Einblicke 2013. al omri Kinderhilfe Palästina



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Transkript:

Einblicke 2013 al omri Kinderhilfe Palästina

al omri Kinderhilfe Palästina gemeinnütziger e.v. www.alomri-kinderhilfe.de Spendenkonto: DE82 2106 0237 0000 7000 53 BIC GENODEF1EDG

Vorwort Natürlich beginnen wir am liebsten mit den guten Nachrichten: 2013 konnten wir unsere Schulspeisung ausweiten und bieten sie nun an sechs Tagen pro Woche an. Somit bekommen die Kinder an jedem Schultag ihr Essen. Damit nehmen wir Tag für Tag vielen Familien wenigstens eine ihrer Sorgen: wie sie heute ihre Kinder satt bekommen sollen. Ermöglicht haben uns das unsere zahlreichen Spender, die uns ihr Geld und ihr Vertrauen geschenkt haben. Dafür sind wir sehr dankbar. Insgesamt war 2013 ein sehr erfolgreiches Jahr für uns. Mit 49.348 EUR konnten wir unseren Projekten mehr zur Verfügung stellen, als in allen Jahren zuvor. Neben unserer Schulspeisung konnten wir so zwei weitere Projekte verwirklichen. Dazu später mehr. Für den Gazastreifen insgesamt war 2013 ein verlorenes Jahr zwar ohne militärische Eskalation, wie noch im November 2012. Damals hatte die israelische Luftwaffe nach anhaltenden Raketenangriffen aus dem Gazastreifen auf Südisrael die Operation Wolkensäule gestartet innerhalb einer Woche starben nach UNAngaben 90 palästinensische Zivilisten, darunter nach Angaben einer palästinensischen Menschenrechtsorganisation 34 Kinder. Allerdings hatte die instabile politische Situation negative Auswirkungen auf die Menschen im Gazastreifen und die Versorgung mit Trinkwasser, Elektrizität und Treibstoff, um nur die wichtigsten Güter zu nennen, blieb schlecht. 2014 verspricht derzeit keine Besserung, wie Sie in unserem Ausblick lesen werden. Oliver Berthold 2. Vorsitzender Warum wir immer noch tun, was wir tun Seitdem wir die Situation im Gazastreifen verfolgen, also etwa sei 15 Jahren, sind die Menschen vor Ort einer ständigen Verschlechterung ihrer Lebensumstände ausgeliefert. Kurze Phasen der Erholung waren immer gefolgt von dramatischen Einbrüchen der humanitären und politischen Situation, meist bedingt durch militärische Auseinandersetzungen mit Israel oder zwischen den palästinensischen Fraktionen Hamas und Fatah. Als ich 1999 zum ersten Mal im Gazastreifen unterwegs war, wäre dieser Landstrich am Mittelmeer ein touristischer Geheimtipp gewesen, wäre die Einreise nicht so umständlich. Zwar herrschte Armut, doch die meisten Menschen hatten eine Arbeit und eine gewisse Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Auf der Straße kam man sofort mit Menschen ins Gespräch, viele waren selbst schon einmal in Europa, vor allem in Deutschland gewesen. Die Kinder, die wir in den Schulen trafen, waren fröhlich und bekamen ausreichend zu essen. Allerdings trugen sie auch im kühlen Winter häufig nur Badeschlappen oder waren ganz barfuß. Schwester Susan vernetzte Schulen miteinander und sorgte dafür, dass die Lehrer sich gemeinsam um einen besseren Unterricht bemüht haben. Es sind ausschließlich unabhängige Schulen, mit denen wir seither zusammen arbeiten. Also weder von den Vereinten

Nationen getragene, noch Schulen, die zur Hamas gehören. Aber da das Bevölkerungswachstum so rasant ist im Gazastreifen, können nicht alle Eltern ihre Kinder auf eine UNO-Schule schicken und viele wollen ihre Kinder nicht der Ideologie der Hamas aussetzen. Vor allem nicht die Angehörigen der christlichen Minderheit. Also gründen immer wieder Lehrerverbände, Elterninitiativen oder Frauenvereine eigene, unabhängige Schulen. Diese werden durch Beiträge der Eltern finanziert, was im Klartext heißt: eigentlich arbeiten sie ohne Budget, die Lehrer erhalten über Monate keinen Lohn und die Schulgebäude sind in einem beklagenswerten Zustand. Hier reicht es längst nicht mehr, die Lehrer einfach nur zu besuchen und mit ihnen zu sprechen, wenn 80 Schüler und sechs Lehrer alle ein und die selbe grauenvolle Toilette benutzen, die zur Quelle von ernsthaften Erkrankungen zu werden droht. So haben wir rasch begonnen, diese Schulen zu unterstützen mit Anbauten (endlich saubere Wasch- und Toilettenräume für Schüler und Lehrer), Kücheneinrichtungen, Tischen und Stühlen, Lernmaterial. 2005 neu gebaute Waschgelegenheit für die Schüler der El-Farjah School Nach der Räumung der israelischen Siedlungen und der Machtübernahme der radikalislamischen Hamas 2007 wurde der Gazastreifen von der Außenwelt abgeriegelt. Lebensmittel, Baumaterialien und vor allem Gas und Treibstoff kamen nur noch unregelmäßig und völlig unzureichend hinein. Die Menschen, die sich bislang mit Mühe über Wasser gehalten hatten, traf dies gleich mehrfach. Auch wenn der Rückzug der israelischen Siedler begrüßt wurde, hatten doch viele in den Siedlungen Arbeit gefunden oder waren im Norden über die Grenze zum Arbeiten in israelischen Treibhäusern gependelt. Der plötzliche Mangel an praktisch allen Gütern des täglichen Lebens ließ die Preise explodieren. Dies kostete zahlreiche Betriebe im Gazastreifen die Existenz, was die Arbeitslosigkeit erneut ansteigen ließ. Stromausfälle und Mangel an fließendem Wasser waren an der Tagesordnung. Die Zuspitzung des Konfliktes zwischen Israel und der Hamas, namentlich der Einmarsch der israelischen Armee unter den Namen Operation Sommerregen bzw. Operation Herbstwolken 2006 und der israelischen Luftan-

Dass Schwester Susan und ihr Team angesichts des Ausmaßes des Elends kaum etwas ausrichten konnten, war klar. Und doch, als Schwester Susan sah, in wie vielen ihrer bekannten Familien es Opfer gegeben hatte, wie die einst fröhlichen Kinder nun fehlernährt und traumatisiert den Schulen fernblieben, weil sie zum Auskommen der Familie beitragen mussten, konnten wir dies nicht ignorieren. Wir begannen, unsere Anstrengungen zu vergrößern, um mit noch mehr Spenden noch besser helfen Wohnstraße nach den Luftangriffen November 2012 zu können. Zudem legten griffe im Rahmen der Operation Gegossenes wir unseren Schwerpunkt mehr auf die ErnähBlei 2008 führten den Gazastreifen durch die rung der Kinder. Weil wir damit gleich mehrere ausgedehnte Zerstörung ziviler Infrastruktur an Fliegen mit einer Klappe schlagen konnten: den Rand einer humanitären Katastrophe. Strom neben der offensichtlichen Tatsache, dass wir und sauberes Wasser wurden die Ausnahme, die Ernährung der Kinder verbessern konnten, zahlreiche Menschen wurden mit einem Schlag kam es zu einem weiteren sehr wichtigen obdachlos, die Krankenhäuser, die zuvor schon Erfolg: Für viele Eltern war die Schulspeisung einen Mangel an notwendigster Ausrüstung der Grund, ihre Kinder überhaupt wieder zur beklagt hatten, sahen sich einem entsetzlichen Schule zu schicken. Hatten wir zunächst an fünf Ansturm Schwerstverletzter und Schulen mit einem Frühstück begonnen, Schwerkranker, die ambulant keine ärztliche konnten wir ab 2010 eine feste warme SchulVersorgung mehr gefunden hatten, gegenüber. speisung an fünf Tagen pro Woche einrichten. 2013 für Gaza ein verlorenes Jahr Das Jahr begann eigentlich mit einer guten Nachricht. Die Blockade des Gazastreifens wurde leicht gelockert, eine größere Menge Baumaterialien durfte Anfang Januar eingeführt werden. Im April kam es dagegen wieder mehrfach zu Luftangriffen der israelischen Armee auf Ziele im Gazastreifen, nachdem palästinensische Extremisten zahlreiche Raketen auf israelische Städte abgefeuert hatten. Mitte des Jahres kam es im Nachbarland Ägypten zu einer Umwälzung, mit weitreichenden Folgen für den Gazastreifen. Das Militär setzte die Regierung der Muslimbrüder ab und verbot diese Organisation. Dazu muss man wissen, dass die im Gazastreifen regierende Hamas eine Tochterorganisation der ägyptischen Muslimbrüder ist. Die Hamas, aber auch die Menschen im Gazastreifen waren während der Blockade durch Israel auf Unterstützung aus Ägypten angewiesen, insbesondere die Duldung und Förderung der Schmugglertunnel von der Halbinsel Sinai ins palästinensische Rafah stellte eine Versorgung des Gazastreifens sicher. Im Rahmen des Umbruches in Ägypten hat die ägyptische Armee die meisten dieser Tunnel gesprengt oder geflutet. Stromausfall in unserem industrialisierten Land bringen wir damit am ehesten dunkle Straßenzüge und verdorbene Lebensmittel in der Tiefkühltruhe in Verbindung. Vielleicht sogar mit einem guten Buch bei Kerzenschein.

Weil Stromausfälle bei uns nicht lange dauern und die wichtigen Einrichten ohnehin eine eigene Versorgung haben. Im Gazastreifen ist die Stromversorgung seit Jahren problematisch. Die Infrastruktur ist unzuverlässig, die öffentlichen Einrichtungen arbeiten am Rande ihrer Kapazitäten. Hier bedeutet ein Stromausfall folgendes: Wasserpumpen fallen aus. Im Krankenhaus gehen die Lichter aus. Die Kläranlage läuft über. Ein besonders erschütterndes Beispiel ist das Klärwerk Sheikh Aljeen im Gazastreifen. Für die Wiedereröffnung des einzigen funktionierenden Klärwerkes hatte sich 2012 noch ExAußenminister Westerwelle bei der israelischen Regierung stark gemacht. Im Dezember 2012 nahm es seine Arbeit auf. Seit dem Herbst 2013 ist es jedoch wieder außer Betrieb. Durch den anhaltenden Ausfall der elektrischen Pumpen ist die Anlage in der Gegend um das Flüchtlingslager Jabalyah einfach übergelaufen. Millionen Liter Abwasser aus Haushalten und Betrieben überfluteten die Straßen. Kinder mussten von ihren Eltern zur Schule getragen November 2013: Schüler watet durch Abwasser. Quelle: picture alliance / AP Images. werden, um mit der krankmachenden, Anmerkung: Die Bildrechte haben wir von einer professionellen Agentur erworben. Natürlich haben wir dafür keine Spenstinkenden Brühe nicht in Berührung zu dengelder aufgewendet, die Kosten sind durch eine zweckgebundene private Spende übernommen worden. kommen. flutung Herr werden. Zahlreiche Familien Auch der Blick in die Zukunft lässt keine Erholung erhoffen. In den letzten Wochen ist es Nur wenige Wochen später fiel Schnee im blieben obdachlos zurück. immer wieder zu Grenzzwischenfällen zwischen Nahen Osten. Im Gazastreifen überfluteten Regenfälle weite Teile des Landstriches und Dieser Rückblick zeigt: So verletzlich sind die der Hamas und der israelischen Armee gekommischten sich mit dem giftigen Abwasser. Nur Menschen im Gazastreifen geworden, so men. Zahlreiche Medien befürchten, dass ein langsam konnten die Palästinenser mit Hilfe schutzlos, dass sich auch in einem Jahr ohne neuer Gazakrieg unmittelbar bevorstehen internationaler Hilfsorganisationen der Über- große militärische Offensive die Situation könnte. weiter verschlechtert hat.

2013: neue Herausforderungen Als uns Schwester Susan Ende 2012 fragte, ob wir unsere Schulspeisung auch am sechsten Schultag anbieten könnten, zögerten wir. Die Gesamtkosten würden mit 44.000 EUR unsere jährlichen Einnahmen der vorangegangenen Jahre übersteigen. Gleichzeitig war uns die Großzügigkeit und das Engagement unserer Unterstützer ein Ansporn. Wir sagten zu. Nun haben wir mit 47.837 EUR unser bisher stärkstes Jahr hinter uns, die Schulspeisung läuft seit Beginn des Schuljahres an allen sechs Schultagen. Wir sind stolz und dankbar dafür und wollen dies mit mit Ihnen teilen. Blick aus dem Wohnzimmer: Dach und Hauswand zwei Tagen gibt es ein erweitertes Schulvesper mit Früchten, Eiern, Brot und Käse und am sechsten Tag bekommen die Kinder eine süße Mahlzeit, entweder Milchreis, Milchsuppe oder Gebäck. Kinder in renoviertem Haus Inzwischen gibt es an drei Tagen eine möglichst fleischhaltige Mahlzeit mit Rind- oder Hühnerfleisch mit Gemüse sowie Reis oder Nudeln. An Darüber hinaus bat uns Schwester Susan Anfang des Jahres erschüttert um Unterstützung für drei Familien aus dem Flüchtlingslager Jabalyah. Bei einem Besuch hatte sie gesehen, wie sich zehn Familienmitglieder zum Schlafen in einem Raum drängten, weil das Dach im Kinderzimmer Wind und Regen hineinließ, die Wände aufgeweicht und voller Schimmel waren. Nachdem wir einen entsprechenden Aufruf gestartet haben, konnten wir im März 2013 9.366 EUR für die drei Familien zur Verfügung stellen. Schwester Susan hatte viele Gespräche geführt und erreicht, dass den Familien Baumaterial verbilligt zur Verfügung gestellt wurde. So konnten die Arbeiten im August schließlich abgeschlossen werden.

Im September hatte Schwester Susan eine Familie besucht, deren Schicksal sie besonders bedrückt hat. Neben Armut, Arbeitslosigkeit und großen Sorgen um die Entwicklung ihrer Kinder war diese Familie von einem weiteren Schicksalsschlag getroffen worden. Ärzte hatten beim anderthalbjährigen Imad1 eine bösartige Netzhautgeschwulst des rechten Auges festgestellt. Eine solche Erkrankung erfordert eine Operation und Nachsorge durch erfahrene Spezialisten, um entweder die Sehkraft zu erhalten oder wenigstens eine Ausbreitung des Tumors zu verhindern. Eine solche Behandlung war über die palästinensischen Gesundheits- behörden organisiert worden, sie sollte in einem Jerusalemer Krankenhaus statt finden. Solche Vereinbarungen gibt es zwischen den palästinensischen Behörden und Israel regelmäßig, sie sind für die betroffenen Familien in der Regel nicht mit Kosten verbunden. Allerdings müssen die Familien für die Fahrtkosten selbst aufkommen. Es ging um 441 EUR. Ausgelaugt durch die Lebensbedingungen konnte die Familie diese für ihr Kind lebensrettende Summe nicht mehr aufbringen. Schwester Susan bat uns, rasch zu reagieren. Dies haben wir getan, Imad hat den Eingriff gut überstanden. ihre Kinder jeden Tag in der Schule mit dem Wissen, dass sie dort etwas lernen und etwas Ordentliches zu Essen bekommen. Die Erleichterung, wenigstens eine Sorge losgeworden zu sein, spürt Schwester Susan bei jedem ihrer Besuche im Gazastreifen. Was das Engagement unserer Unterstützer für die Familien bedeutet, lässt sich kaum in Worte fassen, nur in eines: Danke. Gerne würden wir solchen Familien häufiger helfen. Hierfür haben wir im November unsere Spender um Unterstützung gebeten die Reaktion war überwältigend. Innerhalb weniger Wochen bekamen wir 3.480 EUR, mit denen wir 2014 Familien erkrankter Kinder gezielt helfen werden. Imad vor der Operation 1 Auf Wunsch von Schwester Susan haben wir den Namen des Jungen geändert. Hand in Hand mit unseren Unterstützern haben wir es geschafft, angesichts des Elends im Gazastreifen nicht zu verzagen. Schwester Susan kann auch mit unser aller Hilfe nicht allen Kindern im Gazastreifen helfen, zumal hierfür politische Veränderung nötig wären, die derzeit leider nicht absehbar sind. Aber die Familie des kleinen Imad hat jetzt wieder eine Hoffnung, die drei Familien aus dem Flüchtlingslager wohnen jetzt wieder in einem trockenen Haus, das ihre Kinder nicht mehr krank macht. Und Hunderte Familien schicken Nach dem Eingriff

Viele kleine Schritte für eine große Sache Nachfolgend wollen wir Ihnen zeigen, in welcher Form Menschen sich 2013 für die Kinder im Gazastreifen eingesetzt haben. Als Dank und Anstoß zur Nachahmung. Jeden Monat unterstützen uns zahlreiche Menschen mit einer regelmäßigen Spende die Höhe der monatlichen Spende variiert zwischen 3 EUR und 100 EUR so können wir monatlich auf ein festes Spendenaufkommen von 448 EUR zählen. 2013 haben wir von vielen Privatpersonen Spenden bekommen zwischen 20 und 3.000 EUR teils als Reaktion auf unsere Spendenbriefe, teils einfach so - herzlichen Dank! Aktuell unterstützen uns 77 Mitglieder mit einem jährlichen Förderbeitrag von 45 EUR (viele davon mit einem höheren Beitrag) und vielen Ideen, Ratschlägen und aktiver Teilnahme Der Laudate-Chor aus Sülze hat im Juli ein Benefizkonzert für die Kinder im Gazastreifen gegeben mit einem Erlös von 409 EUR. Die Evangelische Jugend Stuttgart hat im Juli 1.094 EUR für die Schulspeisung überwiesen Im September wurden wir auf den 24 gute Taten e.v. aufmerksam. Die Initiative gestaltet schöne Adventskalender hinter jedem Türchen versteckt sich ein gemeinnütziges Projekt. Der Adventskalender wird für 24 oder 48 oder 96 EUR verkauft so erhält jedes Projekt 1 bis 4 EUR pro verkauftem Kalender. 2013 waren wir Türchen 14. Im September erhielten wir erneut 1.000 EUR von der KfW Bankengruppe 2012 waren wir im Rahmen der Wahl zum Mitarbeiterprojekt des Jahres auf den dritten Platz gewählt worden. Im Oktober hat uns ein weiterer ehemaliger Zivildienstleistender, der mit Schwester Susan im Gazastreifen war, Kontakt zur Stiftung RTL Wir helfen Kindern hergestellt. Die Stiftung unterstützt unsere Schulspeisung an der Musadar School 2014 mit insgesamt 2.000 EUR. Die Lübecker Piratenkombüse GmbH & Co. KG, die Schulen und Kindergärten mit Bio-Essen versorgt, hat sich im November auch für Schulspeisung für Kinder im Gazastreifen engagiert mit einer Spende in Höhe von 282 EUR. Die Gustav Lauser GmbH, das Stuttgarter Spezialunternehmen für die Aufstellung von Musik-, Spiel- und Unterhaltungsautomaten, förderte im November 2013 unsere Projekte mit 300 EUR Ende Dezember haben wir zum dritten Mal den Erlös aus dem jährlichen Benefizkonzert der Joseph-SchmidtMusikschule in Berlin-Köpenick erhalten. Allen Beteiligten an dieser Stelle unseren herzlichen Dank! Die SCI COM GmbH scientific communications, eine Kommunikationsagentur mit den Schwerpunktthemen Wissenschaft, Medizin, Technologie und Infektionsprävention, hat im Dezember 700 EUR für kranke Kinder im Gazastreifen gespendet Die ESTEC Embedded System Technology e.k., der Komplettanbieter für alle Themen rund um die Mechatronik, engagierte sich im Dezember mit 500 EUR für bedürftige Kinder im Gazastreifen Insgesamt haben wir 2013 7.560 EUR an Geldauflagen aus Strafverfahren zugewiesen bekommen den beteiligten Richtern, Staatsanwälten, Verteidigern und Beklagten danken wir herzlich 2013 hat unser Pate, der StuttgartWangener Dritte-Welt-Hilfe-Verein unsere Schulspeisung insgesamt mit 3.236,80 EUR unterstützt.

Wie geht es weiter? al omri Kinderhilfe in Kürze Wir wollen im vor uns liegenden Jahr mindestens so vielen Kindern und Familien helfen, wie wir das dank unserer Spender 2013 geschafft haben. Sicher ist, dass wir unsere Unterstützung für Familien mit schwer erkrankten Kindern ausweiten werden. Gesamteinnahmen 2013: 47.837,92 EUR Aufwendungen für Projekte: 49.348,04 EUR Ausgaben für Verwaltung, Gebühren u.ä.: 1.236,29 EUR Anteil der Verwaltungskosten an den Gesamtausgaben: 2,5% Unseren detaillierten Rechenschaftsbericht finden Sie ab März 2014 auf unserer Internetseite www.alomri-kinderhilfe.de unter dem Menüpunkt Spendentransparenz oder Sie schicken uns eine kurze Email. Dafür planen wir, 2014 ein größeres Benefizkonzert für Kinder im Gazastreifen zu organisieren. In diesem Jahr hat auch bereits die Zusammenarbeit mit der med update GmbH begonnen einem großen Anbieter für ärztliche Fortbildungen. Im Bereich Pädiatrie sind wir ab sofort das Partnerprojekt, das freut uns sehr. Wir wünschen allen unseren ideellen und materiellen Unterstützern ein gesundes und zufriedenes 2014 und wünschen den Menschen im Gazastreifen, dass das kommende Jahr endlich wieder ein gutes werden möge. Wir sind im Internet zu finden unter www.alomri-kinderhilfe.de, dort finden Sie auch den Verweis zu unserem aktuellen Blog www.facebook.com/alomri.e.v www.betterplace.org/p4132 Wir sind beim www.boost-project.com angemeldet. Wer über diese Plattform im Internet einkauft (einfach den Verweisen zu den bekannten großen Internet-Shops folgen), weist uns pro Einkauf eine Provision zu, ohne dass sich der Einkauf dabei verteuern würde. Der Direktverweis lautet: https://www.boostproject.com/de/shops?charity_id=62) Impressum: al omri Kinderhilfe Palästina gemeinnütziger e.v. Sternstr. 15 13359 Berlin Tel.: 030 56827944 info@alomri-kinderhilfe.de Spendenkonto 700053 bei der Evangelischen Darlehnsgenossenschaft Kiel eg, BLZ 21060237 IBAN DE82 2106 0237 0000 7000 53, BIC GENODEF1EDG Bildnachweis: Wenn nicht anders gekennzeichnet, alle Bilder al omri Kinderhilfe Palästina bzw. Fr. Andres Bergamini, OFM