02/2016 Marktinformation der Luzerner Kantonalbank AG LUZERNER IMMOBILIENMARKT STUDIE Preisindizes und LUKB-Eigenheim-Index Eigentumswohnungen Weitere Preisanstiege, aber Trend flacht ab Aktuelle Wohnbedürfnisse Erschliessung ist ein wichtiges Kriterium
Editorial Geschätzte Leserin, geschätzter Leser Der Kanton Luzern verfügt als Wohnstandort nach wie vor über eine hohe Anziehungskraft. Daran dürfte sich auch 2016 nichts ändern. Aufgrund des verhaltenen wirtschaftlichen Umfelds hat die Dynamik im Luzerner Immobilienmarkt in den vergangenen Jahren abgenommen. Zwar sind die Preise für Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser 2015 gestiegen, jedoch weniger stark als in den Jahren zuvor. Es ist davon auszugehen, dass sich die ruhigere Preisentwicklung fortsetzen wird. Umfragen der NZZ und Wüest & Partner zeigen, dass die Luzerner Bevölkerung ihre Wohnsituation vorwiegend positiv beurteilt. Trotzdem ziehen knapp die Hälfte der befragten Luzernerinnen und Luzerner in Erwägung, ihr Wohnobjekt in absehbarer Zeit zu wechseln. Die Anbindung an den öffentlichen Verkehr, die Länge des Arbeitswegs sowie Einkaufsmöglichkeiten vor Ort sind dabei entscheidende Faktoren. Welche Standorte im Kanton Luzern besonders gefragt sind und wovon es abhängt, ob sich jemand eher für Mietwohnungen oder Wohneigentum interessiert, erfahren Sie im Sonderthema «Aktuelle Wohnbedürfnisse» auf Seite 7. Als Marktführerin bei der Immobilienfinanzierung im Wirtschaftsraum Luzern verfügt die Luzerner Kantonalbank über grosses Fachwissen. Wir freuen uns, dieses mit der neusten Ausgabe der «Luzerner Immobilienmarkt Studie» mit Ihnen zu teilen. Stefan Studer Mitglied der Geschäftsleitung Leiter Departement Privat- und Gewerbekunden
Im Überblick Im Jahr 2015 wurde der Schweizer Konjunkturverlauf durch die Aufhebung des Euro-Mindestkurses unvermittelt belastet. Den Auswirkungen der damit verbundenen Frankenstärke konnte sich auch der Kanton Luzern nicht entziehen. Dennoch blieb die Luzerner Wirtschaft robust und das kantonale Bruttoinlandprodukt (BIP) dürfte im letzten Jahr etwas mehr angestiegen sein als auf nationaler Ebene. Davon profitierten die Luzerner Wohneigentumsmärkte: Obwohl die Preise für Eigentumswohnungen nicht mehr so stark gestiegen sind wie im vorangegangenen Jahr, lagen die Zuwachsraten über dem Schweizer Durchschnitt. Auch die Preise der gehandelten Einfamilienhäuser haben sich wieder leicht erhöht. Grundsätzlich erwarten wir, dass die Luzerner Wohnimmobilienmärkte im Jahr 2016 weiterhin auf einem soliden Fundament stehen. Tiefe Leerstandsquoten und konstante Absorptionsraten zeigen eine rege Nachfrage nach Wohnraum bei anhaltend hoher Neubautätigkeit. Dennoch muss das konjunkturelle Umfeld beobachtet werden, denn die Luzerner Wirtschaft dürfte auch in den kommenden Monaten nur geringe Wachstumsimpulse erfahren. So erwarten wir eine weitere Abflachung der positiven Preistrends, eine grundlegende Trendwende ist jedoch unwahrscheinlich. LUKB-Eigenheim-Index Eigentumswohnungen Einfamilienhäuser 05 07 09 11 13 15 05 07 09 11 13 15 Transaktionspreise (Index 1. Quartal 5 = ) Gehobene Objekte Mittlere Objekte Einfache Objekte Dieser Index zeigt die Entwicklung der Handänderungspreise im Kanton Luzern. Dahinter stehen reale Transaktionen von Eigentumswohnungen und Einfamilienhäusern. Immobilienmarkt-Trends 2016 Kanton Luzern Angebot Nachfrage Preise Eigentumswohnungen Einfamilienhäuser Renditeliegenschaften Wohnen Renditeliegenschaften Geschäft Veränderung gegenüber Vorjahr
Eigentumswohnungen Weitere Preisanstiege, aber der Trend flacht ab Die Preise von Eigentumswohnungen nahmen im Kanton Luzern auch im Jahr 2015 wieder zu wie erwartet fielen die Wachstumsraten allerdings etwas moderater aus als in vorangegangenen Jahren. Sowohl im Angebot als auch bei den tatsächlich getätigten Handänderungen wurden zwischen dem dritten Quartal 2014 und dem dritten Quartal 2015 Preisanstiege von rund 3 Prozent verzeichnet. In der gesamten Schweiz betrugen die Vergleichswerte lediglich rund 1 Prozent. Die erneuten Preiszuwächse im Kanton Luzern sind nicht nur eine Folge der tiefen Hypothekarzinsen und der grossen Beliebtheit von Stockwerkeigentum auch scheint die Luzerner Wirtschaftsleistung durch die Frankenstärke weniger stark beeinträchtigt worden zu sein als die nationale Konjunktur. So wirkten sich die konjunkturellen Entwicklungen positiver auf die regionalen Immobilienmärkte aus als noch zu Beginn des Jahres vermutet. Denn stabile Einkommensaussichten und der anhaltende Zuzug von Beschäftigten fördern die Eigenheimnachfrage. Zusätzlich preistreibend wirkt, dass an den gesuchten Standorten die Nachfrage häufig nicht durch das vorhandene Wohnungsangebot gedeckt werden kann. Besonders angespannt sind die Wohnungsmärkte in der Stadt Luzern und den zentral gelegenen und verkehrstechnisch gut erschlossenen Gemeinden. Preise für Eigentumswohnungen im Kanton Luzern 61 62 60 63 66 67 64 80 65 33 58 57 59 56 68 74 32 73 72 69 78 34 79 81 55 54 70 53 71 77 31 39 35 82 30 52 38 36 76 83 49 29 28 37 51 48 27 75 26 11 12 45 47 25 46 40 18 10 44 13 43 41 1 9 42 17 2 24 8 23 16 15 7 6 22 20 21 14 19 5 4 Preise in CHF/m 2 Unter 5 000 5 000 5 0 5 0 6 000 6 000 6 0 Über 6 0 3 Gut erschlossene Gemeinden sind gefragt Das Kaufinteresse konzentriert sich neben der Stadt Luzern weiterhin stark auf die Region «Agglomeration Luzern» (eine Erklärung zu den in diesem Bericht genannten Regionen ist auf der letzten Seite zu finden). Obwohl dort eine Vielzahl an neuen Wohnungen entstanden ist, verzeichnete diese Region mit einem Plus von knapp 5 Prozent innert Jahresfrist jüngst wieder das stärkste Preiswachstum im Kanton Luzern. In praktisch allen Agglomerationsgemeinden verteuerten sich die gehandelten Wohnungen, aber auch in der Stadt Luzern stieg die Zahlungsbereitschaft nochmals leicht an. Eine stetig wachsende Dynamik kann zudem in der Region Sempachersee beobachtet werden. Im Jahr 2014 nahm dort die Zahl der Einwohner um knapp 2 Prozent zu, und damit deutlich stärker als auf kantonaler Ebene. Auch die Zahl der Handänderungen ist kontinuierlich gestiegen und beträgt inzwischen fast 20 Prozent des kantonalen Transaktionsmarktes. Entsprechend positiv entwickelten sich jüngst wieder die Handänderungspreise vor allem in den Gemeinden Sempach, Knutwil und Oberkirch. Einer wachsenden Beliebtheit erfreut sich die Region Sempachersee auch bei den Investoren: In Oberkirch entsteht mit dem «Surenweidpark» eines der grössten Projekte im kantonalen Stockwerkeigentumsmarkt mit 80 Wohnungen. Weitere Projekte sind in Sursee geplant unter anderem der «Städtlipark» mit Eigentumswohnungen, der sich bereits in der Vermarktung befindet. Eine steigende Bauaktivität zeichnet sich ausserdem in der Stadt Luzern und in Meggen ab, wo das bewilligte Bauvolumen aktuell um rund respektive 40 Prozent über dem Vorjahreswert liegt. Eine detaillierte Liste der Gemeinden ist auf der letzten Seite zu finden. Markttrends für Eigentumswohnungen 2016 Region Angebot Nachfrage Preise Stadt Luzern und Seegemeinden Agglomeration Luzern Sempachersee Seetal plus Willisau Entlebuch Veränderung gegenüber Vorjahr Ruhigere Preisentwicklung setzt sich fort Trotz des nach wie vor verhaltenen wirtschaftlichen Umfelds präsentieren sich die Aussichten für die Luzerner Wohneigentumsmärkte solide. Der Kanton Luzern geniesst eine hohe Anziehungskraft als Wohnstandort, was neben der landschaftlichen Attraktivität auf die verkehrstechnisch günstige Lage und die robusten Arbeitsmarktbedingungen zurückzuführen ist. Auch wenn sich die bisher rege Zuwanderung in den Kanton Luzern tendenziell abschwächen dürfte, ist auch im Jahr 2016 mit Bevölkerungszuwächsen und einem zusätzlichen Wohnungsbedarf zu rechnen. Überdies ist davon auszugehen, dass der Kauf einer Wohnimmobilie im derzeitigen Tiefzinsumfeld attraktiv bleibt. Angesichts der weiterhin regen Neubautätigkeit im Kanton Luzern dürfte sich die langsamere Gangart der Preisentwicklung jedoch fortsetzen. 2 Luzerner Immobilienmarkt Studie
Angebote Eigentumswohnungen Schweiz Kanton Luzern Stadt Luzern und Seegemeinden Agglomeration Luzern 400 16 % 300 12 % Sempachersee Seetal plus Willisau Entlebuch 400 16 % 300 12 % Neubaugesuche (linke Skala: Index 1. Quartal 5 = ; Regionen Willisau und Entlebuch: 1. Quartal 2011 = ) Angebotsziffer (rechte Skala: Angebot in Prozent des Bestands; Werte über 1 beschnitten) Preise Eigentumswohnungen Schweiz Kanton Luzern Stadt Luzern und Seegemeinden Agglomeration Luzern Sempachersee Seetal plus Willisau Entlebuch Transaktionspreise (Index 1. Quartal 5 = ) Gehobene Objekte Mittlere Objekte Einfache Objekte Luzerner Immobilienmarkt Studie 3
Einfamilienhäuser Einfamilienhäuser verteuern sich nur noch wenig Im kantonalen Einfamilienhausmarkt steigen die Handänderungspreise nur noch moderat. Mit einem Plus von 2 Prozent in den vergangenen zwölf Monaten lag der Zuwachs deutlich unter dem langjährigen Mittel von knapp 4 Prozent pro Jahr. Auf Gesamtschweizer Ebene hat das Preiswachstum im Segment der Einfamilienhäuser ebenfalls an Tempo eingebüsst. Die derzeitige Marktberuhigung ist vor allem auf zwei Faktoren zurückzuführen: Erstens sind Einfamilienhäuser aufgrund der bereits hohen Preisniveaus in einzelnen Gemeinden für viele Nachfrager nicht mehr erschwinglich; zweitens erschweren die verschärften Eigenkapitalvorschriften die Finanzierung von Wohneigentum zusehends dies macht sich vor allem beim Erwerb eines Einfamilienhauses bemerkbar, da hier in der Regel mehr Kapital aufgebracht werden muss als beim Kauf einer Eigentumswohnung. Dennoch haben Einfamilienhäuser im Kanton Luzern nicht an Beliebtheit eingebüsst. Davon zeugen tiefe Leerstandszahlen und moderate Insertionsdauern bei der Vermarktung: Im Mittel dauert es rund bis 60 Tage, bis ein Käufer für ein durchschnittliches Objekt gefunden wird (Schweiz: 70 Tage). Punktuelle Preisanstiege auf allen Teilmärkten In allen Regionen des Kantons Luzern tendierten die Transaktionspreise für Einfamilienhäuser im vergangenen Jahr leicht nach oben. Seit die verschärften Richtlinien bei der Hypothekenvergabe die Zahlungsfähigkeit so mancher Hauskäufer eingeschränkt haben, sind auch im Kanton Luzern jene Wohnungsmärkte wieder stärker in den Fokus der Nachfrager gerückt, die noch günstige Preis-Leistungs-Verhältnisse bieten. Dazu zählt beispielsweise die Region Willisau. Allerdings wird nach den zuletzt beobachteten Preisanstiegen inzwischen auch in der Gemeinde Willisau ein Standard-Einfamilienhaus (mittlere Grösse, fünf Jahre alt und an guter Lage) für über eine Million Franken gehandelt. Dennoch sind es nicht nur die günstigen Standorte, die sich im Kanton Luzern auf dem Radar der potenziellen Hauskäufer befinden. Auch die höherpreisigen Gemeinden am Sempachersee und in der Luzerner Agglomeration sowie in den Seegemeinden Meggen und Horw verzeichneten im vergangenen Jahr zum Teil wieder Preiszunahmen. Dort wird der Neubau von Einfamilienhäusern schon seit geraumer Zeit durch die knappen und vergleichsweise teuren Baulandreserven begrenzt, entsprechend gering ist das verfügbare Angebot. Eine Marktentspannung ist nicht in Sicht. Vielmehr deuten die derzeitigen Baugesuche für das Jahr 2016 auf eine gleichbleibend verhaltene Bautätigkeit hin. In mehr als einem Viertel aller Gemeinden ist aber auch eine nachlassende Zahlungsbereitschaft festzustellen, unter anderem in Weggis und Vitznau. Nachdem dort ein mittleres Einfamilienhaus im ersten Quartal 2015 für 1.6 respektive 1.4 Millionen Franken gehandelt wurde, sind die Preise nun leicht zurückgegangen. Preise für Einfamilienhäuser im Kanton Luzern 61 62 60 63 66 67 64 80 65 33 58 57 59 56 68 74 32 73 72 69 78 34 79 81 55 54 70 53 71 77 31 39 35 82 30 52 38 36 76 83 49 29 28 37 51 48 27 75 26 11 12 45 47 25 46 40 18 10 44 13 43 41 1 9 42 17 2 24 8 23 16 15 Markttrends für Einfamilienhäuser 2016 7 6 22 20 21 14 19 5 4 Preise in CHF/m 2 Unter 5 000 5 000 5 0 5 0 6 000 6 000 6 0 Über 6 0 Eine detaillierte Liste der Gemeinden ist auf der letzten Seite zu finden. Region Angebot Nachfrage Preise Stadt Luzern und Seegemeinden Agglomeration Luzern Sempachersee Seetal plus Willisau Entlebuch Veränderung gegenüber Vorjahr Restriktive Raumplanung begrenzt das Angebot Auf den Luzerner Einfamilienhausmärkten ist weiterhin mit leicht positiven Preistrends zu rechnen. Das Einfamilienhaus dürfte hier auch künftig eine gesuchte Wohnform bleiben, während das Angebot insbesondere an zentralen Lagen bereits jetzt dünn gesät ist. Zudem sorgen raumplanerische Beschränkungen dafür, dass das frei stehende Einfamilienhaus ein zunehmend knappes Gut wird. So sieht der aktuelle Richtplan für den Kanton Luzern Auszonungen von überdimensionierten Bauzonen an peripheren Lagen vor, wogegen Neueinzonungen restriktiver behandelt werden sollen als bisher. Die Stadt Luzern und einzelne angrenzende Gemeinden sowie Sursee, Oberkirch und Schenkon haben zudem strengere Dichtevorgaben zu erfüllen. Bestehende Einfamilienhäuser dürften dort zunehmend durch Mehrfamilienhäuser ersetzt werden. 3 4 Luzerner Immobilienmarkt Studie
Angebote Einfamilienhäuser Schweiz Kanton Luzern Stadt Luzern und Seegemeinden Agglomeration Luzern 2 10 % 6 % 2 % Sempachersee Seetal plus Willisau Entlebuch 2 10 % 6 % 2 % Neubaugesuche (linke Skala: Index 1. Quartal 5 = ) Angebotsziffer (rechte Skala: Angebot in Prozent des Bestands) Preise Einfamilienhäuser Schweiz Kanton Luzern Stadt Luzern und Seegemeinden Agglomeration Luzern Sempachersee Seetal plus Willisau Entlebuch Transaktionspreise (Index 1. Quartal 5 = ) Gehobene Objekte Mittlere Objekte Einfache Objekte Luzerner Immobilienmarkt Studie 5
Renditeliegenschaften Mietwohnungen Im vergangenen Jahr hat die Mietwohnungsnachfrage im Kanton Luzern nur geringe Zusatzimpulse erfahren. Die Zahl der leer stehenden Mietobjekte lag im Sommer 2015 um knapp 20 Prozent über dem Vorjahreswert. Parallel dazu ist in der Stadt Luzern und der umliegenden Agglomeration, dem grössten kantonalen Mietwohnungsmarkt, die Zahl der Neubauwohnungen spürbar angestiegen. Die Angebotsziffer für den gesamten Kanton Luzern liegt inzwischen nur noch leicht unter dem Schweizer Niveau. Im Zuge des expandierenden Angebots haben sich auch die Vermarktungszeiträume etwas verlängert und bewegen sich nun im Mittel bei 29 Tagen (Schweiz: 31 Tage). Die inserierten Wohnungsmieten stiegen in den vergangenen zwölf Monaten nur noch um knapp 1 Prozent. Im Steigen begriffen ist vor allem das Interesse von Investoren am Luzerner Mietwohnungsmarkt nicht zuletzt aufgrund mangelnder Anlagealternativen. Die Neubaugesuche für Mehrfamilienhäuser liegen hier deutlich über dem langjährigen Trend. Grosse Überbauungen mit Mietwohnungen sind in der Luzerner Agglomeration geplant, allen voran das Quartier «Feldbreite» in Emmenbrücke mit rund 300 Mietwohnungen sowie die Wohnüberbauung «Schweighofpark» in Kriens. In Anbetracht einer insgesamt robusten Mietwohnungsnachfrage in den Agglomerationsgemeinden ist grundsätzlich damit zu rechnen, dass das neue Wohnungsangebot gut am Markt aufgenommen wird. Mietwohnungen: Angebote Schweiz 300 2 Neubaugesuche (linke Skala: Index 1. Quartal 5 = ) Angebotsziffer (rechte Skala: Angebot in Prozent des Bestands) Mietwohnungen: Angebotspreise 05 07 09 11 13 15 05 07 09 11 13 15 Kanton Luzern 05 07 09 11 13 15 Kanton Luzern Schweiz 10 % 6 % 2 % (Index 1. Quartal 5 = ) Büroflächen Die Luzerner Wirtschaft konnte den Auswirkungen der Frankenstärke bisher vergleichsweise gut standhalten. Der Industriesektor blickt insgesamt auf ein robustes Jahr 2015 zurück was allerdings zum Teil auf Aufträge zurückzuführen ist, die schon vor der Aufhebung des Mindestkurses im Januar 2015 abgeschlossen wurden. Auch die Einbussen im Handel fielen im Kanton Luzern schwächer aus als auf nationaler Ebene, und die expansive Bauwirtschaft sorgte für zusätzliche Impulse. Entsprechend stabil zeigten sich die Geschäftsflächenmärkte. Die Insertionsdauern für Büroflächen in der Region Luzern und Agglomeration bewegen sich weiterhin zwischen 65 und 75 Tagen und damit unter dem Schweizer Durchschnitt. Auch die Entwicklung der inserierten Büromieten deutet mit einem leichten Plus auf eine solide Marktverfassung hin auch wenn diese nicht immer erzielt werden, denn im Kanton Luzern werden wie in anderen Büromärkten zum Teil Mietpreiszugeständnisse und andere Incentives bei der Vermietung beobachtet. Das konjunkturelle Umfeld bleibt anspruchsvoll. Gemäss Umfrageergebnissen der Konjunkturforschungsstelle (KOF) erwarten die Luzerner Unternehmen aus der Bauwirtschaft, dass sich die gegenwärtig noch gute Geschäftslage im Jahr 2016 abkühlen wird. Auch die Mehrheit der Industriefirmen rechnet mit einer dauerhaften Anspannung, die sich ebenfalls auf den Geschäftsflächenmärkten bemerkbar machen dürfte. So ist damit zu rechnen, dass die Büromieten im Kanton Luzern vermehrt unter Druck geraten werden. Büroflächen: Angebote Schweiz 2 Büroflächen: Angebotspreise Kanton Luzern 05 07 09 11 13 15 05 07 09 11 13 15 Neubaugesuche (linke Skala: Index 1. Quartal 5 = ) Angebotsziffer (rechte Skala: Angebot in Prozent des Bestands) 05 07 09 11 13 15 Kanton Luzern Schweiz 10 % 6 % 2 % (Index 1. Quartal 5 = ) 6 Luzerner Immobilienmarkt Studie
Aktuelle Wohnbedürfnisse Erschliessung ist ein wichtiges Kriterium Schweizer Wohnimmobilien gelten als qualitativ hochwertig. So erstaunt es nicht, dass auch die Luzerner Bevölkerung ihre Wohnsituation vorwiegend positiv beurteilt. Dies geht aus den «Immo- Barometer»-Umfragen zu den Wohnbedürfnissen in der Schweiz hervor, die 2014 und 2015 durch die NZZ und Wüest & Partner durchgeführt wurden. Dennoch besteht bei knapp der Hälfte der im Kanton Luzern befragten Personen eine zumindest latente Absicht, das Wohnobjekt in absehbarer Zeit zu wechseln. Bei der Standortwahl spielt im Kanton Luzern die Erschliessung eine grosse Rolle: Hier werden bereits wichtige Kriterien wie die Anbindung an den öffentlichen Verkehr, die Länge des Arbeitsweges und das Vorhandensein von Einkaufsmöglichkeiten noch höher gewichtet als im Schweizer Durchschnitt. Mit entsprechend hohem Nachfragedruck ist neben der Stadt Luzern auf die gut erschlossenen Standorte im Agglomerationsgürtel zu rechnen dort, wo künftig auch viel Wohnraum entsteht, allen voran Kriens, Emmen und Horw. Aber auch die Gemeinde Sursee, ein bedeutender ÖV- Verkehrsknotenpunkt innerhalb des Kantons, steht sowohl bei Investoren als auch bei Wohnungssuchenden hoch im Kurs. Nicht nur Wohneigentum ist gefragt Das Interesse am Wohneigentum hat hierzulande zwar zugenommen dennoch zeigt die «Immo-Barometer»-Umfrage, dass längst nicht alle Personen ein Eigenheim erwerben möchten. Schweizweit gibt es abhängig vom Einkommen, vom Alter der Person, vom Haushaltstyp und von der Lebenseinstellung deutliche Unterschiede. In welche Richtung die Nachfragepräferenzen im Kanton Luzern gehen, hat Wüest & Partner anhand eines Nachfragemodells abgeschätzt. Basierend auf den spezifischen Haushaltseigenschaften ist in den Regionen «Seetal plus» und «Sempachersee» die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Wohneigentum stärker nachgefragt wird als Mietwohnungen. Hier besteht noch Entwicklungspotenzial, denn Gemeinden wie Sempach, Schenkon und Hochdorf weisen im Segment der Eigentumswohnungen eine vergleichsweise geringe Marktsättigung auf. In der Stadt Luzern und der umliegenden Agglomeration hingegen dürfte knapp die Mehrheit der ansässigen Haushalte aufgrund ihres Profils eine Mietwohnung bevorzugen. Auch das projektierte Bauvolumen weist dort einen hohen Mietwohnungsanteil auf. So stehen die Chancen gut, dass das zusätzliche Wohnungsangebot auf eine breite Nachfrage stossen wird. Umkämpfte Märkte: Luzern und Seegemeinden Da Modelle und Befragungen stets gewissen Grenzen unterworfen sind, ist eine direkte Messung der Immobiliennachfrage besonders relevant. Die Bedürfnisse derer, die sich im Kanton Luzern nach einer Wohnimmobilie umsehen, lassen sich durch Suchprofile auf diversen Internetplattformen analysieren. Eine Gegenüberstellung der Suchprofile mit Kauf- oder Mietinseraten, die ebenfalls auf Online-Kanälen wie beispielsweise «www.newhome.ch» ge- Kanton Luzern: Ungedeckte Nachfrage bei STWE Preis in Mio. CHF Über 2.25 1.75 2.25 1.25 1.75 0.75 1.25 Bis 0.75 Bis 2.5 Zimmer Nachfrage: Anzahl Suchabos 3.0 3.5 Zimmer 4.0 4.5 Zimmer Angebot: Anzahl Inserate 5 und mehr Zimmer schaltet sind, gibt Aufschluss über die Marktanspannung dem Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage. In knapp 40 Prozent der Luzerner Gemeinden übersteigt die Zahl der Suchabos für Eigentumswohnungen die Zahl der Angebote, bei ähnlich vielen Gemeinden zeigt sich ein Nachfrageüberhang im Mietwohnungsmarkt. Am stärksten umkämpft ist die Region Luzern und Seegemeinden. Dort standen im Herbst 2015 den knapp inserierten Eigentumswohnungen mehr als 600 Suchabos gegenüber, bei den Mietwohnungen kamen rund 900 Angebote auf gut 2'000 Interessenten. In der Agglomeration und in gut erschlossenen Gemeinden am Sempachersee übertrifft die Anzahl Suchabos die Zahl der Inserate ebenfalls ein Zeichen für intakte Vermarktungschancen. Nachfrageüberhang bei Kleinst- und Grosswohnungen Die Informationen zu den Wohnungssuchenden erlauben auch Einblicke in deren Zahlungsbereitschaft und Ansprüche hinsichtlich der Wohnungsgrösse. Aus den Inseraten lässt sich ableiten was tatsächlich am Markt verlangt respektive angeboten wird. Die aus dem Vergleich von Angebot und Nachfrage gewonnenen Erkenntnisse stellen eine wertvolle Grundlage für die bedarfsgerechte Planung von Wohnraum dar. Was den gesuchten Wohnungsmix betrifft, so besteht im Kanton Luzern ein Mangel an grösseren Eigentumswohnungen mit vier Zimmern und mehr. Auch Mietwohnungen dieser Grösse werden häufiger gesucht als inseriert. Ebenfalls häufig nicht gedeckt wird der Bedarf an preisgünstigen Miet- und Eigentumswohnungen mit bis zu 2.5 Zimmern. Die Zahlungsbereitschaft der Wohnungssuchenden bewegt sich je nach Gemeinde innerhalb des Kantons Luzern zwischen 7 000 und 1.25 Millionen Franken für eine Vierzimmer-Eigentumswohnung. Bei fünf Zimmern und mehr rechnen potenzielle Käufer an den gesuchten Standorten wie der Stadt Luzern und den Seegemeinden mit 1.25 bis 1.75 Millionen Franken. Vergleicht man die Zahlungsbereitschaften mit den Preisen der zum Kauf angebotenen Wohnungen, zeigt sich, dass die Preisvorstellungen von Anbietern und Nachfragern im Kanton Luzern grundsätzlich miteinander kompatibel sind. Luzerner Immobilienmarkt Studie 7
Regionalisierung Kanton Luzern 61 62 60 63 66 67 64 80 65 33 58 57 59 56 68 74 32 73 72 69 78 34 79 81 55 54 70 53 71 77 31 39 35 82 30 52 38 36 29 76 83 49 28 48 37 51 27 75 26 11 12 45 47 25 46 40 18 10 44 13 43 41 1 9 42 17 2 24 8 23 16 15 7 6 Stadt Luzern und Seegemeinden Agglomeration Luzern Sempachersee Seetal plus Willisau Entlebuch 22 20 21 14 19 5 4 3 Stadt Luzern und Seegemeinden 1 Luzern 2 Horw 3 Vitznau 4 Weggis 5 Greppen 6 Meggen Agglomeration Luzern 7 Adligenswil 8 Ebikon 9 Emmen 10 Rothenburg 11 Neuenkirch 12 Malters 13 Kriens 14 Udligenswil 15 Dierikon 16 Buchrain 17 Eschenbach 18 Rain 19 Meierskappel 20 Honau 21 Gisikon 22 Root 23 Inwil 24 Ballwil Sempachersee 25 Hildisrieden 26 Sempach 27 Eich 28 Schenkon 29 Geuensee 30 Büron 31 Triengen 32 Wikon 33 Reiden 34 Dagmersellen 35 Mauensee 36 Oberkirch 37 Nottwil 38 Sursee 39 Knutwil Seetal plus 40 Römerswil 41 Hochdorf 42 Hohenrain 43 Hitzkirch 44 Schongau 45 Aesch 46 Altwis 47 Ermensee 48 Rickenbach 49 Schlierbach Beromünster Willisau 51 Ruswil 52 Buttisholz 53 Grosswangen 54 Ettiswil 55 Wauwil 56 Egolzwil 57 Nebikon 58 Altishofen 59 Ebersecken 60 Pfaffnau 61 Roggliswil 62 Altbüron 63 Grossdietwil 64 Fischbach 65 Zell 66 Ufhusen 67 Luthern 68 Hergiswil b. W. 69 Willisau 70 Menznau 71 Wolhusen 72 Alberswil 73 Schötz 74 Gettnau Entlebuch 75 Schwarzenberg 76 Werthenstein 77 Doppleschwand 78 Romoos 79 Schüpfheim 80 Escholzmatt-Marbach 81 Flühli 82 Hasle 83 Entlebuch Impressum Die «Luzerner Immobilienmarkt Studie» wird jährlich vom Immobilienbera tungsunternehmen Wüest & Partner AG (Zürich) im Auftrag der Luzerner Kantonalbank erstellt. Datenquellen sind das Statistische Amt des Kantons Luzern, das Bundesamt für Statistik, das Staats sekretariat für Wirtschaft, die Schweizerische Nationalbank, der Baublatt Info-Dienst, Realmatch 360 und die Datenbestände der Wüest & Partner AG. Weitere Informationen finden Sie unter www.lukb.ch/immomarkt Luzerner Kantonalbank AG Pilatusstrasse 12 Postfach 6002 Luzern Telefon 0844 822 811 Telefax 041 206 20 90 info@lukb.ch www.lukb.ch Zahlenspiegel Kanton Luzern 2012 2013 2014 2015 Bevölkerung (in Tausend) 382.0 386.1 390.3 394.6 Veränderung 1.2 % 1.1 % 1.1 % 1.1 % Ausländeranteil 16. 17.0 % 17.2 % 17.6 % Veränderung 3.1 % 1.2 % 1.2 % 2.3 % Leerwohnungen 1 326 1 269 1 471 1 731 Veränderung 5. 4.3 % 15.9 % 17.7 % Hypothekarzinsen* 2.69 % 2.69 % 2.69 % 2.6 Veränderung 1.1 % 0.0 % 0.0 % 0. Neu erstellte Wohnungen 2 283 2 542 2 955 n.v. Veränderung 6.5 % 11.3 % 16.2 % n.v. Arbeitslose** 4 112 4 126 4 138 4 228 Veränderung 3.3 % 0.3 % 0.3 % 2.0 % Arbeitslosenquote** 1.9 % 1.9 % 1.9 % 2.2 % Veränderungen jeweils gegenüber Vorjahr * Zinssätze für Neugeschäfte (Hypotheken mit variabler Verzinsung, Jahresmittel) ** Stand jeweils November 7623-2.5-II.16