Unterrichtsreihe: So isst Deutschland



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Transkript:

05 Essen für den kleinen Geldbeutel Lehrerkommentar Unterrichtsziele: Zeit: Arbeitsform: Benötigte Medien: Hörverstehen, Sprechen, Leseverstehen, Textproduktion, Wortschatzarbeit 90 Minuten Arbeit im Plenum, Einzelarbeit Gerät zum Abspielen des Audios Anmerkungen Aufgabe 1 Spielen Sie das Audio ab, wenn nötig mehrmals. Klären Sie unbekanntes Vokabular. Die Fragen können gemeinsam im Plenum, aber auch in Einzelarbeit behandelt werden. Es handelt sich um offene Fragen, das heißt es gibt mehrere Aspekte, die in der Antwort zu nennen sind. Anschließend sollen die Teilnehmer von den Hilfs-Institutionen in ihrem Land berichten und erzählen, ob sie selbst bereit wären, die Angebote einer solchen Institution zu nutzen. Aufgabe 2 Klären Sie zunächst die Bedeutung der Begriffe im Wörterkasten. Die Lerner sollen erst die richtigen Begriffe in die Lücken einfügen und anschließend die Bilder in die richtige Reihenfolge bringen. Kontrollieren Sie die Ergebnisse. Nun sollen sich die Lerner vorstellen, dass sie einer Freundin/einem Freund eine E-Mail schreiben und darin von den Abläufen eines Mensabesuchs in Deutschland erzählen. Dabei soll der Text mit Hilfe der angegebenen Redemittel gegliedert werden. Aufgabe 3 Klären Sie die Bedeutung der Begriffe aus dem Wörterkasten, die in die Lücken eingesetzt werden sollen. Die Lerner sollen den Text erst in Stillarbeit lesen und anschließend die Lücken ergänzen. Zur Kontrolle sollte der Text laut vorgelesen werden. Die Lerner sollen nun alle Begriffe (Adjektive und Substantive) heraussuchen, die die Bedeutung "günstig" haben. Diskutieren Sie im Plenum: Beim Kauf welcher Produkte (z. B. Lebensmittel, elektronische Geräte, Möbel usw.) sind den Kursteilnehmern Kundenservice und Beratung wichtig bzw. unter welchen Voraussetzungen könnten sie darauf verzichten? Seite 1 von 6

Transkription des Audios "Essen ohne Geld" SPRECHERIN: Organisationen, die kostenlos Essen an Arme verteilen, gibt es normalerweise in Ländern, in denen große Armut herrscht. Doch auch in Deutschland können eine Million Menschen ihr Essen nicht selbst bezahlen. Vielen Menschen in Deutschland fehlt für Kleidung oder eine gesunde Ernährung das Geld. Sie sind auf finanzielle Hilfe durch den Staat angewiesen. In über 800 Einrichtungen, die sich "Tafel" nennen, bekommen Bedürftige ein kostenloses Essen. In großen Supermärkten holen die Tafeln die Lebensmittel ab, die dort nicht mehr verkauft werden können. Bei der Tafel in Wuppertal gibt es dreimal am Tag eine kostenlose Mahlzeit. Über 1000 Menschen essen dort täglich und das gerne, wie ein Gast bestätigt: "Es schmeckt hier genauso gut wie im Krankenhaus oder Altersheim", sagt er. Aber viele müssen sich erst überwinden, zur Tafel zu gehen. Eine ältere Dame erklärt: "Der ganze Stolz bringt doch nichts. Wenn Sie nichts haben, dann gehen Sie doch lieber dahin, wo sie etwas bekommen." Bei der Wuppertaler Tafel gibt es außerdem die Möglichkeit, sich kostenlos die Haare schneiden zu lassen. Und im Kaufhaus der Tafel kann man sich mit Möbeln und Kleidung eindecken. "Unser Kaufhaus bietet alles an, was gespendet wird", erzählt Kaufhauschef Uwe Wunderlich. Eine Hose kostet im Schnitt einen Euro, und einen Kühlschrank gibt es schon für circa 30 Euro. Finanziert wird die Tafel mit den Einnahmen des Kaufhauses und durch Spenden. Doch ohne die Mitarbeit der rund 250 ehrenamtlichen Helfer könnte das Projekt nicht existieren. Der Vorsitzende der Tafel, Wolfgang Nielsen, ist über 90 Stunden pro Woche im Einsatz. Aber auch die positive Berichterstattung der Medien ist wichtig: "Die Medien machen den Menschen Mut, zur Tafel zu gehen", lobt Nielsen die Presse. Seite 2 von 6

Glossar kostenlos so, dass man für etwas nichts bezahlen muss jemand ist auf etwas angewiesen jemand braucht etwas dringend Einrichtung, die hier: die Organisation Tafel, die hier: Name der Hilfs-Organisation; großer, langer Tisch, der für ein festliches Essen gedeckt ist Bedürftige/r, die/der jemand, der so wenig Geld hat, dass er davon nicht leben kann jemand überwindet sich, etwas zu tun jemand tut etwas, was ihm eigentlich unangenehm ist Stolz, der hier: die Tatsache, dass man keine Schwäche zugeben möchte etwas bringt nichts etwas hat keinen Erfolg; etwas hat keinen Sinn jemand deckt sich mit etwas ein jemand kauft viel von etwas, um es auch später noch zu benutzen jemand spendet etwas jemand schenkt Geld oder Gegenstände, um Menschen oder Organisationen zu helfen im Schnitt durchschnittlich circa ungefähr rund hier: ungefähr ehrenamtlich so, dass man arbeitet, ohne dafür bezahlt zu werden Vorsitzender, der hier: derjenige, der eine Organisation leitet jemand ist im Einsatz hier: jemand arbeitet Berichterstattung, die das, was die Presse über etwas oder jemanden schreibt Medien, die (nur im Plural) Fernsehen, Zeitungen, Radio und Internet Geldbeutel, der eine kleine Tasche, in der man sein Geld, Kreditkarten usw. aufbewahrt Geringverdiener, der Menschen mit geringem Einkommen, z.b. Auszubildende, Studenten, Hartz-IV-Empfänger Seite 3 von 6

Mensa, die sehr günstiges Restaurant für die Studenten und Mitarbeiter einer Universität oder Schule Speisesaal, der ein großer Raum in einer Kantine/Mensa, wo man essen kann Kasse, die hier: die Stelle, an der man sein Essen bezahlt Theke, die hier: der Ort, an dem das Essen ausgegeben wird Tablett, das eine Platte mit Rand und Griffen, auf der man Essen serviert Anzeigetafel, die hier: automatische Tafel, mit Angabe der angebotenen Gerichte Geschirrrückgabe, die der Ort, an dem man dreckige Teller bzw. dreckiges Besteck abgeben kann mit jemandem plaudern sich mit jemandem unterhalten Besteck, das Sammelbegriff für Messer, Gabel, Löffel Laufband, das hier: von einem Elektromotor angetriebenes Band, das Gegenstände (Geschirr) transportiert etwas zum Dumpingpreis anbieten etwas zu einem sehr niedrigen Preis verkaufen, um sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen bezahlbar nicht zu teuer Lebensmitteldiscounter, der ein Geschäft mit Selbstbedienung und niedrigen Preisen Markenartikel, der Artikel eines bekannten, meist etwas teureren Herstellers Eigenmarke, die Ware eines Herstellers, die nur für eine bestimmte Supermarktkette produziert und nur in dieser verkauft wird (Waren)sortiment, das alle Waren, die ein Geschäft anbietet Ladeneinrichtung, die Möbel und Dekoration in einem Geschäft schlicht einfach, ohne überflüssige Dekoration Kosteneinsparung, die das Reduzieren von Ausgaben Personal, das alle Mitarbeiter Niedrigpreis, der günstiger Preis Gartenmöbel, die (nur im Plural) Tisch und Stühle für den Garten Seite 4 von 6

Küchenutensil, das Gerät zum Kochen oder Backen Gutverdienende, der Gegenteil zu "Geringverdiener": jemand, der besser verdient als der Durchschnitt an der Kasse stehen an der Kasse warten, bis man seine Waren bezahlen kann fachkundig so, dass man über ein bestimmtes Sachgebiet viel weiß Kundenservice, der die Beratung eines Kunden durch Verkäufer verzichten freiwillig etwas nicht nutzen Seite 5 von 6

Lösungen Aufgabe 1 1) Was ist die Organisation "Tafel"? Eine Hilfsorganisation, die vom Staat unterstützt wird. Sie verteilt kostenlos Lebensmittel und warme Mahlzeiten an Bedürftige. Sie hilft Menschen, die sich Essen und Kleidung nicht mehr selbst leisten können. 2) Woher stammen die Lebensmittel? Mitarbeiter der "Tafel" holen in großen Supermärkten Lebensmittel ab, die dort nicht mehr verkauft werden. 3) Was wird außer den Mahlzeiten noch von der "Tafel" angeboten? Kostenloses Haareschneiden und ein Kaufhaus, das Möbel, Kleidung usw. verkauft. 4) Woher stammen die Produkte, die im "Kaufhaus" verkauft werden? Alles, was im Kaufhaus verkauft wird, stammt aus Spenden. 5) Wie finanziert sich die "Tafel"? Die "Tafel" finanziert sich über die Einnahmen aus dem Kaufhaus und durch Spenden. Die Mitarbeiter arbeiten ehrenamtlich. 6) Gehen die Menschen gerne zur "Tafel"? Die Menschen gehen gerne zur Tafel, weil das Essen gut und kostenlos ist. Viele müssen allerdings erst ihren Stolz überwinden. Die positive Berichterstattung in den Medien ermuntert jedoch die Menschen, trotzdem zur "Tafel" zu gehen. Aufgabe 2 1) auf der Anzeigetafel lesen, was es zu essen gibt, und sich etwas aussuchen 2) sich ein Tablett und Besteck nehmen 3) sich das Gericht an der Theke geben lassen 4) an der Kasse bezahlen 5) sich einen freien Platz im Speisesaal suchen 6) mit Freunden zusammen essen und plaudern 7) an der Geschirrrückgabe das Tablett auf das Laufband stellen Aufgabe 3 1) Dumpingpreis 2) Markenartikel, 3) Warensortiment, 4) Ladeneinrichtung, 5) Küchenutensilien, 6) Gutverdienende, 7) Kundenservice Ausdrücke mit der Bedeutung "günstig": Dumpingpreis, bezahlbar, reduziert, preiswert, niedrige Preise, Niedrigpreis. Seite 6 von 6