Unterrichtsmaterialien in Themenpaketen Regensburger Fernhandel im Mittelalter Folien: Einstiegsfolie: Was könnte das sein? Silber in Barrenform und aus einem Münzschatz, der in Barbing bei Regensburg gefunden wurde. Aus Böhmen durfte eigentlich kein ungemünztes Silber ausgeführt werden, weshalb Funde von Silberbarren in Bayern selten sind. Zur Zeit Ludwigs IV. hatten die Regensburger Fernhändler so viel Kapital akkumuliert, dass sie auch im Bankgeschäft tätig werden und große Summen an die stets geldbedürftigen Fürsten ausleihen konnten. Allerdings war das Geschäftsmodell der Stadt recht fragil, denn man war abhängig von sicheren Handelsrouten und unstrittigen Privilegierungen. Das im 14. Jahrhundert als Konkurrent immer wichtiger werdende Nürnberg setzte nicht nur auf den Handel, sondern auch auf gewerbliche Innovationen und konnte auf diese Weise Krisen besser verkraften. Folie Diagramm Die Steinerne Brücke in Regensburg Drehscheibe des Fernhandels Von jeher profitierte Regensburg von seiner verkehrsgünstigen Lage. Die Stadt liegt an der nördlichsten Stelle der Donau und damit an dem einzigen großen Strom Mitteleuropas, der von Westen nach Osten fließt und die Verbindung nach Schwaben und in Richtung des Schwarzen Meers ermöglicht. Die oberhalb Regensburgs in die Donau mündende Naab öffnete die Wege in die nordwestliche Oberpfalz, wichtig besonders für den Eisenhandel. Über das Flusssystem des Regen gelangte man in den Bayerischen Wald, vor allem aber in den böhmischen Wirtschaftsraum. Altstraßen ergänzten die Wasserwege, so die Verbindung durch die Cham-Further-Senke nach Böhmen oder die noch römerzeitlichen Trassen nach Osten oder Südwesten. Nach dem Bau der Steinernen Brücke in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts verfügte Regensburg über die einzige feste und jahreszeitunabhängige Donauquerung über den Strom. Damit war der Verkehrsknotenpunkt an der Donau komplettiert. Folie Karte/Diagramm Regensburger Fernhandel im 14. Jahrhundert Wenn Regensburg eine Drehscheibe des Fernhandels war, so lag der Motor vor allem in den Ländern der böhmischen Krone. Regensburger Firmen unterhielten enge Kontakte nach Prag und besaßen dort teilweise eigene Filialen. Von hier bezog man neben Gold und Silber auch Kupfer, Zinn, Felle, Wachse und lieferte im Gegenzug Orientwaren (vornehmlich Gewürze und Seidenstoffe), Wein, Tuche und Salz. Aus Flandern brachte man Tuche, von den Messen der Champagne ebenfalls Tuche und Wein. Literatur: Ludwig der Bayer. Wir sind Kaiser! Katalog zur Bayerischen Landesausstellung 2014. Augsburg: Haus der Bayerischen Geschichte, 2014. S. 326-329.
Kopie eines mittelalterlichen Silberbarrens aus Regensburg, Münzfund von Barbing Historisches Museum Regensburg Was könnte das sein? So sieht es nach der Verarbeitung aus. Suche Erklärungen für den Reichtum einzelner Regensburger Bürger!
Die Steinerne Brücke in Regensburg Drehscheibe des Fernhandels Die zwischen 1136 und 1154 errichtete Steinerne Brücke in Regensburg bildete den einzigen festen Donauübergang zwischen Ulm und Wien. Sie lenkte den Nord-Süd-Handel nach Regensburg und verknüpfte ihn mit dem Handel auf der Donau. Der Brückenmeister war daher ein wichtiger Mann und verfügte über ein eigenes Siegel. Abguss des Siegels der Steinernen Brücke Historisches Museum Regensburg
Die Steinerne Brücke in Regensburg Drehscheibe des Fernhandels Die zwischen 1136 und 1154 errichtete Steinerne Brücke in Regensburg bildete den einzigen festen Donauübergang zwischen Ulm und Wien. Sie lenkte den Nord-Süd-Handel nach Regensburg und verknüpfte ihn mit dem Handel auf der Donau. Der Brückenmeister war daher ein wichtiger Mann und verfügte über ein eigenes Siegel. Abguss des Siegels der Steinernen Brücke Historisches Museum Regensburg
Regensburger Fernhandel im 14. Jahrhundert Haus der Bayerischen Geschichte, Augsburg (Entwurf: Andreas Th. Jell, Grafik: Alex Stieg)