Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt vor dem Hintergrund des demografischen Wandels 21. BOW-Forum: Dem Fachkräftemangel qualifiziert begegnen Dr. Carsten Pohl IAB Nordrhein-Westfalen Bielefeld, 5. April 2011
Struktur des Vortrags 1) Demografischer Wandel in Nordrhein-Westfalen und in der Region Bielefeld 2) Die Entwicklung des Arbeitsangebotes und Trends im Arbeitskräftebedarf 3) Fazit 2
Demografischer Wandel 3
Komponenten der Bevölkerungsentwicklung in NRW Natürliche Bevölkerungsentwicklung Geburten Sterbefälle Räumliche Bevölkerungsentwicklung Zuwanderungen Abwanderungen in 2009 +145.000-191.000 +285.000-299.000 Bevölkerungsrückgang: - 60.000 4
Entwicklung der Geburten und Sterbefälle in NRW in 2050 ~230.000 ~120.000 Quelle: IT.NRW, Statistische Analysen und Studien, Band 60 (2009). 5
Entwicklung der Wanderungen über die Grenzen NRWs Nettowanderungen mit den übrigen Bundesländern: 2011-2012: -6.000 2013: -5.000 ab 2014: -4.000 Nettowanderungen mit dem Ausland: ab 2011: +16.000 (+2.000 für jedes weitere Jahr) ab 2015: +24.000 Quelle: IT.NRW, Statistische Analysen und Studien, Band 60 (2009). 6
Die Bevölkerung schrumpft und altert 18,0 Mill. 17,7 Mill. 17,3 Mill. 15,9 Mill. unter 16 Jährige 2,8 Mill. in 2008 2,4 Mill. in 2030 16-60 Jährige 10,7 Mill. in 2008 8,8 Mill. in 2030 über 60 Jährige 4,5 Mill. in 2008 6,1 Mill. in 2030 Quelle: IT.NRW, Statistische Analysen und Studien, Band 60 (2009). 7
Regionale Unterschiede in der Bevölkerungsentwicklung Veränderung 2008/2030 NRW: -3,7% Bonn: +11,8% Düsseldorf: +11,1% Hagen: -15,4% Höxter: -15,1% Quelle: IT.NRW, Statistische Analysen und Studien, Band 60 (2009). 8
Rückgang und Alterung der Bevölkerung in Bielefeld und Gütersloh Veränderung 2030 zu 2010 ~678.000 ~669.000-1,3% > 65 Jahre: +29% 15-65 Jahre: -8% < 15 Jahre: -13% Quelle: IT.NRW; Berechnungen des IAB. 9
Arbeitsangebot und Arbeitskräftebedarf 10
Schulabgänger in Bielefeld und Gütersloh ~11.200 ~12.600 ~9.400 ~4.700 Quelle: Kultusminsterkonferenz, Statistisches Bundesamt. 11
Umfang und Struktur der Erwerbspersonen (15-65 Jahre) in Bielefeld und Gütersloh 333.700 300.100 Quelle: IT.NRW; Berechnungen des IAB. 12
SV-Beschäftigte nach Qualifikation in NRW und in der Region Bielefeld Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Berechnungen des IAB. 13
Mehr SV-Beschäftigte im Dienstleistungssektor als im Verarbeitenden Gewerbe Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Berechnungen des IAB. 14
Trends im Arbeitskräftebedarf Dienstleistungen werden weiter an Bedeutung gewinnen: unternehmensbezogene Dienstleistungen Gesundheitswesen Nachfrage nach gut ausgebildeten Arbeitskräften wird zunehmen: Technologischer Wandel Vize-Exportweltmeister Deutschland 15
Engpässe für Fachkräfte? Kriterien für Fachkräfteverknappung Vakanzzeit = Zeit, die eine offene (gemeldete) Stelle unbesetzt bleibt. Relation zwischen dem Bestand an Arbeitslosen und dem Bestand an offenen Stellen in einem Beruf. Lohnanstieg: Wenn Arbeitskräfte knapp werden, sollten deren Löhne steigen. 16
Examinierte Altenpfleger/innen Relation - Bestand Arbeitslose je Bestand Stelle - September 2010 Quelle: Statistik der Bundesagentur der Agentur Rheine 0,1 Herford 0,3 Relation in NRW insgesamt: 0,6 Coesfeld 0,2 Münster 0,7 Ahlen 1,6 Bielefeld 0,6 Detmold 0,9 Vakanzzeit (Abgang erfolgreicher Stellen) Wesel 1,1 DU 1,3 OB 2,0 GE 1,1 Recklinghausen 1,6 E 0,8 BO 0,6 Dortmund 0,6 Hamm 0,3 Soest 0,6 Paderborn 0,9 alle Berufe 47,1 Tage examinierte Altenpfleger/innen 67,7 Tage Aachen 0,8 Krefeld 0,7 Düsseldorf 0,2 Mönchengladbach 0,3 Düren 0,2 Köln 0,3 W 0,5 SG 0,6 Hagen 0,4 Bergisch Gladbach 0,9 Iserlohn 0,6 Siegen 0,9 Meschede 0,8 Brühl 0,7 Bonn 0,7 Arbeitslose je Stelle im September 2010 (Bestand) Examinierte Altenpfleger/innen 0,0-0,9 1,0-1,9 2,0-2,9 ab 3,0
Ingenieure NRW Gesamt Bestand Arbeitslose je Bestand Stelle - September 2010 601 Maschinen- und Fahrzeugbauingenieure 1,8 602 Elektroingenieure 2,1 Vakanzzeit (Abgang erfolgreicher Stellen) 60 Ingenieure 2,8 alle Berufe 47,1 Tage 604 Vermessungsingenieure 3,5 Ingenieure 94,0 Tage 603 Architekten, Bauingenieure 3,7 607 Sonstige Ingenieure 3,9 605 Bergbau-, Hütten-, Gießereiingenieure 4,9 606 Übrige Fertigungsingenieure 6,7 0 1 2 3 4 5 6 7 8 Arbeitslose je Stelle
Fazit 19
Fazit Aufgrund des demografischen Wandels wird die Zahl der Erwerbspersonen zurückgehen und altern. Nachfrage nach gut ausgebildeten Fachkräften wird aufgrund des technischen Fortschritts weiter zunehmen. In ausgewählten Berufen ist bereits heute ein Engpass an Fachkräften zu erkennen. Handlungsoptionen: Erhöhung der Erwerbsquoten des vorhandenen Erwerbspersonenpotenzials (Frauen und Ältere), Zuwanderung, Bildung 20