Die Besten finden, begeistern, fördern und binden Ausbildung 4.0 Veränderungen, Trends, Chancen 05. Juni 2018
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- Elke Fertig
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1 Die Besten finden, begeistern, fördern und binden Ausbildung 4.0 Veränderungen, Trends, Chancen 05. Juni 2018 Einen Wandel von Berufsbildern hat es immer schon gegeben Die verschiedenen Berufsbilder haben sich schon immer verändert, weil die Arbeitswelt stetig im Wandel ist und andere Anforderungen an die Mitarbeiter mit sich bringt. Mit seinem Impulsvortrag legte Prof. Dr. Thomas Heupel den Grundstein für die bbz-veranstaltung zum Thema Ausbildung 4.0 Veränderungen, Trends und Chancen. Die sogenannte Generation Z drängt nun auf den Arbeitsmarkt und die Digitalisierung verändert Wirtschaft, Industrie und Bildung in enormem Maß und rasantem Tempo. Beide Entwicklungen haben Auswirkungen auf die duale Ausbildung und waren das zentrale Thema der Veranstaltung am 05. Juni. 1 Prof. Dr. Thomas Heupel (FOM) Digitalisierung und Generation Z neue Bedingungen in der Ausbildung Das Wissenschaftsjahr 2018 beschäftigt sich mit den Arbeitswelten der Zukunft und zeigt, welchen Einfluss soziale und technische Innovationen auf die Arbeitswelten von morgen haben, wie diese den Arbeitsalltag verändern, wie Menschen in Zukunft arbeiten werden und wie sie sich dafür fit machen. 1 Der Qualifizierung von Mitarbeitern kommt dabei eine besondere Bedeutung zu, denn neue Technologien erfordern auch neue Weiterbildungen, stellt Thomas Heupel heraus. Mit seinem Vortrag schafft er nicht nur einen gelungenen Einstieg in das Thema, er zeigt auch auf, dass Industrie und Arbeitswelt 4.0 sich in eine lange Tradition von Entwicklungen in der Arbeits- und Produktionswelt einreihen. Heupel stellt jedoch auch heraus, 1
2 dass die Arbeitswelt der Zukunft nicht allein durch technologische Innovationen definiert ist. Die Jugendlichen der sogenannten Generation Z, die aktuell in den Arbeitsmarkt und die Ausbildung eintreten, haben andere Erwartungen an ihr Berufsleben. Statt in starren Strukturen und Hierarchien arbeiten sie lieber projektorientiert in kleinen Teams, so ein Beispiel von Thomas Heupel, das verdeutlicht, dass auch die Arbeitskultur einem starken Wandel unterworfen ist. 2 Präsentation Prof. Dr. Thomas Heupel (FOM) Ein Publikumsbeitrag unterstreicht diese Beobachtungen: Die heutige Generation strebt nicht mehr nach hohen Hierarchien, teuren Autos etc. Ihnen sind Mitbestimmung und Selbstverwirklichung viel wichtiger. Neben den Erwartungen, bringen die Jugendlichen auch andere Kompetenzen und Voraussetzungen als noch die Vorgängergeneration mit in die Ausbildung. Digitalisierung in der Ausbildungspraxis Das kann auch Lisa Wagener, Personalentwicklerin bei der EJOT Holding GmbH & Co. KG, bestätigen. Zu der viel diskutierten Frage, ob die heutige Generation an Auszubildenden schwächer wird, hat Ejot eine klare Antwort: Die Jugendlichen von heute sind nicht schlechter oder dümmer als früher, sie sind nur anders, stellt Lisa Wagener heraus. Bei der Ausbildung stellt sich das Unternehmen bewusst auf die Erwartungen und Voraussetzungen der jungen Menschen ein. Das bedeutet auch eine Anpassung der Lernkultur. 3 Lisa Wagener (EJOT Holding GmbH & Co. KG)
3 Anstatt z.b. Smartphones aus dem Arbeitsalltag zu verbannen, wird versucht, diese neuen Technologien und die damit verbundenen Möglichkeiten aktiv in den Lernprozess einzubinden. Lisa Wagener sieht darin auch eine Notwendigkeit, wenn es um die Gewinnung von zukünftigen Fachkräften geht: Wenn man die Jugendlichen heutzutage für eine Ausbildung gewinnen und als Fachkraft im Unternehmen halten will, muss man sich auf sie einstellen und die Ausbildungsmethoden entsprechend anpassen. Wie das konkret bei Ejot aussieht, zeigte ein kurzer Film, der Einblicke in die Ausbildung gab. Auszubildende nutzen nicht nur Tablets und E-Learning-Programme, sie dürfen sie auch selbst mitgestalten. Das ist ja zeit- und ortsunabhängig. So kann ich den Stoff selbst wiederholen und wenn ich zum Beispiel an einer Maschine stehe, kann ich mir hinterher die Theorie dazu nochmal anschauen, erklären zwei Azubis die Vorteile des E-Learnings. Der Einsatz einer und Dokumentenkamera muss nicht immer teuer sein und ermöglicht direkte Einblicke in die Berufspraxis, zum Beispiel in eine Maschine, die man sonst nur von außen sieht. Digitalisierung: Chancen & Weiterbildung Ziel der Veranstaltung war es, neben den Veränderungen auch die Chancen, die die Digitalisierung mit sich bringt aufzuzeigen. Stefan Lemanzyk arbeitet bei der DIHK-Bildungs- GmbH und hat Qualifizierungs- und Weiterbildungskonzepte im Rahmen der Digitalisierung mitentwickelt. Er kennt die Vorbehalte und Bedenken, die viele Unternehmen dem Thema Industrie 4.0 gegenüber haben. Viele haben Angst vor Veränderung, vielleicht auch, weil vieles noch so unkonkret ist, stellt Stefan Lemanzyk immer wieder fest. Gerade mit Blick auf die Aus- und Weiterbildung hat er einen guten Tipp für die Gäste: Wenn die Mitarbeiter wissen und verstehen, wie und warum sie etwas (anders) machen sollen, sind sie motivierter das auch umzusetzen. Lemanzyk richtet den Blick auf die Chancen, die die Digitalisierung mit sich bringt, sowohl für Unternehmen, als auch für Mitarbeiter und stellt gleichzeitig heraus: Viele digitale Medien sind selbstverständlich geworden und werden quasi vorausgesetzt. 4 Stefan Lemazyk (DIHK-Bildungs-GmbH)
4 Das bedeutet, dass die Digitalisierung nicht nur in der Ausbildung, sondern auch in der Qualifizierung und Weiterbildung von Mitarbeitern ein wichtiges Thema ist. Dafür wurden unter anderem IHK-Zertifikatslehrgänge entwickelt, die für neue Themen zeitnah qualifizieren und wichtige Kenntnisse und Fähigkeiten in kompakter Form vermitteln können. Lemanzyk stellt u.a. den Lehrgang zur Fachkraft Industrie 4.0 vor, der zum Ziel hat, die Teilnehmer zu befähigen, eigenständig Industrie 4.0-Projekte im Unternehmen umzusetzen. 5 Stefan Lemanzyk stellt 3DQR-Codes vor Herausforderungen Neben vielen Chancen bringt die Digitalisierung aber auch Herausforderungen mit sich, für Unternehmen und Mitarbeiter. Lisa Wagener konnte auch davon berichten und hält es für wichtig, die Mitarbeiter aktiv in den Prozess miteinzubinden. Alle Mitarbeiter sind eingeladen, sich die neuen Medien anzuschauen und Fragen zu stellen. Nachdem ihnen die Vorteile näher gebracht wurden, waren sie weniger skeptisch, schildert sie ihre Erfahrungen. Von den Auszubildenden verlangt Ejot auch viel Eigeninitiative, sich mit den neuen Techniken und Methoden auseinanderzusetzen. Auch wenn die Jugendlichen heute mit viel Technik aufwachsen, ist ein sicherer Umgang z.b. mit den gängigen Office-Programmen nicht selbstverständlich, weiß Stefan Lemanzyk. Auch darauf müssten sich Ausbildungsbetriebe einstellen.
5 Digitalisierung: neue Qualifizierungen im bbz Ausgangspunkt für diese Veranstaltung waren unter anderem die Ergebnisse des Workshops Ausbildung 4.0 auf dem Ausbildungsforum Die Verbindung stellte Judith Hamers, Projektleiterin Ausbildung 4.0 zu Beginn schon her: Mit Ihren Beiträgen, Anregungen und Fragen auf dem Ausbildungsforum haben Sie uns einige Hausaufgaben mitgegeben. Wir haben versprochen, uns diesen Themen anzunehmen und möchten Ihnen nun vorstellen, was dabei herausgekommen ist. Auf dem Ausbildungsforum wurde deutlich, dass die Qualifizierung von Auszubildenden und Ausbilderinnen und Ausbildern in Zukunft eine zentrale Rolle spielen wird. An einer Pinnwand wurden die wichtigsten Qualifizierungsangebote des bbz für Ausbilderinnen und Ausbilder sowie für Auszubildende dargestellt. Vom Projektmanagement und Verkaufstraining für Azubis bis zur Gesprächsführung und dem Umgang mit schwierigen Auszubildenden für Ausbilder wurden verschiedene Seminare und Lehrgänge den zu schulenden Kompetenzen zugeordnet. Insbesondere im Bereich der Digitalisierung hat sich im bbz einiges getan: Ab August 2018 werden acht neue Kern- und Zusatzqualifikationen für zentrale Industrie 4.0-Tätigkeitsbereiche angeboten. Das bbz investiert ca. 2Mio. in die Modernisierung des Maschinen- und Anlagenparks und der Unterrichtsräume. Auszubildende der industriellen Metall- und Elektroberufe werden so fit gemacht für 3D-Druck-Verfahren, den Umgang mit digital vernetzten Maschinen, Datenschutz und Informationssicherheit und vieles mehr.
6 Das komplette Programm finden Sie auf der Homepage des bbz: und in der Zusatzqualifikation-Datenbank. Wir danken allen Gästen und Beteiligten für den interessanten Austausch und die rege Beteiligung an der Veranstaltung! Besuchen Sie unsere Homepage und informieren sich über die aktuellsten Themen und Termine!
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