Kanton Baudepartement Hochbauamt Kantonsschule am Burggraben Hauptzugang
Kantonsschule am Burggraben Innenhof Situation Rorschacher Strasse rn Tu n bly Ku au g Burg rabe n üd es ud bä k e the ulg lio ch Bib us u a a b ub Um Ne Läm m lisb run nen stra s se b Alt lle ha 0 10 20 50
Klassenzimmer Aufenthalt
Bibliothek Kantonsschule am Burggraben
Ausgangslage Die Sanierung des «Altbaues» erfolgte in den Jahren 1996 1999. Der zweite Teil der Anlage, der sogenannte «Neubau», wurde als Erweiterung nach den Plänen von Otto Glaus und Heribert Stadlin in den 60er Jahren erstellt. Der Sichtbetonbau stellt als U-förmige Anlage das Pendant zum Altbau dar. Zusammen schaffen sie einen grossen, geschlossenen Hof. Der lange Südtrakt bildet den Abschluss der Anlage entlang der Lämmlisbrunnenstrasse und zusammen mit den beiden Seitenflügeln den Hof. Entlang der Lämmlisbrunnenstrasse ist neu vor den Glausbau ein viergeschossiges Bibliotheksgebäude aus Sichtbackstein gesetzt worden. Es schliesst die durch den Erweiterungsbau in den 60er Jahren entstandene Lücke in der Strassenfront. Konzept Die Idee hinter dem neuen Bibliotheksgebäude und der Sanierung des «Neubaues» ist bestimmt vom Bewusstsein, dass in einer urbanen Lage die Gegenwart immer im Spannungsfeld zwischen der Vergangenheit und der Zukunft spielt. Vor diesem Hintergrund ist die städtebauliche und architektonische Arbeit zu sehen. Das heisst konkret, dass die bestehende Schulanlage in ihrer architektonischen Identität erhalten bleiben soll und die Bibliothek sich in die Situation einfügen muss. Für diesen zweiten Punkt gab es zwei Möglichkeiten: entweder die Aufnahme der architektonischen Sprache von Glaus und Stadlin oder die Integration in die seitlich bestehende Strassenbebauung. Letztlich fiel die Entscheidung zu Gunsten der Strasse, weil unseres Erachtens die Weiterführung der pavillionartigen Schulanlage in dieser Strassenbebauung ein Widerspruch in sich wäre. Diese Ausgangslage führte letztlich zu den Dimensionen und der Materialisation des Baukörpers und zur sanften Sanierung des bestehenden Schulgebäudes aus den 60er Jahren. Bereits in den Jahren 1988 1990 führten intensive Untersuchungen der Bausubstanz zur Überzeugung, dass das bestehende Sichtbetongebäude erhalten und saniert werden kann. Die Raumstrukturen konnten weitgehend erhalten bleiben. Ebenso der Ausbau der normalen Unterrichtszimmer. Hingegen mussten die Laborräume weitgehend erneuert werden. Die zusätzlichen Raumbedürfnisse konnten in der bestehenden Anlage integriert werden. Der ehemalige Veloraum wurde zu einem Praktikumsraum für Chemie, das Atrium für die Biologie umgebaut. Die grössten Eingriffe fanden im Erdgeschoss statt. Hier wurde im Zug der Erweiterung die Aula um 90 Grad gedreht, wodurch Platz für eine Küche und die Mensa entstand. Ausführung Bei der gesamten Sanierung wurde auf eine originalgetreue architektonische Umsetzung der neu eingebauten Teile geachtet. Mit Ausnahme einer neuen Bodenheizung im Ergeschoss konnte die gesamte Heizungsanlage erhalten bleiben. Die Sanitäranlagen, die Lüftungsanlagen der Laborräume und alle Elektroinstallationen mussten neu erstellt werden. Eine spezielle Herausforderung war die Sanierung der Aussenhülle. Teile der Sichtbetonfassaden konnten erhalten und geflickt werden, andere mussten mittels Höchstdruck abgetragen und re-profiliert werden. Ansonsten erwies sich die zweischalige Betonkonstruktion als trocken und solide. Sie wurde nur teilweise nachisoliert. Alle Holzfenster wurden durch neue Holzmetallfenster ersetzt. Die Flachdächer wurden neu isoliert und extensiv begrünt. Der untere Teil des Hofes ist völlig neu gestaltet. Anlass war die defekte Drainage des geschlossenen und vollständig befestigten Hofes. Neu ist der Innenhof nur noch teilweise befestigt und wesentlich stärker bepflanzt. Die Massnahmen beschränkten sich auf die eigentliche Platzebene, die in der wärmeren Jahreszeit als Mensa-Aussenraum dient. Alle Randbereiche und der obere Hofteil wurden lediglich sanft saniert. In einer sehr kurzen Planungszeit mussten verschiedene Bauetappen koordiniert werden. Der Baubeginn erfolgte im Sommer 2001. In einer ersten Etappe wurde die Fundation des Neubaues erstellt, die Fassadensanierung begonnen und das Obergeschoss des Osttraktes saniert. Während dieses bereits 2002 wieder durch die Schule bezogen werden konnte, wurde die Sanierung der Laborräume im Erd- und Untergeschoss des Osttraktes gestartet. Parallel dazu wurde die Fassade des Westtraktes saniert. Nach Abschluss dieser Arbeiten (2002) erfolgte die Renovation des Westtraktes, zuerst des Obergeschosses und danach der Laborräume im Erdgeschoss. Nach dem Bezug dieser Räume (2003) wurden die Klassenräume im Obergeschoss des Südtraktes in Angriff genommen um danach im Erdgeschoss die Aula, die Küche und die Mensa zu erstellen. Im gleichen Zeitraum konnte der Innenhof saniert und umgebaut werden. Der Bibliotheksneubau erfolgte parallel zur Sanierung des Neubaues (Bezug in den Frühjahrsferien 2004). Es ist ein Massivbau, der im Minergie-Standard ausgeführt ist. Das Untergeschoss ist aus Ortbeton gegossen. In diesem Sockel «stecken» sechs Säulen, die den eigentlichen, klinkerverkleideten Bibliothekskörper tragen. Im Erdgeschoss liegt die Bühne der Aula und, unter der grossen Halle, der südliche Eingang des Schulgebäudes. Kunst Bereits im Wettbewerbsentwurf war die Aula als Teil der «Kunst am Bau» vorgesehen. Um die künstlerischen Arbeiten am Bau in das architektonische Konzept eingliedern zu können, wurden Urs Eberle und Charles Bötschi eingeladen, ein Konzept zu entwickeln. An zwei Orten, zwischen Aula und Mensa und im Bibliotheksraum setzen sie kräftige farbige Akzente. Ein Wechselspiel von opaken, blauen Panelen und gelben, orangen und grünen Glasscheiben, die von Neon-Buchstaben beleuchtet sind, wiederholt sich als gestalterisches Grundprinzip. So leuchtet die «Passage» in die Mensa und den Innenhof hinaus und nimmt im Titel die heutige Durchgangssituation auf. Der farbig gestaltete Liftturm mit dem Titel «Panorama», der als vertikaler Kubus die drei Geschosse der Bibliothek durchstösst, spielt auf die vielfältigen Ausblicke an, die sich hier nach Innen und nach Aussen, im buchstäblichen wie im poetischen Sinne öffnen.
Kosten Kosten nach Baukostenplan A B Umbau+Sanierung Schulgebäude Süd inkl. Innenhof BKP 1 Vorbereitungsarbeiten Fr. 571 000.00 BKP 1 Vorbereitungsarbeiten Fr. 1 052 000.00 BKP 2 Gebäude Fr. 7 141 000.00 BKP 2 Gebäude Fr. 17 414 000.00 BKP 3 Betriebseinrichtungen Fr. 169 000.00 BKP 3 Betriebseinrichtungen Fr. 2 031 000.00 BKP 4 Umgebung Fr. 121 000.00 BKP 4 Umgebung Fr. 43 000.00 BKP 5 Baunebenkosten Fr. 983 000.00 BKP 5 Baunebenkosten Fr. 411 000.00 BKP 7 Vorbereitende Planung Fr. - BKP 7 Vorbereitende Planung Fr. - BKP 9 Ausstattung Fr. 240 000.00 BKP 9 Ausstattung Fr. 934 000.00 Anlagekosten Fr. 9 225 000.00 Anlagekosten Fr. 22 585 000.00 C Provisorien, Heizzentrale, Diverses D Vorbereitende Planung BKP 1 Vorbereitungsarbeiten Fr. 100 000.00 BKP 1 Vorbereitungsarbeiten Fr. - BKP 2 Gebäude Fr. 1 667 000.00 BKP 2 Gebäude Fr. - BKP 3 Betriebseinrichtungen Fr. 116 000.00 BKP 3 Betriebseinrichtungen Fr. - BKP 4 Umgebung Fr. 52 000.00 BKP 4 Umgebung Fr. - BKP 5 Baunebenkosten Fr. 92 000.00 BKP 5 Baunebenkosten Fr. - BKP 7 Vorbereitende Planung Fr. - BKP 7 Vorbereitende Planung Fr. 338 000.00 BKP 9 Ausstattung Fr. 194 000.00 BKP 9 Ausstattung Fr. - Anlagekosten Fr. 2 221 000.00 Anlagekosten Fr. 338 000.00 Anlagekosten A - D Fr. 34 369 000.00 (Prov. per 1. Juni 2004) Kostenstand (Zürcher Baukostenindex) 108.9 Punkte Mittelwert 2000 2004 Kennwerte Umbau+Sanierung Geschossfläche GF (SIA 416) 2 040 m 2 7 680 m 2 Kosten BKP 2 / m 2 Fr. 3 500.00 / m 2 Fr. 2 267.00 / m 2 Kubikmeter (SIA 116) 8 985 m 3 32 965 m 3 Kosten BKP 2 / m 3 Fr. 795.00 / m 3 Fr. 528.00 / m 3 Termine Wettbewerb Januar 1992 Volksabstimmung September 2000 Baubeginn: Juli 2001 Bezug: Juni 2004 Projekt- Bauherrschaft Kanton St. Gallen Baudepartement Hochbauamt organisation Kantonsbaumeister: A.E. Bamert, dipl. Architekt ETH Projektleiter: H. Zumstein, dipl. Architekt HTL Architekt: Binotto+Gähler AG, Dipl. Architekten HBK/BSA, Bauingenieur: Prim + Partner, Inhaber O. Doguoglu & Co., Elektroplanung: IBG B. Graf AG, beratende Ingenieure, Heizungs-/Lüftungsplanung: Schär, beratende Ingenieure HTL AG, Sanitärplanung: Amstein + Walthert, Ingenieure für Sanitärtech., Bauphysik: Studer Bauphysik, Akustik: Imhof Akustik AG, Speicher Gartenarchitekt Tobias Pauli, Dokumentation des Hochbauamtes des Kantons Copyright 2004 Hochbauamt Fotos: H.P. Schiess, Speicher Printed in Switzerland
Kanton Baudepartement Hochbauamt Kantonsschule am Burggraben Ost Untergeschoss
Süd Erdgeschoss
Querschnitt 1. Obergeschoss
3. Obergeschoss 2. Obergeschoss