Bericht über das Geschäftsjahr 2014



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Transkript:

Bericht über das Geschäftsjahr 2014

Die Entwicklung der DKM 2010 2014 Mio. EUR 6500 6000 5500 5000 4500 4000 3500 3000 2500 2000 1500 1000 500 0 2010 2011 2012 2013 2014 Betreutes Kunden- Kredite* Bilanz- Eigenmittel* Kunden- einlagen summe* volumen*º (inkl. Depot)* 2010 5.475 4.322 1.153 4.020 204 2011 5.690 4.431 1.259 4.047 227 2012 6.098 4.738 1.360 4.145 246 2013 6.125 4.707 1.418 4.267 260 2014 6.508 5.054 1.453 4.297 293 * Betragsangaben in Mio. EUR, gerundet º Kredite, Kundeneinlagen und Depot

Inhaltsverzeichnis Aufsichtsrat 4 Vorstand und Bereichsleiter der DKM 6 Vorwort des Vorstands 8 Kirchliche Einrichtungen: Collegium Augustinianum Gaesdonck 13 Die Bausteine der privaten Vorsorge 18 Unsere Nachhaltigkeitsgrundsätze 22 Chronik 2014 24 DKM-Personalia 30 Dem Terror gemeinsam mit den Muslimen entgegentreten von Ruprecht Polenz 34 Stiftung DKM Darlehnskasse Münster 36 Entwicklung unserer Bank 39 Ertragslage 46 Risikobericht 48 Bericht des Aufsichtsrates 49 Jahresabschluss 2014 50

4 Aufsichtsrat Norbert Kleyboldt Generalvikar des Bistums Münster, Vorsitzender Joachim Schnieders Finanzdirektor des Bistums Osnabrück, stellv. Vorsitzender August Dasenbrock Finanzdirektor des Bischöflich Münsterschen Offizialates in Vechta Michael Focke Finanzdirektor des Erzbistums Hamburg Heinz Gewering Verwaltungsleiter der Zentralren dan tur im Dekanat Ahaus/Vreden Dr. Klaus Goedereis Vorsitzender des Vorstands der St. Franziskus- Stiftung Münster

5 Heinz-Josef Kessmann Diözesancaritasdirektor von Münster Ulrich Hörsting Leiter der Hauptabteilung Verwaltung des Bischöf lichen Generalvikariates Münster Dr. Claudia Leimkühler Vorstandsmitglied der Kirchlichen Zusatzversorgungskasse des Ver bandes der Diözesen Deutschlands Josef Leenders Kreisdechant, Propst der Kath. Propsteigemeinde St. Remigius, Borken Helmut Müller Finanzdirektor des Bistums Hildesheim Bruder Stephan Veith OSB Prior des Klosters St. Benedikt in Damme Benno Wagner stellv. Geschäftsführer des Verbandes der Diözesen Deutschlands

6 Vorstand Christoph Bickmann Bankdirektor, Vorsitzender Gerrit Abelmann Bankdirektor Christoph Rocksloh Bankdirektor Bereichsleiter der DKM Kirchliche Einrichtungen Joachim Reimann Prokurist Privatkunden Hans-Willi Wiedenau

7 Personal, IT und Organisation Bernhard Huesmann Prokurist Unternehmenssteuerung Johannes Blakert Prokurist Marktfolge Aktiv Markus Altefrohne Prokurist Zahlungssysteme Claudia Hufe Treasury Dr. Lars Kleffmann Prokurist Interne Revision Jürgen Welling Marketing Ludger Woltering

8 Vorwort des Vorstands nach einem fulminanten Start in das Jahr 2014 hat sich das Wachstum der deutschen Wirtschaft im weiteren Jahresverlauf abgeschwächt. Hierfür waren unter anderem der Russland-Ukraine- Konflikt und die zuletzt merklich gestiegene Unsicherheit über die wirtschaftliche Erholung der Eurozone verantwortlich, die den deutschen Export belasteten. Im Zuge der Bekämpfung der Folgen der internationalen Finanzkrise hat sich das regulatorische Umfeld für Banken in Deutschland und Europa weiter verschärft. Die Rahmenbedingungen für die Finanzwirtschaft sind unverändert komplex. Ein weiter abgesenktes Zinsniveau bei Geldaufnahmen auf zuletzt 0,05 % der Europäischen Zentralbank und mit Negativzinsen auf die dort von Banken unterhaltenen Guthaben ( 0,25%) belasten unverändert neben den geostrategischen und militärpolitischen Unsicherheiten das finanzwirtschaftliche Umfeld. Die täglichen Kurswertschwankungen an den Aktien- und Devisenmärkten haben im Jahr 2014 ein Höchstmaß erreicht und spiegeln damit die Nervosität der Marktteilnehmer wider. Trotz dieser widrigen Rahmenbedingungen präsentieren wir Ihnen für das Jahr 2014 einen Jahresabschluss mit neuen Höchstmarken beim Kundenvolumen und bei der Bilanzsumme. Mit dem guten Jahresergebnis wollen wir die Eigenkapitalausstattung der DKM weiter stärken, um im Kunden geschäft auch in Zukunft gezielt weiter zu wachsen und die DKM dabei stabil und solide auszurichten. Diese erfreuliche Entwicklung der DKM wird im Wesentlichen durch zwei Faktoren bestimmt. Zum einen beruht sie auf der langfristigen Ausrichtung der Anlageentscheidungen unserer bankeigenen Geldanlagen. Zum anderen ist hierfür das am Kunden orientierte Geschäftsmodell entscheidend, bei dem sich die Beratung ausschließlich am Kundennutzen orientiert. In einer breit angelegten Befragung unserer Privatkunden wurde dieses ebenso bestätigt wie die hohe Service- und Beratungsqualität. Für die Mitarbeiter der DKM steht dieses Handeln im Einklang mit der nachhaltigen Ausrichtung der Bank, zu der auch die entsprechenden Bankprodukte gehören. Die Bilanzsumme erreichte mit 4,3 Mrd. EUR einen neuen Rekordwert und erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 29 Mio. EUR oder 0,7 %. Das betreute Kundenvolumen konnte im Vergleich zum Vorjahr um weitere 260 Mio. EUR auf 6,5 Mrd. EUR gesteigert werden und erzielte damit ebenfalls einen neuen Höchststand in der Geschichte der Bank. Dabei entwickelten sich das Kreditgeschäft mit Kunden und der Bestand der für Kunden verwalteten Wertpapiere besonders

erfreulich. Das Einlagengeschäft blieb leicht hinter dem Vorjahreswert zurück. Die Eigenmittel der Bank nach dem Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands werden sich nach Genehmigung durch die Generalversammlung um 32,7 Mio. EUR oder 12,6 % auf 292,6 Mio. EUR erhöhen. Der ausgewiesene Bilanzgewinn liegt bei 2,6 Mio. EUR. Die Eigenkapitalausstattung ist ein Indikator für die hohe finanzielle Stabilität der DKM und bildet zugleich die Grundlage für ausreichende Wachstumsmöglichkeiten im Kundengeschäft. Der wirtschaftliche Erfolg ist die notwendige Basis für die DKM, um eine christliche, ökologische und zukunftsweisende Entwicklung zu gewährleisten. Aus diesem Grund bekennen wir uns bereits seit vielen Jahren zur Nachhaltigkeit. Seit der Gründung der DKM erhalten unsere Kunden eine faire Beratung, die sich am Kundennutzen orientiert und auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes basiert. Die Bank fördert das ehrenamtliche Engagement der Mitarbeiter, unterstützt soziale Projekte und zahlt Steuern. Damit handelt die DKM sozial und gesellschaftlich verantwortungsvoll. Mit natürlichen Ressourcen versuchen die Mitarbeiter sparsam umzugehen und beachten dabei die Umwelt. Die DKM weist im Vergleich zu anderen Bankdienstleistern günstige Kostenstrukturen auf und gibt diesen Vorteil an die Kunden über attraktive Konditionen weiter. Damit arbeitet die DKM wirtschaftlich. Im Vordergrund unserer Aktivitäten stand auch im abgelaufenen Jahr der Dialog mit unseren Kunden. Themenschwerpunkte bildeten dabei vor allem Kapitalanlagen im Niedrigzinsumfeld. Speziell bei Privatkunden waren Baufinanzierungs beratungen sehr stark nachgefragt. Wir freuen uns ganz besonders, dass wir mit unserer Beratung und dem Service sowie attraktiven Bankprodukten wiederum eine Vielzahl neuer Kunden für die DKM gewinnen konnten, nicht zuletzt durch die Empfehlung langjährig zufriedener Kunden. Mit der Umsetzung der wertvollen Hinweise aus der Privatkundenbefragung haben wir bereits im Jahr 2014 begonnen und werden diese im laufenden Jahr abschließen. So wird sich die Kundenansprache durch die Berater zukünftig noch stärker am Kundenwunsch orientieren. Ein Viertel unserer Privatkunden wünscht ausdrücklich eine aktivere anlassbezogene Kontaktaufnahme durch die DKM. Drei Viertel der Kunden möchten die bisherige zurückhaltende Ansprache auch in Zukunft beibehalten. Diese Interessen und Wünsche werden wir in Zukunft kundenspezifisch berücksichtigen und heben uns damit von der Verkaufspenetration anderer Banken einzig artig ab.

10 Speziell für Privat kunden werden wir einen Informationsdienst (Newsletter) einführen, der über aktuelle Entwicklungen und Trends der DKM mit Konditionen informiert und das Geschehen auf den Kapitalmärkten erläutert sowie Versicherungs lösungen und Antworten zu Vorsorgefragen aufzeigen wird. Außerdem werden wir unseren Internetauftritt erweitern und attraktive Produkte anbieten, die auch online abge schlossen werden können. Neben dem Internet wird für diese Kunden die telefonische Betreuung ausgebaut. Dank der intensiven Schulung und Betreuung durch die Mitarbeiter des Bereichs Zahlungssysteme verlief die Umstellung auf das neue Zahlungsverkehrsformat SEPA reibungslos. Die im September durchgeführten Anwenderschulungen des Programms ProfiCash waren sehr gut besucht und wurden zum Erfahrungsaustausch in Sachen SEPA genutzt. Neben der Kundenbetreuung vor Ort und in der Bank waren Mitarbeiter auch auf Veranstaltungen und Messen präsent. Im Mittelpunkt hierbei stand der Katholikentag im Mai 2014 in Regensburg, bei dem wir mit einem Stand im Gemeinschaftszelt der Diözesen Münster, Osnabrück und Hildes heim sowie der Erzdiözese Hamburg vertreten waren. Eine Fotoreportage hierüber finden Sie im Innenteil unseres diesjährigen Berichts. Bereits Anfang Mai 2014 hatten wir die Geschäftsführungen unserer Krankenhauskunden nach Münster zur 7. DKM-Krankenhauskonferenz eingeladen. Referenten aus der DKM sowie konfessioneller und privater Krankenhausträger referierten über Verbundstrukturen, Finanzierung und Sanierung sowie über die Zusammenarbeit von Geschäftsführung und Aufsichtsrat. Auf besonderes Interesse stießen die Ausführungen des früheren Gesundheitsministers Bahr, der über den Zugriff der Politik auf die Krankenhäuser zum Auditorium sprach.

11 Im Spätsommer 2014 stellten wir einen neuen Leitfaden für die Aufsichtsräte der katholischen Krankenhäuser vor, der die Zukunftsfähigkeit der Krankenhäuser beleuchtet. Die Autoren geben mit ihren Beiträgen den Aufsichtsräten praxisorientierte Informationen, damit diese die anspruchsvollen Tätigkeiten in den Gremien qualifiziert ausüben können. Im November 2014 folgten über 130 Vertreter kirch licher und caritativer Organisationen unserer Einladung zum 13. DKM-Kapitalmarkt-Forum, in dem die Referenten auf die Strukturierung kirchlichen Vermögens im Niedrigzinsumfeld eingingen und das Mitglied des Sachverständigenrates, Professor Feld, die Prognose der wirtschaftlichen Entwicklung für 2015 erläuterte. Einen besonderen Akzent setzte Freiherr von Freyberg, der als ehemaliger Präsident des Istituto per le Opere di Religione (IOR) über seine Arbeit bei der Vatikanbank berichtete. Die vor zwei Jahren aufgebaute Stiftungsberatung der DKM hat sich mittlerweile etabliert und erfreut sich auch überregional großen Interesses. Im Oktober 2014 führten wir den Tag der Stiftungen durch, der gut besucht war. Neben diesen DKM-Mehrwerten für die eigene Kundschaft haben wir mit vielen Geld- und Sachspenden kirchliche und gemeinnützige Organisationen im In- und Ausland mit über 400.000 EUR unterstützt. In diesem Zusammenhang danken wir auch den Kunden, die Gewinnsparlose vom Gewinnsparverein e. V. besitzen und über die Lotteriebeiträge dafür sorgen, dass die DKM alleine hieraus über 110.000 EUR an Spenden zusagen konnte. Neben der Bank hat auch unsere Stiftung DKM Darlehnskasse Münster im vergangenen Jahr Spendenmittel an viele kirchliche und caritative Einrichtungen im In- und Ausland überwiesen. Über die Aktivitäten unserer Stiftung informieren wir Sie in einem separaten Kapitel dieses Berichts ausführlich.

12 Bei unseren Mitgliedern und Kunden bedanken wir uns für das in die DKM gesetzte Vertrauen und insbesondere dafür, dass sie uns als Bank im vergangenen Jahr wieder weiterempfohlen haben. Wir bedanken uns bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr hohes Engagement und ihre Leistungsbereitschaft. In den Dank schließen wir unsere Verbund- und Kooperationspartner mit ein, mit denen wir Initiativen gestartet haben, um die Produktpalette für unsere Kunden auszubauen. Für das Geschäftsjahr 2015 sind wir insgesamt optimistisch gestimmt. Aufgrund des Niedrigzinsniveaus werden wir allerdings das Zinsergebnis aus 2014 nicht mehr erreichen und gehen von einem deutlichen Rückgang des Zinsüberschusses aus. Der Aufwand für das Bankgeschäft wird moderat steigen, sodass das Betriebsergebnis vor Bewertung niedriger als im Jahr 2014 ausfallen wird. Gemeinsam haben wir uns ein solides Fundament für die Zukunft erarbeitet. So wie die DKM heute dasteht, ist sie für die aktuellen Herausforderungen gut gewappnet. Die Rahmenbedingungen sind derzeit tatsächlich alles andere als einfach: Die Zinsen verharren auf einem sehr niedrigen Niveau bis auf Weiteres. Die immer strengeren regulatorischen Anforderungen zu erfüllen, bindet immer mehr Mitarbeiter und technische Ressourcen und verursacht stetig steigende Kosten. Zugleich ist der Wettbewerbsdruck im Bankenbereich unvermindert hoch. Wir setzen dem unsere langjährige Erfahrung entgegen sowie eine Spezialisierung ausschließlich auf die Bedürfnisse unserer Kunden aus Kirche und Caritas. Und wir bleiben nicht stehen, sondern werden in dem, was wir tun, immer besser, auch weil wir uns vor Investitionen nicht scheuen: Wir investieren in die Weiterqualifizierung unserer Mitarbeiter ebenso wie in die Optimierung unserer Arbeitsabläufe, die Erreichbarkeit ist hier nur ein Stichwort im Interesse unserer Mitglieder und Kunden. Christoph Bickmann Bankdirektor Gerrit Abelmann Bankdirektor Christoph Rocksloh Bankdirektor

13 Kirchliche Einrichtungen: Collegium Augustinianum Gaesdonck

Die Gaesdonck überzeugt beim ersten Besuch, sagt Peter Broeders, Direktor des Collegium Augusti nianum Gaesdonck in Goch am Niederrhein. Schüler, Erzieher, Mitarbeiter und Lehrer leben nach dem Leitsatz Christlich leben, sozial handeln, Begabungen entfalten. Das Bildungsspektrum, das auf der Gaesdonck angeboten wird, findet sein Fundament im katholisch-christlichen Menschenbild. Es ist uns wichtig, die eigenen Talente der uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen zu fördern und jedem Schüler zu helfen, die eigene Persönlichkeit weiterzuentwickeln, erläutert Broeders. Deshalb hat die Gaesdonck sich auch für G9 entschieden, fügt er hinzu. Das Abitur in neun Jahren bedeutet: Schülern mehr Zeit geben, damit sich die ganze Persönlichkeit jedes Einzelnen entwickeln kann. So können z. B. auch die Austauschmöglichkeiten, die die Gaesdonck über Partnerschulen im Ausland bietet, besser genutzt werden. Trotzdem gibt es auf der Gaesdonck auch die Möglichkeit, über ein Springermodell das Abitur in acht Jahren zu erlangen. Seit mehr als 160 Jahren widmet sich die Gaesdonck als Gymnasium und Internat der Bildung und Erziehung junger Menschen. Aus den Wurzeln eines mittelalterlichen Klosters der Augustiner Chorherren entstand um die Klosterkirche herum eine moderne Einrichtung. In der Trägerschaft einer unter Aufsicht des Bistums Münster stehenden selbstständigen katholischen Stiftung ist die Gaesdonck heute am linken Niederrhein ein besonderer Platz zum Leben und Lernen. Im Kreuzgang des ehemaligen Klostergebäudes fällt eine große Zahl von Kacheln ins Auge. Auch sie zeigen die Tradition, in der die heutigen Schülerinnen und Schüler stehen. Jeder Abiturient erhält eine solche Namenskachel. In der langen Liste der Abiturienten fallen zahlreiche bekannte Personen auf, die weit über den Niederrhein hinaus gewirkt haben. Auch die Kachel des Heiligen Arnold Janssen ist dort zu finden, der an der Gaesdonck die Abiturprüfung ablegte und als Gründer der Steyler Missionare weltweit bekannt wurde.

Internatsleiter Alois Kisters, Schulleiterin Doris Mann und Direktor Peter Broeders (v.l.n.r.) Als Gymnasium ist die Gaesdonck aber mehr als eine Schule. Über 750 Schülerinnen und Schüler besuchen heute die Gaesdonck. Dabei gibt es drei Besuchsformen: das Internat, das Tages internat und das Externat. Für die Externatsschüler gibt es nach dem Unterricht ebenfalls eigene Schulbuslinien. Schulgeld wird nicht erhoben. Wie an allen vergleichbaren öffentlichen Schulen fallen Kosten für das Mittagessen sowie andere Nebenkosten an. Den Kern bildet dabei das Internat für katholische Mädchen und Jungen. Sie leben und arbeiten dort in Wohngruppen, die von Pädagogen betreut werden. Das Internat möchte die Familie nicht ersetzen, sondern ergänzen: Die Gaesdonck legt deshalb sehr großen Wert auf eine enge, vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Internat und Elternhaus. Und so fahren die meisten Schülerinnen und Schüler im 14-tägigen Rhythmus an den Heimfahrtswochenenden nach Hause. Nach dem Vormittagsunterricht gibt es in der Mensa ein täglich wechselndes Menü. Nachmittags stehen für die Internats- und die Tagesinternatsschüler vielfältige Freizeitmöglichkeiten und zusätzliche Bildungsangebote zur Verfügung, die im Jahresprogramm Carpe Diem veröffentlicht werden. Nach dem Abendessen um 18:30 Uhr fahren die Schüler des Tagesinternats mit den sieben eigenen Schulbuslinien nach Hause. Für die Internatsschüler gibt es auch nach dem Abendessen Angebote und Aktivitäten in den jeweiligen Wohngruppen. Um eine gute Kooperation von Schule und Internat zu gewährleisten, wird das Direktorat der Gaesdonck neben Herrn Broeders als Direktor durch die Schulleiterin Frau Doris Mann und den Internatsleiter Herrn Alois Kisters vervollständigt. Die Kosten eines Internatsplatzes sind immer wieder ein viel diskutiertes Thema. Wenn man sieht, was die Gaesdonck alles bietet, kann man nicht sagen, dass ein Internatsplatz auf der Gaesdonck zu teuer ist. Viel Geld kostet ein Platz aber dennoch, da muss man ehrlich sein, sagt Broeders. Eine solche Investition in die Zukunft der eigenen Kinder kann sich nicht jede Familie leisten. Broeders: Dies dennoch zu realisieren, ist uns ein Anliegen, eben weil die Gaesdonck sich als gemeinnützige Einrichtung versteht und christliche Werte vermitteln will. Auch Kinder aus Familien mit geringeren finanziellen Möglichkeiten sollen sich für das Internat oder Tagesinternat entscheiden können. So können in bestimmten Fällen Stipendien verliehen werden. Broeders erhofft sich, die Möglichkeiten zur Stipendienverleihung

weiter zu steigern: Ich bin davon überzeugt, dass es Menschen mit den entsprechenden finanziellen Möglichkeiten gibt, die in die Ausbildung der Jugend investieren wollen. Mit ihnen wollen wir gerne in Kontakt treten. Die Gaesdonck verfügt über beachtliche Sportanlagen. Neben dem Schwimmbad und den Tennis plätzen steht ein Fußballplatz zur Ver fügung, der heute auch professionellen Ansprüchen zur Saisonvorbereitung genügt. Neben den vielseitigen Sport- und Freizeitangeboten am Nachmittag sind auch Einrichtungen wie die hauseigene Kunstschule, Musikschule oder die Junior Business School Gaesdonck überregional anerkannte Angebote. Besonders stolz ist man auf die Bibliotheken. Neben der Neuen Bibliothek mit Ausleihverkehr für Schülerinnen und Schüler, einer Englischen Bibliothek mit Werken der modernen Fremdsprachen sowie einer Schülerbibliothek, in der Schüler wissenschaftspropädeutisch arbeiten können, ist die Klosterbibliothek das Juwel: Der unschätzbare Wert dieser Bibliothek wird schon dadurch dokumentiert, dass ein großer Teil der 6.000 Werke in einem Sonderkatalog der Universitätsund Stadtbibliothek der Universität Köln aufgenommen wurde. Eine weltweit zugängliche Recherche in der Klosterbibliothek ist somit möglich. Diese Suchmöglichkeiten führen dazu, dass Wissenschaftler in ganz Europa die Möglichkeit haben, den Standort zu lokalisieren und gegebenenfalls vor Ort Einsicht zu nehmen. Folgender Auszug aus der Bibliotheca domus presbyterorum Gaesdonck der Universität Köln veranschaulicht die besondere Bedeutung der Klosterbibliothek: Zu den heute vorhandenen ca. 6.000 Bänden ge hören neben 21 mittelalterlichen Handschriften ungefähr 150 Inkunabeln. Der Schwerpunkt des Bestandes liegt aber eindeutig im 16. und 17. Jahrhundert. Natürlich wird er von der Theologie geprägt, die quer durch alle Disziplinen gut vertreten ist und neben lateinischen vor allem französische und auch manche niederländische

Holger Stratmann, Peter Broeders, Erich Thanisch und Christoph Rocksloh (v.l.n.r.) Titel enthält; besondere Beachtung verdient dabei die unauffällige, in Deutschland aber seltene französische und niederländische Erbauungsliteratur des 17. und 18. Jahrhunderts. Besonders bemerkenswert sind daneben aber nicht so sehr die z. T. sehr ansprechend kolorierten Inkunabeln und Postinkunabeln, sondern die Musikdrucke. Über ihren Bezug zum Augustinerchorherrenkloster spiegeln sie die Musikpraxis Gaesdoncks wieder oder nicht? herrscht keine Einigkeit, umso mehr aber über ihre Seltenheit: von 134 Stimmbüchern gelten 51 als Unikate und weitere 23 als Unikate dieser Auflage. In der Verwaltung der Gaesdonck bilden Schulund Internatsverwaltung sowie das Gebäudemanagement Kernfelder. Für Finanzierungen, Geldanlagen und den Zahlungsverkehr setzt man dabei bereits seit Jahrzehnten auf eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der DKM. Auch wenn Entfernungen im Zeitalter des elektronischen Zahlungsverkehrs keine Rolle mehr spielen, so finden doch regelmäßig Termine auf der Gaesdonck durch unseren Kundenbetreuer Holger Stratmann statt. Gerade bei komplexeren Themen können in persönlichen Gesprächen die anstehenden Fragen diskutiert werden. Je nach Fragestellung unterstützen weitere Spezialberater der DKM kundenindividuelle Lösungen, beispielsweise die Implementierung eines Vermögensmanagements, welches in Zeiten historisch niedrigen Zinsniveaus, verbunden mit geringen Renditeerwartungen, große Bedeutung gewonnen hat. Die besondere Verbundenheit zwischen der Gaesdonck und der DKM drückt sich auch dadurch aus, dass Bankvorstand Christoph Rocksloh seit einiger Zeit ehrenamtliches Mitglied im Vorstand der Gaesdonck ist. In den regelmäßigen Vorstandssitzungen unter Leitung von Weihbischof Wilfried Theising werden gemeinsam mit dem Direktorat die Weichen für die Zukunft der Gaesdonck gestellt. Als sehr angenehm empfinden wir, dass eine unabhängige Beratung ohne Ertrags- und Volumensvorgaben unter Berücksichtigung nachhaltiger Kriterien stattfindet. Erich Thanisch, Verwaltungsleiter der Gaesdonck

18 Die Bausteine der privaten Vorsorge Seit vielen Jahren wird von Politikern, Fachleuten und in den Medien hervorgehoben, wie notwendig die zusätzliche private Altersvorsorge ist. Deshalb ist es kein Wunder, dass dieses Thema auch für die Privatkunden der DKM immer wichtiger wird, wie die Befragungen der Kunden der Bank im letzten Jahr ebenfalls gezeigt haben. Die Kundenbetreuer der DKM werden diesem Thema daher in Zukunft noch mehr Aufmerksamkeit als bisher schenken. Dabei werden sie den gesamten Komplex der privaten Vorsorge, zu dem die Altersvorsorge als ein wichtiger Baustein gehört, für ihre Kunden in den Blick nehmen. Auch in diesem Beratungsfeld werden sie sich weiterhin auf die bewährten Grundsätze der Privatkundenberatung der DKM stützen, die diese in den vergangenen Jahrzehnten so erfolgreich gemacht hat: nämlich die neutrale, objektive, ausschließlich an den Kundenwünschen orientierte Beratung. Die Kundenberater der Bank werden auch auf dem Gebiet der privaten Vorsorge ihren Kunden nur das empfehlen, was sie selbst in vergleichbarer Situation an Stelle des Kunden auch tun würden. Was verbirgt sich nun hinter dem Begriff private Vorsorge? Welche Bausteine gehören dazu? Private Vorsorge besteht aus zwei Teilbereichen: der Absicherung gegen die finanziellen Folgen existenzzerstörender und -bedrohender persönlicher Risiken und dem systematischen und geplanten Vermögensaufbau. Die Werbung der Finanzindustrie macht es den Verbrauchern jedoch nicht gerade leicht, im Dschungel der Finanzangebote den Überblick zu behalten. Die Schalmeienklänge der Werbestrategen aus den Banken und der Fonds- und Versicherungswirtschaft sind laut und unüberhörbar. Besonders laut wird zum Abschluss von Bausparverträgen, Unfall-, Lebens- und Rentenversicherungen getrommelt, denn da sind die Provisionen für die Finanzindustrie am höchsten. Der Blick auf die wirklich wichtigen Bausteine privater Vorsorge droht dabei verloren zu gehen. Darum wollen wir an dieser Stelle eine Schneise durch das Dickicht der Vorsorgeangebote schlagen. Richtige private Vorsorge geht nämlich anders.

19 Betrachten wir die Bausteine privater Vorsorge aus der Perspektive des jungen Berufsanfängers, der gerade von zu Hause ausgezogen ist und beginnt, auf eigenen finanziellen Füßen zu stehen. Am wichtigsten ist die Absicherung gegen die finanziellen Folgen existenzieller Risiken. Die beiden wichtigsten Versicherungen, die der erfahrene und neutral und objektiv beratene Finanzfachmann dem jungen Kunden deshalb empfehlen wird, sind die private Haftpflichtversicherung und die Erwerbsunfähigkeitsversicherung, die gegen Einkommenseinbußen bei längeren Krankheiten schützt. Die Kosten dieser Versicherung sind, wenn sie in jungen Jahren abgeschlossen wird, noch vergleichsweise günstig. Weitere existenzbedrohende Risiken, gegen die der Kunde abgesichert sein sollte, sind Schäden am Hausrat und ggf. die Kfz-Kaskoversicherung. Als Nächstes sollte der junge Berufsanfänger eine Geldreserve von mindestens zwei bis drei Monatsgehältern aufbauen, damit er unvorhergesehene Ausgaben bestreiten kann. Ist dieser Topf gefüllt, kann er den zweiten Teil der privaten Vorsorge in Angriff nehmen, den Vermögensaufbau. Dazu kommt etwa ein Sparvertrag infrage, dessen Kapital in späteren Jahren dazu dienen kann, auch größere Anschaffungen zu realisieren. Denn die Lebenserfahrung lehrt, dass mit steigendem Alter und Einkommen auch die finanziellen Wünsche zunehmen. Finanzielle Wünsche und Ziele ändern sich während des Lebens regelmäßig. Wichtig ist deshalb außerdem, dass die privaten Finanzverträge den wechselnden Lebensumständen angepasst werden können. Der Lauf des Lebens führt bei den meisten Menschen früher oder später zu Heirat und Familiengründung. Auch der Wunsch nach dem Erwerb einer Immobilie steht in dieser Lebensphase im Vordergrund. Bereits vorhandene Absicherungen bleiben dann bestehen, andere treten hinzu. Die Risikoabsicherung steht auch jetzt wieder ganz oben auf der Prioritätenskala. Der erfahrene Finanzberater wird der jungen Familie empfehlen, die Versicherungssumme ihrer privaten Haftpflichtversicherung zu überprüfen und ihr den Abschluss von Risikolebensversicherungen nahelegen. Denn die finanziellen Folgen des Verlustes eines Ehepartners oder Elternteils werden

20 schnell unüberschaubar. Deshalb sollte die Wahl der Versicherungssumme großzügig ausfallen. Spätestens beim Erwerb und der Finanzierung einer Immobilie ist die Absicherung mit einer Risikolebensversicherung Pflicht, denn beim Tod des Haupternährers der Familie droht der Auszug und der Verkauf des Eigenheims, wenn die Kredite nicht mehr bedient werden können. An dieser Stelle fragt sich der aufmerksame Leser, wann Verträge zur privaten Altersvorsorge ins Spiel kommen. Um es deutlich zu sagen: Sie sollten bei Kunden, die sich in den bisher betrachteten Lebensphasen befinden, nicht im Vordergrund stehen. Erst wenn alle Risiken abgedeckt sind, die Finanzierung der Immobilie unserer jungen Familie gesichert ist, die Geldreservetöpfe ausreichend gefüllt sind und dann noch Luft im Budget vorhanden ist oder durch Gehaltssteigerungen die finanziellen Spielräume weiter werden, kann über den Aufbau einer zusätzlichen privaten Altersvorsorge nachgedacht werden. Einen Baustein der privaten Altersvorsorge bzw. Vermögensbildung besitzt die junge Familie ja auch schon: nämlich ihr Eigenheim, das später mietfreies Wohnen ermöglichen wird. Die private Altersvorsorge ist ein weites Feld. Erinnern wir uns deshalb an die Definition privater Vorsorge: Absicherung der finanziellen Folgen von Risiken und Vermögensaufbau. Bisher ging es in unseren Überlegungen vor allem um die finanzielle Beherrschbarkeit von Lebensrisiken. Betrachten wir nun den zweiten Teil der Definition, den Vermögensaufbau. Langfristig angelegter Vermögensaufbau dient der Altersvorsorge. Wichtig ist, beim Sparen einen langen Atem zu haben und das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Deshalb kann der Dauerauftrag aufs Sparkonto genauso Altersvorsorge sein wie der Fondssparplan, die Rentenversicherung oder staatlich geförderte Angebote wie die Riester- oder auch die Rüruprente. Alle Formen aufzuzählen und ihre Vor- und Nachteile zu diskutieren, würde den Rahmen dieses Beitrags sprengen. Entscheidend ist die Erkenntnis, dass jeder langfristige Sparvertrag Altersvorsorge sein kann. Es kommt nicht darauf an, ob im Einzelfall eine staatliche Förderung existiert oder nicht. Staatliche Förderung ist verführerisch, aber sie hat auch Nachteile. Denn der Staat verteilt keine Geschenke. Zulagen und Steuervorteile, die, etwa bei der Riesterrente, in der Sparphase das angesparte Kapital erhöhen, werden in der Renten-

21 phase wieder besteuert, weil die Auszahlungen aus dem Topf der Riesterrente vollständig steuerpflichtig sein werden. Je stärker der Staat durch Subventionen den Vermögensaufbau seiner Bürger fördert, desto fester ist später sein Zugriff auf diese Vermögen. Die bewährte Regel zur Aufteilung vorhandenen Vermögens, nicht alle Eier in einen Korb zu legen, also Kapitalanlagen auf die drei Anlageklassen Geld, Immobilien und Aktien zu streuen, hilft auch beim Aufbau der Altersvorsorge. Die Empfehlung des neutral und objektiv beratenden Finanzfachmanns wird daher lauten, die Altersvorsorge möglichst auf mehrere Säulen zu stellen. Die Basis ist der langfristige Aufbau freien Vermögens, etwa durch einen Aktienfondssparplan. Dann wird zu prüfen sein, ob Möglichkeiten der betrieblichen Altersvorsorge genutzt werden können, denn viele Arbeitgeber haben hier attraktive Angebote. Schließlich werden, wenn die Kunden dies wünschen, auch der Abschluss von Riesterverträgen und Rentenversicherungen geprüft und diskutiert. Private Vorsorge ist also sehr vielfältig. Sie kann keinesfalls auf den Begriff Altersvorsorge reduziert werden. Zum Abschluss fassen wir daher, lieber Leser, die wichtigsten Erkenntnisse für Sie zusammen: ziellen Folgen existenzieller Risiken und Vermögensaufbau. Absicherung der finanziellen Folgen existenzieller Risiken. tens zwei bis drei Monatsgehältern auf. xibel, damit sie wechselnden Lebensumständen angepasst werden können. gensaufbau. Dazu ist grundsätzlich jeder auf Dauer angelegte Sparvertrag geeignet. mehreren Säulen auf. Leser, lassen Sie sich von den Experten der DKM beraten. Die in diesem Beitrag dargelegten Überlegungen zeigen, und damit wollen wir schließen, noch etwas anderes. Finanzverträge haben keinen Wert an sich. Sie haben letztlich einem Zweck zu dienen: dem Leben selbst.