HERZLICH WILLKOMMEN! 29 Abendprogramm Los gehts, Wish Bowl, Open Stage, Konzert & Tanz. Ideenwerkstatt

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Transkript:

PROGRAMMHEFT 2015

INHALT HERZLICH WILLKOMMEN! Herzlich Willkommen Was ist utopival? Geländeplan Programmablauf Workshopübersicht Workshopvorstellung Bildung, soziales Miteinander, Ernährung, Kreativität, Wirtschaft 02 03 05 07 08 09 Liebe Utopivalist*innen: es ist soweit! Sieben Monate vorfreudige Vorbereitungen liegen hinter uns, sechs Planungstreffen, einige Telefonkonferenzen und eine schier unüberschauliche Flut von E-Mails. von Freund*innen, die ihre Hilfe für all jene Aufgaben anboten, die wir alleine nicht bewältigen konnten. Und wir haben begonnen, euch kennenzulernen! Wir erhielten eure umwerfenden Anmeldungen, die uns in unserem Elan beflügelten. Die uns zeigten, dass die Utopie nicht ein Ort ist, den es nicht gibt, sondern eine Daseinsform, die in so vielen Menschen anzutreffen ist. Von ihnen in Gedanken und Handlungen gelebt wird. Und nun ist es endlich soweit! Nun stehen uns fünf Tage bevor, die wir alle gemeinsam gestalten dürfen. Ideenwerkstatt 29 Abendprogramm Los gehts, Wish Bowl, Open Stage, Konzert & Tanz 31 Drumherum Morgenaktivität, Ort der Stille, Jonglage, DIY, Kreativ-Schreib-Ecke, Schenkspot, Open Space, Schnibbeln Team Helfer*innen, Kochaktivist*innen, utopival Planungsteam Kooperationen ideelle Partner*innen, Unterstützer*innen, Medienpartner*innen, Spender*innen Glossar Impressum 33 37 39 41 42 Wir begegneten im Planungsprozess herzlichen Mitarbeiter*innen von Unternehmen und Vereinen, die uns durch ihre Spenden den materiellen Rahmen des utopivals ermöglichen. Wir bekamen die Zusagen von unseren wunderbaren Referent*innen, die Perlen aus ihrem Fundus an Wissen und Erfahrungen zusammensuchten und damit halfen, den gedanklichen Rahmen zu gestalten. Die sich darauf freuen, diese Perlen mit euch zu teilen und auf eure Gedanken gespannt sind. Wir lernten Menschen kennen, die die Idee des utopivals begeistert aufnahmen, zu treuen Unterstützer*innen und Freund*innen wurden. Wir erhielten Rückenwind In denen wir uns kennenlernen und austauschen. In denen wir unsere Horizonte erweitern. In denen wir gemeinsam leckeres Essen zaubern und bei geselligem Zusammensein verspeisen werden. In denen wir uns mit unseren Talenten beschenken. Es wird großartig - und wir freuen uns unbeschreiblich auf euch! 01 02

WAS IST UTOPIVAL? Das utopival zeit für veränderung ist ein Mitmachkongress für fünf Tage mit 100 Menschen sowie der zentralen Frage Wie stellen wir uns eine zukunftsfähige Gesellschaft von morgen vor?. Das utopival ist ein Erfahrungsfeld, um Wege in ein neues Miteinander erlebbar zu machen und Perspektiven zu wechseln. Wir möchten einen bedingungslosen Raum zur freien Entfaltung schaffen. Hier ist jede*r leistungsfrei anerkannt und willkommen. Dies möchten wir auch durch unsere begleitenden Motive zum Ausdruck bringen: geldfrei, vegan, ökologisch, solidarisch. Unsere Projekte und mit ihnen das utopival sind für uns eine Möglichkeit, die begleitenden Motive zu leben, erlebbar zu machen und weiterzugeben. Die geldfreie Organisation ist dabei für uns ein gesellschaftliches Experiment, mit welchem wir Ansätze der share- und gifteconomy schon heute leben möchten. Durch das Überwinden des Prinzips Leistung Gegenleistung möchten wir neue Wege in ein wirtschaftliches und gesellschaftliches Miteinander gehen. Wieso mitmachen? Weil wir die gewohnten Denkmuster in Teilnehmer*in (=Konsument*in) und Referent*in auflösen möchten. Weil jede*r Talente in sich trägt und diese gerne in einer Gemeinschaft teilt. Weil es in einer zukunftsfähigen Gesellschaft nur miteinander geht. Wir alle bringen unsere Motivation, Freude und unseren Tatendrang zusammen und erschaffen neue Ideen und Projekte. Gemeinsam gestalten wir den Wandel. Wieso utopi(e) val? Der Name lässt in Gedanken leicht eine Verknüpfung zu Festival schlagen wir betonen immer wieder gerne, dass das utopival ein Mitmachkongress ist und nehmen gleichzeitig die Assoziation mit dem angenehm lockeren, freien Charakter eines Festivals gerne an. Dennoch ist es uns wichtig, dass das utopival ein anderes Format hat. Mit dem Mitmachkongress möchten wir auch einen gruppendynamischen Prozess ermöglichen: Vernetzung, Ideen kennenlernen und neue Projekte entstehen lassen, sowie gemeinsam gestalten. Es darf ein Raum sein, um sich fünf Tage lang intensiv mit inspirierenden Menschen auszutauschen. Die Utopie im utopival kommt natürlich auch von seinem*r Initiator*in: living utopia, das Projekt- und Aktionsnetzwerk, welches dahinter steht. Wir verstehen unter Utopie, was Fernando Birri in seinem kurzen gleichnamigen Gedicht beschrieb: Die Utopie - sie steht am Horizont. Ich bewege mich zwei Schritte auf sie zu und sie entfernt sich um zwei Schritte. Ich nähere mich zehn weitere Schritte und sie entfernt sich wieder um zehn Schritte. Und wenn ich noch so weit gehe, ich werde sie nie erreichen. Wofür ist sie also da: die Utopie? Dafür ist sie da: um zu gehen! Uns ist es also wichtig, die Utopie nicht als neue Gesellschaftsform zu verstehen, sondern als Wegweiser*in, als Motivation und Prozess. Die Utopie ist außerdem ein Freiraum, in dem Bedenken wie»das kann ich mir nicht vorstellen!«oder»das hat noch nie funktioniert!«keinen Platz haben. Dazu möchte das utopival einladen. Mit der zentralen Fragestellung Wie stellen wir uns eine zukunftsfähige Gesellschaft von morgen vor? möchten wir dazu einladen, schon heute praktisch gelebte Utopien kennenzulernen oder Ideen zu spinnen, um solche umzusetzen. Mit dem utopival möchten wir utopische Möglichkeiten Lebensräume zu gestalten, erlebbar werden lassen. Wir wünschen uns während des utopivals einen generationsübergreifenden Erfahrungsaustausch und möchten keinesfalls nur die Jugend ansprechen. Den Wandel zu gestalten geht uns alle an und es ist an uns allen, loszugehen! Mit dem generationsübergreifenden Aspekt möchten wir zudem zeigen, dass Bildung neu gedacht werden kann: Wir lernen ein Leben lang, nicht nur oder vor allem nicht in Institutionen, die uns unter Zwang und Druck setzen und keine freie Entfaltung zulassen. Es gilt an so vielen Stellschrauben zu drehen. Da die meisten Menschen sich spezialisieren, ist es umso wichtiger den Weg gemeinsam zu gehen und prozesshaft durch kleine Schritte voranzukommen. Der Wandel wird kommen by design oder by desaster. Wir möchten ihn mit euch by design erlebbar machen! Kommt ihr mit? 03 04

GELÄNDEPLAN 05 06

PROGRAMMABLAUF WORKSHOPÜBERSICHT 07 08

WORKSHOPVORSTELLUNG BILDUNG BILDUNG Die eigene Bildungsutopie leben Tabea Kratzenstein Julian Mohsennia Was ist Bildung? Allzu häufig wird Bildung mit bestimmten Institutionen und ihren Strukturen verwechselt. Zu häufig werden mit Bildung Schule, Universität, Noten, Arbeiten und Abschlüsse assoziiert. Dabei ist Bildung, ist Lernen ein Prozess, der dieser Strukturen nicht bedarf bzw. von ihnen durchaus negativ beeinträchtigt werden kann. Hermann Hesse fasste so gut in Worte, dass Bildung Erfüllung und Antrieb zugleich sei. Dass sie überall am Ziel sei und dennoch nirgends rasten bleibe. Ein Unterwegssein im Unendlichen, ein Mitschwingen im Universum, ein Mitleben im Zeitlosen sei. Das Ziel von Bildung sei nicht die Steigerung einzelner Fähigkeiten und Leistungen, sondern sie helfe uns unserem Leben einen Sinn zu geben, die Vergangenheit zu deuten, der Zukunft in furchtloser Bereitschaft offenzustehen. Heutzutage wird Bildung häufig primär in den Dienst der Ökonomie gestellt. Es ist unser aller Aufgabe, den Bildungsbegriff zu befreien und Räume für das zu erschaffen, was wir jeweils als Bildung verstehen. In die Schule zu gehen, ist für die meisten von uns selbstverständlich und doch gibt es viele Menschen, die unzufrieden sind und solche, die ihren eigenen Weg gehen. Wir möchten von unseren eigenen Erfahrungen mit und ohne Schule erzählen, Fragen beantworten. Doch vorrangig möchten wir mit Euch zusammen überlegen, wie jede*r von uns sich so bilden kann, wie es ihr oder ihm entspricht. Wie können wir selbst die Veränderung sein, die unser Bildungssystem ein ganz kleines Stückchen besser macht, ganz unabhängig, wo wir im Leben gerade stehen? Workshop: Dienstag Vormittag 10.00-12.00 Uhr 09 10

WORKSHOPVORSTELLUNG BILDUNG Theater der Utopie Erziehung im Kapitalismus Freie Schulen Umweltpsychologie Jonathan Ries Theo Hahn Anke Caspar Jürgens Luise Willborn Eva Junge Mit Spiel, Musik, Tanz und theaterpädagogischen Methoden des Forumtheaters nach Augusto Boal wollen wir versuchen, mentale Infrastukturen zu überwinden und uns dem Wandel, sprich der Postwachstumsgesellschaft, Utopien, oder auch der Transitiontown- Bewegung zu widmen. Schule und Erziehung sind zwei wichtige Pfeiler von Herrschaft über sie werden Menschen darauf zugerichtet, ihre Rolle als kleines Rädchen zu erfüllen und sich dabei sogar frei zu fühlen. Mit Selbstentfaltung und -bestimmung hat all das wenig zu tun. Schulnoten, fremdbestimmte Stunden- und Lehrpläne, Hierarchien zwischen Lehrenden und Lernenden und Schulzwang gehören aus emanzipatorischer Sicht auf den Müllhaufen der Geschichte. Die Kinder gehören weder den Eltern noch der Gesellschaft schrieb Michail Bakunin bereits 1866 dieser Blick auf das Aufwachsen und Lernen junger Menschen ist bis heute leider die Ausnahme. Wie aber kann horizontales Lernen aussehen und was braucht es dafür? Durch unsere Kritik an und eigenen Erfahrungen mit Erziehungs- und Schulsystemen wollen wir gemeinsam erarbeiten, wie herrschaftsfreies Lernen konkret aussehen und funktionieren kann. Austausch zu Visionen zukunftsfähiger Bildung. Ich möchte euch meine Erfahrungen mit der außerlegalen Temenos-Lerngruppe, der Familienschule Pulow und den Auswirkungen auf das Selbstverständnis der Beteiligten und ihre soziale und wirtschaftliche Entwicklung im Lebensumfeld vorstellen sowie darüber diskutieren. Es geht um Freiwilligkeit auf Seiten aller Beteiligten motiviert aus dem eigenen Inneren im Austausch mit einer den Kindern zugewandten und sie achtenden Gesellschaft, um altersunabhängiges, selbstverantwortliches Lernen und um Lernen in Bezug auf die Bedürfnisse der Um- und Mitwelt. Das Eingebundensein in eine lebensfreundliche Gemeinschaft, aus der heraus eine entsprechende Kultur wachsen kann, gewinnt zunehmend für mich an Bedeutung. Ich möchte mich mit euch austauschen und von meiner Praxis berichten. Angesichts der zunehmenden ökologischen und sozialen Herausforderungen, mit denen die Menschheit konfrontiert ist, zeigt sich immer deutlicher, dass technisch und politisch orientierte Lösungsansätze allein nicht ausreichen. Ergänzend sind Maßnahmen und Perspektiven notwendig, die den Menschen als individuellen und kollektiven Verursacher und Betroffenen von Umweltschäden in die Planung und Durchführung von Umweltschutzmaßnahmen einbeziehen. Hierzu kann die Psychologie als Lehre vom Denken, Fühlen und Verhalten des Menschen einen wesentlichen Beitrag leisten. Workshop: Dienstag Nachmittag 15.30-17.30 Uhr Workshop: Mittwoch Vormittag 10.00-12.00 Uhr Workshop: Mittwoch Nachmittag 15.30-17.30 Uhr Workshop: Donnerstag Vormittag 10.00-12.00 Uhr 11 12

WORKSHOPVORSTELLUNG SOZIALES MITEINANDER Queer & Gender Samira Fansa SOZIALES MITEINANDER Soziales Miteinander ist ein Grundpfeiler von Gemeinschaft. Wie möchten wir miteinander leben und wirken? In Konkurrenz, in einem ständigen Zwang des Überbietens und Auslotens oder in kooperativem Miteinander? Wie können sich Vielfalt und Unterschiedlichkeit trotz oder gerade durch Kooperation entfalten? Wie können wir unsere eigene gesellschaftliche Position reflektieren, um keine*n bewusst oder unbewusst auszugrenzen oder zu diskriminieren? Oft hilft es, einen Blick über den Tellerrand zu wagen, aus gewohnten Denkmustern und Konventionen auszubrechen und neue Perspektiven einzunehmen. Es geht um Degrowth und Gemeinschaft, Gender, Mensch-Tier-Verhältnis, das gute Leben und Anti-Rassismus - es ist also Raum zur Selbstreflexion und Überwindung mentaler Infrastrukturen, um neue Wege zu gehen. Mit dem Themenschwerpunkt soziales Miteinander haben wir die Utopie im Blick, einen bedingungslosen Raum für alle zu schaffen, in welchem sie leistungslos anerkannt sind. Ein nichtakademischer Streifzug durch eine Welt, die mehr als zwei Geschlechter kennt. Wer oder was ist queer? Du? Ich? Und warum? Fragen entlang von Grenzen und Möglichkeiten eines queeren Lebens in einer falschen Gesellschaft. Queer vor Jahren ein Zauberwort - raus aus der Enge zweier Geschlechtszuschreibungen. Doch ist Queer heute nur eine Schublade mehr geworden? Oder steht es nur noch für kulturelle Orte und Partys, in denen gesellschaftliche Veränderungen ausgeklammert werden? Oder gar für ein Label neoliberalen Mainstreams? Geht das - befreite Geschlechterverhältnisse herstellen inmitten einer Gesellschaft, die auf vielfältiger Unterdrückung basiert? Welchen Wert haben Nischen? Und was sind die Grenzen? Und vor allem: Worum geht es uns? Respekt, Liebe, Zärtlichkeit, Aufgehobensein, Freundschaft, Lust, Achtung,? Was können wir heute schon leben? Und was hat das alles mit Widerstand zu tun Workshop: Dienstag Vormittag 10.00-12.00 Uhr 13 14

WORKSHOPVORSTELLUNG SOZIALES MITEINANDER Identität, Diskriminierung und Rassismus Nesreen Hajjaj Mensch-Tier Verhältnis Ruth Müller Degrowth und Gemeinschaft Malo Vidal Sumak Kawsay: Das Gute Leben (k)ein Ansatz für ein soziales Miteinander und Globales Lernen in Deutschland!? Patricia Goethe Wenn du schon immer mal mehr über dich selber erfahren wolltest, wenn du schon immer mal mehr über das Andere erfahren wolltest und wenn du schon immer mal mehr über Diskriminierung und Rassismus erfahren wolltest, dann bist du in meinem Workshop genau richtig. Ich möchte mit euch gemeinsam gerne mittels praktischer Übungen diese verschiedenen Felder näher beleuchten. Wir leben in einer Welt in der diese Themen für viele Menschen vollkommen fremd sind, obwohl wir sie alle kennen. Das finde ich gar nicht cool und deshalb möchte ich dem gemeinsam mit euch ein Ende setzen. In diesem Workshop soll es darum gehen, wie Tiere in dieser Gesellschaft wahrgenommen werden und welche Folgen daraus für das Mensch-Tier-Verhältnis entstehen. Es wird einen Input zur geschichtlichen Entwicklung und zur derzeitigen Situation geben und anschließend ist genügend Raum, um sich unter anderem über einen positiven Umgang auszutauschen. Welche Rolle spielt Gemeinschaft im Kontext einer Degrowth-Utopie und wie ist eine positive Gemeinschaftserfahrung möglich? Darum geht es in diesem Workshop. Nach einem kleinen Input zu der Beziehung von Degrowth und Gemeinschaft werden wir in einen gemeinsamen Austausch darüber treten, welche Chancen für eine gelebte Utopie, sowie für einen Widerstand gegen das bestehende System in Gemeinschaft steckt. Dabei werden wir uns gemeinsam darüber austauschen, welche Formen von Gemeinschaften es gibt, welche Herausforderungen in Gemeinschaften auftreten und welche Fähigkeiten, aber auch Methoden und Settings dazu beitragen können, eine gelingende Gemeinschaft aufzubauen. Sumak kawsay (wörtlich übersetzt das gute Leben oder im Spanischen buen vivir) ist ein zentrales Prinzip der Kosmovision indigener Gemeinschaften des Andenraumes. Es strebt die materielle, soziale und spirituelle Zufriedenheit aller Gemeindemitglieder an, jedoch nicht auf Kosten anderer und nicht auf Kosten der natürlichen Lebensgrundlagen. Über seine indigenen Traditionen hinaus steht sumak kawsay auch im Kontext der gegenwärtigen Kritik und Abkehr vom westlichen Entwicklungsdenken durch verschiedene soziale Bewegungen in Lateinamerika. In dem interaktiv gestalteten Workshop wollen wir der Frage nachgehen, ob und in welcher Weise die Philosophie und Grundannahmen des sumak kawsay neue Impulse auch für ein sozial(er)es Miteinander und Globales Lernen in Deutschland setzen können. Workshop: Dienstag Nachmittag 15.30-17.30 Uhr Workshop: Mittwoch Vormittag 10.00-12.00 Uhr Workshop: Mittwoch Nachmittag 15.30-17.30 Uhr Workshop: Donnerstag Vormittag 10.00-12.00 Uhr 15 16

WORKSHOPVORSTELLUNG ERNÄHRUNG Rohkost Marlon Drescher ERNÄHRUNG Ich erzähle euch, warum die Zukunft vegan ist und welche Vorteile hinter einer rohköstlichen Ernährung stecken. Unser Ernährungsstil hat viele Auswirkungen in Hinblick auf globale Gerechtigkeit, Ressourcenverbrauch, Beziehung zu Natur und Tieren, der eigenen Gesundheit sowie in Bezug auf kommende Generationen. Wie ich mich ernähre, spielt folglich eine große Rolle, denn Essen ist ein politischer Akt! Während des utopivals wird nicht nur gemeinsam lecker bio-vegan gekocht, sondern auch in den Workshops einen Einblick in verschiedene zukunftsfähige Ernährungsthemen gegeben: Wir werden uns mit dem Status Quo der Ernährungssouveränität beschäftigen und vor allem den Fokus auf utopietaugliche Alternativen legen. Neben dem großen Thema Böden wie sieht ein gesunder Boden aus, werden wir uns mit erfahrenen Menschen praktisch den Fragen nähern Wie kann biovegane Selbstversorgung aussehen? und Wie gestalte ich Lebensräume in meinem Garten?. Das sind nur einige Fragen der Workshops, die in gemeinsamer Runde praktisch erlebbar werden. Nach einer Einleitung wird es einen praktischen Teil geben, bei dem ich euch zeige, wie aus gesunden, wild wachsenden Früchten ein leckerer Nachtisch gezaubert werden kann - rohköstlich und vegan Workshop: Dienstag Vormittag 10.00-12.00 Uhr 17 18

WORKSHOPVORSTELLUNG ERNÄHRUNG Boden Michael Hartl Vorgartenkritischer Dorfrundgang Christoffer Zirkeldreher Biovegane Landwirtschaft Michael Hartl Welternährung - Was hat das mit uns zu tun? Welternährung hier und jetzt Sinay Gandenberger Wir verlieren im wahrsten Sinne den Boden unter den Füßen. Als Gesellschaft insgesamt im sprichwörtlichen Sinne aber eben auch ganz real: Der fruchtbare Boden geht zur Neige. Schon in weniger als 8 Jahren haben wir in der EU nicht mehr genug fruchtbare Böden, um uns selbst zu versorgen. Mit allen Konsequenzen, die eine solche Entwicklung dann global hätte. Die Ursachen sind bekannt: Erosion, industrialisierte Landwirtschaft mit großen Maschinen, Versiegelung von Flächen. Ein großer Beitrag zur Lösung damit auch: Hin zu einer Welt, die nicht mehr ständig wachsen will und in der wir Lebensmittelproduktion wieder anders gestalten. Wie das jeweils aussehen kann, möchte ich nach einem Impulsvortrag gerne in einem freien Gespräch mit Euch diskutieren und vielleicht sogar ganz konkrete Schritte mit Euch setzen: Wie können wir in unseren eigenen Leben hier zu einer Veränderung beitragen und wie erzeugt man öffentliche Aufmerksamkeit für das Thema? In einer Postwachstumsgesellschaft sind wir auf nachhaltige, resiliente Strukturen angewiesen. Diese finden wir im ländlichen Raum, verfallen aber aufgrund stetiger Landflucht zunehmend. Wie können wir das Land kulturell, ökonomisch und ökologisch attraktiv gestalten, um Städte zu entlasten und Stadtmenschen mit der Natur verbinden? Wie bündeln wir auch im ländlichen Raum Gleichgesinnte, die daran mitwirken wollen? Wie bringen wir gesellschaftlichen Wandel aufs Land? Dies alles bei einem vorgartenkritischen Dorfrundgang: Wir schauen uns Vorgärten und Häuser an, bewerten inwieweit diese ökoligent durchdacht sind und überlegen uns permakulturelle Gestaltungsverbesserungen. Gemüse ist vegan. Eh klar. Getreide auch. Natürlich! - Oder nicht? In konventioneller Landwirtschaft und Gemüsebau werden Gifte eingesetzt, die u. a. ganz direkt dem Zweck dienen, Tiere zu töten. Andere sind eigentlich für andere Zwecke gedacht, töten aber trotzdem Tiere und gefährden zum Beispiel die Honigbienen. Klingt nicht so leidfrei und tierfreundlich, wie man sich vegane Lebensmittel vorstellt. Die Bio-Landwirtschaft ist meist leider auf Tiernutzung aufgebaut, da sie in nahezu allen Fällen auf Jauche, Horn- und Blutmehl und weiteren Tierprodukten als Dünger zurückgreift. Auch hier gibt es also keine Leid-Freiheit. In einem kurzen Start-Vortrag möchte ich Euch mit der bioveganen Landwirtschaft eine Alternative vorstellen und warum ich daran glaube, dass diese funktioniert. Danach können wir in einem freien Gespräch die Grenzen der Leidfreiheit diskutieren und uns ansehen, wie wir die Idee des bioveganen Anbaus auch im kleinen Maßstab umsetzen können. Ich möchte gerne einen kurzen Einblick geben und die»globale Welternährung«mit uns hier und jetzt, unserem Tun und unserer Ernährung verknüpfen. Außerdem möchte ich kurz die konventionellen Lösungsansätze vorstellen und auf die damit verbundenen Probleme eingehen. Und mal einen Blick auf die aktuellen landwirtschaftlichen und politischen Trends werfen, von Agro-Gentechnik und Glyphosat bis zu TTIP. Wieviel Fläche haben wir und was dürfte jeder an Fläche»verbrauchen«? Welche anderen Ideen und Ansätze gibt es schon, die den»wachsen oder Weichen«-Trends entgegen wirken? Und vor allem, was können wir eigentlich tun? Ich freue mich auf Diskussionen, gegenseitige Denkanstöße und konkrete Ideen. Workshop: Dienstag Nachmittag 15.30-17.30 Uhr Workshop: Mittwoch Vormittag 10.00-12.00 Uhr Workshop: Mittwoch Nachmittag 15.30-17.30 Uhr Workshop: Donnerstag Vormittag 10.00-12.00 Uhr 19 20

WORKSHOPVORSTELLUNG KREATIVITÄT Dragon Dreaming KREATIVITÄT Raquel Jovani-Abril Kreativität und damit auch die Künste sind bereits seit Jahrhunderten das Medium der Utopie. Kreative Prozesse und ihre Hervorbringungen bieten dem Menschen per se ein Lern- und Auseinandersetzungsprozess mit sich, seiner Mitwelt und der Gesellschaft. Hier können wir ausprobieren. Hier haben die engen Grenzen des sonst gesellschaftlich Möglichen oder Akzeptierten keine Geltungskraft. Hier wohnt die Phantasie und in der Phantasie sind wir frei. Wir können auf diesem Wege zueinander finden. Unsere Selbstwirksamkeit entdecken. Ob direkt beim Handwerken, bei kreativen Planungsprozessen oder mit künstlerischen Elementen. Indem wir hier eine neue Welt, eine Utopie erschaffen können, laden wir die einen ein, für die anderen sind wir unbequem. Und hej, die Bundesregierung hat doch tatsächlich in einem Strategiepapier geäußert: Nachhaltige Entwicklung heißt, mit Visionen, Phantasie und Kreativität die Zukunft zu gestalten und dabei auch Neues zu wagen und unbekannte Wege zu erkunden. Es geht um einen schöpferischen Dialog darüber, wie wir in Zukunft leben wollen, wie wir auf die Herausforderungen der globalisierten Welt in Wirtschaft und Gesellschaft reagieren. Insofern: lasst uns in den schöpferischen Dialog einsteigen. Mit einer Stimme, aus der Kraft und Hoffnung spricht. Lasst uns neue Wege gehen und aufzeigen. Im Workshop wird es um folgende Fragen und Perspektiven gehen: Wie wird aus einer Idee ein solide aufgestelltes Projekt? Wie wird aus einem Funken ein loderndes Feuer? Wie können wir als Gruppe unsere kollektive Weisheit finden? Wie schaffen wir Win-Win Situationen (alle bekommen zu 100%, was sie wollen)? Was ist Dragon Dreaming? Dragon Dreaming ist spielerische Projektentwicklung. Wie kommen wir von der Idee über die Ziele zum Projektplan? Dragon Dreaming ist Teambuilding. Der Faktor Mensch ist entscheidend für ein nachhaltig motiviertes Team. Dragon Dreaming zeigt dir einen Weg wie du andere für eine Idee begeistern kannst. Und wie die Idee als Funke stirbt und dabei in einem Feuer aufgeht. Workshop: Dienstag Vormittag 10.00-12.00 Uhr 21 22

WORKSHOPVORSTELLUNG KREATIVITÄT Recht auf Stadt - neue Formen der Gemeinschaft in der Stadt Lina Hansen Kreatives Schreiben Daniela Saleth Überraschungsworkshop Van Bo Le-Mentzel Spielraum - authentische Begegnung Alma Maja Ernst Brachliegende Flächen, die Straßeninsel um die Ecke oder der grüne Acker am Stadtrand, all das sind potentielle Flächen für Gemeinschafts- oder Stadtgärten. Die Möglichkeiten von gemeinschaftlichen Gärtnern sind vielfältig und all dies kann von Bürger*innen für die eigene Nahrungsmittelproduktion, die Begegnung mit den Nachbar*innen oder als Teilnehmen in der Stadtentwicklung genutzt werden. Vielleicht hast du Lust auch an so einem Projekt teilzunehmen oder gar eins selbst zu gründen. Was genau wäre dir dabei wichtig, welche Aspekte sollten berücksichtigt werden und wie kann man das überhaupt angehen, wer könnte dir dabei helfen? Fragen über Fragen. In diesem Workshop möchte ich eine Plattform bieten, um über all diese Dinge zu reden. Klassisch stellt man sich den Schriftsteller alleine vor. George Orwell ( 1985 ) oder Francis Bacon ( Neu- Atlantis ) entwarfen ihre Befürchtungen und Hoffnungen für die Zukunft jeweils allein in ihren eigenen Köpfen und schrieben sie dann auf. Was aber passiert, wenn viele Menschen zusammen eine Utopie entwerfen? Was geschieht mit einem Text, wenn er sich aus einem Gemeinschaftsprozess heraus formt? Wie hört sich die Stimme der Schwarmintelligenz an? Mittels einfacher Techniken des Kreativen Schreibens wollen wir uns im Workshop dieser Herausforderung stellen und gemeinsam eine oder gar mehrere Visionen kreieren. Dabei gibt es keine Grenzen, viele Horizonte und am Ende sicherlich große Literatur! Wir kreieren Konfetti! So könnt Ihr Euch vorbereiten für den Workshop: Bringt einen Locher mit (oder eine Schere) und einen oder mehrere 1.000 Euro Scheine, euer Bachelorzeugnis (oder ein anderes wichtiges Zertifikat), Schufa-Bescheinigungen, Rechnungen vom Finanzamt, Axel Springer Printmedien (oder Bertelsmann-Erzeugnisse), Gesetzestexte, Grundbücher, Duden oder - wenn Ihr das alles doof findet - dann machen wir irgendwas mit Upcycling. Hierzu bringt etwas mit, was ihr im Keller übrig habt: eine alte Waschmaschine oder eine gebrauchte Eichenanrichte oder gerne auch einen leckeren Bagel oder eine stabile Seitenlage. Ich biete an diesem Vormittag ein Experimentierfeld, um andere und sich selbst auf spielerische Weise kennenzulernen: Spielraum authentische Begegnung. Da kannst du erleben, dich im Jetzt mit den eigenen Bedürfnissen und Gefühlen und denen der Gruppe zu verbinden, um gemeinsam einen Ort der Begegnung zu schaffen. Dafür biete ich Spiele aus den Bereichen Körperbewusstsein/ Tanz, Improtheater u. a. an und wir entscheiden gemeinsam, was gerade dran ist. Workshop: Dienstag Nachmittag 15.30-17.30 Uhr Workshop: Mittwoch Vormittag 10.00-12.00 Uhr Workshop: Mittwoch Nachmittag 15.30-17.30 Uhr Workshop: Donnerstag Vormittag 10.00-12.00 Uhr 23 24

WORKSHOPVORSTELLUNG WIRTSCHAFT Arbeit in der Postwachstumsökonomie (PWÖ) Niko Paech WIRTSCHAFT Ökonomie kommt von dem griechischen Wort oikos, das für Hausgemeinschaft steht. Gemeinschaft heißt Teilhabe aller. Das aktuelle Wirtschaftssystem jedoch lässt nicht teilhaben, es separiert. Wir unterteilen in Mensch und Natur. Menschen wiederrum werden mit großer gesellschaftlicher Auswirkung kategorisiert in besitzend und besitzlos, arm und reich. Angesichts dessen wird in einer auf Wachstum orientierten Wirtschaftsordnung die Natur als Ressource, das Tier als Ding und der Mensch als Humankapital angesehen. Die Fragen sind: Wie können wir die Wirtschaft wieder als Gemeinschaft begreifen und zu solidarischen, nachhaltigen, gemeinwohlorientierten Ansätzen kommen? Kann ethischer Konsum die Welt retten? Wie können wir den Begriff des Besitzes neu denken? Was bedeutet Arbeit? Welche Rolle spielt Vertrauen im (wirtschaftlichen) Miteinander? Wie können wir uns vom Wachstums- Dogma lösen und uns stattdessen fragen: Was brauche ich wesentlich für ein gutes Leben? Der Übergang zur Postwachstumsökonomie geht mit einem prägnanten Rückbau kommerzieller Wirtschaftsbereiche einher. Deshalb stellt sich eine besondere Herausforderung: Wie lässt sich die Arbeitswelt auf geeignete Weise umgestalten, damit Versorgung und soziale Stabilität möglich sind? Neue Arbeitszeitmodelle, die sich mit ergänzenden Selbstversorgungsleistungen koppeln lassen, bilden eine interessante Alternative zur allumfassenden industriellen Fremdversorgung. Workshop: Dienstag Vormittag 10.00-12.00 Uhr 25 26

WORKSHOPVORSTELLUNG WIRTSCHAFT Kapitalismus und Befreiung: Brauchen nachhaltige soziale Bewegungen die Revolution der Ökonomie? Open Source Ecology Timm Wille Florian Komescher Vertrauen: davon kann man doch nicht leben?! Gregor May Die Ökonomie des Vertrauens Laura Bruns Hannah Engelmann Auf der Suche nach Befreiung unterliegen viele dem Eindruck, gegen immer neue Wände von Sachzwängen, Alternativlosigkeiten und gesellschaftlichen Verhältnissen anzurennen. Geht das nicht auch einfacher? Warum nicht den Konsumhype nutzen, um veganen Joghurt, faire Turnschuhe und plastikfreie Zahnbürsten an den Mensch zu bringen? Und überhaupt: Wenn der Kapitalismus so verdammt zäh ist wäre es nicht an der Zeit, den ewigen Antikapitalismus wegzurationalisieren und sich direkt um die unmittelbaren Probleme zu kümmern? In diesem Workshop wollen wir uns in Kleingruppen und Diskussionsmethode diesen Fragen widmen und erarbeiten, ob wir im ethischen Konsum den Weg zur Lösung, einen Umweg oder eine Sackgasse sehen. Um die Utopie des freien Wissens wirksam werden zu lassen, bedarf es konkreter Ansätze wie die der Open Source Ecology und des Bedingungslosen Grundwissens. Bei beiden handelt es sich um Ansätze für eine Open Source Wirtschaft, deren Grundgedanken wir in unserem Workshop näher bringen wollen. Inhaltlich setzt sich dieser aus einem Diskurs über den Open-Source-Gedanken und dessen Übertragung auf wirtschaftliche und soziale Belange für die Zukunft zusammen. Es ist ein Ansatz um lokale Wirtschaftskreisläufe und Grundlagen für ein selbstbestimmtes Leben zu bilden. Weiterhin wollen wir an praktischen Beispielen die Grundzüge von Open Source Projekten vermitteln und Fragen stellen wie: Was braucht es? Wie verändert das unsere Wirtschaft? Welche Potentiale werden in der Gesellschaft freigesetzt? Stellt euch mal ein Unternehmen vor, das mit hunderten Geschäftspartnern ohne einen einzigen schriftlichen Vertrag zusammenarbeitet und dabei in über 13 Jahren Betrieb nicht einen einzigen Rechtsstreit hatte. Das geht nur mit sehr viel Vertrauen in alle möglichen Beteiligten, und es kann sich lohnen dass das geht, und wie genau das geht, erläutere ich als Sprecher für das Premium Kollektiv im ersten Teil dieses Workshops. Im zweiten Teil ist Raum für Diskussionen, Kritik, Rückfragen und für eine Ideensamlung, wie und wo sich solche Ansätze in anderen Zusammenhängen anwenden lassen. Entspricht die aktuelle wirtschaftliche Situation unserer Utopie? Wohl kaum! Brauchen wir dann einen neuen -ismus, ein Konzept, um dem Kapitalismus zu entkommen? Inspiriert von bestehenden Ansätzen und durch die Reflexion von Begriffen wie Besitz, Leistung und Arbeit möchte ich einen Raum öffnen, in dem wir eigene Konventionen hinterfragen und neue Perspektiven eröffnen. Ich möchte dazu ermutigen, herausfinden, wie Du dir neue Wege des Wirtschaftens vorstellst, was ein neues Miteinander für Dich bedeutet und, jenseits neuer -ismen, Experimente zu wagen. Workshop: Dienstag Nachmittag 15.30-17.30 Uhr Workshop: Mittwoch Vormittag 10.00-12.00 Uhr Workshop: Mittwoch Nachmittag 15.30-17.30 Uhr Workshop: Donnerstag Vormittag 10.00-12.00 Uhr 27 28