austausch mit diesem sowie mit den Hausärzten und Facharztpraxen trägt zu einer bestmöglichen Versorgung der Patienten bei. 46 CellitinnenForum 02 2020 CellitinnenForum 02 2020 47

KOMPETENZ KOMPETENZ Wohin im Notfall? Es ist nicht immer einfach zu entscheiden, wohin man sich mit einem medizinischen Problem wenden kann, vor allem außerhalb von Praxisöffnungszeiten oder am Wochenende. Ein paar einfache Kriterien können bei der Entscheidung helfen: Neue Technik am Brustzentrum Treten unter der Woche tagsüber Beschwerden auf, zuerst an den Hausarzt wenden, der weiß, was zu tun ist. Außerhalb der Praxisöffnungszeiten, abends und an den Wochenenden, hilft der Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigung, auch Ärztlicher Notdienst genannt. Er ist bundesweit unter der kostenfreien Telefonnummer 116117 zu erreichen. Das Brustzentrum an der Frauenklinik hat zusammen mit dem Institut für Radiologie am Heilig Geist-Krankenhaus ein neues Hightech-Gerät erhalten, das die Prozesse während einer Operation vereinfacht. Die Notaufnahme eines Krankenhauses sollte nur dann selbstständig aufgesucht werden, wenn wirklich gravierende gesundheitliche Probleme bestehen. Ein akuter Notfall besteht bei Lebensgefahr, oder wenn bleibende Schäden nicht ausgeschlossen werden können. Dazu gehören schwere Unfälle, der Verdacht auf einen Schlaganfall oder Herzinfarkt, starker Blutverlust, anhaltende Bewusstlosigkeit. Dann: Sofort die 112 wählen. Illustration: istock Das Team um Senologin Dr. Verena Kirn, die das Brustzentrum seit 2018 leitet, hat nun die Möglichkeit, bei Operationen eine sogenannte intraoperative Präparate-Radiographie durchzuführen. Bei der Entfernung eines Mammakarzinoms (Brustkrebs) kann der operierende Arzt das entnommene Gewebe direkt im OP-Saal bildlich darstellen. Das Bild erscheint zeitgleich auf den Bildschirmen im OP-Saal und im hauseigenen Institut für Radiologie im Erdgeschoss. So können sich Operateur und Radiologe unmittelbar telefonisch abstimmen ein Botengang in die Radiologie entfällt. Das spart Zeit. Insbesondere bei nicht tastbaren Befunden kann somit zeitnah sichergestellt werden, dass das bösartige Gewebe auch im entfernten Präparat enthalten ist. Für die Patientinnen ergibt sich dadurch der klare Vorteil einer kürzeren Zeit in Narkose. Das BioVision System der Firma HOLOGIC ist auf dem neuesten technologischen Stand und kann eine geometrische Vergrößerung des Bildes um 1,4-fach, und 2-fach (bis zu einem Bildkreisdurchmesser 20 lp/mm) darstellen. Diese exzellent hohe Auflösung ermöglicht das Erkennen kleinster Verkalkungen innerhalb des Brustgewebes. Dr. Markus Wingen, Chefarzt des Institutes für Radiologie, ist begeistert von der Neuerung: Diese Form der Prozessoptimierung hat wirklich sowohl für die Operateure und Radiologen als auch für die Patientinnen einen spürbar positiven Effekt. Kirn, die zuvor an der Universitätsklinik tätig war, sieht das Brustzentrum grundsätzlich sehr gut aufgestellt. Ich habe schon viele Patientinnen bei ihrem Genesungsprozess begleiten dürfen und ich freue mich, sehr in einem fachlich so kompetenten und familiären Team arbeiten zu dürfen. 48 CellitinnenForum 02 2020 CellitinnenForum 02 2020 49

KOMPETENZ KOMPETENZ Gut hören dank Operation Ob hohe Töne oder tiefes Timbre Musik bestimmt das Leben des 15-jährigen Fabian. Seit drei Jahren spielt der talentierte Gymnasiast Klavier, vor allem klassische Musik wie Beethoven oder Mozart. Privat hört er gerne Charts. Nicht mehr hören zu können, undenkbar. Rund 15 Millionen Deutsche haben eine Hörminderung, so der Deutsche Schwerhörigenbund e.v. (DSB). Und einer von ihnen ist Fabian. Seit der zweiten Klasse trägt er deshalb Hörgeräte. Doch seine Hörfähigkeit nimmt ab. Um seinen Hörsinn zu erhalten, rät Prof. Götz Lehnerdt, Chefarzt der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie an der St. Anna-Klinik, Fabian zu einer Operation. Genauer gesagt zu einem Cochlea-Implantat (CI). Denn während Hörgeräte Töne (Schallwellen) verstärken, werden bei einem CI die Hörnerven stimuliert. Dazu wird im Schädelknochen hinter dem Ohr eine Empfangsspule befestigt. Durch eine kleine Öffnung wird der Elektrodenträger in die Hörschnecke (Cochlea) eingeführt. Die Elektroden reizen dann die Hörnerven im Innenohr mit elektrischen Impulsen. Selbst hochgradig schwerhörige Patienten, taubgeborene Kinder oder durch einen Unfall Ertaubte können dank CI wieder hören, erklärt Lehnerdt. Der Begriff taub, so der Mediziner weiter, hat dadurch seine Endgültigkeit verloren. Dennoch ist Fabian zunächst verunsichert. Wie sollen Elektroden das menschliche Gehör ersetzen? Aber eine Alternative hat er nicht, da ist der Zehntklässler realistisch: Fabian kann wieder Klavier spielen Letztendlich geht es um die Frage hören oder nicht hören. Im Sommer 2019 entschließt sich Fabian deshalb zur Operation. SPEZIALISTEN FÜR DIE BEHANDLUNG VON HÖRSTÖRUNGEN Das Bergische Hörzentrum Wuppertal (BHZW) in der St. Anna Klinik in Wuppertal ist auf die Behandlung von Hörstörungen spezialisiert. Die Operation des Innenohrs erfolgt mikro-invasiv, per Schlüsselloch-Technik, erläutert der HNO-Spezialist. Alles verläuft problemlos, so dass Fabian schon nach wenigen Tagen mit der Reha beginnen kann. Die individuell angepasste Betreuung gewährleistet das Team aus medizinischen, audiologischen, technischen und therapeutischen Mitarbeitern. Denn gerade bei einem Cochlea-Implantat ist der Erfolg auch von der kompetenten Betreuung in den Wochen nach der Operation abhängig. Bis zur Erstanpassung ist das operierte Ohr taub. Denn erst jetzt erhält Fabian den äußeren Teil des Implantats, den Sprachprozessor, den er hinter seiner Ohrmuschel trägt. Sprachsignale können so an das Implantat übertragen werden. FABIAN HÖRT MUSIK AUCH WENN SIE LEISE IST Den Moment, an dem das CI zum ersten Mal eingeschaltet wird, den wird Fabian wohl nie vergessen. Abends hat er Klavierstunde, erzählt er und zum ersten Mal kann er auch die höheren Oktaven komplett hören. Ein großartiger Erfolg. Um den Höreindruck zu optimieren und das Hörvermögen schnell wiederzuerlangen, werden die Einstellungen schrittweise auf Fabian abgestimmt. Dazu besucht er für ein halbes Jahr einmal in der Woche eine ambulante Sprachtherapie. Zu Beginn muss der Teenager noch lernen, Geräusche zu filtern. Dabei helfen ihm verschiedene Hörübungen. Wie schnell Cochlea-Implantierte ihr Hörvermögen wiedererlangen, ist individuell verschieden, abhängig von der Dauer der Taubheit, vom Alter des Patienten sowie Faktoren wie Sprachgefühl und Musikalität, erklärt Lehnerdt. Fabian kommt auch hier seine Leidenschaft für Musik zugute. Schnell stellen sich erste Fortschritte ein und er merkt, dass er besser hört als mit seinem Hörgerät. Die Bandbreite der Töne ist viel größer und auch Störgeräusche kann er jetzt besser ausblenden. Was er diesen Sommer macht was für eine Frage. Natürlich das zweite Ohr operieren lassen. Prof. Dr. Götz Lehnerdt mit seinem Patienten Fabian Hörminderung (k)ein Thema für Sie? Bei Fabian ist alles gut verlaufen. Doch einfacher ist es, früher und an den Alltag angepasster zu diagnostizieren! Herkömmliche Sprachtests messen das Sprachvermögen mit Kopfhörern. Allerdings findet Kommunikation fast immer in Situationen mit Umgebungsgeräuschen statt. Eine neue Technologie, die Freifeld-Audiometrie, arbeitet mit Sprache und Störgeräuschen, denn sie testet das Hörvermögen über Lautsprecher. Die St. Anna-Klinik hat das Grund-Modul der Freifeldaudiometrie bereits angeschafft. Zu diesem Modul gibt es zusätzliche Bausteine, die die Klinik gerne dazukaufen möchte, um die Technologie voll ausschöpfen zu können zum Beispiel auch für Kinder. Doch das Budget lässt weitere Anschaffungen in diesem Bereich nicht zu. Daher unsere Bitte an Sie: Unterstützen Sie das Projekt Freifeld- Audiometrie mit einer Spende. Unser Spendenkonto: St. Anna-Klinik Bank für Sozialwirtschaft IBAN: DE59 3702 0500 0001 0133 02 Verwendungszweck: Freifeld-Audiometrie Jeder Spender erhält selbstverständlich eine Spendenbescheinigung. 50 CellitinnenForum 02 2020 CellitinnenForum 02 2020 51

KOMPETENZ KOMPETENZ Jede Minute zählt Rund 300.000 Menschen in Deutschland erleiden pro Jahr einen Herzinfarkt. Betroffen sind ältere wie auch jüngere Menschen. Noch immer zählt der Herzinfarkt hierzulande zu den häufigsten Todesursachen. Ursache ist der akute Verschluss der Herzkranzgefäße, die den Herzmuskel mit Blut versorgen. Damit ist ein Herzinfarkt immer ein lebensbedrohlicher Zustand und schnelles Eingreifen überlebenswichtig. Um ein Absterben des Herzmuskels zu verhindern, zielt die Behandlung des akuten Herzinfarktes immer darauf ab, das verschlossene Gefäß möglichst rasch wieder zu eröffnen, erläutert Dr. Jan-Erik Gülker, Chefarzt für Kardiologie am Petrus- Krankenhaus in Wuppertal-Barmen. Das geschieht mittels einer Herzkatheter-Behandlung. Denn je mehr Herzmuskelzellen absterben, desto schwächer fällt später die Pumpfunktion des Herzmuskels aus. Umgekehrt gilt, je eher ein Herzinfarkt diagnostiziert und behandelt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Um eine ausgezeichnete Versorgung der Patienten zu gewährleisten, liegt die fachliche Weiterentwicklung der Klinik für Kardiologie Gülker und seinem Team besonders am Herzen. Dazu gehört selbstredend auch Dr. Jan-Erik Gülker, Chefarzt für Kardiologie am Petrus- Krankenhaus die Ausstattung mit modernstem Equipment. Die neuen Ultraschallgeräte optimieren die Diagnostik bestimmter kardiologischer Erkrankungen zum Beispiel die Erkennung einer chronischen Herzschwäche oder einer relevanten Herzklappenerkrankung. MINIMAL-INVASIVE DIAGNOSTIK Seit Frühjahr 2020 hat die Klinik für Kardiologie ihr Leistungsspektrum um einen hochmodernen Hybrid-OP sowie zwei Linksherzkatheter-Messplätze erweitert. In der Regel wird die Linksherzkatheter- Untersuchung beim Verdacht auf eine koronare Herzerkrankung angewandt, erklärt Gülker. Während des Eingriffs wird der Herzkatheter über eine Arterie zum Herzen geführt. Mittels röntgendichtem Kontrastmittel werden die Herzkranzgefäße dann auf dem Bildschirm sichtbar, erläutert der 44-jährige Wuppertaler weiter. So bekommen die Ärzte wichtige Informationen über die Herzklappen sowie die Druckverhältnisse in der Aorta und im Herzen. Gibt es gefährliche Verschlüsse oder Engstellen, können diese in der Regel mit einer Ballonaufdehnung und nachfolgenden Stentimplantationen beseitigt werden, erläutert der Chefarzt. Die hervorragende Betreuung und Versorgung der Patienten im Herzkatheter-Labor gewährleistet das Pflegeteam aus acht sehr erfahrenen und speziell ausgebildeten Mitarbeitern. HOCHMODERNER HYBRID-OP Ein großer Schritt in Richtung Zukunft ist mit der Eröffnung des modernen Hybrid-OPs gemacht. Dieser stellt eine Einheit aus kardiologischem Herzkatheterlabor Je eher ein Herzinfarkt diagnostiziert und behandelt wird, desto besser sind die Heilungschancen. und Operationssaal dar. So können Ärzte unterschiedlichster Fachdisziplinen - Gefäßchirurgen, Kardiologen, Radiologen und Anästhesisten - gleichzeitig diagnostizieren, therapieren und operieren. Zudem ermöglicht der Hybrid-OP den Einsatz minimal-invasiver Techniken. Damit sind die Eingriffe schonender, komplikationsärmer und Patienten erholen sich in der Regel schneller. Für Herzinfarkt- Patienten aus der Region Wuppertal ist das ein großer Gewinn. Darüber hinaus, erklärt Gülker, ist die neue Einheit 24 Stunden einsatzbereit. HÖCHSTE QUALITÄT DER PATIENTENVER- SORGUNG Zur medizinischen Leistungsfähigkeit der Kardiologie trägt auch die neue Intensivstation bei. Der 24 Betten-Neubau, davon sind vier Einbettzimmer sowie zwei Zweibettzimmer mit einer Schleuse ausgestattet, trägt zu einer Verbesserung aller Arbeitsprozesse und zu einer optimalen Patientenversorgung bei. Insbesondere Patienten mit einer komplexen koronaren Herzerkrankung sowie akuter und chronischer Herzschwäche sind im Petrus-Krankenhaus in besten Händen und werden auf höchstem Niveau betreut. 52 CellitinnenForum 02 2020 CellitinnenForum 02 2020 53

KOMPETENZ KOMPETENZ Was tun, wenn Kinder Übergewicht haben? Das 11. Köln-Ehrenfelder Adipositas-Symposium befasste sich mit ausgeprägtem Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen. Gastreferentin Dr. Michaela Plamper von der Universitäts-Kinderklinik Bonn beleuchtete das Thema Adipositas aus Sicht der Kinder- und Jugendmedizin. Ihr Ehemann, Dr. Andreas Plamper vom Exzellenzzentrum für Adipositas-Chirurgie am Kölner St. Franziskus-Hospital, stellte aktuelle Erfahrungen zu bariatrischen Operationen bei jungen Patienten vor. In Deutschland sind 15,4% der jungen Menschen zwischen 3 und 17 Jahren übergewichtig, 5,9% adipös. Dieser Anteil ist im Vergleich zu den Daten von 2003 2006 in etwa gleichgeblieben, berichtet Dr. Michaela Plamper. Was uns Sorge macht: Die Zahl der extrem adipösen Kinder und Jugendlichen steigt! Viele junge Patienten zeigen bereits gravierende Folgeerkrankungen. Dazu zählen Bluthochdruck, Diabetes Typ 2, die Schädigung von Gelenken sowie die Ausbildung einer Fettleber schon in jungen Jahren. Auch die Rate an Depressionen, Angst- und Esstörungen ist deutlich erhöht. Adipositas ist eine chronische und multifaktorielle Erkrankung, die wir derzeit nicht heilen können. Ein wichtiger Therapiebaustein sind bariatrische Operationen, die derzeit am effektivsten bei der Gewichtsreduzierung helfen. Minderjährige Patienten werden allerdings sehr selten operiert. Dr. Andreas Plamper Leitender Oberarzt am Exzellenzzentrum für Adipositaschirugie am St. Franziskus-Hospital VIELFÄLTIGE URSACHEN Selten sind es einzelne Gendefekte oder bestimmte Syndrome, die für Adipositas verantwortlich sind. Häufiger sind multifaktorielle Erkrankungen, die sehr stark durch einen ungesunden Lebensstil bestimmt sind: kalorienreiches Essen in zu großen Portionen; Fastfood mit geringem Nährstoffgehalt und emotionales Essen über das Hungergefühl hinaus. Negativ wirken sich Bewegungsmangel, exzessiver Medienkonsum und zu wenig Schlaf aus. Kinder, die aus Familien mit einem niedrigen sozioökonomischen Status kommen, haben ebenso wie Kinder von adipösen Eltern, ein höheres Risiko, eine Adipositas zu entwickeln. MULTIMODALE THERAPIE So komplex wie die Ursachen für Adipositas sind, muss die Therapie an verschiedenen Hebeln ansetzen. Das ambulante Programm Durch Dick und Dünn an der Universitäts-Kinderklinik Bonn richtet sich an Eltern und Kinder von 8 16 Jahren, bei denen deutliches Übergewicht mit einem Body Mass Index (BMI) über der 99,5 Perzentile vorliegt. (Das heißt, die Betroffenen haben einen höheren BMI als 99,5 % der Gleichaltrigen.) In dem Programm lernen Kinder und Eltern mit Sport- und Bewegungsförderung, Ernährungs- und Verhaltensumstellung, wie sie zu einem gesunden Essverhalten kommen. Vorausgesetzt, die Teilnehmer kommen regelmäßig zu Einzelgesprächen und Gruppensitzungen. Nur mit einem hohen Maß an Motivation und Veränderungsbereitschaft der ganzen Familie wird die Therapie erfolgreich sein, erläutert die Gastreferentin. DIÄTEN ERFOLGLOS Es ist schwer, auf konservativem Weg dauerhaft an Gewicht zu verlieren. Zu den Beratungsgesprächen im St. Franziskus- Hospital kommen übergewichtige Jugendliche, die schon als Teenager jahrelang mit Pfunden gekämpft haben: Fehlgeschlagene Versuche mit Diät- und Fitnessprogrammen, soziale Ausgrenzung und Mobbing waren die Folge. Viele Adipositas-Patienten sind in einen Teufelskreis aus geringem Selbstwertgefühl, Frustund Trostessen, Unbeweglichkeit, Rückzug, Schuld- und Schamgefühlen geraten. Oft ist es erst durch eine multimodale Therapie In Deutschland sind 5,9% der jungen Menschen zwischen 3 und 17 Jahren adipös. Dieser Anteil ist im Vergleich zu den Daten von 2003-2006 etwa gleichgeblieben. Was uns Jugendmediziner jedoch mit großer Sorge erfüllt: Die Zahl der extrem adipösen Kinder und Jugendlichen steigt! Und eine Reduktion der Prävalenz (Rate) konnte in den letzten Jahren ebenfalls nicht erreicht werden. Dr. Michaela Plamper Universitäts-Kinderklinik Bonn Bereich Kinderendokrinologie/ Diabetologie, Programm Durch Dick und Dünn 5,9 % der jungen Menschen zwischen 3 und 17 Jahren sind adipös in Verbindung mit einer bariatrischen Operation (Chirurgischer Eingriff, der die Reduktion des Körpergewichts erleichtert) zu schaffen, aus diesen Mustern auszubrechen. BARIATRISCHE OPERATIONEN ALS ULTIMA RATIO Die Datenlage zu bariatrischen Operationen bei Minderjährigen ist dünn, konstatiert Dr. Andreas Plamper. In den letzten 15 Jahren wurden im Adipositaszentrum am St. Franziskus-Hospital rund 3.000 dieser Operationen durchgeführt, davon waren nur drei Patienten minderjährig. Auch international gibt es nur wenig Erfahrung, so dass über den Therapieerfolg keine verlässlichen Aussagen getroffen werden können. Eine Operation bei Jugendlichen ist als Ultima Ratio sicherlich besonders gründlich abzuwägen. 54 CellitinnenForum 02 2020 CellitinnenForum 02 2020 55

KOMPETENZ KOMPETENZ Norderweiterung setzt Maßstab Der Bau am Petrus-Krankenhaus in Wuppertal geht voran. Es entstehen unter anderem 60 neue Betten. Dazu werden die Fachbereiche Nephrologie und Kardiologie zwei Etagen beziehen. In den neuen Räumen der Klinik für Kardiologie erweitern seit Frühjahr 2020 zwei Linksherzkatheter- Messplätze sowie ein hochmoderner Hybrid-OP das Leistungsspektrum. Ärzte unterschiedlichster Fachdisziplinen können gleichzeitig diagnostizieren, therapieren und operieren. Nach der Fertigstellung werden hier auf 30 Dialyseplätzen Patienten ambulant versorgt. Im Moment verlegen die Handwerker noch die Wasserleitungen. Über die feststehende Tisch-Monitoreinheit kann der Operateur gleichzeitig verschiedene Informationen, wie Blutdruck und Herzaktivität einsehen. Wegen der Röntgenstrahlung tragen Arzt wie Patient speziellen Strahlenschutz. Moderne Kommunikation zwischen Pflege und Operateur: Im Schaltraum außerhalb des Hybrid-OPs beobachten die Mitarbeiter per Monitor, was der Operateur macht. Für das KfH Nierenzentrum und die Klinik für Nephrologie wird die Elektrik verlegt. 56 CellitinnenForum 02 2020 CellitinnenForum 02 2020 57

KOMPETENZ KOMPETENZ Verantwortlich. Ökologisch. Qualitätsbewusst: Die Jahresthemen der Hospitalvereinigung St. Marien Der Klimawandel, die digitale Vernetzung der Welt und die damit einhergehenden Veränderungen im Miteinander und in der Kommunikation beeinflussen die Gesellschaft im Privaten genauso wie im Beruflichen. Darauf reagieren auch die Krankenhäuser der Hospitalvereinigung St. Marien (HSM). Die Geschäftsführungen haben entsprechende Schwerpunktthemen für das laufende Jahr formuliert und im Rahmen der alljährlichen Führungswerkstatt gemeinsam mit den Betriebs- und DLC-Leitungen sowie Stabstellen konkretisiert: Entwicklung einer Unternehmenskultur im Sinne von New Work. Im wahrsten Sinne des Wortes bezeichnet New Work eine neue Art, Arbeit zu gestalten. Dabei geht es um ein Miteinander auf Augenhöhe und um ein großes Maß an Eigenverantwortung für jeden Einzelnen. New Work beschreibt dabei weniger einzelne Maßnahmen oder Arbeitsprozesse, sondern vielmehr eine Haltung und eine Kultur, in der gearbeitet wird. Entwicklung eines Maßnahmenplans für ein umweltbewusstes und ökologisch nachhaltiges Handeln (Green Hospital) Energie sparen, Müll vermeiden, nachhaltig Bauen, umweltfreundliche Mobilitätskonzepte für die Mitarbeiter anbieten und unterstützen: Die Krankenhäuser der HSM möchten ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten und machen sich auf den Weg zum Green Hospital. Entwicklung einer Qualitäts- und Risikomanagement-Strategie 2.0 zur Vorbereitung auf eine qualitätsorientierte Krankenhausplanung und -vergütung. Die Qualität der Patientenversorgung spielt eine immer größere Rolle bei der Bewertung von Krankenhausleistungen. Schon lange orientieren sich die Einrichtungen der HSM an der Qualität der Arbeitsabläufe und strukturen sowie der Behandlungsergebnisse. Dieser Ansatz wird nun weiterentwickelt. Zusätzlich werden Kriterien benannt, die einen gerechten Qualitätsvergleich der Häuser untereinander, aber auch mit Einrichtungen außerhalb des Verbundes ermöglichen. In Arbeitsgruppen werden über das Jahr konkrete Inhalte und Maßnahmen zu den einzelnen Schwerpunkten erarbeitet, die kontinuierlich zur Umsetzung kommen und die die Krankenhäuser auch über das Jahr 2020 hinaus weiter begleiten werden. Die Organisationsentwicklerin Monika Dahmen-Breiner begleitet Veränderungen in Unternehmen mit klarem Blick auf Prozesse der Entscheidungsfindung und Konfliktlösung und sie gibt Impulse zu möglichen Verbesserungen. Foto: Adobe-Stock New Work? Klingt gut. Der wachsende Druck und die zunehmende Komplexität im Gesundheitswesen führen zu einer immer größeren Verdichtung der Aufgaben. Immer mehr Themen müssen in immer kürzerer Zeit bearbeitet, entschieden und nachgehalten werden. In einer klassischen Hierarchie werden die Führungskräfte schnell zum Nadelöhr, an denen alles hängt. Die breite Basis der Mitarbeiter fühlt sich häufig fremdbestimmt und hat kaum die Möglichkeit, Prozesse zu beeinflussen. Beide Gruppen sind unzufrieden.die Frage nach dem Sinn der Arbeit tritt dabei zunehmend in den Hintergrund. In unseren Krankenhäusern ist das die bestmögliche Versorgung unserer Patienten. Darauf sollte alles, was wir tun, abzielen. DIE FRAGE NACH DEM SINN Und genau an diesem Punkt setzt New Work an: Nicht die hierarchische Funktion des Einzelnen steht im Vordergrund, sondern seine Kompetenz und seine individuellen Fähigkeiten, die er zum größtmöglichen Nutzen für sein Team und das gemeinsame Ziel sinnvoll einbringt. Ein mögliches Beispiel aus dem Krankenhausalltag, in dem es darum geht, Hierarchien abzubauen und über den eigenen Tellerrand zu schauen: Die Ärzte der Inneren Medizin verstehen sich mit dem Aber im Krankenhaus? New Work ist eine Haltung, keine Methode. Stefan Dombert, Geschäftsführer der Hospitalvereinigung St. Marien Pflegeteam auf einer Station der Inneren Medizin als ein Team auf Augenhöhe und entwickeln gleichberechtigt miteinander einen für die Patienten und Mitarbeiter optimalen Stationsablauf. Alle profitieren davon und damit letztendlich wieder die Patienten. WIR BETRETEN NEULAND Im Rahmen der diesjährigen Führungswerkstatt wurde New Work als eines von drei Jahresthemen vorgestellt. In Arbeitsgruppen werden unterjährig erste Konzepte entwickelt, wie wir eine New Work-Kultur in unserem Verbund etablieren können. Für Krankenhäuser ist diese Art zu Arbeiten neu, hier sind klassische hierarchische Strukturen die Regel. Wir betreten mit dem Thema also Neuland. Sicher ist, dass ein langer und spannender Weg vor uns liegt. Aber bekanntlich beginnt ja jede Reise mit einem ersten Schritt. Fortsetzung folgt 58 CellitinnenForum 02 2020 CellitinnenForum 02 2020 59

KOMPETENZ KOMPETENZ Azubi- Coaching Der Start ins Berufsleben ist für Auszubildende mit vielen Änderungen verbunden. Um ihnen zusätzliche Orientierung zu geben, bietet die Seniorenhaus GmbH Ausbildungsworkshops an. Hurra Wir werden älter! Die Vortragsreihe FORUM Gesundheit stellt die Ressourcen der älteren Generation in den Mittelpunkt Das im letzten Jahr von der Seniorenhaus GmbH der Cellitinnen zur hl. Maria gegründete Format FORUM Gesundheit hat für den Auftakt 2020 einen besonderen Referenten gewinnen können. Der Sportwissenschaftler, Hochschullehrer und Buchautor Ingo Froböse nahm am 03. März das Älterwerden unter die Lupe. Der Spezialist für bewegungsorientierte Prävention an der Sporthochschule Köln schaute vor allem darauf, was der Einzelne tun kann, um gesund und aktiv das Leben und Altern genießen zu können. Dabei bezog Froböse persönliche Erfahrungswerte mit ein. Er machte auch deutlich, dass es nicht darauf ankommt, ob man joggt, schwimmt oder wandert. Wichtig sei, dass man sich gerne und regelmäßig bewege. Damit aktiv und gesund im Alter besser gelingt, bietet das FORUM Gesundheit in diesem Jahr über 40 Veranstaltungen an. Es umfasst Vorträge, Kurse, Beratungen zu den Kategorien: Medizin und Vorsorge Atem holen und Selbstpflege Spiritualität und Sinnfindung Freude am Leben und Kultur Ein Highlight ist das Thema Patientenverfügung 2.0. Es wird ein neuer Weg der Beratung vorgestellt, der sicherstellt, dass die eigenen Wünsche und Vorstellungen bezüglich medizinischer Versorgung umgesetzt werden, wenn man sich selbst nicht mehr äußern kann. Mit der Veranstaltung Lachen hält jung wird die Kabarettistin und Sängerin Sylvia Brècko die Lachmuskulatur der Gäste herausfordern und mit diesem Abend konkret und sofort für Gesundheit sorgen. FORUM Gesundheit versteht sich als Alternative zu Google und Co. Zum einen sind Suchergebnisse und Meinungen im Internet nicht immer auf dem neuesten Stand oder sogar falsch, zum anderen mangelt es an persönlichem Kontakt. Das FORUM Gesundheit hat das Ziel, gesundheitsbewusste Menschen zu dem jeweiligen Thema zusammenzubringen, renommierte Referenten einzuladen und den Dialog zu fördern. Die Gäste sollen unmittelbar von dem Wissen und der Erfahrung des Referenten profitieren können. Sobald die Reihe nach der Coronakrise fortgeführt wird, veröffentlichen wir dies auf der Internetseite. Fotos: istock Die ersten Workshops fanden bereits im Sommer 2019 mit insgesamt über 50 Auszubildenden aus den Bereichen Pflege, Verwaltung, Küche sowie Hauswirtschaft statt. Diese Workshops hatten zum Ziel, dass Auszubildende sich seniorenhausübergreifend kennenlernen. Sie konnten sich über Perspektiven und Wünsche austauschen, die neue, eigene Rolle verinnerlichen, sie ausfüllen und sich dieser bewusst werden. Die Coaching-Workshops wurden und werden künftig von der externen Supervisorin Rebecca Bauer durchgeführt, die ihre Erfahrung in der Arbeit mit jungen Erwachsenen einbringt. Nach persönlicher Auseinandersetzung mit den genannten Zielen wurden in Kleingruppen Muster-Azubis erarbeitet die an folgenden Fragestellungen ausgerichtet wurden: - Was macht den eigenen Beruf aus? - Was benötigt man, um den Beruf ausüben zu können? Die Ergebnisse wurden daraufhin im Plenum diskutiert und zum Abschluss des Tages vorgestellt. Insgesamt gab es eine sehr positive Resonanz aller Teilnehmer. Aus diesem Grund und weil die Auszubildenden eine wichtige Ergänzung und Bereicherung der Seniorenhaus GmbH sind, werden die Workshops fortgeführt. Mit Herz und Verstand durch die Ausbildung. Das Unternehmen ist zuversichtlich, dass die Coaching-Workshops den Start in die Ausbildung erleichtern und den jungen Menschen die notwendige Sicherheit und Orientierung bieten. Auch 2020 wird ein Coaching angeboten. Darüber hinaus werden für dieses Jahr erstmalig Workshops für die Auszubildenden im dritten Ausbildungsjahr angeboten. Die Vorbereitung auf die Abschlussprüfungen sowie auf die Aufgaben als ausgebildete Mitarbeiter mit Verantwortung ist Fokus dieses Coachings. Dagmar Dieckhoff Qualitätsmanagerin Pflege & SKB CIS Cellitinneninstitut für Qualitätssicherung 60 CellitinnenForum 02 2020 CellitinnenForum 02 2020 61

KOMPETENZ KOMPETENZ Gemeinsam für ein würdevolles Lebensende Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung SAPV: Was zunächst sperrig klingt, ist in Wirklichkeit ein großartiges Angebot für Menschen, die sich in der letzten Lebensphase befinden. Der Auftrag unserer Organisation ist, Lebensqualität und Selbstbestimmung von Menschen in der letzten Lebensphase soweit wie möglich zu erhalten, zu fördern und zu verbessern, fasst Dr. Annette Wille-Friederichs, Leitende Ärztin der SAPV zusammen. Das Netzwerk leistet die Versorgung schwerkranker Patienten im häuslichen Umfeld, also auch in Pflege- und Senioreneinrichtungen, bis zum Lebensende. Um noch schneller auf die Bedürfnisse der Patienten reagieren zu können, haben SAPV und das St. Vinzenz-Hospital ein Pilotprojekt gestartet das erste in Deutschland in dem die Kölner Klinik eine Ärztin an das SAPV-Team ausleiht, die dort mitarbeitet und den engen Austausch zwischen stationärem und ambulanten Sektor gewährleistet. Eine Ausweitung des Projektes über die Pilotphase hinaus ist geplant dann auch mit dem Anspruch, ambulante Kräfte im Krankenhaus einzusetzen. Dies ist besonders interessant, da das St. Vinzenz-Hospital unter der Obhut von Oliver Blaurock, Leiter der Palliativstation, auch Palliativmediziner ausbildet, denen dann ein übergreifender Einblick in beide Sektoren ambulant und stationär gegeben werden kann. Und so lernen künftig Palliativmediziner aus der Klinik in Nippes die Besonderheiten der SAPV im häuslichen Umfeld, also auch in den Einrichtungen der Seniorenhaus GmbH der Cellitinnen zur hl. Maria kennen. Dort kommt das SAPV-Team zum Einsatz, wenn der Hausarzt eine entsprechende Verordnung ausstellt, weil beispielsweise die Schmerzbehandlung eines Bewohners intensiviert oder angepasst werden muss. Das Team aus Ärzten, Fachpflegekräften, Ehrenamtlichen und Psychoonkologen übernimmt dann die Palliativpflege und versorgung. In den Seniorenhäusern des Cellitinnenverbundes hat man bereits sehr gute Erfahrungen mit dieser Art der Versorgung gemacht. Hände in guten Händen Die Hände sind das wohl wichtigste Werkzeug des Körpers. Nach einer Verletzung oder Erkrankung kann es sein, dass die ambulante Versorgung mit Physiotherapie nicht ausreicht. Aktuell haben wir beispielsweise einen Patienten, der sich im Urlaub das Handgelenk gebrochen hat und zu spät versorgt wurde, berichtet Cornelia Schubert, Leitende Physiotherapeutin im St. Vinzenz-Hospital. Außerdem bekam er eine drückende Schiene, die ihm zusätzlich Schmerzen machte, und er war unzureichend mit Schmerzmedikamenten versorgt. Ein klassischer Fall für die Handkomplexbehandlung im St. Vinzenz- Hospital: In einem mindestens vierzehntägigen stationären Aufenthalt erhalten die Patienten eine intensive Handtherapie und ergänzende Maßnahmen der physikalischen Therapie. Sie werden dabei von erfahrenen Handchirurgen, Hand- und Schmerztherapeuten betreut und angeleitet. Der Funktionserhalt ist unser oberstes gemeinsames Ziel, erklärt Prof. Dr. Dietmar Pennig, Chefarzt der Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Handchirurgie und Orthopädie. Eine differenzierte Therapie ist entscheidend schließlich ist die Hand sehr vielseitig. Einmal wöchentlich gibt es im St. Vinzenz-Hospital eine spezielle Handkomplexsprechstunde, in der Patienten sich vorstellen können und Beratung erhalten. Auch das Komplexe Regionale Schmerzsyndrom (CRPS/Morbus Sudeck) ist ein Grund für die Teilnahme an dem multimodalen Programm. Die neurologische Erkrankung kann vielfältige Ursachen haben und äußert sich unter anderem häufig mit Schmerzen und einer zum Teil erheblichen Berührungsempfindlichkeit. Es kann die Folge einer Verletzung oder auch einer Operation sein, erläutert Pennig. Wenn der Trigger für das Schmerzsyndrom zum Beispiel eine Implantatfehllage oder eine Nervenkompression sein kann, kann auch ein chirurgischer Eingriff notwendig sein, um den Auslöser zu beseitigen. Aus diesem Grund ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit bei uns so gut und wichtig, so der Chefarzt. 62 CellitinnenForum 02 2020 CellitinnenForum 02 2020 63

Menschen Foto: istock 64 CellitinnenForum 02 2020 CellitinnenForum 02 2020 65

MENSCHEN MENSCHEN Philanthropen gesucht Geben, annehmen und sich daran erfreuen. Philanthropie bedeutet, jemandem uneigennützig zu helfen. Das Wort kommt aus dem Griechischen und beschreibt die allgemeine Liebe zur Menschheit. Für die Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria ist Philanthropie in der christlichen Nächstenliebe verankert. Jetzt macht sie mit der Website www. gutes-tun-cellitinnen.de auf wegweisende Projekte aufmerksam: Denn Gutes tun, soll jetzt noch einfacher werden. Philanthropie ist viel mehr, als nur Geld für unterstützungswürdige Projekte zu spenden, erläutert Stiftungsgeschäftsführer Thomas Gäde. Es geht um eine Einstellung, die jeder annehmen, eine Philosophie, nach der jeder leben kann. Denn sie meint Großzügigkeit, Bereitschaft, Bewusstsein und Mitgefühl. Fotos: istock Die Krankenhäuser unter dem Dach der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria wurden von Ordensschwestern aufgebaut, die für ihren Glauben und ihre Arbeit lebten. Mit diesem Selbstverständnis setzten sie sich über die Maßen hinaus für ihre Patienten ein. Doch die Zahl der Schwestern nimmt zusehends ab. Deshalb soll das erfahrbare Mehr an Zuwendung und Behandlungsqualität künftig gezielter, auch durch die Ansprache von Wohltätern und Philanthropen ermöglicht werden. Wie dies geschehen kann, erklärt Michaela N. Malobicky, die seit vergangenem Jahr für den Aufbau der Philanthropie verantwortlich ist. Uns geht es vor allem um das Wohl der Patienten. Mit der Hilfe von Menschen, die Gutes tun und etwas bewirken wollen, möchten wir uns engagieren, um wichtige Ideen und Förderprojekte in unseren Krankenhäusern zu realisieren. ANPACKEN STATT ABWARTEN Die katholischen Hospitäler sind freigemeinnützige Einrichtungen, die keine Gelder von der Kirche erhalten. Sie decken ihre Betriebskosten aus den Erstattungen der Krankenkassen für geleistete Behandlungen. Dabei dürfen diese laut Gesetz ausschließlich medizinisch zweckmäßig und ausreichend sein. Die in der Verpflichtung für Investitionen zuständigen Bundesländer kommen bereits seit Jahrzehnten nicht mehr ihren Aufgaben nach. In der Folge können erforderliche Projekte nur zeitverzögert umgesetzt werden (Investitionsstau). Daher wird die Unterstützung von zufriedenen Patienten, Angehörigen, von Nachbarn und Unternehmern im Umfeld immer wichtiger, so Malobicky. Aktuell gibt es zwei konkrete Projekte, für die Spendengelder benötigt werden: der Therapie-Roboter Lokomat (Seite 28/29) und die Freifeld-Audiometrie (Seite 50/51). Der Therapie-Roboter im Kölner St. Marien-Hospital bzw. im Neurologischen Therapiecentrum (NTC) hilft Menschen wieder Gehen zu erlernen. So trainierte kürzlich erst eine 35-jährige Patientin mit Hilfe des derzeit noch gemieteten Roboters. Sie hatte während eines Kaiserschnitts eine Hirnblutung erlitten, die eine einseitige Lähmung zur Folge hatte. Seit Ende Januar ist sie Patientin im NTC und geht inzwischen bereits mit Hilfe eines Stocks. Sie hat mehrfach im Lokomat trainiert, wodurch sich das Gangbild deutlich verbessert hat. Die Freifeldaudiometrie ist ein diagnostisches Verfahren in der Hals- Nasen-Ohren-Heilkunde, das die St. Anna-Klinik in Wuppertal nutzen möchte. Sie erlaubt eine Beurteilung des beidohrigen Hörens unter verschiedenen Bedingungen. Damit ist sie ein wichtiges Hilfsmittel in der Diagnostik bei der Prüfung des Hörvermögens. Dies gilt vor allem für Kinder und Kleinkinder, bei denen sonst erst in späteren Lebensjahren Schädigungen festgestellt werden. Unser Anliegen ist es, den Menschen die bestmögliche Medizin, Pflege, Versorgung und persönliche Zuwendung angedeihen zu lassen, betont Gäde. Hier werden uns jedoch an einzelnen Stellen finanzielle Grenzen gesetzt, die wir mit Zuwendungen für definierte Förderprojekte überwinden möchten. Dabei sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen. Mehr Info dazu: www.gutes-tun-cellitinnen.de 66 CellitinnenForum 02 2020 CellitinnenForum 02 2020 67

MENSCHEN MENSCHEN Über den Tellerrand geschaut Eine angehende Gesundheits- und Krankenpflegerin nimmt am Erasmus+ Programm teil und sammelt in Wien wertvolle Erfahrungen Sabrina Helmes in Wien Ich bin im Moment im zweiten Ausbildungsjahr zur Gesundheitsund Krankenpflegerin an der Louise von Marillac-Schule in Köln. Im Rahmen eines Erasmus+ Programmes bekam ich die Gelegenheit, für einen Monat ein Auslandspraktikum im St. Anna Kinderspital in Wien zu machen. Das Kinderspital ist das älteste der Stadt. Die Klinik hat nur 121 Betten. Ich war auf der HNO- und Belegbettenstation eingesetzt. Dort lagen Kinder, die eine Bluttransfusi- on benötigten, bei denen ein Magnetresonanztomografie (MRT), eine Darm- oder Magenspiegelung vorgenommen wurde. An meinem ersten Tag meldete ich mich um 8:00 Uhr bei der Pflegedirektion. Dort bekam ich meinen Spindschlüssel und die Zugangskarte für die Station. Ich erhielt außerdem meine Arbeitskleidung, die ich mir jeden Tag frisch holen konnte. Auf meiner Station erwartete mich schon meine Praxisanleiterin. Ich wurde sehr freundlich vom Team empfangen. Die Praxisanleiterin hat mir alles gezeigt und meine Fragen beantwortet. Meinen Dienstplan durfte ich selbst einteilen: Ich entschied mich für Zehn-Stunden-Dienste. So hatte ich eine Vier-Tage-Woche und damit mehr Freizeit für das Erkunden der Stadt. Die examinierten Pflegefachkräfte arbeiten in Österreich pro Dienst 12,5 Stunden, inklusive Pause. Dies durfte ich als Auszubildende aber noch nicht. An den Wochenenden hatte ich immer frei. Im Anschluss an die Formalitäten führte mich die Praxisanleiterin durch das Haus und dann ging es auch schon los. Im St. Anna Kinderspital Im Tagdienst waren wir meistens fünf examinierte Pflegekräfte und ein oder zwei Praktikanten. Stress gab es aufgrund des guten Personalschlüssels nie. Wir arbeiteten entspannt und die Pflegefachkräfte hatten Zeit, uns viel zu erklären. In den ersten Tagen habe ich mich in die Abläufe der HNO eingearbeitet und konnte ziemlich schnell auch Abläufe selbstständig übernehmen. Dabei ging es vor allem um die OP-Vorbereitung, die Überwachung nach der OP, das Vorbereiten von Schmerzmitteln, die Dokumentation und die Entlassungen. Die Umstellung auf Kinder als Patienten war anfangs ungewohnt. Das hat sich aber schnell gelegt. Fotos: Sabrina Helmes Ich musste mich auch an den österreichischen Dialekt gewöhnen. Das ging aber zum Glück schneller als gedacht. Über die Wochen habe ich, als ich sicher auf der HNO-Seite arbeiten konnte, bei den anderen Patienten auch assistiert, um dort Erfahrungen zu sammeln. In der dritten Woche durfte ich dann einen Tag mit in den Operationssaal, um vor allem die HNO- Eingriffe besser nachvollziehen zu können. Das Team im OP war sehr freundlich zu mir und die operierende Ärztin, mit der ich vorher schon ein paar Mal auf Station zusammenarbeiten durfte, hat mir alles erklärt, was ich wissen wollte. Sie hat bei der OP sogar kurze Pausen gemacht, damit ich Dinge auch genau sehen und nachvollziehen konnte. Das war eine echt tolle Erfahrung. Gewohnt habe ich in einem kleinen Apartment, fußläufig von meinem Krankenhaus entfernt. An den langen Wochenenden stöberte ich durch Wien. Ich wurde jedes Wochenende von Freunden aus Deutschland besucht ob das wohl an mir oder an Wien lag? Da ich in Deutschland noch bei meinen Eltern lebe, hatte ich so auch ein bisschen Gelegen- heit, zu lernen, was es heißt, sich um einen Haushalt zu kümmern. Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich sehr dankbar für dieses Auslandspraktikum bin. Nicht nur, um das Arbeiten in einem anderen Land, sondern auch um die österreichische Kultur und den dortigen Klinikalltag kennengelernt und miterlebt zu haben. Ich empfehle jeder angehenden Pflegefachkraft, so ein Praktikum zu machen. Sabrina Helmes 68 CellitinnenForum 02 2020 CellitinnenForum 02 2020 69

MENSCHEN MENSCHEN Stiftungsfest im Stimmkünstlerin Blume, Kaisersymbol in Japan lautmalerisch: schnell Hobby der Bücherwürmer eingeschaltet Gespenst Stadt in Polen pfiffig, clever Kurzform von Patrick legendärer finnischer Läufer Figur aus Faust Stadt mit dem Zuckerhut Mittelmeeranwohner Wesens-, Eigenart Seniorenhaus St. Josef Vergesst uns nicht! Mit diesem berührenden Appell verfolgter Kopten in Ägypten erreichte das 33. Stiftungsfest der Jakob-Christian-Adam-Stiftung im Seniorenhaus St. Josef in Meckenheim die Herzen vieler engagierter Christen. großer Mann, Riese Zwergplanet Güte, Milde Notsignal Andenherrscher chemisches Element, Halogen 12 2 Behörde deutsche Autorin (Bettina, 1859) 6 Aufnahmeplatz beim Film ehemal. Arbeitsminister (Rente) Dativ von du 7 Stadt in der Toskana deutscher Dichter ( 1857) Schmerzlaut 11 Kongeniale Partner waren an diesem Vormittag in der überfüllten Kapelle des Meckenheimer Seniorenhauses die 1947 gegründete Organisation Kirche in Not/Ostpriesterhilfe sowie MdB Volker Kauder (CDU), Beauftragter für das Thema Religionsfreiheit im Deutschen Bundestag. Das pastorale Hilfswerk Kirche in Not ist aktuell in 24 Ländern tätig und hat seit Gründung Projekte in über 140 Ländern erfolgreich betreut. Anschaulich schilderte Geschäftsführer Florian Ripka konkrete Hilfsmaßnahmen für die Aufrechterhaltung des Gemeindelebens im teilweise muslimisch geprägten Ausland: die Ausbildung von Priestern, die Wiederherstellung von durch den Krieg zerstörten Gemeindezentren oder die Anschaffung von Fahrzeugen für seelsorgliche Einsätze. Als die Stimme einer christlich motivierten Politik stellte der Kommunikationsdirektor des Erzbistums Köln, Dr. Markus Günther, den Hauptredner Volker Kauder vor. Der bekennende Protestant habe sich zeitlebens politisch für Religionsfreiheit eingesetzt, was ihm Dr. Volker Kauder, MdB im Seniorenhaus St. Josef das Bundesverdienstkreuz (das er ablehnte) und den päpstlichen Gregoriusorden einbrachte (den er gern annahm). Kauder stellte aus seinen Besuchen in vielen Ländern fest: Wo Christen unter Druck sind, sind Glaubenskraft und Glaubensfreude deutlich höher als bei uns. 1948 wurde in der Menschenrechtscharta die Religionsfreiheit als das Recht festgelegt, seinen Glauben frei in der Öffentlichkeit zu leben und zu wechseln. Kauder machte deutlich, dass dieser Satz dort nicht lebbar ist, wo die dominierende Religion wie der Islam einen Glaubenswechsel hart bestraft. Er betonte, dass kein Staatsführer gern auf Religionsfreiheit in seinem Land angesprochen wird, es aber wichtig sei, Öffentlichkeit herzustellen, um etwas zu bewegen. Beten Sie für die verfolgte Kirche, mahnte der Politiker, und forderte auf: Bekennen Sie sich! Zeigen Sie Ihren Glauben! Sprechen Sie über unseren Markenkern. Vorname von Capone drei Personen Ausruf des Erstaunens Kambodschaner Schaf-, Ziegenlaut gestreiftes Wildpferd salopp: deshalb Erholungszeit nachahmend wiederholen geschlossen Fahrradschmiermittel blau blühende Zierpflanze 16 Kirchenbezirk 5 14 Gehrock 15 Nebenform Festgedicht herab US-Staat mit dem Großen Salzsee große Einfahrt Brettspiel Folge, Serie Kurzform von Eduard Foto: Stephanie Habeth-Allhorn weinerlich klagen 8 kleine japanische Münze 10 Sternbild Rangordnung italienische Bejahung Nadelloch Vorname von Chaplin 3 Ausruf der Empörung Schummelei Hühnerprodukt Erdteil Stadt bei Duisburg Internetkürzel für Italien mündlich salopp: eine Bildergeschichte verzierendes Muster Raum im Krankenhaus Bruder von Moses 13 indischer Schachspieler Menschenmasse Schaumwein beklagenswert Schiffstau Einschnitt im Gebirge spiritistische Sitzung randalierender Pöbel 4 englische Verneinung Überschrift männlicher Vorfahre 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 9 wetterfeste Jacke markig Desinfektionsmittel 1 finnischer Wintersportort schottischer Fluss RM231244 202001 70 CellitinnenForum 02 2020 CellitinnenForum 02 2020 71

KONTAKTE/ANGEBOTE KONTAKTE/ANGEBOTE Unsere Krankenhäuser Nicht-Operative Behandlungen Chirurgische Abteilungen Anästhesie, Intensiv- und Schmerzmedizin Radiologie weitere Angebote KÖLNER KLINIKEN St. Vinzenz-Hospital Akademisches Lehrkrankenhaus Merheimer Straße 221-223, 50733 Köln-Nippes, Tel. 0221 7712-0,info.kh-vinzenz@cellitinnen.de, www.vinzenz-hospital.de Innere Medizin/Gastroenterologie Diabetologie/Endokrinologie, Kardiologie, Hämatologie/Onkologie, Pallitativmedizin, Allgemeine- und Visceralchirurgie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie/Handchirurgie/ Orthopädie, Gefäßchirurgie, Thoraxchirurgie, Plastische und Ästhetische Chirurgie Anästhesie/Intensivmedizin, Schmerztherapie Radiologie Physiotherapie, KV-Notfallpraxis St. Marien-Hospital Akademisches Lehrkrankenhaus Kunibertskloster 11-13, 50668 Köln, Tel. 0221 1629-0, info.kh-marien@cellitinnen.de, www.st-marien-hospital.de Innere Medizin/Pneumologie, Weaning- Zentrum, Reisemedizin, Schlaflabor Geriatrie, Geriatrische Tagesklinik, Geriatrische Rehabilitation, Neurologische und Fachübergreifende Frührehabilitation Intensivund Beatmungsmedizin Radiologie Neurologische Tagesklinik (NTC), Physio-, Ergo- und Sprachtherapie Heilig Geist-Krankenhaus Akademisches Lehrkrankenhaus Graseggerstraße 105, 50737 Köln-Longerich. Tel. 0221 7491-0, info.kh-heiliggeist@cellitinennen.de, www.hgk-koeln.de Innere Medizin/Gastroenterologie Neurologie (Stroke Unit) Allgemein-, Visceral- und Unfallchirurgie Gynäkologie und Geburtshilfe Urologie Anästhesie/Intensivmedizin/Schmerztherapie Radiologie Physiotherapie/Prävention, Fitness (ProPhysio), Facharztzentrum, KV-Notfallpraxis St. Franziskus-Hospital Akademisches Lehrkrankenhaus Schönsteinstraße 63, 50825 Köln-Ehrenfeld, Tel. 0221 5591-0,info.kh-franziskus@cellitinnen.de, www.stfranziskus.de Innere Medizin/Gastroenterologie Hals-Nasen- Ohren-Heilkunde/Kopf- und Halschirurgie Allgemeine- und Visceralchirurgie, Adipositas-, Metabolische- und Plastische Chirurgie, Unfallchirurgie, Orthopädie, Wirbelsäulenchirurgie, Arthroskopische Chirurgie Anästhesie/Intensivmedizin, Schmerzklinik Radiologie Physiotherapie, KV-Notfallpraxis Kunibertsklinik Akademisches Lehrkrankenhaus Kunibertskloster 11-13, 50668 Köln, Tel. 0221 1629-6500 info.kh-kunibertsklinik@cellitinnen.de, www.kunibertsklinik.de Ambulante Operationen und stationäre Privatklinik Anästhesie WUPPERTALER KLINIKEN Petrus-Krankenhaus Akademisches Lehrkrankenhaus Carnaper Straße 48, 42283 Wuppertal-Barmen, Tel. 0202 299-0,info.kh-petrus@cellitinnen.de, www.petrus-krankenhaus-wuppertal.de Kardiologie Innere Medizin/Pneumologie, Allergologie, Schlaf- und Intensivmedizin, Gastroenterologie, Hepatologie, Diabetologie und Ernährungsmedizin, Nephrologie, Hämatologie und Onkologie/Palliativmedizin Geriatrie/Geriatrische Rehabilitation/Tagesklinik Allgemein- und Visceralchirurgie/Koloproktologie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie/ Handchirurgie/Orthopädie, Thoraxchirurgie, Gefäßchirurgie, Plastisch- Ästhetische Chirurgie Anästhesie/Intensivmedizin/Schmerztherapie, Neurostimulation Radiologie/Strahlentherapie (radprax) Physio-, Ergound Sprachtherapie (RTZ), KV-Notfallpraxis Krankenhaus St. Josef Akademisches Lehrkrankenhaus Bergstraße 6-12, 42105 Wuppertal-Elberfeld, Tel. 0202 485-0, info.kh-josef@cellitinnen.de, www.krankenhaus-st-josef-wuppertal.de Innere Medizin, Pneumologie, Gastroenterologie Geriatrie/Tagesklinik, Internistische Rheumatologie Allgemeinchirurgie, Unfallchirurgie, Endoprothetik, rekonstruktive Hüft- und Kniegelenkschirurgie, Kinderorthopädie, Wirbelsäulenchirurgie, Arthroskopische Chirurgi Sporttraumatologie, Schulter-, Ellenbogen-, Hand und Fußchirurgie, Rheumaorthopädie Anästhesie/Intensivmedizin, Schmerzklinik, Neurostimulation Radiologie/Nuklearmedizin (radprax) Physio-, Ergo- und Sprachtherapie (RTZ) St. Anna-Klinik Akademisches Lehrkrankenhaus Vogelsangstraße 106, 42109 Wuppertal-Elberfeld, Tel. 0202 299-3810,info.kh-anna@cellitinnen.de, www.st-anna-klinik-wuppertal.de Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde/Kopf- und Hals-Chirurgie Anästhesie/Intensivmedizin/Schmerztherapie Radiologie (radprax) Physiotherapie (RTZ), KV-Notfallpraxis 72 CellitinnenForum 02 2020 CellitinnenForum 2 2020 73

KONTAKTE/ANGEBOTE WEITERE EINRICHTUNGEN IN KÖLN Neurologisches Therapiecentrum (NTC) Kunibertskloster 11-13, 50668 Köln -Innenstadt Tel. 0221 1629-7000, info.ntc@cellitinnen.de www.ntc-koeln.de Ambulante Neurologische Rehabilitation, Physio-, Ergo-, und Sprachtherapie, Klinische Neurospychologie, noch Neurologische Tagesklinik Klinik für Geriatrische Rehabilitation Kunibertskloster 11-13, 50668 Köln, Tel. 0221 1629-0, info.kh-marien@cellitinnen.de, www.st-marien-hospital.de Hospiz St. Marien Simon-Meister-Str. 52, 50733 Köln-Nippes, Tel. 0221 7712-205,info@hospiz-marien@cellitinnen.de, www.st-marien-hospiz.de WEITERE EINRICHTUNGEN IN WUPPERTAL MVZ Medi-Wtal Kardiologie Bleicherstraße 3, 42283 Wuppertal, Tel. 0202 255-230, kardiologie@mvz-medi-wtal@cellitinnen.de Chirurgie Widukindstraße 4, 42289 Wuppertal, Tel. 0202 281-5840, chirurgie@mvz-medi-wtal@cellitinnen.de Orthopädie Friedrich-Ebert-Str. 90, 42103 Wuppertal, Tel. 0202 312-141, orthopaedie.mvz-medi-wtal@cellitinnen.de Orthopädie II. Bergstraße 9, 42105 Wuppertal, Tel. 0202 4459-770, orthopaedie2.mvz-medi-wtal@cellitinnen.de OP-Zentrum Friedrich-Ebert-Str. 128a, 42177 Wuppertal Tel 0202 309997 35 23. Jahrgang/Heft 2/2020 Auflage: 14.600 Stück/4 x jährlich Herausgeber: Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria, Geschäftsführer Thomas Gäde Anschrift der Redaktion: Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria Graseggerstraße 105 50737 Köln Telefon: 02 21/97 45 14 17 cellitinnen-forum@cellitinnen.de IMPRESSUM Akademie für Gesundheitsberufe GmbH (A.f.G.) Vogelsangstraße 106, 42109 Wuppertal, Tel. 0202 299-3701, E-Mail info.afg@cellitinnen.de, www.afg-nrw.de Unsere Dienstleister Redaktionsteam: Sabine Stier (verantw.), Maria Adams, Susanne Bieber, Anne Frankenberg-Freimann, Thomas Gäde, Iris Gehrke, Christoph Leiden, Thomas Linden, Katrin Meyer Entwurf und Layout: Rheinische Post Medien GmbH Bereich Content Marketing Titelfoto: istock Druck: Brochmann GmbH, Essen MVZ St. Marien Kunibertskloster 11-13, 50668 Köln, Tel. 0221 1629-6000, info.mvz@cellitinnen.de, www.mvz-marien-koeln.de Allgemeinmedizin, Neurologie, Rheumatologie Unfall- und Allgemeinchirurgie Urologie Radiologie Betriebsmedizin, Reisemedizin Ambulantes OP-Zentrum am St. Marien-Hospital Kunibertskloster 11-13, 50668 Köln Tel. 0221 1629-6500, info.kh-kunibertsklinik@cellitinnen.de ProPhysio GmbH Graseggerstraße 105c, 50737 Köln-Longerich, Tel. 0221 7491 8237, E-Mail physio@prophysio-koeln.de, www.prophysio-koeln.de Louise von Marillac-Schule GmbH Simon-Meister-Straße 46 50, 50733 Köln-Nippes, Tel. 02 21 912468 17, E-Mail info@lvmschule.de, www.krankenpflegeschule-koeln.de ProKlin Service GmbH Kunibertskloster 11-13, 50668 Köln, Tel. 0221 1629-6000, proklin@cellitinnen.de, www.proklin-service.de ProServ Management GmbH Sachsstraße 10 12, 50259 Pulheim-Brauweiler, Tel. 02234 9675 0, E-Mail info@proserv.de, www.proserv.de Promaccon Wuppertal GmbH Carnaper Str. 48, 42283 Wuppertal Tel. 0202 2991131, www.promaccon.de Preis: Unentgeltlich an Bewohner, Patienten, Mitarbeiter, Freunde und Gönner der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria Erfüllungsort und Gerichtsstand: Köln. Die Redaktion behält sich sinngemäße Änderungen und Kürzungen der geschickten Manuskripte vor. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers Unsere Seniorenhäuser Innenstadt Seniorenhaus St. Maria Schwalbengasse 3 5, 50667 Köln, Tel. 0221 272517-0, st.maria@cellitinnen.de, www.sh-st-maria.de Lindenthal Seniorenhaus St. Anna Franzstraße 16, 50931 Köln-Lindenthal, Tel. 0221 940523-0, st.anna@cellitinnen.de, www.sh-st-anna.de Nippes Hausgemeinschaften St. Augustinus Kempener Straße 86a, 50733 Köln-Nippes, Tel. 0221 297898-0, st.augustinus@cellitinnen.de, www.sh-st-augustinus.de Ehrenfeld Seniorenhaus Heilige Drei Könige Schönsteinstraße 33, 50825 Köln-Ehrenfeld, Tel. 0221 20650-0, heilige-drei-koenige@cellitinnen.de, www.sh-heilige-drei-koenige.de Venusberg Seniorenhaus Maria Einsiedeln Haager Weg 32, 53127 Bonn-Venusberg, Tel. 0228 91027 0, einsiedeln@cellitinnen.de, www.haus-maria-einsiedeln.de Beuel/Vilich Seniorenhaus St. Adelheidis-Stift Adelheidisstraße 10, 53225 Bonn-Vilich, Tel. 0228 4038 3, st.adelheidisstift@cellitinnen.de, www.sh-st-adelheidisstift.de Bornheim Seniorenhaus St. Angela Bierbaumstraße 3, 53332 Bornheim-Hersel, Tel. 02222 92725 0, st.angela@cellitinnen.de, www.sh-st-angela.de Troisdorf Seniorenhaus Hermann-Josef-Lascheid Asselbachstraße 14, 53842 Troisdorf-Spich, Tel. 02241 9507 0, h.j.lascheid@cellitinnen.de, www.sh-spich.de Meckenheim Seniorenhaus St. Josef Kirchfeldstraße 4, 53340 Meckenheim, Tel. 02225 9913 0, st.josef@cellitinnen.de, www.sh-st-josef.de Pflegeberatung Köln Arlette Wetzel 0221 940523-942 arlette.wetzel@cellitinnen.de Pflegeberatung Bonn Sabine Zocher 0228 4038-412 sabine.zocher@cellitinnen.de Pflegeberatung Düren Andrea Ruppert 02421 555-333 andrea.ruppert@celltinnent.de Pflegeberatung Niederzier Stephan Hürtgen 02428 957 0-103 huertgen@wohnanlagesophienhof.de EIFEL KLEVE Düren Seniorenhaus St. Ritastift Rütger-von-Scheven-Straße 81, 52349 Düren, Tel. 02421 555 0, st.ritastift@cellitinnen.de, www.sh-st-ritastift.de Cellitinnen-Seniorenhaus St. Gertrud Kölnstraße 62, 52351 Düren, Tel. 02421 3064 0, st.gertrud@cellitinnen.de, www.sh-st-gertrud.de Niederau Seniorenhaus Marienkloster Kreuzauer Straße 211, 52355 Düren-Niederau, Tel. 02421 5925 0, marienkloster@cellitinnen.de, www.sh-marienkloster.de Niederzier Wohnanlage Sophienhof Am Weiherhof 23, 52382 Niederzier, Tel. 02428 9570 0, info@wohnanlage-sophienhof.de, www.wohnanlage-sophienhof.de *Trägerschaft zusammen mit der Sophien-Stiftung Nideggen Seniorenhaus Christinenstift Bahnhofstraße 24, 52385 Nideggen, Tel. 02427 807 0, christinenstift@cellitinnen.de, www.sh-christinenstift.de Würselen Seniorenhaus Serafine Helleter Feldchen 51, 52146 Würselen- Broichweiden,Tel. 02405 472 0, serafine@cellitinnen.de,www.sh-serafine.de Bad Münstereifel Pflegeberatung: Dennis Oepen Tel. 02253 5426-302 Seniorenhaus Marienheim Langenhecke 24, 53902 Bad Münstereifel, Tel. 02253 5426 0,marienheim@cellitinnen.de, www.sh-marienheim.de Kleve Pflegeberatung: Jutta Manz Tel. 02821 898-101 Seniorenhaus Burg Ranzow Kirchweg 1, 47533 Kleve-Materborn, Tel. 02821 898 0, burgranzow@cellitinnen.de, www.sh-burgranzow.de Hausgemeinschaften St. Monika Kirchweg 1, 47533 Kleve-Materborn, Tel. 02821 898 0, st.monika@cellitinnen.de, www.sh-st-monika.de Hausgemeinschaften St. Elisabeth Klosterstraße 57, 53340 Meckenheim, Tel. 02225 9801 600, st.elisabeth@cellitinnen.de www.sh-st-elisabeth.de 74 CellitinnenForum 02 2020 CellitinnenForum 2 2020 75 KÖLN BONN/RHEIN-SIEG Vollzeitpflege Kurzzeitpflege Hausgemeinschaften Senioren-Wohnen Tagespflege DÜREN/STÄDTEREGION AACHEN