Feldkirch und die Ill

Ähnliche Dokumente
Schau genau! Vom Heimatmuseum im Turm auf zur historischen Spurensuche

Medienart: Print Medientyp: Tages- und Wochenpresse Auflage: 16'200 Erscheinungsweise: 6x wöchentlich

Offizielle Eröffnung Rheindeich / / Rheindeich. Meine Damen und Herren, liebe Bürgerinnen und Bürger,

Gemeindearchiv Altenstadt - Akten

Die Geschichte der Regulierung der Gewässer in Vorarlberg

Verfasser: Dipl.-Ing. Andreas Romey (Leiter Wasserbehörde der Stadt Braunschweig)

ERMANAGEMEN IB T B VORARLBERG DER BIBER

LWL-Gräftenhof :46 Uhr Seite 1. Gräftenhof. Arbeitsbogen Museumspädagogik

Die Tricks der Pyramidenbauer

New Orleans - Eine Stadt macht dicht!

Schutz vor Hochwasser

Ein Stadtteil mit Geschichte und Tradition

Die Hochwasserfreilegung Schmidmühlen

HOCHWASSER SCHUTZ IN DER SCHÄRDINGER ALTSTADT

Das Gesellschaftsspiel. eluvio. Kämpfe gegen die Fluten. Anne Schulze, Studienrichtung: Kommunikationsdesign

PWS Kolumbien-Bericht Nr. 34

Hendrikus van den Berg

Museumsrallye DAS TOR

Technischer Hochwasserschutz

115. Artikel zu den Zeitereignissen

-Um 1500: Erbauen des Anistz Grabensteins von Christoph Graber von Grabenstein Jhd: Gut Mühlegg und Grabenstein sind Hammerschmieden

Was ist Archäologie? Wo sich archäologische Funde wohlfühlen. Arbeitsblatt ohne Aufgabenstellung


Hochwasserrisiko an der Donau

England vor 3000 Jahren aus: Abenteuer Zeitreise Geschichte einer Stadt. Meyers Lexikonverlag.

AQUARIWA Hochwasserschutz

Marathon-Wanderung Winterthur - Rheinfall

Max macht sich Sorgen

Stadtspiel zur mittelalterlichen Stadtgeschichte Reutlingens GRUPPE 3

Eine Novemberwoche in Jahre 1890 Hochwasser an der Saale - für frühere Generationen eine Todesgefahr

DAS GEHEIMNIS DES KOFFERS.

Da rief in der Morgendämmerung einer der Männer: Land in Sicht! Kaum waren wir aufs

Die Bebauung um die Schule am Bullenhuser Damm, nicht datiert.

Hamburg erwirbt die Alster

Name: Bezirk - Floridsdorf. erstellt von Carin Irsa für den Wiener Bildungsserver

Bebauung von Pohlitz und Reißberg in den Jahren 1958 bis 1985

Stadtspiel zur mittelalterlichen Stadtgeschichte Reutlingens GRUPPE 4

STATION 3 AUWALD 1/5

3,7 Millionen Euro für das Wehr Neue Brücke für den Verkehr freigegeben Umbauarbeiten an der Nidda liegen im Plan Es ist die größte Flussbaumaßnahme i

Was waren die Kennzeichen einer Stadt im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit?

UNWETTER 2005 GEMEINDE SILENEN

Geo-Cache: Der neue Darmbach

Mehrgenerationen-Wohnen & Ambulant betreute Wohngemeinschaften Am Kreuzfeld Dietramszell

Historischer Stadtrundgang Feldkirch

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Lernwerkstatt: Mittelalter. Das komplette Material finden Sie hier:

amtlich benannt am 7. Dezember 1953 durch den Rat der Gemeinde Büttgen

Ein neues Bett für die Donau

Mentale Geschichtsforschung

Mittelalterliches Stadttor und Museum

Texte zur Dorfgeschichte von Untervaz

Das Kindermuseum im Fischaturm

Festrede des Ortsbürgermeisters Hans Josef Drees zum Kirchenjubiläum 2011

Handarbeit gefordert, SUPER 800 geordert.

E i n e S t i l l e N a c h t

Wir sind Gottes Kinder Das Kirchenjahr in unserer KiTa erleben Heute ist ein Festtag hier im Haus zu uns kommt der Bischof Nikolaus

Dolmen La Roche-aux-Fées

Die begehbare Naturkatastrophe: Marken des Jahrhunderthochwassers von 1909 in der Nürnberger Altstadt

Hochwasserschutzprojekte an der Oder im Land Brandenburg seit LfU

Stadtspiel zur mittelalterlichen Stadtgeschichte Reutlingens

Wir machen Schifffahrt möglich. Anna und Mark an der Wasserstraße

Auf den Spuren Karl Neumanns

I N F O R M A T I O N

MIRAY-INFO FÖRDERVEREIN MISSION DER HL. FAMILIE MSF

doch Madeleine ergriff plötzlich ein merkwürdiges Gefühl, ohne dass sie hätte sagen können, warum. Etwas entfernt konnte sie jetzt eine Sänfte sehen,

Kingsburg Brettspiel von von Andrea Chiarvesio und Luca Iennaco Mario TRUANT Verlag. Kingsburg in Zahlen von Jens Malmström

Spuren und Zeichen des Bibers

in der Pfarrkirche Zur Allerheiligsten Dreifaltigkeit Alserkirche Wien 8, Alser-Straße 17

der sogenannten Vorburg, war Platz für etwa 21 Häuser, eine kleine Kapelle und einen Marktplatz, den heutigen Schlossplatz.

Feldkirch Nofels Beim Bädle Sebastian-Kneipp-Straße a

Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage zur schriftlichen

Hochwasserschutz in Neuss-Grimlinghausen

Hochwasserschutz gestern heute morgen

Impressionen aus Alt-Freusburg im Siegtal

Projekt Rhesi und rechtliche Rahmenbedingungen - das Schweizer Wasserbau- bzw. Gewässerschutzgesetz

Veränderungen im Schilfgürtel des Naturschutzgebiets Rheindelta im Zeitraum

Wanderung Orlacher Bach am

Projekttag Leben am Fluss 19. Juli 2011 in Dürrröhrsdorf-Dittersbach

Entwicklungen am Alten Rhein und Alpenrhein

Auf einer Burg. (210 Wörter) Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz

Huch, M., Wolodtschenko, A. Exkursion im Rahmen des DGS-Kongresses 2014 in Tübingen. Leitung: Monika Huch, Sektion Ökosemiotik

Fossilien im Alltag. Aber wir haben Glück! Auch bei modernen Gebäuden werden oft Platten mit Fossilien eingebaut, einfach weil sie schön aussehen.

Hochwasserschutz Dorfbach Schwarzenburg

Historischer Reiseführer: Ägypten das Land der Pyramiden

Freyenstein ist größter OT der Stadt Wittstock/Dosse, mit knapp 800 EW Wittstock insgesamt hat 18 OT; Kernstadt und OT zusammen haben knapp 15.

Kreis Ludwigsburg. Artikel aus der Stuttgarter Zeitung vom Die Familie Walcker

Ticket nach Berlin Begleitmaterialien: Manuskript und Glossar

Kirchenführer. Westerham

Das Ende des Dreißigjährigen Krieges

Am Fluss. Romeo wandert immer am Fluss entlang. Schließlich erreicht er den Stadtrand.

Die Atmosphäre der Erde (6) Die Zerstörungskraft tropischer Stürme

Die Fischer vom Urftsee

Der Stanser Dorfplatz Das Denkmal im öffentlichen Raum. Bild: Verlag Karl Engelberger, Stansstad

1 NIEDERSCHLAGSMENGEN

Projekttag Leben am Fluss 19. Juli 2011 in Dürrröhrsdorf-Dittersbach

(Amberger Nachrichten vom / Amberger Zeitung vom )

Aufgaben zu deinen Bauernregeln:

Wir lassen Sie nicht sitzen.

Ein Wort aus dem Johannesevangelium soll uns heute beschäftigen. Im 6. Kapitel heißt es in Vers 35:

Transkript:

Feldkirch und die Ill HOCHWASSERSCHUTZ EINST - VON MAG. CHRISTOPH VOLAUCNIK 41 Die Ill wird von der Feldkircher Bevölkerung als selbstverständlicher Bestandteil des Stadtbildes kaum mehr wahrgenommen. Lediglich bei Hochwasser, wie zu Pfingsten 1999, ziehen die hochgehenden Fluten dieses im Montafon entspringenden Flusses wundrige Lüt zu den Brücken. Blickt man jedoch in die Feldkircher Stadtchroniken, so erkennt man, wie eng das Schicksal unserer Stadt - im positiven wie im negativen Sinn - mit diesem Gewässer verbunden ist. Die Ill wurde seit dem verheerenden Hochwasser 1910 im Bereich der Stadt in ein starres Korsett aus meterhohen Betonmauern gesteckt, das den Anrainern ein Höchstmaß an Sicherheit vor Überschwemmungen bietet. Die im Frühjahr 2002 abgeschlossenen Bauarbeiten haben diese Sicherungsmaßnahmen noch verstärkt. Betrachtet man auf alten Fotos das frühere Flussufer sieht man natürliche Uferböschungen, Schotterbänke sowie natürliche und teilweise auch unterspülte Hänge. Für ein Hochwasser bedeutete ein solches Ufer natürlich kein Hindernis. Der älteste exakte Plan der Ill von der Stadt bis zur Illmündung stammt von Kreisbauingenieur Alois Negrelli (siehe S. 42/43) und befindet sich in Innsbruck. Während die Flussstrecke bis Nofels noch einen einigermaßen begradigten Eindruck macht, ist die Ill von der Nofler Brücke bis zum Rhein ein wilder Fluss, der von Sandbänken, kleinen Buchten und einer breiten, aus zwei Wasserrinnen und einem breiten Schotterfächer bestehenden Flussmündung geprägt ist. Gefahr Hochwasser Feldkirch war damals ungeschützt gegen die Gefahren eines Hochwassers. Die Stadtmauern konnten den Wassermassen nur begrenzt Widerstand entgegenbringen. Völlig schutzlos dem Wasser ausgesetzt waren die Gebäude in der sogenannten Au, die dem heutigen Gebiet zwischen Montforthaus und Ganahl-Areal entspricht. So soll die Verlegung des Feldkircher Friedhofes von der dort gelegenen St.Leonhardskirche (heutiger Leonhardsplatz) an den jetzigen Standort mit den oftmaligen Überflutungen der Gräber zusammenhängen. Auch die Verlegung des ersten Rathauses von der Vorstadt in die Schmiedgasse (1493) soll mit den häufigen Überflutungen zu tun gehabt haben. Ende des 19. Jahrhunderts war das Illufer - hier auf Höhe der heutigen Montfortbrücke - noch völlig ungeschützt. Verheerende Überschwemmungen Alte Feldkircher Chroniken berichten immer wieder von verheerenden Überschwemmungen. 1403 stieg das Wasser so hoch, dass es ein Schuh hoch durch das Höwerstor (Churertor) floss.1460 riss die hochgehende Ill einen gerade in Bau befindlichen Turm in der Vorstadt hinweg. Das Wasser drang in der St. Leonhardskirche bis zum Hochaltar und floss dann in die Stadt. Beim Hochwasser in den Jahren 1672, 1676 und 1682 zog die Bürgerschaft mit dem Stadtpfarrer und dem hochwürdigsten Sakrament, der Monstranz, bis zur Heiligkreuzbrücke und betete, dass Gott dem Wasser Einhalte.

42 1762 wütete in ganz Vorarlberg ein Jahrtausendhochwasser. Nach überdurchschnittlich langen und ergiebigen Regenfällen traten Anfang Juli alle Flüsse des Vorarlberger Oberlandes und der Rhein über die Ufer. Zwei Drittel der Feldkircher Altstadt wurden überschwemmt, die Keller komplett mit Wasser und Schlamm, Letten gefüllt. Die Reinigung der Häuser war zeitaufwendig und kostspielig. Für die Reinigung von zwei Kellern bezahlte damals das Rentamt, der Vorgänger unseres Finanzamtes, 197 Gulden. Das letzte verheerende Hochwasser fand 1910 statt, das auch fotografisch gut dokumentiert wurde. Frühe Schutzmassnahmen Während heute, wie im Winter 2001/02 zu sehen war, schwere Bagger, Schubraupen, Lkw und relativ wenig Personal die notwendigen Bauarbeiten im Hochwasserschutz vornehmen, haben früher hunderte Menschen Wuhrarbeiten durchgeführt. Die im Stadtarchiv befindlichen Wuhrakten geben Einblick in diese harte Arbeit. Das Hochwasser vom 14./15. Juni 1910 - Blick nach Gisingen Die Stadt Feldkirch bzw. ihre Bürger hatten im Stadtbereich und in der Tostnerau Wuhrarbeiten durchzuführen. Die Tostnerau war das Gebiet vom Margarethenkapf bis zum Noflerstein, der auf Höhe des Nofler Steinbruchs lag. Der letzte Graf von Montfort hatte diese Au den Feldkirchern verkauft. Die Bevölkerung von Altenstadt, Gisingen und Nofels war verpflichtet, bei den Wuhrarbeiten an der rechten Illseite vom Veitskapf bis zur Gisinger Brücke und im Nofler Ortsgebiet mitzuarbeiten. Diese Schutzdämme bestanden aus einer Unterlage aus Tannenästen und kleinen Sträuchern und hatten einen Aufbau aus Steinen, Schotter und Holzstämmen. Bei besonders gefährdeten oder exponierten Stellen errichtete man sogenannte Wuhrköpfe, die aus Pfahlreihen und mit Steinen gefüllten Holzkisten bestanden. Man errichtete auch aus Bruchsteinen Schutzmauern. Da damals der Transport schwerer Stämme und Steine ein Problem darstellte, versuchte man in unmittelbarer Nähe zur Baustelle das Baumaterial zu gewinnen. Beispielsweise nutzte man den Steinbruch in der Felsenau, der hinter dem heutigen Landes-

43 straßenbauhof lag. In der Tostnerau bediente man sich des Nofler Steinbruches. Auch das Holz wurde in nahe gelegenen Wäldern geschlagen. Als Transportmittel kamen nur zweispännige Pferdefuhrwerke, im Dialekt als Mähni bezeichnet, oder im Winter Schlitten in Frage. Dass man damals für die Pferde durchaus etwas empfand, zeigt ein Paragraph einer Bauausschreibung der Stadt Feldkirch vom Jahre 1829. Wagen durften nur so stark beladen werden, dass sie von zwei guten Pferden gezogen werden konnten, ohne ihnen weh zu tun. Die Pferdewagen waren dabei oft wochenlang im Einsatz, da sie ja nur kleine Mengen transportieren konnten. Noch heute erinnert in der Marktgasse unter den Lauben eine Markierung daran, wie hoch das Wasser damals stand. Die Mitarbeit an den Hochwasserdämmen war in Altenstadt und seinen Ortsteilen Nofels und Gisingen Bürgerpflicht. Ein Bürger musste zwischen 40 und 50 Fronschichten im Jahr leisten und erhielt dafür eine Entschädigung. 1834 bekam ein Erwachsener 12 Kreuzer pro Schicht. Ein Laib Brot kostete im Vergleich zwischen sechs und zehn Kreuzer. Am Tag danach in der Marktgasse (Juni 1910) Die Anfang des 19. Jahrhunderts entstandene Negrelli-Karte zeigt den ursprünglichen natürlichen Verlauf der Ill mit zahlreichen Sandbänken.

44 Die überflutete Feldkircher Vorstadt...... und die Montfortbrücke Wegen der Wuhrung kam es dann öfters zu Konflikten innerhalb der Ortsteile. Für die weit von der Ill wohnhaften Altenstädter war es nicht immer nachvollziehbar, im Ortsteil Nofels oder Gisingen im Frondienst Wuhrarbeit zu leisten. Auch für den Bewohner von Fresch gab es wenig Anreiz zu dieser Arbeit. Neben Arbeitsverweigerung gab es darüber hinaus auch Streit um die Situierung der Hochwasserdämme. In Feldkirch wäre es ebenfalls Bürgerpflicht gewesen, doch konnte man sich davon loskaufen. Mit dieser Taxe bezahlte man dann Handlanger. Als 1814 die Stadtkassa leer und kein Geld mehr für die Bezahlung des Steintransportes vorhanden war, musste man auf die Frondienste zurückgreifen. Wuhrarbeiten für den Hochwasserschutz an der Ill in Nofels 1928 In der Tostnerau übergab die Stadt die Arbeiten im 19. Jahrhundert dem Wuhrmeister Johann Bayer, der als Handlanger Tostner Bauern anstellte. Für diese war dieser Arbeitsplatz im Winter als Zusatzverdienst bestimmt gern gesehen, obwohl dieses Geld schwer verdient war. Im kalten Winter war die schwere Arbeit im Fluss bestimmt nicht sehr angenehm. Die damalige Kleidung, zumeist ein Lodenmantel, und das Schuhwerk haben kaum gegen Kälte und Feuchtigkeit geholfen. Auch für die Handwerker brachten die Wuhrarbeiten einen Zusatzverdienst. Die Schmiede hatten das Werkzeug instand zu halten, die Wagner lieferten die Stiele, Schubkarren und Ersatzräder und die Seiler die notwendigen Seile und Stricke. Die Wuhrmeister im 19. Jahrhundert, in Altenstadt der Vorsteher Johann Bertschler oder in Tosters Johann Bayer, hatten ihr Wissen in jahrelanger Praxis erlernt und zur Zufriedenheit der Baubehörden die Baustellen geleitet. Für schwierige Hochwasserschutzbauten zog man aber Bauexperten wie den Baumeister und Zimmermann Mathias Pümpel heran.

45 Hochwasserschutz im 20. Jahrhundert Nach dem Jahrhunderthochwasser 1910 und den weiteren hauptsächlich Nofels betreffenden Überschwemmungen von 1912, 1913, 1917 und 1922 entschloss sich der Vorarlberger Landtag 1924, eine vollständige Regulierung der Ill vom Kapf bis zum Rhein durchzuführen. Das Steinmaterial wurde ab 1924 mit einer kleinen Eisenbahn aus den Steinbrüchen in Nofels und am Matschelser Bergle zu den Baustellen transportiert. Hunderte Arbeiter fanden hier Beschäftigung. In einer wirtschaftlich schwierigen Zeit war dies die oft einzige Arbeitsmöglichkeit. Auch ein Schwimmund mehrere Greifbagger kamen auf dieser Großbaustelle zum Einsatz. Die damals angelegten Dämme schützen bis heute Nofels, Bangs und Meiningen. Lediglich die damals gebaute Illmündung wurde erst kürzlich verändert und renaturiert. Ein mit Dampf betriebener Bagger am Spiersbach (1933) (Foto: Stadtbaumeister Karl Puchner) Ein Rost aus Holz und Gestrüpp diente als Unterlage für die Schüttung der Böschungen (Foto: Stadtbaumeister Karl Puchner) Die Arbeiten waren insbesondere im Winter mühsam und hart, bot die damalige Kleidung doch wenig Schutz vor Nässe und frostigen Temperaturen. Nachdem 1922 ein Hochwasser die Altstadt bis zur Frauenkirche überschwemmt hatte, genehmigte die Landesregierung Verbauungsmaßnahmen und sorgte für deren Finanzierung. Zwischen 1923 und 1925 wurden die heute noch bestehenden, mittlerweile sanierten und verstärkten Uferschutzmauern gebaut. Die Leistungen unserer Vorfahren im oft vergeblichen Kampf gegen die Naturgewalten verdient Anerkennung und Respekt. Nähere Details zu den Wuhrarbeiten sind in den Heimatbüchern von Nofels, Altenstadt und Tosters nachzulesen. Die Hochwasserschutzarbeiten an der Ill im Winter 2001/02 sowie ein Film über das Hochwasser vom April 1999 sind auf einer CD-ROM dokumentiert, die im Rathaus Bürgerservice um 2,- erworben werden kann. Mit dem Kauf unterstützen Sie den Verein Netz für Kinder.