Wieder schmerzfrei mobil Mit Ihrem neuen, künstlichen Hüftgelenk HÜFTGELENK Patienteninformation
Liebe Patientin, lieber Patient, deshalb heute wenige medizintechnische Produkte, die so fortschrittlich sind wie ein künst liches Hüftgelenk, medizinisch auch Hüfttotalendo prothese genannt. Design, Material und Herstellung sind auf die höchsten Anforderungen ausgerichtet. Schonende OP-Methoden sorgen mit dafür, dass Sie nach dem Eingriff buchstäblich schnell wieder auf den Beinen sind. Sie werden in absehbarer Zeit ein künstliches Hüftgelenk erhalten. Wir möchten Ihnen deshalb einige der Fragen beantworten, die Sie sich vermutlich stellen. LINK entwickelt seit 50 Jahren Endoprothesen und stellt sie in Deutschland her. Mehr Informationen finden Sie auch im Internet unter: www.linkorthopaedics.com. Ihr neues Hüftgelenk ist eines der am besten erforschten Produkte der Medizintechnik, ein groß artiges Stück Hightech: hoch modern, durch dacht, sicher und bei guter Behandlung sehr langlebig. Unzählige Ingenieure haben in den letzten 60 Jahren daran gearbeitet, künstliche Hüftgelenke immer weiter zu verbessern. Es gibt
Inhalt 4 Warum brauche ich ein künstliches Hüftgelenk? Wann ist der beste Zeitpunkt für ein künstliches Hüftgelenk? Welche Erkrankungen können ein künstliches Hüftgelenk erforderlich machen? 6 Wie ist ein natürliches Hüftgelenk aufgebaut? 8 Welche Arten von künstlichen Hüftgelenken gibt es? 10 Welches künstliche Hüftgelenk ist für mich das beste? 12 Wie bereite ich mich auf die Operation vor? 13 Was passiert nach der Operation? Wie schnell bin ich wieder beweglich? 14 Was kann ich von meinem künstlichen Hüftgelenk erwarten? Wie lange hält mein neues Hüftgelenk? 15 Tipps für den Alltag 3
Warum brauche ich ein künstliches Hüftgelenk? Wenn Ihre Hüfterkrankung nicht mehr mit herkömmlichen Mitteln erfolgreich behandelt werden kann, kommt für Sie eine totale Hüftendoprothese infrage sofern Sie nicht mehr schmerzfrei gehen und Treppen steigen können, auch in Ruhepausen Schmerzen im Hüftgelenk haben, sich sozial isolieren, weil Sie wegen der Schmerzen kaum noch mobil sind, sich so wenig bewegen, dass Sie körperlich abbauen, so oft Schmerzmittel einnehmen müssen, dass Nebenwirkungen höchstens eine Frage der Zeit sind. Wann ist der beste Zeitpunkt für ein künstliches Hüftgelenk? Wann der beste Zeitpunkt für eine totale Hüftendoprothese gekommen ist, entscheiden Sie zusammen mit Ihrem Arzt. Ihr Arzt stellt die Diagnose, berücksichtigt alle Untersuchungsergebnisse und berät Sie fachlich. Vertrauen Sie ihm: Er weiß, wann die Operation aus medizinischer Sicht sinnvoll ist, um Ihre Schmerzen zu beseitigen und so Ihre Lebensqualität zu verbessern. 4
Welche Erkrankungen können ein künstliches Hüftgelenk erforderlich machen? Arthrose: zum Beispiel durch Verschleiß oder Rheuma. Der Knorpel in der Hüftpfanne 1 oder auf dem Hüftkopf 2 nutzt sich immer weiter ab. Der Hüftkopf gleitet dadurch schlechter in der Hüftpfanne und ist weniger gepuffert. Im Extremfall verursacht das starke Schmerzen. Oberschenkelhalsbruch: Durch einen Unfall bricht der Knochen im Bereich des Hüftkopfes oder des Oberschenkelhalses 3. Hüftdysplasie: Es fehlt das Dach der natürlichen Hüftpfanne. Eine Fehlstellung im Hüftgelenk und mit den Jahren entstehende Arthrose sind die Folgen. Hüftkopfnekrose: Dem Hüftkopf fehlt teilweise oder ganz die Blutversorgung. Dadurch wird er unrund und kann sich nicht im Gelenk bewegen, ohne Schmerzen zu verursachen. 1, 2, 3 Siehe Seite 6 7. 5
Wie ist ein natürliches Hüftgelenk aufgebaut? Das Becken sorgt dafür, dass wir auch längere Zeit aufrecht und sicher stehen können Die Hüftpfanne ist mit Knorpel ausgekleidet. In der Hüftpfanne gleitet der Hüftkopf Die Wirbelsäule bestimmt unsere Haltung und ermöglicht den aufrechten Gang Das Kreuzbein besteht aus zusammengewachsenen Wirbeln, gehört zum Beckengürtel Der Hüftkopf ist mit einer Knorpelschicht überzogen und gleitet in der Hüftpfanne Der Oberschenkelhals verbindet Oberschenkelknochen und Hüftkopf Der Oberschenkelknochen ist einer der stärksten Knochen des Menschen 6
Notizen Das Hüftgelenk ist nach dem Knie unser zweitgrößtes Gelenk. Es besteht aus dem Oberschenkelhals, dem Hüftkopf und der Hüftpfanne. Das Hüftgelenk ist ein sehr starkes Gelenk. Im Laufe eines Lebens muss es viel aushalten und unzählige Bewegungen mitmachen. Manche Hüftgelenke sind für diese Belastungen anfälliger als andere und verschleißen deshalb früher. 7
Welche Arten von künstlichen Hüftgelenken gibt es? Die Hüftpfanne besteht aus Kunststoff, der speziell für den Einsatz im Körper geeignet ist Künstliche Hüftgelenke werden nach Prothesenschaftlänge (kurz/ lang) und Einbauart (zementiert/ zementfrei) unterschieden. Jedes Implantat besitzt spezielle Eigenschaften und eignet sich für bestimmte Patienten. Zementierter Einbau Die Prothese wird mit Knochenzement fest im Oberschenkelknochen oder der Hüftpfanne verankert. Das Gelenk ist schneller wieder belastbar. Das Verfahren ist seit Jahrzehnten bewährt. Der Hüftprothesenkopf wird dem Hüftprothesenschaft aufgesetzt; besteht aus einer speziellen Metalllegierung oder extrem verschleißfester Keramik Der Hüftprothesenschaft (hier: SPII Modell Lubinus) wird fest im Oberschenkelknochen verankert. Gemäß Schwedenstudie* beträgt die Überlebensrate der Prothese nach 20 Jahren 93,5 Prozent *The Swedish Hip Arthroplasty Register. Knochenzement ist ein spezieller Kunststoff, der dazu dient, Prothesenschaft und Pfanne fest im Knochen zu verankern (zementierte Hüftendoprothese) 8
Der Pfanneneinsatz besteht aus Keramik oder verschiedenen Kunststoffen, die speziell für den Einsatz im Körper geeignet sind Der Hüftprothesenkopf besteht aus einer speziellen Metalllegierung oder extrem verschleißfester Keramik Die Hüftpfanne ist so konstruiert, dass sie fest in den Beckenknochen eingeschraubt oder eingepresst werden kann Der Kurz-Hüftprothesenschaft (hier: Modell C.F.P. ) ist so geformt, dass er sich mit seinem kurzem Schaft im oberen Bereich besonders knochenschonend im Oberschenkelknochen verankern lässt Bei zementfreien Hüftendopro thesen wird der Prothesenschaft ohne Knochenzement im Ober schenkel knochen verankert. Die Hüftpfanne wird direkt in den Beckenknochen eingeschraubt oder eingepresst. Zementfreier Einbau Die Prothese wird ohne Knochenzement fest im Oberschenkelknochen verankert. Die Einbautechnik ist besonders knochenschonend. Eignet sich vor allem für biologisch junge, aktive Patienten. 9
Welches künstliche Hüftgelenk ist für mich das beste? Ein künstliches Hüftgelenk soll sein natürliches Vorbild so perfekt wie möglich ersetzen. Es muss deshalb fest und auf den Millimeter genau im Knochen sitzen und zugleich alle Bewegungen des Alltags mitmachen. So kann es viele Jahre lang den Belastungen problemlos standhalten. Das Material der totalen Hüftendoprothese soll für den Körper sehr gut verträglich sein, das Anwachsen des Knochens fördern und Metall-Allergien und Infektionen entgegenwirken. Materialien Metalllegierungen (z. B. Titanlegierung) Langzeitstabil, biokompatibel, hypoallergen Kunststoffe Sehr gute Gleit-Reib-Eigenschaften Keramiken Extrem verschleißfest und körperverträglich Spezielle Behandlungen der Prothesenoberfläche können Metall-Allergien entgegenwirken 10
Eine gute Hüftendoprothese muss fest im Knochen sitzen, Jüngere Patienten erhalten meist zementfreie Hüftendoprothesen, die die Anlagerung des Knochens fördern. Für ältere Patienten, deren Knochen zum Beispiel durch Osteoporose verändert sind, eignen sich eher Modelle, die mit speziellem Knochenzement verankert werden. Bei hybriden Hüftendoprothesen werden zementierte Schäfte mit zementfreien Hüftpfannen kombiniert. Welcher der beste Hüftgelenkersatz für Sie ist, wird Ihr Arzt von Ihrem Krankheitsbild, der Anatomie Ihrer Hüfte und dem Zustand Ihrer Knochen abhängig machen. Er wird sich dabei an Endoprothesenmodellen orientieren, die ihre Qualität und ihre Lebensdauer in langjährigen Studien bewiesen haben. sollte trotzdem elastisch sein, muss eine schonende OP ermöglichen, muss verträglich sein, zeigt wenig Verschleiß, hat ihre Qualität und Lebensdauer in langjährigen Studien bewiesen. 11
Wie bereite ich mich auf die Operation vor? Ärzte führen Hüftgelenkoperationen mit speziell für die jeweilige Hüftendoprothese konstruierten Instrumenten durch. Dadurch sind meist nur kleine Hautschnitte nötig, die Hüftmuskulatur und die beteiligten Knochen werden geschont und die Patienten sind nach dem Eingriff schneller wieder auf den Beinen. Aber auch Sie können dazu beitragen, dass Ihre Operation ein Erfolg wird: Kommen Sie so gesund wie möglich in die Klinik. Je besser es Ihnen geht, desto reibungsloser verlaufen Ihre Operation und Ihre Heilung. Informieren Sie Ihren Arzt über Ihre Medikamente, auch über frei verkäufliche. Sonstige Erkrankungen, wie zum Beispiel Allergien, sollte Ihr Arzt ebenfalls kennen. Berichten Sie Ihrem Arzt über Infekte vor allem in Mund, Nase oder Rachen sowie an Ihren Zähnen, auf der Haut und an den Nägeln. Betreiben Sie Muskelaufbau, Gangtraining und falls notwendig Gewichtsabbau vor der OP. Sie schaffen damit optimale Bedingungen für Ihre neue Gelenkprothese. Besprechen Sie mit Ihrem Arzt frühzeitig die Möglichkeiten einer Eigenblutspende. Checkliste für das Arztgespräch Fühlen Sie sich gesund? Welche Medikamente nehmen Sie ein? Möchten Sie Eigenblut spenden? Möchten Sie an einem Gangtraining teilnehmen? 12
Was passiert nach der Operation? Wichtig Belasten Sie Ihre neue Endoprothese nicht stärker, als es Ihr Arzt erlaubt. Ein frisch operiertes Hüftgelenk benötigt eine gewisse Zeit für die Heilung. Wie schnell bin ich wieder beweglich? In der Regel werden Sie schon am Tag nach der Operation zum ersten Mal aufstehen. Noch müssen Sie sehr vorsichtig sein: Ihr Arzt wird Ihnen deshalb sagen, welche Bewegungen Sie vermeiden sollen und ob Sie Gehstützen benutzen müssen. Wenige Tage nach der Operation beginnen Sie mit der Rehabilitation in einer Klinik oder einem ambulanten Zentrum. Ihre Hüftmuskulatur wird dadurch täglich kräftiger und stabilisiert Ihr künstliches Gelenk. Die meisten Patienten sind wenige Wochen nach der Operation ohne Gehstützen mobil und schmerzfrei. 13
Was kann ich von einem künstlichen Hüftgelenk erwarten? Ihr künstliches Hüftgelenk ist ein sehr zuverlässiges und sicheres Produkt der Medizintechnik. Es wurde entwickelt und hergestellt, damit Sie wieder schmerzfrei und mobil sein können. Vorsicht. Leistungssport ist mit einem künstlichen Hüftgelenk nicht zu empfehlen. Gegen Radfahren, Wandern und Schwimmen beispielsweise spricht jedoch nichts. Natürlich erfordert das Leben mit einem künstlichen Hüftgelenk Anpassungen an den Alltag. Manches, was für Sie früher selbstverständlich war, ist jetzt aus Sicherheitsgründen nicht mehr möglich oder erfordert besondere Wie lange hält mein neues Hüftgelenk? Qualitativ hochwertige Hüftendoprothesen halten im Durchschnitt 15 Jahre. Es sind aber auch Patienten bekannt, die bereits seit 25 Jahren und länger das gleiche künstliche Hüftgelenk tragen. Voraussetzung für eine möglichst lange Haltbarkeit der Hüftendoprothese ist, dass Sie ein paar Vorsichtsmaßnahmen einhalten, stets dem Rat Ihres Arztes folgen und ihn bei Problemen umgehend aufsuchen. Aber auch für die Zeit danach gibt es eine Lösung: Die totale Hüftendoprothese kann in einer Austauschoperation durch eine neue ersetzt werden. 14
Tipps für den Alltag Gehen Sie zu allen Nachuntersuchungen. Vermeiden Sie schwere körperliche Arbeit. Suchen Sie bei Problemen einen Arzt auf. Beseitigen Sie Stolperfallen wie zum Beispiel lose Teppichränder in Ihrem Zuhause. Vermeiden Sie Sportarten mit heftigen Stößen oder großem Verletzungsrisiko. Geeignete Sportarten sind leichte Gymnastik, Wandern in ebenem Gelände und Radfahren mit einem Rad mit tiefem Einstieg (leichtes Auf- und Absteigen). Auch Schwimmen ist mit einer Hüftendoprothese erlaubt am besten im Kraulstil. 15
Patienteninformation: künstliches Hüftgelenk Hauptverwaltung in Deutschland Waldemar Link GmbH & Co. KG Barkhausenweg 10 22339 Hamburg, Germany Tel.: +49 40 53995-0 Fax: +49 40 5386929 E-Mail: info@linkhh.de www.linkorthopaedics.com KONTAKT Wichtige Information Die Informationen in dieser Broschüre wurden sorgfältig recherchiert und in Zusammenarbeit mit Medizinern, Physiotherapeuten und Betroffenen erstellt. Die darin enthaltenen Angaben sind allgemeiner Natur und können nicht auf alle Patienten gleichermaßen übertragen werden. Drucknorm: 601_Patientbro_Huefte_dt_2013-07_001