Die Next-up Organisation rät davon ab, den hinteren rechten Beifahrersitz des Toyota Prius Hybrid zu benutzen

Größe: px

Ab Seite anzeigen:

Download "Die Next-up Organisation rät davon ab, den hinteren rechten Beifahrersitz des Toyota Prius Hybrid zu benutzen"

Arthur Goldschmidt
vor 7 Jahren
Abrufe

1 Die Next-up Organisation rät davon ab, den hinteren rechten Beifahrersitz des Toyota Prius Hybrid zu benutzen Diverse KFZ-Hersteller sehen sich derzeit mit gewaltigen Problemen konfrontiert. Immer wieder kommt es zu Rückrufaktionen, weil es Probleme mit nieder- und hochfrequenten elektromagnetischen Feldern gibt, die die Board-Elektronik einiger Fahrzeug-Serien ungünstig beeinflussen. Angesichts dieser Tatsache verwundert es, dass noch immer kaum über die Auswirkungen nicht-ionisierender (elektromagnetischer) Strahlung auf den menschlichen Organismus berichtet wird, die von elektrischen Geräten und durch Funkfrequenzen verursacht werden. Die Next-up Organisation hat nun eines der modernsten Fahrzeuge verschiedenster Antriebsmodi getestet, einen neuen Toyota Prius Hybrid nämlich, der bereits mehrere Rückrufaktionen hinter sich hat, beispielsweise um das Upgrade für eine neue ABS-Software zu erhalten. (Es handelte sich dabei um einen Mangel, der eine leichte Verzögerung oder den totalen Ausfall der Bremsanlage verursachte.) «Science et Avenir» (Wissenschaft und Zukunft) hatte bereits in Ausgabe 67 (2002) 60 PKW auf niederfrequente Magnetfelder untersucht und betitelte das Ergebnis als eine Offenlegung neuer und alarmierender Fakten, die einige Hersteller zu Reaktionen zwingen wird. Tatsächlich orientierte man sich schon früher an einem Grenzwert von 0,2 µt bzw. 2mG für eine dauerhafte elektromagnetische Belastung, was in etwa dem niederfrequenten Grenzwert des international und wissenschaftlich ausgerichteten Konsortiums BioInitiative entspricht, wobei die Fahrzeuge zu dieser Zeit noch nicht annähernd mit so viel Elektronik ausgestattet waren wie heute. Im Angesicht der immer wieder auftretenden Probleme, die nach mehreren geführten Prozessen und abschließenden Gerichtsurteilen letztlich zu einem konkreten Erlass einer gesetzlichen Begrenzung für elektromagnetischen Verträglichkeit führten, sind Hersteller wie Renault dazu übergegangen - mit leistungsstarken Messgeräten ausgestattet - die Probleme weitestgehend anzuerkennen und die Zulieferer bei Verstößen gegen die EU-Vorschriften zur Verantwortung zu ziehen. Diese Vorgehensweise hat dazu beigetragen, vorhandene Missstände an den Fahrzeugen zeitweise drastisch zu reduzieren. Da aber die elektromagnetische Kontamination der Umwelt in den letzten Jahren expotentiell angestiegen ist, wurde die Verschärfung der Grenzwerte für die elektromagnetische Verträglichkeit de facto ad absurdum geführt.

Angesichts dieser Tatsache verwundert es, dass noch immer kaum über die Auswirkungen nicht-ionisierender (elektromagnetischer) Strahlung auf den menschlichen Organismus berichtet wird, die von

2 Mittlerweile verfügen bestimmte Fahrzeuge über immer mehr Elektronik an Board, was häufig mit einer Litanei an Problemen einhergeht, die mit der elektromagnetischen Verträglichkeit zu tun haben und zu einem ernsten Problem für die Hersteller geworden sind. Zudem sind alle Fahrzeuge heute zunehmend externen (exogen) elektromagnetischen Feldern ausgesetzt, darunter einige, wie der Toyota Prius Hybrid, die als Teil ihres Konzepts selber elektromagnetische Felder (endogen) erzeugen. Diese Felder werden im besten Fall abgeschirmt, um deren Einfluss zu minimieren. Da ein PKW aus Metall jedoch einen Faraday schen Käfig darstellt, verbleibt ein Rest an Strahlung, der sowohl für die Gesundheit der Passagiere schädlich ist, wie auch auf die Board-Elektronik negative Auswirkungen haben kann. Ein Hybrid-Fahrzeug besitzt zwei Motoren zur Fortbewegung, einen Verbrennungs- und einen Elektromotor. Je nach Fahrsituation können auch beide gleichzeitig laufen. Die Energie für den Elektromotor wird von einem Akku geliefert, für dessen Pflege ein komplexes, integriertes und elektronisches System verantwortlich ist. Das größte Problem stellt die Art des Stromes dar, der aus den Akkus generiert wird. Es handelt sich um einen Wechselstrom (AC) von 50/60 Hz, wobei Magnetfelder niedriger Frequenz entstehen. Genau diese sind im Fall des Toyota Prius Hybrid deutlich messbar. Die beiden Komponenten eines elektromagnetischen Feldes sind zum einen ein elektrisches Feld, dessen Wert in Volt/Meter, und zum anderen ein magnetische Feld, dass in Milli-Gauss ausgedrückt wird. In Anbetracht der Komplexität der internen und externen Gegebenheiten, d.h. durch potentiell mögliche Reflexionen, Interferenzen usw., ist ein korrektes Messen elektromagnetischer Felder unter strengsten Auflagen jedoch nahezu unmöglich. Derartige Messreihen sind nie zu 100% reproduzierbar. Um uns aufs Wesentliche zu konzentrieren, war es daher nur logisch, dass wir die Dinge möglichst einfach gehalten haben. Im Falle des Toyota Prius Hybrid bedeutete dies den Nachweis eines Hot Spots, also eines Punktes mit extrem erhöhter Strahlung. Die Messungen zeigten eine stark erhöhte und niederfrequente magnetische Strahlung auf der hinteren Sitzbank (Sitzplatz rechts [in Fahrtrichtung]). Durch wiederholte Messungen in allen drei Polarisationen wurde ein Durchschnittswert von 2491 nt (nano Tesla) oder 21 mg (milli Gauss) ermittelt. Auch wenn sich dieser Wert unterhalb der aktuellen europäischen Normen (ICNIRP) befindet, kann er doch als ungewöhnlich für ein Fahrzeug angesehen werden, bei dem zwar die Zündung eingeschaltet ist, das sich ansonsten jedoch unbewegt im Lehrlauf befindet und die von der internationalen wissenschaftlichen Gemeinschaft, einschließlich der vom Konsortium BioInitiative empfohlenen

Zudem sind alle Fahrzeuge heute zunehmend externen (exogen) elektromagnetischen Feldern ausgesetzt, darunter einige, wie der Toyota Prius Hybrid, die als Teil ihres Konzepts selber elektromagnetische

3 Richtwerte bei Weitem überschreitet. Diese betragen 1 mg für eine längere Belastung in Innenräumen d.h. auch in Fahrzeugen - und 2 mg für Außenbereiche. Daher schlägt die Next-up Organisation Alarm und rät dringend von längeren Reisen auf dem hinteren rechten Sitz in Toyota Prius Hybrid-Fahrzeugen ab, ohne zuvor die Messwerte für das dortige Magnetfeld kontrolliert zu haben, bzw. sich der gesundheitlichen Risiken bewusst geworden zu sein. Hinter dem Sitz befindet sich ein Kabel neben dem abgeschirmten Akku. Offenbar ist die Abschirmung an dieser Stelle jedoch undicht. Dennoch kann sich Toyota darauf berufen, dass auch die dort gemessenen erhöhten Werte der europäischen Norm entsprechen.

Messwerte für das dortige Magnetfeld kontrolliert zu haben, bzw. sich der gesundheitlichen Risiken bewusst geworden zu sein.

4 Toyota Prius Hybrid: Messung niederfrequenter elektromagnetischer Felder Parkend, Zündung eingeschaltet

Ähnliche Dokumente

Forschungszentrum für Elektro-Magnetische Umweltverträglichkeit Elektrische und magnetische Felder und ihre Wirkungen auf die Gesundheit

Forschungszentrum für Elektro-Magnetische Umweltverträglichkeit Elektrische und magnetische Felder und ihre Wirkungen auf die Gesundheit Dr. Frank Gollnick Potsdam, 09.09.2015 Wirkungen elektrischer und