Mein Kind bekommt. Kaliumbromid. Ein Ratgeber

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Mein Kind bekommt Kaliumbromid Ein Ratgeber

Inhalt Seite Die frühkindliche Grand mal Epilepsie 4 Verträglichkeit und Nebenwirkungen 9 Die Therapie mit Kaliumbromid 10 Wechselwirkung zwischen Kaliumbromid und Kochsalz 12 Bewältigung des Alltags mit Kaliumbromid 14 Kontakt und wichtige Adressen 18 2

Liebe Eltern, liebe Patienten, Ihr behandelnder Arzt hat Ihnen, bzw. Ihrem Kind ein Medikament mit dem Wirkstoff Kaliumbromid verordnet. Verständlicherweise haben Eltern und Patienten vielfach Fragen zur Therapie mit Kaliumbromid. Diese Broschüre beantwortet viele Ihrer Fragen und gibt Ratschläge zur Bewältigung des Alltages. 3

Frühkindliche Grand mal und myoklonische Epilepsien Eine seltene Erkrankung Etwa ein Prozent aller Menschen leiden an einer Epilepsie, d.h. einer Erkrankung des Gehirns mit wiederkehrenden Anfällen. Epilepsien können in jedem Lebensalter auftreten so auch im Kindesund Säuglingsalter. Dabei ist die frühkindliche Grand mal Epilepsie selten und betrifft etwa nur eins von 40.000 Kindern. 4

Epileptische Anfälle beruhen auf einer Funktionsstörung des Gehirns mit einer plötzlichen, zeitgleichen Erregbarkeitssteigerung eines Verbundes von Gehirnzellen. Je nach Ort und Größe der beteiligten Gehirnbereiche unterscheiden sich die Anfälle in ihrem Schweregrad und Erscheinungsbild. Große Anfälle man nennt sie auch Grand mal Anfälle beginnen plötzlich und unvermittelt. Die epileptische Erregung erfasst sofort oder nach wenigen Sekunden das ganze Gehirn, der Patient wird bewusstlos. Bei größeren Kindern und Erwachsenen gliedert sich der Anfall oft in eine tonische (Anspannung der Muskulatur) und eine klonische (Muskelzuckungen) Phase. Der 5

tonische Krampf führt zu einer Anspannung der Muskulatur bei meist gebeugten Armen und gestreckten Beinen. Das Gesicht wird bläulich, da sich auch die Atemmuskulatur verkrampft. Die Pupillen weiten sich, Herzschlag und Blutdruck steigen. Dieser tonischen Phase folgen rhythmische Muskelzuckungen (Kloni) vor allem der Gliedmaßen. Die Atmung setzt wieder ein. Sobald die Muskelzuckungen abnehmen, klingt der Anfall aus. Die meisten Anfälle dauern zwei bis fünf Minuten, können aber auch erheblich länger sein. Das Gehirn von Kleinkindern und Säuglingen ist noch nicht voll ausgebildet 6

Anfälle sind oft mit Fieber verbunden Bei Kleinkindern und Säuglingen fehlt die klare Gliederung des Anfalles in Phasen, da das Gehirn noch nicht vollständig entwickelt ist. Klonische und tonische Phänomene können wechseln, oft fehlt die tonische Phase ganz. Die Anfälle können wechselnde Seitenbetonung zeigen, d.h. rechts oder links stärker ausgeprägt sein. Beim frühkindlichen Grand mal sind die Anfälle anfangs oft an Fieber gebunden, später treten sie auch ohne Fieber auf. Wenn Grand mal Anfälle in den ersten zwei Lebensjahren beginnen, wiederholt auftreten und keine Schädigungen als Anfalls- 7

auslöser in Frage kommen, wird die Diagnose frühkindliche Grand mal Epilepsie gestellt. Gewöhnlich betrifft sie bis dahin ganz gesunde Kinder. Die schwere myoklonische Epilepsie des Kleinkindesalters ähnelt der frühkindlichen Grand mal Epilepsie und ist mit kleinen Anfällen wie Myoklonien (Zuckungen eines Muskels oder einer Muskelgruppe) und Absencen (Bewusstseinspausen) kombiniert. 8 Langandauernde oder sehr zahlreiche Grand mal Anfälle können das Gehirn schädigen und so den Verlauf der Epilepsie ungünstig gestalten. Es ist daher notwendig, die Grand mal Anfälle frühzeitig zu durchbrechen und vor allem das Auftreten neuer Anfälle zu verhindern.

Verträglichkeit und Nebenwirkungen Nebenwirkungen sind oft dosisabhängig Die Verträglichkeit von Kaliumbromid ist generell gut. Mehr als zwei Drittel der mit Kaliumbromid behandelten Kinder bleiben ohne Nebenwirkungen. Nur etwa ein Drittel der Patienten ist von unerwünschten Begleiterscheinungen betroffen, deren Stärke meist als leicht oder mittel bewertet wird. Treten Nebenwirkungen auf, sind vor allem der Magen-Darm-Trakt (Völlegefühl, Magenschmerzen), die Haut (Bromakne) und das Nervensystem (Müdigkeit, verlangsamte Reaktionszeiten, unsicherer Gang) betroffen. Die Nebenwirkungen sind meist dosisabhängig und klingen oft nach einer Reduzierung der Dosis rasch ab. 9

Die Therapie mit Kaliumbromid Kombinationen mit anderen Antiepileptika sind üblich In der Regel erhalten Säuglinge und Kleinkinder bis zu 50-70 mg Kaliumbromid pro kg Körpergewicht und Tag, Schulkinder 40-60 mg/kg und Erwachene 30-50 mg/kg. Je nach individueller Erfordernis kann die Dosierung vom behandelnden Arzt durchaus niedriger gewählt werden. Mit Kaliumbromid ist es nicht notwendig, sich erst langsam an die wirksame Dosis anzunähern. Kaliumbromid kann von Anfang an in voller Dosis gegeben werden. 10 Die verordnete Tagesdosis wird üblicherweise auf zwei bis drei Einzeldosen verteilt und am besten nach dem Essen mit viel Flüssigkeit eingenommen. Kaliumbromid schmeckt salzig. Falls Ihr Kind die Tabletten nicht schlucken kann, können diese in etwas Wasser, Tee oder Fruchtsaft gegeben und nach ihrem Zerfall getrunken werden.

Die Therapie von Kindern, die an einer Grand mal Epilepsie erkrankt sind, ist grundsätzlich eine Langzeitbehandlung, die sich über viele Jahre erstrecken kann. Frühestens nach einer dreijährigen Anfallsfreiheit kann daran gedacht werden, die Dosis von Kaliumbromid zu reduzieren oder das Arzneimittel ganz abzusetzen. Blutspiegel bestimmen und Überdosierungen vermeiden Kaliumbromid ist schon in niedriger Dosis (30-50 mg pro kg Körpergewicht täglich) wirksam und gut verträglich. Damit die Therapie mit Kaliumbromid gut gesteuert und überwacht werden kann, wird die Konzentration des Arzneistoffes zu Beginn der Therapie im Blut gemessen. Aufgrund dieser Gehaltsbestimmung kann eine Überdosierung vermieden werden. 11

Die Bestimmung der Kaliumbromidspiegel werden in den ersten Monaten der Therapie bei Bedarf wiederholt. Mit Hilfe dieser Bestimmungen kann der Arzt Abweichungen der gewünschten Konzentration des Arzneistoffes frühzeitig erkennen und die Dosis oder die Kochsalzzufuhr bei Ihrem Kind entsprechend korrigieren. Viele Laboruntersuchungen sind im Therapieverlauf in der Regel nicht erforderlich. Wechselwirkungen zwischen Kaliumbromid und Kochsalz Eine normale Kochsalzzufuhr ist absolut wichtig! 12 Eine einigermaßen gleich bleibende Kochsalzzufuhr ist für eine erfolgreiche Behandlung mit Kaliumbromid mit entscheidend. Dies liegt daran, dass der Arzneistoff Kaliumbromid und das im Kochsalz enthaltene Chlorid in wechselseitiger Abhängigkeit stehen. Steigt die Chloridzufuhr, wird

mehr Arzneistoff über die Nieren ausgeschieden. Diese Wechselwirkung lässt sich bei Überdosierungen nutzen: Hohe Kochsalzgaben beschleunigen die Kaliumbromidausscheidung und führen so zum Abklingen von Überdosierungssymptomen. Salzige Lebensmittel meiden Andererseits steigt unter salzarmer Kost der Kaliumbromidspiegel an, und so können auch bei anfänglich guter Verträglichkeit im weiteren Therapieverlauf Nebenwirkungen auftreten. Erbrechen, Durchfall oder große Flüssigkeitsverluste z.b. durch starkes Schwitzen reduzieren den Chloridgehalt im Körper, während die Konzentration von Kaliumbromid im Gegenzug zunimmt. In diesen Fällen ist die Kaliumbromiddosis durch Ihren behandelnden Arzt anzupassen. Bitte berücksichtigen Sie auch, dass Appetitstörungen bei 13

Ihrem Kind z.b. im Zuge von Infekten bei mittleren und hohen Kaliumbromidspiegeln eine schleichende Überdosierung durch verminderte Kochsalzzufuhr verursachen können. Eine unbeabsichtigte vermehrte Kochsalzgabe wiederum z.b. durch versteckte Salze in Wurstwaren (z.b. Currywurst, Leberwurst, Salami) und anderen Lebensmitteln ( Pommes Frites etc. ) können die Kaliumbromidspiegel senken, so dass im ungünstigen Fall erneut Anfälle auftreten können. Bitte achten Sie im Interesse Ihres Kindes auf eine konstante Kochsalzzufuhr. Andauernde Ernährungsumstellungen oder veränderte Ernährungsgewohnheiten wie z.b. im Urlaub können die Wirksamkeit oder Verträglichkeit von Kaliumbromid beeinflussen. 14

Bewältigung des Alltages mit Kaliumbromid Mehr Sicherheit im Alltag Eine frühkindliche Grand mal Epilepsie bzw. eine schwere myoklonische Epilepsie des Kleinkindalters sind für Kind und auch für die Eltern eine große Belastung. Die Betreuung eines kranken, womöglich mehrfach behinderten epileptischen Kindes stellt daher hohe Ansprüche an Ihre seelischen und körperlichen Kräfte. Ein Epilepsie-krankes Kind sollte nach Möglichkeit wie ein nicht erkranktes Kind behandelt werden. Dennoch sind Einschränkungen in der Bewegungsfreiheit Ihres Kindes, z.b. im Straßenverkehr oder beim Radfahren, oft unvermeidlich. 15

Körperliche Betätigung wirkt in der Regel nicht anfallsprovozierend. Allerdings sind mit besonderen Gefahren verbundene Sportarten wie Klettern an Seilen für anfallskranke Kinder nicht geeignet. Besonders gefährlich ist Schwimmen. Wenn Ihr Kind Sport treiben möchte, sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt darüber. Er kann am besten entscheiden, welche Sportart in welchem Umfang für Ihr Kind geeignet ist. Die Eingliederung in Kindergarten und Schule wird vor allem durch die tatsächliche Leistungsfähigkeit Ihres Kindes und weniger durch das Auftreten der epileptischen Anfälle bestimmt. 16

Sind Erzieher bzw. Lehrer gut informiert und vorbereitet, können sie Ihr Kind richtig führen und in die Gemeinschaft integrieren. Zwar können Begleiteffekte wie Müdigkeit die Aufmerksamkeit und Reaktionsfähigkeit Ihres Kindes beeinträchtigen, doch kann in diesen Fällen Ihr Arzt versuchen durch eine Dosisanpassung das Ausmaß der Dämpfung so gering wie möglich zu halten. Die Intelligenz selbst wird durch Kaliumbromid nicht negativ beeinflusst. Medikamentenbedingte Verhaltensstörungen werden unter Bromid in der Regel ebenfalls nicht beobachtet. Einige Kinder zeigen unter Bromid einen unsicheren Gang, der bei geringer Ausprägung jedoch die körperliche Leistungsfähigkeit nicht beeinträchtigt, und von Nichteingeweihten auch oft nicht wahrgenommen wird. Auch hier kann eine Dosisreduktion Besserung bringen. 17

Kontakt und wichtige Adressen Wenn Sie weitere Fragen zu Kaliumbromid haben, wenden Sie sich bitte an uns, wir helfen Ihnen gerne: Dr. med. Susanne Ramm Leiter der Medizin Dibropharm GmbH Distribution & Co. KG Kleine-Dollen-Straße 5, 76532 Baden-Baden Telefon +49 (0) 7221 64464, Fax +49 (0) 7221 64463 email: dibropharm@t-online.de, Büro Hamburg: Telefon +49 (0) 40 58 20 24 Bei allgemeinen Fragen zum Thema Epilepsie helfen folgende Selbsthilfe- bzw. Informationszentren: e b e Epilepsie Bundes-Eltenverband e.v. Fr. Bärbel Popp Streitbergstraße 59, 81249 München Telefon/Fax 089/86488823 email: Epilepsylv@aol.com 18

Deutsche Epilepsievereinigung Hr. Bauer Zillestraße. 102, 10585 Berlin Telefon 030/3 42 44 14, Fax: 030/3 42 44 66 email: info@epilepsie.sh Stiftung Michael Fr. Sabine Reith Muenzkamp 5, 22339 Hamburg Telefon 040/53 88 540 email: StiftungMichael@t-online.de IZE Informationszentrum Epilepsie Herforder Straße 5-7, 33602 Bielefeld Telefon 0521/12 41 17, Fax 0521/12 41 72 email: liga@ligaepilepsie.de Deutsche Sektion der Internationalen Liga gegen Epilepsie Herforder Straße 5-7, 33602 Bielefeld Telefon 0521/12 41 92, Fax 0521/12 41 72 email: liga@ligaepilepsie.de 19

Diese Broschüre wurde Ihnen überrreicht von DIBROPHARM GmbH DISTRIBUTION C0.KG