Praxis Ausbildung Vor und nach dem Schuss



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Praxis Ausbildung Vor und nach dem Schuss Text und Fotos Lucia & Alexio Moreno www.variousity.ch, Anschussseminare werden von erfahrenen Jägern und Hundeführern regelmässig besucht und dienen der persönlichen Weiterentwicklung und Bildung. Es lässt sich nicht schönreden. Jäger schiessen scharf, damit verbunden ist, dass auch einmal ein Tier nicht so getroffen wird, dass es sofort liegt. Die Durchführung von Anschussseminaren unterliegt in Kanton Baselland der Hundekommission. Die Bilder zeigen die Auswirkungen eines Schusses auf ein totes Tier und dienen dazu realitätsnah zu verdeutlichen was für Folgen ein Schuss hat. Sie dienen damit der Ausbildung und dazu im Notfall ein Tier unter Berücksichtigung der möglichen Gefahren und Chancen schnell finden zu können um es zu erlösen. Diese Arbeit ist eine gesetzliche Vorschrift. In diesem Jahr wurde die aufwändige Arbeit der Vorbereitung durch den Präsidenten von Jagd Baselland Pascal Cueni unterstützt. Er lobte die professionelle und gute Organisation der Hundekommission unter der Leitung von Christian Müller. Ebenfalls bedanken wir uns beim Schützen Gernot Seitz der die notwendigen Schüsse auf Anweisung präzise durchgeführt hat. Der nachfolgende Bericht kann als Leitfaden benutzt werden und fasst Erfahrungen und Aussagen von Jägern zusammen, er erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Vor dem Schuss Diesen Teil halte ich kurz, er soll nicht Inhalt des Textes sein. Gleichwohl gehört er dazu. Denn vor dem Schuss entscheidet der Jäger wie die Chancen für einen guten Schuss sind. Es gilt zu berücksichtigen, wie weit die Distanz ist. Was für eine Munition zum Einsatz gelangt. Er beobachtet woher das Wild kommt. DAmit verbunden wohin es voraussichtlich bei einem möglichen Fehlschuss flüchten wird. In der Regel flieht das angeschweisste Tier dorthin zurück von wo es gekommen ist (Rückwechsel). Schiesst man also nach Sonnenuntergang auf eine Sau am Waldrand die aus einer Dickung kommt kann man davon ausgehen, dass diese dorthin zurück Ein Frischling wird präpariert um die Auswirkungen der unterschiedlichen flieht. Somit wird eine Nachsuche Treffer zu simulieren. Bitte beachten Sie das nachfolgender Text und Bilder schwierig und eventuell gefährlich. nicht für jedermann geeignet sind und erklärt werden müssen.

Während dem Schuss Wenn Sie schiessen, bleiben sie mit den Augen auf dem Ziel, laden sie sofort nach und beobachten sie weiter. Achten sie wie sich das Wild verhält. Wo es genau gestanden hat. Sollte das Stück fliehen, bleiben sie mit den Sinnen wach. Hören sie genau was passiert. Hört man ein Schlegeln, klagen, brechen die Äste, und wie lange. Schreiben sie, oder skizzieren sie die Beobachtungen auf. Manche schmunzeln jetzt, wer aber auf einer Drückjagd auf dem Stand bleiben muss wird nach einer relativ kurzen Zeit die Verhältnisse nicht mehr genau schildern können. Aus diesem Grund sind die Aufzeichnungen wichtig. Sie steigern die Chancen, dass eine Nachsuche erfolgreich sein wird. Wenn das Wild liegt, sollten sie mit der geladenen Waffe eine gewisse Zeit darauf bleiben. Erst wenn sicher ist, dass es wirklich bleibt, können sie achtungsvoll dem Wild die letzte Ehre erweisen. Nach dem Schuss Wenn sie geschossen haben und das Wild flüchtet kann es unterschiedliche Gründe haben. Sie haben gefehlt Beobachten sie das fliehende Wild, hat es vorab gezeichnet, wie sind sie abgekommen? Nach einer gebührenden Ruhephase in der sie sich sammeln und ihre Beobachtungen analysieren, gehen sie zum Standort an dem das Stück ihrer Meinung nach gestanden hat. Sie werden am Boden schnell bemerken, dass es schwierig wird genau zu bestimmen wo dies nun war. Wenn sie einen Helfer in der Nähe haben bitten sie diesen gemäss ihrer Einweisung dahin zu gehen wo der Standort sein sollte. Das schiessen auf den Frischling hat realistische Ergebnisse zur Folge. Ein un- schöne- Aufgabe die eine gewisse Nervenstärke erfordert. Man muss diesen Standort bitte deutlich markieren. Auch wenn sie ausserordentliche Fähigkeiten haben und ihr Revier genau kennen. Hugo Bürki mit Aike - Vorabsuche Untersuchen sie die Stelle wo das Wild gestanden hat. Begeben sie sich ruhig in die Knie, denn auf dem Waldboden sind Spuren nur schwer wahrzunehmen. Gerade Schnitthaare, oder Ausrisse von Schalen brauchen ein scharfes Auge. Sie können auch ein Taschentuch zu Hilfe nehmen und den Boden abtupfen um möglichen Schweiss zu finden. Finden sie weder Schnitthaar, noch sonstiges Material, suchen sie nach dem Kugelriss, Verletzungen an Ästen, oder Bäumen, um zu bestimmen ob sie vielleicht falsch abgekommen sind. Der Standort des beschossenen Wildes ist im Umkreis von etwa 1-3 Metern abzusuchen. Einschuss und Ausschuss liegen nicht beieinander. Achtung kein Schweiss bedeutet Christian Müller erklärt wie man mit einfachen Mitteln feststellen kann wo man das Tier voraussicht getroffen hat. nicht, dass das Wild nicht getroffen wurde. Rehe die mit Schrot beschossen werden zeigen oft keinen Schweiss. Schwarzwild mit dicker Schwarte ebenfalls nicht. Finden sie Ausschussmaterial am Boden beurteilen sie die Lage. Unterschiedliche Verletzungen benötigen verschiedene Massnahmen. Beurteilen sie was zu tun ist

Auswirkung eines Krellschuss Federn, Deckenstücke fliegen im Umkreis einiger Meter. Sie werden nur kleinste Teile im Umkreis finden obwohl das Foto eindeutig zeigt, dass Material in alle Richtungen fliegt. und ob ein Hundeführer eingesetzt werden muss. Bitte laufen sie nicht unnötig im Anschuss herum. Folgen sie nicht der Spur, wenn sie nicht sicher sein können, dass das Wild liegt. Also beispielsweise bei einem Kammerschuss wo der Treffer in Lunge oder Herz erfolgt sein muss. Finden sie Laufknochen, Zähne, Pansen, oder Federn beispielsweise der Sau am Anschuss, müssen sie mit schwierigen Bedingungen rechnen. Ein gutes Team mit einem Hund, der auch eine Hetze mit anschliessendem Stellen des Wildes kennt kennt, ist gefragt. Finden sie Lungenschweiss oder Herz, so werden sie eher damit rechnen können das Stück im Umkreis tot bergen zu können. Dies kann wichtige eine Möglichkeit sein einem noch jungen Hund eine positive Erfahrung zu verschaffen. Lassen sie ihn eine Totsuche machen. Waidwundschuss Bei einem Waidwundschuss zeichnet Schalenwild mit einem Zusammenzucken. Dieses kann schwierig zu erkennen sein, weil die Sau kompakt aussieht. Gleichwohl wird sie wahrscheinlich auch den Pürzel abklappen und dann mit der Rotte mit fliehen ohne, dass man viel erkennen kann. Weiters neigt die Sau dazu keinen Schmerz zu zeigen und das Feist wird die Wunde unter Umständen verschliessen. Ein Waidwundschuss wird am Anschuss vielleicht nicht viel zeigen.

Man kann jedoch auf schmieriges Gescheide achten, grünliches Material. Eine waidwunde Sau wird den Pürzel nicht mehr hochhalten können. Beim Waidwundschuss benötigt man ein gutes und fittes Team, es kann sein das die Sau lange mit der Rotte mitzieht und erst spät ins Wundbett geht. Es ist eine schwierige Nachsuche. Am besten hat man einen Hund der eine Hetzte beherrscht und eine Sau stellen kann. Ein Reh krümmt sich deutlicher, dies erkennt man besser, weil das Wild graziler ist und eine grade Rückenlinie hat. Ein Reh wird eher schnell ins Wundbett gehen. Kammerschuss Lungenschwei ss ist hell und blasig, ebenso Lunge selbst. Sie können damit rechnen, dass das Tier liegt. Ein Kammer oder - Lungenschuss ist tödlich, aber das Tier wird vielleicht nicht grad im Feuer liegen, sondern noch einige Meter fliehen. Das Tier wird tief abgehen und innert einiger Meter liegen, (kann bei einer Sau auch 50-200Meter sein). Am Anschuss werden sie blasigen hellen Schweiss finden, vielleicht Lungengewebe. Dem Wild sollten sie dennoch vorsichtig und mit geladener Waffe nachgehen und ihm Zeit geben den inneren Frieden zu finden. Stören sie kein Tier beim sterben, beobachten sie aber aus gebührendem Abstand und handeln sie, wenn sie erkennen das sich das Wild quält. Ein Reh wird unter Umständen einen kurzen Galopp hinlegen und darauf ins Wundbett gehen. Gleichwohl soll auch hier kein Hund ans Tier gehen solange das Licht in den Augen nicht gebrochen ist. Liegt ein Tier und sie haben unter schwierigen Umständen geschossen, also in eine Rotte, so stellen sie sorgfälltig fest ob allenfalls ein weiteres Tier einen Abpraller bekommen hat, oder beschossen wurde. Manch ein Jäger hat bei genauem Hinsehen plötzlich 2 Tiere auf der Strecke gehabt, ohne dass es Absicht war. Auch mir selbst ist bei einer Drückjagd schon passiert, das die von einem Kameraden beschossene Sau bereits vor seinem Anschuss stark geschweisst hat, da

ein anderes Stück von mir in der Rotte ebenfalls beschossen wurde und mit einem Lungenschuss noch rund 150 Meter mit der Rotte weiterfloh um dann zu liegen. Fazit : Jeder Schuss erfordert einen genaue Kontrolle gerade bei Drückjagden. Falscher Stolz ist unangebracht. Laufschuss der Fall. Ist stilles Zuhören empfehlenswert. Lassen sie sich nicht provozieren. ist gefährlich ihm zu begegnen, denn es wird mit dem Haupt kämpfen solange es kann. Beim Laufschuss wird das Wild hochspringen und schnell weiterziehen. Ein Laufschuss sollte eher sofort nachgesucht werden, weil die Sau nach einiger Zeit an den Schmerz gewöhnt ist und dann kaum mehr zu stoppen ist. Sie kann mit einem angeschossenen Lauf weiterleben wird aber starke Schmerzen haben. Ein Laufschuss ist sehr schwierig und erfordert ein starkes Team möglichst mit Hunden die auch hetzen und stellen können. Während einer lauten Jagd, oder zwischen zwei Trieben nach einer Sau mit Laufschuss zu suchen halte ich für schwierig bis unmöglich. Beim Laufschuss finden sie eventuell Knochensplitter von Röhrenknochen, oder von der Gelenkkapsel je nach dem wie weit oben sie getroffen haben. Gelenkkapsel, weisslich und eher weich deuten eher auf einen Keulenschuss. Eine Sau wird eventuell klagen, und keiner vergisst das Klagen einer angesengten Sau im stillen Wald. Rehe fliehen klaglos. Sie rennen einfach weiter. Je nach dem wo das Tier getroffen ist kann es mit der Verletzung länger fliehen und wird bei jeder Störung im Wundbett wieder aufgehen. Sie müssen hier einen Hund haben der das Reh herunter ziehen kann. Laufschuss: Knochensplitter, Haare, Schweiss. Das wird einen harte Nachsuche - holen sie den Spazialisten. Einerseits sofort nachsuchen aber nicht Nicht Nachts alleine nachsuchen, die Erfolgsaussichten sind gering. Keulenschuss Der Keulenschuss bewirkt, dass die Sau mit dem Hinterteil zu Boden geht und den Wagen nachzieht. Sie wird mit den Vorderläufen weitergehen wollen und den Wagen nachziehen oder rutschen. Sie wird klagen. Hier finden sie eventuell Knochenstücke von Knorpel. Ein Keulenschuss der tief sitzt macht das Tier immobil. Es Ein Reh geht ins Wundbett solange es verfolgt wird zieht es ebenfalls den Hinterwagen hinterher. Wird es im Wundbett gestört kommt es wieder hoch. Also auch hier sind sichere starke Hunde gefragt um weiteres Leiden zu verkürzen. Werden solche Situationen von Passanten beobachtet, sollte man nicht versuchen sein Handeln zu verstecken. Es ist für alle Beteilligten eine schwierige Situation. Wird man angesprochen, sollte man sich der Begegnung ruhig stellen und überlegen ob ein sachlicher Dialog möglich ist. Ist dies nicht

Typisch für den Krellschuss sind die gespaltenen Federn.

Krellschuss Beim Krellschuss wird die Sau buckeln, oder sich überschlagen. Sie wird je nach dem wo sie getroffen haben kurz zu Boden gehen. Jetzt müssen sie entweder wissen wo sie getroffen haben, oder aber sofort nach schiessen. Eine Sau mit Krellschuss kann nach kurzer Zeit wieder hochgehen und dann fliehen, ohne dass sie diese jemals wieder sehen. Ausser sie haben das Rückenmark getroffen. Sie finden am Anschuss Federn und Deckenstücke. Auch ein Reh geht nieder und kommt dann wieder auf, es gibt schwierige Nachsuchen und man benötigt einen erfahrenen starken Hund. Kieferschuss Dieser Schuss gehört zu den schlimmsten Treffern und ist grausam für das Wild. Es wird mit der Rotte fliehen. Es hat grausame Schmerzen und die Aussicht das Stück zu finden sind sehr schlecht. Wenn sie auf das Haupt zielen, vor allem auf der schnellen Bewegungsjagd kann ihnen ein solcher Treffer passieren. Am Anschuss finden sie Zähne, oder Kieferknochen. Eine Sau mit einem Gebrechschuss kann nicht mehr fressen. Auch ein Reh nicht. Als mir auf einer lauten Jagd eine Sau mit einem solchen Gebrechschuss begegnete konnte ich kaum glauben, dass ein Tier mit dieser Verletzung, die etwa 2 Wochen alt sein musste noch leben kann. Es ist einer der schlimmsten Verletzungen. Solche Schüsse dürfen nicht passieren. Waffentraining im Schiesskino, Ueberdachtes Verhalten auf dem Stand, und durchdachtes ziehlen helfen dies zu verhindern. Ein Nachsuchteam muss sehr versiert und erfahren sein und muss bestens eingewiesen werden. Das Team hat das sagen, sonst keiner. Ein unerfahrenes Team wird die Sau unnötig hetzen und zu sehr langen Fluchten zwingen, vielleicht wird die Sau auch den Verfolger annehmen. Die Aussagen von erfahrenen Nachsuchjäger wie Hans Joachim Borngräber, oder in Baselbiet Sämi Rudin sind eindeutig. Ziele nicht auf das Haupt! Zähne, Kiefersplitter deuten auf einen Gebrechschuss.

Das Anschussseminar wird so durchgeführt, dass die Teilnehmer auf dem Waldboden an verschiedenen Posten Anschussmaterial finden und somit feststellen wie es in der Realität aussieht.

Zusammenfassung Unsere Arbeit ist ein Handwerk das in das Leben eingreift, wir stellen uns dem direkt und können Fehler machen die Folgen haben. Wenn wir jedoch Tiere nachsuchen müssen, benötigen wir Hunde und Hundeführer die diese Arbeit ausüben können. Die dazu benötigten Hunde müssen ausgebildet werden. Erfahrungen sammeln können damit sie nicht selbst gefährdet werden. Die Nachsuche auf Sauen gehört zu den schwierigsten überhaupt weil wir es mit starkem Urwild zu tun haben, dass dem Hund körperlich überlegen ist. Wenn wir keine Möglichkeit haben die Hunde realistisch auszubilden und Erfahrungen machen zu lassen schwächen wir uns, unsere Hunde, und schaden den Wild das Nachgesucht werden muss. Manch einer wird sich die Frage stellen ob es nicht sinnvoll sein kann Hunde im Gatter auszubilden wie dies bei unseren Nachbarn möglich ist. Ausbildung und Arbeit mit Schweisshunden ist wichtig, den Jägern die sich dieser Aufgabe verpflichten können wir dankbar sein und ihnen unseren Respekt zeigen. Helfen wir ihnen in dem wir ihnen die best möglichen Bedingungen geben um eine Nachsuche erfolgreich ans Ziel bringen zu können. Und denken sie daran, bei der Nachsuche wird der Schweisshundeführer zum Jagdleiter. Bemerkungen über Erfolg oder Nichterfolg sind genauso hilfreich wie Diskussion über den Sinn und die Folgen des Schusses, welcher zur Nachsuche führt. Nur wer nicht handelt begeht keinen Fehler, oder eben doch? Beachten sie die wichtigsten Punkte: Skizze was ist passiert, wie hat es ausgesehen Standort des Schützen und Anschuss markieren Kurz nachschauen Nicht den ganzen An - und Ausschuss zertrampeln Keine falsche Scham Kein Zeitdruck aufkommen lassen Überlegen, welchen Hund man braucht, oder um Rat fragen In dem Sinne wünsche ich allen ein kräftiges Ho-Rüd-Ho und Waidmannsheil.