Der Digitale Assistent



Ähnliche Dokumente
FRED, der Autopilot Sacherschliessung leicht gemacht?

FRED: Fremddatenanreicherung vollautomatisch, aber nicht maschinell

Computerunterstützte Sacherschliessung: Der Digitale Assistent

Computerunterstützte. IZUS / Universitätsbibliothek. Der Digitale Assistent BW für die Sacherschließung V2. Dr. Imma Hinrichs

Computerunterstützte Sacherschliessung in der Zentralbibliothek Zürich

Der Digitale Assistent und K10plus im Zusammenspiel

Sacherschliessung mit RSWK und SWD/GND im Verbund Basel: eine erste Bilanz

Universitätsbibliothek. Die nächste Generation des Digitalen Assistenten DA-3 Rückenwind für die Inhaltserschließung

Weiterentwicklung des Digitalen Assistenten, Version 2 (DA-2)

Mapping-Projekte & Computergestützte Sacherschließung ein Überblick

Sacherschließung in der Zukunft?

Ein Kessel Buntes 2002 Sacherschließung im SWB

Fremddatenanalyse für computerunterstütze Inhaltserschliessung

Projektstand Einführung von RDA und GND im IDS Präsentation BIS Kongress Lugano

Kurzinhalt: Der Vortrag stellt die neue Gesamteinspielung der RVK in den SWB vor. Dabei wurden stabile Identnummern für die RVK-Notationen von der UB

K10plus Zusammenarbeit in der Erschließung und zu gemeinsamen Arbeitsgruppen. Volker Conradt (BSZ) Armin Kühn (BSZ)

Syndeo K10plus und WorldCat. Reiner Diedrichs (VZG/GBV)

Konkordanzen und Kataloganreicherung in Form von Klassifikationen im Österreichischen Bibliothekenverbund (ÖBV) ein Werkstattbericht

Christa Schöning-Walter. Ist automatische Erschließung möglich? Erfahrungen der Deutschen Nationalbibliothek

Der letzte Vortrag! Großes Fremddatenangebot Fremddatennutzung Rationalisierung Nur durch den Umstieg auf internationale Standards?

Der DA-3 im Sacherschließungsprozess der Fachinformationsdienste (FID) an der UB Tübingen Anforderungen Umsetzung Wünsche

Die digitale Umgebung unserer Recherche-Tools: über Fallstricke und Mehrwerte

RDA mit GND im IDS: Projekt, Technik, Mehrsprachigkeit, Anleitungen

Frank Busse. Maschinelle Klassifikation in der Deutschen Nationalbibliothek

Erstkat-ID Inhaltsverzeichnis

Bestellautomatisierung ein Projekt von BVB und hbz

Kommission für Erschließung und Metadaten des Bibliotheksverbundes Bayern (KEM)

DER DIGITALE ASSISTENT 2 IM TEST AN DER STAATSBIBLIOTHEK BERLIN. Ein Werkstattbericht

Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern (ZHB)

Metadaten-Management im SWB-Verbund für E-Books durch das BSZ Konstanz. Volker Conradt

Metadaten-Anreicherungen und Big-Data- Ansätze

Neues aus dem Verbund 12. BSZ-Kolloquium an der HdM Stuttgart

Metadatenmanagement Die ETH-Bibliothek beschreitet neue Wege

Fachreferenten-Sitzung UB Bern,

Fallbasierte automatische Klassifikation nach der RVK - k-nearest neighbour auf bibliografischen Metadaten

Z39.50 / SRU-Schnittstelle - Katalogdaten kopieren

6) Verbünde, Portale, Metakataloge. 1) Die Funktionen. a) Besserer Zugang zur Information

Informationsverbund Deutschschweiz IDS Kommission Formalkatalogisierung / Gemeinsames Format. Arbeitshilfe: Fremddatenübernahme

Fachreferent, Universitätsbibliothekar oder Informationsspezialist? Allein oder im Team?

Kooperatives Vorgehen bei der Kataloganreicherung: Erfahrungen aus Pilotierung und Praxiseinsatz im BVB

Spartenübergreifende Nutzung der GND : am Beispiel des Projekts IN2N. Brigitte Wiechmann, DNB

Kommission für Erschließung und Metadaten des Bibliotheksverbundes Bayern (KEM) Arbeitsgruppe Sacherschließung (AGSE)

Kataloganreicherung: Des OPACs Look inside

Automatisierte Inhaltserschließung von E-Books

Das Projekt Automatische Sacherschließung an der ZBW

Metadaten-Management, PDA und E-Books im SWB-Verbundsystem

Vom Zetteldruck zum WebService

Administration von Artikelbearbeitungsgebühren mittels EPrints

Ein schlankes Datenmodell für E-Books die providerneutrale Aufnahme. Manfred Müller

Teilnahme am B3Kat neue Möglichkeiten

ZDB-Anwendertreffen. 4. Leipziger Kongress für Information und Bibliothek. - Leipzig am Zeitschriftendatenbank

Das gemeinsame Verbundsystem K10plus

Definition der logischen Datenbanken im neuen SWB-Verbundsystem

Klassifikationen, Konkordanzen & GEO-LEO. 29. Jahrestagung der GfKl ( März 2005) Dr. A. Stumm & Dr. N. Pfurr 1

Regensburger Verbundklassifikation und Schlagwortnormdatei im Tandem

Culturegraph. Plattform für Wissensvernetzung. Daniel Schäfer, Jürgen Kett

K10plus der Katalog für zehn Bundesländer, die Stiftung Preußischer Kulturbesitz und weitere Einrichtungen

K10plus der Katalog für zehn Bundesländer, die Stiftung Preußischer Kulturbesitz und weitere Einrichtungen

swissbib Ein Metakatalog für die Schweizer Bibliotheken

Erschließung, DDC, Titeldatenanreicherung

Inhaltserschließung Neues in der DNB

collectionhq in der Stadtbücherei Frankfurt am Main Ein Werkstattbericht 106. Deutscher Bibliothekartag 01. Juni 2017 Helga Hofmann

Die "Common Bibliographic Data Zone" (CBDZ)

Kommission für Erschließung und Metadaten

Protokoll der Sitzung der AG Sacherschließung des SWB am

BOSS BSZ One Stop Search

Wissenschaftliche Bibliothek und Fachreferat der Zukunft. Jahrestagung der VJBS 2015 Prof. Dr. Susanna Bliggenstorfer Dr.

Automatisierte Kataloganreicherung

Bericht aus der AG Kooperative Verbundanwendungen

PDA E-Books mit MyiLibrary

Personalmanagement und -zusammenführung im Übergang von der Zweischichtigkeit zur funktionalen Einschichtigkeit

Automatische Beschlagwortung mit dem Vokabular der Schlagwortnormdatei (SWD) und der Personennamendatei (PND) Erfahrungen aus dem DNB-Projekt PETRUS

Neues zum Thema Verbundklassifikationen

In den Verbundkatalog oder ins Discovery System - Wohin mit den E- Books? Vorgehensweisen an der UB der Humboldt-Universität

GND-Workshop für Aleph-Lokals.

Bericht der AG KVA zum Stand der E-Book- Regelungen

E-Books und PDA in den deutschen Verbünden. Volker Conradt

Von der Hybridaufnahme zur angereicherten Beschreibung

GfKl Institut für Informationsmanagement. Fachhochschule Köln. T. Mengel K. Müller

Zukunft HeBIS-Portal

Zukunft HeBIS-Portal

Lost in Antarctica oder was der Südpol mit Informationskompetenzvermittlung zu tun hat

Vertretungen der Öffentlichen Bibliotheken. Werkstattbericht zur technischen Implementierung

Schulung advertzoom. advertzoom Release 2.1 Stand Januar advertzoom GmbH

SACHERSCHLIESSUNGSPRAXIS UND DATENANGEBOT IM B3KAT-VERBUND

Zur Anwendung der RVK in Österreich Zur Anwendung der RVK in Österreich RVK-Anwendertreffen 2008 Mag. Veronika Plößnig

Von Gerhard Lehrmann (UB Stuttgart) SWB-Anwendertreffen am in der UB Stuttgart

Dies soll über eine manuelle Kennzeichnung im 5XX-Bereich für ausgewählte Satzarten realisiert werden und zwar für Tb, Tf und Tg.

Resource Discovery Systeme

The use of the SWD in the Swiss National Library (NB) and in Swiss research libraries. Patrice Landry

Import und Anreicherung von Metadaten

Kooperation BSZ-GBV. Sektion 4 des DBV in Regensburg (Herbst 2017)

LIVIVO: Das neue ZB MED-Suchportal für Lebenswissenschaften Jana Pössel. AGMB-Tagung Basel, Seite

MDRE die nächste Generation des Requirements Engineerings

Konvertierung MARC 21 ASEQ (MAB2) Ein kooperatives Projekt der Aleph-Verbünde BVB, hbz, KOBV und OBV

GND und Mehrsprachigkeit in der GND

Online-Katalogisierung im GVK ein Projektbericht der Stadtbibliothek Bremen

Online-Recherchen im Bibliothekskatalog Online-Verwaltung des Benutzungskontos inkl. Verlängerungen

Die Digitale Bibliothek. Erwerbung und Beschaffung von Medien

CrissCross. SWD-DDC-Mapping. Referentin: Jessica Hubrich, M.A., M.L.I.S.

Transkript:

Der Digitale Assistent Erfahrungen mit (halb)automatisierten Verfahren der Erschliessung in der Zentralbibliothek Zürich Andrea Malits Aus- und Weiterbildung / Innovation andrea.malits@zb.uzh.ch

Programm Zur Einführung: Die Zentralbibliothek Zürich Drei aktuelle Einsatzbereiche des Digitalen Assistenten in der Zentralbibliothek Zürich I. Schlagwortvorschläge mit intellektueller Überprüfung auf Ebene Einzeltitel (halbautomatisch via Webschnittstelle) II. Retrospektive Anreicherung mit Katalogdaten (Rekat) III. Fremddatenanreicherung (FRED), in Planung Fazit Zentralbibliothek Ausblick und Kontext 2

Zentralbibliothek Zürich ist Stadt-, Kantons- und Universitätsbibliothek mit Schwerpunkt in Geistes- und Sozialwissenschaften 6.6 Mio Einheiten (4.4 Mio Einzelwerke und Zeitschriftenbände) 41 Mio CHF Budget rund 1 Mio Ausleihen, rund 220 000 eingeschriebene Benutzerinnen/Benutzer 325 Tage im Jahr geöffnet Eingebunden in: NEBIS (v.a Hochschulplatz Zürich) und IDS (Informationsverbund Deutschschweiz) 3

Einsatzbereich I: Schlagwortvorschläge mit intellektueller Überprüfung auf Ebene Einzeltitel (seit Sommer 2013) Anforderung der besseren Suchbarkeit aller Titel durch einheitliche Erschliessung mit GND/S Hintergrund: Ab Herbst 2012: Sacherschliessung erfolgt nicht mehr mit hauseigenem System, sondern mit GND/S Idee: Anreicherung älterer Titel mit GND / S manuell kaum zu bewältigen. Zentralbibliothek Zürich, IDS Partner, 30. September 2014 4

Einsatzbereich I: Schlagwortvorschläge mit intellektueller Überprüfung auf Ebene Einzeltitel - Erfahrungen Fremddaten sehr nützlich Stat. Übersetzungen (beschränkt auf Sachschlagwörter) einigermassen nützlich AUTOCATs nicht nützlich: Geringes Vertrauen, schwache Akzeptanz je nach Fach und Dokumentsprache praktisch, aber kaum Zeitersparnis Fazit: Seit ca. Anfang 2015 sinkende Nutzung des Digitalen Assistenten 5

Einsatzbereich II Retrospektive Anreicherung mit Sacherschliessungsdaten (Automatisches Verfahren) Heterogener Datenbestand in der Sacherschliessung Hintergrund ZB: Ab Herbst 2012 Sacherschliessung nicht mehr mit hauseigenem System, sondern mit GND/S Anforderung der besseren Suchbarkeit aller Titel durch einheitliche Erschliessung mit GND/S Idee: Automatische Anreicherung älterer Titel mit GND/S, da manuell kaum zu bewältigen automatisches Anreicherungsverfahren,redimensionierter Einsatz des Digitalen Assistenten: keine automatische Erschliessung 6

Einsatzbereich II: Retrospektive Anreicherung 7

Einsatzbereich II: Retrospektive Anreicherung Aleph-DB Bibliograf. Daten Import GND, LCSH, DDC Anpassungen an lokales Format IDS- MARC/KIDS Einmaliger Export in DA marcxml Match WorldCat 4-stufiges Verfahren ISBN, Autor & Titel, Autor & Titel ohne Stoppworte 8

Einsatzbereich II: Retrospektive Anreicherung - Zahlen Für Anreicherung gelieferte Titel: 2.5 Mio (ZB-Titel mit Erscheinungsjahr 1960-2012) Angereicherte Titel: 1.8 Mio ISBN-Treffer: 1.45 Mio Anreicherung: GND: 1.12 Mio DDC: 1.33 Mio LCSH: 1.21 Mio 9

Einsatzbereich III Fremddatenanreicherung (FRED), ab 2016 Ziel, Anreicherung auf Neuerwerbungen (print und online) ausweiten Anreicherung mit GND, DDC, RVK, LCSH und evtl. Rameau Datenquellen: ausgewählte Verbünde (IDSBB, BVB, SWB, OBV etc.) Kooperationsprojekt mit UB Basel (IDS Basel/Bern) Ausweitung auf weitere Verbundpartner und andere möglich 10

Einsatzbereich III Fremddatenanreicherung (FRED) - Workflow Aktivierung des Fremddatenimports beim Erstellen eines Exemplar-/Bestelldatensatzes oder als Variante nach Bucheingangsdatum Fremddatenanreicherung in regelmässigen Abständen bis zur fertigen Bearbeitung durch Fachreferenten oder als Variante bis zur Signaturenvergabe bzw. bis zum Exemplarstatus ausleihbar Nach Bearbeitung durch den Fachreferenten oder bei der Signaturenvergabe wird ein Stoppsignal gesetzt Sacherschliessungsdaten werden direkt in Aleph importiert; der Import wird gekennzeichnet Für E-Books gelten eigene Start- und Stoppsignale 11

Fazit Zentralbibliothek Mit Schwierigkeiten zu Beginn am Ende mit folgenden Erfahrungen zum (Teil-)Erfolg.. Veränderte Ziele und viele Lernprozesse (Zusammenarbeit Fachreferat und IT, nationaler Austausch) Mittlerweile via FRED voraussichtlich ein Kooperationsprojekt mit UB Basel Akzeptanz von Anreicherungsverfahren (automatische Verfahren) weil gezielte Anreicherung auf Basis von Kriterien möglich (Qualitätsfrage): Rekat und FRED weil Projektleitung im Fachbereich Wenig Zeitersparnis mit halbautomatischem Verfahren mithilfe des Digitalen Assistenten (via Weboberfläche) Keine Akzeptanz der automatischen Schlagwortvergabe bzw. der automatischen Erschliessung (stat. Übersetzungen und AUTOCATs) 12

Ausblick und Kontext Weitere Entwicklung der automatischen Erschliessung auf Basis statistischer Verfahren in der ZB offen Die Herausforderung bleibt: Mengenproblematik, Heterogenität Daten Neue Aufgaben im Fachreferat: IK, Publikationsunterstützung OA, Forschungsdaten etc. Sich ändernde Rahmenbedingungen Discovery Systeme (Durchsuchbarkeit Volltexte, heterogene Datenbestände, Nutzerorientierung) wozu und wie Erschliessung? RDA und Regelwerksanpassungen auch für automatische Erschliessung: DNB teilt am 10.8.15 mit: «Die intellektuelle verbale Inhaltserschliessung soll perspektivisch und schrittweise durch maschinelle Schlagwortvergabe ersetzt werden» 13

Ausblick und Kontext Mit automatischen Anreicherungsverfahren Herausforderung gepackt? Schleichender,Verzicht auf Inhaltserschliessung infolge Faktum der abnehmenden Ressourcen und/oder steigenden Mengen? Schlimm? Kombination von Verfahren denkbar? Wie, welche? Verschiedene Erschliessungslevels für verschiedene Dokumenttypen? Verhältnis klassifikatorische Erschliessung - verbale Sacherschliessung? Verhältnis Aufwand Normdatenpflege - Erschliessung auf Titelebene Ideen und Szenarien? Diskussion. 14