Leitfaden für das Verfassen der wissenschaftlichen Abschlussarbeit (Magister-/Diplomarbeit) 1 (1) Inhaltliche Anforderungen an eine wissenschaftliche Abschlussarbeit a. Inhaltlicher Anspruch und Zielsetzung Mit der wissenschaftlichen Abschlussarbeit stellt die/der Studierende unter Beweis, dass er die Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens beherrscht, diese auf ein komplexes Thema anwenden und zu einer Problemlösung führen kann. Die Magister- oder Diplomarbeit erhebt den Anspruch, eine spezielle fachliche Fragestellung tiefgehend wissenschaftlich zu untersuchen und Lösungen bzw. Antworten für die gegebene Fragestellung zu präsentieren. Anspruch ist es, Erkenntnisse aus unterschiedlichen Disziplinen, Forschungstraditionen und Fächern unter dem Dach der Fragestellung zusammenzuführen, d.h. eigenständig zwischen allgemeinen Theorien und dem zu bearbeitenden Thema Transferleistungen zu erbringen. Die/der Studierende ist aufgefordert zu eigenen Erkenntnissen, neuen Ergebnissen (z.b. durch eine empirische Analyse) oder zu weiter führenden Fragestellungen für zukünftige wissenschaftliche Arbeiten zu gelangen. Die wissenschaftliche Abschlussarbeit soll eine wissenschaftliche Eigenleistung des angehenden Absolventen darstellen, die über rein deskriptive Darstellungen hinausgeht. b. Themensuche Bei der Themensuche ist darauf zu achten, dass das Thema o in einem der Hauptfächer thematisch zu verorten ist. o insofern das eigene Interesse weckt, dass ausreichend Motivation vorhanden ist, sich mit dem Thema über einen längeren Zeitraum auseinander zu setzen. o sich auf eine Fragestellung konzentriert, die in der wissenschaftlichen Literatur bereits diskutiert wird, d.h. die auf ausreichend Sekundärquellen zurückgreifen kann. o auf eine spezielle Fragestellung einzugrenzen ist, um den Rahmen und auch den Anspruch einer wissenschaftlichen Abschlussarbeit nicht zu überschreiten. Bei der Themensuche sollte Rücksprache mit Lehrenden des Fachs, bzw. mit den Betreuern der Arbeit gehalten werden. Themen können von Studierenden aktiv vorgeschlagen werden, möglich ist auch die Auswahl eines Themas, das vom Fach vorgeschlagen wird. (siehe http://www.uni-lueneburg.de/fb3/muoe/pr/index.php) Es ist zu bedenken, dass die Verknüpfung der theoretischen Abschlussarbeit mit einer praktischen Tätigkeit in einem Unternehmen sowohl Chancen als auch Risiken birgt bezüglich der inhaltlichen Ausrichtung der Arbeit. Hier muss sorgfältig abgeschätzt werden, was für die Arbeit zweckdienlich ist. c. Literaturrecherche und auswertung
Leitfaden für das Verfassen der wissenschaftlichen Abschlussarbeit (Magister-/Diplomarbeit) 2 Für die Magister- bzw. Diplomarbeit wird eine tiefgehende Literaturrecherche erwartet, die über die gängigen Recherchemethoden evtl. hinausreichen muss, um an die relevante Literatur zu gelangen. Die Auswertung von Primärquellen in Archiven und exklusiven Datenbanken kann dabei erforderlich sein. Aufgrund des wissenschaftlichen Anspruchs der Abschlussarbeit wird die Fundierung auf einer breiten Literaturlage gefordert. Die Literaturrecherche hat sich eng an dem zu bearbeitenden Thema zu orientieren. Nicht nur die Quantität, sondern vor allem die Qualität der verwendeten Literatur geht in die Bewertung mit ein. Bei der wissenschaftlichen Abschlussarbeit empfiehlt es sich jedoch auch, sich thematisches Kontextwissen, d.h. weiter führende Literatur anzueignen, um der Komplexität der Fragestellung besser gewachsen zu sein. Es ist vornehmlich wissenschaftliche Fachliteratur auszuwerten. Handbücher und populärwissenschaftliche Quellen sind eher zu meiden. Die Auswertung der Literatur ist fundamental und wichtige Grundlage für die Erstellung einer wissenschaftlichen Arbeit. Sie erfordert daher ein angemessenes Zeitpensum. d. Das wissenschaftliche Schreiben e. Das Zitieren f. Tipps und Tricks Bei der Findung des Themas sollte einerseits der oben formulierte Anspruch der Arbeit berücksichtig werden, andererseits handelt es sich um eine Studienabschlussarbeit, nicht um eine Dissertation. Es sollte daher auf eine zu komplexe Fragestellung verzichtet werden. Weniger ist oftmals mehr. Die wissenschaftliche Abschlussarbeit muss von Beginn an gut strukturiert sein. Das Abgrenzen einzelner Arbeitsschritte und das Setzen von Deadlines für deren Bearbeitung sind empfehlenswert. Um den Erfolg der Arbeit zu garantieren wird empfohlen, regelmäßig die Sprechstunden der Betreuer in Anspruch zu nehmen. Da die Literaturbeschaffung mehr Zeit und Planung als bei Hausarbeiten erfordert, ist damit frühzeitig zu beginnen. Obwohl die Auswertung der Literatur als unproduktiver Prozess erscheinen mag, ist sie der Dreh- und Angelpunkt einer guten Arbeit und braucht ihre Zeit. (2) Formale Anforderungen an eine wissenschaftliche Abschlussarbeit a. Der Aufbau einer wissenschaftlichen Abschlussarbeit muss folgende Komponenten enthalten: Deckblatt (siehe 2.f)
Leitfaden für das Verfassen der wissenschaftlichen Abschlussarbeit (Magister-/Diplomarbeit) 3 Inhaltsverzeichnis (Abbildung der Überschriften mit Seitenzahlenangabe) Abbildungsverzeichnis/Tabellenverzeichnis/Graphikverzeichnis Abkürzungsverzeichnis Einleitung (Formulierung der Fragestellung und Aufbau der Arbeit) Hauptteil (Untergliederung in einzelne Kapitel, die zu nummerieren sind) (Evtl. Darstellung empirischer Ergebnisse) Schluss/Fazit (Zusammenfassung und evtl. persönliche Einschätzung der Thematik) Anhang (z.b. Datenauswertungen, Primärquellen, spezielle Abbildungen, etc.) Literaturverzeichnis (aufzuführen sind sämtliche verwendete Quellen) Eidesstattliche Erklärung b. Umfang der Arbeit Eine wissenschaftliche Abschlussarbeit im Studiengang Betriebswirtschaftslehre sollte 60-90 Seiten umfassen. Eine Abschlussarbeit im Studiengang Kulturwissenschaften sollte 90-120 Seiten umfassen. Wenn das Thema nach einer umfangreicheren Darstellung verlangt ist dies mit dem Betreuer unbedingt abzusprechen. Der Umfang der Bemerkungen in den Fußnoten sollte den Umfang des eigentlichen Textkörpers nicht überscheiten. Ein zusätzlicher Anhang (z.b. mit Abbildungen, Originalquellen, Datenauswertungen etc.) wird nicht zum eigentlichen Umfang der Arbeit gezählt. c. Format von Schrift und Textbild Die Wahl der Schriftart ist frei, sie sollte jedoch in 12pt gewählt werden, um eine gute Lesbarkeit zu garantieren. Die Fußnoten sind in 10pt zu wählen. Das Textbild wird in Blocksatz angefertigt. Auf der linken Seite ist ein Rand von 3 cm, auf der rechten Seite ein (Korrektur-)Rand von 5 cm einzuhalten. Überschriften sind vom restlichen Textkörper abzuheben (z.b. Fettdruck) und zu nummerieren. Abbildungen, Tabellen und Graphiken sind ebenfalls zu nummerieren und mit Quellen zu belegen (außer: Eigene Darstellung ). Die jeweiligen Verzeichnisse sind zu erstellen und direkt hinter dem Inhaltsverzeichnis einzufügen (vgl. 2.a). Abkürzungen müssen vollständig im Abkürzungsverzeichnis aufgeführt werden. Weiterhin gilt: nicht gängige Abkürzungen müssen im Text erklärt bzw. bei erstmaliger Verwendung ausgeschrieben werden. Die im weiteren Verlauf verwendete Abkürzung muss in Klammern dahinter stehen. o zum Beispiel: Die Theorie des Kommunikativen Handelns (TdKH) von Habermas ist ein kritisches Werk. Die eidesstattliche Erklärung ist das letzte Blatt der Arbeit und unbedingt mit der eigenen Unterschrift zu versehen.
Leitfaden für das Verfassen der wissenschaftlichen Abschlussarbeit (Magister-/Diplomarbeit) 4 Textvorlage für die Eidesstattliche Erklärung: Hiermit erkläre ich an Eides statt, dass ich die vorliegende Magister- (bzw. Diplom-) Arbeit selbständig und ohne unerlaubte Hilfsmittel angefertigt, andere als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel nicht benutzt und die den benutzten Quellen wörtlich oder inhaltlich entnommenen Stellen als solche kenntlich gemacht habe. Die Arbeit hat keiner anderen Prüfungsbehörde vorgelegen. ----------------------------------------------------- (Ort, Datum Unterschrift) d. Das Literaturverzeichnis e. Tipps und Tricks Es bietet sich an, vor dem Beginn des Schreibens eine Formatvorlage anzufertigen. Darin können Überschriften und Textkörper einheitlich und vor allem schnell variabel definiert werden. Die Erstellung von Verzeichnissen ist in Microsoft Word automatisch möglich. Dieses Feature sollte unbedingt genutzt werden. Formalia gehen mit in die Bewertung ein und sollten deshalb sorgfältig eingehalten werden. Wenn die Arbeit vollständig ist bietet es sich an, sie vor der endgültigen Abgabe Korrektur lesen zu lassen. Rechtschreib- und Flüchtigkeitsfehler gehen ebenfalls in die Benotung mit ein. Literaturtipp: Ravens, Tobias (2004): Wissenschaftlich mit Word arbeiten. Word 2000-Word 2003. 2. Aufl. München.
Leitfaden für das Verfassen der wissenschaftlichen Abschlussarbeit (Magister-/Diplomarbeit) 5 f. Formatbeispiele Das Deckblatt der wissenschaftlichen Abschlussarbeit Diplomarbeit Im Studiengebiet Angewandte Kulturwissenschaften Im Fach Betriebswirtschaftslehre THEMA Erstprüfer Titel, Vor-, Nachname Fachbereich Institut Universität Eingereicht von: Vor- und Nachname Adresse Matrikelnummer Zweitprüfer Titel, Vor-, Nachname Fachbereich Institut Universität Ort, Datum