Internationale Unternehmen bilden aus Newsletter Win-Win für alle Beteiligten Internationale Unternehmen nutzen die Vorteile des Dualen Systems Wer in Deutschland am Markt sein will, macht früher oder später Bekanntschaft mit dem deutschen Ausbildungssystem. Dieses System, eine Kombination aus betrieblicher und schulischer Ausbildung, genießt weltweit einen guten Ruf. Das haben viele Global Player erkannt, die sich hierzulande niedergelassen haben, denn es bedeutet Win- Win Vorteile für alle Beteiligten: Die anerkannt hohe Qualität der Ausbildung dient dem Unternehmen, das sich so die eigenen Fach- und Führungskräfte heranzieht; und sie dient den Auszubildenden, die von der internationalen Ausrichtung des Unternehmens profitieren. Was für deutsche Unternehmen fast selbstverständlich ist, kann bei internationalen Unternehmen zunächst einige Fragen aufwerfen. On the job-training, also Lernen von der Pike auf, kennen sie. Aber dass sie sich die Ausbildung mit einer Schule teilen sollen? Doch genau diese Kombination hat sich bewährt und dem deutschen dualen Berufsausbil-dungssystem weltweit seinen guten Ruf beschert. Und noch etwas macht dieses System attraktiv: Es gehören viele Berufe dazu, für die man in anderen Ländern ein Hochschulstudium benötigt. Mit einer Ausbildung im dualen System haben Azubis also beste Voraussetzungen für ihre berufliche Karriere. Diese Vorteile haben inzwischen auch viele japanische Unternehmen in Deutschland erkannt. Obwohl dies in Japan völlig unbekannt ist, haben sie Ausbildungsplätze ge- schaffen und bilden nach dem dualen System aus. Und nicht nur das: Einige Unternehmen haben daraus auch ein für ihr Haus angepasstes Konzept weiterentwickelt. Bei Honda z.b. werden viele der jungen Leute, In chinesischen Unternehmen ist das duale Ausbildungssystem noch weitgehend unbekannt, meint Dr. Ting, General Manager der Frankfurter Niederlassung der Bank of China und Dr. Xiangping Lu, Geschäftsführer der M&L Trading and Travel Service in Frankfurt. Außerdem seien oft große Sprachbarrieren zu überwinden. die im Unternehmen einen Beruf erlernen, übernommen. Die Hälfte der Beschäftigten unter 30 Jahren hier kommt aus der eigenen Ausbildung.» Aufs Beste mit unserem Unternehmen vertraut «Zum Vorteil des Unternehmens, wie Jörg Wittig, Personal- und Verwaltungsleiter bei Honda Motor Europe (North) GmbH in Offenbach am Main, bestätigt. Wenn wir unsere Erfahrungen aus den drei Jahren Ausbildung auswerten, merken wir genau, ob die Person wirklich 100-prozentig zu uns passt. Fortsetzung auf Seite 2 Liebe Leserin, lieber Leser, unser IUBA-Newsletter widmet sich dieses Mal der Ausbildung in internationalen Unternehmen: Azubis, die in Firmen wie Honda Motor Europe (North) GmbH, KIA oder RI- COH Deutschland ihren zukünftigen Beruf erlernen, mussten sich gegen viele Mitbewerberinnen und Mitbewerber durchsetzen. Doch damit nicht genug: Auch während der Ausbildung müssen die jungen Leute sich weiterhin beweisen. Eigeninitiative und Selbstständigkeit sind gefragt, aber auch die Fähigkeit, sich kompetent in verschiedenen Sprachen und Kulturen zu bewegen. Doch die jungen Leute, die während ihrer Ausbildungszeit zeigen, dass sie zum Betrieb passen, haben sehr positive Zukunftsaussichten. Die Unternehmen investieren nämlich nicht ohne Grund viel Zeit und Mühe in die Ausbildung ihres Nachwuchses: Viele internationale Firmen haben die betriebliche Ausbildung im dualen System als wichtige Recruitment-Strategie entdeckt. Dennoch existieren auch noch einige Vorbehalte: Bei der hessischen Regionalkonferenz der bundesweiten JOBSTARTER- Initiative in der IHK Frankfurt kamen im Dezember 2006 Vertreterinnen und Vertreter amerikanischer und asiatischer Großunternehmen zusammen. In ihrer Diskussion wurde deutlich, dass das deutsche duale System in vielen Firmen noch kaum bekannt ist. Andere Unternehmen haben wiederum Vorbehalte, weil sie Azubis für zu teuer halten oder glauben, dass sie zur Ausbildung nicht berechtigt seien. Wir von IUBA würden uns freuen, wenn wir dazu beitragen könnten, solche Vorbehalte abzubauen. Wir denken, dass es gute Argumente für die betriebliche Ausbildung gibt die hier zitierten Unternehmen nennen einige davon und gehen mit gutem Beispiel voran. Hoffentlich lassen sich noch viele weitere internationale Firmen überzeugen und eröffnen jungen Leuten neue berufliche Chancen durch zusätzliche Ausbildungsplätze. Viel Spaß beim Lesen wünscht Editorial Constanze Brucker, INBAS GmbH Nº 05 März 2007
Newsletter Nº 05 März 2007 Fortseztung von Seite 1 Waren es beim japanischen Unternehmen RICOH Mitte der 80er Jahre zunächst nur drei, so sind es mittlerweile 27 junge Menschen, die hier ihren Weg ins Berufsleben beginnen und meist auch fortsetzen. Die Ausbildung im eigenen Haus, meint Ursula Korn, Personalleiterin der RICOH Deutschland GmbH, garantiert, dass die jungen Menschen mit der Philosophie des Unternehmens, seinen Produkten und firmeninternen Abläufen aufs Beste vertraut sind. Auf dieses innige Verständnis legt auch Martina Widmer, die Ausbildungsverantwortliche bei Yaskawa Electric Europe GmbH in Schwalbach am Taunus viel Wert: Das Schöne daran ist, dass wir nach der Ausbildung einen Arbeitsplatz mit jungen Leuten besetzen können, die das nötige kulturelle Verständnis haben und den Konzern wirklich begreifen. Personalplanung schmackhaft machen." Der Raum Frankfurt mit seinem internationalen Großflughafen und seinen ausgezeichnete Infrastruktur biete diesen Unternehmen eine hervorragende Basis, um in Deutschland und Europa erfolgreich zu operieren. Staatssekretär Storm appellierte an die in Deutschland tätigen ausländischen Unternehmen, ihr Engagement in der Berufsbildung zu verstärken. Hiervon profitieren nicht nur die Jugendlichen, sondern auch die Unternehmen selbst, betonte Storm. Wer heute ausbildet, investiert in die Fachkräfte von morgen.» Hessen bei der Akquise von Ausbildungsplätzen weit vorn«kia MOTORS bildet jetzt auch aus 1.500. Ausbildungsplatz/Feierstunde mit Ministerpräsident Roland Koch in Eschborn Diese Ausbildungsfreude kommt Jugendlichen in Hessen besonders zugute: Hier sind in den letzten fünf Jahren 1500 Ausbildungsplätze entstanden genau ein Viertel der bundesweit gezählten neu gewonnenen Ausbildungsplätze in internationalen Unternehmen. Bis zum Jahr 2010 sollen einem Ziel der Bundesregierung zufolge bundesweit bis zu 10.000 neue Ausbildungsplätze in Unternehmen mit internationaler Unternehmensführung geschaffen werden, so Andreas Storm, parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in der IHK Frankfurt. Auf seine wie auch auf Einladung der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main und des Projektes IUBA kamen am 6. Dezember letzten Jahres Vertreter internationaler Unternehmen zum Thema Berufsausbildung als Mittel erfolgreicher Personalgewinnung zusammen. Eine Zielgruppe hatten die Veranstalter besonders im Auge: Sie wollten vor allem Unternehmen aus Asien und aus Amerika gewinnen, verstärkt in die duale Ausbildung einzusteigen. Das Potential dieser Firmen in der Rhein/ Main-Region ist groß: Wir haben hier etwa 250 japanische, genauso viele chinesische, über 300 koreanische und über 200 indische Unternehmen im IHK-Bezirk, erklärte IHK- Vizepräsidentin Dagmar Bollin-Flade. Dazu kommen noch über 900 amerikanische Unternehmen. Denen wollen wir die duale Berufsbildung als Instrument strategischer Nader Djafari, Haydan Leshel, Roland Koch, Dr. Joachim von Harbou und der koreanische Generalkonsul Jong-hae Kim begrüßen zwei neue Azubis bei KIA Wir wollen ein Zeichen setzen. Wir fühlen uns sehr wohl an unserem Standort im Rhein-Main-Gebiet und haben uns hier fest eingerichtet. Deshalb bilden wir jetzt auch unseren eigenen Nachwuchs aus. Für Haydan Leshel, Geschäftsführer KIA MOTORS Deutschland GmbH, sind das die wesentlichen Gründe, zwei Ausbildungsplätze für Kaufleute im Groß- und Außenhandel anzubieten. Diese beiden Ausbildungsplätze sind zugleich der 1.500. und der 1.501. Lehrvertrag, die in Hessen im Rahmen des Projekts Internationale Unternehmen bilden aus (IUBA) entstanden sind. Grund genug für Hessens Ministerpräsidenten Roland Koch, das Unternehmen in der Feierstunde am 2. November 2006 für sein Engagement und seine Weitsicht zu loben: KIA als international tätiges Unternehmen hat die Zeichen der Zeit erkannt. Denn wer junge Menschen ausbildet, sichert sich selbst qualifizierten Nachwuchs, um mit frischen Ideen auch künftig am Markt zu bestehen. Hessen ist ein sehr international ausgerichteter Standort, viele ausländische Firmen sind hier vertreten. Diese Unternehmen wollen wir überzeugen, dass die duale Ausbildung auch ihnen Vorteile bietet. IUBA wirkt, aber wir haben noch Nachholbedarf, so Joachim v. Harbou, Präsident der IHK Frankfurt am Main. Nader Djafari, Geschäftsführer des Kooperationspartners INBAS GmbH, schätzt vor allem den Werbeeffekt für die koreanische Gemeinde. KIA als bekanntes, international tätiges Unternehmen gibt hier ein positives Beispiel. Wir hoffen, dass wir in Zukunft noch mehr koreanische Unternehmen in Hessen von den Vorteilen der betrieblichen Ausbildung überzeugen können. 2
Reisen bildet auch in der Ausbildung Bei der Honda Motor Europe (North) GmbH setzt man auf Selbstständigkeit und Eigeninitiative Wie viele Autos fahren in Rom in den Straßen? Was ist anders als in Deutschland? Und warum gibt es dort so viele kleine Autos? Zur Ausbildung bei Honda Motor Europe (North) GmbH in Offenbach gehört es, über den eigenen Tellerrand zu blicken. Und so steht alle zwei Jahre für die Auszubildenden eine gemeinsame Reise zu einem europäischen Honda-Standort an. 2006 war dies Rom. Reisen bildet eben (auch aus). Für Aileen Mayer, Auszubildende zur IT- Kauffrau, und die 13 anderen Azubis, meist angehende Groß- und Außenhandelskaufleute, hieß das zunächst, sich um Anreise und Unterkunft selbst zu kümmern und z.b. kleine Referate zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt zu erarbeiten. In Rom lernten sie dann in der Honda-Fabrik, wie Motoren hergestellt werden, besuchten Honda-Händler und interviewten sie, zählten Autos in den Straßen, registrierten Besonderheiten und gingen den Gründen dafür auf den Grund. In Offenbach gibt es eine lange Tradition in der Schulung des Nachwuchses. Seit Mitte der 70er Jahre bildet das Unternehmen im technischen und kaufmännischen Bereich aus. Durchschnittlich 15 Auszubildende pro Jahr betreut Ausbildungsleiterin Christina Pitz- Lindner. Im Azubi-Treff besprechen wir alle zwei Wochen, was in der Schule ansteht, ob es Probleme gibt. Dazu machen die Azubis selbst eine Agenda. Zur Prüfungsvorbereitung werden die Azubis vier Wochen vor der Abschlussprüfung freigestellt. Das Ergebnis: Die Azubis erzielen jedes Mal gute bis sehr gute Leistungen. Auch Personal- und Verwaltungsleiter Jörg Wittig stellt klar: Wer bei uns nicht selber durch eine offene Tür geht, wird nicht hereingebeten oder hineingeschubst. Eigeninitiative ist bei Honda sehr ausgeprägt. Ausbildungsleiterin Pitz-Lindner hat für ihre Schützlinge ein klares Ziel: Kein Azubi soll es je bereuen, die berufliche Karriere bei Honda begonnen zu haben. Während der Ausbildung sollen sie das fachliche, aber vor allem das persönliche Rüstzeug erhalten, sich später behaupten zu können, eigeninitiativ Chancen zu erarbeiten und diese dann auch zu nutzen. Honda hat eine lange Tradition der Schulung seines Nachwuches.» Wer bei uns nicht selber durch eine offene Tür geht, wird nicht hereingebeten oder hineingeschubst. Eigeninitiative ist bei Honda sehr ausgeprägt.«das japanische Unternehmen Honda in Deutschland Für die Azubis stehen bei Honda alle Türen offen. Das vermitteln wir von Anfang an, so Pitz-Lindner, jeder von uns ist jederzeit ansprechbar, natürlich mit gewissen Anstandsregeln. Aber ich renne nicht hinterher und frage nach Problemen. Während der Ausbildung bekommen die jungen Menschen das fachliche, aber vor allem das persönliche Rüstzeug, um sich später behaupten zu können. Honda gehört zu den größten Herstellern von Automobilen, Motorrädern und Motorgeräten mit einem Umsatz über 64 Milliarden Euro, 138.000 Mitarbeitern und einem weltweiten Netz von Produktions- und Vertriebsgesellschaften. Seit 1961 ist Honda auch in Deutschland vertreten. Seit 1968 hat die Honda Motor Europe (North) GmbH ihren Sitz in Offenbach. Sie ist verantwortlich für die Marketingund Vertriebsaktivitäten sowie die technische Betreuung in Deutschland, Belgien, Österreich und den Niederlanden. 3
Als absolutes Highlight gilt ein zweiwöchiges Training, in denen die Azubis zum/zur IT-Systemkaufmann/-frau ihre vertriebliche Grundausbildung erhalten, wie es Ausbilderin Kristina Radtschenko beschreibt. Hier lernen sie, das Handwerkszeug des Vertriebs kennen, wie z.b. Telefonakquise, Vertragsarten, aber auch sich zu präsentieren. Einmal im Jahr kommen zudem alle Azubis aus ganz Deutschland zu einem Workshop zusammen und erkunden, angeleitet von Trainern aus dem Hause, den RICOH-Kunden oder vertiefen sich in andere Themen. Ausbildung ist Einstellungssache. Auszubildende sind bei uns keine Lückenbüßer und auch keine Aushilfen, sagt Personalleiterin Ursula Korn. Um aus den vielen hundert Bewerbungen die richtigen Azubis herauszufinden, verlässt sie sich deshalb auch nicht auf das richtige Gespür oder auf Sympathie. Je besser wir uns vorbereiten, desto weniger wird die Ausbildung dann zur Last, lautet ihre Erfahrung. In einem Assessment-Center werden die Aspiranten deshalb aufwändig getestet: Angefangen von mathematischlogischen Denkaufgaben über Englisch- Nº 05 März 2007 kenntnisse bis hin zu Gruppenarbeit und Präsentationen. Am Ende gibt es dann sogar eine Potenzialanalyse, die ermittelt, wo insbesondere in der Entwicklung der eigenen Persönlichkeit noch Bedarf für individuelle Unterstützung ist. Newsletter Ausbildung ist Einstellungssache RICOH DEUTSCHLAND GMBH fördert seine Azubis mit vielen Extras Das Bild der japanischen Unternehmens- Familie bei RICOH existiert es immer noch. Tatsächlich mutet die Sorge und Sorgfalt familiär an, mit der die Ausbildung der jungen Menschen bei RICOH geplant, beobachtet und angeleitet wird. Wer das Einstellungs-Assessment-Center geschafft hat, ist fortan in einen detaillierten, aber auch flexiblen Ausbildungsplan eingebunden, der Selbstständigkeit fördert und zugleich Sicherheit bietet und bekommt als Unterstützung eine persönliche Mentorin oder einen Mentor zur Seite gestellt. Sich kennen, schätzen, stützen ein unausgesprochenes Motto des Unternehmens. Aufs Beste mit den Abläufen vertraut. Dass RICOH den jungen Menschen nicht nur viel abverlangt, sondern im Gegenzug auch sehr viel bietet, zeigt sich nicht zuletzt an der COMPTIA -Zertifizierung, die RICOH-Azubis zum/zur Informationselektroniker/in am Ende ihrer Ausbildung vorweisen können. Das macht sie für unsere Mitbewerber extrem wertvoll, sagt Ursula Korn. Aber Pech für die Mitbewerber. Der weitaus größte Teil der Azubis bleibt bei RICOH. Und macht Karriere. RICOH Company Ltd. Die RICOH Company, Ltd. mit Sitz in Japan wurde 1936 gegründet und ist ein weltweit operierender Anbieter von Bürokommunikationslösungen für die Bereiche Kopieren, Drucken, Faxen und Scannen. Der Konzern hat 319 Tochtergesellschaften und einem Jahresumsatz von ca. 13,9 Mrd. Euro (2006). Derzeit bildet RICOH DEUTSCHLAND 27 junge Menschen (25 Männer, 2 Frauen) in vier Berufen aus: Informationselektroniker/ Bürosystemtechnik : (im Verbund) 15 Azubis IT-Systemkaufmann/-frau: (Schwerpunkt Vertrieb) 8 Azubis Bürokaufmann/-frau: 3 Azubis Fachinformatiker/in Systemintegration: 1 Azubi 4
Newsletter Nº 05 März 2007 Das iuba-abc P wie Prüfung Ein Crash-Kurs kann bei der Vorbereitung helfen Unternehmen, die ausbilden, wissen in der Regel auch, wie es um ihre Azubis oder Azubinen bestellt ist: Lernen sie mühelos oder ausreichend, um die Prüfung zu bestehen? Oder gibt es Anzeichen dafür, dass nachgeholfen werden muss? Im letzteren Fall gibt es für die Auszubildenden eine Reihe von Möglichkeiten. Die erste und einfachste ist, sich mit anderen Azubis zusammenzutun und gemeinsam zu lernen. Wenn sich bei Auszubildenden schulische Mängel zeigen, es mit der Sprache hapert, gravierende Bildungslücken da sind oder sie an den Abbruch der Lehre denken, gibt Sait Özcan und Salih Baygül Erfolg durch gute Vorbereitung: Lernen von Anfang an Vor dem großen Sprung ins eigenständige Berufsleben steht die Prüfung. Für viele Azubis ein schwieriger Tag: Welche Aufgaben wird man uns stellen? Und: Bin ich genügend vorbereitet? Damit es am Tag der Prüfung nicht zu bösen Überraschungen kommt, hat Sait Özcan, Geschäftsführer von vier O2 Shops in Offenbach und Frankfurt in seinen IT-Läden eine Art Jour fixe für Azubis eingerichtet: Alle zwei Monate treffen sich der Geschäftsführer und seine Filialleitungen mit den Azubis, um sich nach dem Stand der Dinge in der Berufschule zu erkundigen und sich ausschließlich den Fragen und manchmal auch den Sorgen der Azubis zu widmen. Prüfungsvorbereitungen in Lerngruppen machen Spaß und bringen voran Das ermöglicht es, sich über die Inhalte auszutauschen und eigene Lücken zu erkennen. Wem das zu wenig oder zu beliebig ist, der kann sich aber auch an Institutionen wenden, die Azubis über mehrere Monate ganz gezielt auf die Prüfungsprozeduren und -aufgaben vorbereiten. Hier wird in einer Art Crash -Kurs alles wiederholt, was in den vergangen Jahren Ausbildungsinhalt war das ist anstrengend, aber lohnend. Angeboten werden diese Vorbereitungslehrgänge für die Zwischen- wie auch die Abschlussprüfung z.b. von der Volkshochschule der Stadt Frankfurt, aber auch vom Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft oder dem Berufsbildungswerk des DGB. Auch der Frankfurter Verein zur beruflichen Förderung von Frauen ist hier tätig allerdings gilt das Angebot nur für einen Beruf, nämlich die Rechtsanwalts- und Notariatsfachangestellte. 5 es auch die Möglichkeiten von ausbildungsbegleitenden Hilfen (abh,) einer Art Nachhilfeunterricht. Sie werden von der Arbeitsagentur finanziert. Weitere Links: www.frankfurt-main.ihk.de/berufsbildung/ pruefung/ausbildung/vorbereitungslehrga enge/index.html; Nähere Informationen: bei den Ausbildungsberaterinnen und -beratern der IHK Salih Baygül, seit Juni 06 frisch gebackener Einzelhandelskaufmann in Özcans O2-Shop in Offenbach, hat sich zusätzlich noch eine kleine Lerngruppe gesucht, in der er sich und einige Kollegen auf die Prüfung vorbereitet haben. Das Besondere daran: Sein Lehrer hatte die Prüfung im Jahr zuvor abgeschlossen und deshalb noch taufrische Informationen über den Ablauf eines Prüfungstages bei der IHK. So sehr hat diese Vorbereitung insgesamt immerhin vier Monate bei ihm gezündet, dass er sehr glücklich auf die Prüfung zumarschierte und mit einer guten Note belohnt wurde. Vor der mündlichen Prüfung drei Wochen später, die er mit Bravour bestand, war ihm zwar etwas mulmig gewesen, wie er sagt, aber als er die Prüfer sah, konnte er aufatmen: Einer davon war mein Kunde. Der 21jährige hat nach dieser Erfahrung einen Rat parat für andere Azubis: Lernen, lernen, lernen. Am besten von Anfang an. Sonst verpasst man zu viel und muss zu viel nachholen.
Newsletter Nº 05 März 2007 Tag des ausländischen Unternehmers 2007 in Kassel: International und zukunftsorientiert Wirtschaftsminister Dr. Alois Rhiel zeichnet Unternehmerinnen und Unternehmer für ihr Ausbildungsengagement aus. Unternehmenserfolg sichern Ausbildungsplätze erhalten lautete das Motto des 3. Hessischen Tags des ausländischen Unternehmers, der am 29. September 2006 in Kassel stattfand. Wieder mit dabei war auch Hessens Wirtschaftsminister Rhiel, der den Ausbildungsbetrieben von Unternehmer/innen mit Migrationshintergrund bescheinigte, sie arbeiteten international und zukunftsorientiert. Gemeinsam mit Dr. Martin Viessmann, Präsident der IHK Kassel und Vorsitzender der Geschäftsführung der Viessmann Werke GmbH & Co. KG in Allendorf/Eder, überreichte er den neuen ausbildenden Unternehmerinnen und Unternehmern Ehrenurkunden darunter auch Gülsen Akcay von der. Bettenhausener Frauengruppe International Bengi e.v. Außerdem nutzen die Unternehmerinnen und Unternehmer die Gelegenheit, in Workshops etwa zum Thema Fördermittel und Finanzierung Informationen zu sammeln, die zum Erfolg ihres Unternehmens und damit zur Sicherung der neu eingerichteten Ausbildungsplätze beitragen können. Gülsen Akcay von Bengi e.v. erhält eine Ehrenurkunde für ihre Ausbildungstätigkeit von Wirtschaftsminister Dr. Alois Rhiel (links) und Dr. Martin Viessmann, dem Präsidenten der IHK Kassel Nach fünfeinhalb Jahren tauscht IHK-Sonderberaterin Betrieb gegen Schule Das Potential an Ausbildungsplätzen ist riesig IUBA muss seit Februar ohne Claudia Lehmann in Offenbach auskommen Kaum zu fassen, erinnert sich Claudia Lehmann, scheidende Sonderberaterin der IHK Offenbach, anfangs hatten wir am meisten damit zu tun, überhaupt international geführte Betriebe ausfindig zu machen, die ausbilden wollten. Heute, immerhin knapp fünfeinhalb Jahre später, ist das anders. Dass die Eigeninitiative der internationalen Unternehmen zunimmt, deutet sie als Zeichen, dass die Idee gezündet hat. Mehr noch: Ich sehe hier noch ein riesiges Potential an Ausbildungsplätzen, sagt Lehmann, die seit dem 1. Februar 2007 an einer Gesamtschule in Frankfurt unterrichtet. Das liegt nicht zuletzt an der tiefen Veran- kerung in der Region, die dem Projekt gelungen ist. Auch die Mund-zu-Mundpropaganda macht sich bemerkbar: Betriebe, die ausbilden möchten, rufen gezielt bei Lehmann an. Eltern, deren Kinder noch keinen Ausbildungsplatz haben, schicken diese zu einer Beratung zur Sonderberaterin in die IHK. Der engagierte Ausländerbeirat aus Stadt und Kreis Offenbach spielt hier eine entscheidende Rolle als Multiplikator. Internationale Unternehmen, die erstmals ausbilden, brauchen meist eine intensivere Betreuung, um mit dem für sie fremden System der Dualen Ausbildung in Deutschland vertraut zu werden, findet Lehmann. Gerade zu Beginn der Ausbildung, oder auch bevor ein passender Azubi gefunden ist, sind oft mehrere Besuche in den Betrieben notwendig. Diese direkte und praktische Seite ihrer Aufgabe hat ihr besonders gefallen. Die Innenansichten aus Betrieben, die ich sonst nie kennen gelernt hätte, werden mir fehlen! Was sie besonders gerührt hat, war der Stolz, mit dem die Inhaberinnen und Inhaber mir ihre Betriebe gezeigt haben. Und nicht zu vergessen die Kooperation mit INBAS im Projekt selbst: Die hat wirklich hervorragend geklappt. NOCH FRAGEN? INBAS: Constanze Brucker, INBAS GmbH Telefon 0 69 / 27 224-58 IHK: Region Offenbach: Wolfgang Fachinger, IHK Offenbach Telefon:0 69 / 8207-335 Region Frankfurt, Friedberg und Gießen: Kurt Schomburg, IHK Frankfurt Telefon:0 69 / 21 971-404 mobil: 0 175 / 26 16 722 Hasan Kara, IHK Frankfurt Telefon:0 69 / 21 971-381 mobil: 0 175 / 26 75 307 Region Nordhessen: Alexandra Sterzik, IHK Kassel Telefon:0 561 / 78 91-308 mobil: 0 179 / 48 18 427 Impressum Herausgeber: INBAS GmbH, Offenbach V.i.S.d.P: Constanze Brucker, Telefon: 0 69 / 27 22 458 Redaktion: PFIFF-PresseFrauen In FrankFurt pressefrauen@pfiff-pr.de Telefon: 0 69 / 49 92 67 INBAS GmbH, Anette Curth Gestaltung: Konzept fünf, Offenbach www.konzept-fuenf.de Fotos: Bernd Georg, Offenbach (S. 1-5) Jörg Lantelmé, Kassel (S. 6 oben) IHlAS Verlag, Mörfelden-Walldorf (S. 6 unten) Das Projekt Unternehmen mit internationaler Unternehmensführung bilden aus wird gefördert vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung und dem Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union. EUROPÄISCHE UNION Europäischer Sozialfonds 6