Merkblatt betreffend Kennwerte zur Bemessung von Abgasanlagen



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LIEFERANTENVERBAND HEIZUNGSMATERIALIEN ASSOCIATION DES FOURNISSEURS DE MATERIEL DE CHAUFFAGE PROCAL Merkblatt betreffend Kennwerte zur Bemessung von Abgasanlagen Die Funktionssicherheit einer Heizungsanlage setzt voraus, dass die Anlagenkomponenten aufeinander abgestimmt sind. Dies gilt ganz besonders für die Abstimmung von Wärmeerzeuger und Abgasanlage. Sowohl bei einer Neuanlage wie auch bei einer Modernisierung ist zu überprüfen, ob die Abgase des Wärmeerzeugers über die Abgasanlage sicher abgeführt werden können. Bei Modernisierungen ist insbesondere zu prüfen, ob die Abgasanlage des neuen Wärmeerzeugers feuchteunempfindlich sein muss und deshalb evtl. saniert werden muss. Weitere Hinweise hierzu enthalten die im Anhang genannten Literaturhinweise [1] und [2]. In der DIN 4705-1 [3] ist für die Bemessung und Überprüfung von Abgasanlagen ein ausführliches Berechnungsverfahren definiert. Veränderliche Randbedingungen, wie z. B. eine gleitende Kesselwassertemperatur oder eine veränderliche Feuerungsbelastung, müssen berücksichtigt werden. Teilweise werden in der Praxis für die zur Berechnung erforderlichen Kennwerte, wie z. B. für die, unterschiedliche Bezugsdaten genannt. Dies kann zu einer falschen Auslegung der Abgasanlage führen. Wird die für die Berechnung beispielsweise zu hoch angegeben, so resultiert hieraus eine Abgasanlage mit einem zu geringen Querschnitt. Unter Praxisbedingungen kann dies zu eventuellen Betriebsstörungen des Brenners, z. B. Pulsationen, führen. Durch den verstärkten Einsatz der Gas-Brennwerttechnik ergeben sich zusätzlich neue Bedingungen. Ziel dieses Informationsblattes ist es, die Abgas-Kennwerte zu erläutern, damit auf Basis einheitlicher Herstellerangaben eine sachgerechte Auslegung der Abgasanlage nach DIN 4705 möglich ist. Abgasanlagen Der Begriff Abgasanlagen umfasst die zur Ableitung von Abgasen verwendeten Systeme Schornsteine, Abgasleitungen und Verbindungsstücke. Kamine sind russbrandbeständige Abgasanlagen, wahlweise in herkömmlicher Bauweise oder in feuchteunempfindlicher Ausführung. Kamine werden in der Regel im Unterdruck betrieben. Abgasleitungen sind Abgasanlagen für Öl- und Gasfeuerstätten. Je nach Ausführung und Auslegung können sie im Unterdruck oder Überdruck betrieben werden und sind in der Regel feuchteunempfindlich. Bei der Auswahl einer Abgasanlage ist die Eignung für die geplante Betriebsweise entsprechend dem Zulassungsbescheid zu überprüfen. Bauart Druckbedingung Temperaturbedingung Überdruck-Abgasleitung p Zü p Züe Unterdruck-Abgasleitung aus Abgasanlagen für niedrige Temperaturen feuchteunempfindliche Unterdruck-Abgasleitung feuchteunempfindlicher Kamin p Z p ze und p Zo 0 t iob 0 C und p Z p L herkömmlicher Kamin (feuchteempfindlich) p Z p Ze t iob t p herkömmliche Unterdruck- Abgasleitung Bild 1: Abgasanlagen Einteilung und Betriebsweise

Grundlagen der Abgasabführung Das Abführen der Verbrennungsgase des Wärmeerzeugers wird durch eine Vielzahl von Faktoren bestimmt. So stellen sich in Abhängigkeit von der Feuerungsart und der Betriebsweise des Heizkessels unterschiedliche Betriebszustände ein. Massgeblich für die Auslegung der Abgasanlage sind hierbei die auftretenden Drücke und en. Nach DIN 4705 müssen bei der Abgasabführung vor allem die Druckbedingungen und Temperaturbedingungen erfüllt werden. Bild 2: Kennwerte zur Funktionskontrolle der Abgasanlage Bei Unterdrucksystemen muss ein ausreichend hoher thermischer Auftrieb der Abgase sichergestellt werden. Diese Ausgangssituation ist vorwiegend bei Niedertemperatur-Heizkesseln anzutreffen. Bei Gas-Kondensationskesseln ist aufgrund der niedrigen en der thermische Auftrieb geringer. Daher werden bei Gas-Kondensationskesseln im Regelfall Abgasanlagen im Überdruck eingesetzt. Durch den verfügbaren (Überdruck am Abgasstutzen des Kessels) ergeben sich kleinere Querschnitte der Abgasanlage als bei Unterdrucksystemen. Bei der Bemessung der Abgasanlage ist der vom Kondensationskessel- bzw. Brennerhersteller angegebene verfügbare zugrunde zu legen (siehe Tabelle 3). Neben den Überdrucksystemen können für Kondensationskessel auch Abgasanlagen im Unterdruck, z. B. feuchteunempfindliche Kamine, eingesetzt werden. Bei den Temperaturbedingungen muss nachgewiesen werden, dass die Innenwandtemperatur an der Mündung der Abgasanlage die Grenztemperatur nicht unterschreitet. Bei herkömmlichen Abgasanlagen ist diese Grenztemperatur die Wasserdampf-Taupunkttemperatur des Abgases. Bei feuchteunempfindlichen Abgasanlagen ist die zulässige Grenztemperatur die Vereisungstemperatur von 0 C. Um die Druck- und Temperaturbedingungen von der Berechnung auf die Praxis übertragen zu können, müssen die Abgaskennwerte die praxisbezogene Betriebsweise berücksichtigen. Erforderliche Kennwerte für die Bemessung von Abgasanlagen Grundlage für die Bemessung von Abgasanlagen ist die DIN 4705. Die notwendigen Daten gemäss der nachstehenden Beschreibung für die Berechnung der Abgasanlage sind vom Hersteller des Wärmeerzeugers anzugeben. Am Ende des Merkblattes sind für verschiedene Wärmeerzeuger beispielhaft die erforderlichen Daten aufgeführt. Merkblatt Kennwerte Abgasanlagen Seite 2 Ausgabe 30.05.02

Bei Niedertemperatur-Heizkesseln ist die die entscheidende Kenngrösse für die Bemessung der Abgasanlagen. Der Einfluss der Kesselwassertemperatur auf die ist zu berücksichtigen. Je 10 K niedrigerer Kesselwassertemperatur reduziert sich bei Öl- /Gasheizkesseln mit Gebläsebrenner die um ca. 5 bis 7 K, bei Gas- Spezialheizkesseln um ca. 3 K (hinter der Strömungssicherung). Die DIN 4705 berücksichtigt die en bei der Nennwärmeleistung (Vollast) und bei der kleinsten möglichen Wärmeleistung (Teillast). Da die Kesselwassertemperatur die wesentlich beeinflusst, muss der Hersteller des Wärmeerzeugers die bei Vollast und Teillast auf die niedrigste Betriebstemperatur (Kesselwasser- bzw. Rücklauftemperatur) im stationären Betrieb beziehen. Die niedrigste Betriebstemperatur ist bei Niedertemperatur-Heizkesseln im Regelfall die minimale Ausschalttemperatur im Heizbetrieb oder die mittlere Kesselwassertemperatur zum Ausschaltzeitpunkt. Diese Betriebstemperatur ist vom Hersteller des Wärmeerzeugers anzugeben. Bei Kondensationskesseln ist konstruktionsbedingt die Rücklauftemperatur entscheidend für die. Im Durchschnitt liegt die ca. 5 bis 15 K über der Rücklauftemperatur. Hinweise Der Einfluss des instationären Betriebes wird in der DIN 4705 mit dem Korrekturfaktor S H für fehlende Temperaturbeharrung berücksichtigt. Für den Nachweis der Temperaturbedingung nach DIN 4705 darf auch die bei höchster planmässiger Betriebstemperatur (Auslegungstemperatur des Heizsystems) verwendet werden. Die Überprüfung der Temperaturbedingung erfolgt bei niedrigen Aussentemperaturen, so dass davon ausgegangen werden kann, dass die höchste Betriebstemperatur erreicht wird [4]. Maximale Vom Kesselhersteller muss neben der minimalen bei der niedrigsten Betriebstemperatur zusätzlich die maximale angegeben werden. Damit kann die Einhaltung der zulässigen Temperaturgrenze von Abgasleitungen geprüft werden. Die maximale bezieht sich auf den Dauerbetrieb (Beharrung). Bei Niedertemperatur-Heizkesseln gibt der Hersteller die maximale bei der Ausschalttemperatur des Temperaturreglers (in der Regel 80 C) an. Bei Kondensationskesseln ist die Bezugstemperatur die maximale Kessel-Rücklauftemperatur, in der Regel 60 C. Für andere Bezugstemperaturen kann die maximale entsprechend den vorgenannten Abhängigkeiten der von der Kesselwassertemperatur bestimmt werden. und Der und der zugehörige werden vom Hersteller des Wärmeerzeugers bei Nennwärmeleistung und kleinster möglicher Wärmeleistung angegeben. des Wärmeerzeugers Der des Wärmeerzeugers ist die Differenz der statischen Drücke zwischen Aufstellraum und Abgasstutzen des Wärmeerzeugers. Dieser ist vom Hersteller des Wärmeerzeugers anzugeben. Grundsätzlich ist bei der Angabe des s zwischen folgenden Bauarten zu unterscheiden: Kessel mit einem notwendigen (Zugbedarf, p W > 0 Pa) sind in der Regel Niedertemperatur-Heizkessel bis ca. 70 kw und Gas-Spezialheizkessel mit atmosphärischem Brenner. Sie benötigen eine Abgasanlage im Unterdruckbetrieb (p Z p Ze ). Merkblatt Kennwerte Abgasanlagen Seite 3 Ausgabe 30.05.02

Kessel ohne notwendigen (Überdruck im Feuerraum, kein Zugbedarf, p W = 0 Pa) sind in der Regel Heizkessel mit Gebläsebrenner im mittleren und grossen Leistungsbereich. Sie benötigen eine Abgasanlage im Unterdruckbetrieb (p Z p Ze ). Kessel mit verfügbarem für die Abgasanlage (p Wü > 0 Pa) sind in der Regel Kondensationskessel. Sie benötigen eine Abgasanlage für Überdruck (p Zü p Züe ). Werden für diese Kessel Abgasanlagen im Unterdruck eingesetzt, so ist in die Berechnung nach DIN 4705 ein notwendiger von p W = 0 Pa einzusetzen. Angabe der Abgaskennwerte Nachstehend sind für drei typische Kesselbauarten beispielhaft die erforderlichen Abgaskennwerte angegeben. Beispiel 1: Niedertemperatur-Heizkessel kleiner Leistung mit 1stufigem Brenner Maximale Heizöl Erdgas Heizöl Erdgas in Pa 24 156 180 13 10 0,011 0,011 5 1) bei Kesselwassertemperatur 40 C 2) bei Ausschalttemperatur des Temperaturreglers von 80 C Beispiel 2: Niedertemperatur-Heizkessel mittlerer Leistung mit 2stufigem oder modulierendem Brenner Max. Heizöl Erdgas Heizöl Erdgas in Pa maximal 200 162 180 13 10 0,091 0,091 0 minimal 100 120 13 10 0,045 0,045 0 1) bei Kesselwassertemperatur 50 C 2) bei Ausschalttemperatur des Temperaturreglers von 80 C Beispiel 3: Gas-Kondensationskessel mit 2stufigem oder modulierendem Brenner Max. Erdgas Erdgas in Pa 3) maximal 50 40 75 9,5 0,023 50 minimal 15 33 9,5 0,007 50 1) bei Rücklauftemperatur 30 C 2) bei Rücklauftemperatur 60 C 3) 0 Pa bei Unterdrucksystemen Merkblatt Kennwerte Abgasanlagen Seite 4 Ausgabe 30.05.02

Zusammenfassung Mit den richtigen Abgas-Kennwerten wird bei der Bemessung einer Abgasanlage nach DIN 4705 zum einen sichergestellt, dass der zur Abgasabführung erforderliche Überdruck bzw. Unterdruck zur Verfügung steht. Zum anderen wird gewährleistet, dass die Innenwandtemperatur an der Mündung der Abgasanlage ausreichend hoch ist, so dass bei herkömmlichen Kaminsystemen keine Kondensation auftritt bzw. bei feuchteunempfindlichen Abgasanlagen der Querschnitt im Winter nicht zufriert. Mit den heute erhältlichen Auslegungsprogrammen auf der Basis der DIN 4705 ist eine exakte Bemessung der Abgasanlage einfach und schnell möglich. Formelzeichen p L p W p Wü p Z p Ze p Zo p Zü p Züe t io t iob t o t e notwendiger in Pa für die Zuluft oder Winddruck notwendiger in Pa für den Wärmeerzeuger notwendiger Förderüberdruck in Pa für den Wärmeerzeuger Unterdruck in Pa an der Abgaseinführung in den senkrecht angeordneten Teil der Abgasanlage notwendiger Unterdruck in Pa an der Abgaseinführung in den senkrecht angeordneten Teil der Abgasanlage Überdruck in Pa an der Mündung der Abgasanlage Unterdruck in Pa an der Abgaseinführung in den senkrecht angeordneten Abschnitt der Abgasanlage maximal nutzbarer Überdruck in Pa an der Abgaseinführung in den senkrecht angeordneten Abschnitt der Abgasanlage Innenwandtemperatur in C an der Mündung der Abgasanlage Innenwandtemperatur in C an der Mündung der Abgasanlage bei Temperaturbeharrung in C an der Mündung der Abgasanlage in C am Eintritt des senkrecht angeordneten Abschnitts der Abgasanlage t p Wasserdampftaupunkttemperatur in C t w in C des Wärmeerzeugers Literatur [1] BDH-Informationsblatt Nr. 5 Abgasanlagen für moderne Wärmeerzeuger - Hinweise für Planung und Ausführung, 2. Auflage November 1995 [2] Merkblatt Abstimmung Wärmeerzeuger-Abgasanlage, Herausgeber VdZ und ZIV, 4. Auflage März 1997 [3] DIN 4705-1 Feuerungstechnische Berechnung von Schornsteinabmessungen, Oktober 1993 [4] Beuth-Kommentare Feuerungstechnische Bemessung von Schornsteinquerschnitten Quellennachweis: Informationsblatt Nr. 12, 1999, des Bundesverbandes der Deutschen Heizungsindustrie BDH Merkblatt Kennwerte Abgasanlagen Seite 5 Ausgabe 30.05.02