PRESSEMITTEILUNG 4. APRIL 2006 Renault eröffnet den Pôle CEM Ein Testzentrum für elektromagnetische Kompatibilität von Fahrzeugen Renault eröffnet heute im Technologiezentrum von Aubevoye ein Gebäude, das auf die Untersuchung elektromagnetischer Kompatibilität von Fahrzeugen spezialisiert ist, den "Pôle CEM". In diesem Bereich sind Überprüfungsinstrumente für elektronische Fahrzeugausstattungen untergebracht (1). Hinsichtlich der Bordelektronikentwicklung besteht ein dreifaches Ziel: die Immunität der Fahrzeuge gegenüber elektromagnetischen Störungen von außen sicherzustellen, die vom Fahrzeug ausgehenden Wellen zu kontrollieren, und außerdem die Sendeleistung der Radioantennen zu messen. Diese Untersuchungen führen die Arbeiten im Bereich der elektromagnetischen Kompatibilität (CEM) fort, mit denen Renault sich seit 20 Jahren beschäftigt. Das Zentrum wird im Mai 2006 in Betrieb genommen und ist an der Entwicklung des Laguna-Nachfolgers beteiligt. Renault arbeitet seit fast 20 Jahren im Bereich CEM und Funkfrequenzen (2). Um den Einsatz der Elektronik zu begleiten, die innerhalb von Sicherheitsvorrichtungen (ABS und Bremsassistent, Elektronisches Stabilitätsprogramm ESP, Airbags, etc.) und auch bei Komfortausstattungen (Satellitenführung, Reinigung und automatisches Einschalten der Scheinwerfer, Keycard, etc.) verwendet wird, führt Renault heute durch die Einrichtung des "Pôle CEM" an einem einzigen Ort die Kompetenzen und die technischen Instrumente der Elektronikberufe zusammen. (1) siehe Seite 4 - Detaillierte Übersicht Instrumente und Maßnahmen CEM (2) siehe Seite 5 - Geschichte, der durch Renault verwendeten CEM-Instrumente 1
Dieser Standort ermöglicht eine Verkürzung der notwendigen Fristen bei den Tests und der Fahrzeugvalidierung innerhalb der Renault-Palette in einem nie zuvor da gewesenen Entwicklungsrahmen. Im Dienst von Sicherheit und Komfort Der "Pôle CEM" ermöglicht es Renault nun, sein Know-how im Bereich elektrischer und elektronischer Vorrichtungen auszubauen. Die Teams verfügen so über zusätzliche Mittel, um ihre Arbeit in 3 Hauptgebieten fortzuführen: - "Die Immunität", das heißt die Fähigkeit eines Fahrzeugs, elektromagnetischen Störungen von außen zu widerstehen; - "Nicht-Strahlung", dies beschreibt die Fähigkeit eines Fahrzeugs zu funktionieren, ohne die Umwelt zu stören, in der es sich bewegt. So werden also die Filterung am Eingang der Elektronikgehäuse, das Design der gedruckten Schaltungen, die Abschirmung und die Anordnung der Kabel in den Fahrzeugen durch den "Pôle CEM" kontrolliert und validiert. Dieser Bereich behandelt auch die Inkompatibilität der verschiedenen Vorrichtungen an Bord, die alle ohne gegenseitige Störungen gleichzeitig funktionieren müssen; - die Funkfrequenzen, um den Empfang und die Sendung der Fahrzeugfunkfrequenzdaten der Bordausstattungen zu optimieren, die in Verbindung mit dem Radio, der Satellitenführung und dem digitalen Fernsehen stehen. Alle künftigen Modelle von Renault werden im "Pôle CEM" getestet, beginnend mit dem Nachfolgemodell des Laguna. Die Maßnahmen erfolgen mit den ersten Prototypen und werden während der gesamten Fahrzeugentwicklung fortgeführt. Im Rahmen der Allianz werden die Tests an Modellen der Marken Renault und Nissan bis zum Ende durchgeführt. Eine Weltpremiere Im "Pôle CEM" sind auf einer Fläche von 1.800 m 2 die neuesten Technologien im Bereich der elektromagnetischen Kompatibilität angesiedelt. Das Gebäude enthält drei faradaysche Käfige, die um einen Fernkontrollposten angeordnet sind. Diese Kammern wurden so entwickelt, dass sie durch keinerlei magnetische Strahlung von außen störbar sind. Die Funkfrequenzkammer ist weltweit einzigartig und dient der Messung der 2
Strahlungsleistung von Antennen. Sie beinhaltet einen Bogen von 12 Metern Durchmesser, der aus 132 Hoch- und Niedrigfrequenzsonden besteht. Hiermit kann man 3D-Audiogramme innerhalb eines Zeitraums von zwei Stunden herstellen, im Vergleich zu 2D-Modellen, die vorher innerhalb von zwei Tagen hergestellt wurden. In der Kammer "Immunität" wird der magnetische Widerstand der Fahrzeuge unter Extrembedingungen getestet. Die Fahrzeuge werden auf einer Bank mit Rollen platziert, um echte Fahrbedingungen zu simulieren, dann werden die Fahrzeuge Magnetfeldern von Antennen ausgesetzt, die im Frequenzbereich 100 khz bis 3 GHz (3) über 100 V/m generieren. Umgekehrt ermöglicht es die Kammer "Nicht-Strahlung", die vom Fahrzeug und seinen elektrischen Ausstattungen ausgehenden Emissionen zu isolieren. Der "Pôle CEM" ist ein echtes industrielles System. Seine Experten arbeiten mit den CEM-Teams der Leitung Elektroingenieure und Elektroniksysteme (DIESE) des Technologiezentrums in Guyancourt (Frankreich) zusammen, wo Renault ebenfalls über zwei Testräume verfügt. In den "Pôle CEM" wurden 10 Millionen Euro investiert, und es arbeitet dort ein Team aus 30 Forschern, Ingenieuren und Technikern. Das Zentrum wird ab Mai 2006 in Betrieb genommen. Dieses Projekt wurde in Zusammenarbeit mit Spezialdienstleistern für elektronmagnetische Strahlungsmessung entwickelt, wie zum Beispiel TDK (faradaysche Käfige, Absorber und Isolatoren), Satimo (Bogen der Funkfrequenzkammer), Amplifier Research (Antennen) und Inn-co (Rollbank). (3) siehe Seite 5 - Strahlungsbeispiele für elektromagnetische Felder Die hochauflösenden Fotos des "Pôle CEM" sind auf der Site www.media.renault.com > Médiathèque > Innovation > Technologie herunterladbar. Pressekontakt: Renault Presseabteilung: +33.1.76.84.63.36 Internetseiten: www.renault.com - www.media.renault.com 3
Renault Pressekonferenz - 4. April 2006 Technologiezentrum Aubevoye - Anhänge - 1- Die Kammer "Immunität" Ein Fahrzeug ist beim Fahren kontinuierlich magnetischen Feldern ausgesetzt, sei dies bei der Annäherung an eine Mobiltelefonrelaisstation, eine Hochspannungsleitung, oder ein automatisches Radar. Ganz gleich, welche Leistung oder Frequenz die Wellen haben, sie dürfen keinesfalls die Funktionsfähigkeit des Fahrzeugs beeinträchtigen. Diese Widerstandsfähigkeit des Fahrzeugs und seiner Ausstattungen, messen die Experten in dieser Immunitäts-Kammer. Die Tests werden mit Hilfe von vier Antennen durchgeführt, die Wellen aus einer großen Leistungs- und Frequenzbandbreite auf die Fahrzeuge werfen. 2- Die Kammer "Nicht-Strahlung" In dieser semi-schalltoten Kammer untersuchen die Teams des "Pôle CEM" die Störungen, die von den Fahrzeugen ausgehen, vor allem im Bereich der Radioantenne. Um jegliche Störung zu unterbinden, schützt dieser faradaysche Käfig die Messgeräte vor elektromagnetischer Einwirkung von außen. 3- Die Kammer "Funkfrequenz" Diese Kammer ist vom Boden bis zur Decke mit bleistiftförmigen, 1,50 m langen Absorbern bedeckt und völlig schalltot. In ihrer Mitte ist das Fahrzeug auf einer Drehscheibe platziert, die von einem Bogen von 12 Metern Durchmesser überragt wird. In diesem sind 31 Niedrigfrequenz-Sonden (75 MHz bis 500 MHz) und 101 Hochfrequenz-Sonden (400 MHz bis 6000 MHz) untergebracht. Während der Tests kann man hier verschiedene Straßenbeläge und Klimabedingungen simulieren. Diese Kammer erlaubt die Prüfung der Sende- und Empfangsleistung von Fahrzeugantennen für Anwendungen, die mit dem Radio FM, den Telefonfunktionen, dem GPS oder dem Digitalfernsehen in Verbindung stehen. Renault ist der erste Automobilhersteller, der mit Anlagen dieses Typs ausgestattet ist. 4
4- Die Antennen Antenne Frequenz Feld Verstärker Strip-line 100 khz bis 30 MHz > 100 V/m AR 10 kw Bikonisch 20 MHz bis 200 MHz > 100 V/m Log-periodisch 100 MHz bis 1000 > 100 V/m AR 2 kw MHz Cornet 1 GHz bis 3 GHz > 100 V/m AR 240 W 5- Geschichte der Messinstrumente für elektromagnetische Kompatibilität bei Renault 1988-1992 Einsatz der Messinstrumente für elektromagnetische Kompatibilität von Aérospatiale aux Mureaux (Frankreich). 1993-2006 Einsatz der Messinstrumente für elektromagnetische Kompatibilität von UTAC in Montlhéry (Frankreich), zusammen mit PSA. Renault verfügt außerdem über zwei Testkammern im Technologiezentrum von Guyancourt. April 2006 Einweihung des "Pôle CEM" (Zentrum für elektromagnetische Kompatibilität) in Aubevoye. 6- Beispiele für die Strahlung von elektrischen Feldern - CB 25 V/m - Nähe zum Flughafen < 10 V/m - Mobiltelefon 6 V/m - Tele-Maut-Systeme 1 V/m - Radarkabinen 1 V/m - Alarmsysteme für Privathaushalte 0,1 V/m - Funkschlüssel für Fahrzeuge 0,1 V/m - Videospiel, Gameboy 0,002 V/m - Tragbarer PC 0,002 V/m - Bordcomputer Automobil 0,001 V/m - Zwischenstädtische Telefonleitungen entlang 0,001 V/m der Standspuren - Atomenergiezentrum oder Fabrik 0,001 V/m 5