Materialien zu Industrialisierung und Sozialer Frage in Bayern

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1 Bayerische Landesausstellung 2011 GÖTTERDÄMMERUNG. LUDWIG II. UND SEINE ZEIT Schloss Herrenchiemsee 14. Mai 16. Oktober 2011 Materialien zu Industrialisierung und Sozialer Frage in Bayern Folien: Landkarte Wirtschaft um 1885 Fotos: Lebensumstände der Arbeiter (Arbeiterwohnhäuser, Verstädterung, Fabrikhalle mit Transmissionsriemen, Frauenarbeit, Schneider bei Heimarbeit) Fotos: technische Neuerungen im 19. Jahrhundert (Rotationsdruckmaschine, Stahlträgerbrücken, Bahnhofshalle aus Stahlträgern mit elektrischer Beleuchtung, Arbeitsplätze beim Tunnelbau, Modell eines Dampftraktors) Diagramm: Gesellschaft der Unterschiede im Zeitalter der Industrialisierung Liste der sozialen Reformen in der Regierungszeit Ludwigs II. Weitere Materialien zum Thema: Memory aus der Zeitleiste Mobilität Link: Interaktive Karten und Diagramme auf der Seite des Historischen geographischen Informationssystems unter

2 Wirtschaft in Bayern um 1885 Haus der Bayerischen Geschichte Grafik: grafice design pürstinger

3 Gießerei-Arbeiter mit Lehrlingen im MAN-Werk Nürnberg, 1891: Stolz zeigten sich die Beschäftigten mit den von ihnen entwickelten Produkten auf dem Gruppenfoto. Historisches Archiv der MAN, Augsburg

4 Arbeiterinnen bei der Firma Schuckert um 1900: In vielen Arbeiterfamilien mussten auch Frauen und Kinder zum Lebensunterhalt beitragen. Besonders gefährlich waren die offenen Riemen zum Antrieb der Maschinen in einer Fabrikhalle. Wer hier mit dem Ärmel hineingeriet, dem konnte leicht ein Arm abgerissen werden. Siemens Corporate Archives, München

5 Arbeiterwohnhäuser der Firma Faber in Stein bei Nürnberg, um 1900: Nur wenige Unternehmer ließen Häuser für ihre Arbeiter errichten. Meist mussten die Arbeiter mit ihren Familien in engen Mietswohnungen hausen. Archiv Faber-Castell, Stein

6 Alte Arbeiterhäuser vor Neubauten in der Münchener Vorstadt Haidhausen um 1900: Die Großstädte breiteten sich Ende des 19. Jahrhunderts rasant aus. Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, München

7 Montage des Eisengerüsts eines Güterwagens im MAN-Werk Gustavsburg bei Mainz. Die Eisenbahn bot nicht nur beim Bau eine Menge Arbeitsplätze. Auch für den Betrieb wurden ständig neue Fahrzeuge benötigt. So wurde die Eisenbahn zum Motor der Industrialisierung in Deutschland. Historisches Archiv der MAN, Augsburg

8 Die Großhesseloher Brücke bei München, 1857: Eine rasante Entwicklung der Bautechnik war im 19. Jahrhundert festzustellen. Insbesondere im Bereich der Eisenbahnen fanden die neu entwickelten Eisenkonstruktionen Verwendung. Daneben entstanden auch große, verglaste Hallen oder der berühmte Eiffelturm in Paris. Historisches Archiv der MAN, Augsburg

9 Tunnelbau bei Endorf in der Oberpfalz zwischen Neumarkt und Regensburg: Der Eisenbahnbau bot vielen Leuten Beschäftigung, auch wenn die Arbeit schwer war. Fotosammlung DB-Museum, Nürnberg

10 Brücke über den Deffernik, Sektion Zwiesel, 1886: Der Eisenbahnbau erforderte in großem Stil Eingriffe in die Landschaft, durch Einschnitte und Brücken. Fotosammlung DB-Museum, Nürnberg

11 Einsteighalle des Münchener Hauptbahnhof, 1883: Infolge der Industrialisierung entwickelte man neuartige Konstruktionen aus Eisen. Historisches Archiv der MAN, Augsburg

12 Das Schneiderehepaar Eva und Adam Dotter aus Aschaffenburg, 1908: Durch die Industrialisierung bekamen Handwerker und Heimarbeiter Konkurrenz. Viele mussten aufgeben und in einer Fabrik Arbeit suchen. Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg

13 Modell der Lokomobile einer Dampfpflüge- Garnitur (Pflug und zwei Dampfmaschinen) Niederbayerisches Landwirtschaftsmuseum Regen

14 Neu entwickelte Rotationspresse der Würzburger Firma Koenig und Bauer 1876: In Bayern fehlte es an Rohstoffen, mangelte aber nicht an Arbeitskräften. Deshalb bemühte sich die bayerische Industrie, die teuren Rohstoffe nicht zu einfachen Erzeugnissen, sondern zu hochwertigen Produkten weiterzuverarbeiten. In einigen Branchen waren bayerische Unternehmen weltweit führend. Koenig und Bauer, Würzburg

15 Gesellschaft der Unterschiede Hof und Adel Großbürger und Unternehmer Höhere Beamte Beamte Selbstständige Handwerker, kleine Kaufleute Stark wachsende Schicht von Angestellten Bauern Arbeiter in Industrie, Handwerk und im Handel, Landarbeiter, Dienstboten Obdachlose, Arbeitslose, alleinstehende Mütter mit unehelichen Kindern Oberschicht Teilweise Aufstieg in Adelsstand Mittelschicht alter Mittelstand (Konkurrenz durch Fabriken und Warenhäusern) neuer Mittelstand (Abgrenzung gegenüber Arbeitern) Unterschicht Deklassierte

16 Zeitleiste Soziale Reformen in der Zeit Ludwigs II 1854 Regelungen zur Kinderarbeit: Verbot für Kinder unter zehn Jahren; Reduzierung der täglichen Arbeitszeit auf neun Stunden; Verbot der Nachtarbeit 1861 Gründung des ersten liberalen Arbeitervereins in Nürnberg 1862 Gründung der ersten gewerblichen Genossenschaft in München 1864 Erster bayerischer Ableger des sozialistischen Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins in Augsburg 1868 Gewerbefreiheit im rechtsrheinischen Teil Bayerns (in der Pfalz seit 1807) 1868 Freizügigkeit durch ein liberales Heimat-, Niederlassungs- und Verheiratungsgesetz 1868 Gesetz über die öffentliche Armenund Krankenpflege 1868 Beginn der Gewerkschaftsbewegung in Bayern 1869 Einführung des Elf-Stunden-Tags in der bayerischen Metallindustrie und des Zwölf-Stunden-Tags in der Augsburger Textilindustrie 1871 Reduzierung der Arbeitszeit auf 60 Stunden pro Woche (Mo. Sa.) bei M.A.N. in Augsburg 1878 Bismarcks Sozialistengesetz (Verbot der Arbeiterparteien) tritt in Kraft Einführung der Gewerbeaufsicht und Inspektion in Fabriken 1881 Reichstagswahlen: erster bayerischer Sozialdemokrat im Reichstag; Einführung der geheimen Wahl im bayerischen Landtagswahlrecht 1883 Einführung der gesetzlichen Krankenversicherung 1884 Einführung der gesetzlichen Unfallversicherung 1889 Einführung der gesetzlichen Invaliden- und Altersversicherung

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