Seite: 1 Lösungshinweise Bankrechtliche Rahmenbedingungen 5.1 Ermittlung der Eigenmittel und der Kapitalquoten nach CRR Aufgabe 1 und 2 Hartes Kernkapital nach Art. 26 CRR Geschäftsguthaben Rücklagen Sonderposten nach 340g HGB 25,0 5,0 10,0 Hartes Kernkapital Kernkapital per 30.06.2014 40,0 Erläuterung: Die Beteiligung an der Grundbank AG ist nicht vom harten KK abzuziehen, weil die Beteiligungshöhe den Schwellenwert nach Art. 48 CRR nicht überschreitet. Jedoch ist dann dieser Betrag als Risikoaktiva mit 250% zu gewichten. Dies ist laut Aufgabenstellung im risikogewichteten Positionsbetrag schon berücksichtigt. Ergänzungskapital nach Art. 62 CRR Längerfristige Nachrangverbindlichkeiten Neubewertungsreserven 15 * 45% * 80% (Übergangsregelung nach Art. 484, 486 CRR i.v.m. 31 SolvV) Vorsorgereserven nach 340f HGB (Obergrenze 1,25% vom risikogewichteten Positionsbetrag für Kreditrisiken nicht überschritten) Haftsummenzuschlag 1 ; max. 25% von eingezahlten Kapital (30 ) 7,5 ; also 1 * 80% (Übergangsregelung nach Art. 484, 486 CRR i.v.m. 31 SolvV) Genussrechtskapital Ergänzungskapital per 30.06.2014 Kernkapital per 30.06.2014 Eigenmittel per 30.06.2014 20,0 5,4 3,0 0,8 10,0 39,2 40,0 79,2 Harte KK-Quote 5,16%
Seite: 2 Hartes Kernkapital (40) * 100 Gesamtrisikobetrag 775 (750 (2 * 12,5)) KK-Quote 5,16% Kernkapital (40) * 100 Gesamtrisikobetrag 775 (750 (2 * 12,5)) Gesamtkapitalquote 10,22% Eigenmittel (79,2) * 100 Gesamtrisikobetrag 775 (750 (2 * 12,5)) Die harte KK-Quote ist zwar eingehalten; die KK-Quote aber nicht. Die Gesamtkapitalquote liegt deutlich über den Mindestwert von 8%. Aufgrund des geringen KK ist kein nachhaltiges Wachstumspotential vorhanden. Eine Erhöhung des KK am besten des harten KK ist dringend nötig. Aufgabe 3 Dynamisch sind: Genussrechte Längerfristige nachrangige Verbindlichkeiten Geschäftsguthaben Haftsummenzuschlag Statisch sind: Rücklagen (hier Annahme: Gewinnrücklagen) Vorsorgereserven nach 340 f HGB Fonds für allgemeine Bankrisiken / Sonderposten nach 340g HGB Statische und dynamische Bestandteile haben die Neubewertungsreserven.
Seite: 3 5.2 Ermittlung der Eigenmittel und der Kapitalquoten nach CRR Aufgabe 1 und 2 - Hartes Kernkapital nach Art. 26 CRR Gezeichnetes Kapital Rücklagen Abzugsposten nach Art. 36 ff CRR Eigene Aktien 1 1 * 20% 0,2 Restbetrag 0,8 Abzug vom Kernkapital ( 26 SolvV, Art. 469 Abs. 1 CRR Übergangsregelung); hier jedoch hartes KK KK; also keine Aufteilung nötig. 300,0 35,0 1,0 Hartes Kernkapital Kernkapital per 31.03.2014 334,0 Ergänzungskapital nach Art. 62 CRR Längerfristige Nachrangverbindlichkeiten (Übergangsregelung nach Art. 484, 486 CRR i.v.m. 31 SolvV) 80 * 80% 64 Obergrenze Restlaufzeit 1.460 Tage 5-Jaheresperiode: 1.826 Tage 80 * 1.460 / 1.826 63,96 ; da Obergrenze nicht überschritten. Genussrechtskapital, Betrag per 31.03.2014; dynamisch; Restlaufzeit über 5 Jahre; keine zeitanteilige Anpassung Ergänzungskapital per 31.03.2014 Kernkapital per 31.03.2014 Eigenmittel per 31.03.2014 63,96 50,0 113,96 334,0 447,96 Harte KK-Quote 7,20% KK-Quote Hartes Kernkapital (334,0) * 100 Gesamtrisikobetrag 4.637,5 (4.100 (43 * 12,5))
Seite: 4 Gesamtkapitalquote 9,66% Eigenmittel (447,90) * 100 Gesamtrisikobetrag 775 (750 (2 * 12,5)) Die Mindestkapitalquoten sind alle erfüllt. Jedoch sollte für weiteres Wachstum das Kernkapital aufgestockt werden; die Anforderungen steigen bis 2019 stark an. 5.3 Großkredite im KWG Kreditart Zusage Buchwert/Zusagebetrag Anzuzeigender Betrag Anzurechnender Betrag auf die Großkreditobergrenze Darlehen 1 Darlehen 2 Avalkredit 3,00 Mio. 1,50 Mio. 2,50 Mio. 3,00 Mio. 1,50 Mio. 2,50 Mio. 0 0,30 Mio. 2,50 Mio. KK 0,50 Mio. 0,50 Mio. 0,25 Mio. (50%) Summe: 7,50 Mio. 7,50 Mio. 3,05 Mio. Anrechenbare Eigenkapital 25 Mio.. 10% 2,5 Mio.. Der anzuzeigende Betrag liegt über dieser Grenze. Es liegt ein Großkredit vor. Durch Anrechnungserleichterungen für Realkredite und die befristete KK-Zusage beträgt der anzurechnende Betrag für die Großkreditobergrenze nur 3,05 Mio.. Der max. Betrag könnte 6,25 Mio. betragen (25% von 25 Mio. ). Das beantragte Engagement ist also darstellbar. 5.5 Wiederholungsaufgaben Liquidität 1. Band 1 Band 2 Band 3 Band 4 Zahlungsmittel 368 203 220 360 Nicht berücksichtigte Zahlungsmittel 20*) Summe Zahlungsmittel 368 223 220 360 Zahlungsverpflichtungen 251 264 220 252 Nicht berücksichtigte Zahlungsverpflichtungen 20 **) 12 ***) 16 24 48 Summe Zahlungsverpflichtungen 283 280 244 300 Fristeninkongruenzen 85-57 -24 60 Positive 85 0 0 60 Fristeninkongruenzen Bereinigte Fristeninkongruenzen 308 220 360 Liquiditätskennzahl bzw. Beobachtungskennzahl 1,3 1,1 0,90 1,2
Seite: 5 Erläuterung: *) Forderungen mit Restlaufzeit 2 Monaten **) Täglich fällige Verbindlichkeiten ggü. Kunden Ansatz mit 10% gem. LiqV ***) Baufinanzierungszusagen; verteilt gem. LigV Fristeninkongruenzen Summe Zahlungsmittel Summe Zahlungsverpflichtungen je Band Positive Fristeninkongruenzen Summe Zahlungsmittel > Summe Zahlungsverpflichtungen Bereinigte Fristeninkongruenzen Summe Zahlungsmittel positive Fristeninkongruenz des Vorbandes!!! Wichtig: Überschüsse in einem Laufzeitband (Positive Fristeninkongruenz) dürfen nur in das nächste Laufzeitband übernommen werden!!!! 2. Liquiditätskennzahl ist größer als 1. Insofern zufrieden stellend. Im Band II kann ein Überschuss nur durch den Liquiditätsüberhang der im Band I entstanden ist, dargestellt werden. Im Band III liegt eine Unterdeckung vor. Im Band IV liegt wieder ein deutlicher Überschuss vor. Zinsswap Insgesamt eine zufrieden stellende Liquiditätssituation. 1. Zielfinanzierung: Brandenburgbank eg variabel: Euribor Dreh GmbH fest: 7% Kosten gesamt: Euribor 7% Basis für Swapgeschäft: Brandenburgbank eg fest: 5,5% Dreh GmbH variabel: Euribor 1 % Kosten gesamt: Euribor 6,5% Vorteil: Euribor 7% - Euribor 6,5% 0,5% Dieser Vorteil wird nun zu 50% aufgeteilt. Dies kann wie folgt geschehen: Fest 5,75% Dreh GmbH Brandenburgbank eg
Seite: 6 Euribor Floater Euribor 1% Festzinsanleihe 5,5% Vorteil Brandenburgbank eg: zahlt bekommt zahlt 5,50% fest 5,75% fest Euribor Kosten: Euribor 0,25% ( statt Euribor ) Vorteil: 0,25% Vorteil Dreh GmbH: zahlt Euribor 1% bekommt Euribor zahlt 5,75% fest Kosten: 6,75% fest Vorteil: 0,25% fest ( statt 7% ) 2. Die Brandenburgbank eg scheint einen Passivfestzinsüberhang zu haben. Sinkt das Zinsniveau, so reduziert sich die Zinsspanne, da die variable Aktiva nicht geschlossen ist. Es wird in diesem Fall also das aktivische Zinsänderungsrisiko begrenzt. 3. Kauf eines Zinsfutures oder Verkauf eines FRA, da die Bank mit sinkenden Zinsen rechnet. (Hinweis: Der Käufer eines FRA rechnet mit steigenden Zinsen und hat einen Festzinsaktivüberhang)
Seite: 7 Eigenmittel Ergänzungskapital nach Art. 62 CRR Längerfristige Nachrangverbindlichkeiten Neubewertungsreserven 40 * 45% * 80% (2014) Neubewertungsreserven 40 * 45% * 70% (2015) (Übergangsregelung nach Art. 484, 486 CRR i.v.m. 31 SolvV) Vorsorgereserven nach 340f HGB (Obergrenze 1,25% vom risikogewichteten Positionsbetrag für Kreditrisiken nicht überschritten) Genussrechtskapital Ergänzungskapital per 2014 Ergänzungskapital per 2015 Kernkapital per 2014 und 2015 Eigenmittel per 2014 Eigenmittel per 2015 140,0 14,4 (12,6) 5,0 115,0 274,4 (272,6) 270,0 544,4 542,6 Die Nachrangverbindlichkeiten mit der Ursprungslaufzeit von 3 Jahren werden nicht weiter mit berücksichtigt, das die Voraussetzung von 5 Jahren Ursprungslaufzeit nicht erfüllt ist. Harte KK-Quote und KK-Quote 2014 und 2015 4,15% Hartes Kernkapital (270,0) * 100 Gesamtrisikobetrag 6.512,5 (5.200 (105 * 12,5)) Gesamtkapitalquote 2014 8,36% Eigenmittel (544,4) * 100 Gesamtrisikobetrag 6.512,5 (5.200 (105 * 12,5)) Gesamtkapitalquote 2015 8,33% Eigenmittel (542,6) * 100 Gesamtrisikobetrag 6.512,5 (5.200 (105 * 12,5))
Seite: 8 Die harte KK-Quote ist 2014 zwar noch erfüllt, 2015 jedoch nicht. Die KK-Quote ist 2014 und 2015 nicht erfüllt. Die Gesamtkapitalquote passt. Insgesamt ist das Kernkapital zu gering.
http://www.springer.com/978-3-8349-4666-9