PassivAtelierHaus Roderberg Einfamilienwohnhaus mit Architekturbüro verantwortlicher Planer: Ginkgo-architektur.de Dipl. Ing. Helge Hauert Architekt AKNW Energieberater BAFA, DENA www.ginkgo-architektur.de Bredelle 37, 58o97 Hagen o2331-9oo575, Fax 9oo577 hauert@ginkgo-architektur.de Dieses Einfamilienwohnhaus wurde als erstes Passivhaus in Hagen und Umgebung für den Architekten und seine Familie auf einem nur 12 m breiten Grundstück erstellt. Das Baujahr ist 2ooo, es ist somit eins der frühen Passivhäuser in Nordrhein-Westfalen. Im Souterrain ist das Architekturbüro. Unter der Garage gibt es das Archiv. Kein Fenster ist nach Norden gerichtet. Besonderheiten: U-Wert Außenwand U-Wert Sohle U-Wert Dach Sonnenkollektoren 0,118 W/(m²K) 0,113 W/(m²K) 0,089 W/(m²K) PHPP Jahres- Heizwärmebedarf 11,4 1,4 kwh/(m²a) PHPP Primärenergie 105 kwh/(m²a) U-Wert Fenster 0,782 W/(m²K) Wärmerückgewinnung 89 % Drucktest n 50 0,6 h -1 Seite 1 von 14
1 Kurzbeschreibung des PassivAtelierHauses Roderberg Es handelt sich um das erste realisierte Passivhaus in Hagen und Umgebung. Die Hanglage wurde ausgenutzt und die Garage als zusätzlicher Puffer, im Rahmen der Möglichkeiten des Bebauungsplanes, mit darunter liegendem Archiv auf die Nordseite des Gebäudes geplant. Das A/V-Verhältnis ist günstig. Die Zertifizierung durch das Passivhausinstitut ist aus dem Jahr 1999 und hat die Objektnummer o128. 2 Ansichtsfotos PassivAtelierHaus Roderberg Südseite mit Sonnenfalle Seite 2 von 14
Badezimmer Badezimmer Seite 3 von 14
Westseite mit Pv-Anlage im Garten. Modell des Passivatelierhauses und des gleichzeitig erstellten Niedrigenergiehauses. 3 Schnittzeichnung PassivAteli Modell Seite 4 von 14
4 Schnitt des PassivAtelierHaus Hauses Roderberg Der Querschnitt durch das Passivatelierhaus atelierhaus Roderberg. Gut erkennbar ist die ringsum geschlossene thermische Hülle mit jeweils guter Wärmedämmung. Garage und das Archiv auf der Nordseite gehören nicht zur thermischen Hülle, auch ist die Treppe im Norden, passend zum zonierten Grundriss des Objektes. Die Konstruktion ist einfach, Souterrain und Erdgeschoss sind bis zur Decke massiv, das Dachgeschoss ist in Holzbauweise ausgeführt, so lassen sich Bauzeiten, Trocknungsprobleme und Kosten sparen. Seite 5 von 14
5 Grundrisse PassivAtelierHaus Roderberg Seite 6 von 14
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6 Lüftungsanlage des PassivAtelierHaus Roderberg Die Verteilung der Lüftung erfolgt über den zentralen Installationsschacht in die Zuluftund aus den Ablufträumen. Das hocheffiziente Lüftungsgerät mit extrem hoher Wärmerückgewinnung vermeidet die Wärmeverluste um ca. 90%. Bei dem Lüftungsgerät handelt es sich um Maico Aerex. Der Erdreichwärmetauscher besteht aus einem ca. 35 m langem Rohr mit 30 cm Durchmesser. 7 Warmwasserbereitung ereitung des PassivAtelierHaus Roderberg Das Warmwasser wird zu ca. 60% durch die Solarthermieanlage erwärmt. Der Restheizbedarf wird durch einen geschlossenen Kamin mit ca. 6 kw erreicht. 8 Baukosten des PassivAtelierHaus Roderberg Die Baukosten wurden seitens des Bauherrn nicht freigegeben, sie liegen jedoch nicht wesentlich höher, als bei vergleichbaren Niedrigenergiehäusern. Dies ist im Wesentlichen auf die einfache Struktur und das gute A/V- Verhältnis zurück zu führen. 9 Konstruktion des PassivAtelierHaus Roderberg 9.1 Bauteile Vermeidung von Wärmebrücken und Kellerdeckenaufbau am Fußpunkt des aufsteigenden Mauerwerks. Um die konstruktiv bedingte Wärmebrücke gering zu halten, wird die unterste Schicht der Kelleraußen- und Kellerinnenwände als Porenbetonstein ausgeführt. So ist ein lückenloser Anschluss der Sohle gegeben. Die Außenwandaufbauten im Massivbereich sind: Innenputz 10 mm HLZ 1400 175 mm Dichtungsschlämme 3 mm Wärmedämmung 035 280 mm Armierung, Oberputz 10 mm Die Außenwandaufbauten im Leichtbaubereich bereich sind: Seite 8 von 14
Metallwelle 22 mm Lattung 25 mm DWD 12 mm Kontersparren, Dämmung 035 120 mm Tragsparren, Dämmung 035 180 mm Dampfbremse 2 mm Lattung 25 mm Gipskarton 12 mm Der Dachaufbau ist st: Dachziegel Lattung, Konterlattung 60 mm Unterspannbahn 2 mm Kontersparren, Dämmung 035 120 mm Tragsparren, Dämmung 035 180 mm Dampfbremse 2 mm Lattung 25 mm Gipskarton 12 mm Der Aufbau der Sohle ist: Keramik 10 mm Estrich 50 mm Wärmedämmung 035 20 mm Stahlbeton 140 mm Dämmung 030 240 mm 9.2 Fenster PassivAtelierHaus Roderberg Die Fenster sind die passiv solaren Kollektoren des Passivhauses. Das es auf der Nordseite keine Fenster gibt, treten hier keine Verluste auf. Die hervorragenden Dämmwerte der Verglasung vermeiden hohe Verluste, die großzügige Verglasung nach Süden und Westen hat hohe Energieeinträge. Die Fenster sind in die Dämmebene eingebaut, die Rahmen sind zu 2/3 mit dem WDVS überdeckt, um die Verluste hier so gering wie möglich zu halten. Die Fensterbankhalter sind aus VIIa. Eingesetzt wurden Holzfenster mit Purenitkern. Die Werte sind: U,glas 0,70 W/(m²K) U,frame 0,64 W/(m²K) U,window 0,78 W/(m²K) g-wert 60 % Seite 9 von 14
10 Beschreibung der luftdichten Hülle; Dokumentation des Drucktestergebnisses des PassivAtelierHaus Roderberg Das Passivhaus hat eine sehr dichte Gebäudehülle. Dies wurde durch eine saubere Planung der Details erreicht, insbesondere bei den Anschlüssen des Trocken- an den Massivbau und bei den Fenstern und Türen, sowie bei den Durchdringungen. Dies wurde im BloowerDoor- Verfahren nachgewiesen. Seite 10 von 14
Luftdichtigkeitsebenen sind: Betonplatte der Sohle Innenputz, bis auf die Betonplatte und auch in allen massiven Innen- und Außentürlaibungen Dichtigkeitsschlämme außen auf der Außenwand Abklebung der Fenster und Türen auf die Schlämme der Außenwand Verklebte Dampfbremse der Dachgeschosswände Verklebte Dampfbremse des Daches an die der Dachgeschosswände Leichtbauwände wurden gegen den Innenputz gesetzt Der Drucktest erfüllt mit 0,6 h -1 die Anforderungen. 11 Anlagen zur Dokumentation des PassivAtelierHaus Roderberg Seite 11 von 14
Zertifikat durch das Passivhausinstitut 1999 Seite 12 von 14
Qualitätsnachweis durch das Passivhausinstitut 1999 Seite 13 von 14
12 Erfahrungen der Nutzer des PassivAtelierHaus Roderberg Die Nutzung des Passivhauses erweist sich als einfach und gut. Da die Lüftungsanlage das lästige Fensterlüften erübrigt. Die dadurch erreichte Luftqualität ist gleich bleibend gut. Nachteilig ist die trockene Luft, die durch viele Pflanzen zum ausgeglichen werden konnte. Verursacht durch gelegentliche hohe Besucherzahlen durch Familie und Freunde wurde es wiederholt gerade im Winter eher warm, so dass wir einfach die Fenster öffneten, um das Haus abzukühlen. Im Rahmen einer Lokalzeit des WDR-NRW im Studio Dortmund wurde das Gebäude mit den neuen Besitzern im Fernsehen im Jahr 2oo8 vorgestellt. Als Architekt war ich 1999 vor die selbst erteilte Aufgabe gestellt: mit Dämmstärken zu arbeiten, für die es keine Zulassung gab; Fenster zu adäquaten Preisen zu finden, sie aus Süddeutschland liefern und durch einen Verarbeiter vor Ort einbringen zu lassen; Luftdichtigkeit und deren konsequente Umsetzung täglich auf der Baustelle erklären zu müssen; missionarisch gegen alle Skeptiker vor allem, die Erfahrenen am Bau zu diskutieren. Im Nachhinein erfährt das Passivhaus seine immer größere, wohl verdiente Beliebtheit, was mich als Architekten, der inzwischen schon einige begleitet hat, sehr zufrieden stimmt; wurde ich doch im Jahr 1999 als Spinner belächelt. Dipl. Ing. Helge Hauert Architekt AKNW Energieberater BAFA, DENA Ingenieur VDI www.ginkgo-architektur.de Bredelle 37, 58o97 Hagen o2331-9oo575, Fax 9oo577 hauert@ginkgo-architektur.de Seite 14 von 14