Migration in Europa und Österreich" Rainer Münz Erste Bank, Leiter Forschung & Entwicklung Am Puls Nr. 5: Immigrantinnen & Immigranten Wien, 12. Dezember 2007 Seite 1 Am Puls / 12.12.2007
Vor-Geschichte Seite 2
Europäische Auswanderung Zentral-Asien/Sibirien Palestina/Israel N+S. Amerika Algerien Südafrika Australien, Neuseeld. Europas Antwort auf rasches Bevölkerungswachstum: Seite 3 70 Millionen Auswanderer
Europäische Auswanderung Erst durch neue Massenverkehrsmittel wurde die Auswanderung zur Massenwanderung Seite 4
Europa: von der Auswanderung zur Einwanderung Seite 5
Netto-Migration in Europa, 1950-1960 (Raten pro 1000 Einwohner) Seite 6
Netto-Migration in Europa, 1960-1990 (Raten pro 1000 Einwohner). unter -75 (7) -75 bis 0 (13) 0 bis +75 (17) 57+ rebü )5( Seite 7 Quelle: UN Population Division 2000; Darstellung: Humboldt-Universität Berlin
Netto-Migration in Europa, 1990-2000 (Raten pro 1000 Einwohner). unter -75 (4) -75 bis 0 (13) 0 bis +75 (24) 57+ rebü )1( Seite 8 Quelle: UN Population Division 2000; Darstellung: Humboldt-Universität Berlin
Europa: Aktuelle Situation Seite 9
Einwanderung in/nach Europa Herausbildung von 2 Polen: EU27/EWR/CH, Russland Seite 10
Europäische Union EU27 Bevölkerung ges.: 491 Mio. - EU15 389 Mio. - EU12 102 Mio. Zuwanderer 41 Mio. - in% 8,4 % davon nicht-eu 26 Mio. jährlicher Anstieg +1,8 Mio. Seite 11
Haupt-Zielländer EU 27/EWR/CH: GUS: 42 Mio. - Deutschland: 10 Mio. - Frankreich: 6 Mio. - Großbritannien: 6 Mio. - Spanien: 5 Mio. - Italien: 2,5 Mio. - Österreich: 1,3 Mio. 29 Mio. - Russland: 16 Mio. Europa / GUS: 73 Mio. Seite 12
Zuwanderung im Jahr 2004 Seite 13
Österreich Seite 14
Wanderungen je Dekade 1869-1961, jährliche Wanderungen ab 1962 80.000 70.000 60.000 50.000 40.000 30.000 20.000 10.000 0-10.000-20.000-30.000-40.000 1869 Interzensale Wanderungsbilanz (bis 1961) errechnete jährliche WB; 2002: vorläufige Zahlen 1880 1890 1900 Wanderungsgewinn Wanderungsverlust 1910 1923 Seite 15 1934 1961 Daten: Statistik Austria 1971 1981 1991 2001
Außenwanderungssalden für Österreich, 1961-2006 Seite 16
Zuwanderer in Österreich Im Ausland zur Welt gekommen: 1,2 Mio. Einwohner Österreichs (=15%) Ausländische Staatsbürger/innen: ca. 760.000 (=9%) Schüler/innen mit nicht-deutscher Muttersprache in der Volksschule: 60.000 (=19%) Seite 17
Ausländische Beschäftigte in Österreich Ausländer auf dem Arbeitsmarkt: 400.000 Beschäftigte (=12%) Wichtigste Gruppen: Bosnier, Serben, Mazedonier Türken Deutsche EU-Bürger aus Ostmitteleuropa Seite 18
Österreich: Wanderungsbilanzen nach Politischen Bezirken, 2006 Seite 19
Binnenwanderungen, Außenwanderungen Starke Veränderungen der Bevölkerung durch Zu-/ Abwanderungen Einheimische ziehen aus der Peripherie in die Zentral-Räume Einheimische ziehen aus den Kernstädten ins Umland Ausländische Zuwanderer ziehen in die Kernstädte Ausdünnung der Peripherien Starke Gewinne der Zentralräume Seite 20
Unmittelbare Folgen Veränderungen der Zusammensetzung unserer Bevölkerung Immer mehr Menschen mit Migrationshintergrund in den Ballungszentren Immer mehr Binnen-Wanderer im Umland der Städte Seite 21
in 1.000 Österreich: internationale Wanderungen 1961-2005; Vorausschätzung bis 2050 Internationale Wanderungen 1961 bis 2050 (mittlere Variante) 140 120 Vorausschätzung ab 2007 100 80 60 40 20 0-20 -40 Q: STATISTIK Quelle: AUSTRIA Statistik Austria-Prognose 2007 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 2030 2035 2040 2045 2050 Wanderungsbilanz Zuwanderung Abwanderung Seite 22
Europäische Perspektive Seite 23
Ausblick Europa und die Europäer/innen werden nicht aussterben Gezielte Anwerbung und tolerierte Zuwanderung werden zukünftig wieder eine größere Rolle spielen Seite 24
Migration und Vielfalt Zukünftige Bevölkerungsentwicklung Europas hängt ganz wesentlich von Zuwanderung ab. Woher werden die Zuwanderer kommen? Ist Europa attraktiv für Qualifizierte? Können/wollen die Gesellschaften Europas sie integrieren? Seite 25
Europa im 21. Jahrhundert Jedenfalls: Europa wird in 50 Jahren ganz anders aussehen als heute Wir werden ein anderes Verständnis davon haben, wer Europäer/Europäerin ist Seite 26
Vielfalt Multikulturelle Vielfalt als Charakteristikum des 21. Jahrhunderts Für uns nicht selbstverständlich! Chancen und neue Konfliktpotenziale Seite 27
Kontakt Rainer Münz Leiter Forschung und Entwicklung Erste Bank rainer.muenz@erstebank.at Seite 28
Zugewanderte Bevölkerung in % EU 27 8% - Luxemburg 37% - Lettland 19% - Estland 15% - Österreich 15% - Irland 14% - Zypern 14% - Deutschland 12% - Frankreich 11% Seite 29
Zugewanderte Bevölkerung, in Mio. und in % Map 4: Foreign-born populations Western and Central Europe (EU-25/EEA and Sw itzerland) foreign-born population under 5% of total population foreign-born population between 5 and 10% of total population foreign-born population between 10 and 15% of total population foreign-born population over 15% of total population Label Size of foreign-born population (thousands) Foreign-born population as % of total population 23 7,3 585 14,1 5.408 9,1 6.471 10,7 1.638 10,1 719 6,9 177 37,4 344 7,4 1.660 22,9 388 7,2 10.144 12,3 1.117 12,4 453 4,4 1.234 15,1 167 8,5 703 1,8 124 2,3 316 3,1 156 3,0 202 15,2 449 19,5 165 4,8 764 7,3 4.790 11,1 2.519 4,3 974 8,8 11 2,7 116 13,9 Seite 30
Zugewanderte Bevölkerung(15+ J) in Diagramm der 3: EU Immigration 27 nach population Herkunftsland, in the EU-15 by origin 2005 Af rika, Asien, Naher Ost en 31% (source: Münz and Fassmann, 2004) Türkei 7% Nord- Amerika 3% sonst MOE 10% Südamerika, Karibik 13% EU Süd EU Mit t e/ Ost 11% 4% EU West 21% 28 Millionen Zuwanderer aus Drittstaaten - davon 18 Mio. aus Afrika, Nord + Süd- Amerika, Asien 13 Millionen Wanderer zwischen EU-Staaten Quelle: Labour Force Survey 2005 Seite 31
Europa 2005 West- und Mitteleuropa (EU27/EWR/CH), 2005 Bevölkerungswachstum: +2,1 Millionen davon: 85% durch Netto-Zuwanderung 20 von 31 Ländern (EU27/EWR/CH) haben Netto-Zuwanderung 11 von 31 Ländern (EU27/EWR/CH) hatten mehr Sterbefälle als Geburten Seite 32