Mit der richtigen Applikationstechnik die Pflanzenschutzmittelanwendung optimieren , OÖ Pflanzenschutztag

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Transkript:

Mit der richtigen Applikationstechnik die Pflanzenschutzmittelanwendung optimieren 10.02.2016, OÖ Pflanzenschutztag Paul Krennwallner

Angewandte Forschung in der Anwendungstechnik Großflächenversuche Beizgradmessung Einzelkornanalyse Heubach Staubanalysen Formulierungsvergleiche Anlagerungs- & Verteilungsmessungen Zielflächenuntersuchungen Seminare Beizqualität Applikationsqualität Praktische Trainings 2

Inhalt 1. Zielflächen 2. Eigenschaften von Wirkstoffen 3. Anwendungsbedingungen 4. Düsentechnik 5. Abdriftreduktion biologische Wirksamkeit, ein Zielkonflikt? 6. ph-wert Wasserqualität (hartes Wasser) 4

Die Herausforderung Wirkungssicherheit Wirkung 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Herbizide Fungizide Insektizide Ertrag 90% Abdriftmindernde Technik 5

Qualität der Anlagerung worauf kommt es an? Zielorganismus Ausbringungstechnik Optimaler Wirkungsgrad Anwendungsbedingungen Formulierungen 7

Bevor es losgeht Was? - Zielfläche, Kultur, Wachstumsstadium Wogegen? - Schaderreger, Schädling, Pilze, Ungräser, Unkräuter, Insekten Womit? - Produkt: Einfach- oder Mehrfachmischung, Zugabe von Düngern, Mischbarkeit der Komponenten prüfen - Gerät: Düse, Druck, Geschwindigkeit Wieviel? - ha-fläche, Aufwandmenge Pflanzenschutz, Wasseraufwandmenge Wann? - Applikationstermin (morgens, abends), Wetterlage vor, während und nach der Behandlung (Temperatur, Niederschläge, Wind) - Zustand der Zielfläche (Trocken, Nass) 8

Gute fachliche Praxis im Pflanzenschutz Grundsätze der Durchführung: Eckpfeiler zur bestimmungsgemäßen und sachgerechten Anwendung: - Zugelassenes Pflanzenschutzmittel - Geprüftes Pflanzenschutzgerät - Sachkundiger Anwender Empfehlungen für den Einsatz von Spritzgeräten: - Fahrgeschwindigkeit: <8 km/h - Windgeschwindigkeit: bis max. 5m/s - Temperatur: bis max. 25 C - Luftfeuchtigkeit nicht unter 30% 10

19 1. Zielflächen

Zielflächen ändern sich im Laufe der Vegetation: Zielflächen beim Pflanzenschutz in Winterweizen Anwendungsbereich Beizung Vorauflauf Herbizid Nachauflauf Herbizid Wachstumsregler, Halmbruch Blattkrankheit Fungizid Ährenkrankheit, Blattlaus Zielfläche Saatkorn Boden Ungras/Unkraut Halmbasis gesamte Pflanze Ähre und oberer Blattbereich Größe in m 2 / ha 250-300 10.000 bis zu 25.000 5.000-7.000 70.000-125.000 50.000-100.000 Quelle: Ciba - unterschiedlicher Versuchsjahre 20

Anwendungstechnik bei kleinen Zielflächen beachten! 21

Besonderheiten in der Morphologie Grünflächenindex > 4m²/m² Starke Verzweigung verdeckte Blätter und Stängel 23

Besonderheiten Raps Morphologie Grünflächenindex 3,5 4m²/m² Starke Verzweigung Großes Blütenpaket Großer Blattapparat Wachshaltige Oberfläche 24

Applikationstechnik Herbizide, Ackerfuchsschwanz Blattoberfläche Behaarung Epidermiszellen-Form Kutikulastruktur 25

Applikationstechnik Herbizide, Ackersenf Aderung Blattoberfläche Behaarung Kutikulastruktur Epidermiszellen-Form 26

Oberfläche von Kulturpflanzen Gute Retention Kaum Retention 27

Oberflächenstruktur von Brassica Arten Wassertropfen auf einem Grünkohlblatt, 3-fach vergrößert. Rasterelektronenmikroskopisches Bild der Blattoberfläche Die Tropfen berühren die superhydrophobe Blattoberfläche nur an wenigen Punkten und ziehen sich auf Grund der Oberflächenspannung zu einer Kugel zusammen. Quelle: Interdisziplinäres Zentrum für Materialwissenschaften, Martin-Luther-Universiät, Halle 29

30 2. Eigenschaften von Wirkstoffen

Eigenschaften von Wirkstoffen: 1. Kontaktwirkung = keine Nachverteilung 2. Teilsystemisch = akropedale und/oder translaminare Verteilung 3. Vollsystemisch = akropedale, basipedale und translaminare Verteilung 31

Kontaktwirkstoff - Fungizid Wirkstoff: Chlorthalonil, Mancozeb 32

Eigenschaften von Wirkstoffen Wirkstoffe mit Kontaktwirkung I Karate Zeon F- Dithane NT H - Abbrenner Carfentrazone Kontaktwirkstoffe werden nicht verlagert Nur direkt getroffenes Gewebe geschützt gute Verteilung nötig! fein-mitteltropfige Applikation 24 h 48 h 96 h Skala der Wirkstoffkonzentration gering hoch 33

Eigenschaften von Wirkstoffen Bei Kontaktherbiziden besteht die Gefahr des Wiederaustriebes durch Bildung von neuen Seitentrieben, wenn Unkräuter nicht vollständig und gleichmäßig mit Spritzflüssigkeit benetzt und abgetötet wurden. 34

Eigenschaften von Wirkstoffen Teil-, lokalsystemisch, Translaminar I Vertimec F Ortiva H Basta Wirkstoffe werden nur begrenzt (lokal) verlagert Nur direkt getroffenes Gewebe und Neuzuwachs geschützt Guter - Mittlerer Bedeckungsgrad ausreichend mittel - grobtropfig 35

Eigenschaften von Wirkstoffen Wirkstoffe mit Xylem-mobiler Wirkung I Plenum, Biscaya F Ridomil / AZOLE H Axial, Fusilade, Roundup Xylem-mobile Wirkstoffe werden nur akropetal verlagert Nur direkt getroffenes Gewebe und Neuzuwachs geschützt Mittlerer Bedeckungsgrad ausreichend 6 h 24 h 72 h 144 h Skala der Wirkstoffkonzentration gering hoch 36

Eigenschaften von Wirkstoffen Wirkstoffe mit vollsystemischer Wirkung: z.b. Axial 50, Roundup, ALS Systemische Wirkstoffe werden akro-und basipetal verlagert auch nicht getroffene Pflanzenteile werden erreicht geringere Anforderungen an die Bedeckung 48 h Applikation 96 h 168 h Skala der Wirkstoffkonzentration gering hoch 37

40 3. Anwendungsbedingungen

Das Wetter immer im Blick! 41

Spritzwetter auf www.syngenta.at sagt wie das Wetter wird und 45 Classification: INTERNAL USE ONLY

Spritzwetter zeigt an wann es fürs Spritzen passt 46

51 4. Düsentechnik

Durchblick? 52

Flachstrahldüsen Ohne Injektortechnik Standard- Flachstrahldüsen LU, Hardi ISO-F TTJ (Doppelflachstrahldüse) 53

Abdrift: Konsequenzen keine Warenabnahme Prämienkürzung Verwaltungsstrafe Kulturschäden Ertragseinbußen Qualitätsverluste Unfreiwilliger Medienauftritt Imageproblem LW Imageproblem PS 56

Gestängehöhe 50 60cm über der Zielfläche! 50-60 cm 57 Classification: INTERNAL USE ONLY

Driftreduktion: Abstandsauflagen zu Gewässern (I) Böschungskante 20 m 10 m 5 m 60

Driftreduktion: Abstandauflagen zu Gewässern (II) -Abstände zu Gewässern sind von der Abdriftminderungsklasse der Düse abhängig -Produktbezogene Abstandauflagen stehen in der Produktinformation Bsp: Produkt Insektizid Standarddüse 15 m 50 %-Reduktion 10 m 75 % -Reduktion 5 m Böschungsoberkante 90 %- Reduktion 1 m Abstandzone Keine Auflagen 1 m 5 m 10 m Feld 15 m 61

Flachstrahldüsen Mit Injektortechnik Lange Bauarten z.bsp.: ID, AVI Twin, Kurze Bauarten z.bsp: IDK, AirMix, AIXR IDN, TTI, HiSpeed Universaldüsen IDKN, IDKT 62

Tropfenflugbahn bei Flachstrahldüsen Fahrgeschwindigkeit 2,5 m/s = 9 km/h gute Benetzung + - Spritzschatten Strahlrichtung Ø 2,5 m/s (1,9-4,1 m/s) einzelne Tropfen weichen stark ab Fahrtrichtung 63

Spritzschatten bei Flachstrahldüsen 64

Verschiedene Varianten von Doppelflachstrahldüsen 65

Einfluss von Doppelflachstrahldüsen auf den Spritzbelag Benetzung mit Doppelflachstrahldüsen, Wasseraufwandmenge 300 l/ha, 3 bar, 6,4 km/h Lechler IDK 120-04, Bedeckung 39% AgroTop Doppelflachstrahl 2x AirMix 110-02, Bedeckung: 57% => Doppelflachstrahldüsen optimieren den Spritzbelag und bringen Vorteile in schwierig zu applizierenden Kulturen 66

Tropfenflugbahn bei Doppel-Flachstrahldüsen Verbesserte Benetzung auf den Zielflächen + + 30 30 2,0 m/s = 7,2 km/h Fahrtrichtung 67

Tropfenflugbahn bei TurboDrop HiSpeed Verbesserte Benetzung auf den Zielflächen + + 3,3 m/s = 12 km/h 50 10 Fahrtrichtung 70

Veränderte Bedeckung durch höhere Geschwindigkeit HiSpeed 110-04, 6 km/h, 5 bar, 413 l/ha HiSpeed 110-04, 12 km/h, 5 bar, 207 l/ha Die Eindringtiefe in den Bestand wird verringert. 71

72

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IDK 120-04, 3bar, 5km/h, 379l Wasser/ha 74

IDKT 120-04, 3bar, 5km/h, 379l/ha 75

Anlagerung an WSP: Flachstrahl - Doppelflachstrahl Winterraps, Blütenspritzung: IDKN / IDKT 120 03: 3,0 bar, 6,5 km/h IDK 120-03 IDKT 120-03 76

Tracerversuch Messung der Anlagerung in Raps Alsfeld/Hessen, 02.06.2010, Temperatur 16 C, Luftfeuchte: 70% LF, Wind: 0,5 1,5 m/s 1,0 l/ha Ortiva + fluoreszierender Tracer Helios 500 SC Düsen IDKN 120-04 IDKT 120-04 ID 120-04 AVI-Twin 110-04 3,0 bar, 6,0 km/h 316 l/ha 4,0 bar, 7,0 km/h 312 l/ha Probenahme: 24 Pflanzen / Großparzelle (125m²) ohne Wurzel - Aufteilung in Drittel 77

Anlagerungsmessung in Raps Anlagerung g ai/ha; BBCH 67-69 IDKT 120/04 IDKN 120-04 IDKT 120-04 ID 120-04 AVI-TWIN 110-04 Versuchsort: Alsfeld/Hessen Doppelflachstrahldüsen lagern tendenziell mehr an! 02.06.2010 Temperatur: 16 C, Luftfeuchte: 70% LF, Wind: 0,5 1,5 m/s 78

Abhängigkeit von Bedeckungsgrad, Bestandesdurchdringung und Abdriftrisiko zu Tropfengrößen Tropfengröße MVD* Bedeckungspotential Bestandes- Durchdringung BCPC Spezifikation Abdriftrisiko Sehr Fein VF 125 µm= 0,12 mm Fein F 250 µm= 0,25 mm Mittel M 350 µm= 0,35 mm Grob C 450 µm= 0,45 mm Sehr Grob VC 575 µm= 0,57 mm * Mittlerer Volumetrischer Durchmesser 85

Optimaler Anwendungsbereich von Produkten - Ziel: bestmöglicher Bekämpfungserfolg feintropfig mitteltropfig grobtropfig sehr grobtropfig Tendenz Fungizide früh Gladio mittel-grob Kontaktfungizide Bravo / Dithane NT fein - mittel Fungizide spät Seguris Opti, Magnello Ortiva mittel Moddus,, Zooro Pack, Revus, mittel Axial 50, Fusilade Max, Karate Zeon, Oratio Callisto, Calaris, Zintan Gold, Colzor Trio fein-mittel grob 87

88 5. Abdriftreduktion biologische Wirksamkeit

Wirkung und Ertragsabsicherung durch Düsentechnik Behandlung: 30.03.2007; Winterweizen: BBCH 29/30; Ackerfuchsschwanz: 350 Ähren / m² 100 80 60 40 20 10 20 30 88 % IDKN 1,5 bar; 6,8 km/h 200 l/ha + 21,1 dt/ha 90 % 94 % 3,0 bar; 9,6 km/h; 200 l/ha + 23,7 dt/ha 75 % 94 % IDK 1,5 bar; 6,8 km/h 200 l/ha + 24,1 dt/ha 75 % 96 % 3,0 bar; 9,6 km/h; 200 l/ha + 25,9 dt/ha 50 % Biologische Wirkung Ertragszuwachs (Kontrolle = 54,4 dt/ha) 89

Wirkung und Ertragsabsicherung durch Düsentechnik Behandlung: 30.03.2007; Winterweizen: BBCH 29/30; Ackerfuchsschwanz: 350 Ähren / m² 100 80 60 40 20 10 20 30 IDKN 1,5 bar 88 % 6,8 km/h; + 21,1 dt/ha 90 % 200 l/ha 97 % 1,5 bar 4,5 km/h; 300 l/ha; + 24,2 dt/ha 90 % Mit der Wasseraufwandmenge IDK 1,5 kann bar man Einiges richten! 94 % 6,8 km/h; + 24,1 dt/ha 200 l/ha 75 % 98 % 1,5 bar 4,5 km/h; 300 l/ha + 25,4 dt/ha 75 % Biologische Wirkung Ertragszuwachs (Kontrolle = 54,4 dt/ha) 90

Randspritzung Nichtzielflächen (Abdrift) Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Deggendorf Fachzentrum Pflanzenbau

Einsatz von Randdüsen Bsp: AirMix Excenterdüsen zur randscharfen Abgrenzung Einsatz im äußersten Düsenhalter anstelle der letzten Düse mit langem Strahlschenkel nach innen. Agrotop (Teejet): Airmix OC (Randdüse) eine Größe kleiner wählen als die Airmix 110 im Gestänge (Bsp: AirMix 110-04 + AirMix OC- 03) Lechler: Randdüse = Düsengröße bleibt gleich Überspritzen am Feldrand bei Verwendung ohne Randdüse verändert nach Agrotop, 2014 94

Innovation in der Abdriftminderung Vorauflaufdüse Syngenta 130-05

99

Tropfenspektren im Vergleich ID 120-05 Syngenta 130-05 6,9 km/h 2,0 bar 300 l H ² O 90 % 95 % 8,0 km/h 3,0 bar 300 l H ² O 75 % 95 % 9,0 km/h 4,0 bar 300 l H ² O 75 % 95 % 100

Bodenherbizid im Raps Vorauflauf mit Syngenta 130-05 101

ID 120-05 Abdriftfreie Applikation für Bodenherbizide Syngenta 130-05 102 Classification: INTERNAL USE ONLY

104 6. Additive ph-wert Hartes Wasser

Additive Zusatzstoffe die der Spritzbrühe beigegeben werden um unterschiedliche Zwecke zu erfüllen: STADIUM Im Spritztank ADDITIV - TYPE Wasser - Konditionierer, Entschäumer, ph-regulierer Tropfenbildung & Transport Drift Reduzierend Aufprall- Verhalten Haftmittel Auf der Pflanze Benetzer, Verdunstungsschutz Spreiter, Penetrierer 105

Additive (Zusatzstoffe) helfen bei schwierigen Oberflächen Achtung Additive wirken unterschiedlich Netzmittel verbessern die Benetzung der Blattoberfläche z.b: Neowett Penetrationsmittel erleichtern die Aufnahme der Pflanzenschutzmittel in die Pflanze z.b: Paraffin-ÖL Haftmittel verbessern die Haftung des Pflanzenschutzmittels auf der Blattoberfläche z.b: Polymere Moderne Additive = Multifunktionsadditive z.b: Silwet Top, Break-Thru ACHTUNG: Additive können Verträglichkeit reduzieren Additive (Spätanwendung) können Rückstände erhöhen 106 Classification: INTERNAL USE ONLY

Ansäuern - ph Wert senken ein Allheilmittel? Empfehlung wird vielfach pauschal ausgesprochen Anbieter von ph Wert Regulatoren empfehlen diese Produkte breit und versprechen Wirkungssteigerung durch ansäuern??? 107

Woher kommt der Bedarf für Ansäuern? Pyrethroide Wirkstoffe zerfallen bei sehr hohem ph Wert (>ph 9) Wo gibt es so hohe ph Werte? - Durch Bordüngerzusatz ACHTUNG: Beides sind Pauschalaussagen und nicht allgemein gültig! 108

Thema ph Wert absenken - ansäuern 1) Einige wenige PSM benötigen niedrigen/neutralen ph-wert für die Stabilität des Wirkstoffs z.b. Pyrethroide Pack Angebot z.b. XY Citro Pack oder Empfehlung für ph-wert Absenker 2) Einige (nicht alle) Bordünger können ph-wert der Spritzbrühe erhöhen Problem für 1) Achtung: Bordünger können abhängig von der Form den ph-wert erhöhen oder senken! (nächste Folie) 3) Ansäuern ph Wert < 6 kann bei PSM die systemisch wirken die Aufnahmen in die Pflanze verbessern 109

Effekte diverser Bor-Dünger auf den ph-wert (Einzelmessungen in Wasser, 200 l/ha) (Bittersalz 5 kg) Borsäure 1,0 kg Lebosol Bor 3,0 l Solubor 1,5 kg Wasser 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Sauer Alkalisch 110 Classification: Public

Mortalität in % Unveränderter Wirkungsgrad bei Karate Zeon durch Zumischung von Bor durch optimale Formulierung 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Karate Zeon Karate Zeon 8 ml/ha 16 ml/ha 32 ml/ha Karate Zeon + Lebosol Bor (3 l/ha) Herstellung der Spritzbrühe 3 Stunden vor Anwendung Wirkung von Karate Zeon Bordüngermischung gegen R. padi im Laborversuch 112 Classification: Public

ph- Wert - ansäuern nur in wenigen Fällen sinnvoll Fertige Produkte (Formulierungen) sind fast immer gepuffert stabilisiert ph Wert im optimalen Bereich ph-wert sensitive Produkte - Kombipack inkl. ph Senker - Hinweis in Gebrauchsanleitung Einige ph-regulierer beinhalten auch andere Additive Effekt nicht durch ph Änderung sondern durch ph-wert Absenkung hilft nicht bei anderen Wassermängeln z.b. hartem Wasser ph-wert Absenkung macht Spritzbrühe aggressiver geg. Gerät und Kulturpflanze 113

Unterschiedliche Eigenschaften von Wasser mittel - hart weich - hart weich schäumt kaum schäumen möglich schäumt kalt kalt-warm kalt-warm ph 6,5-8 ph 6,5-9,5 ph 5,5-8 114

Wasserhärte Ein Ausdruck für die Konzentration der in Wasser gelösten Metall-Ionen. Betrachtet wird die Konzentration der wichtigsten Härtebildner: Ca 2+ - und Mg 2+ -Ionen aus Erdboden und Gestein (Verwitterung). Hartes Wasser zeichnet sich u.a. durch Bildung von Kesselstein aus. Kesselstein = Calcium- und Magnesiumcarbonat, CaCO 3 und MgCO 3 Ca 2+ - und Mg 2+ -Ionen können Wirkstof binden Wirkstoff-Salz nicht mehr für Pflanze verfügbar Minderwirkung Info zu Wasserqualität : Untersuchung, Gemeinde,Wasserversorger 115 Classification: Public

Einfluß der verschiedener Wasserkonditionierer auf die Wirkung von Gräserherbizid Wirkung gegen Ackerfuchsschwanz [%] Hartes Wasser Regenwasser Kontrolle 1200 Pflanzen/m² 1,2 l/ha Traxos ph 7,3 94 ph 7,3 93 Traxos + 0,5 l/ha Aquasol ph 7,0 95 ph 6,2 91 Traxos + 0,2 l/ha ph Fix ph 6,1 97 ph 3,0 94 Traxos + 0,05 l/ha spray plus ph 6,3 94 ph 3,0 93 Wasserversuch Dietingen, 2010/2011, 588 m ü. NN, 09.11.2010 116 Classification: Public

Hartes Wasser - Was tun? Manche Produkte reagieren negativ auf hohe Wasserhärte (Wirkungsverlust) Anfällig für hartes Wasser sind u.a. Glyphosat, Sulfonylharnstoffe, DIM s und Phenoxy-Herbizide. - Gebrauchsanleitung lesen Wasser enthärten Regenwasser verwenden (beimischen) Zusatz von Ammonsulfat Dünger z.b: zu Roundup (geringe Mengen reichen) 117

Weitere mögliche Problem - Faktoren in der Praxis Wassertemperatur - Kaltes Wasser schlechtere Löslichkeit v.a. bei hartem Wasser Mehrfachmischungen - PSM + Blattdünger + Additive... Geringe Wasseraufwandmengen - Erhöht Konzentration - Bei Mehrfachmischungen kritisch Stabilität & Verträglichkeit Hohe Konzentrationen & leistungsfähige Rührwerke Schlagoberseffekt 118

Viel Erfolg mit sachgerechter PS Applikation! 121