I. Law & Politics. < Was ist eigentlich in Sachsen los? >



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Herzlich willkommen zum Ferien-Newsletter. Wir bereiten uns schon seit dieser Woche auf die Semesterferien vor, werden Sie aber in Forschung & Lehre weiterhin mit gut Abgehangenem bei Laune halten. Übungsteilnehmer seien auf die Klausur im letzten Wintersemester hingewiesen. Wir stellen sie einfach noch einmal. I. Law & Politics < Was ist eigentlich in Sachsen los? > Wie doch Geschichten ihren Lauf nehmen. Als der sächsische Datenschutzbeauftragte Schurig dem sächsischen Verfassungsschutz vorwarf, durch die rechtswidrige Beobachtung der Organisierten Kriminalität mehrfachen Verfassungsbruch begangen zu haben, war noch niemandem klar, um welche Daten es sich handelte. Nach und nach sickerte der Inhalt eines Berichts durch, der wenigstens in den Grundzügen nur den Mitgliedern der parlamentarischen Kontrollkommission bekannt sein dürfte, in Teilen nun auch der sächsischen Justiz. Die Rede ist von (Kinder)Prostitution, Amtsmissbrauch, Korruption, Mord, u.a., in die auch Polizisten, Staatsanwälte und Richter, aber auch ranghohe Politiker aus dem Raum Leipzig verwickelt sein sollen. Die konsequente Reaktion des Datenschutzbeauftragten - die Akten zu schreddern - wollte niemand nachvollziehen (können). Wir wollen ein sauberes Sachsen! heißt es aus jeder Ecke, so dass alle Vorgänge vorbehaltlos aufgeklärt werden müssten, ohne Rücksicht auf die Rechtsstaatlichkeit des Verfahrens. Wenn die freiheitlich demokratische Grundordnung gefährdet war, könne er die Daten an die Justiz weitergeben, so Innenminister Buttolo, was nun nach Bestätigung durch die PKK auch passiert ist. Der sächsische Verfassungsgerichtshof hatte nämlich die Datensammlungswut des Verfassungsschutzes bzgl. der sog. organisierten Kriminalität eindämmen wollen, indem er diese auf Staatsgefährdungslagen beschränkte. Nur dies gehöre zum Aufgabenbereich der Behörde; und nicht die Verfolgung der organisierten Kriminalität. Um jedem möglichen Verdacht zuvorzukommen, dass die sächsische Justiz aufgrund ihrer Verwicklung in den Skandal das Verfahren nicht ordnungsgemäß durchführen würde, gab sie die Daten, die sie vom Verfassungsschutz erhalten hatte, auch gleich an die Bundesanwaltschaft weiter. Diese beschied dann auch kurz darauf, dass sie keinen Anfangsverdacht für die Existenz der Bildung einer kriminellen Vereinigung sehe. Also ist ja doch alles in Ordnung? Der Vorwurf des Datenschutzbeauftragten, dass der Verfassungsschutz die sog. organisierte Kriminalität beobachtet hat, scheint damit vorerst entkräftet zu sein? - Nun handelt es sich sogar nur um einfache Kriminalität. Schwingt sich der Verfassungsschutz nun also zur Justizbehörde auf? Man könnte den Eindruck gewinnen, dass das Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen des sächsischen Verfassungsschutzes seien. Der derzeitige Kanzleramtschef de Maizière muss sich folglich nicht vorwerfen lassen, dass er als damaliger sächsischer Innenminister die Daten nicht rechtzeitig an die PKK weitergeleitet hat. Er muss sich vielmehr vorwerfen lassen, dass er den Verfassungsschutz nicht so beaufsichtigt hat, dass die vom Verfassungsgerichtshof verbotenen Beobachtungen aufhörten. Jeder darf sich sein Urteil darüber selbst bilden, was schwerer wiegt und ob er mit einem solchen Amtsverständnis als Koordinator der deutschen Geheimdienste weiterhin tragbar ist. < An vorderster Front gegen Terrorismus >

Bereits am 11. Juni 2007 hat die Generalbundesanwaltschaft beim Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts Düsseldorf Anklage gegen den libanesischen Staatsangehörigen Youssef Mohamad E. H. D erhoben. Er soll zusammen mit dem im Libanon angeklagten Jihad H. zwei Bombenanschläge auf Regionalzüge versucht haben, die lediglich wegen eines handwerklichen Fehlers der selbst gebauten Sprengsätze nicht detonierten. Dabei konnte allerdings nicht wegen Bildung einer terroristischen Vereinigung ( 129a StGB) angeklagt werden, obwohl diesbezüglich ermittelt worden war, sondern übrig blieb (nur) der versuchte Mord und das Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion ( 211 Abs. 2, 308 Abs. 1 bis 3, 52 Abs. 1, 25 Abs. 2, 22, 23 StGB). Dieser Prozess stellt die einsame Speerspitze im Kampf gegen den internationalen, insbesondere gerne als islamistisch bezeichneten Terrorismus dar. Denn viel mehr haben die staatlichen Beschwörer der ewigen Terrorismusgefahr nicht zu bieten. Entgegen ständig wiederholter Warnungen vor einer besonders akuten Terrorgefahr, die gerade jüngst wieder aktuell sind, sprechen die empirischen Tatsachen eine andere Sprache: Der Verfassungsschutzbericht für das Jahr 2006 führt zwar wie jedes Jahr einzelne sog. islamistische Organisationen und ihre geschätzte Mitgliederzahl an. Diese werden jedoch unabhängig von ihrer Einstellung zu Gewalt und von strafrechtlich relevanten Aktivitäten überwacht, wodurch die Aussagekraft dieser Angaben auf politisch Ungewolltes beschränkt bleibt. Als islamistischterroristische Straftat wurde für das Jahr 2006 einzig der nun angeklagte versuchte Kofferbombenanschlag benannt, der als Paradebeispiel für die bestehende Gefahr seitdem herhalten muss. Entsprechend fristen auch die jährlichen Verurteilungen wegen der Bildung einer terroristischen Vereinigung gem. 129a StGB ein Schattendasein. Für das Jahr 2005 wurden insgesamt 7 Verurteilungen registriert, 2004 waren es nur 2. Wie so oft bei dem Thema Kriminalität geht es nicht wie man vordergründig annehmen könnte, um die Schaffung von Sicherheit. Vielmehr ist die Verunsicherung teilweise intendiertes, teilweise unbewusstes Ziel der Beschwörung von Gefahrenszenarien. Nur eine verunsicherte Bevölkerung lässt eine ständige Beschränkung der Persönlichkeitsrechte über sicht ergehen oder fordert sie sogar ein. Den Psychologiekurs für Anfänger haben Politiker, Verfassungsschützer und Strafverfolgende jedenfalls bestanden und wenden ihre Kenntnisse nun bravourös an. II. Events < LSH goes modern > Um Material für die nächste Ausgabe der Streber-Ecke zu besorgen und das Institut mit junger Kunst zu versorgen, hatte sich der gesamte Lehrstuhl verabredet, um am vergangenen Wochenende nach Basel zu fahren und die Art Basel zu besuchen. Die Entscheidung gegen Kassel und für Basel lag dabei nahe, da 29,- Euro Tickets für die Strecke Freiburg-Kassel bereits im Dezember 1993 (die Bahn AG hieß damals noch Bundesbahn) ausverkauft waren. Schließlich sollte das gesamte Ersparte allein in die Verschönerung des Instituts investiert werden. Trotz wiederholter Beteuerungsschwüre auf ein gemeinsames Auftreten als Kunstsammler mit der Aura akademischer Exzellenz setzten sich einzelne Lehrstuhlmitglieder ab, die entweder den kulturellen Hochgenuss eines Herbert

Grönemeyer Konzerts in Berlin oder seit Wochen andauernde Urlaubsvorbereitungen vorzogen. Die dadurch hervorgerufene erhebliche Schwächung der Verhandlungsposition konnte allerdings durch den Kunstverstand des einzig verbleibenden Institutsentsandten ausgeglichen werden. Dieser wurde dann auch mit einer VIP-Karte ausgestattet, die durch die bis tief in die Spitzen von Kultur und Wirtschaft reichenden Beziehungen des Instituts erlangt werden konnte. Die VIP-Karte machte den Besuch allein wegen des Gefühls der Überlegenheit gegenüber den anderen Besuchern lohnenswert: Insbesondere konnten kostenlos unbegrenzte Mengen Eiscreme(der Champagner war leider nicht gratis!) im VIP-Bereich im dritten Stock der Kunsthalle verzehrt werden. Um nicht als average important person enttarnt zu werden, wurden die zuvor am Lehrstuhl exzesshaft geübten Dialoge über die Verschlechterung des VIP- Bereichs, insbesondere darüber, dass es kein Mövenpick-Eis mehr gebe, gekonnt abgespult. Nun aber zur Anschaffungsliste. Die Befugnis ohne Limit für die Lehrstuhlverschönerung zu sorgen, wurde erbarmungslos ausgenutzt. Bereits am Institutseingang musste die zuvor dort befindliche Wandzeitung mit hochaktuellen Artikeln einem Francis Bacon weichen, der für einen Schnäppchenpreis erworben wurde. In jedem Büro befinden sich bis zu drei miteinander in Beziehung stehende Videoinstallationen, die abwechselnd sich öffnende und schließende Augen zeigen. Ein vermuteter Zusammenhang mit der Notenvergabepraxis des Instituts wird aber energisch bestritten. Für die Freunde der asiatischen Kunst haben wir zudem Miniaturfiguren von Ham Yin angeschafft, die mit bloßem Auge kaum erkennbar sind, jedoch mit Hilfe einer für Gäste im Vorzimmer ausgelegten Lupe ihre volle Schönheit entfalten. Insgesamt gleicht das Institut nun einer modernen Kunstmesse mit intellektuellem Charme. In demütiger Bescheidenheit hoffen wir nun vom Rektor als Begehungsort der Exzellenzinitiative ausgewählt zu werden. Es bestehen Gerüchte, dass solche Orte eine Klimaanlage erhielten, die wir uns alleine jetzt nicht mehr leisten können. III. LSH-News < Wir erklären das neue Newsletter-Layout > Seit Harald Schmidt verkündete: Ich muss ehrlich sagen, bei Engagements gilt für mich die Devise: Drehort geht vor Inhalt. Seit taz.de in neuem Outfit erscheint und die FR im Tabloit-Format daherkommt, dämmert auch uns langsam: Wir müssen an unserem äußeren Erscheinungsbild weiter feilen - und zugleich erläutern, warum Sie als Leser Glückspilze sind. Es beginnt mit der überzeugenden Aufteilung in verschiedene Sparten, die wir der Übersichtlichkeit halber mit römischen Gliederungszeichen versehen haben. Erscheinen in einer Sparte mehrere Beiträge, so fügen wir eine Leerzeile ein. Die Überschrift setzen wir nicht etwa in sog. Gänsefüßchen, sondern in < >. Das erscheint uns internationaler und zeitgemäßer. Immer dann, wenn uns word rote oder grüne Schlangenlinien präsentiert, denken wir nun kurz darüber nach, warum dies wohl so ist, um es dann aber meist dabei zu belassen. Die von der FR für sich beanspruchte Flexibilität ist auch für uns Programm: Je nach Laune generieren wir neue Sparten oder lassen andere im Sande verlaufen. Die Bindung der Leser ist uns ein besonderes Anliegen. In diese Richtung zielen unsere Aufrufe, sich an Preisausschreiben oder Ähnlichem aktiv zu beteiligen. Dass wir bislang noch keinen einzelnen Preis ausgekehrt haben, scheint uns gegenüber dieser schönen Idee von uns unerheblich zu sein. Die Versendung als Mail gewährleistet individuelle Zeilenumbrüche beim Empfänger, die häufig nur

wenige Wörter pro Zeile ausmachen und damit schnellstens in den Blick genommen werden können. Sonderzeichen erweitern den Horizont. Worin die Neuigkeiten stecken? Fragen Sie ein wenig misstrauisch. Nun, das scheint uns in der Tat der einzige Schwachpunkt dieses Beitrags zu sein. Unser Layout war schon immer so perfekt, dass es nichts zu relaunchen gab. < Glückssträhne beim LSH > Seit einiger Zeit schon haben wir hier am LSH eine schier unglaubliche Glückssträhne. Das mag natürlich mit unserer Art der Forschung & Lehre zusammenhängen, die Schülerhilfe und Wikipedia kombiniert, aber ein wenig unheimlich ist sie uns schon: Auch eben wieder hat mich ein Zufallsgenerator unter allen Nutzern dieser Seite es möglichen Audi A 3-Gewinner ausgewählt. Wir jedenfalls verspüren eine gewisse Dankbarkeit, schon bald mit einem ganzen Fuhrpark ausgestattet zu sein. Ein heimlicher Zufallsgeneratorenbonus aufgrund unserer Exzellenz? Wir wagen es nicht zu hinterfragen. IV. Exzellenz-Streber-Ecke Immer wieder gebietet es die Exzellenz, Einladungen für ein Abendessen zuhause auszusprechen und nicht schnöde in ein Restaurant einzuladen. Denn erst bei einer solchen zeigt sich, wer man wirklich ist, was sich im Badezimmerschrank verbirgt, ob nicht in die Ecken, sondern aus ihnen gewischt wurde, was als Abendessen serviert wird und wie es um das Tafelsilber bestellt wird. Schließlich - und hierum soll es heute gehen -: Welche Zeitungen auf dem Beistelltisch neben der Coach bzw. in hierfür eigens angeschafften Zeitschriftenständern liegen. Das Wichtigste vorab: Eine gewisse inszenierte Unordnung erscheint unabdingbar. Es soll so aussehen, als habe man noch bis kurz vor dem Besuchseintritt in einer Zeitung gelesen und sie dann achtlos auf das Tischchen geworfen. Natürlich ist nichts achtlos geschehen, Sie haben vielmehr darauf geachtet, dass just das Feuilleton zu sehen ist, vielleicht auch mit einer handschriftlichen Bemerkung von Ihnen wie sic! oder so. Natürlich hängt nun die Zeitungserwartung vom Besuch ab, da es sich aber um einen Exzellenzbesuch handelt, können wir relativ sicher sagen, dass es die FAZ schon sein sollte. Rühmen Sie hierbei auch den Wirtschaftsteil, damit deutlich wird, dass Sie sich keinesfalls auf das Feuilleton beschränken. Ansonsten gilt: Seien Sie nicht zu innovativ, die ZEIT gehört noch immer dazu, beim Spiegel verweisen Sie darauf, dass sein Niveau doch so abgenommen habe, dass Sie sich letzthin (wählen Sie ruhig dieses Wort) zu einer Abbestellung entschlossen hätten. Bringen Sie dies auch dadurch gekonnt zum Ausdruck, dass die gebundenen Jahrgänge des Spiegel bis - sagen wir 1995 - sichtbar sind. Damit gewinnt das letzthin auch eine ganz neue Dimension. Die älteren ZEIT- Ausgaben sollten Sie in jedem Fall verschwinden lassen, weil sonst der Geruch entsteht, Sie kämen mit dem Bildungsangebot nicht nach. Lediglich ein paar ZEIT-Magazine dürfen wegen ihrer Zeit- und Belanglosigkeit noch rumliegen. Jetzt zu den ausländischen Zeitungen: Le monde diplomatique kenne ich jetzt nicht, sie klingt aber vertrauenserweckend. Jedenfalls sollten Sie auf jeden Fall die französischsprachige Ausgabe mit leichten Gebrauchsspuren (ein paar mal knittern) bereit legen. Dann natürlich The Times (auf aktuelles Datum achten, dafür müssen Sie halt schon zum Bahnhof) und als Zusatzknüller The New

Yorker. Das adelt Sie als kritischen Kenner der Kulturmaterie, der nur sorgfältig Recherchiertes, durchaus auch mal Kritisches in seine Hände nimmt. Denken Sie bitte daran, Bild, MAD, Titanic und Hörzu so sicher zu verstauen, dass auch ein überraschendes Öffnen durch einen Gast in einem unbeobachteten Moment nicht alles auffliegen lässt. Sie müssen also immer einen Schritt weiter als der Besuch denken. Das kann Tage dauern, weil sich ja auch der Gast intensiv vorbereitet, aber es lohnt sich. V. Chillout Zone Flashback - 27. November 1960: Im Kreiskrankenhaus von Dnipropetrowsk wird Ra Ra Rasputin gespielt, eine Diskokugel mit orangenen Lichteffekten dreht sich ruckartig, weil der Strom immer wieder ausfällt. Auf dem Marktplatz wird mit knatternder Stimme über Lautsprecher verkündet, dass Ljudmyla Mykolajiwna Tjeljehina soeben eine gesunde Tochter zur Welt gebracht habe. Das Nationalzentrum für Raumfahrt öffnet spontan seine Pforten und gewährt freien Eintritt, der Andrang bleibt aber mäßig. Ausgelassene Stimmung hingegen auf dem Zhovtneva Platz, auch weil 52 Jahre später Dnipropetrowsk zum Austragungsort für die Fußball-Europameisterschaft werden sollte, was an diesem frostigen Novembertag irgendwie in der Luft lag. [wird fortgesetzt] VI. Die Kategorie, die man nicht braucht < Freibad-Anarchie > Immer wieder gehen wir investigativ Fragen des täglichen Lebens nach, die man dann nicht zu lösen braucht, wenn man sich diesem Leben nicht aussetzt (s. auch unsere Exzellenz-Streber-Ecke). Insoweit ist unsere Eingruppierung unter die Kategorie, die man nicht braucht, goldrichtig. Was nun das Erkämpfen von Wasserfläche anbelangt, so ist diese Kategorie aber erst recht und mit besonderem Nachdruck als treffend zu bezeichnen. Denn gemeinhin geht man ja nicht ins Freibad, um dort zu schwimmen, sondern um dies und das zu tun, sich sonnen, simsen oder ein Eis essen zum Beispiel. Die wenigen, die sportlichen Ehrgeiz vorgeben, müssen dies freilich zu einem bestimmten Zeitpunkt dann auch vollziehen und gute Miene zur Unlustigkeit machen. Denn das Wasser ist doch kälter, als man bereits befürchtete, die Augen nach der Ankündigung, jetzt trainieren zu wollen, starr auf einen gerichtet. Sollte in Ihrem Freibad keine Leine gespannt sein, ist das Ergebnis eindeutig: Vergessen Sie s. Jeder Versuch, in diesen anarchischen Haufen auch nur die Rudimente von Ordnung zu bringen, ist zum Scheitern verurteilt. Selbst mit Schmetterling eine Schneise zu schlagen, macht keinen Sinn, unmittelbar hinter einem ist alles wieder in Sekundenschnelle zugewuchert und macht jede neue Bahn zu einem Spießrutenlauf. Auch die Hoffnung auf eine abgetrennte Bahn für Sportschwimmer ist ein zweischneidiges Schwert. Nach ausgiebigen Testreihen raten wir davon ab, definitorisch in Einzelgesprächen zu klären, ab wann man ein Sportschwimmer ist. Das Selbstbewusstsein der Bevölkerung ist hier grenzenlos. Die Bahn gleicht den leider immer mehr aussterbenden dreispurigen Landstraßen in Frankreich, auf denen es für eine Seite gilt, die Mittelspur zu besetzen und hier eine Art chicken driving zu veranstalten. Nur leider ist die Bahn hier nicht für drei Spuren ausgelegt, insbesondere auch deshalb, weil am Rand schwimmen uncool zu sein scheint und ein in Bauch- oder Rückenlage unkontrolliert ausgeübter Brustscherenschlag locker eine Bahnbreite umfasst.

Jedes beispielhafte Verhalten führt nicht etwa zu Hohngelächter, nein, es wird schlicht nicht zu Kenntnis genommen. Fazit: Vergessen Sie s. Machen Sie dies und das. VII. Das Beste zum Schluss 28 Abs. 2 StVollzG mal umgekehrt. http://www.dirtymedia.de/2007-02-13/videos/centraal-beheer-waerter.wmv Bis zum nächsten Newsletter, dann mit einem zusammenfassenden Badebericht aller umliegenden (Bagger-)Seen, Freizeitparadiese und Freibäder. Seien Sie sich gewiss: Wir haben keinen Aufwand gescheut. Bitte melden Sie auch Ihre Großtanten für den Newsletter an. Ihr LSH, uns interessiert wenig mehr als uns selbst -- Roland Hefendehl Institut für Kriminologie und Wirtschaftsstrafrecht Tel.: +49 (0)761 / 203-2210 Fax: +49 (0)761 / 203-2219 Mail: hefendehl@jura.uni-freiburg.de Netz: http://www.strafrecht-online.org