Veringendorf auf dem Weg zum Bioenergiedorf 28 01 2016 Veringendorf
Zwei gleichberechtigte Partner / Gesellschafter: Stadtwerke Sigmaringen und solarcomplex AG anfängliches Stammkapital: 25.000, Aufstockung nach Projektfortschritt Geschäftsführer: Oliver Dreher (SW Sigmaringen) und Bene Müller (solarcomplex) Aufgabenverteilung entsprechend der Kernkompetenzen: Öffentlichkeitsarbeit und ingenieurmäßige Planung der Projekte bis zur Inbetriebnahme durch solarcomplex Technische Betriebsführung und Abrechnung mit den Kunden durch die Stadtwerke Sigmaringen
Regenerative Wärmenetze von solarcomplex, das erste Dutzend ist voll Mauenheim (Inbetriebnahme 2006) Lippertsreute (Inbetriebnahme 2008) Schlatt (Inbetriebnahme 2009) Randegg (Inbetriebnahme 2009) Lautenbach (Inbetriebnahme 2010) Messkirch (Inbetriebnahme 2011) Weiterdingen (Inbetriebnahme 2011) Büsingen (Inbetriebnahme 2012) Emmingen (Inbetriebnahme 2013) Grosselfingen (Übernahme 2013) Bonndorf I (Inbetriebnahme 2014) Hilzingen (Übernahme 2015) Grün = mit Abwärme aus Biogas-BHKW
das zweite Dutzend ist in Arbeit: Bonndorf II (fast fertig, Inbetriebnahme Ende 2015) Wald (in Bau, Inbetriebnahme Q1 2016) Wiechs (in Planung, Inbetriebnahme Ende 2016) Böttingen (in Planung, Inbetriebnahme Ende 2016) Veringendorf (mit NRS, Inbetriebnahme 2016 / 2017) Storzingen (mit NRS, 2017) Langenenslingen (mit NRS, 2017) Ölkofen (mit SW am See, 2017) Grün = mit Abwärme aus Biogas-BHKW
Nahwärmenetze sind zukunftsfest, weil technologieoffen Bioenergie
Nahwärmenetze sind zukunftsfest, weil technologieoffen Bioenergie Solarthermie
Nahwärmenetze sind zukunftsfest, weil technologieoffen Bioenergie Solarthermie Industrielle Abwärme
Nahwärmenetze sind zukunftsfest, weil technologieoffen Bioenergie Solarthermie Industrielle Abwärme Geothermie
Nahwärmenetze sind zukunftsfest, weil technologieoffen Bioenergie Solarthermie Industrielle Abwärme Geothermie Brennstoffzelle (Wasserstoff)
Nahwärmenetze sind zukunftsfest, weil technologieoffen Bioenergie Solarthermie Industrielle Abwärme Geothermie Brennstoffzelle ( Grüner Wasserstoff) Überschüssiger Netz-Strom
Hat Veringendorf eigenes Heizöl? Musterrechnung: 100 Gebäude 2.000 5.000 Liter/Jahr, im Mittel 3.000 Liter/Jahr Ölpreis im Mittel der letzten 5 Jahre ca. 75 ct / Liter (war aber auch schon bei 90 ct) = 225.000 Euro pro Jahr (100 x 3.000 x 0,75) = 4,5 Mio Euro in 20 Jahren (ohne Preissteigerung) = ca. 9 Mio Euro in 20 Jahren (mit Preissteigerung)
Situation Veringendorf Abwärme von BGA Griener: Leistung ca. 400 kw th, Menge ca. 3 Mio kwh Wärmemenge bis Ende EEG: über 3 Mio l Heizöl Grundstein und Grundlast für Aufbau einer heimischen, regenerativen Wärmeversorgung, Mittelast Holzhackschnitzel
Aktueller Stand: Wärmeüberlassungsvereinbarung mit Biogasanlage Griener ist beidseitig unterschrieben Konzessions- / Wegenutzungsvertrag mit Gemeinde ist unterschrieben Zeitplan: Öffentliche Veranstaltung mit Wärmepreis (heute) Individuelle Sprechstunden (18.02. und 16.03.2016, 17 19 Uhr) Frist zum Abschluss der Wärmelieferungsverträge (Ende März) Finale Entscheidung über Projekteinstieg abhängig vom Anschlussgrad Detailplanung und Ausschreibung der Gewerke (bis Ende April 2016) Bau und Inbetriebnahme (Juni 2016 bis April 2017)
Netzplan Planungsstand 17.11.2015
Technische Daten Netzlänge ~ 6 km Anschlussnehmer ~ 110 verkaufte Wärme ~ 2,5 Mio kwh/a Ersatz von rund 300.000 l Heizöläquivalent Kaufkraftbindung ca. 200.000 Euro jährlich CO2-Einsparung 1.000 t jährlich Investitionskosten gesamt davon Heizzentrale davon Wärmenetz mit Übergabe-Stationen ~ 3,7 Mio Euro ~ 0,9 Mio Euro ~ 2,4 Mio Euro Wärmeerzeugung benötigte Spitzenleistung ab Heizhaus 1.100 kw) BHKW 440 kw (73% der Wärmemenge) 2 Holzhackschnitzelkessel mit 550 kw (26% der Wärmemenge) Öl-Spitzenlastkessel 700 kw (1% der Wärmemenge) Pufferspeicher 30 m³
Zur Wirtschaftlichkeit Ölkessel Eingesetzte Energie = 100% Wirkungsgradverluste = ca. 30% Nutz-Energie = ca. 70%
Insbesondere im Sommerbetrieb haben Heizungsanlagen ohne solare Warmwasserbereitung grottenschlechte Wirkungsgrade (~50%) Für kleine Mengen Warmwasser laufen die Heizungsanlagen im unwirtschaftlichen Teillastbetrieb, es entstehen hohe Stillstandsverluste. In Mauenheim liegt der Wirkungsgrad gemittelt über 70 Gebäude nach 8 vollen Betriebsjahren im Schnitt bei rund 70 %. Die KEA (Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg) bestätigt, dass im Mittel des Gebäudebestands Wirkungsgrade von ~ 70% bei Ölheizungen realistisch sind.
Was kostet eine Kilowattstunde Nutzenergie (!) aus Heizöl? Annahmen: 1 Liter Heizöl hat 10 kwh Energieinhalt 1 Liter Heizöl kostete im Schnitt der vergangenen 5 Jahre > 75 cent brutto Berechnung: mit Wirkungsgrad 70 % ergibt das 7 kwh Nutzenergie 75 cent geteilt durch 7 kwh = 10,71 cent / kwh (brutto)
Wirtschaftlichkeitsvergleich auf Basis Vollkosten! Verbrauchskosten (Brennstoff) 10 ct / kwh + Betriebskosten 1 2 ct / kwh (Schornsteinfeger, Reparatur, Wartung) + Kapitalkosten 2 4 ct / kwh (Abschreibung bzw. Rücklage für Invest) = Vollkosten 13 16 ct / kwh Ein realistischer Vollkostenpreis Wärme aus Heizöl liegt bei mindestens 13 ct / kwh brutto! Je nach Größe u. Alter der Öl-Heizungsanlage und fossilem Vergleichspreis. Ohne Zusatzinvestition durch regeneratives Wärmegesetz!
Gesetz zur Nutzung erneuerbarer Wärmeenergie in BW Die Eckpunkte: betrifft alle Wohngebäude im Bestand gültig seit 01.01.2010 (bei Änderungen an Heizungsanlage) Pflichtanteil regenerativ am Wärmebedarf 15% durch frei wählbaren Einsatz von ee: Biomasse (z.b. Pellets), Solarthermie, Wärmepumpe, Bio-Heizöl, Bio-Erdgas u.a.
Mit dem Anschluss ans Nahwärmenetz auf Basis heimischer Bioenergie hat man nicht 15% Anteil erneuerbarer Energien, sondern 100%! Jede zukünftig denkbare gesetzliche Auflage ist erfüllt. Ohne Investition!
Der Arbeitspreis beträgt in allen (!) Vertragsvarianten 8,9 ct/kwh netto / 10,59 ct/kwh brutto
Standard-Vertrag Mindestabnahme 15.000 kwh / Jahr Grundpreis 240 /a netto / 285,60 /a brutto (nicht umlagefähig) Servicepreis 120 /a netto / 142,80 /a brutto (umlagefähig)
Mini-Vertrag keine Mindestabnahme einmaliger Baukostenzuschuss 3.000 netto / 3.570 brutto Grundpreis 240 /a netto / 285,60 /a brutto (nicht umlagefähig) Servicepreis 120 /a netto / 142,80 /a brutto (umlagefähig)
Vollkostenvergleich Nutzenergie EFH 70er Jahre, 3.000 l Heizölverbrauch (30.000 kwh eingesetzte Energie, ca. 21. 000 kwh Nutzenergie) Öl-Zentralheizung 21.000 kwh x 13 ct / kwh 2.730 Euro (optimistische Annahme) 21.000 kwh x 16 ct / kwh 3.360 Euro (pessimistische Annahme) Nahwärme regenerativ 21.000 kwh x 10,59 ct / kwh 2.224 Euro Grundpreis Servicepreis Ersparnis 285 Euro 143 Euro 2.652 Euro bis zu 700 Euro
Fazit und Ausblick: Im Laufe der Zeit wird der Kostenvorteil zugunsten der regenerativen Nahwärme größer, denn: 1. Ölpreise steigen schneller als Hackschnitzel 2. Hackschnitzelpreisentwicklung geht nur zur Hälfte in die Preisgleitklausel ein
Preisanpassung Nahwärme jährlich nachträglich, frühestens 2019 (für 2018) Grund- und Servicepreis: Inflationsausgleich gem. Stat. Bundesamt Arbeitspreis: Preisgleitklausel mit 50% Hackschnitzel-Index / 50% Inflation Vertragslaufzeit 10 Jahre
Was heißt Kostenloser Anschluss ans Nahwärmenetz? Verlegen der Hauptleitung in der Straße. Verlegen der Hausanschlussleitung von Hauptleitung bis zum Gebäude. Kernbohrung Außenwand. Verlegen der Wärmeleitungen bis in den Aufstellraum. Installation der Wärmeübergabestation. Einbindung in die bestehende (!) Heizungsanlage. Inbetriebnahme und Einweisung. nicht enthalten: Demontage und Entsorgung alter Kessel und Tank!
Was heißt kostenloser Anschluss? 1 Hauptleitung 2 Abzweig 3 Anschlussleitung u. Kernbohrung 4 Wärmeübergabestation u. Einbindung
Abzweig mit T-Stück
Kernbohrung vom Hausanschlussgraben ins Gebäude
Wanddurchführung mit Dichtungsring
Hausanschlussstation (HAST) - hydraulische Trennung Netz - Heizungsverteilung mit Wärmetauscher - Fernwartung + Zählerauslesung über Datenleitung - Platzbedarf etwa wie Elektrozählerkasten - Die Heizungsverteilung im Haus funktioniert genauso wie vorher Liefergrenze Zur bestehenden Heizungsanlage
Option für die Unentschiedenen Vorverlegung Hausanschluss aufs Grundstück 1.500 netto / 1.785 brutto ins Gebäude (Innenseite Kellerwand) 2.500 netto / 2.975 brutto keine weitere Verpflichtung, keine laufenden Kosten Wärmebezug noch nicht möglich, aber späterer Anschluss ohne daß man die Straße öffnen muss für Gebäude mit alten, allein stehenden Menschen vermutlich ideal (Dann können die Erben entscheiden)
Warum ein regeneratives Wärmenetz? Unabhängigkeit von fossiler Preissteigerung Regionale Wertschöpfung durch Nutzung heimischer Energien Klimaschutz Verbesserung der lokalen Luftqualität Erfüllung gesetzlicher Vorgaben der Ort ist für die regenerative Energiezukunft gut gerüstet
Vorteile des Bioenergiedorfs Veringendorf Aufbau einer langfristigen Infrastruktur in der Kommune. Der Gebäudebestand wird aufgewertet (auch für Neubürger). Gesetzliche Vorgaben EE Wärmegesetz und Effizienz besser erfüllt und höhere Förderungen möglich (Primärenergiefaktor, Gebäude-Energieausweis). Mehr Platz im Haus und weniger Aufwand für die Heizung.
Was sind die nächsten Schritte? Wer kein Interesse hat, bitte keinen Termin machen Alle ernsthaften Interessenten vereinbaren bitte Ortstermin zur Heizraum-Besichtigung mit solarcomplex-mitarbeitern (Zuständiger Projektingenieur Christoph Gebele ist anwesend) Es wird ein Protokoll der Bestandsaufnahme angefertigt, darin auch Empfehlungen Wärmelieferungsvertrag wird von NRS / solarcomplex ausgefüllt (mit Kundendaten und techn. Daten) und an alle Interessenten in 2 Exemplaren verschickt oder verteilt Kunden unterschreiben beide Exemplare und senden beide an NRS / solarcomplex zurück oder geben diese auf dem Rathaus ab
Es liegt jetzt an den Bürgern Rechtliche Voraussetzungen sind vorhanden, Netz kann gebaut werden Invest in Netz macht nur Sinn, wenn über die Hälfte der Gebäude entlang der Trasse anschliessen Jeder ist eingeladen, Kunde zu werden. Machen Sie mit, machen Sie sich unabhängig vom Öl!
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Weitere Infos unter: www.solarcomplex.de und www.stadtwerke-sigmaringen.de