1 Medienpaket für Kinder IX Pflanzen & Energie Inhalte 1. Einführungstext Bunt in die große Pause 2. Drei??? Pflanzen 3. Rätselhaftes: Wer bin ich? 4. Wissen für Schlauberger 1) Energie-Fabriken an Bord 2) Energie-Pupse 5. Energie-Detektive: Meine kleine Biogasanlage 6. Extra: Immer wieder neu 7. Wusstest du, dass - Alt wie ein Baum 8. EEE Ein Energie-Experiment: Bohnenkraft
2 Bunt in die große Pause Wir rascheln durch Laubhaufen, basteln mit Kastanien und sammeln bunte Blätter: Im Herbst verändert sich draußen alles, die Natur bereitet sich auf die Winterpause vor. Viele Laubbäume lassen dafür zunächst das Grün der Blätter verschwinden. Sie zerlegen den kostbaren Farbstoff und lagern die Teile sicher ein in den Ästen und im Stamm. Nun werden andere Farben sichtbar, die vom vielen Grün vorher verdeckt waren. Die Blätter leuchten gelb, orange oder rötlich-braun bis sie schließlich abfallen. Das beschert uns das bunte Herbstlaub. Abbildung 1: Aus Kastanien gebastelte Figuren. Foto: Jens Kalaene, dpa. Der Grund für den Wandel: Die Bäume schützen sich vor dem Frost. Der würde viel von dem Wasser in den Blättern zu kleinen Eiskristallen frieren lassen. Die könnten das Blattinnere kaputt pieksen. Außerdem geben Pflanzen über die Blätter viel Wasser an die Umgebung ab. Das kannst du leicht selbst sehen, wenn du eine Plastiktüte über ein großes Blatt einer Zimmerpflanze stülpst und sie zuklebst. An der Tüte werden nach einer Weile Wassertröpfchen sichtbar. Im Sommer saugen die Bäume ständig Wasser aus dem Boden nach. Aber im Winter geht das oft nicht, denn die Erde und auch die meiste Flüssigkeit darin sind gefroren. Mit Blättern würden die Bäume dann immer mehr Wasser verlieren und schließlich verdursten. Ohne Blätter passiert das nicht. Aber ein kahler Baum kann auch kaum mehr wachsen. Denn Bäume bekommen ihre Nahrung über die Blätter: In ihnen wandeln sie Sonnenlicht, Wasser und Teile der Luft um. Es entsteht Zucker der Stoff zum Wachsen und Leben. Ein kahler Baum muss eine große Pause einlegen. In der Zeit lebt er von Nährstoffen, die er gespeichert hat. Abbildung 2: Zwei Jungen liefern sich an einer Baumallee am Dreisamufer eine "Laubschlacht". Foto: Patrick Seeger, dpa. Abbildung 3: Die Sonne scheint durch die Baumkronen. Foto: Patrick Killing, dpa.
3 Wenn im Frühjahr die Sonne stärker wird, geht es wieder richtig los. Dann holen die Bäume die Bausteine für den grünen Farbstoff hervor. Es wird zu frischem Grün für die neu sprießenden Blätter. Das kostet viel Energie. Und die tanken die Bäume von der Sonne. Drei??? Pflanzen Älteste? Ein eichenähnlicher Busch in den USA, eine Jurupa-Eiche, soll schon rund 13.000 Jahre alt sein. Das Alter eines Kreosotbusches dort wurde auf fast 12.000 Jahre geschätzt. Höchste? Mammutbäume können mehr als 100 Meter hoch wachsen. Schnellste? Bambus kann 80 Zentimeter am Tag zulegen. Das sind mehr als drei Zentimeter pro Stunde! Infobox: Tierisch kalt Auch viele Tiere legen im Winter eine Pause ein, um Energie zu sparen. Frösche und Kröten zum Beispiel fallen in eine Winterstarre und bewegen sich nicht mehr. Denn ihr Körper ist immer so warm wie es draußen ist. Wenn es kalt wird, können sie deswegen kaum noch hüpfen. Sie verkriechen sich oder verbuddeln sich im Schlamm eines Teiches. Tiere wie Eichhörnchen, Dachs oder Braunbär halten Winterruhe. Sie schlafen und werden zwischendurch immer mal kurz wach. Noch tiefer schlafen Fledermäuse, Siebenschläfer und Igel. Sie halten richtigen Winterschlaf. Dazu futtern sie sich im Herbst Fettpolster an. Für den Schlaf wird dann der ganze Körper gebremst: Das Herz schlägt langsamer, die Körpertemperatur ist kühler. Das alles spart genau: Energie! Rätselhaftes: Wer bin ich? Führe Drachen zum Himmel, sorge auf dem Feld für Gewimmel, male dem Wald ein buntes Kleid und bin für die Ernte die rechte Zeit. [Herbst] Knackig und Rund, süß und gesund, im Kuchen ein Genuss und auch gebraten ein Muss! [Apfel] heule ums Haus, mag wild wirbeln und rütteln und kräftig fegen und schütteln. Komme grau und sacht meist in der Nacht, wenn mein Schleier sich setzt, wirkt die Welt wie verhext. [Sturm] [Nebel] Tobe mich aus,
4 Wissen für Schlauberger: 1) Energie-Fabriken an Bord Man nehme etwas Wasser und aus der Luft eine Portion Kohlenstoffdioxid. Man gebe eine Prise Sonnenenergie hinzu, fülle alles in eine Mini-Fabrik und gedulde sich einen winzigen Moment. Fertig ist: Zucker! Genauer: Traubenzucker. So etwa lautet das Rezept, das Pflanzen ständig anwenden. Sie bauen sich ihre Nahrung selbst zusammen. Und zwar in ihren Blättern. ENERGIE AUS MIST STROM, WÄRME UND KRAFTSTOFF AUS DER BIOGASANLAGE Strom Wärme Mist Das Kraftwerk macht aus dem Biogas dann... TANKSTELLE TANKSTELLE Kraftstoff für Autos, Busse usw. Sammelbehälter für Biomasse Biogas Mais, Roggen, Gras Die Pupse von Kühen enthalten auch Biogas. Die Biogasanlage funktioniert ganz ähnlich wie ein Kuhmagen: Luftdicht verschlossen vergären Bakterien die Biomasse zu Biogas. Die nährreichen Reste düngen den Acker. Nun geht es wieder von vorn los. Ganz wichtig dafür ist der grüne Farbstoff. Mit ihm fangen Pflanzen sozusagen die Energie der Sonne ein. Das ist der erste Schritt bei der Produktion von Traubenzucker. Aus ihm werden dann viele andere Stoffe aufgebaut, die die Pflanze zum Wachsen benötigt. Ganz nebenbei entsteht in den Blättern auch Sauerstoff das Gas, das Menschen und viele Tiere zum Atmen brauchen. Unser ganzes Leben ist also von Pflanzen abhängig: Atmen könnten wir ohne sie nicht, und zu essen hätten wir auch nichts. Abbildung 4: Eine Kuh auf der Rapoldalm in Oberbayern scheint etwas Leckeres zu Fressen entdeckt zu haben. Foto: Matthias Schrader, dpa. 2) Energie-Pupse Getreide, Kartoffeln, Mais das alles können wir oder unsere Tiere essen. Manche Pflanzenteile landen aber auch in besonderen Kraftwerken: in Biogasanlagen. Dort wird Energie aus ihnen gewonnen. Dazu werden die Pflanzenteile in
5 große Bottiche gekippt. Auch Holzschnipsel, Küchenabfälle und Gülle können dazugeschüttet werden. Deckel drauf auf den Matsch, sodass keine Luft hinzukommt, und los geht s. Klingt vielleicht ekelig. Aber für manche Bakterien ist die Pampe ein Festschmaus. Die winzigen Lebewesen fangen an, von den Pflanzenresten und aus der Gülle alles weg zu futtern, was sich für sie noch verwenden lässt. Damit sie sich wohlfühlen, wird die Masse warm gehalten. Ein Quirl rührt sie ständig durch. Einige Tage geht das so. Dabei bilden die Bakterien ein Gas. Es wird Biogas oder auch Faulgas genannt. Das kann man sich ein bisschen vorstellen wie Bakterienpupse. Und die haben es in sich: Wenn man dieses Gas verbrennt, kann man damit eine Menge Energie nutzbar machen! Wir können damit zum Beispiel heizen oder Strom erzeugen. Übrigens: Solches Faulgas entsteht auch in Mooren oder auf Müllkippen. Aber dort ist es zu wenig, um daraus Strom zu gewinnen. Energie-Detektive: Meine kleine Biogasanlage Eine Anlage für Biogas kannst du leicht selbst bauen. Vermische in einer großen Plastikflasche ein paar Küchenabfälle und Erde mit etwas warmem Zuckerwasser. Fülle die Flasche nur gut zur Hälfte. Dann stülpe einen Luftballon über die Öffnung und stelle die Flasche an einen warmen Platz. Nach ein paar Tagen wirst du sehen: Der Ballon stellt sich auf. Die Bakterien in der Abbildung 5: Aus einer Flasche, einem Luftballon, Erde, Zucker und Küchenabfällen lässt sich leicht eine Mini- Biogasanlage bauen. Nach einiger Zeit (ca. 2-3 Tagen) füllt sich der Ballon zunehmend mit Gas. Foto: dpa. Pampe haben Biogas gebildet. Das füllt den Ballon und lässt ihn praller werden. Extra: Immer wieder neu Auf der Erde hängt alles miteinander zusammen: Pflanzen, Tiere und wir auch. Oft startet eine Biene oder ein anderes Insekt das Leben einer Pflanze, indem sie eine Blüte bestäubt. In den Tagen und Wochen danach bilden sich dann Samen. Sie purzeln auf den Boden oder werden vom Wind an andere Stellen getragen manchmal viele Kilometer weit.
6 Erwischt ein Samen einen guten Platz, kann er keimen. Ein kleiner Zipfel Grün drückt sich hervor. Winzige Blätter streben nach oben, eine Miniwurzel bohrt sich in die Tiefe. Blumen wachsen so, Bäume, Gras und all die Pflanzen auf den Feldern. Von ihnen ernähren sich etliche Tiere. Käfer zum Beispiel, Rehe und Kühe und auch wir. Auch wenn die Pflanzen sterben, sind sie noch von Nutzen: Würmer knabbern an ihren Resten, Bakterien zersetzen sie. Dabei gehen auch Nährstoffe in die Erde über. Und von denen können andere Pflanzen leben. Wusstest du, dass...? Alt wie ein Baum... man an einer Baumscheibe erkennen kann, wie alt der Baum war, als er gefällt wurde? Auf ihr sind helle und dunkle Ringe zu sehen, die sogenannten Jahresringe. Die hellen Ringe entstehen im Frühjahr. Dann bildet der Baum lockeres Gewebe im Stamm, um darin Wasser und Nährstoffe hoch in den Wipfel zu bringen. In der kalten Jahreszeit ist das neu wachsende Holz dichter und fester und sieht deshalb dunkler aus. Ein heller und ein dunkler Ring zusammen entsprechen also einem Lebensjahr des Baumes. EEE Ein Energie Experiment: Bohnenkraft Du brauchst: - Bohnensamen (zum Beispiel aus dem Baumarkt), Erde - ein Stück Papier, ein Stück Pappe - ein Stück Alufolie, einen Kronkorken - ein Holzplättchen - einen Eierlöffel aus Plastik, einen Metalllöffel Stecke mehrere Bohnensamen in Erde. Warte, bis das erste Zipfelchen Grün heraus lugt. Dann lege auf jedes etwas anderes oben drauf bedecke eines mit einem Stück Papier, ein anderes mit einem Holzplättchen und so weiter. Nun warte und beobachte, was passiert. Wie viel Kraft haben die Pflänzchen? Welche Dinge schieben sie beiseite, bei welchen schaffen sie es nicht?