Schulung und Einführung von HRM2 und nfhg



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Transkript:

Schulung und Einführung von HRM2 und nfhg Kurs Nr. 03 Auffrischung HRM2/nFHG Mittwoch, 1. Mai 2013, Lindensaal Teufen Departement Finanzen Inhalt 1 Begrüssung / Einführung / Zielsetzung 5 Min. Köbi Frei 2 Auffrischung Wesentliche Bewertungsgundsätze im FV und VV Aufbau und Elemente des VA und der Rechnung Finanzberichterstattung Kreditbegriffe Abgrenzung ER/IR Spezifische Aspekte Voranschlag GPK und anerkanntes Revisionsunternehmen 35 Min. Andreas Baur 30 Min. Bruno Mayer 20 Min. Gerhard Frey 3 Pause / Gruppenarbeiten 90 Min. Gerhard Frey 4 Besprechung / Fragen 30 Min. alle 5 Apéro 2

1 Begrüssung / Einführung / Zielsetzung Köbi Frei, Regierungsrat 3 Zielsetzung Einführung FHG und HRM2 optimale Einführung gute Planung auf allen Ebenen problemlose Einführung auf den 1.1.2014 IKS Kanton und Gemeinden ab Jahr 2015 (spätestens) IAFP Kanton ab Jahr 2017 (spätestens) IAFP Gemeinden ab Jahr 2019 (spätestens) 4

Auffrischung, Teil 1 Andreas Baur, externer Berater 5 Die Themen Wesentliche Bewertungsgrundsätze im FV und VV Aufbau und Elemente des Voranschlags und der Rechnung Finanzberichterstattung 6

Die Finanzpyramide Finanzberichterstattung Rechnungslegung Buchführung 7 Wesentliche Bewertungsgrundsätze im Finanz- und Verwaltungsvermögen 8

Bewertung Gegenstand: Positionen der Bilanz Bewertungsmethoden Historische Kosten (Anschaffungs- oder Herstellkosten, Nominalwerte) Aktuelle Werte (Verkehrs- oder Marktwerte) Wiederbeschaffungskosten Grundsatz der Einzelbewertung 9 Finanzvermögen Veräusserung möglich ohne Beeinträchtigung der öffentlichen Aufgabenerfüllung Erwirtschaftung einer marktüblichen Rendite erwartet Bewertungsmethode HRM2 = Verkehrswert Erstbewertung bei Zugang zu Gestehungskosten, Schenkungen zu Verkehrswerten Folgebewertungen zu Verkehrswerten Keine planmässige Abschreibung, sondern periodische Neubewertungen 10

Finanzvermögen Anwendung Liegenschaften Amtlicher Wert Kotierte Wertschriften Kurswert Beteiligungen Kurswert, Anteiliges Eigenkapital Periodizität der Neubewertungen Mindestens alle 5 Jahre, insbesondere aber bei massgebenden Wertveränderungen Jährliche Überprüfung der Angemessenheit und Wertanpassung bei verfügbaren Kurswerten 11 Finanzvermögen Bewertungsdifferenzen Bewertungsdifferenzen der Erstbewertung 01.01.2014 und zukünftiger Neubewertungen grundsätzlich erfolgsneutral, d.h. über Neubewertungsreserve Überträge vom Finanz- ins Verwaltungsvermögen zum Verkehrswert Empfehlung: vorsichtige Werte, aber keine Willkür 12

Verwaltungsvermögen Benötigt zur Erfüllung einer öffentlichen Aufgabe Bewertungsmethode HRM2 = historische Anschaffungs- oder Herstellkosten Anschaffungskosten: Dritt- und Eigenleistungen, einschliesslich Planungs- und Projektkosten, die anfallen um die geplante Nutzung zu ermöglichen Höchstwert der Eigenleistungen: Kosten eines Drittbezugs 13 Verwaltungsvermögen Abschreibungen: Wertverzehr durch Nutzung Ordentliche Abschreibungen (Art. 36 FHG) Planmässig linear über Nutzungsdauer je Anlagekategorie Nutzungsdauer durch Exekutivorgan festzulegen 1. Stufe Erfolgsrechnung Zusätzliche Abschreibungen (Art. 37 FHG) Finanzpolitisches Steuerungsinstrument Auflösung der Abschreibungsreserven über Folgejahre 2. Stufe Erfolgsrechnung 14

Verwaltungsvermögen Dauerhafte Wertminderungen (Art. 36 FHG) Notwendige Wertkorrekturen, wenn Nutzenwert nachhaltig tiefer als Buchwert Ausserordentliche Abschreibungen, 1. Stufe Erfolgsrechnung Wenn absehbar und nicht wenn eingetroffen Neubewertung 01.01.2014 Nur in Ausnahmefällen Erfolgsneutral z.g. Aufwertungsreserve 15 Aufbau und Elemente des Voranschlages und der Rechnung 16

Aufbau nach FHG Voranschlag (Art. 11 FHG) Allgemeine Erläuterungen Voranschlag (Zusatzinformationen) Rechnung (Art. 21 FHG) Finanzkommentar Jahresrechnung Prüfbericht (Zusatzinformationen) (Konsolidierte Rechnung) 17 Elemente nach FHG Voranschlag (Art. 11 FHG) Erfolgsrechnung Investitionsrechnung Anhang Rechnung (Art. 27 FHG) Erfolgsrechnung Investitionsrechnung Geldflussrechnung Bilanz Anhang 18

Erfolgsrechnung Erste Stufe - Ordentliche, operative Aufwendungen und Erträge - Betriebswirtschaftliches und damit vergleichbares Ergebnis Zweite Stufe - Ausserordentliche Aufwendungen und Erträge, einschliesslich finanzpolitischer Reservebildungen und auflösungen - Ausserordentlich = nicht der eigenen Kontrolle und Einflussnahme unterliegend - Finanzpolitische Reserven = zusätzliche Abschreibungen und Vorfinanzierungen (abschliessende Aufzählung gem. FHG) 19 Anhang Das neue - wahrscheinlich noch unterschätze - Element, bestimmend für Qualität von Voranschlag und Rechnung Mindestgehalt gemäss Art. 32 FHG Alle Informationen, die für das Verständnis der finanziellen Lage und Entwicklung notwendig sind und nicht bereits in einem andern Element enthalten sind Prüfbare Fakten, keine wertenden Kommentare Keine Checklist-Pflichtübung 20

Finanzberichterstattung 21 Bedeutung und Zielsetzung Finanzberichterstattung ist das Bindeglied zwischen dem Gemeinwesen und den an den öffentlichen Finanzen interessierten Kreisen Zielsetzung: der interessierte Leser kann sich in vernünftiger Zeit ein Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage machen Kriterien: Wesentlichkeit, Relevanz, Verständlichkeit, Vergleichbarkeit 22

Die Funktionen der Finanzberichterstattung Rechenschaft Verwendung der im Voranschlag zugesprochenen Mittel Verwendung von Verpflichtungskrediten Entscheidungsgrundlage Beurteilung der finanziellen Lage Grundlage für Festsetzung Steuersatz 23 Vom Ist zum Soll Ziel: Verwesentlichung der Finanzberichterstattung Orientierung an der Zielsetzung und den zwei Hauptaufgaben Hinterfragen des bisher Gewohnten Mut zur Lücke Orientierung an Referenzbeispielen Illustrative Jahresrechnung AR (Beilage zum Fachkonzept) Jahresrechnung Bund 24

Auffrischung, Teil 2 Bruno Mayer, Projektleiter Kanton 25 Die Themen Kreditbegriffe Übersicht und Definition Anwendung und Handhabung Abgrenzung Erfolgsrechnung und Investitionsrechnung Welche Positionen gehören wohin 26

Kreditbegriffe Kantonsverfassung (Art. 99) Rechtsgrundlage Entsprechender Kredit Ausgabenbeschluss Finanzhaushaltsgesetz (Art. 6 Abs. 2) Rechtsgrundlage Voranschlagskredit Ausgabenbewilligung - Gesetz - Verordnung - Reglement - Voranschlagskredit (Art. 12 FHG) - Nachtragskredite (Art. 14 FHG) - Kreditüberschreitung (Art. 15 FHG) - Globalkredit (Art. 16 FHG) - Verpflichtungskredit (Art. 17ff FHG) - Beschluss der Exekutive (Art. 24 Abs. 2 lit. a FHG) 27 Voranschlagskredit (Art.12 nfhg) Das für den Voranschlag zuständige Organ bestimmt somit: wann etwas gemacht wird und bis zu welchem Betrag die Jahresrechnung dafür belastet werden darf Nicht beanspruchte Voranschlagskredite verfallen Zusätzlich zum Voranschlagkredit braucht jede Ausgabe eine: gesetzliche Grundlage und eine Ausgabebewilligung 28

Nachtragskredit (Art. 14 nfhg) Nötig für im Voranschlag nicht geplante Ausgaben Nachtrag ergänzt den Voranschlag Vor Eingehen der Verpflichtungen einzuholen Genehmigung durch Voranschlagsorgan (Parlament oder Stimmberechtigte) Kommt nicht zur Anwendung bei gebundenen Ausgaben 29 Kreditüberschreitung (Art. 15 nfhg) Für Kreditüberschreitung muss eine der folgenden Bedingungen erfüllt sein: Gebundene Ausgabe oder Ausgabe erträgt ohne nachteilige Folgen für das Gemeinwesen keinen Aufschub oder der Ausgabe stehen im gleichen Rechnungsjahr entsprechende sachbezogene Einnahmen gegenüber oder die Ausgabe ist geringfügig und liegt innerhalb der Kompetenzen des jeweiligen Organs Orientierung im Rahmen der Jahresrechnung bei wesentlichen Kreditüberschreitungen 30

Globalkredit (Art. 16 nfhg) Nur für geeignete Organisationseinheiten Voranschlagsorgan bewilligt einen Leistungsauftrag mit Globalkredit Keine Nachträge und Kreditüberschreitungen möglich Kosten- und Leistungsrechnung Ertragsüberschuss kann zur Hälfte für Rücklagen verwendet werden Aufwandüberschuss ist mit Rücklagen zu decken. Ungedeckte Aufwandüberschüsse werden über ER des Gemeinwesens ausgeglichen Als statistischer Ausweis: Detaillierte Artengliederung 31 Grundsatz der Ausgabenbewilligung Das zuständige Organ bestimmt «was zu tun ist» Es gibt die Ermächtigung, bis zu einer bestimmten Summe für einen bestimmten Zweck finanzielle Verpflichtungen einzugehen Ausgabenbewilligung erfolgt ausserhalb des Voranschlages durch: a) Verpflichtungskredit (Parlament, Stimmvolk; Art. 17 ff. nfhg) b) Beschluss der Exekutive (Art. 24 Abs. 2 lit. a nfhg) 32

Verpflichtungskredit (Art. 17 nfhg) Ist Ausgabenbeschluss des zuständigen Organs (Parlament bzw. Stimmbürger) Notwendig, wenn Finanzkompetenz des Rates nicht mehr reicht Ermächtigt Verpflichtungen einzugehen Kann sich über mehrere Jahre erstrecken Objektkredit (Einzelvorhaben) oder Rahmenkredit (Programm) Mit Rahmenkredit die Zuständigkeit der Objektkredite regeln Einstellung im Voranschlag 33 Erhöhung Verpflichtungskredit (Art. 18 nfhg) Wenn der bewilligte Verpflichtungskredit nicht reicht Vor dem Eingehen der neuen Verpflichtung einzuholen Hinsichtlich Finanzkompetenz als selbständiger Ausgabenbeschluss zu behandeln In Projektabrechnung jedoch zum Verpflichtungskredit zu zählen Erträgt die Ausführung keinen Aufschub, beschliesst der Rat die Fortsetzung (Informationspflicht über Mehrausgaben) 34

Kreditbegriffe Offene Fragen? 35 Abgrenzung Erfolgsrechnung und Investitonsrechnung 36

Abschreibungsmethoden Neu nur noch lineare Abschreibung von den Anschaffungs- oder Herstellkosten die Abschreibung bleibt bis zum Ende der Nutzungsdauer gleich Erfordert eine Anlagebuchhaltung Wert pro Objekt jederzeit ersichtlich Abschreibung erst ab Nutzungsbeginn 37 Nutzungsdauer Festlegung je Anlagekategorie durch den RR oder GR die in der nachstehenden Tabelle angegebenen Werte sind als Richtwerte zu verstehen der Fokus muss auf der effektiven Nutzungsdauer liegen sofortige Berichtigung bei dauernden Wertverminderungen Vergleichbarkeit im Auge behalten 38

Nutzungsdauer und Abschreibung (1/2) Anlagekategorie Nutzungsdauer Abschreibungssätze in % (in Jahren) (bei linearer Abschreibung) Grundstücke unüberbaut keine Abschreibung Gebäude / Hochbauten 25 50 2 4 % Tiefbauten Strassen 40-60 1.66 2.5 % Kanalbauten 40-60 1.66 2.5 % Brücken 40-60 1.66 2.5 % 39 Nutzungsdauer und Abschreibung (2/2) Anlagekategorie Nutzungsdauer Abschreibungssätze in % (in Jahren) (bei linearer Abschreibung) Mobilien, Maschinen, Fahrzeuge 4 10 10 25 % Abwasseranlagen 15 6.5 % Abfallanlagen 40 2.5 % Immaterielle Anlagen 5 20 % Informatik Hardware 3 33.3 % Software 5 20 % 40

Die längere Abschreibungsdauer im HRM2 führt nicht zwangsläufig zu besseren Ergebnissen: Abschreibungen nach HRM2 sind zwar grundsätzlich tiefer als heute Tieferes Abschreibungsniveau wird jedoch durch höhere Unterhaltskosten in der ER teilweise ausgeglichen Bei finanzpolitischer Relevanz kann altes Verwaltungsvermögen aufgewertet werden (nicht um heutiges Abschreibungsniveau zu erreichen) Unterhalt gehört nicht mehr in die IR: Aufwendungen zur Erreichung der langen Nutzungsdauer gehören neu in die ER 41 Was gehört in die Investitionsrechnung (Fachkonzept Kapital 5.4) Mehrjährigen direkten zukünftigen öffentlichen Nutzen Nettoinvestition der Anlage überschreitet die Aktivierungsgrenze Führung einer Anlagebuchhaltung für alle Anlagegüter 42

Unterscheidung von Investitionen und Aufwand (Praktische Beispiele / Fachkonzept Kapitel 5.4.2) Wertvermehrende Investition / aktivierbar - zusätzlicher wirtschaftlicher Nutzen - objektive Wertverbesserung - Nutzung gesteigert - Aktivierungsgrenze Werterhaltender Aufwand / Erfolgsrechnung - Instandhaltungs- und Instandstellungskosten - Behebung kleiner Mängel - funktioneller, betrieblicher oder periodischer Unterhalt - Wartungsarbeiten 43 Werterhaltender Aufwand / Erfolgsrechnung Anstrich Fassade Haus Dunant, Heiden Erneuerung Brandschutztüren Spital Heiden, Heiden 44

Werterhaltender Aufwand / Erfolgsrechnung Erneuerung Warmwasserleitung Ersatz Warmwasseraufbereitung 45 Werterhaltender Aufwand / Erfolgsrechnung Deckbelag Ausbesserungen Deckbelag und Entwässerung 46

Wertvermehrende Investitionen / aktivierbar Fassadensanierung BBZ, Herisau 47 Wertvermehrende Investitionen / aktivierbar Strassensanierung Thalerstrasse, Heiden 48

Abgrenzung ER / IR Offene Fragen? 49 Auffrischung, Teil 3 Gerhard Frey, Projektleiter Gemeinden 50

Die Themen spezifische Aspekte Voranschlag 2014 gebundene vs. neue Ausgaben GPK und anerkannte Revisionsunternehmen 51 Spezifische Aspekte Voranschlag 2014 52

Inhalt Voranschlag 2014: Kommentar des Exekutivorgans/allgemeine Erläuterungen Erfolgsrechnung in Artengliederung Investitionsrechnung Anhang mit u.a. Erfolgsrechnung in funktionaler Gliederung ev. Zusatzinformationen (z.b. Erfolgsrechnung in institutioneller Gliederung) Kommentar, Erfolgsrechnung in Artengliederung und Anhang sind Bestandteil der Genehmigung, Zusatzinformationen nicht 53 Entscheide der Exekutive = Voraussetzung für den Start der Voranschlagsarbeiten 2014 Unerlässlich: finanzpolitische Zielgrössen festlegen (FHG Art. 22) interne Kompetenzordnung festlegen (FHG Art. 24) Investitionshöhe festlegen (FHG Art. 29) Abschreibungssätze festlegen (FHG Art. 36) (prov.) Neubewertungen (Restatement) und Amortisationsdauer VV festlegen (FHG Art. 47) Weitere: Fachkonzept als verbindlich erklären, (Aufgaben- und) Finanzplan erstellen/überarbeiten, ev. zu konsolidierende Organisationen festlegen (FHG Art. 33) 54

Voranschlag 2014: Voraussetzungen neue Software nsp in Betrieb neuen Kontenplan auf eigene Bedürfnisse ausgerichtet (Basis: Mustergemeinde) Finanzverwalter sind i.s. FHG/HRM2 ausgebildet (Kurs Voranschlag 30.4.2012 / Kontenplan 9.5.2012) -> Kurs 07 Bewertungen und Restatement am 14. Mai 2013 Ø 55 Ablauf Voranschlag 2014: Empfehlungen Projektgruppe an Exekutive 1. Terminplanung/Ablaufdiagramm erstellen (Zeitbedarf!) 2. Exekutive fällt die erforderlichen Entscheide 3. Budgeteingabe nach nsp-kontenplan 4. Allf. Anpassungen an HRM2 durch Finanzverwaltung in Zusammenarbeit mit Ressorts inkl. Bewertungen und Restatement 5. Genehmigung Voranschlag durch Exekutive 6. Wichtig: Finanzberichterstattung/Kommentar Exekutivorgan erstellen 7. Genehmigung Legislative 8. Finanzplan anpassen/neu erstellen, Weiterentwicklung zu IAFP 56

Voranschlag 2014 - Vergleichszahlen: Empfehlungen der Projektgruppe: Voranschlag 14 enthält auch Voranschlagszahlen 13 Rechnung 13 enthält Voranschlagszahlen 13 und ev. 14 Rechnung 14 enthält Rechnung 13 und Voranschlag 14 Auf die Umrechnung der Zahlen 2012 (GeSoft) soll verzichtet werden. (Art. 47 Abs. 4 FHG: Die erste Jahresrechnung nach diesem Gesetz enthält einen Bericht über die Neubewertungen. Der Vergleich mit dem Vorjahr entfällt. Art. 26 Abs. 3 FHG: Voranschlag und Jahresrechnung sind gleich darzustellen.) 57 Voranschlag 2014: Einmaliges Chance für Neuanfang! teilweise provisorische Zahlen, weil Bestandesrechnung vom 31.12.13 in Bilanz per 1.1.14 umgewandelt wird und dazu ein Bilanzanpassungsbericht erstellt werden muss, der mit dem Rechnungsabschluss 2014 im Frühjahr 2015 vom zuständigen Organ genehmigt werden muss (inkl. definitive Abschreibungssätze und Restatement u.a. Neubewertung Finanzvermögen) 58

Gebundene vs. neue Ausgaben 59 gebundene/neue Ausgaben Ausgaben (Art. 6 FHG) a) Grundlagen 1 Ausgaben sind die Verwendung von Finanzvermögen zur Erfüllung öffentlicher Aufgaben. Reine Umschichtungen im Finanzvermögen gelten nicht als Ausgaben. 2 Jede Ausgabe setzt eine Rechtsgrundlage, einen Voranschlagskredit und eine Ausgabenbewilligung des zuständigen Organs voraus. 60

Gebundene Ausgaben (Art. 7 FHG) Eine Ausgabe gilt als gebunden, wenn die Behörden hinsichtlich ihrer Notwendigkeit, ihres Umfanges und ihres Zeitpunktes keine erhebliche Handlungsfreiheit haben. 2 Als gebunden gelten namentlich auch die Ausgaben für: a) Umbauten, Sanierungen und zeitgemässe Erneuerungen, welche der Erhaltung und dem Unterhalt des Werkes dienen, ohne den Zweck oder die vorhandenen Kapazitäten erheblich zu verändern; b) Ersatzbeschaffungen von Geräten, Fahrzeugen und Einrichtungen für den bisherigen Verwendungszweck einschliesslich der notwendigen Anpassungen an neue technische Erfordernisse. 61 Neue Ausgaben (Art. 8 FHG) 1 Eine Ausgabe gilt als neu, wenn sie nicht im Sinne von Artikel 7 gebunden ist. Sie ist als wiederkehrende Ausgabe zu behandeln, wenn sie während einer unbestimmten Zeitdauer periodisch anfällt. 2 Die Zuständigkeit für die Bewilligung neuer Ausgaben richtet sich nach den Nettoausgaben. Zu deren Bestimmung werden die für einen bestimmten Zweck gebundenen Ausgaben von den Gesamtausgaben abgezogen. Bei wiederkehrenden Ausgaben sind die durchschnittlichen Nettoausgaben pro Jahr massgebend. 3 Ausgaben, die sachlich und zeitlich zusammengehören oder sich gegenseitig bedingen, dürfen nicht aufgeteilt werden. 62

gebundene/neue Ausgaben Notwendigkeit / Umfang / Zeitpunkt / keine Handlungsfreiheit = individueller Beurteilungs-Freiraum! deshalb auch politische Frage im Streitfall entscheiden Gerichte Entscheid gebundene vs. neue Ausgabe ist ZENTRAL! Über gebundene Ausgaben beschliesst der Gemeinderat ohne Beschränkung. (Gemeindegesetz Art. 19 Abs. 1) 63 gebundene/neue Ausgaben Empfehlung: Kommentar zum neuen FHG Seiten 7 bis 12 studieren 64

GPK und anerkannte Revisionsunternehmen 65 Die Rolle der GPK Aufgaben der GPK Finanzkontrolle Prüfung der Geschäftsführung Berichterstattung GPK RPK Finanzaufsicht des Kantons über die Gemeinden 66

Die Rolle der GPK Geschäftsprüfungskommission (Art. 23 Gemeindegesetz) 1 Die Geschäftsprüfungskommission prüft die Gemeinderechnung nach den Bestimmungen des Finanzhaushaltsgesetzes. 2 Sie prüft die Geschäftsführung des Gemeinderates und der gesamten Gemeindeverwaltung. Sie hat das Recht auf Einsichtnahme in die Protokolle des Gemeinderates und der übrigen Behörden. 3 Die Geschäftsprüfungskommission erstattet den Stimmberechtigten oder dem Gemeindeparlament schriftlich Bericht und Antrag und stellt wo nötig Anträge für Massnahmen. Der Gemeinderat ist vorgängig anzuhören. 67 Finanzkontrolle Allgemeines (Art. 38 FHG) 1 Die Finanzkontrolle ist das Fachorgan für die Finanzaufsicht. Sie ist verwaltungsunabhängig und in ihrer Tätigkeit nur Verfassung und Gesetz verpflichtet. 4 Die Finanzkontrolle in den Gemeinden wird durch die Geschäftsprüfungskommission wahrgenommen. Sie zieht für die Prüfung der Jahresrechnung ein anerkanntes Revisionsunternehmen bei. https://register.revisionsaufsichtsbehoerde.ch/search.aspx?lg=de Wahl und Ausgabenkompetenz i.d.regel: abschliessend bei GPK (ohne Mitwirkung des GR, siehe auch GO) 68

Finanzkontrolle Aufgaben (Art. 39 FHG) 1 Die Finanzkontrolle prüft die Gesetzmässigkeit und die Einhaltung der Grundsätze des Finanzhaushaltes. Sie legt ihr jährliches Prüfprogramm selbständig fest. 2 Sie prüft insbesondere: a) die Jahresrechnung; b) die separaten Rechnungen; c) die Verwendung von Krediten; d) die Einrichtung eines gesetzmässigen Internen Kontrollsystems; e) das Risikomanagement der Organisationseinheiten. 69 Die Rolle der GPK Geschäftsprüfungskommission (Art. 23 Gemeindegesetz) 1 Die Geschäftsprüfungskommission prüft die Gemeinderechnung nach den Bestimmungen des Finanzhaushaltsgesetzes. 2 Sie prüft die Geschäftsführung des Gemeinderates und der gesamten Gemeindeverwaltung. Sie hat das Recht auf Einsichtnahme in die Protokolle des Gemeinderates und der übrigen Behörden. 3 Die Geschäftsprüfungskommission erstattet den Stimmberechtigten oder dem Gemeindeparlament schriftlich Bericht und Antrag und stellt wo nötig Anträge für Massnahmen. Der Gemeinderat ist vorgängig anzuhören. 70

Die Rolle der GPK Beispiel Gemeinde Teufen: Aufgaben und Befugnisse der GPK (Art. 17 GO) b) prüft die Geschäftsführung des Gemeinderates, der Kommissionen sowie der gesamten Gemeindeverwaltung in Bezug auf - die Einhaltung der gesetzlichen Grundlagen - der Verfahrensvorschriften - der Methodik und Lückenlosigkeit - der Finanzkompetenzen und - der wirkungsorientierten Verwaltungsführung 71 Die Rolle der GPK - Fazit Die Exekutive: Die GPK: sitzt vorne am Steuer und am Gas / Bremse sitzt hinten, schaut Exekutive und Verwaltung über die Schultern 72

Pause / Gruppenarbeiten 73 Gruppenarbeiten (1) Praktische Umsetzung Einteilung in 3 Gruppen Lead:. Themen: Bewertungen FV / VV 2 auswählen Voranschlag 14 / Kommentar Exekutive Kreditwesen Abgrenzung ER/IR gebundene / neue Ausgaben GPK Finanzberichterstattung 74

Gruppenarbeiten (2) Absichten: ZIEL: Vorbereitende Massnahmen Zeitpunkt formale Anforderungen zu erwartende Knackpunkte offene Fragen im Plenum zu diskutieren Erfahrungsaustausch Sparringpartner zirkulieren: Köbi Frei, Andreas Baur, Bruno Mayer, Gerhard Frey 75 Besprechung / Fragen 76

Apéro 77 Weitere Kurse: Kurs Nr. 07 Bewertungen Restatement, 14. Mai 2013 Kurs Nr. 04 Vertiefung HRM2/nFHG, Oktober 2013 Kurs Nr. 10 HRM2/nFHG für Aufsichtsorgane, Nov. 13 Kurs Nr. 09 Abschluss Jahresrechnung 2014, Okt. 14 Aktuelle Unterlagen / Termine unter: www.ar.ch/hrm2 Departement Finanzen