Stress und psychologische Probleme im Medizinstudium an der SOTE Dominik Lechner & Elisabeth Kohls Anatomy sucks- Life sucks? 1
Fahrplan Vorstellung Medizin studieren? Medizinstudium an der SOTE: Stress und Folgen Psychologische Probleme Prüfungsangst Zeitmanagement Student counselling an der SOTE: Was? Wann? Wo? 2
Medizinstudium an der SOTE Zusätzlich (!): Studium im Ausland, das erste Mal von zu Hause weg, Kulturschock, Sprache, Stress PLUS Budapest-Stress? Stress in Budapest Private Stressoren Uni Stressoren Stress 3
Stress in Budapest Persönlicher Stress Zweifel an der Fachwahl Finanzieller Druck Erwartungshaltung Anderer Anspruch an einen Selbst Ausland/ fremde Sprache Nur auf Zeit hier Verlust von Bezugspersonen Stress in Budapest Universitärer Stress Anforderungen Horrorgeschichten / Persönlicher Stress Fachmitnahme nicht möglich 4
Folgen Prüfungsangst Verzerrte Wahrnehmung Depression Angststörungen Burn-out Psychologische Probleme Allgemeines, empirische Ergebnisse Kulturschock: W-Kurve Ritalin und Co. Prüfungsangst Zeitmanagement 5
Empirische Ergebnisse Firth, J. (1986), BMJ: emotional disturbances : 31.2% keine Unterschiede 4% high alcohol intake, > 50% intake increased Stress among medical students should be acknowledged and attempts made to alleviate it! Hat sich in 20 Jahren etwas verändert? Empirische Ergebnisse Σ drei Hauptfaktoren als Stressquelle (Zeit!): Arbeitslast, Überforderung durch Fülle an Wissen, Leistungsdruck Primäre Resultate: Mangel an Freizeit, sozialen Bindungen, Enttäuschungen, Anschluss Zeitverlauf: Selektionsdruck (1. Jahr) vs. Umgang mit schwierigen Patienten/ Tod/ Krankheit vs. Berufsperspektiven u.a. Stewart et al., 1997 6
Empirische Ergebnisse Bachmann et al. (1999): - Medizin, Architektur, Maschinenbau besonders hohes Belastungspotential - Besonders schlechtes psychisches und physisches Befinden (schon vor Studium) - transitorische Phase des Studienbeginns = markanter Einschnitt in PSK-Entwicklung mit negativer Auswirkung auf personale Ressourcen - Stress-protektive Faktoren: Top 1: Kontakt zu Kommilitonen! Empirische Ergebnisse Seliger & Brähler, 2007: Σ: psychische Gesundheit bei Ärzten (Vgl. AB) geringer, vermehrt depressive Symptomatik, Prävalenz für Alkohol-u. SM höher als in jeder anderen Berufsgruppe - Geschlechtsspezifische Unterschiede sehr gering/ n.a. (auch bei Essstörungssymptomatik u./o. Alkoholkonsum) - Alte vs. neue BL: aktuelle Studien geringe/ keine Unterschiede (DD vs. MR) 7
Kulturschock? 8
Ritalin und Co. Ritalin und Co. Ritalin Koffein Cannabinoide Amphetamine Opioide 9
Ritalin und Co. Dopamin-Wiederaufnahme-Hemmer DARI (Dopamine Reuptake Inhibitors) Dopaminspiegel in den Nervenzellen reduziert Extrazellulärer Spiegel erhöht Dopamin: Impulsivität 10
Ritalin und Co. Prof. Heuser, Charité Berlin: «Leistung wird schneller und in immer kürzerer Zeit eingefordert» Jeder kann den richtigen Umgang mit Druck im Studium lernen -vorausgesetzt, der Betreffende kümmert sich rechtzeitig darum! «Wer zu Panik vor Prüfungen neigt, weiß das schon seit dem Abitur, spätestens aber beim ersten Schein an der Uni.» Rat an alle: zu Beginn des Studiums die Zeit nehmen und ein Coaching oder eine psychologische Beratung aufsuchen!!! Ritalin und Co. Leistungsanforderungen in Frage stellen oder sich selbst in Frage stellen? Physische und Psychische Grenzen! Lieber ein Sklave mit 1,0 als ein freier Mensch, der durch die Prüfung fällt? 11
Ritalin und Co. Nebenwirkungen: Appetitlosigkeit, Angstgefühle, anfängliche Schlafstörungen, depressive Verstimmung, Nervosität, Unruhe, Agitiertheit, Aggressionen, Zähneknirschen, Depressionen, verminderte Libido, Verwirrung, Spannung, Schwindelgefühl, Zittern, Ameisenlaufen (Kribbeln), Dämpfung (Sedierung), Spannungskopfschmerzen, verschwommenes Sehen, Drehschwindel, Schmerzen in Nasen-Rachenraum, Aufstossen (Dyspepsie), Erbrechen, Verstopfung, übermässiges Schwitzen, Muskelspannung, Reizbarkeit, Gewichtsverlust, Muskelzuckungen (Tic), emotionale Labilität. Ritalin und Co. Prof. Hüther, Göttingen:»Ritalin ist die Droge für die Pflichterfüller- Generation.«Ich vergesse nicht, was um mich herum geschieht, es interessiert mich nur nicht mehr. Ich sehe die Dinge einzeln, eines nach dem anderen. Andere Drogen bewirken einen Rausch, Ritalin macht sehr nüchtern. Rebound Effekt sehr stark! 12
Ritalin und Co. Sie haben auf nichts mehr Lust, Ihre ganze Emotionalität und Affektivität ist zugedröhnt. Sie empfinden keine Neugier, kein Bedürfnis nach menschlichen Bindungen und sind weniger kreativ. BWL- und Medizinstudenten: weniger Kreativität verlangt Meinen Sie, man sollte davor warnen?»unbedingt! Wer früh Ritalin nimmt, lernt nicht, seine Affekte zu kontrollieren, denn er hat keine mehr. Ohne Pille ist er praktisch lebensunfähig.«fragen, für die keiner Zeit hat Was mache ich hier eigentlich? Bin ich richtig unterwegs? Wie geht es mir? Ist alles ok? 13
Fazit? Studium: Kampf gegen sich selbst? Ja, auch (positiv und negativ)!! Was tun? Realistische Einschätzung!! Kommilitonen, DSVS, FRAGEN!! Zeitmanagement Work-life-balance Ressourcen Beratung Psychotherapie 14
Prüfungsangst Benotung = Bewertung der Person Vorbereitung Selbstsicherheit Lerngruppen Bessere Einschätzung des eigenen Kenntnisstandes Plan B im Hinterkopf Schreckensdrehbücher auf Realitätsgehalt prüfen Zeitmanagement Antriebsproblem? 10-Minuten-Trick Gesetz der erzwungenen Effizienz In einer Stunde schaffe ich 2 Themenpunkte Abends den nächsten Tag organisieren Belohnungsprinzip Wenn ich den Punkt fertig habe, gehe ich einen Kaffee trinken 15
Work-life-balance Beruf, Leistung Sinn, Werte Balance?? Familie, Soziale Kontakte Gesundheit Work-life-balance Work hard, play hard? Dont wash with a fresh brain! Sport!! Laufen (Der Säbelzahntiger ) Adrenalin, Cortisol Freunde? (Mediziner-Community) Hobbys (Warum nicht?) Urlaub? Planen!!! (realistisch) Tag hat 24 Stunden! 16
Beispiel, Stundenplan erstes Jahr: 20-25 SWS? Sport Mails, FB Planung Ana xxx Freund/ Freundin Aktuelles Extra Sport, outdoor, Freunde Bibo Histound Ana Extra Lerngruppe Familie Ausgehen Kultur Biochemie Essen?? Schlafen! Weg-Zeiten, Einkaufen, Putzen, Frisör, Telefonieren, Mitbewohner, Budapest, Blockaden? Belastung Probleme Nicht sicher? Soziales Umfeld Beratung nötig? 17
Student counselling an der SOTE Angebot auf Ungarisch, Deutsch und Englisch seit.!! Drittmittelprojekt seit September 2010 Uni-Administration Webpage Poster, Flyer, etc. Information!! (bislang: Zufall oder Seminar Psychologie) Was? Auseinandersetzung mit einer Krise oder einer akuten Belastungssituation Unterstützung bei schon länger andauernden Problemzuständen Weitervermittlung an Spezialisten... 18
Wie? Absolut anonym, vertraulich, Schweigepflicht Keine Aufzeichnungen Kostenlos (keine KV, o.ä.) Flexible Zeiten Deutsch und/oder English Was passiert da? Termin vereinbaren (Email) Anamnese (1-2 Sitzungen) Plan besprechen (1-xx Sitzungen) Ggf. Medikation/ Überweisung 19
Student counselling an der SOTE Counselling/Beratung vs. Psychotherapie Beratung: kürzer Fokus: aktuelle Problematik/Verhalten Vermittlung von Strategien, Hilfsangeboten spezifischer auf akute Symptomatik und Uni-Kontext ausgerichtet Student counselling an der SOTE Angst und Stress Depressionen Beziehungsprobleme Essstörungen Trauerfällen und Trennungen von Bezugspersonen Heimweh und Gefühlen von Einsamkeit Fehlendes Selbstvertrauen/ schwaches Selbstbewusstsein Problemen mit der Entscheidungsfindung Traumatischen Erfahrungen Schwierigkeiten im Umgang mit Alkohol oder anderen Drogen Sexuelle Problemen, Probleme der sexuellen Orientierung Selbstverletzendes Verhalten Selbstmordgedanken Umgang mit Wut und Aggression und jedes andere Problem, über das du gerne reden möchtest! 20
Fragen, Telefonnummer, Termin, studentcounselling@net.sote.hu Elisabeth Kohls Hayriye Gülec Nagyvárad tér 4 (NET) 20th floor room 2008 1089 Budapest From a personal standpoint, the student counseling program at Semmelweis University has allowed me to address not so much school-related issues; as it has personal issues that affect my academic and professional performance and development. To the counseling sessions, I brought both mental health problems and interpersonal concerns that I am able to address through a structured series of sessions, that still allows enough flexibility to address new concerns as they arise. I have found that working with my counselor is a cooperative endeavor that enables me to achieve personal insights and understanding that benefit my personal, interpersonal, and academic life. Partly, I have benefitted so much because the program is such and underused resource, andihavereceivedmuchmoreattentionthaniwouldif more students took advantage of it. I would encourage even those colleagues who are skeptical about the benefit of working withacounselortotryit -thebenefitscanbesurprising. 21
Fragen? studentcounselling@net.sote.hu Elisabeth.Kohls@gmx.de 22