VDSL Installationsanleitung VDSL Einleitung... 2 Wichtige, prinzipielle Punkte... 2 ISDN-Installation - Prinzipschema... 2 Analoge Installation - Prinzipschema... 3 Verkabelung in der Steigzone... 4 Verkabelung in der Anschlusszone (Analog)... 5 Montage Breitband-Internet (DSL) Dose (BBD) - (Analog)... 6 Installation ohne Splitter / Verkabelung Splitter (Analog)... 7 Mögliche Verkabelung ab Router zur Anschlussdose (AD)... 8 Erstelldatum 05.07.2007 Version 1.0
Einleitung Bereits heute nutzen rund 1.5 Millionen Haushalte einen Breitband-DSL Anschluss und die verfügbaren Dienste übers Internet, wie ausgelagerte Mailserver (Business email) oder IP-Telefonie (Voice over IP oder Hosted PBX), welche laufend ausgebaut werden. Die neuen Dienste erfordern hohe Datenraten und konstant gute Übertragungsbedingungen, welche nur mit einer qualitativ hochwertigen Verkabelung erreicht werden können. Wir stellen Ihnen eine Lösungsmöglichkeit vor, welche in bestehenden Wohnungen ohne grosse Eingriffe realisiert werden kann. Ein erster Schritt ist die sogenannte BB-Internet (DSL) Installation, welche für den VDSL Anschluss an einem Ort in der Wohnung benötigt wird. In Neubauten oder bei Wohnungssanierungen kann eine strukturierte Verkabelung während der Bauphase einfach und kostengünstig integriert werden. Die hier vorgestellte strukturierte Verkabelung entspricht den internationalen Standards EN 50173-4 bzw. ISO 15018, ist zukunftssicher und deckt die Anforderungen aller zu erwartenden Dienste ab. Sie stellt deshalb auch einen Investitionsschutz dar und erhöht den Wert einer Liegenschaft. Die Installation der Kabel ist sehr ästhetisch und endet in Dosen. Wichtige, prinzipielle Punkte Zwei prinzipielle Punkte die es bei einer VDSL-Installation zu beachten gilt: - Es soll eine durchgehende Verbindung bestehen zwischen der Zuführung der Anschlussleitung (UP) und dem Splitter, ohne Abzweigungen (Stichleitungen, Bridge Taps ). - Die Drahtqualität muss den Anforderungen genügen, die Installationskabel müssen mindestens verdrillt sein. Empfehlung aus heutiger Sicht: U72 ISDN-Installation - Prinzipschema Eine professionelle, korrekt ausgeführte ISDN Installation ist bereits BB-Internet (DSL) tauglich, da ein verzweigungsfreies Kabel bis zum Splitter (bzw. NT) führt. Die Telefonieverteilung innerhalb der Wohnung erfolgt ab dem NT. 22.02.2009 Seite 2 von 8
Analoge Installation - Prinzipschema Bei analogen Leitungen, bei denen die Zuführung der Leitung keine Abzweigungen enthält, kann das Modem wie aufgezeigt angeschlossen werden. Sind am entsprechenden Kabel mehrere Steckdosen angeschlossen, besteht mit Anschluss des Splitters an einer der beiden Steckdosen eine Abzweigung (Bridge Tap) in der Leitung. Nach Möglichkeit kann der Splitter direkt am Ausgangspunkt der Zuführung angebracht werden, damit VDSL mit der besten Performance genutzt werden kann. Falls beide Möglichkeiten nicht bestehen, zeigen wir Ihnen nachfolgend eine Lösungsmöglichkeit, auf die wir in der weiteren Beschreibung näher eingehen. 22.02.2009 Seite 3 von 8
Verkabelung in der Steigzone Generell werden folgende Anschlussbereiche unterschieden: Das Anschlussnetz des Telekommunikationsanbieters (z.b. Swisscom), welches beim Hausanschlusskasten (HAK oder auch Überführungspunkt UP genannt) endet. Die Steigzone vom Hausanschlusskasten bis zur Schlaufdose (SD) Die Anschlusszone von der Schlaufdose bis zur BB-Internet (DSL) Dose (BBD) / Splitter und Router Das Heimnetz, es beginnt beim Router (Home Gateway) und endet bei der Anschlussdose (AD), an welche verschiedenste Geräte angeschlossen werden können, sofern sie nicht direkt am Router angeschlossen werden In einem Einfamilienhaus kann die Steigzone fehlen, wenn der Hausanschlusskasten und die Schlaufdose zusammenfallen. Bei Um- und Neubauten fällt die Anschlusszone weg, da diese im Wohnungsverteiler vereint werden. 22.02.2009 Seite 4 von 8
In der Steig- (wie auch in der Anschlusszone) sind verdrillte Kabel (U72 Kabel werden empfohlen) zu verwenden, das heisst gegebenenfalls müssen alte, unverdrillte I51 Kabel in der Steigzone ausgewechselt werden. Verdrillte Drähte (z.b. I83) und Kabel müssen nicht ersetzt werden. Der Zustand der bestehenden Klemmverbindungen in UP (Verteilerkästen), Schlaufdosen, Steckdosen usw. muss überprüft werden (Schrauben / Klemmen gut angezogen, keine Korrosion). Neu zu erstellende Verbindungen müssen mit Klemmen / Verbindern ausgeführt werden, die einen sicheren Kontakt gewährleisten. Verkabelung in der Anschlusszone (Analog) Bei VDSL muss in der Anschlusszone darauf geachtet werden, dass eine abzweigungsfreie Leitung bis zur Breitband- Internet-Steckdose (BBD) und damit bis zum Splitter vorhanden ist (siehe Prinzipschema), da Abzweigungen in der Verkabelung bei VDSL zu starken Performanceeinbussen führen können. In der Anschlusszone (wie auch in der Steigzone) sind verdrillte Kabel (U72 Kabel werden empfohlen) zu verwenden, das heisst gegebenenfalls müssen alte, unverdrillte I51 Kabel ausgewechselt werden. Verdrillte Drähte (z.b. I83) und Kabel müssen nicht ersetzt werden. 22.02.2009 Seite 5 von 8
Sofern keine abzweigungsfreie Verbindung zwischen Anschlussleitung und Splitter sichergestellt werden kann (Bridge Tap frei), wird in der Schlaufdose das Anschlusskabel (vom HAK kommend) von der bestehenden Hausinstallation getrennt und mit einem neu eingezogenen U72 Kabel zwischen Schlaufdose und BB-Internet (DSL) Dose verbunden. Über das bestehende Telefonkabel oder das zweite Aderpaar des nachgezogenen U72 Kabels wird die Rückverbindung für die analogen Telefone in die Hausinstallation sichergestellt. Wichtig: Wenn eine typische ISDN Bus Topology mit 2x4 U72 Kabel bereits besteht, darf das VDSL Signal nicht in diesem Kabel geführt werden, beispielsweise auf Pin 1+2. Es muss ein separates U72 Kabel gezogen werden. Montage Breitband-Internet (DSL) Dose (BBD) - (Analog) Die Anschlussleitung, welche vom HAK her kommt und jetzt keine Verzweigungen mehr aufweist, wird auf die Klemmen 4/5 des RJ-45 Steckers gelegt. 3/6 dient der Telefonierückspeisung und muss deshalb mit der Telefonbuchse und dem bestehenden Telefonkabel oder dem zweiten Aderpaar des nachgezogenen U72 Kabels verbunden werden. 22.02.2009 Seite 6 von 8
Die bestehende Reichle Telefonsteckdose TT83 wird mit einem zusätzlichen RJ45 swissline Einsatz ergänzt. Der bestehende TT83(A6) Einsatz kann weiter verwendet werden. RJ45 Verdrahtung: (4)-(5) Line (3)-(6) Rückspeisung Telefon Brücke von (3)-(6) zu TT83 1a/1b RJ45 Einsatz R35153 T+T 83 6p Einsatz R10077-T Mögliche Steckdosen AP = R35164 UP = R35179 UP = Edizio R35206 Installation ohne Splitter / Verkabelung Splitter (Analog) Wenn der VDSL-Anschluss nicht länger benötigt wird / der Splitter noch nicht installiert ist, muss ein Brückenstecker (Schlaufenstecker) eingesetzt werden, um die Verbindung für die Telefonie-Signale zwischen der Anschlussleitung und der Hausinstallation zu erstellen. 22.02.2009 Seite 7 von 8
R316327 Schlaufenstecker / Brückenstecker Y-Kabel R316328 Bei der erweiterten Installation auf einem analogen Anschluss wird der Splitter mit einem Y-Kabel angeschlossen (Anschluss an Line und Phone Ports des Splitters), welches in verschiedenen längen erhältlich ist und problemlos mit einem Ethernet-Kabel verlängert werden kann. Es spielt dabei keine Rolle, ob der Splitter in der Nähe der DSL-Steckdose oder des Modems platziert wird. Der Anschluss des Routers (Home Gateways) an den Splitter soll mit einem verdrillten Kabel erfolgen (empfohlen wird Kat.5e). Mögliche Verkabelung ab Router zur Anschlussdose (AD) Auf die BB-Internet (DSL) Installation aufbauend können weitere Zimmer mit Ethernet erschlossen werden (Pre-All-IP). Diese das Heimnetz betreffende Installation ermöglicht, dass alle Dienste in mehreren Zimmern zur Verfügung stehen. Man trägt dabei dem Umstand Rechnung, dass der Austausch von Daten innerhalb der Wohnung an Bedeutung gewinnen wird. Multimediaanwendungen erfordern die Bereitstellung von hohen Datenraten zwischen allen Zimmern einer Wohnung, um beispielsweise auf dem PC gespeicherte Videos auf dem TV betrachten zu können oder in der Küche Internet Radio zu geniessen. Welche Variante zum Einsatz kommen soll, ist sehr stark abhängig von den Gegebenheiten (Grösse, Art und Topologie der Rohre) in einer Wohnung. Je nach Gegebenheit der Wohnung kann die vorgestellte Variante auch reduziert (weglassen von Dosen), kombiniert (z.b. Auf- und Unterputz) oder gänzlich weggelassen werden. Für alle Ethernetverbindungen empfehlen wir ein Kat.6 Kabel, bessere Kabel der Kat.7 können ebenfalls verwendet werden. Mit dieser Kabelqualität ist es möglich Gigabit Ethernet mit einer Übertragungsrate von 1 Gbit/s zu übertragen. Dazu werden alle 4 Aderpaare dieses Kabels verwendet. Das heute übliche FastEthernet mit 100 Mbit/s belegt nur 2 Aderpaare. Die minimal empfohlene Kabelqualität ist Kat.5e. Neben den Kabeln müssen auch die Steckersysteme der Kabelqualität entsprechen. Mit einer Gigabit Ethernet fähigen Verkabelung erreicht man eine sehr hohe Performance, Sicherheit und Qualität in der ganzen Wohnung (im Gegensatz zu alternativen Technologien wie WLAN und Powerline Kommunikation), welche den Zugriff auf das Netz in jedem (angeschlossenen) Zimmer erlauben. Dies erlaubt auch eine spätere Umnutzung von Zimmern, wie beispielsweise die Umwandlung eines Kinderzimmers in ein Büro. Der Anschluss von Geräten an das Netz ist sehr einfach, es muss nur eingesteckt werden und schon funktioniert es. 22.02.2009 Seite 8 von 8