Analyse und Synthese von Wasser



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Transkript:

Analyse und Synthese von Wasser Kurzbeschreibung: Wasser ist kein Element, sondern eine chemische Verbindung. Durch die Zerlegung von Wasser in die einzelnen Bestandteile und die Herstellung von Wasser wird dies deutlich. Erstellt von: Berkhahn, Lisa Bizer, Manuela Didaktisch-Methodischer Kommentar: Versuch 1 und 2: Als Voraussetzung für den Versuch 3 sollten die Lehrerin/ der Lehrer den Versuch 2 durchführen. Hierbei erkennen die Schülerinnen und Schüler, dass bei der Verbrennung eine Flüssigkeit entsteht. Mittels Kobaltchloridpapier, das mit den Schülerinnen und Schülern im Vorfeld hergestellt wurde (Versuch 1), kann nachgewiesen werden, dass es sich dabei um Wasser handelt. In der Unterrichtseinheit Luft (evtl. Klasse 6) sollte mit den Schülerinnen und Schüler besprochen worden sein, dass bei Verbrennungen Oxide entstehen. Auf diesem Vorwissen basierend kann die Klasse folgern, dass Wasser ein Oxid sein muss. Versuch 3: Um diese Hypothese zu überprüfen wird der von uns vorgestellte Versuch 3 von den Jugendlichen durchgeführt. Bei der Entwicklung dieses Versuchs bedarf es einer starken Lenkung durch den Lehrer, da dieser Transfer von den Schülerinnen und Schülern im Normalfall nicht erbracht werden kann. Während des Versuches ist erhöht auf die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler zu achten, da durch die heftige Reaktion eine erhöhte Gas- und Wärmeentwicklung zu erwarten ist. Hierbei kann das Reagenzglas wären der Reaktion zerbersten, wenn der Wasserstoff nicht schnell genug abziehen kann. Eine Alternative zum Magnesiumband wäre hier Zinkpulver. Dieser wird in ca. 1 cm Abstand zum Wasser fladenartig im Reagenzglas ausgebreitet. Damit es zu keinem Siedeverzug kommt muss unten ins Reagenzglas auch etwas Zinkpulver gegeben werden. Das aufgefangene Gas ist bis zu diesem Zeitpunkt unbekannt. Aus Sicherheitsgründen muss den Schülerinnen und Schülern der Nachweis von Wasserstoff (Versuch 5) vorgeben werden. Somit weiß die Klasse, dass Wasser nicht wie angenommen ein Element ist, sondern eine Verbindung aus Sauerstoff und Wasserstoff. Versuch 4: Wer bei der Analyse von Wasser schülerzentriert arbeiten möchte, kann dies mit Versuch 4 erreichen. Die Analyse wird hier mit Hilfe einer Batterie und Natriumsulfat durchgeführt. Das Natriumsulfat kann auch durch Essig ersetzt werden. Hierbei kann die Geruchsbildung störend sein. Der Nachteil des Versuches ist seine lange Dauer aufgrund der geringen Spannung. Eine Doppelstunde reicht hierzu nicht aus. Die Versuchsdauer kann verkürzt werden, wenn die Batterie gegen ein Netzgerät ausgetauscht wird und man den Versuch mit 12 Volt oder 24 Volt durchführt. Es empfiehlt sich, den Versuch zu Beginn einer Doppelstunde anzusetzen und am Ende der Stunden die Gase nachzuweisen. Auch eine Lehrerzentrierte Vorgehensweise ist möglich. Mit dem Hoffmanschen Zersetzungsapparat kann die Zerlegung sehr gut und in sehr kurzer Zeit gezeigt werden. 1

Synthese von Wasser: Die Versuche zur Synthese von Wasser sind nicht unproblematisch und auf keinen Fall von Schülern durchführbar. Aus diesen beiden Gründen wurde hier auf eine Beschreibung verzichtet. Wer einen Versuch durchführen möchte, kann in der Literatur (z.b. bei Häusler, K.) geeignete Hinweise finden. Hinweis: Für Schäden oder Unfälle, die durch die beschriebenen Versuche entstehen könnten, wird keinerlei Haftung übernommen! Beim Experimentieren mit Wasserstoff ist immer erhöhte Vorsicht geboten! Die gültigen Sicherheitsbestimmungen sind zu beachten! 2

V1: Herstellung von Kobaltchloridpapier CoCl 2 x 6 H 2 O Uhrglas Filterpapier Fön oder Heizung Reagenzglas Wasser Petrischale 1. Etwas festes CoCl 2 x 6 H 2 O wird in einem Reagenzglas erwärmt und die Farbveränderung beobachtet. Dann gibt man das Salz auf ein Uhrglas und gibt wenige Tropfen Wasser dazu. 2. Ein Filterpapier wird in einer Petrischale mit gesättigter Kobaltchloridlösung getränkt und mit einem Fön oder über der Heizung getrocknet und danach in Streifen geschnitten. 3. Wird das blaue Papier wird mit einigen Tropfen Wasser befeuchtet wird es rot. V2: Sammeln des Kondensats aus einer Kerzenflamme 1l Becherglas Kerze Kobaltchloridpapier Feuerfeste Unterlage Streichhölzer 1. Halte über die Kerzenflamme ein trockenes Becherglas. 2. Halte ein Stück Kobaltchloridpapier in die Flüssigkeit. 3

V3: Analyse von Wasser Schutzbrille Doppelmuffe Gummistopfen Stativ Becherglas Durchbohrter Stopfen 2 Reagenzgläser Gasableitungsrohr Sand Stativklemme Magnesiumband oder Zinkpulver 1. Fülle in ein Reagenzglas ca. 1 cm Sand. Gibt tropfenweise Wasser dazu, bis ein dickflüssiger Brei entsteht. Vorsicht: Es darf kein Wasser auf dem Sand zu sehen sein und es darf nachträglich kein Wasser ausgeschüttet werden!!! 2. Lege ein Magnesiumband in das Innere des Reagenzglases (Mitte) [Das Zinkpuler wird ca. 1 cm über dem Wasser fladenartig ausgebreitet. Damit es zu keinem Siedeverzug kommt, wird etwas Pulver auch unten ins Wasser gegeben.] 3. Verschieße das Reagenzglas mit einem durchbohrten Stopfen und schließe ein Gasableitungsrohr an. 4. Spanne das Reagenzglas fast waagerecht, mit dem Hals etwas nach oben in eine Stativklemme ein. 5. Fülle das Becherglas ¾ voll mit Wasser. Fülle das 2. Reagenzglas mit Wasser und gib es so in das Becherglas, dass keine Luft in dem Reagenzglas ist (WICHTIG). Gib nun die Mündung des Gasableitungsrohres in das Becherglas und stülpe die Mündung des mit Wasser gefüllten Reagenzglases darüber. 6. Schutzbrille!!! Schüler 1 hält das Reagenzglas im Becherglas fest und verschließt das Reagenzglas am Ende des Versuchs mit einem Gummistopfen. 7. Schüler 2 erhitzt den Magnesiumstreifen mit starker Flamme genau an der Stelle, an der er im Reagenzglas anliegt. Sobald das Magnesium aufglüht muss der Sand erhitzt werden. 4

V4: Analyse von Wasser mit einfachen Mitteln Schutzbrille 2 Graphitelektroden 2 Kabel Natruimsulfat Batterie (4,5 Volt) oder Netzgerät (12 Volt) 2 Reagenzgläser 2 Stopfen Klebeband oder Wäscheklammern Holzspan Eventuell 2 Stative Streichhölzer Pneumatische Wanne oder ein großes Glasgefäß 1. Fülle die pneumatische Wanne mit Wasser und gib einige Spatel Natriumsulfat hinzu. 2. Verbinde die Elektroden mit der Spannungsquelle. 3. Tauche die Elektroden ins Wasser ein und befestige sie mit dem Klebeband. 4. Nimm die beiden Reagenzgläser und lasse sie voll Wasser laufen. 5. Drehe sie nun vorsichtig um, so dass keine Luft mehr einströmen kann. 6. Stelle die Reagenzgläser über die Elektroden. Sollte dies nicht möglich sein, so werden die Reagenzgläser mit Hilfe von zwei Stativen über die Elektroden ausgerichtet. 7. Sind die Reagenzgläser voll mit Gas, so werden sie unter Wasser mit Stopfen verschlossen. 8. Mit dem an der Kathode entstandenen Gas wird die Knallgasprobe durchgeführt, mit dem an der Anode entstandenen Gas, die Glimmspanprobe. 5

V5: Nachweis von Wasserstoff Schutzbrille Wasserstoff Reagenzglas Brenner 1. Der Nachweis wird mit einem mit Wasserstoff gefüllten Reagenzglas durchgeführt. 2. Dieses wird umgekehrt gehalten und mit dem Daumen verschlossen. 3. Das Reagenzglas wird der Brennerflamme so genähert, dass seine Öffnung am Flammenansatz ist. Der Daumen wird abgezogen, das Glas so gedreht, dass seine Öffnung nach oben kommt und der Wasserstoff in die Flamme strömt. Die Flamme schlägt zurück, der Wasserstoff verbrennt. Ist ein H 2 /O 2 -Gemisch vorhanden gibt es je nach Zusammensetzung einen dumpfen bis lauten Knall. 6

Literatur: Geiger, Werner, u.a.: Natur und Technik - Physik und Chemie 8; 1. Auflage1984, Cornelsen-Velhagen und Klasing Greb, Ernst, u.a.: umwelt: chemie Baden-Württemberg Ein Lern- und Arbeitsbuch; 2. überarbeitete Auflage 1994, Ernst Klett Schulbuchverlag Greb, Ernst, u.a.: umwelt: chemie 8-10 Baden-Württemberg; 2. Auflage 2002, Ernst Klett Verlag Härle, Josef: Chemieunterricht in der Haupt- und Realschule (Skript); 3. Auflage 1999, Pädagogische Hochschule Weingarten Häusler, Karl; Rampf, Heribert: 270 chemische Schulversuche mit Einführung in die Laborpraxis; 1976, Ooldenbourg Verlag Ministerium für Kultus, Jugend und Sport: Bildungsplan 2004 Realschule Prof. Blumes Medienangebot: www.chemieunterricht.de/dc2/echemie/elh2oev.htm 7