OSTTHÜRINGER WIRTSCHAFT

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Transkript:

OSTTHÜRINGER WIRTSCHAFT 4 / 2015 April www.gera.ihk.de IHK AKTUELL Von Innovation bis Energie: Wettbewerbsfähig bleiben! Seite 3 Aus- und Weiterbildung Weiterbildung für Büro-Profis Seite 13 Management Briefe und E-Mails unterschätzte Markenbotschafter Seite 31 Innovationen mit Geschmack Seite 16 2015 www.marofke-werbung.de Foto: www.fotolia.com

Team Düren Unser Engagement für Ihren Erfolg Team Gera Seit 1983 sind wir als Finanz- und Wirtschaftsberatung in Düren erfolgreich tätig. Die Entstehung des Unternehmens basiert auf dem vertriebsorientierten und unternehmerischen Geschick von Herrn Hinz, der die Contec Finanz- und Wirtschaftsberatungsgesellschaft mbh im operativem Geschäft führt. Wir können also auf eine sehenswerte- und über 25-jährige Erfolgsbilanz zurückblicken, auf die wir und unsere Partner sehr stolz sind. Die Contec Finanz- und Wirtschaftsberatungsgesellschaft mbh ist ein Inhaber geführtes Unternehmen, welches im Bereich Anlagenmanagement mit Schwerpunkt Immobilien für zukunftssichere und altersvorsorgende Anlagemöglichkeiten bundesweit tätig ist. Wir verfügen über einen sehr qualifizierten Mitarbeiterstamm, der zum überwiegenden Teil schon sehr lange in unserem Unternehmen tätig und ein Grundstein unseres Erfolges ist. Zusätzlich werden wir kontinuierlich unterstützt durch unsere Kooperationspartner wie z.b. Steuerberatungen, Wirtschaftsprüfer, Banken, Architekten u.v.m., so dass eventuelle Neuerungen und grundlegende Erkenntnisse direkt an unsere Mitarbeiter und Geschäftspartner weitergegeben werden können. Innerhalb dieses Partnernetzwerkes verfügen wir aber auch über ein lange Jahre hinweg aufgebautes Netzwerk an erstklassigen- und zuverlässigen Handwerksbetrieben. Seit Mai 2013 verwalten und vermarkten wir als Eigentümer mit unserer internationalen Projektentwicklungsgesellschaft mbh Investa Durania den Gewerbepark Keplerstraße in Gera. Damit stehen wir auch dafür, Standortvorteile zu erkennen, zu nutzen und innovativ auszubauen, um somit langfristige Perspektiven zu schaffen. Alles unter einem Dach Mieten Kaufen Hausmeisterservice Mietverwaltung Investa Durania Internationale Projektentwicklungsgesellschaft mbh Schüllsmühle 5 D-52353 Düren Telefon: (0 24 21) 91 73 12 Telefax: (0 24 21) 91 73 32 office@investa-gmbh.de www.investadurania.com Geschäftsführer: Senator Armin Hinz Contec Finanz- und Wirtschaftsberatungsgesellschaft mbh Gewerbepark Keplerstr. 6/8 D-07549 Gera Telefon: (03 65) 73 56-0 Telefax: (03 65) 73 56-200 vermietung@gewerbepark-keplerstrasse.de info.gera@contec-dn.de

Editorial Erbschaftsteuer: Familienunternehmen stärken! Dr. Eric Schweitzer Präsident des Deutschen Industrieund Handelskammertages Foto: DIHK e. V. Die Politik betont gerne nahezu über alle Parteigrenzen hinweg die besondere Bedeutung der Familienunternehmen. Das hören wir Unternehmer in allen Reden und in vielen Gesprächen. Die Familienunternehmen in unserem Land sind in der Tat etwas Besonderes. Sie prägen unsere Wirtschaftsstruktur. Sie sind über Generationen hinweg in den Regionen verankert und sie sind oft weltweit erfolgreich. In seinem Urteil zur Erbschaftsteuer hat das Bundesverfassungsgericht deshalb auch unterstrichen, welchen hohen Stellenwert die Familienunternehmen für unseren Wirtschaftsstandort haben. Der Erhalt der Unternehmensstruktur und von Arbeitsplätzen werden als Ziele einer Verschonung bei der Übertragung von Betriebsvermögen ausdrücklich anerkannt. An einigen Stellen sieht das Verfassungsgericht jedoch Nachsteuerungsbedarf. Vor allem bei großen Unternehmen soll belegt werden, dass eine Verschonung gerecht fertigt ist. Dies ist der Fall, wenn eine Steuerzahlung eines Unternehmens die Investitionskraft schwächt und damit Arbeitsplätze gefährdet oder wenn es sogar verkauft oder auf gelöst werden müsste. Daher soll ab einer noch festzulegenden Grenze eine Bedürfnis prüfung für die Verschonung erfolgen. Die ersten Vorschläge zur Ausgestaltung der Erbschaftsteuer liegen auf dem Tisch. Insbesondere die Ausführungen zur Bedürfnisprüfung sorgen für Stirnrunzeln. Denn das Bundesfinanzministerium hat vorgeschlagen, diese nicht auf das Unternehmen zu beziehen, sondern auf den Erben. Beantragt dieser eine Verschonung von der Steuerzahlung, soll er nachweisen, dass er persönlich nicht in der Lage ist, die Steuerschuld für das Unternehmen sofort aus seinem Vermögen zu begleichen und zwar nicht nur aus dem gegebenenfalls mitübertragenen privaten Vermögen, sondern auch aus dem bereits vorhandenen! Damit würden wir eine gravierende Änderung des Erbschaftssteuersystems vornehmen. Minimalinvasiv wie von der Politik angekündigt könnte man eine solche Änderung nun wirklich nicht nennen. Zum Glück stehen wir erst am Anfang der Reformdebatte. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hat zumindest signalisiert, dass er für weitere Vorschläge offen ist. Das ist gut so. Es geht hier um viel, jedenfalls um viel mehr, als nur die jährlich rund fünf Milliarden Euro Steuereinnahmen. Es geht um den Erhalt unserer einmaligen Wirtschaftsstruktur in Deutschland. Das gilt für die vielen kleinen und mittleren Familienunternehmen, aber es gilt natürlich auch für die großen, die überproportional viele Arbeitsplätze sichern. Ostthüringer Wirtschaft April 2015 1

Inhalt Titelthema Innovationen mit Geschmack Genuss und Gesundheit, Tradition und Jugendkultur, Selbstvermarkter und industrielle Großbetriebe Vielfalt prägt die Thüringer Ernährungsbranche. Bier und Bratwurst gehören ebenso dazu wie nach modernsten Ernährungsgesichtspunkten entwickeltes Functional Food. Allen gemeinsam ist: nur was den Geschmack in der richtigen Zielgruppe trifft, lässt sich auch wirtschaftlich vermarkten. Seite 16 2015 www.marofke-werbung.de Foto: www.fotolia.com Von Innovation bis Energie: Wettbewerbsfähig bleiben! Weiterbildung für Büro-Profis Briefe und E-Mails unterschätzte Markenbotschafter Über Wirtschaftspolitik im Freistaat sprachen die Unternehmer des IHK Industrie- und Forschungsausschusses mit Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee. Fazit: Ein positiveres Bild von Unternehmertum und Selbstständigkeit entsteht nicht, indem man den Unternehmern immer neue Bürden in den Weg stellt. Seite 3 Foto: Yuri Arcurs / fotolia.com Ohne Büro-Profis läuft in Unternehmen (fast) nichts. Sie sorgen für funktionierende Organisationsstrukturen, koordinieren Entscheidungsprozesse, steuern Geschäftsprozesse und gestalten Kundenbeziehungen. Fachwirte für Büro- und Projektorganisation sind mit ihrem Fachwissen in allen Wirtschaftszweigen gefragt. Seite 13 Jeder Geschäftsbrief soll eine Information von A nach B bringen. Das erledigen Post- und Maildienste in der Regel zuverlässig. Aber wie viele dieser Sendungen kommen auch im Kopf und Herzen des Adressaten an? Deshalb hat ein Geschäftsbrief noch eine weitere Funktion: Er vermittelt den Grad der Wertschätzung. Seite 31 Unsere Rubriken 1 Editorial 3 7 IHK aktuell 8 IHK-Tipp 9 11 Themenspezial 12 14 Aus- und Weiterbildung 16 20 Titelthema 21 24 Firmen und Menschen 25 Neues von der EU 26 28 Innovationen 29 30 Steuern 31 32 Management 32 Impressum Beilagenhinweis: Dieser Ausgabe ist eine Beilage Wortmann AG / IT Made in Germany beigelegt. 2 Ostthüringer Wirtschaft April 2015

IHK aktuell Von Innovation bis Energie: Thüringens Firmen müssen wettbewerbsfähig bleiben! Die künftige Wirtschaftspolitik im Freistaat Thüringen stand im Mittelpunkt des jüngsten Treffens des IHK-Industrie- und Forschungsausschusses. Dazu hatten die Unternehmer Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee in die 2K Moxa Lighting GmbH nach Pößneck eingeladen. Förderung greift erst ab Juni Um wettbewerbsfähig zu bleiben müsse die Wirtschaft mehr in Innovation und Wachstum investieren, so der Minister. Die Förderpolitik des Freistaates werde deshalb auf die erfolgversprechenden Stärken der hiesigen Wirtschaft ausgerichtet. Erste Gelder könnten aber erst nach dem Haushaltsbeschluss im Mai fließen. Damit sei vor Juni keine Finanzierung für geförderte Projekte gesichert, kritisierten die Unter Jürgen Klaus (Geschäftsführer und Firmengründer der 2K Moxa GmbH, links) erläutert Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (2. v. l.) die Funktionsweise von LED-Leuchten, auf die sich sein Unternehmen spezialisiert hat. Anzeige Gera WARUM WOLLEN IMMER MEHR FIRMEN IN DEN GEWERBEPARK KEPLERSTRASSE?...WEIL S NAHELIEGT! Ihr Ansprechpartner für die Vermietung: Contec Finanz- und Wirtschaftsberatungsgesellschaft mbh Ansprechpartner: Karlheinz Braun / Christine Bilz Gewerbepark Keplerstraße 6/8 D-07549 Gera Tel.: (0365) 73 56-0 Fax: (0365) 73 56 200 Mobil: (0170) 702 13 56 vermietung@gewerbepark-keplerstrasse.de info.gera@contec-dn.de Ostthüringer Wirtschaft April 2015 3

IHK aktuell nehmer. Die Förderlücke behindere Investitionen in den Firmen. Bildungsfreistellung kommt Wolfgang Tiefensee stellte die Eckpunkte des künftigen Bildungsfreistellungsgesetzes vor: Arbeitnehmer, auch kleiner Unternehmen ab fünf Mitarbeitern, hätten demnach das Recht auf jährlich fünf Tage Freistellung für zertifizierte Bildungsangebote. Die Firmenchefs kritisierten, dass ohnehin notwendige betriebliche Weiterbildung nur nach Zustimmung des Betriebsrates angerechnet werden könne. Außerdem blieben die Kosten der Freistellung am Unternehmer hängen. Strompreise künftig von Tageszeit abhängig Kritik für den Wirtschaftsminister gab es bei der Strompreispolitik. Er wolle sich dafür einsetzen, grünen Strom in den Wettbewerb zu entlassen, erklärte der Minister. Eine der Konsequenzen: Strom werde tags sehr billig und nachts sehr teuer. Nicht in jedem Unternehmen sei es jedoch möglich, Produktionszeiten nach den Strompreisen auszurichten. Das führe unweigerlich zu weiteren Wettbewerbsverzerrungen gerade gegenüber ausländischen Standorten, warnten die Unternehmer. Fazit: Die künftige Wirtschaftspolitik des Freistaates muss sich an ihren eigenen Maßstäben messen lassen: Ein positiveres Bild von Unternehmertum und Selbstständigkeit entsteht nicht, indem man den Unternehmern immer neue Bürden von Finanzierungsunsicherheit über Sonderurlaub für Mitarbeiter bis hin zu wettbewerbsverzerrenden Kostendruck in den Weg stellt. Unternehmer plädieren für einen offenen und konstruktiven Dialog mit dem Ziel gemeinsamer tragfähiger Lösungen im Interesse des Wirtschaftsstandortes. Mut haben, über eigene Stärken zu reden IHK ruft Unternehmen zu mehr Eigenvermarktung in der Region auf Ostthüringen erscheint vielen nicht sexy. Daher müssen wir den Mut finden, mehr über unsere Stärken zu reden. Nur dann können wir im Wettbewerb bestehen leitete IHK-Vizepräsidentin Christine Büring ein IHK-Unternehmerforum Mitte März in Schmölln ein. Jugendliche fürs Unternehmen und eine Ausbildung in der Heimat zu interessieren, dass fällt kleinen und mittleren Ostthüringer Firmen nach wie vor schwer. Sie schaffen es kaum, Fachkräfte zu finden bzw. an sich und ihren Standort zu binden vor allem im vermeintlich unattraktiveren ländlichen Raum, so das Stimmungsbild der Unternehmer an dem Abend. Arbeitgeberattraktivität wichtiger Faktor beim demografischen Wandel Ulrike Heitzer-Priem, Fachkräfte-Expertin vom RKW Kompetenzzentrum in Eschborn, hob die Notwendigkeit einer attraktiven Unternehmermarke hervor. Mit Praxisbeispielen zeigte sie, dass Arbeitgeberattraktivität von Unternehmen ein wichtiger Faktor beim demografischen Wandel ist. Aktuelles zum Sachverständigenwesen Die öffentliche Bestellung und Vereidigung von Dipl.-Ing. (FH) Jörg Stibi Marstallstraße 10, 04600 Altenburg Sachgebiet Holzschutz ist am 13. März 2015 ausgelaufen. IHK-Angebote inspirieren und unterstützen Firmenchefs sollten sich auch von Aktivitäten anderer Unternehmen inspirieren lassen. Ideen und Best-practice-Beispiele zeigt z. B. der Demografie-Ratgeber der IHK unter www.demografie-ratgeber.de. Mit weiteren Initiativen wie Bleib Lokalmatador! und dem IHK-Schülercollege, wirbt die IHK zudem bei Schülern für eine Berufsausbildung in Unternehmen und ein Leben in der Ostthüringer Heimat, ergänzt Büring. Mehr zum Thema Marke statt Mainstream starke Arbeitgeber in Ostthüringen bietet die IHK am 28. April in einem Seminar in Schmölln. Informationen und Anmeldung: Björn Grübel Tel.: 0365 8553-210 gruebel@gera.ihk.de oder www.gera.ihk.de/veranstaltungen (Veranst.-Nr.: 15475114) Die öffentliche Bestellung und Vereidigung von Dipl.-Ing. Ralf Walther Markt 27, 07356 Bad Lobenstein Sachgebiet Bewertung von bebauten und unbebauten Grundstücken ist am 13. März 2015 ausgelaufen. Sachverständiger werden? Sachverständigen suchen? www.gera.ihk.de (Dok.-Nr. 3980) 4 Ostthüringer Wirtschaft April 2015

IHK aktuell Einheitliche Abiturprüfungen sollen Chancengleichheit für Schüler erhöhen Ostdeutsche IHKs fordern einheitliche Bildungsstandards für Abiturienten Bis spätestens 2016 sollen in den ostdeutschen Bundesländern gemeinsame Aufgaben in den Abiturprüfungen verwendet werden, fordern die ostdeutschen Industrie- und Handelskammern (IHK). Bis 2020 soll es ein deutschlandweit einheitliches Abitur geben. Abitur ist nicht gleich Abitur, trotz gleicher Noten. Studien bestätigen das. Dabei ist die Vergleichbarkeit der Abschlüsse durch einheitliche Prüfungsstandards seit jeher Kern des Erfolgsmodells Duale Berufsausbildung. Das sollte auch beim Abitur so sein, erläutert Albrecht Pitschel, Präsident der Ostthüringer IHK. Einheitliche Bildungsstandards sind bereits formuliert, sie müssen nur noch Anzeigen eingehalten werden. Es geht um nachhaltig erfolgreiche Bildungspolitik und nicht zuletzt auch um Chancengleichheit für Schüler bei Bewerbungen für Studium oder Berufsausbildung unabhängig vom Bundesland, in dem sie leben oder zukünftig leben wollen., so Pitschel. Unterstützung erwarten die IHKs von der Kultusministerkonferenz. Aber da werden wir wohl ein dickes Brett bohren müssen. Gewerberäume zu vermieten an der B92, Ortseingang Greiz, Zeulenrodaer Str. 23 nutzbar als Büro, Handel, Werkstatt, Schule oder Lager 820 m 2 Nutzfläche pro Etage, ab 4,70 / warm / m 2 Heizenergieverbrauchskennwert 111,0 KWh (m 2 a) Energieausweis gem. 16 ff. Energieeinsparverordnung (EnEV) ab 15.06.2009 (Gültig bis 15.06.2019) 2 Fahrstühle mit einer Tragkraft von bis zu 3t, beladbar per LKW über Rampe ausreichend Stellplätze auf ca. 11.000 m 2 großen Grundstück Bistro-Restaurant im EG, werktags geöffnet von 9 17 Uhr Kontakt: Grundstücksverwaltung Zeulenrodaer Straße 23 KG Postanschrift: Papiermühlenweg 11 07973 Greiz Telefon: (0 36 61) 45 28 74 Mobil: (01 76) 23 81 28 27 Ostthüringer Wirtschaft April 2015 5

IHK aktuell IHK-Vollversammlung diskutierte in Rudolstadt Ein Bundeseinheitliches Abitur und Nachbesserungen beim Mindestlohngesetz forderten die Unternehmer der IHK-Vollversammlung in ihrer jüngsten Sitzung am 19. März. Sie beschlossen ein neues Finanzstatut Rechtsgrundlage für das Finanzgebaren der IHK. Vollversammlung wählt im September neuen Präsidenten Im September werden die 56 Unternehmer der IHK-Vollversammlung einen neuen Präsidenten aus ihren Reihen wählen. Albrecht Pitschel, IHK-Präsident seit 2011 und Geschäftsführer der Köstritzer Schwarzbierbrauerei, legt dann seine Ehrenämter als Präsident und Mitglied der Vollversammlung nieder. Er werde 65 und spätestens zum Jahresende in den Ruhestand gehen, begründete er diesen Schritt. Im Mittelpunkt der Diskussion standen jedoch Berufsorientierung und Berufsausbildung, insbesondere die Finanzierung der IHK-Leistungen rund um die Ausbildung. Das bisherige Modell aus stark gesenkten Gebühren für Ausbildungsbetriebe und entsprechenden Subventionen aus IHK-Beiträgen aller Unternehmen kommt auf den Prüfstand. Ein neues Finanzierungsmodell wird zur nächsten Sitzung im September beschlossen. Gastgeber in Rudolstadt war Vollversammlungsmitglied Dr. Ralf-Uwe Bauer (Mitte), Geschäftsführer der Ostthüringischen Materialprüfgesellschaft für Textil und Kunststoffe mbh und Direktor des Thüringischen Institutes für Textil- und Kunststoff-Forschung e. V. (TITK). Bei einem Rundgang informierte er die Unternehmer der IHK-Vollversammlung über aktuelle Projekte des Institutes. Anzeige Für Gipfelstürmer ihk-bildungspreis.de Ab 27. April bewerben! Aktiv sein in der Aus- und Weiterbildung: Das ist manchmal ein Drahtseilakt. Weil alle nur gewinnen können, engagiert sich Ihr Betrieb durch innovative Konzepte oder besonderes Engagement für die Beruf - liche Bildung? Zeigen Sie uns, dass Sie ein Bildungs-Gipfelstürmer sind und bewerben Sie sich für den IHK-Bildungspreis. Bildungspreis 2016 Gestiftet durch die Otto Wolff Stiftung

IHK aktuell IHK-Veranstaltungskalender (Auszug) Mai 2015 (Stand: 13. März 2015) Seminar Dos and Don ts in der arabischen Geschäftswelt Lehrgänge Jahresabschluss und Steuern Beginn: 18. Mai, Gera Personalwesen (IHK) Modul 3: Personalverwaltung Mitarbeiterbetreuung Beginn: 11. Mai, Gera Internationale Rechnungslegung Beginn: 19. Mai, Gera Geprüfter Betriebswirt Beginn: 1. Juni, Gera Veranst.-Nr. Ansprechpartner 15410988 Silvia Walter Tel.: 0365 8553-401 15411011 Marion Danowski Tel.: 0365 8553-409 15474104 Marion Danowski Tel.: 0365 8553-409 15440904 Silvia Walter Tel.: 0365 8553-401 Infoveranstaltungen Geprüfter Betriebswirt 4. Mai, Gera 15443111 Silvia Walter Tel.: 0365 8553-401 Seminare Warenursprung und Präferenzen Grundlagen-Seminar, 5. Mai, Gera Brennpunkt Vergaberecht VOL/A 2015 und das Thüringer Vergabegesetz, 5. Mai, Gera Neu als Führungskraft Selbstmanagement und Zeitmanagement 5. 6. Mai, Gera Warenursprung und Präferenzen Intensivseminar, 6. Mai, Gera Körpersprache und Stimme 7. Mai, Gera Mobile Technologie die Verbindung zwischen virtueller und realer Welt, 19. Mai, Gera Vertragsgestaltung 20. Mai, Jena So muss Umsatzsteuer! Geschäfte mit dem Ausland richtig vereinbaren, abrechnen und buchen 21. Mai, Gera Internationale Geschäfte ohne Korruption 26. Mai, Gera Neu als Führungskraft Grundlagen der Mitarbeiterführung für Teamleiter 28. 29. Mai, Gera 15466444 Nadine Tretner Tel.: 0365 8553-126 15474325 Haike Schlag Tel.: 0365 8553-102 15452965 Silvia Walter Tel.: 0365 8553-401 15466445 Nadine Tretner Tel.: 0365 8553-126 15467437 Denise Bayer Tel.: 0365 8553-409 15473827 Patricia Elbinger Tel.: 0365 8553-202 15466988 Matthias Säckl Tel.: 0365 8553-455 15475039 Nadine Tretner Tel.: 0365 8553-126 15469177 Nadine Tretner Tel.: 0365 8553-126 15452971 Silvia Walter Tel.: 0365 8553-401 Mehr Informationen zu diesen Angeboten und weitere IHK-Veranstaltungen finden Sie unter www.gera.ihk.de/veranstaltungen (Veranst.-Nr.: 154...) Wer in den wirtschaftlich sehr attraktiven arabischen Zukunftsmärkten erfolgreich sein will, muss die dortige Geschäftskultur kennen. Foto: tokamuwi/pixelio.de Das IHK-Seminar Erfolgreich kommunizieren mit arabischen Geschäftspartnern gibt eine fundierte Einführung in die arabische Mentalität und Kultur. Themen: Umgang mit unterschiedlichen Kulturstandards im Geschäftsleben erfolgreiche Geschäftsanbahnung / Geschäftsbeziehung sichern Kommunikation und Verhandlungsstrategie im arabischen Raum Rolle des Islam im Geschäftsleben Rolle von Status, Ehre und Hierarchie Dos and Don ts im Umgang mit arabischen Geschäftspartnern Termin und Ort: 16. April, 09.00 bis 17.00 Uhr IHK-Bildungszentrum Gera Anmeldung: Kathleen Eschrich Tel.: 0365 8553-127 eschrich@gera.ihk.de oder www.gera.ihk.de/veranstaltungen (Veranst.-Nr.: 15475104) Ostthüringer Wirtschaft April 2015 7

IHK-Tipp Mit weniger Bürokratie zum Öffentlichen Auftrag Präqualifizierung vereinfacht die Teilnahme an VOL-Ausschreibungen Wer sich um einen öffentlichen Auftrag bewirbt, muss allerhand Nachweise erbringen. Ein ziemlich hoher bürokratischer Aufwand, gerade für kleine Firmen. Präqualifizierung ein bundesweiter Service, der unter anderem von den IHKs angeboten wird schafft Abhilfe: Auftragsunabhängig werden einmal jährlich alle notwendigen Dokumente geprüft und zertifiziert. Bei der Angebotsabgabe reicht dann die Abgabe einer Kopie des Zertifikates. Alle für Lieferund Dienstleistungen präqualifizierten Unternehmen sind in der bundesweiten Datenbank www.pq-vol.de gelistet. Vorteile: Mehr Rechtssicherheit, weniger Aufwand Formale Ausschlussgründe werden durch eine Präqualifizierung erheblich minimiert. Das schafft eine wesentlich höhere Rechtssicherheit. Darüber hinaus reduziert sich der Aufwand für beide Seiten. Während das Unternehmen, das sich häufiger an öffentlichen Aufträgen beteiligen will, nur einmal jährlich die Nachweise gegenüber der Zertifizierungsstelle aktualisieren muss, benötigt die Vergabestelle nur das Zertifikat als Nachweis, ohne die Fülle der Einzelnachweise prüfen zu müssen. Kosten Die Ersteintragung kostet 180,00 (plus MwSt.), jede jährliche Verlängerung 130,00 (plus MwSt.). So funktioniert es Erster Ansprechpartner für Ostthüringer Firmen ist die IHK. Sie berät die Unternehmen, prüft die eingereichten Unterlagen sowie Firmendaten und leitet diese an die Auftragsberatungsstelle Sachsen- Anhalt in Magdeburg weiter. Wenn dort die Präqualifizierung erfolgt ist, werden die Unternehmensdaten und die zertifizierten Nachweise in den Datenbanken www.pq-abst.de (regionales Unter nehmerund Lieferantenverzeichnis) bzw. www.pqvol.de (bundesweites Präqualifizierungsverzeichnis PQ-VOL) eingestellt und sind für alle Vergabestellen mit der auf dem Zertifikat eingetragenen Zertifizierungsnummer einsehbar. Notwendige Nachweise für die Präqualifizierung: Gewerbeanmeldung Handelsregisterauszug Mitgliedsbescheinigung der zuständigen Industrie- und Handelskammer bzw. Bescheinigung über die Eintragung in der Handwerksrolle Eigenerklärung für das Unternehmen, dass keine schwere Verfehlung vorliegt Eigenerklärung zum Gewerbezentralregister für alle vertretungsberechtigten Personen des Unternehmens gültige Unbedenklichkeitsbescheinigung zur Mitgliedschaft und Zahlung der Beiträge einer Berufsgenossenschaft gültige Unbedenklichkeitsbescheinigung über die Zahlung von Beiträgen einer gesetzlichen Krankenkasse Eigenerklärung über die Zahlung von Steuern und Abgaben Eigenerklärung, dass sich das Unternehmen nicht in Insolvenz bzw. in Liquidation befindet Datenschutzerklärung Nachweis einer Betriebshaftpflichtversicherung Liste mit mindestens drei Referenzen der letzten drei Geschäftsjahre als Eigenerklärung Eigenerklärung zu Umsätzen und Anzahl der Mitarbeiter der letzten drei Geschäftsjahre IHK-Seminar: Ablauf eines Vergabeverfahrens unter Einbeziehung der Präqualifizierung im PQ-VOL Referent: Dipl.-Jur. Bernhard Fähnrich Geschäftsführer der Auftragsberatungsstelle Sachsen-Anhalt, Magdeburg Termin: 18. Juni, 10:00 14:00 Uhr Ort: IHK-Bildungszentrum Gera Kosten: 85,00 Anmeldung: www.gera.ihk.de/veranstaltungen (Veranst.-Nr.: 15474540) Ansprechpartnerin bei der IHK: Haike Schlag Tel.: 0365 8553-102 schlag@gera.ihk.de 8 Ostthüringer Wirtschaft April 2015

2015 Themenspezial Firmenportrait Contec/Investa Durania Tradition, Substanz und viel Potenzial Unternehmensgruppe Contec will sechs Millionen Euro in Gewerbepark investieren Wir haben Großes vor, verkündet Armin Hinz, Geschäftsführer der Dürener Unternehmensgruppe Contec. Seit Mai 2013 ist er Eigentümer des Gewerbeparks Keplerstraße. In den kommenden Jahren wollen wir sechs Millionen Euro in das Gebiet investieren. Der Park verfügt über noch viele ungenutzte Flächen, die nur aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt werden müssen, spricht der erfahrene Geschäftsmann. Aktuell verzeichnet der Park einen Vermietungsstand von 50 Prozent. 30.000 von 63.000 Quadratmeter Gewerbefläche sind in Nutzung. 1.700 Menschen arbeiten hier. Doch fehlt es z.b. an einer weiteren Dienstleistung. Unterkünfte, Freizeitangebote und Veranstaltungen würden den Park noch mehr beleben und die Vorzüge dieser einmaligen Lage zur Geltung bringen. Es wären Optionen, ein Hotel für Touristen und Unternehmer, ein Spieleland für Kinder, ein Casino für die freizeitliche Beschäftigung und Veranstaltungen am Abend anzubieten. Konzerte, Filmabende oder Lesungen auf den Dächern der hiesigen Gebäude mit Blick in den Wald, welch einmalige Kulisse, blickt Hinz in eine gelungene Zukunft. Der Park muss sich von innen heraus entwickeln, sagt der Fachmann und weiß ganz genau worauf es dabei ankommt. Ich muss es schaffen, die Struktur so aufzubauen, dass es überregionaler wird und die Mieter auch untereinander Geschäfte machen. Einer unserer wichtigsten Standortfaktoren ist die Flexibilität - wir haben für jeden die passende Fläche. Natürlich müssen dafür auch einige Dinge verändert werden, wie neue Fenster, Wärmedämmung und die Optik. Hinz größtes Ziel ist die Etablierung eines Europa- Centers. Ich bin Präsident der Europäischen Handelskammer und der Europäisch-Asiatischen Handelsmission. Meine Idee ist es, produzierendes Gewerbe nach Gera zu bringen. Ein Fensterbauer aus Tschechien, ein Türenbauer aus Polen, ein Solartechniker aus Asien - das ist international und zukunftsfähig. Natürlich kommt keiner nur mir zuliebe, aber ich kann darauf Einfluss innerhalb der Organisationen nehmen. Doch dafür muss die Stadt Anreize schaffen, wenn sie langfristig davon profitieren möchte, betont er, dass Wirtschaft und Politik zusammenspielen müssen. Mit innovativen Plänen will Geschäftsführer Armin Hinz den Gewerbepark Keplerstraße für die Zukunft fit machen. 128.000 Quadratmeter Grundstücksfläche misst der Gewerbepark, in dem aktuell 199 Unternehmen ansässig sind. Investa Durania Internationale Projektentwicklungsgesellschaft mbh Schüllsmühle 5 D-52353 Düren Telefon: (0 24 21) 91 73 12 Telefax: (0 24 21) 91 73 32 office@investa-gmbh.de www.investadurania.com Geschäftsführer: Senator Armin Hinz Contec Finanz- und Wirtschaftsberatungsgesellschaft mbh Gewerbepark Keplerstr. 6/8 D-07549 Gera Telefon: (03 65) 73 56-0 Telefax: (03 65) 73 56-200 vermietung@gewerbepark-keplerstrasse.de info.gera@contec-dn.de VERLAG DR. FRANK GMBH

2015 Themenspezial Firmenportrait Contec/Investa Durania Finden auch Sie Ihren Firmensitz im Warum fühlen sich so viele Firmen hier wohl? wegen des sinnvollen Konzeptes! Der Gewerbepark Keplerstraße erfreut sich deshalb so großer Beliebtheit, weil die komplette Anlage durchdacht und auf Unternehmensinteressen zugeschnitten ist. Durch die bereits vorhandene Infrastruktur können Sie sich auf das konzentrieren, was Ihren Unternehmenserfolg ausmacht. Nahversorgung für s Mittagessen oder den Geschäftstermin, genügend Parkplätze, gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr und ein funktionierendes Management sind nur einige der Vorteile. Überzeugen Sie sich bei einem Besichtigungstermin doch selbst von den vielen guten soft facts. Warum sind so viele unterschiedliche Firmen im Gewerbepark Keplerstraße in Gera? wegen der guten Nachbarn Gute Nachbarschaft ist auch in Gewerbeparks wichtig. Beim Gewerbepark Keplerstraße wird hier besonderer Wert darauf gelegt, daß sich die Unternehmen auch untereinander etwas zu bieten haben. So können Sie unternehmensnahe Dienstleister innerhalb des Gewerbepark Keplerstraße ebenso finden wie Produktionsbetriebe oder Unternehmen der Bauindustrie. In einem solchen Umfeld macht die Arbeit doch gleich doppelt so viel Freude. VERLAG DR. FRANK GMBH

2015 Themenspezial Firmenportrait Contec/Investa Durania Warum sieht man gerade morgens so viele frohe Gesichter? wegen der guten Verkehrsanbindung! Egal, ob Sie und ihre Mitarbeiter lieber mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem eigenen Auto zur Arbeitsstelle fahren wollen, der Gewerbepark Keplerstraße bietet eine ideale Anbindung. Per Straßenbahn und Bus sind Sie aus dem gesamten Stadtgebiet von Gera schnell im Gewerbepark Keplerstraße. Der Bus der Linie 15 hat sogar zwei Haltestellen innerhalb des Gewerbeparks! Für diejenigen, die auf ihr eigenes Auto nicht verzichten wollen, stehen sowohl innerhalb als auch außerhalb des Gewerbeparks ausreichend Parkplätze zur Verfügung. Welche Flächen werden im Gewerbepark Keplerstraße in Gera angeboten? Alle Flächenarten, die Unternehmen brauchen. Im Gewerbepark Keplerstraße finden Unternehmen fast jeder Branche die passenden Flächen. Ob moderne Büros, flexible Produktionsflächen oder gut zu nutzende Lagerflächen fast alle Arten von Flächennutzungen können hier dargestellt werden. Egal, ob Sie einen Büroraum mir ca. 20 m 2 oder eine Gewerbefläche von über 1.000 m 2 für Ihr Unternehmen benötigen. Im Gewerbepark Keplerstraße werden Sie fündig. Wir suchen für unseren Gewerbepark einen Betreiber für ein: Restaurant Spieleland/Soccer Club Recyclingunternehmen Die entsprechenden Genehmigungen werden von dem Eigentümer organisiert. Weiterhin z.b.: Büroflächen Werkstatt- und Produktionsflächen Lagerflächen Ihr Ansprechpartner für die Vermietung: Contec Finanz- und Wirtschaftsberatungsgesellschaft mbh Ansprechpartner: Karlheinz Braun / Christine Bilz Gewerbepark Keplerstraße 6/8 D-07549 Gera Telefon: (03 65) 73 56-0 Telefax: (03 65) 73 56-200 Mobil-Nr.: (0170) 702 13 56 vermietung@gewerbepark-keplerstrasse.de info.gera@contec-dn.de VERLAG DR. FRANK GMBH

Aus- und Weiterbildung Spot an, Ton ab! Fachkräfte für Veranstaltungstechnik Ausbildungszeit: 36 Monate (3 Jahre) Berufsschule: Andreas-Gordon-Schule, Erfurt Vom Bewerber wird erwartet: Mittlerer Bildungsabschluss Florian Pischel: Der Beruf ist abwechslungsreich und bietet immer wieder neue Herausforderungen. Den ganzen Tag dieselben Handgriffe und Abläufe, das wäre nichts für mich. Ob Rockkonzert oder Theatervorstellung: Bühnenaufbau, Licht- und Tontechnik müssen stimmen. Das hat Florian Pischel aus Rudolstadt fasziniert. Auf der Suche nach einem Ferienjob stieß er auf ein Praktikumsangebot des Thüringer Landestheaters Rudolstadt und lernte dort den Beruf Fachkraft für Veranstaltungstechnik kennen. Heute ist er Azubi im zweiten Lehrjahr und immer noch begeistert. Auch Verwaltungsdirektor Mathias Moersch freut sich über den engagierten Nachwuchs. Wir bilden seit jeher regelmäßig aus, auch für unseren eigenen Bedarf. Auch wenn wir nicht immer jeden unserer Auszubildenden übernehmen konnten, haben unsere Auszubildenden danach eine branchennahe Anstellung zum Beispiel bei anderen Veranstaltungsanbietern bekommen. Das spricht nicht nur für die Qualität der Ausbildung in Rudolstadt, sondern auch für den Fachkräftebedarf in der Branche. Wir integrieren die jungen Leute von Anfang an in den Arbeitsablauf des Theaters und unterstützen sie auch bei Durststrecken in der Berufsschulausbildung oder bei der Prüfungsvorbereitung. In diesem Jahr will Mathias Moersch weitere Lehrstellen besetzen. Er weiß, dass für die meisten Bewerber Fachkraft für Veranstaltungstechnik nicht der Beruf erster Wahl ist. Deshalb setzt er auf Praktika, um Schüler für die Ausbildung zu begeistern. Das ist ein Beruf, der mehr zu bieten hat, als auf den ersten Blick zu vermuten ist. Während der Ausbildung arbeiten die Azubis in den Bereichen Bühnentechnik, Lichttechnik und Tontechnik, sind in Proben und Aufführungen eingebunden. Das heißt aber auch: Arbeiten, wenn andere ausgehen. Für Florian Pischel ist das kein Problem. Er freut sich, dass er in seiner Heimatstadt eine Lehrstelle gefunden hat, die seinen Interessen entgegen kommt. Die Ausbildung ist abwechslungsreich und bietet immer wieder neue Herausforderungen, egal ob im Theater oder bei den Ergänzungslehrgängen in der Bildungszentrum Saalfeld GmbH. Den ganzen Tag dieselben Hangriffe und Abläufe, das wäre nichts für mich. Außerdem könne er so nahe bei Familie und Freunden sein und weiter seinem Hobby Extremlauf nachgehen. Pläne für die Zukunft hat er auch: Er will sich weiterbilden oder auch studieren und perspektivisch ins Veranstaltungsmanagement einsteigen. Doch zunächst steht der nächste Ergänzungslehrgang an: Rigging (der Aufbau Bühnenkonstruktionen und Veranstaltungstechnik für Open-Air-Veranstaltungen) und natürlich im kommenden Jahr die Abschlussprüfungen. www.theater-rudolstadt.de Tätigkeitsprofil: gestalten, konzipieren und kalkulieren Veranstaltungen beurteilen die Sicherheit und Infrastruktur von Veranstaltungsstätten bauen Podeste, Gerüste und Traversen auf bedienen bühnen- und szenentechnische Einrichtungen bauen Beleuchtungs-, Projektions-, Beschallungs- sowie Aufnahmeund Übertragungstechnik auf, richten sie ein und bedienen sie Arbeitsort: Bühnen- und Open-Air Veranstaltungen Film- und Fernsehproduktionen Kongresse und Tagungen Messen, Produktpräsentationen Shows, Konzerte, Theateraufführungen Weiterbildung: Zusatzqualifikation Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten Meister für Veranstaltungstechnik in den Fachrichtungen: Bühne/Studio, Beleuchtung, Halle Ansprechpartnerin für Unternehmen: Silviana Rosenkranz Tel.: 0365 8553-308 rosenkranz@gera.ihk.de 12 Ostthüringer Wirtschaft April 2015

Aus- und Weiterbildung Weiterbildung für Büro-Profis Fachwirte für Büro- und Projektorganisation Ohne Büro-Profis läuft in Unternehmen (fast) nichts. Sie sorgen für funktionierende Organisationsstrukturen, koordinieren Entscheidungsprozesse, steuern Geschäftsprozesse und gestalten Kundenbeziehungen. Fachwirte für Büro- und Projektorganisation sind mit ihrem Fachwissen in allen Wirtschaftszweigen gefragt. Kostenfreie Informationsveranstaltungen zum IHK-Studiengang: 22. Juni 2015 und 3. August 2015 IHK-Bildungszentrum Gera 3. Februar 2016 IHK-Bildungszentrum Jena Beginn des IHK-Studiengangs*: 7. September 2015 IHK-Bildungszentrum Gera 2. März 2016 IHK-Bildungszentrum Jena Fachwirte für Büro- und Projektorganisation sind die Büro-Profis. Was macht ein Fachwirt für Büro- und Projektorganisation? Fachwirte für Büro- und Projektorganisation werten bürowirtschaftsbezogenen Kennzahlen aus, gestalten betriebliche Abläufe und Prozesse mit, sorgen für Qualitätssicherung und optimieren diese. Sie pflegen die Kundenbeziehungen und Netzwerke. Sie planen, organisieren, koordinieren und kontrollieren Projekte und Veranstaltungen im In- und Ausland. Sie sind an der Planung, Organisation und Durchführung der Ausbildung beteiligt. Zielgruppe: Mitarbeiter/innen mit kaufmännischer Ausbildung und Berufserfahrung im Sekretariat, Assistenz oder Projektarbeit aller Branchen Quereinsteiger, die sich für gehobene Assistenz- und Projekttätigkeiten qualifizieren möchten Qualifikationsinhalte: Yuri Arcurs / fotolia.com Koordinieren von Entscheidungsprozessen im Rahmen betrieblicher Organisationsstrukturen Gestalten und Pflegen von Kundenbeziehungen in betrieblichen Leistungsprozessen Führen, Betreuen, Verwalten und Ausbilden im Büro- und personalwirtschaftlichen Umfeld Steuern von Geschäftsprozessen im bürowirtschaftlichen Umfeld Mit der erfolgreich abgelegten Fortbildungsprüfung wird auch die berufs- und arbeitspädagogische Eignung als Ausbilder nachgewiesen. Der Abschluss Geprüfter/e Fachwirt/in für Büro- und Projektorganisation ist im achtstufigen Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) auf der Stufe 6 eingeordnet. Damit befindet er sich auf derselben Ebene wie der Bachelorabschluss der Hochschulen. * Bekannte Lehrgangsangebote weiterer regionaler Bildungseinrichtungen können bei der IHK erfragt werden. Förderung: Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz (www.meister-bafoeg.info) Begabtenförderung Berufliche Bildung (www.sbb-stipendium.de) Mehr Informationen und Anmeldung: www.gera.ihk.de/veranstaltungen (Veranst.-Nr.: 15452124) Beratung: Denise Bayer Tel.: 0365 8553-409 bayer@gera.ihk.de Ostthüringer Wirtschaft April 2015 13

Aus- und Weiterbildung Karriere mit Lehre durch IHK-Weiterbildung IHK-Zeugnisse für Industriemeister und Fachwirte Firma unterstützt Weiterbildung Tobias Dornberger gehört zu den 13 Industriemeistern, die Anfang März im IHK- Bildungszentrum Gera ihre Zeugnisse erhielten. Hinter den Absolventen liegen 1.100 Unterrichtsstunden nach Feierabend und an Sonnabenden. Ziel des jungen Mannes aus der Firma Otto Bock Mobi lity Solutions in Königsee war, nach seiner Ausbildung zum Industriemechaniker und anschließendem Zivildienst den nächsten Schritt in der beruflichen Karriereleiter zu gehen. Finanziert hat er sein IHK-Studium durch die Begabtenförderung, die er für seinen guten Facharbeiterabschluss erhielt. Die berufliche Veränderung von der Produktion wechselte er in die Konstruktion zeigt ihm, dass es sich bereits gelohnt hat. Insgesamt haben vier Mitarbeiter des Unternehmens Otto Bock den Studiengang absolviert und dafür Unterstützung von ihrer Firma erhalten. Elternzeit für Weiterbildung genutzt Über ihren Erfolg freute sich auch Isabel Hronik, die seit einem Jahr als Serviceassistentin bei der Fa. Optimax in Saalfeld tätig ist. Unter 26 Geprüften Wirtschaftsfachwirten erzielte sie das beste Ergebnis. Um den Anschluss ans Berufsleben nicht zu verlieren, entschied sich die junge Frau in der Elternzeit für die berufliche Weiterbildung. Für sie sind zehn Jahre Berufserfahrung eine gute Grundlage gewesen, die Weiterbildung mit Bravour zu meistern. Für neue Herausforderungen qualifiziert Zwei Jahre intensiven Lernens liegen auch hinter 16 Geprüften Fachwirten für Gesundheits- und Sozialwesen. Lehrgangsbeste wurde Mandy Ronneburger. Sie hat bei der ISA KOMPASS Thüringen in Gera Bürokauffrau gelernt und will sich nun neuen beruflichen Herausforderungen in der Firma stellen. Dank an Dozenten und Prüfer IHK-Hauptgeschäftsführer Peter Höhne gratulierte den insgesamt 56 Absolventen: Sie haben sich für eine Weiterbildung entschieden, die in den Unternehmen aufgrund der Praxisnähe stark nachgefragt wird und sich damit für Ihren nächsten Karriereschritt gute Grundlagen erworben. Ganz besonders dankte der IHK-Chef den Dozenten und Prüfern für ihren Einsatz. Die nächsten Termine: Industriemeister Metall Beginn berufsbegleitender Studiengang am 19. Juni in Unterwellenborn Ansprechpartner: Thomas Witt Tel.: 0365 8553-405 witt@gera.ihk.de Wirtschaftsfachwirt Informationsveranstaltungen am 2. September in Gera und am 3. September in Jena Ansprechpartnerin: Silvia Walter Tel.: 0365 8553-401 walter@gera.ihk.de Fachwirt für Gesundheitsund Sozialwesen Informationsveranstaltung am 9. September in Gera Neue berufliche Chancen dank IHK-Weiterbildung: Isabel Hronik, Tobias Dornberger und Mandy Ronneburger (v. l. n. r.) Ansprechpartnerin: Marion Danowski Tel.: 0365 8553-406 danowski@gera.ihk.de 14 Ostthüringer Wirtschaft April 2015

Titelthema 2015 www.marofke-werbung.de Foto: www.fotolia.com Innovationen mit Geschmack Genuss und Gesundheit, Tradition und Jugendkultur, Selbstvermarkter und industrielle Großbetriebe Vielfalt prägt die Thüringer Ernährungsbranche. Bier und Bratwurst gehören ebenso dazu wie nach modernsten Ernährungsgesichtspunkten entwickeltes Functional Food. Allen gemeinsam ist: nur was den Geschmack in der richtigen Zielgruppe trifft, lässt sich auch wirtschaftlich vermarkten. 16 Ostthüringer Wirtschaft April 2015

Titelthema Ernährungswirtschaft: Tradition oder Innovation? Auf den ersten Blick ist Thüringens Ernährungswirtschaft nicht von Innovationen geprägt. Aber es lohnt sich auf alle Fälle, einen zweiten Blick zu riskieren. Modernste Produktionsanlagen, immer neue Ideen für traditionelle Erzeugnisse, Umsetzung aktueller Forschungsergebnisse in Produkte und Technologien auch das ist typisch für die Branche. Immer im Blick: Die Erwartungen der Kunden zwischen Genuss und Gesundheit, die Zwänge des Marktes zwischen Rohstoffkosten und Verkaufspreisen und die Anforderungen der Gesetze zwischen Hygiene und Kennzeichnungspflicht. Thüringer sind Genussmenschen. Deftiges steht ganz hoch im Kurs. Allen voran die berühmte Thüringer Bratwurst. Aber auch Backwaren oder Schokolade haben eine lange und wohlschmeckende Tradition. Käse, Margarine oder hochprozentiges die Liste ließe sich beliebig fortführen. Die Ernährungsbranche ist ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor im Freistaat. Nur in der Automobilindustrie und ihren Zulieferern wird mehr Umsatz erwirtschaftet, erläutert Doreen Ballauf, Geschäftsstellenleiterin des Thüringer Ernährungsnetzwerkes. Dieses Potenzial will das Netzwerk als Lobby- und Kommunikationsplattform weiter erschließen auch mit medienwirksamen Events, wie dem Familienpicknick im ega-park oder dem 1. Thüringer Ernährungsgipfel auf der Wartburg. 33 Unternehmen und Forschungseinrichtungen nutzen das Netzwerk bereits zum Erfahrungs- und Informationsaustausch, für branchenspezifische Weiterbildung oder zur Anbahnung von Kooperationen und Forschungsprojekten. traditionellen Bestandteilen unserer Nahrung Gesundheitsrisiken erwachsen. Produktentwickler suchen also nach Alternativen. Tierisches Eiweiß durch pflanzliches zu ersetzten, Stevia als Zuckerersatz zu nutzen oder Salz zu reduzieren ist deshalb ein Thema in vielen Unternehmen der Branche. Die Folge sind nicht nur geänderte Rezepturen sondern auch neue Herstellungsverfahren, Technologien, Lieferketten usw. Aber auch geänderte Lebenskonzepte haben Einfluss auf das Kaufverhalten und lassen Firmen reagieren. So bedingt beispielsweise der hohe Anteil an Singlehaushalten eine höhere Nachfrage nach kleineren Packungsgrößen. www.th-ern.net Die Ernährungsbranche ist ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor im Freistaat. Nur in der Automobilindustrie und ihren Zulieferern wird mehr Umsatz erwirtschaftet. Doreen Ballauf, Thüringer Ernährungsnetzwerk e. V. Umsatz-Ranking Thüringer Industriebranchen 2014 Gesundheit liegt im Trend Das Trendbarometer in der Ernährungsbranche zeigt deutlich in Richtung Gesundheit. Stichworte: Functional Food oder Laktosefrei. Immer häufiger bekommen Lebensmittel einen Zusatznutzen. Cholesterin beeinflussende Margarine oder verdauungsfördernde Joghurts stehen symbolhaft für eine Reihe solcher Produkte. Immer gefragter sind auch Nahrungsmittel, die frei von möglichen Auslösern von Unverträglichkeiten oder Allergien sind, berichtet Doreen Ballauf. Dazu zählen unter anderem Gluten oder Laktose, aber auch tierisches Eiweiß. Zunehmend mehr Menschen sind davon betroffen und ernähren sich bewusster. Durch veränderte Ernährungsgewohnheiten, Produktion und Verarbeitung können aus diesen Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen (15%) Ernährungsgewerbe (13%) Herstellung von Metallerzeugnissen (12%) Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren (9%) Maschinenbau (9%) Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen (8%) Herstellung von elektrischen Ausrüstungen (6%) Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden (4 %) Metallerzeugung und -bearbeitung (4%) Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus (4 %) Herstellung von chemischen Erzeugnissen (3 %) Reparatur und Installation von Maschinen (3 %) Herstellung von sonstigen Waren (3%) Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren (ohne Möbel) (2%) Herstellung von Druckerzeugnissen; Vervielfältigung von bespielten Ton-, Bild- und Datenträgern (2%) Herstellung von Möbeln (1%) Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen (1 %) Herstellung von Textilien (1%) Sonstige (1 %) Herstellung von Leder, Lederwaren und Schuhen (0,24 %) Basis: Landesamt für Statistik Thüringen Ostthüringer Wirtschaft April 2015 17

Titelthema Forschung, die gesund ist und schmeckt Wenn man sich gegen wirtschaftsstarke Wettbewerber an den Kühltheken des Einzelhandels durchsetzen will, bedarf es besonderer Produkte. Produkte, die leicht und gesund und dabei schmackhaft sind, ist Rita Weimann überzeugt. Die von Bauern der Region getragene und von ihr geleitete HERZGUT Landmolkerei e G aus Rudolstadt orientiert sich streng an diesen Verbraucherwünschen. Entsprechend setzte die Molkerei 1995 gemeinsam mit der FSU Jena eine sehr innovative Idee um: Hochwertige Milch, die sich problemlos zu streichzarter Butter oder gesundem Joghurt verarbeiten lässt. Dafür müssen die Kühe einen besonderen Ernährungsplan einhalten wissenschaftlich entwickelt und patentiert. Die Kühe erhalten täglich eine Extraportion Raps, die reich an ungesättigten Fettsäuren ist. Dafür bedanken sie sich mit einer hochwertigen Milch, erläutert Geschäftsführerin Rita Weimann. Vorteil für den Verbraucher: Das ohnehin schon gesunde Lebensmittel Milch ist noch gesünder. Zudem lässt sich die Butter aufgrund des natürlichen Anteils an ungesättigten Fettsäuren selbst frisch aus dem Kühlschrank einfach und leicht streichen. Für den hierfür sonst üblichen Zusatz von Pflanzenölen besteht keinerlei Notwendigkeit. Vorteil für die Molkerei: Die Premium-Milch ist die Basis für alle Premiumprodukte der Frischemolkerei. 2008 gingen die Produktentwickler einen Schritt weiter: Gemeinsam mit Wissenschaftlern unter anderem von der Universität Jena, fanden sie einen Weg, wertvolle Omega-3-Fettsäuren aus Fischölen geschmacksneutral in Joghurt einzubinden. 2010 startete Herzgut den Verkauf des Omeghurts. Natürlich hatte dieser zuvor den Geschmackstest bei Molkereimitarbeitern und Verbrauchern erfolgreich bestanden. Dem müssen sich alle neuen Produkte von Herzgut stellen, auch die klassischen Molkerei-Produkte von Frühlingsjoghurt bis Butterkäse. Mit besonderer Spannung erwartete die Molkerei jüngst die Ergebnisse der Kostproben ihrer aktuellsten Neuheit: Jovia, ein mit der Süße aus Stevia und Rüben gesüßter Joghurt, überzeugt durch seinen fruchtigleichten Geschmack und das obwohl er im Vergleich zu herkömmlich gesüßten Joghurts mit 44 Prozent weniger Zucker Qualität von Herzgut: 100 Prozent Thüringer Milch von regionalen Erzeugern, tagfrisch verarbeitet Innovative Ideen sind gefragt, wenn man sich gegen wirtschaftsstarke Wettbewerber an den Kühltheken des Einzelhandels durchsetzen will. Rita Weimann, HERZGUT Landmolkerei e.g. auskommt, so Rita Weimann. Damit kommen wir gesundheitsbewussten Kunden entgegen, die Zucker meiden, aber trotzdem nicht auf den Genuss fruchtigen Joghurts verzichten wollen. Kundennähe und Regionalität sind Rita Weimann und ihren 100 Mitarbeitern besonders wichtig. So kommt nicht nur die Milch ausschließlich von Bauern der Region. In der firmeneignen Verkaufsstelle kann man seine Milch selber zapfen und handgefertigte Schwarzataler Käsespezialitäten erwerben. Nach vorheriger Anmeldung können Besuchergruppen auch einen Blick in die Herstellung von Käse werfen. www.herzgut.de Sündige Belohnung: Bewährtes immer wieder neu entdecken Pralinen sind die kleine Sünde, mit der man sich gern mal zwischendurch belohnt. Da denkt keiner an Gesundheit, da zählt vor allem der Genuss, sagt Elvira Ortlepp mit einem Augenzwinkern über die Produkte, die täglich das Band im Schokoladenwerk Berggold GmbH verlassen, deren Geschäftsführerin sie ist. Seit 1876 wird in Pößneck Schokolade hergestellt. Das Sortiment, hauptsächlich Pralinen und Fruchtgelees, hat sich in den letzten Jahrzehnten kaum grundsätzlich verändert und ist doch immer wieder neu. Große branchenverändernde Innovationen können wir als relativ kleines Unternehmen nicht stemmen, aber unsere Kunden können sich jedes Jahr auf köstliche Neuerungen von Berggold freuen. Entwickelt werden sie im werkseigenen Labor, getestet von den eigenen Mitarbeitern. Was uns nicht schmeckt, landet auch nicht in den Regalen der Supermärkte, versichert Elvira Ortlepp. Geschafft haben es im vergangenen Jahr beispielsweise Punsch-Zapfen und Bratapfelgelee oder weihnachtliches Rum- und Marzipankonfekt sowie Fondanttaler in den Geschmacksrichtungen Zitrone und Cassis. Den Test nicht bestanden hat beispielsweise das pflanzliche Süßungsmittel Stevia. Ehe aus einer Idee ein neues Produkt werden kann, muss sie jedoch außer dem Geschmackstest noch weitere Hürden 18 Ostthüringer Wirtschaft April 2015

Titelthema meistern: Kann es auf den vorhandenen Anlagen produziert werden? Welche Investitionen sind ggf. notwendig? Sind die Rohstoffe am Markt verfügbar? Kann mit den anfallenden Kosten das gewohnte Preis-Leistungs-Verhältnis gewahrt werden? So beeinflussen am Ende auch harte betriebswirtschaftliche Kriterien die Umsetzung neuer Produktideen. Ideen für neue Kreationen gehen den Schokoladenexperten nicht aus. Impulse kommen von den Herstellern von Aromen und anderen Zutaten zum anderen aber auch von den Konsumenten im hauseigenen Werksverkauf, auf Messen wie der Grünen Woche, per Internet und seit kurzem auch auf Facebook. Dieser Kontakt ist Elvira Ortlepp sehr wichtig, denn die Produkte müssen letztendlich den Weg in die Einkaufstaschen schaffen. Wir fragen uns ständig, wo die Entwicklung hingeht, wie wir neue Zielgruppen erreichen können. Über den Verkaufserfolg in den Lebensmittelmärkten entscheidet neben dem guten Geschmack auch gute und gezielte Werbung. Wenn wir uns weiter am Süßwarenregal gegen große Konzerne behaupten wollen, müssen wir auch dort immer wieder neue Wege gehen, ist sich Lisa Degenkolb, Abteilung Marketing, sicher. Die Firma Berggold Pößneck beschäftigt rund 100 Mitarbeiter und bildet zehn Azubis aus. Ihre Pralinen und andere Süßigkeiten schmecken nicht nur den Deutschen. Sie sind weltweit gefragt von Neuseeland bis Skandinavien. www.heinerle-berggold.de www.facebook.com/schokoladenwerk. Berggold Spontan ein bisschen verrückt sein: Lebensgefühl als Kaufentscheidung Die Werbung mit Sexappeal der Altenburger Brauerei fällt auf. Soll sie auch, so Bastian Leikeim, einer der Geschäftsführer des 144 Jahre alten Unternehmens. Dass sie nicht jedem gefällt, nimmt er in Kauf, auch die Kritik vom Werberat. Wir wollen nicht Grenzen austesten oder gar überschreiten, sondern Lebensgefühl vermitteln: Spontan etwas verrückt sein. Zum Team, das die Motive bewertet und auswählt, gehören übrigens auch Frauen. Im Wettbewerb der Brauereien will er so vor allem bei jungen Kunden punkten. Der durchschnittliche Biertrinker ist zwi Made in Pößneck gefragt weltweit: Fruchtgelees und Pralinen von Berggold Ehe aus einer Idee ein neues Produkt werden kann, muss sie außer dem Geschmackstest noch weitere Hürden meistern. So beeinflussen am Ende auch harte betriebswirtschaftliche Kriterien die Umsetzung neuer Produktideen. Elvira Ortlepp, Schokoladenwerk Berggold GmbH Anzeige Gewerbebau mit System: wirtschaftlich, schnell und nachhaltig konzipieren bauen betreuen. www.goldbeck.de GOLDBECK Ost GmbH, Niederlassung Thüringen 99334 Amt Wachsenburg, Thöreyer Straße 1 Tel. 03 62 02 / 707-0

Titelthema Bastian Leikeim: Werbung mit Sexappeal ist nicht jedermanns Geschmack, fällt aber auf. Wir wollen nicht Grenzen austesten oder gar überschreiten, sondern Lebensgefühl vermitteln: Spontan etwas verrückt sein. Der durchschnittliche Biertrinker ist zwischen 40 und 60 Jahre alt. Mit unserer Werbung wollen auch die 20 bis 40-Jährigen erreichen. Bastian Leikeim, Altenburger Brauerei GmbH schen 40 und 60 Jahre alt, argumentiert er. Wir wollen auch die 20 bis 40-Jährigen erreichen. Bewusst haben sich die Altenburger Brauer gegen immer wieder neue Biersorten und Biermischgetränke entschieden. Beim Aufwand für Entwicklung und Markteinführung könne das eher kleine Unternehmen nicht mit den großen Anbietern mithalten, mit innovativer Werbung aber seine Marktnische finden und sich als Spaßmarke etablieren. Werbeträger sind nicht die Medien sondern Plakate, die sowohl am Straßenrand als auch in den Getränkemärkten zu sehen sind. Anders als die Werbung ist die Qua lität der sechs Altenburger Biersorten unumstritten. Wir bereiten gerade die Zertifizierung nach dem International Featured Standards, kurz IFS, vor, unterstreicht Bastian Leikeim seinen Qualitätsanspruch. Mehrfache Prämierungen durch die DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft e. V.) und nicht zuletzt steigende Umsatzzahlen bestätigen das. Die Altenburger Brauerei GmbH ist im 100-prozentigen Besitz der Familie Leikeim. Rund 50 Mitarbeiter brauen jährlich etwa 145.000 Hekto liter Bier. Der größte Teil davon wird im Getränkeeinzelhandel in den neuen Bundesländern vertrieben. Besonders beliebt sind die Altenburger Biere im Raum Leipzig, Zwickau und Chemnitz. www.brauerei-altenburg.de PR-Info 20 Ostthüringer Wirtschaft April 2015