Darf ich mich vorstellen? Ich bin der schnelle Krokus! Es ist kalt und die Tage sind kurz. Die Bäume sind noch kahl. Ein paar Blüten gucken dennoch durch die Schneedecke. Schneeglöckchen und Krokusse blühen schon, wenn die meisten anderen Pflanzen noch tief in ihrer Winterruhe schlummern. Wie machen die das? Hallo, ich bin ein Krokus. Mich kennt eigentlich jedes Kind. Zusammen mit Schneeglöckchen und Schlüsselblume bin ich eine der ersten Blumen im Frühjahr. Den meisten anderen Pflanzen ist es dann noch viel zu kalt und dunkel, um zu wachsen. Wie ich das schaffe? Mit ein paar Tricks! Die kann ich euch verraten. Aufgabe: Bildet Partnergruppen. Jeder liest dem anderen je einen Trick der Frühblüher vor. Ihr findet die Tricks auf KV 2 und KV 3. Wer vorliest, sollte den Text vorher aufmerksam lesen und wichtige Wörter unterstreichen. Wer zuhört, muss gut aufpassen, um die Fragen zu beantworten. Ihr könnt die Antworten zusammen korrigieren. Wechselt bei jedem Trick ab, bis ihr alle sechs Kniffe der Frühblüher bearbeitet habt!? Überlegt am Ende gemeinsam: Können Frühblüher auch am Boden von dichten Nadelwäldern wachsen? Erklärt eure Vermutung! KV 1
Die Tricks mit der frühen Blüte (Teil 1) Trick Nummer 1: Schneller als die Bäume sein Ich blühe, sobald ich aus der Erde gucke. Meine Blätter sind später dran. Ich hab s nämlich eilig: Jetzt kann ich noch das Sonnenlicht unter den Bäumen einfangen. Wenn später die Bäume und Sträucher erst mal Blätter bilden, wird s zappenduster für mich. Fragen zu Trick Nr. 1 Warum muss der Krokus blühen, bevor die Bäume Blätter bekommen? Was wächst zuerst: die Blüte oder die Blätter? Trick Nummer 2: Nektar für die hungrigen Bienen Den ganzen Winter hatten die Bienen und Hummeln keinen Nektar. Im Frühjahr sind sie deswegen ziemlich hungrig. Bei mir und den anderen Frühblühern können sie als Erstes den süßen Nektar saugen. Sie bestäuben dafür meine Blüte, damit ich Samen bilden kann. Fragen zu Trick Nr. 2 Warum sind Frühblüher wie der Krokus für Bienen wichtig? Warum sind Bienen für die Frühblüher wichtig? Trick Nummer 3: Klein bleiben, Kräfte sammeln Aber nicht, dass du glaubst, ich würd jetzt tolle hohe Stängel und viel Blätter bilden. Nö: nur so viel, wie ich brauche, um die Energie der Sonne einzufangen. Gegen die Sträucher und Bäume kann ich mich nicht durchsetzen, also darf ich keine Kraft verschwenden. Meine ganze Kraft kommt unter die Erde: in die Zwiebel. Fragen zu Trick Nr. 3 Warum wachsen Frühblüher nicht hoch und buschig? Was macht der Krokus mit der gesammelten Energie? KV 2
Die Tricks mit der frühen Blüte (Teil 2) Trick Nummer 4: Die Zwiebel Meine Zwiebel sieht aus wie eine kleine Küchenzwiebel. Sie ist auch scharf und sogar etwas giftig das hält die Mäuse ab! Die Zwiebel ist meine Vorratskammer. Darin speichere ich Wasser und Nährstoffe, die ich aus der Erde und dem Sonnenlicht herstelle. Bevor die anderen Pflanzen mir das Licht wegnehmen, bin ich schon am Ende meines Jahreszyklus. Im Frühsommer gehe ich in den Winterschlaf: Blätter fallen lassen, Wurzeln einziehen und Schluss. Die Zwiebel ruht dann bis zum nächsten Jahr. Fragen zu Trick Nr. 4 Warum sind Blumenzwiebeln oft scharf und leicht giftig? Wann geht der Krokus in den Winterschlaf? Trick Nummer 5: Warum ich so früh blühen kann Jetzt wird es erst klar: Die Zwiebel ist mein größter Trick! Darin ist genug Energie und Wasser gespeichert, damit ich im Frühjahr schnell loslegen kann. Ohne Reserve ginge das ja nicht. Andere Pflanzen müssen ja erst Nährstoffe und Wasser über die Wurzeln und das Sonnenlicht aufnehmen, um zu wachsen. Fragen zu Trick Nr. 5 Welchen Vorteil bietet eine Zwiebel für Frühblüher? Warum brauchen die meisten anderen Pflanzen länger, um grün zu werden? Trick Nummer 6: Was die anderen Frühblüher drauf haben Nicht alle Frühblüher haben Zwiebeln. Buschwindröschen zum Beispiel besitzen Rhizome. Das sind verdickte, unterirdische Sprossen, in denen sie Energie speichern. Andere Frühblüher bilden Knollen. Frühblühende Sträucher haben einen eigenen Trick: Sie bilden die Blütenknospen schon im Vorjahr und speichern Energie in den Zweigen. Fragen zu Trick Nr. 6 Was haben Knollen, Zwiebeln und Rhizome gemeinsam? Wann bilden frühblühende Sträucher ihre Blütenknospen aus? Rhizom von Ingwer KV 3
Paarsuche: Die ersten Blüten im Frühling Kennst du diese Blumen? Klebe die Blätter mit den Bildern und mit der Erläuterung auf eine Pappe. Schneide die einzelnen Karten aus und lege sie umgedreht auf einen Tisch. Ihr könnt nun Paare suchen, wie beim Spiel Memory. Geht danach auf Frühblüher-Safari und sucht die Blumen! Krokus Schneeglöckchen Schlüsselblume Märzenbecher März bis Mai Februar, März April, Mai Februar bis April Blüte: violett, weiß, gelb, niemals rot Blatt: länglich, grasartig, weißer Streifen in der Mitte Höhe: 7-12 cm Blüte: weiß mit grünen Kelchspitzen, drei Blütenblätter, nach unten nickend, nicht duftend Blatt: grasartig, grünsilbrig Blüte: goldgelb, in Dolden Blatt: rosettenartig, eiförmig-länglich, leicht pelzig gewellt Höhe: bis 25 cm Blüte: bauchig, weiß mit grünen Pünktchen an den Spitzen, duftend, nach unten nickend Blatt: länglich, grasartig Höhe: bis 10 cm Höhe: bis 25 cm April Hyazinthe Blüte: weiß, rosa, lila, selten gelb, viele kleine Trauben an einem fleischigen Stängel, stark duftend Blatt: länglich, fleischig Höhe: 20-30 cm Osterglocke (Narzissen) März bis Mai Blüte: verschiedene Arten: gelb, orange, weißlich mit gelb, Glockenform mit kleiner Krone innen Blatt: lang, dünn, wachsartig Höhe: 15-40 cm Traubenhyazinthe März, April Blüte: blau, selten weiß, perlartig eng am Stängel sitzend Blatt: länglich, grasartig Höhe: 10-20 cm Buschwindröschen März, April Blüte: weiß mit gelben Staubgefäßen, 6-8 Blütenblätter, offen Blatt: drei handförmig grob gesägte Blätter an einem haarigen Stängel Höhe: 10-25 cm KV 4
Christrose Veilchen Leberblümchen Huflattich Februar bis April (nach Wetterlage auch im Dezember) Blüte: groß, weiß, mit grüner Mitte und gelben Staubgefäßen Blatt: groß, dunkelgrün, ledrig, oval Höhe: 15-30 cm März bis Mai Blüte: blaulila, stark duftend, Schmetterlingsform Blatt: grasgrün, gekerbt, stumpf herzförmig Höhe: 10-15 cm Februar, März Blüte: blaulila, tellerartig offen, grüner Stempel, weiße Staubgefäße Blatt: einfarbig hellgrün, dreilappig, kleeartig Höhe: 10-20 cm Februar bis April Blüte: gelb, ähnlich wie Löwenzahn Blatt: wächst nach der Blüte, gestielt, Unterseite filzig, herzförmig rund, groß Höhe: 10-25 cm Forsythie Weide Haselnuss Zaubernuss März bis Mai März, April Februar bis April Januar bis März Blüte: gelb, glockenartig, vier Blütenblätter, dicht an dicht an Zweigen. Blätter: oval-länglich, gesägt Höhe: Strauchgroß Blüte: Kätzchen : flauschig silbrig mit gelben Pollenköpfchen Blätter: länglich bis oval hellgrün, Unterseite pelzig Höhe: Strauch- bis Baumgröße Blüte: männlich = Kätzchen: länglich hängend. Weiblich = sehr klein, rot, korallenähnlich Blätter: herzförmig rund mit Spitze, gesägt Höhe: Strauch- bis Baumgröße Blüte: goldgelb bis rostrot, zerfranst Blatt: rundlich eiförmig, spitz zulaufend, gewellt Höhe: Strauch- bis Baumgröße KV 5
KV 6
Hast du noch andere früh blühende Pflanzen gesehen, die nicht in diesem Memory dabei sind? Du kannst das Spiel jederzeit erweitern: Schneide weitere Karten aus und beschrifte sie. Für jeden Blumensteckbrief kannst du ein Foto auf eine zweite Karte kleben oder ein Bild von der Blume darauf malen. Den Namen der Pflanze kannst du in einem Bestimmungsbuch nachschlagen oder im Internet. Zum Beispiel bei www.pflanzenbestimmung.de. KV 7
Mein Blumenkalender Wann blühen die ersten Osterglocken? Wann hast du die erste Tulpe gesehen? In diesen Kalender kannst du deine Beobachtungen notieren oder einzeichnen. Wenn ihr zusammen einen Blumenkalender führen möchtet, könnt ihr einen Wandkalender im Klassenzimmer aufhängen! KV 8
Wie man eine Duftsalbe herstellt So geht das: Schritt 1: Streiche das Fett auf den Teller. Schritt 2: Streue die Blüten über das Fett. Drücke sie mit der Pinzette ganz leicht hinein. Lege dann den zweiten Teller umgedreht wie einen Deckel über den Fett-Blüten-Teller. Schritt 3: Dichte die zwei Teller mit dem Klebeband luftdicht ab, damit der Blütenduft eingeschlossen wird. Dafür brauchst du: ü eine Handvoll Vaseline. (keine Butter oder Schmalz: das hat zu viel Eigengeruch) ü ein breites Messer oder einen Spachtel ü eine Pinzette ü zwei Teller ü Klebeband (z.b. Malerkrepp) ü duftende Blüten von Hyazinthe, Veilchen oder Duftnarzisse Schritt 4: Warte 2-3 Tage, bis die Blüten verwelkt sind. Entferne die Blüten dann mit der Pinzette. Streue neue Blüten auf das Fett und dichte den Teller wieder ab. Diesen Vorgang wiederholst du mindestens 10-mal. Schritt 5: Nach mehreren Durchgängen hat sich das Fett mit dem Blütenduft vollgesogen und riecht ganz intensiv. Du kannst es in ein Döschen füllen und monatelang aufbewahren. Das passiert dabei: Viele Blüten enthalten duftende Stoffe, die ätherische Öle heißen. Diese lösen sich in der Luft auf. Um den Duft einzufangen, verwenden wir Fett. Die ätherischen Öle lösen sich nämlich in Fett auf, nicht aber in Wasser. So kann das Fett die Duftstoffe aufnehmen. Das Verfahren, Duftstoffe von Blüten durch Fett aufzusaugen nennt man Enfleurage (sprich: Onflörahsche). Das duftende Fett oder die Salbe, die entsteht, nennt man Pomade. Weil die Herstellung so aufwändig ist, war Pomade früher sehr kostbar. Tipp: Du kannst für die Pomade auch Orangenschale nehmen. Oder im Sommer duftende Rosen! Duftende Hyazinthenblüten auf Vaseline mit einem Glasteller bedeckt KV 9